Allgemeine Diskussion über Politik in Deutschland

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

spock5407 @ 4 May 2016, 22:01 hat geschrieben: Wenn man Pulled Chicken macht und ordentlich BBQ Sauce reinschüttet, schmeckst kein Chlor mehr. ;)
Also das Chlorhähnchen ist ja eine beliebte Methode der TTIP-Befürworter um gezielt so zu tun als wäre das das große Problem, dabei gibt es viel größere Grausamkeiten.

Mit solchen Nebenkriegsschauplätzen versucht man gezielt alles ins lächerliche zu ziehen.
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Hot Doc @ 3 May 2016, 12:52 hat geschrieben:INSA kommt auf 13,5%, soviel zum manipulieren von Daten! Damit liefern sie das zweithöhste Ergebnis, wobei das höchste von Infratest mit 14% schon etwas her ist.
So, das aktuellste Erhebnis von heute, durchgeführt von Infratest dimap, sagt geschmeidige 15% für die AfD! :D :D :D
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ropix
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Beitrag von ropix »

DSG Speisewagen @ 4 May 2016, 22:35 hat geschrieben: Also das Chlorhähnchen ist ja eine beliebte Methode der TTIP-Befürworter um gezielt so zu tun als wäre das das große Problem, dabei gibt es viel größere Grausamkeiten.
Nein, die Chlorhühnchen kommen von den TTIP-Gegnern die da noch nicht wussten was wirklich drinsteckt :)
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Catracho
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Beitrag von Catracho »

Münchner Kindl @ 4 May 2016, 23:26 hat geschrieben: So, das aktuellste Erhebnis von heute, durchgeführt von Infratest dimap, sagt geschmeidige 15% für die AfD! :D :D :D
15%? Wow! Bei ner Bundestagswahlbeteiligung von, sagen wir mal optimistisch, 75-80% sind das doch mal satte 85-90% der Wahlberechtigten, die diese Partei und andere dieser Couleur nicht wählen. So viel zum Thema "Wir sind das Volk" - wir stehen eindeutig vor einem Machtwechsel..... :rolleyes:

Können wir in diesem Land medial und politisch bitte wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und die AfD und ihre Anhänger - die ja nach Eigentinterpretation und Medienresonanz von einer Mehrheit des Wahlvolks getragen werden müssten - auf ihre tatsächliche Größe und Bedeutung zurechtstutzen und als das behandeln, was sie sind: Eine Kleinpartei und politische Minderheit, die genauso schnell wieder in der Versenkung verschwinden werden, wie alle anderen Braunen vor ihnen auch.

Mfg
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

ropix @ 4 May 2016, 23:39 hat geschrieben: Nein, die Chlorhühnchen kommen von den TTIP-Gegnern die da noch nicht wussten was wirklich drinsteckt :)
Die Chlorhühnchen werden aber von den lächerlichen Befürwortern als Aufhänger genutzt um ihre Demokratiezerstörung zu verharmlosen. Schaut her, es geht doch nur um Chlorhühnchen, quasi...

Im Grunde regen sich eigentlich nur die Großkonzerne auf dass sich TTIP jetzt verzögert, sonst sind irgendwie alle froh. Ist schon komisch.
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Catracho @ 4 May 2016, 23:57 hat geschrieben:15%? Wow!
Ja, denke ich auch, wow! Mittlerweile nur noch 5% von der "großen Volkspartei" SPD entfernt. :)
Catracho @ 4 May 2016, 23:57 hat geschrieben:Eine Kleinpartei und politische Minderheit, die genauso schnell wieder in der Versenkung verschwinden werden, wie alle anderen Braunen vor ihnen auch.
Diesen Schwachsinn mit "schnell wieder in der Versenkung verschwinden" reden sich die "Etablierten" auch seit Jahr und Tag ein, mit äußert mäßigem Erfolg.
Das sagt der focus zur AfD: Phoenix

Seit gestern die 15% von Infratest Dimap veröffentlich wurden und am 02.05 13,5% von INSA würde mich umso mehr interessieren wie SPD Mitglied Güllner mit seinem Forsa Haufen auf 9% kommt. :blink: Wenn das mal kein "Gschmäckle" hat...
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Beitrag von JLanthyer »

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Beitrag von Catracho »

Münchner Kindl @ 5 May 2016, 08:07 hat geschrieben: Diesen Schwachsinn mit "schnell wieder in der Versenkung verschwinden" reden sich die "Etablierten" auch seit Jahr und Tag ein, mit äußert mäßigem Erfolg.
Von Erfolg oder Nicht-Erfolg kann man noch gar nicht reden, dafür ist es viel zu früh. Aber die Geschichte der Parteienlandschaft in der BRD spricht eine eindeutige Sprache. REP, DVU, NPD irgendwann mal temporär/singulär mit höheren Prozentzahlen -> mediale und politische Aufmerksamkeit/Panikmache -> Versinken im Nichts/Abdriften an den Rand. Und selbst wenn die AfD dauerhaft bei höheren zweistelligen Werten bleiben sollte - so what? Sie ist nicht koalitionsfähig, von alleine nicht mehrheitsfähig, also wird sie nie selbst was gestalten und umsetzen können (außer blockieren).

Mfg
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Beitrag von 146225 »

Damit nicht nur (noch) das "Petry Heil!" - Gebrülle der üblichen Verdächtigen diese Forenecke kennzeichnet, mach' ich euch heute mal ein Angebot: Wer sich durch die künftigen Minister der ersten Grün-schwarzen Landesregierung Deutschlands klicken möchte, kann das (unter anderem) hier tun.

Für den Kernbereich dieses Forums finde ich es mal gar nicht so übel, dass eine Verkehrsministerin Razavi verhindert werden konnte - das wäre für die weitere Entwicklung der Eisenbahn in Baden-Württemberg ein böses Foulspiel gewesen.
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 10 May 2016, 20:28 hat geschrieben:Für den Kernbereich dieses Forums finde ich es mal gar nicht so übel, dass eine Verkehrsministerin Razavi verhindert werden konnte - das wäre für die weitere Entwicklung der Eisenbahn in Baden-Württemberg ein böses Foulspiel gewesen.
Machst Du dann an etwas "Objektivem" fest oder nur an der pubertär-prototypischen Westminster-Opposition, jede Entscheidung von Hermann öffentlich zu kritisieren, um nicht Bauchgefühl?

Fragt, gut ohne Razavi auf Ministerposten weiterleben könnend ;)
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Beitrag von 146225 »

Etwas Bauchgefühl ist da schon dabei, es sind wohl letzten Endes tatsächlich die Aussagen der Dame über die Jahre hinweg, die sie bei mir in ein nicht ganz so populäres Licht gerückt haben. So ein leichter Geruch nach muffiger, automobillobby-gesteuerter CDU von übervorgestern kam da bei mir an...
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 10 May 2016, 21:01 hat geschrieben: Etwas Bauchgefühl ist da schon dabei, es sind wohl letzten Endes tatsächlich die Aussagen der Dame über die Jahre hinweg, die sie bei mir in ein nicht ganz so populäres Licht gerückt haben. So ein leichter Geruch nach muffiger, automobillobby-gesteuerter CDU von übervorgestern kam da bei mir an...
Also die Seelenverwandte von Matthias Wissmann ;)
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Beitrag von JLanthyer »

Zwei Drittel der Deutschen wollen keine weitere Amtszeit für Frau Merkel

Laut einer Insa-Umfrage wollen 64% der befragten keine weitere Amtszeit für Merkel. Auffällig in dem Bericht ist, daß in zwei Bundesländern (Thüringen und Sachsen) 79% bzw. 76% gegen Verlängerung der Amtszeit für Frau Merkel sind. Es kommt noch besser: 96% der AfD-Wähler und 88% der LINKE-Wähler lehnen Merkel ab.
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 10 May 2016, 22:18 hat geschrieben: Zwei Drittel der Deutschen wollen keine weitere Amtszeit für Frau Merkel

Laut einer Insa-Umfrage wollen 64% der befragten keine weitere Amtszeit für Merkel. Auffällig in dem Bericht ist, daß in zwei Bundesländern (Thüringen und Sachsen) 79% bzw. 76% gegen Verlängerung der Amtszeit für Frau Merkel sind. Es kommt noch besser: 96% der AfD-Wähler und 88% der LINKE-Wähler lehnen Merkel ab.
Frei nach Bart Simpson: 87% solcher Umfragen sind Quatsch, und 92% der Befragten wissen das.

Ist natürlich ein herausragender Erkenntnisgewinn, dass Merkel an den Rändern links und rechts nicht beliebt ist, als ob das niemand vorher gewusst hätte. Ich persönlich - allerdings aus anderen Motiven wie die doitschnationalen Petry Heil!-Gröler - muss die Dame auch nicht weiter haben, sehe in der aktuellen Situation aber genau das wieder auf uns zukommen, weil die real dahinsiechende große Koalition, ergänzt durch evtl. jemand drittes, am Ende die einzige Lösung im Bundestag bleiben wird. Merkel bleibt Kanzlerin, mit zwar ungewollter, aber freundlich-tatkräftiger Unterstützung der AfD-Wählerschaft - welch böse Ironie.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

146225 @ 11 May 2016, 06:02 hat geschrieben: Ich persönlich - allerdings aus anderen Motiven wie die doitschnationalen Petry Heil!-Gröler - muss die Dame auch nicht weiter haben,
Ich muss sie auch nicht mehr länger haben (eine so lange währende Kanzlerschaft hat noch nie gut getan, und es wäre meiner Ansicht nach gut, das Kanzleramt auf zwei Legislaturperioden zu begrenzen). Allerdings befürchte ich, dass nach dem Ende der Merkel-Ära nichts besseres (womöglich noch etwas deutlich schlimmeres) nachkommen könnte....
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Beitrag von Cloakmaster »

So furchtbar schlecht ist es Deutschland unter seinen bisherigen Langzeit-Kanzlern Kohl, vor allem aber Adenauer, eigentlich nicht gegangen. Die Frage ist, ob eine regelmässige 'Blutauffrischung' zu regelmäßigen, neuen Impulsen führt, oder aber zu einem ewig währendem Dauer-Wahlkampf. Generell und in der Theorie gefällt mit das US-System, in dem alle 2 Jahre jeweils ein Drittel des Senats neu gewählt wird, andererseits habe ich gerade in den USA das Gefühl, daß man dort quasi permanent im Wahlkampf ist, so daß ich mich manchmal echt frage, wie die überhaupt mal was gebacken bekommen.
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Beitrag von 143 »

rautatie @ 11 May 2016, 09:16 hat geschrieben: Ich muss sie auch nicht mehr länger haben (eine so lange währende Kanzlerschaft hat noch nie gut getan, und es wäre meiner Ansicht nach gut, das Kanzleramt auf zwei Legislaturperioden zu begrenzen). Allerdings befürchte ich, dass nach dem Ende der Merkel-Ära nichts besseres (womöglich noch etwas deutlich schlimmeres) nachkommen könnte....
Die Frage ist doch: Wie will man als Wähler die nächste Kanzlerschaft Merkels verhindern? Reicht es 2017 nicht für Schwarz-Rot gibt es eben Schwarz-Rot-Gelb Schwarz-Grün oder Schwarz-Grün-Rot.

Ist es noch demokratisch, wenn man bei einer Bundestagswahl absolut keine Alternative mehr zu Merkel hat?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

143 @ 11 May 2016, 09:31 hat geschrieben:Die Frage ist doch: Wie will man als Wähler die nächste Kanzlerschaft Merkels verhindern?
Wobei ich mir persönlich außerdem noch die Frage stelle, wie man es verhindern könnte, dass als einzige Alternative nur die Alternativpartei übrig bleiben könnte. Das wäre für mich "vom Regen in die Traufe kommen".
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

143 @ 11 May 2016, 09:31 hat geschrieben: Ist es noch demokratisch, wenn man bei einer Bundestagswahl absolut keine Alternative mehr zu Merkel hat?
Es gibt doch eine Alternative für Deutschland... :D
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Beitrag von Cloakmaster »

du meins jetzt aber nicht die Petry-Party gegen Deutschland?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Münchner Kindl @ 11 May 2016, 09:51 hat geschrieben: Es gibt doch eine Alternative für Deutschland... :D
Bisher hat mich das neue Parteiprogramm nicht überzeugt. Wäre für mich persönlich jedenfalls keine Alternative, trotz des Namens. Mir scheint aber, dass aus Sicht der Anhänger diese Partei als alternativlos gesehen wird, eine alternativlose Alternative also.
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 10 May 2016, 21:01 hat geschrieben:Etwas Bauchgefühl ist da schon dabei, es sind wohl letzten Endes tatsächlich die Aussagen der Dame über die Jahre hinweg, die sie bei mir in ein nicht ganz so populäres Licht gerückt haben. So ein leichter Geruch nach muffiger, automobillobby-gesteuerter CDU von übervorgestern kam da bei mir an...
Danke für die ehrliche Antwort (keine Kritik oder so, nur Feststellung). Nachdem die CDU auch ihr Programm in der Verkehrspolitk mit "mehr Straßen" recht schwerpunktmäßig promotet hatte und nachdem Razavi gefühlt alle drei Wochen was posaunt hatte von wegen, die Ausschreibungsgewinne könnten schon seit 2 Jahren genoßen werden (natürlich ohne zu sagen, wie genau das aussähe oder gar besser wäre) oder Hermann mache das und das grottenolmfalsch, kann ich Dir durchaus zustimmen.
Ich gebe aber zu bedenken, dass bei der Opposition Klappern zum Handwerk gehört.

---

Zur Umfrage: Ernsthaft, die ist das Tollste seit Erfindung der Majonaise und es ist dem "Stern" eine Meldung wert, dass Linke- und AfD-Wähler Merkel als personifizierte Bundesregierung ablehnen? Really, AfDler lehnen Merkel ab? Und Linke auch? Woooooooooooooooooow...
Überhaupt, deutsche Bürger sind unzufrieden mit ihrer Bundesregierung resp. ihrem Kanzler, hat man so etwas schon gehört? Na zum Glück waren Schröder, Kohl, Schmidt und alle anderen davor hochgradig beliebt.

Ehrlich, die Umfrage ist doch auf der Qualitätsstufe der Rheto-Frage, warum sich ein Hund seine Eier lecke. Die Zahlen sind ja ganz nett, die Aussage bleibt trivial, und eine Kontextualisierung fehlt irgendwie: Wie beliebt waren denn die anderen Kanzler, vielleicht Schröder vor der Elbeflut oder Kohl ein Jahr vor seiner verlorenen Wahl?

Ich stolperte darüber, das so etwas im "Stern" steht, macht der doch seine Umfragen zusammen mit RTL und dem aggregierten Datengott FORSA. Mit Widerwillen doch drauf geklickt und siehe da, die Umfrage stammt vom "Cicero", dem Magazin für politische Kultur, Weinsaufen und großformatige Fotos von Bücherwänden. In jüngerer Zeit zeichnete er sich auch aus als Plattform für Sloterdijk & Co. aus, um Bilder von kontrollverlustierenden Staat in der (der!) Krise und blinden Parteien an die Wand zu werfen, so dass Hobbes' "Leviathan" im Vergleich dazu ein Kindergeburtstag sein muss. Wäre vielleicht eine Erklärung für die Umfrage mit einem Erkenntnisgewinn von einer halben Scheibe Weißbrot, klingt ja besser zu sagen, zwei Drittel lehnen Merkel ab als dass viele dies täten.

Und wie es in einem Kommentar dort heißt, die spannende Frage ist nicht, ob wir einen neuen Kanzler wollen (so lange man nicht derart positiv personifiziert ist wie Kretschmann oder Kraft oder man vorher eine Elbeflut hatte ist doch bei der Fragestellung die Antwort schon impliziert), sondern was ein neuer Kanzler anders, vielleicht sogar besser machen soll. Aber das würde nicht genug Aufmerksamkeit heischen... Neuer Kanzler solle mehr für soziale Gerechtigkeit oder gegen Flüchtlinge tun, wie lame ist das denn :D
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Beitrag von rautatie »

Jogi @ 11 May 2016, 13:17 hat geschrieben: Frage ist nicht, ob wir einen neuen Kanzler wollen (so lange man nicht derart positiv personifiziert ist wie Kretschmann oder Kraft oder man vorher eine Elbeflut hatte ist doch bei der Fragestellung die Antwort schon impliziert), sondern was ein neuer Kanzler anders, vielleicht sogar besser machen soll.
Diese Frage habe ich einem AfD-affinen Freund von mir auch schon gestellt, hatte aber den Eindruck, dass ihm die Beantwortung weniger wichtig zu sein schien. Hauptsache, Merkel kommt weg, alles andere schien ihm weitgehend unwichtig zu sein.

Generell habe ich den Eindruck, dass viele Merkel-Ablehner ansonsten keine weiteren Präferenzen zu haben scheinen als eben "Merkel muss weg". Und so mancher scheint sich insgeheim ein demokratiefreies System zu wünschen, in dem wieder "die Richtigen" das Sagen haben (wer auch immer das sein mag). In einem anderen Forum faselt beispielsweise ein Forumsuser immer wieder von einem nahenden Bürgerkrieg (manchmal auch vom 3. Weltkrieg), und in seinen Formulierungen schwingt oft eine gewisse Vorfreude mit.

Das alles macht mir wesentlich mehr Sorgen als all die Flüchtlinge...
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

rautatie @ 11 May 2016, 10:14 hat geschrieben: Bisher hat mich das neue Parteiprogramm nicht überzeugt. Wäre für mich persönlich jedenfalls keine Alternative, trotz des Namens. Mir scheint aber, dass aus Sicht der Anhänger diese Partei als alternativlos gesehen wird, eine alternativlose Alternative also.
Ich halte die meisten Wähler für total uninformiert oder dumm, denn die AfD ist neben ihrer rechtslastigen Hülle durch und durch Marktradikal. Das ist eine noch extremere FDP (die ja wenigstens etwas Humanismus in sich trägt) und Leute die sich benachteiligt fühlen, wählen dann eine Partei die sie erst recht benachteiligt. Da fragt man sich schon!

So weiter wie bisher kann es nicht gehen, die große Koalition bringt genaugenommen gar nichts. Da wird immer nur vom angeblich Linksrutsch der CDU gefaselt (vielleicht in minimalsten und wenigen Nuancen), dabei ist hier eher der Rechtsrutsch der SPD zu kritisieren durch die Seeheimer Kasper die die Partei im Griff haben und eigentlich in die FDP sollten.
Man sollte sich auf die alten Werte besinnen und z. B. mit einem Anti-TTIP-Kurs punkten (im Gegensatz zu anderen Themen wird hier Merkel das nicht aufgreifen können).
Einfach die ganzen Seeheimer entmachten und dann wieder richtig linke Politik gestalten.
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Beitrag von rautatie »

DSG Speisewagen @ 11 May 2016, 14:27 hat geschrieben: Ich halte die meisten Wähler für total uninformiert oder dumm, denn die AfD ist neben ihrer rechtslastigen Hülle durch und durch Marktradikal. Das ist eine noch extremere FDP (die ja wenigstens etwas Humanismus in sich trägt) und Leute die sich benachteiligt fühlen, wählen dann eine Partei die sie erst recht benachteiligt. Da fragt man sich schon!
Dieselben Punkte wundern mich auch seit Monaten. Der besagte Freund ist übrigens ein begnadeter FDP-Hasser, liebäugelt aber unverhohlen mit der AfD. Meine Einwände, dass die AfD doch die FDP-Politik noch weiter auf die Spitze treiben würde, werden ignoriert, bzw. auf einmal unerwarteterweise für gar nicht so schlecht gefunden. Manchmal scheint er sein Mäntelchen einfach in den Wind zu hängen, Hauptsache, er kann die AfD gut finden.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

rautatie @ 11 May 2016, 14:39 hat geschrieben: Dieselben Punkte wundern mich auch seit Monaten. Der besagte Freund ist übrigens ein begnadeter FDP-Hasser, liebäugelt aber unverhohlen mit der AfD. Meine Einwände, dass die AfD doch die FDP-Politik noch weiter auf die Spitze treiben würde, werden ignoriert, bzw. auf einmal unerwarteterweise für gar nicht so schlecht gefunden.
Das zeigt ja wie solche abartige neoliberale Politik funktionieren kann, wenn man sie rechts verpackt. Das hat die FDP nicht gemacht, im Gegensatz zur quasi ehemaligen Schwesterpartei FPÖ in Österreich.

Aber irgendwie haben menschenverachtende Ansichten und menschenfeindliche Gesinnungen schon immer Leute angezogen, obwohl diese ihnen schaden, aber man musste nur gezielt Vorurteile bedienen. So haben das die Rechtsaußen, die Na*is und die Kommunisten gemacht und viel zu viele sind darauf reingefallen.
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Beitrag von rautatie »

Was mir nach der gestrigen Attacke in Grafing auffällt:
obwohl es sich beim Täter offensichtlich um einen gebürtigen Hessen namens Paul handelt, wird diese Tatsache von einer Reihe von Menschen nicht akzeptiert. Stattdessen versucht man mit allen möglichen Mitteln, aus dem hessischen Paul einen Menschen mit Migrationshintergrund und islamistischer Neigung zu basteln. Schon gibt es erste Behauptungen, der Name Paul wäre von der "L----presse" nur erfunden, und es wäre in Wirklichkeit ein gewisser Yussuf, oder wie auch immer. Mir scheint: wenn eine Tat nicht ins übliche Freund/Feind-Raster passt, dann muss sie eben so hingebogen werden, bis man endlich seine üblichen Hassparolen ins Netz pfeffern kann.

Merkwürdigerweise scheint der bei der offiziellen Presse sonst so argwöhnisch beäugte Wahrheitsgehalt hier keine so wichtige Rolle zu spielen.

Inzwischen könnte ich fast k....n, wenn wieder jemand mit dem Begriff L----presse daherkommt...
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Beitrag von 218 466-1 »

143 @ 11 May 2016, 09:31 hat geschrieben:Die Frage ist doch: Wie will man als Wähler die nächste Kanzlerschaft Merkels verhindern? Reicht es 2017 nicht für Schwarz-Rot gibt es eben Schwarz-Rot-Gelb Schwarz-Grün oder Schwarz-Grün-Rot.

Ist es noch demokratisch, wenn man bei einer Bundestagswahl absolut keine Alternative mehr zu Merkel hat?
Aber wen willst du denn sonst?
Der einzige, der mir einfällt, der das besser könnte, als Mutti, wäre Winfried Kretschmann.

Man sieht aber, dass die deutsche Bevölkerung (abgesehen von den Baden-Württembergen, unsere TRAXX darf jetzt mal stolz sein ;)) doof ist. Mit AfD wird niemand koalieren. Wer Merkel nicht will, sollte sich für Grün/Rot stark machen, statt die Stimme zum Fenster raus werfen, mit dem AfD-Protest.

In den USA gibt es auch keine Alternative zu Clinton II, weil die ewig gestrigen, Trump ihre Stimme verweigern wollen, aber dann midestens vier Jahre rumhäulen, dass es noch schlimmer als mit Obama ist. :rolleyes:
DSG Speisewagen @ 11 May 2016, 14:27 hat geschrieben:Man sollte sich auf die alten Werte besinnen und z. B. mit einem Anti-TTIP-Kurs punkten
Damit kann man nicht punkten. Zumal die AfD genau diesen falschen Kurs schon vertritt.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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Beitrag von 146225 »

Jogi @ 11 May 2016, 13:17 hat geschrieben: Ich gebe aber zu bedenken, dass bei der Opposition Klappern zum Handwerk gehört.
Selbstverständlich gehört das dazu. Leider ist in medial durchgetakteten, aufmerksamkeitsheischenden Zeiten dieses Klappern oftmals sehr lautstark, inhaltlich ziemlich flach und die Erfolgsquote bestenfalls mäßig. Einfach gegen etwas/alles sein mag mit solchen Methoden gelingen, zweifellos. Lösungskompetenz sieht aber anders aus. Die erfolgreichste Form der Opposition ist, wenn die eigenen Lösungen für gegebene Aufgaben so gut sind, dass sie von der Regierungsmehrheit stillschweigend übernommen werden - dann hat man in der Opposition etwas erreicht. Oder, wahlweise: wenn der konträre Standpunkt zu etwas so solide untermauert ist - also das klare Gegenteil vom plakativen, brüllenden "NEIN!" - dass die Regierungsmehrheit in dieser Frage ins Wanken gerät.
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Beitrag von Münchner Kindl »

146225 @ 11 May 2016, 20:37 hat geschrieben: Einfach gegen etwas/alles sein mag mit solchen Methoden gelingen, zweifellos. Lösungskompetenz sieht aber anders aus. Die erfolgreichste Form der Opposition ist, wenn die eigenen Lösungen für gegebene Aufgaben so gut sind, dass sie von der Regierungsmehrheit stillschweigend übernommen werden - dann hat man in der Opposition etwas erreicht.
Da hast Du recht! Das wir mal einer Meinung sind... :o
Siehe zum Beispiel die Kehrtwende von SPÖ/ÖVP in der österreichischen Flüchtlingspolitik, so schon lange von den Freiheitlichen gefordert.
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