146225 @ 10 May 2016, 21:01 hat geschrieben:Etwas Bauchgefühl ist da schon dabei, es sind wohl letzten Endes tatsächlich die Aussagen der Dame über die Jahre hinweg, die sie bei mir in ein nicht ganz so populäres Licht gerückt haben. So ein leichter Geruch nach muffiger, automobillobby-gesteuerter CDU von übervorgestern kam da bei mir an...
Danke für die ehrliche Antwort (keine Kritik oder so, nur Feststellung). Nachdem die CDU auch ihr Programm in der Verkehrspolitk mit "mehr Straßen" recht schwerpunktmäßig promotet hatte und nachdem Razavi gefühlt alle drei Wochen was posaunt hatte von wegen, die Ausschreibungsgewinne könnten schon seit 2 Jahren genoßen werden (natürlich ohne zu sagen, wie genau das aussähe oder gar besser wäre) oder Hermann mache das und das grottenolmfalsch, kann ich Dir durchaus zustimmen.
Ich gebe aber zu bedenken, dass bei der Opposition Klappern zum Handwerk gehört.
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Zur Umfrage: Ernsthaft, die ist das Tollste seit Erfindung der Majonaise und es ist dem "Stern" eine Meldung wert, dass Linke- und AfD-Wähler Merkel als personifizierte Bundesregierung ablehnen? Really, AfDler lehnen Merkel ab? Und Linke auch? Woooooooooooooooooow...
Überhaupt, deutsche Bürger sind unzufrieden mit ihrer Bundesregierung resp. ihrem Kanzler, hat man so etwas schon gehört? Na zum Glück waren Schröder, Kohl, Schmidt und alle anderen davor hochgradig beliebt.
Ehrlich, die Umfrage ist doch auf der Qualitätsstufe der Rheto-Frage, warum sich ein Hund seine Eier lecke. Die Zahlen sind ja ganz nett, die Aussage bleibt trivial, und eine Kontextualisierung fehlt irgendwie: Wie beliebt waren denn die anderen Kanzler, vielleicht Schröder vor der Elbeflut oder Kohl ein Jahr vor seiner verlorenen Wahl?
Ich stolperte darüber, das so etwas im "Stern" steht, macht der doch seine Umfragen zusammen mit RTL und dem aggregierten Datengott FORSA. Mit Widerwillen doch drauf geklickt und siehe da, die Umfrage stammt vom
"Cicero", dem Magazin für politische Kultur, Weinsaufen und großformatige Fotos von Bücherwänden. In jüngerer Zeit zeichnete er sich auch aus als Plattform für Sloterdijk & Co. aus, um Bilder von kontrollverlustierenden Staat in der (der!) Krise und blinden Parteien an die Wand zu werfen, so dass Hobbes' "Leviathan" im Vergleich dazu ein Kindergeburtstag sein muss. Wäre vielleicht eine Erklärung für die Umfrage mit einem Erkenntnisgewinn von einer halben Scheibe Weißbrot, klingt ja besser zu sagen, zwei Drittel lehnen Merkel ab als dass viele dies täten.
Und wie es in einem Kommentar dort heißt, die spannende Frage ist nicht, ob wir einen neuen Kanzler wollen (so lange man nicht derart positiv personifiziert ist wie Kretschmann oder Kraft oder man vorher eine Elbeflut hatte ist doch bei der Fragestellung die Antwort schon impliziert), sondern was ein neuer Kanzler anders, vielleicht sogar besser machen soll. Aber das würde nicht genug Aufmerksamkeit heischen... Neuer Kanzler solle mehr für soziale Gerechtigkeit oder gegen Flüchtlinge tun, wie lame ist das denn
