Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Xenon
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Beitrag von Xenon »

Auf diese Zahlen komme ich, weil die variablen Kosten meines PKw bei va. 0,22€ / Km liegen. In diesem Zusammenhang finde ich ca. 0,23€ / Km Normalfahrpreis bei der Bahn schon heftig.
Mit BC50 sind es bei der Bahn nur noch halb so viel.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Xenon @ 10 Mar 2011, 14:41 hat geschrieben: Mit BC50 sind es bei der Bahn nur noch halb so viel.
Die sich aber auch erstmal amortisieren muss - das kann dauern. Abgesehen davon sollten wir wirklich mal zum Thema zurückkommen ;)

Aktueller Artikel der SZ dazu

Interessant ist, dass sich die GDL gegen eine Schlichtung wehrt. Warum?
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Bayernlover
Nein, sind sie nicht. Gestern oder vorgestern habe ich hier mal ausgerechnet, dass ein nagelneuer Golf Diesel bei 15.000km Fahrleistung in etwa 35 Cent/km kostet. Die 22 Cent sind also nicht so falsch.
Es fehlen nur 13 Cent/km zwischen Fixkosten und variablen Kosten!!! Differenz ca 33% bzw. 50%!
Um das zu vergleichen mußt Du also den Preis incl. Fixkosten (35 cent/km) mit denen vergleichen, die die Bahn (ebenfalls incl. Fixkosten!) von Dir verlangt.


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Breisgauer
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Beitrag von Breisgauer »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 14:32 hat geschrieben: Hallo Breisgauer,

Deine Berechnungen und der Vergleich sind Augenwischerei!



Deine Fixkosten vergisst Du vollkommen, die Bahn kann aber die Fixkosten beim Fahrkartenverkauf nicht einfach unter den Tisch fallen lassen!

Für die Werbung und für Sonderfahrkarten (u.a. Bahncards usw.) erreicht sie den von Dir genannten Kilometerpreis ja gar nicht, sodass der Durchschnittspreis pro km niedriger ist.


Viele Grüße,

Fritz
Das stimmt natürlich, nur sind diese für meine Entscheidung ausschlaggebend - das Auto samt der fixen Kosten stehtn ja schon da. Selbst mit Bahncard 50 und wirklich extensiver Nutzung ist man am Jahresende noch irgendwo bei 0,13 € / Km. Möchte man tatsächlich sitzen, kommt nochmal ca. 0,01 € dazu, also schon 0,14€. Dazu kommen noch die erheblich Subventionen, die nicht unerheblich vom Auto stammen. 0,35€ Individualverkehr einschließlich satter Steuern zu 0,14€ + Subentionen bedeuten am Ende: Ein PKW mit zwei Persoen fährt zu den selben Kosten wie viele Leute im Zug. Wenn das so ist, macht Pesonenverkehreigentlich keinen Sinn, oder?

Gruß Eike
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Beitrag von Breisgauer »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 14:19 hat geschrieben: Hallo Breisgauer!
Ohne es jetzt schlüssig beweisen zu können, glaube ich Deine ganze Berechnung nicht.

Meines Wissens, ist der Nahverkehr der Großstädte der Verlustbringer (Berlin hat m.E. nur durch Herunterwirtschaften des gesamten Rollmaterials keine Verluste), der Fernverkehr hat bisher Gewinn erwirtschaftet. Den Güterverkehr hast Du gar nicht erwähnt.

Durch Bilanzierungstricks hat man versucht, die DB zur Börse zu bringen, hatte es natürlich viel schwerer, weil inzwischen die Tricksereien der Telekom aufgekommen waren und Keiner den Versprechungen mehr glaubte.
Politischer Wille und wirtschaftliche Vernunft sind halt oft zwei Paar Schuhe!
(siehe auch die Diskussion Stuttgart21)


Viele Grüße,

Fritz

Tut mir leid, hat wieder wenig mit dem Streik zu tun!!!
Die Bahn macht im Nahverkehr (noch) relativ große Gewinne, da ca. 2/3 der Kosten vom Staat getragen werden und nur 1/3 über die Tickets.

Hier habe ich übrigens was zur Rendite im Fernveerkehr gefunden:

http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/bah...verkehr-447294/

4% vom Umsatz also. Dann kommt meine Rechnung von vorhin in diesem Punkt also ungefähr hin.

Gruß Eike
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

riedfritz @ 10 Mar 2011, 14:50 hat geschrieben: Es fehlen nur 13 Cent/km zwischen Fixkosten und variablen Kosten!!! Differenz ca 33% bzw. 50%!
Um das zu vergleichen mußt Du also den Preis incl. Fixkosten (35 cent/km) mit denen vergleichen, die die Bahn (ebenfalls incl. Fixkosten!) von Dir verlangt.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Breisgauer jetzt angesetzt hat. Aber 22 Cent/km sind für ein altes Auto als Komplettkosten nicht so unrealistisch, wie man denkt. Abgesehen davon hat man noch andere Vorteile gegenüber der Bahn, dafür hats hier aber ein eigenes Thema.
Breisgauer @ hat geschrieben:Dazu kommen noch die erheblich Subventionen, die nicht unerheblich vom Auto stammen.
Das ist jetzt wirklich Blödsinn. Straßenverkehr hat einen Kostendeckungsgrad von 50% - ich weiß nicht, wo das Auto hier die Bahn querfinanziert.
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 14:19 hat geschrieben: Mitarbeiter der Straßenmeisterei und anderen öffentlichen Unternehmen sprichst Du also auch das Recht auf eine angemessene Bezahlung ab? Die meisten Dinge, die der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen, sind defizitär. Das darf man aber nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Auch wenn ich nicht mit allen Zielen konform gehe, so ist die annähernd gleiche Bezahlung aller Tf doch ein gutes Ziel.
Was ist denn eine "angemessene Bezahlung"? Ich kann jetzt nicht erkennen, daß Triebfahrzeugführer "Hungerlöhne" bekommen. Noch dazu ist die Tätigkeit weder von der Ausbildung noch vom Verantwortungsgrad besonders, im Vergleich zum Beispiel zu einem Kraftfahrer. Aber da kann man sich nur schwer einigen.

Es geht mir in erster Linie darum, daß hier Ansprüche ohne wirtschaftliche Hintergrund definiert werden. Man kann nur das bekommen, was erwirtschaftet wird. Auch der öffentliche Dienst wird das ín den nächsten Jahren noch vermehrt zu spüren bekommen. Es wird keine weiteren Steuererhöhugen zur Finanzierung des Wasserkops des öffentlichen Dienstes geben. Und es werden am Markt keine weiteren Fahrpreiserhöhungen durchsetzbar sein. Es muß also erst mal die Produktivität gesteigert werden, bevor Geschenke verteilt werden. Wer das nicht beachtet, schafft sich am Ende selber ab.

Gruß Eike
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 15:26 hat geschrieben:
riedfritz @ 10 Mar 2011, 14:50 hat geschrieben: Es fehlen nur 13 Cent/km zwischen Fixkosten und variablen Kosten!!! Differenz ca 33% bzw. 50%!
Um das zu vergleichen mußt Du also den Preis incl. Fixkosten (35 cent/km) mit denen vergleichen, die die Bahn (ebenfalls incl. Fixkosten!) von Dir verlangt.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Breisgauer jetzt angesetzt hat. Aber 22 Cent/km sind für ein altes Auto als Komplettkosten nicht so unrealistisch, wie man denkt.
Altes Auto? 2 Jahre alter 1er BMW Benziner, allerdings als Jahreswagen gekauft. Kalkulation: Sprit + Wartung + Reifen + 3 Cent / Km Reparaturpauschale + 5 Cent / Km Wertverlust (entspricht ca. 50% des gesamten geschätzen Wertveerlusts - der Rest geht nach Zeit) + Mehrkosten für Zusatzkilometer der Versicherung.

Gruß Eike
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Beitrag von Xenon »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 15:08 hat geschrieben: Ein PKW mit zwei Persoen fährt zu den selben Kosten wie viele Leute im Zug. Wenn das so ist, macht Pesonenverkehreigentlich keinen Sinn, oder?
Die wenigsten PKW fahren mit zwei Leuten. Eher liegt die durchschnittliche Auslastung bei 1,2 Personen.
Außerdem wie willst du in einer Millionenstadt wie München oder Berlin den Verkehr ausschließlich mit PKW organsieren? Dafür wäre nicht mal genug Platz da.
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 15:26 hat geschrieben: Das ist jetzt wirklich Blödsinn. Straßenverkehr hat einen Kostendeckungsgrad von 50% - ich weiß nicht, wo das Auto hier die Bahn querfinanziert.
Bitte? Das ist jetzt aber wikrlich Unsinn:

http://www.adac.de/_mm/pdf/fi_01_subvent_s..._0210_53268.pdf

Und bitte jetzt nicht mit virtuellen Wasser oder Luftkosten kommen: Die zahlt kein Veerkehrsträger.

Gruß Eike
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 15:28 hat geschrieben: Was ist denn eine "angemessene Bezahlung"? Ich kann jetzt nicht erkennen, daß Triebfahrzeugführer "Hungerlöhne" bekommen. Noch dazu ist die Tätigkeit weder von der Ausbildung noch vom Verantwortungsgrad besonders, im Vergleich zum Beispiel zu einem Kraftfahrer. Aber da kann man sich nur schwer einigen.
Führerschein gegenüber 3 Jahre Ausbildung? Ich weiß ja nicht...
Abgesehen davon hat man es mit den aktuellen Löhnen auch schwer, neue Mitarbeiter zu werben. Irgendwann wird man schlicht und ergreifend keinen mehr finden, der für das Geld arbeiten will. Tf-Mangel ist ja jetzt schon ein großes Problem.
Es geht mir in erster Linie darum, daß hier Ansprüche ohne wirtschaftliche Hintergrund definiert werden. Man kann nur das bekommen, was erwirtschaftet wird.

Dann kriegst Du ab jetzt keinen Strom mehr, kein Gas und keine Autobahn nach Freiburg. Denn die sind auch alle auf Pump finanziert und werden sich wohl nie selbst tragen. Kostendeckender ÖPNV ist nicht möglich, da man damit nur gewinnbringende Goldgruben wie Hauptbahnhof-Ostbahnhof fahren könnte und der Rest zu Hause sitzen bleiben darf.
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 15:32 hat geschrieben: Altes Auto? 2 Jahre alter 1er BMW Benziner
Hier mal ein PDF

Realistisch betrachtet kostet Dich dein Auto irgendwas um die 50 Cent/km. Alles andere ist Augenwischerei.
Bitte? Das ist jetzt aber wikrlich Unsinn:  http://www.adac.de/_mm/pdf/fi_01_subvent_s..._0210_53268.pdf

Ach der ADAC, na die werden sicher eine Studie mit richtigen Zahlen veröffentlichen :lol:

80 Milliarden kostet uns das Auto jährlich - 40 Millarden bringen KFZ-Steuern etc. ein. Gelernt an der Uni.
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 14:48 hat geschrieben: Die sich aber auch erstmal amortisieren muss - das kann dauern. Abgesehen davon sollten wir wirklich mal zum Thema zurückkommen ;)

Aktueller Artikel der SZ dazu

Interessant ist, dass sich die GDL gegen eine Schlichtung wehrt. Warum?
Interessant... darüber kann man wohl nur spekulieren, aber das werde ich nicht tun, sonst bekomm ich hier wieder mal Beschimpfungen ab deren Bedeutung ich erstmal nachschlagen müsste...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 15:40 hat geschrieben: Hier mal ein PDF

Realistisch betrachtet kostet Dich dein Auto irgendwas um die 50 Cent/km. Alles andere ist Augenwischerei.


Ach der ADAC, na die werden sicher eine Studie mit richtigen Zahlen veröffentlichen :lol:

80 Milliarden kostet uns das Auto jährlich - 40 Millarden bringen KFZ-Steuern etc. ein. Gelernt an der Uni.
Die Tabelle mit den Autokosten ist - zumindest für mich - nicht relevant. Da wird immer mit Neuanschaffung, vier Jahre halten und Versicherung 100% gerechnet. Natürlich kann man das so machen, es ist aber teuer. Die Bahn fährt ja Ihre Wagen auch etwas länger als vier jahre ;)

Meine Kosten sind durchkalkuliert und passen. Unsicher ist lediglich der Zeitpunkt des Autoverkaufs, da das auch ungeplant vorzeitig passieren kann.


Wenn Dir die Studie des ADAC nicht gefällt, dann poste bitte eine passendere. Aber bitte nicht von Greanpeace :)

Woher hast Du denn die Zahl von 80 Mrd. €? Die Kfz-Steuer bringt übrigens ca. 8 Mrd. € jährlich, die Mineralölsteuer 48 Mrd.€ und die LKW Maut ca. 4 Mrd. €, macht in Summe 60 Mrd. €. Dem stehen Ausgaben von ca. 17 Mrd. € gegenüber.

Gruß Eike
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:15 hat geschrieben: Woher hast Du denn die Zahl von 80 Mrd. €? Die Kfz-Steuer bringt übrigens ca. 8 Mrd. € jährlich, die Mineralölsteuer 48 Mrd.€ und die LKW Maut ca. 4 Mrd. €, macht in Summe 60 Mrd. €. Dem stehen Ausgaben von ca. 17 Mrd. € gegenüber.
Die Ausgaben sind aber auch indirekt vorhanden, durch Schadstoffausstoß und Unfallfolgekosten. Das zahlen wir indirekt alle mit. Und die Ausgaben von 17 Milliarden sind ein Witz ;)
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 16:18 hat geschrieben: Die Ausgaben sind aber auch indirekt vorhanden, durch Schadstoffausstoß und Unfallfolgekosten. Das zahlen wir indirekt alle mit. Und die Ausgaben von 17 Milliarden sind ein Witz ;)
Bitte mal Fakten. Du hast 80 Mrd. in den Raum geworfen - also bitte konkrete Zahlen von neutraler Stelle.

Kosten sind übrigens der falsche Volkswirtschaftliche Ansatz. Kosten sind nämlich völlig egal, entscheidend ist der dem gegenüber stehende Nutzen. Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war ;) Aber das nur am Rande.

Gruß Eike
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Bitte mal Fakten. Du hast 80 Mrd. in den Raum geworfen - also bitte konkrete Zahlen von neutraler Stelle.
Das hatten wir in der Uni - hab unsere Fakultätswebsite durchforstet, aber nichts gefunden. Neutral ist der ADAC allerdings auch nicht.
Kosten sind übrigens der falsche Volkswirtschaftliche Ansatz. Kosten sind nämlich völlig egal, entscheidend ist der dem gegenüber stehende Nutzen. Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war  ;) Aber das nur am Rande.

Das ist Blödsinn.
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Beitrag von Xenon »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war ;) Aber das nur am Rande.
Und wieso gehören dann die Schweiz oder Japan zu den reichsten Ländern der Welt?
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Beitrag von Breisgauer »

Xenon @ 10 Mar 2011, 16:49 hat geschrieben:
Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war  ;) Aber das nur am Rande.
Und wieso gehören dann die Schweiz oder Japan zu den reichsten Ländern der Welt?
Weil Sie Autos haben :)

Hey nicht alles so ernst nehem. Die Eisenbahn brachte zu Ihrer Zeit einen deutlichen Wohlstandsgewinn, das Auto hat dann noch einen drauf gesetzt.

Gruß Eike
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Beitrag von Breisgauer »

Bayernlover @ 10 Mar 2011, 16:40 hat geschrieben: Das hatten wir in der Uni - hab unsere Fakultätswebsite durchforstet, aber nichts gefunden. Neutral ist der ADAC allerdings auch nicht.


Das ist Blödsinn.
Gehen Dir irgendwie die Argumente aus?

Habe mal irgendwo an der Uni irgendeine Zahl gehört ist nun wirklich sehr dünn.

Und wenn "Das ist Blödsinn." die einzig verfügbare Antwort ist, kann man auch mal nichts schreiben ;)

Gruß Eike
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Beitrag von rautatie »

Xenon @ 10 Mar 2011, 16:49 hat geschrieben:
Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war  ;) Aber das nur am Rande.
Und wieso gehören dann die Schweiz oder Japan zu den reichsten Ländern der Welt?
Stimmt, und dieser Logik zufolge müssten die südamerikanischen Staaten sehr wohlhabend sein, weil nämlich dort der Bahnverkehr seit etlichen Jahren mehr oder weniger komplett zum Erliegen gekommen ist. In Argentinien gibts noch ein paar vereinzelte Strecken, die gelegentlich bedient werden(+ ein Vorortenetz in Buenos Aires), und in Paraguay ist überhaupt kein Personenverkehr auf Schienen mehr vorhanden. Der Hauptbahnhof von Asuncion ist soweit ich weiß nicht mehr in Betrieb.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Boris Merath »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war ;)
Und wie kommst Du zu der Annahme dass der Wohlstand auf die Dominanz des KFZ zurückzuführen ist?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 17:10 hat geschrieben: Gehen Dir irgendwie die Argumente aus?
Ich geb nur wieder was mir da beigebracht wurde. Ich werde später mal was raussuchen, grad keine Zeit.
Und wenn "Das ist Blödsinn." die einzig verfügbare Antwort ist, kann man auch mal nichts schreiben ;)

Weil der wirtschaftliche Aufschwung nichts, aber auch gar nichts mit der Zahl der KFZ zu tun hat - eher im Gegenteil; der Großraum München wäre ohne die S- und U-Bahn nicht so gewachsen wie jetzt, sondern im Autoverkehr erstickt.
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Beitrag von Breisgauer »

Also hat Eurer Meinung nach das Auto keinen Wohlstand gebracht? Und denkt jetzt bitte nicht nur an den Pkw.

Gruß Eike
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Beitrag von Bayernlover »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 17:40 hat geschrieben: Also hat Eurer Meinung nach das Auto keinen Wohlstand gebracht?
Doch, hat es. Aber es gibt einen Punkt, ab dem das Auto nicht mehr sinnvoll ist. Das beginnt dort, wo Innenstädte in Autobahnkreuze und Parkhäuser umgewandelt werden und wo Autos stundenlang im Stau stehen. Volkswirtschaftlich sinnvoller ist es auch, Verkehre zu bündeln.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:15 hat geschrieben: Woher hast Du denn die Zahl von 80 Mrd. €? Die Kfz-Steuer bringt übrigens ca. 8 Mrd. € jährlich, die Mineralölsteuer 48 Mrd.€ und die LKW Maut ca. 4 Mrd. €, macht in Summe 60 Mrd. €. Dem stehen Ausgaben von ca. 17 Mrd. € gegenüber.
Woher nimmst du die 48 Mrd. Mineralölsteuer ?

Letztes Jahr kamen aus der Energiesteuer nur 39 Mrd.
Darunter sind aber auch die Steuern der Bahn und der privaten Haushalte sowie der Industrie für Heizung und Strom.

Und die 17 Mrd. an Ausgaben hätte ich auch gerne mal belegt.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von Xenon »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war ;) Aber das nur am Rande.
Eigentlich ist es sogar eher so, dass sich gerade reiche Länder ein Eisenbahnnetz haben. Der Bau einer Eisenbahnstrecke ist mit hohen Investitionskosten verbunden, die eine entsprechende Wirtschaftsleistung des jeweiligen Staates voraussetzen. Außerdem muss sich die Bevölkerung Reisen über größere Entfernungen leisten können.
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Beitrag von JNK »

Breisgauer @ 10 Mar 2011, 16:37 hat geschrieben: Bitte mal Fakten. Du hast 80 Mrd. in den Raum geworfen - also bitte konkrete Zahlen von neutraler Stelle.

Kosten sind übrigens der falsche Volkswirtschaftliche Ansatz. Kosten sind nämlich völlig egal, entscheidend ist der dem gegenüber stehende Nutzen. Wenn ich mir den Wohlstand zu Zeiten der Dominanz der Eisenbahn und heute zu Zeiten der Dominaz des Kraftfahrzeugs anschaue, könnte ich zu dem Ergebnis kommen, daß das ein guter Deal für die Gesellschaft war ;) Aber das nur am Rande.

Gruß Eike
Rechnet man dieses Ergebnis auf alle
82 Millionen Bundesbürger hoch, so
kommt man auf eine kommunale
Gesamtsubventionierung (ohne Länder
und Bund) des Autoverkehrs in
Höhe von 20,5 Milliarden DM (10.5
Mrd. €)!
ICLEI-Studie: Wieviel zahlt unsere Kommune für den Autoverkehr? (von 2000)

Keine Studie, aber die Aussage eines Prof. für Raumentwicklung
Es gibt Städte, die haben viel weniger Autoverkehr, meistens sind die Leute dort überdurchschnittlich klug und überdurchschnittlich reich. Das Auto ist ein Armutsmodell. New York hat ganz wenige Autos, Universitätsstädte haben wenige Autos. Das Ruhrgebiet hat viele Autos, das Saarland hat viele Autos. Je dümmer die Regionen sind, desto mehr Autobahnen und Autos.
Beim öffentlichen Verkehr fällt jedem das Stichwort Defizit ein. Aber das Defizit des Autoverkehrs beträgt 160 Euro pro Kopf und Jahr, nur auf kommunaler Ebene. Ich habe tausende Sitzungen mit Bürgermeistern und Landräten hinter mir. Da geht es um vier neue Busse in einer Kleinstadt, und wir kommen zu dem Ergebnis, das können wir uns nicht leisten. Dann kommt der Tagesordnungspunkt neues Parkhaus, das kostet zwölf Millionen und wird locker durchgewunken.
http://www.news.de/auto/855039365/das-auto...armutsmodell/1/
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 10 Mar 2011, 17:14 hat geschrieben:Und wie kommst Du zu der Annahme dass der Wohlstand auf die Dominanz des KFZ zurückzuführen ist?
Deutschland war Jahrzehnte lang der größte Automobilexporteur der Welt. Irgendwann haben uns die Japaner überholt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Breisgauer »

ubahnfahrn @ 10 Mar 2011, 17:52 hat geschrieben: Woher nimmst du die 48 Mrd. Mineralölsteuer ?

Letztes Jahr kamen aus der Energiesteuer nur 39 Mrd.
Darunter sind aber auch die Steuern der Bahn und der privaten Haushalte sowie der Industrie für Heizung und Strom.

Und die 17 Mrd. an Ausgaben hätte ich auch gerne mal belegt.
Gerne. Stand auch beim ADAC-Link, aber die hier stehen nicht im Verdacht parteiisch für das Auto zu sein ;)

http://www.vcd.org/mineraloelsteuer.html

Gruß Eike
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