Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Man fragt sich immer welche Nachteile diese ganzen engstirnigen Leute haben wenn zwei Frauen oder zwei Männer heiraten? Geht es dadurch einen schlechter oder ist er in persönlicher Weise negativ betroffen?
Mir ist doch egal was andere machen, so lange sie glücklich sind. Alle die sich auf christliche oder andere religiöse Dinge berufen sollte doch klar sein dass das Ziel der Religion doch nur sein kann dass die Menschen glücklich sind und wir sollten uns freuen wenn Menschen glücklich sind, egal wie und in welcher Form.

Ich habe doch keinen Nachteil davon wenn z. B. zwei Männer oder zwei Frauen heiraten.

Wir sollten uns lieber um die wichtigen Dinge im Leben kümmern.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

DSG Speisewagen @ 28 Jun 2015, 15:32 hat geschrieben: Alle die sich auf christliche oder andere religiöse Dinge berufen sollte doch klar sein dass das Ziel der Religion doch nur sein kann dass die Menschen glücklich sind und wir sollten uns freuen wenn Menschen glücklich sind, egal wie und in welcher Form.
Die Kirchen selbst sollten sich in dem Punkt mal an das 21. Jarhundert anpassen.
Gleiches Recht für gleiche Katholiken.

Bis zum Jahr ~2100 sehe ich da aber noch wenig Hoffnung. <_<
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 28 Jun 2015, 15:32 hat geschrieben: Man fragt sich immer welche Nachteile diese ganzen engstirnigen Leute haben wenn zwei Frauen oder zwei Männer heiraten?
Weniger Angebot. Reine Marktwirtschaft.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 28 Jun 2015, 20:29 hat geschrieben: Weniger Angebot.
Wieso?
Ein homosexuelles männliches Paar = 2 Frauen mehr zur Auswahl für einen heterosexuellen Mann.
Ok, ein homosexuelles weibliches Paar = 2 Frauen weniger.
Insgesamt kommt etwa ±0 raus.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 28 Jun 2015, 20:45 hat geschrieben: Wieso?
Keine Ahnung, mir ist das eh egal. Ich wollte nur eine mögliche Argumentation aufzeigen.
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 28 Jun 2015, 20:53 hat geschrieben: Keine Ahnung, mir ist das eh egal. Ich wollte nur eine mögliche Argumentation aufzeigen.
Manch einer kann wohl auch aus seinem eigenen kleinen Weltbild nicht heraus, es wirken diffuse Ängste vor dem Unbekannten. Derartige Leutchen sind auch gegen die EU, gegen neue Trambahnen, gegen Flüchtlinge, gegen ... - man könnte die Litanei noch fortsetzen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 29 Jun 2015, 05:44 hat geschrieben:Manch einer kann wohl auch aus seinem eigenen kleinen Weltbild nicht heraus, es wirken diffuse Ängste vor dem Unbekannten. Derartige Leutchen sind auch gegen die EU, gegen neue Trambahnen, gegen Flüchtlinge, gegen ... - man könnte die Litanei noch fortsetzen.
... gegen den Transrapid, gegen Stuttgart 21 ... gegen alles.
Wenn kein persönlicher Vorteil diagnistiziert wird, sind sie erstmal grundsätzlich dagegen. Selbst wenn sie mit der Sache selbst garnichts zu tun haben. Hauptsache dagegen.

Und bei Demonstrationen ist was los, also wird mitgemacht. In Dresden könnte genauso gegen Atomkraft, gegen TTIP oder gegen Putin demonstriert werden. Die Teinehmer wären zu 90% identisch, weil Demos einfach "cool" sind und man sich damit die Zeit vertreiben kann. Um was es dabei geht, ist vielen eigentlich komplett egal. Hauptsache dagegen. :rolleyes:

Ob auch so viele dagegen wären, wenn man etwas altes wieder einführen würde, Telefone nur noch mit Wählscheibe, Röhrenfernseher, Postkutschen ... :unsure: :ph34r:
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Bei den Wörten "Ehe" und "Familie" bin ich auch irgendwie altmodisch verankert - Beides impliziert bei mir eine Verbindung zwischen Mann und Frau, vorzugsweise mit Kind(ern).

Ich hätte für eine gleichgeschlechtliche Bindung gerne ein anderes Wort, weil es aus meiner Sicht einfach keine "Ehe" ist, sondern etwas anderes. In Grundzügen sicher ähnlich, aber dennoch eben anders. Wobei "andres" keinerlei Wertung enthält. Die Welt ist bunt - und das ist auch gut so.

Was die "Nebenwirkungen" wie zB steuerliche Gleichbehandlung, Adoptionsrecht etc angeht, um die es vielen weit mehr geht, als um die eigentliche Anerkennung des selbst gewählten Lebensstils, kann ich schon nachvollziehen, daß der Staat die Möglichkeit, neue Staatsbürger schaffen zu können, stärker fördern möchte, als die reine Bindung zweier erwachsener Bürger zu einander. Ob das Ehegatten-splitting da wirklich der goldene Weg ist, oder man vielleicht doch eher das Splitting abschaffen, und im Gegenzug das Kindergeld massiv erhöhen sollte, ist dabei sicher diskutabel.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Cloakmaster @ 29 Jun 2015, 07:50 hat geschrieben: Bei den Wörten "Ehe" und "Familie" bin ich auch irgendwie altmodisch verankert - Beides impliziert bei mir eine Verbindung zwischen Mann und Frau, vorzugsweise mit Kind(ern).

Ich hätte für eine gleichgeschlechtliche Bindung gerne ein anderes Wort, weil es aus meiner Sicht einfach keine "Ehe" ist, sondern etwas anderes. In Grundzügen sicher ähnlich, aber dennoch eben anders. Wobei "andres" keinerlei Wertung enthält. Die Welt ist bunt - und das ist auch gut so.

Was die "Nebenwirkungen" wie zB steuerliche Gleichbehandlung, Adoptionsrecht etc angeht, um die es vielen weit mehr geht, als um die eigentliche Anerkennung des selbst gewählten Lebensstils, kann ich schon nachvollziehen, daß der Staat die Möglichkeit, neue Staatsbürger schaffen zu können, stärker fördern möchte, als die reine Bindung zweier erwachsener Bürger zu einander. Ob das Ehegatten-splitting da wirklich der goldene Weg ist, oder man vielleicht doch eher das Splitting abschaffen, und im Gegenzug das Kindergeld massiv erhöhen sollte, ist dabei sicher diskutabel.
Das Splitting ist ein Instrument zur steuerlichen Gleichbehandlung. Durch die Ehe werden die Partner zur gegenseitigen Unterstützung verpflichtet. Daher werden die Einkommen beider Eheleute, wenn sie sich nicht offiziell anders entscheiden, als eines betrachtet, welches auf beide Partner gleich verteilt wird. Das ist keine Bevorzugung oder kein Steuervorteil sondern eine logische Folge der gegenseitigen Unterhaltspflichten. Wenn beide gleich viel Einkommen erzielen, saldiert sich der gegenseitige Unterhaltsanspruch zu Null und daher ergibt sich steuerlich kein Unterschied zur Einzelveranlagung. Vor ein paar Tagen hatte ich für JeDi mal ein Beispiel gebracht, hier mal ein anderes:

Zwei Künstlerehepaare A und B. Ein Partner (er oder sie) malt, der andere ist Bildhauer. Paar A erstellt große Werke, deren Fertigstellung zwei Jahre dauert. Der Zufall hat ergeben, dass in geraden Jahren ein Bild, in ungeraden eine Skulptur fertiggestellt wird. Der Gewinn (steuerpflichtiges Einkommen) beträgt jedesmal 50.000 €. Paar B erstellt etwas kleinere Werke (eins pro Jahr), eines wird im März, das andere im September fertig. Jeder der beiden erzielt einen Gewinn von 25.000 € pro Jahr. Paar A lebt jeweils 12 Monate von dem Einkommen eines der beiden Partner, Paar B 6 Monate. Das Splitting abzuschaffen hätte zur Folge, dass Paar A deutlich höhere Steuern zahlen müsste als Paar B.

Aus Sicht des Fiskus hat die Ehe nichts mit Kindern zu tun. Es ist eine rein fiskalisch-rationale Bewertung. Wer das nicht möchte muss erklären, warum er gleiche Sachverhalte unterschiedlich bewertet habe möchte. Wer das Splitting abschaffen möchte muss erklären, wie er mit den gegenseitigen Unterhaltspflichten innerhalb der Ehe umgehen möchte.

Übrigens mal eine kleine Mutmaßung: Bei gleichgeschlechtlichen Paaren sind meist beide Partner berufstätig. Die gegenseitigen Pflichten und die steuerlichen Wirkungen dürften daher überschaubar gering bleiben.
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Beitrag von rautatie »

JeDi @ 28 Jun 2015, 20:29 hat geschrieben: Weniger Angebot. Reine Marktwirtschaft.
Verstehe ich nicht. Wenn man einem homosexuellen Menschen die Ehe verweigert, dann steht der/die doch dem heterosexuellen "Partnermarkt" trotzdem normalerweise mangels Interesses nicht zur Verfügung.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Fichtenmoped »

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Beitrag von 218 466-1 »

Cloakmaster @ 29 Jun 2015, 07:50 hat geschrieben:Bei den Wörten "Ehe" und "Familie" bin ich auch irgendwie altmodisch verankert - Beides impliziert bei mir eine Verbindung zwischen Mann und Frau, vorzugsweise mit Kind(ern).

Ich hätte für eine gleichgeschlechtliche Bindung gerne ein anderes Wort, weil es aus meiner Sicht einfach keine "Ehe" ist, sondern etwas anderes. In Grundzügen sicher ähnlich, aber dennoch eben anders. Wobei "andres" keinerlei Wertung enthält. Die Welt ist bunt - und das ist auch gut so.
Was genau ist daran anders? :unsure:
Ehe ist Ehe, und was in der Bibel steht, wurde von Menschen geschrieben, nicht von Gott. Dieser hat jedoch die Gesamtbevölkerung geschaffen, daher gleiches Recht für alle.
Bei einer anderen Bezeichnung statt "Ehe", wüsste jeder sofort was los ist. Es geht aber niemanden etwas an ob die Ehe hetero oder homo ist. Daher ist eine einheitliche Bezeichnung unerlässlich.
(...) Ob das Ehegatten-splitting da wirklich der goldene Weg ist, oder man vielleicht doch eher das Splitting abschaffen, und im Gegenzug das Kindergeld massiv erhöhen sollte, ist dabei sicher diskutabel.
Nein, das würde Kindelose Ehepaare zu sehr benachteiligen. Viele können oder wollen ihren Lebensstil nicht zugunsten von Kindern ändern müssen.
Es gibt ohnehin schon zu viele Versuche des Staates, Kinder "schmackhaft" machen zu wollen. Nichts davon funktioniert, weil die Leute das selbst entscheiden und sich nicht vom Staat beeinflussen lassen.
Oder würdest du gerne höhren, dass du nur existierst, weil ein Jahr vor deiner Geburt das Kindergeld massiv erhöht wurde?
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Beitrag von autolos »

218 466-1 @ 29 Jun 2015, 16:51 hat geschrieben:


Nein, das würde Kindelose Ehepaare zu sehr benachteiligen. Viele können oder wollen ihren Lebensstil nicht zugunsten von Kindern ändern müssen.
Es gibt ohnehin schon zu viele Versuche des Staates, Kinder "schmackhaft" machen zu wollen. Nichts davon funktioniert, weil die Leute das selbst entscheiden und sich nicht vom Staat beeinflussen lassen.
Oder würdest du gerne höhren, dass du nur existierst, weil ein Jahr vor deiner Geburt das Kindergeld massiv erhöht wurde?
Im Prinzip kann ich dir da zustimmen, aber dann würden auch alle Dinge auf den Prüfstand gehören, die heute Kinderlosigkeit honorieren. Für mich hieße das zB, gesetzliche Rente wird nach Anzahl der Kinder gestaffelt ausgezahlt, gleiches gilt für die Pflegeversicherung. Beitrag bezahlt man für die Eltern, wer also nicht "Eltern" ist, hat keinen, der seine Ansprüche befriedigt bzw. muss sich solche Ansprüche erwerben durch private Vorsorge.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Was ist, wenn man aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen kann/darf?
Was ist mit finanziellen Gründen? Man entscheidet sich in dem Fall gegen Kinder, weil man es sich nicht leisten kann - und wird zusätzlich bestraft, weil man sich gegen eine HartzIV-Karriere der Kinder entscheidet. Womit man wieder kein Geld für Kinder hat...

Eher wäre ich für einen finanziellen Bonus obendrauf und eine bessere Förderung. Aber das kostet...
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Beitrag von autolos »

Fichtenmoped @ 29 Jun 2015, 17:58 hat geschrieben: Was ist, wenn man aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen kann/darf?
Was ist mit finanziellen Gründen? Man entscheidet sich in dem Fall gegen Kinder, weil man es sich nicht leisten kann - und wird zusätzlich bestraft, weil man sich gegen eine HartzIV-Karriere der Kinder entscheidet. Womit man wieder kein Geld für Kinder hat...

Eher wäre ich für einen finanziellen Bonus obendrauf und eine bessere Förderung. Aber das kostet...
Die Gründe für die Kinderlosigkeit spielen bei der Betrachtung keine Rolle. Kinder begründen den Anspruch. Kein Kind bedeutet also, keinen Anspruch zu haben. Sonst finge auch wieder das Schnüffeln in Persönlichstem an, warum jemand keine Kinder hatte. Mit der finanziellen Förderung würde nur ein finanzieller Fehlanreiz durch einen anderen ausgeglichen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

autolos @ 29 Jun 2015, 18:15 hat geschrieben:
Fichtenmoped @ 29 Jun 2015, 17:58 hat geschrieben: Was ist, wenn man aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen kann/darf?
Was ist mit finanziellen Gründen? Man entscheidet sich in dem Fall gegen Kinder, weil man es sich nicht leisten kann - und wird zusätzlich bestraft, weil man sich gegen eine HartzIV-Karriere der Kinder entscheidet. Womit man wieder kein Geld für Kinder hat...

Eher wäre ich für einen finanziellen Bonus obendrauf und eine bessere Förderung. Aber das kostet...
Die Gründe für die Kinderlosigkeit spielen bei der Betrachtung keine Rolle. Kinder begründen den Anspruch. Kein Kind bedeutet also, keinen Anspruch zu haben. Sonst finge auch wieder das Schnüffeln in Persönlichstem an, warum jemand keine Kinder hatte. Mit der finanziellen Förderung würde nur ein finanzieller Fehlanreiz durch einen anderen ausgeglichen.
Wenn Kinderlos = kein Anspruch begründet, dann kannst Du das Sozialsystem gleich kippen.

Aktuell zahlen Viele ein und bekommen dafür Ansprüche. Das siehst Du bei der Rente - Du zahlst ein, bekommst die Ansprüche im Erlebensfall. Ist aber nicht gerade wenig, ich bezahle jeden Monat knapp 400Euro (nur Rente) ein. Wenn ich keine Ansprüche erwerben kann ich das Geld auch selbst investieren, sparen oder ausgeben.
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Beitrag von 146225 »

Es ist für mich mehr als perfid, Menschen für Kinderlosigkeit strafen zu wollen. Wie richtig erwähnt, gehen die Gründe dafür den Staat rein gar nichts an. Das würde bedeuten, Partner die zwar willens, aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht fähig sind, Kinder zu zeugen als minderwertig abzustempeln. "Wer will schon eine Frau, die ihm keine Söhne gebären kann?" - beim IS wär das mal sicher eine attraktive Parole. [/brechreiz]
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Beitrag von autolos »

Es geht dabei nicht darum, Kinderlose zu strafen, sondern darum, sie nicht meh zu belohnen. Ein User meinte, mehr Geld für Kinder wäre der falsche Weg. Wenn positive Anreize für Kinder nicht richtig sind, muss eine Überprüfung erlaubt sein, ob es nicht heute Anreize für Kinderlosigkeit gibt. Nicht nur das Verfassungsgericht hat hierzu schon geurteilt. Wer heute Rentenbeiträge zahlt, zahlt damit die Rente seiner Eltern und Großeltern. Wer keine Kinder hat, lässt sich seine Rente von den Kinder anderer Leute bezahlen. Wegen der Kinderlosen ist aber die Rente niedriger und der Beitrag höher. Daher kann man die Kopplung der Rente an die Kinder durchaus gerecht nennen. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin kein Freund umlagefinanzierter "Versicherungen".
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Beitrag von Fichtenmoped »

autolos @ 29 Jun 2015, 18:46 hat geschrieben: Es geht dabei nicht darum, Kinderlose zu strafen, sondern darum, sie nicht meh zu belohnen. Ein User meinte, mehr Geld für Kinder wäre der falsche Weg. Wenn positive Anreize für Kinder nicht richtig sind, muss eine Überprüfung erlaubt sein, ob es nicht heute Anreize für Kinderlosigkeit gibt. Nicht nur das Verfassungsgericht hat hierzu schon geurteilt. Wer heute Rentenbeiträge zahlt, zahlt damit die Rente seiner Eltern und Großeltern. Wer keine Kinder hat, lässt sich seine Rente von den Kinder anderer Leute bezahlen. Wegen der Kinderlosen ist aber die Rente niedriger und der Beitrag höher. Daher kann man die Kopplung der Rente an die Kinder durchaus gerecht nennen. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin kein Freund umlagefinanzierter "Versicherungen".
Nicht mehr belohnen bedeutet in Deinem Fall denen die erworbenen Ansprüche auf Sozialleistungen (Rente) zu streichen.

Wenn Du aber die Rente streichen willst, dann kippst Du das ganze Sozialstaatsprinzip. Gut: viele Leute brauchen nix mehr für Sozialversicherungen zahlen. Schlecht: schau mal, wie viele Leute in Deutschland direkt oder indirekt von Sozialleistungen abhängig sind...

Nachtrag: Damit die Leute HEUTE die Renten der "Alten" bezahlen, bekommen sie eben Ansprüche für eine Rente. Was ist eigentlich mit denjenigen die zwar Kinder hatten, aber die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr in die Rente einzahlen? Sei es wegen Auswanderung, Frührente oder Tod...
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Beitrag von 146225 »

autolos @ 29 Jun 2015, 18:46 hat geschrieben: Es geht dabei nicht darum, Kinderlose zu strafen, sondern darum, sie nicht mehr zu belohnen. Ein User meinte, mehr Geld für Kinder wäre der falsche Weg. Wenn positive Anreize für Kinder nicht richtig sind, muss eine Überprüfung erlaubt sein, ob es nicht heute Anreize für Kinderlosigkeit gibt. Nicht nur das Verfassungsgericht hat hierzu schon geurteilt. Wer heute Rentenbeiträge zahlt, zahlt damit die Rente seiner Eltern und Großeltern. Wer keine Kinder hat, lässt sich seine Rente von den Kinder anderer Leute bezahlen. Wegen der Kinderlosen ist aber die Rente niedriger und der Beitrag höher. Daher kann man die Kopplung der Rente an die Kinder durchaus gerecht nennen. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin kein Freund umlagefinanzierter "Versicherungen".
Die Generation der "Baby-Boomer" hatte schon Kraft ihres Taufnamens mehr Kinder als heute üblich. Dennoch fällt es genau in jene Jahre, dass politisch falsche Weichenstellungen das Sozialversicherungssystem zu dem anfälligen lahmen Bürokratiemonster gemacht haben, über welches wir heute fluchen und das seinen Nutzen oft nur noch unscharf erbringt. Die vielen Kinder jener Jahre sind heute oft in den Entscheiderpositionen zu finden, es sieht derzeit aber nicht ernsthaft danach aus, als könne sich an den beklagten Übeln nachhaltig und auf lange Sicht auch brauchbar etwas verändern. Die Feigheit, das Problem noch ein paar Jahre weiterzuschieben, ist politisch durchaus vererbbar.

Sorry: Mehr Kinder allein werden die Probleme Deutschlands nicht lösen. Es ist auch der Umgang mit denselbigen, wo große Baustellen klaffen.

Und ich halte es wirklich für ein fragwürdiges Frauenbild, wenn nur Schwangerschaften "wertvoll" machen.
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Beitrag von 218 466-1 »

autolos @ 29 Jun 2015, 18:46 hat geschrieben:Wer heute Rentenbeiträge zahlt, zahlt damit die Rente seiner Eltern und Großeltern. Wer keine Kinder hat, lässt sich seine Rente von den Kinder anderer Leute bezahlen. Wegen der Kinderlosen ist aber die Rente niedriger und der Beitrag höher. Daher kann man die Kopplung der Rente an die Kinder durchaus gerecht nennen.
Wenn es demach ginge, müssten diejenigen, deren Eltern schon vor erreichen des Rentenalters "ausgecheckt" sind, von der Beitragszahlung auch befreit werden.

Und das mit Kinder = Altersvorsorge funktioniert ohnehin längst nicht mehr. :P
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autolos
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Beitrag von autolos »

218 466-1 @ 29 Jun 2015, 19:35 hat geschrieben: Wenn es demach ginge, müssten diejenigen, deren Eltern schon vor erreichen des Rentenalters "ausgecheckt" sind, von der Beitragszahlung auch befreit werden.

Und das mit Kinder = Altersvorsorge funktioniert ohnehin längst nicht mehr. :P
Ich sage ja, das mit der Umlage halte ich eh für falsch. Es ist ja auf einen fundamentalen Irrtum Konrad Adenauers zurückzuführen, dass es so ist, wie es ist. In den letzten Jahrzehnten war es halt wirklich so, dass keiner sich mit der Frage befasst hat, was mal im Alter ist. Die Sozialversicherung hat allen die Sorge genommen, aber zugleich falsch Anreize gesetzt. Es ist sicher nicht der einzige Grund für wenig Kinder. Ein Umstellung - in welcher Form auch immer - geht sicherlich auch nicht ohne Übergangszeit. Das Ärgerlich wird in jedem Fall sein, dass die, die am meisten profitieren vom Status Quo, wegen der Besitztsstandswahrung von Einschränkungen verschont bleiben werden.
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Beitrag von andreas »

218 466-1 @ 29 Jun 2015, 19:35 hat geschrieben: Wenn es demach ginge, müssten diejenigen, deren Eltern schon vor erreichen des Rentenalters "ausgecheckt" sind, von der Beitragszahlung auch befreit werden.

Und das mit Kinder = Altersvorsorge funktioniert ohnehin längst nicht mehr. :P
doch, es hat sich nur geändert - heute zahlen die Kinder das Pflegeheim....
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 29 Jun 2015, 19:58 hat geschrieben: Doch, es hat sich nur geändert - heute zahlen die Kinder das Pflegeheim....
Was im Übrigen auch wieder nicht funktioniert - dafür, dass Familien quer durch Generationen finanziell extremst belastet werden, erhalten die Beschäftigten mangelinduzierten Zeitdruck, mieses Image und eine im Vergleich zu den Aufgaben saumäßige Bezahlung. Aber da steht natürlich auch das deutsche Dogma dahinter, dass ein Sozialbetrieb (Pflegeheime, Krankenhäuser und ähnliches mehr) gefälligst gewinnbringend zu wirtschaften hat.
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Beitrag von Cloakmaster »

218 466-1 @ 29 Jun 2015, 16:51 hat geschrieben: Oder würdest du gerne höhren, dass du nur existierst, weil ein Jahr vor deiner Geburt das Kindergeld massiv erhöht wurde?
Nun, ich bekam zu hören, daß ich nur lebe, weil meine Mutter im letzten Moment doch nicht mit dem Gedanken einer Abtreibung klar kam, und deswegen den bereits stehenden Termin in der Klinik sausen liess. Ist doch auch nett, oder?

Ich sage nicht, das das Ansinnen des staates familien- oder auch nur bürgerfreundlich ist. Ich sage nur, daß es nachvollziehbar ist, daß dem Staat daran liegt, neue, junge Staatsbürger zu erhalten. (Wenn man nicht gerade "China" heisst.) Obwohl gerade dieses Land einen massiven Bedarf an Gewehrträgern und sonstigen "Vaterlandverteidigern" hat - staatliches Interesse fern jeder Bürgernähe oder Familiennähe.

Und damit sehe ich es nach wie vor auch als legitim an, wenn der Staat sich bemüht, das Kinderzeugen, oder zumindest das Bemühen darum (als solches wird eine jede Ehe nach derzeitigem Modell angesehen, insofern hat "Ehe" fiskalisch doch etwas mit Kindern zu tun) zu honorieren oder zumindest schmackhaft zu machen.

Ehegatten-spitting also als gegenseitige Unterhaltspflicht. Hm, ok. nur warum dann nicht automatisch und ohne Wahlmöglichkeit Zusammenveranlagung - sozusagen "steuerliche Bedarfsgemeinschaft" ?
Ja, es ist zulässig, trotz Heirat getrennte namen zu behalten, Gütertrennung zu vereinbaren, getrennte Wohnsitze etc - nur wozu heiratet man dann überhaupt noch?

Tatsächlich über-erfüllt das Splitting doch jede Unterhaltspflicht. Ein Alleinverdiener mit Steuerklasse III spart ab einem gewissen Einkommen deutlich mehr an Steuern, als er seiner (gewollt/ungewollt) erwerbslosen Ehefrau an Unterhalt zahlen müsste.

Was das Wort "Ehe" bedeutet, und was nicht, ist in meinen Augen nicht durch das älteste Geschichts- und Märchenbuch der Welt definiert, sondern durch den aktiven Gebrauch von Sprache. Sprache verändert sich mit der Zeit, und damit auch Worte oder Wortbedeutungen. Dennoch bedeutet "Ehe" für mich eben zwingend "Mann/Frau" (oder Frau/Mann)", so wie "Tempo" synonym für "Papiertaschentuch" (gleich, welchen Fabrikats) ist. Früher war das "Weib" das Gegenstück zum "Mann" in eienr Ehe, also durchwegs ein anständiges Wort, wogegen die "Frau" nur dem Adel vorbehalten war. Als dem Adel die Macht entzogen wurde, wurde das "Eheweib" aus des plebs zur "Ehefrau", und das "Weib" zu einer Beleidigung ("Waschweib", "Mistweib", "Drecksweib" - heutzutage geht es wieder in die Gegenrichtung wie zB ""Superweib" - einzig "weiblich" will frau dann doch immer noch sein - nur bitte nicht "weibisch".

Mag sein, daß künftige Generationen also die "Ehe" schlicht als "gebundene Lebensgemeinschaft" ansehen - aber ob ich diesen Schritt gedanklich noch mit mach werde, bezweifel ich eben. Und wozu auch? Schwule und Lesben wollen gar nicht hetero sein, warum müssen sie also wie die Heten "heiraten" und eine "Ehe" führen, statt zB zu "hochzeiten" und eine "Treue" führen? (Oder wie auch immer man es nun nennen mag) Damit versteckt man sich doch nur wieder hinter dem prüden, konservativen angestaubtem, vom dem man sich ja gerade bewusst absetzen will. Beim Vorstellen stellt frau trotzdem ihre Frau vor, oder mann seinen Mann. "Schwul" war übrigens frühe ein Schimpfwort, wogegn "Homo" das 'übliche' Wort war. Heute ist es eher umgekehrt. Schwule bezecihnen sich selbst als offen und bewusst als "schwul", und nun gilt "Homo" als das Schimpfwort...
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Beitrag von autolos »

Cloakmaster @ 29 Jun 2015, 21:19 hat geschrieben:
Tatsächlich über-erfüllt das Splitting doch jede Unterhaltspflicht. Ein Alleinverdiener mit Steuerklasse III spart ab einem gewissen Einkommen deutlich mehr an Steuern, als er seiner (gewollt/ungewollt) erwerbslosen Ehefrau an Unterhalt zahlen müsste.
Hast du dir meine Beispiele durchgelesen zum Thema Splitting? Offenbar nicht, denn dann würdest du nicht so komische Sachen schreiben.
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autolos @ 29 Jun 2015, 21:24 hat geschrieben:
Hast du dir meine Beispiele durchgelesen zum Thema Splitting? Offenbar nicht, denn dann würdest du nicht so komische Sachen schreiben.
Ich beziehe mich dabei gedanklich ziemlich exakt auf dein Beispiel mit den Künstern. Ersatzweise kann ich auch in die Steuererklärungen meiner Eltern schauen, und sehen, wie das Splitting nicht im abstrakten Beispiel wirkt, sondern in der Realität.
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Beitrag von autolos »

Cloakmaster @ 29 Jun 2015, 21:35 hat geschrieben:
autolos @ 29 Jun 2015, 21:24 hat geschrieben:
Hast du dir meine Beispiele durchgelesen zum Thema Splitting? Offenbar nicht, denn dann würdest du nicht so komische Sachen schreiben.
Ich beziehe mich dabei gedanklich ziemlich exakt auf dein Beispiel mit den Künstern. Ersatzweise kann ich auch in die Steuererklärungen meiner Eltern schauen, und sehen, wie das Splitting nicht im abstrakten Beispiel wirkt, sondern in der Realität.
In der Realität wirkt es so, dass Ehepaare mit gleichem Einkommen auch gleich viel Steuern zahlen. Ohne Splitting wäre es anders und, wie das Verfassungsgericht mehrmals festgestellt hat, verfassungswidrig. Das ist aber auch logisch: Warum sollen Ehepaare mit gleich hohem Einkommen unterschiedlich besteuert werden? Die Antwort darauf hast du ja auch noch nicht gegeben. Stattdessen redest Du von einem Splittingvorteil, den es aber nicht gibt. Und gerade das, zugegebenermaßen extreme, Künstlerbeispiel sollte dir zu denken geben. Aber ich habe in einer anderen Diskussion schon festgestellt, dass mir Deine Gedankenwelt verschlossen ist und ein Rätsel.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Cloakmaster @ 29 Jun 2015, 21:19 hat geschrieben:Und damit sehe ich es nach wie vor auch als legitim an, wenn der Staat sich bemüht, das Kinderzeugen, oder zumindest das Bemühen darum (als solches wird eine jede Ehe nach derzeitigem Modell angesehen, insofern hat "Ehe" fiskalisch doch etwas mit Kindern zu tun) zu honorieren oder zumindest schmackhaft zu machen.
Das darf aber nicht mit Nachteilen für diejenigen einher gehen, die sich dagegen entscheiden. Wenn man das Kindergeld erhöht, ok, aber nicht etwas anderes wie den Unterhalt streichen.
Ehegatten-spitting also als gegenseitige Unterhaltspflicht. Hm, ok. nur warum dann nicht automatisch und ohne Wahlmöglichkeit Zusammenveranlagung - sozusagen "steuerliche Bedarfsgemeinschaft" ? 
Ja, es ist zulässig, trotz Heirat getrennte namen zu behalten, Gütertrennung zu vereinbaren, getrennte Wohnsitze etc - nur wozu heiratet man dann überhaupt noch?
Liebe? :unsure: Es gibt noch ein paar Leute, die nicht aus materiellen oder finanziellen Gründen heiraten. Alleine der Ring und dessen Bedeutung oder Hochzeit selbst können schon Grund genug sein.
Was das Wort "Ehe" bedeutet, und was nicht, ist in meinen Augen nicht durch das älteste Geschichts- und Märchenbuch der Welt definiert, sondern durch den aktiven Gebrauch von Sprache. Sprache verändert sich mit der Zeit, und damit auch Worte oder Wortbedeutungen. Dennoch bedeutet "Ehe" für mich eben zwingend "Mann/Frau" (oder Frau/Mann)", Früher war das "Weib" das Gegenstück zum "Mann" in eienr Ehe (...)
Mag sein, daß künftige Generationen also die "Ehe" schlicht als "gebundene Lebensgemeinschaft" ansehen - aber ob ich diesen Schritt gedanklich noch mit mach werde, bezweifel ich eben.  Und wozu auch?
Frau-Mann ist doch auch nichts anderes, als eine "gebundene Lebensgemeinschaft".
Kinder können auch homo-Ehepaare mit zumindest einem leiblichen Elternteil bekommen. Hetero-Ehen sind auch mit "fremden" Kindern zulässig.
Also ich suche vergeblich nach Unterschieden zwischen Homo-Ehe und Hetero-Ehe oder nach einem Grund, warum "Ehe" weiterhin fälschlicherweise mit Mann/Frau definiert werden sollte.
Schwule und Lesben wollen gar nicht hetero sein, warum müssen sie also wie die Heten "heiraten" und eine "Ehe" führen, statt zB zu "hochzeiten" und eine "Treue" führen? (Oder wie auch immer man es nun nennen mag)  Damit versteckt man sich doch nur wieder hinter dem prüden, konservativen angestaubtem, vom dem man sich ja gerade bewusst absetzen will. Beim Vorstellen stellt frau trotzdem ihre Frau vor, oder mann seinen Mann.
Da kennst du die homos nicht und siehst das zu pauschal. Ich kenne einige, die sind abseits dieses Themas erzkonservativ. In den USA gibt es welche, die stehen voll hinter dieser Palin, da sie in allen anderen Punkten national mit derer Ansichten übereinstimmen.
Das hat auch nichts mit "wollen" oder "nicht wollen" zu tun, sondern das ist schlicht die Neigung, die man sich nicht selbst aussucht, sondern die von Gott gegeben wurde. Genauso wie heteros nicht "nicht homo sein wollen" sondern nicht können.
Wenn die Homo-Ehe nicht "Ehe" heißt, muss man öffentlich vor Behörden, bei Vorstellungsgesprächen etc. preisgeben, ob man homo oder hetero ist. Daher sind unterschiedliche Bezeichnungen m.M. ein zu starker Eingriff in die Privatsphäre.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 29 Jun 2015, 16:51 hat geschrieben: Oder würdest du gerne höhren, dass du nur existierst, weil ein Jahr vor deiner Geburt das Kindergeld massiv erhöht wurde?
Woher kommt eigentlich immer diese Blödsinnsbehauptung, dass man mit Kinder kriegen Geld verdienen kann? Davon ist man selbst mit einer deutlichen Kindergelderhöhung noch weit entfernt.

Es geht nur darum, die Kosten für die Eltern etwas zu reduzieren. Die Eltern müssen dennoch noch viel Geld draufzahlen - von der Zeit (-> Verdienstausfall!) gar nicht geredet.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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