Iarn hat geschrieben:
Nein. Ich bin nur nicht der Meinung, nur weil sie nicht in Saus und Braus leben, wäre es zwingende Notwendigkeit, dass sie das tun. Ich sage auch nicht das ist gerecht oder fair. Ich sage nur, es ist zur Zeit kein Geld da.
Das sehe ich anders, es ist nur für den Normalverdiener kein Geld da. Hat mich jemand gefragt was ich von der Abwrackprämie halte oder ob ich Opel das Geld schenken will um das Ende dieser Firma etwas rauszuzögern?
Iarn hat geschrieben:
Das ist es für viele nicht ohne dementsprechende Würdigung. Eine Erzieherin verdient auch nicht mehr, obwohl sie meist einen tollen Job für die Gesellschaft macht.
Da stimme ich ja zu, auch Erzieherinnen verdienen deutlich zu wenig, aber im sozialen Bereich ist die Bezahlung leider generell mies und das ist furchtbar, ändert aber nichts an der Situation dass die MVG-Mitarbeiter auch nicht überbezahlt sind, nach den letzten Kürzungen sind besonders die neueingestellten sehr arm dran.
Quervergleiche bringen daher gar nichts, denn nur weil deine Kellnerin oder sonstwer jetzt weniger verdient, soll das der MVGler auch? Man sollte nicht ständig die Arbeitnehmerschaft gegeneinander ausspielen, das wird gezielt gemacht, der Keil der reingetrieben wird ist gewünscht. Die Medien sind lange schon von der Wirtschaftslobby beeinflusst und unterschwellig wird gegen Gewerkschaften und alles was dem Arbeitnehmer zugute kommt gehetzt. Viele lassen sich davon einlullen und stimmen in das Lied mit ein.
Iarn hat geschrieben:
Worte wie Oskar....
Das sehe ich anders, ich schreibe aus Arbeitnehmersicht, der Oskar redet davon, ist aber davon weit entfernt und als Arbeitnehmer ist z. B. die Linke, aber auch die SPD abzulehnen, da sie in erster Linie Arbeitslose und die Interessen von Geringstverdiener vertritt und nicht die von Durchschnittsverdienern, die alles finanzieren müssen. Auch die kalte Progression wollen sie nicht abschaffen und damit ist man ein Feind der Arbeitnehmerschaft.
Was mich auch von diesen Oskartypen unterscheidet ist, dass ich keinem sein Geld dass er erarbeitet hat neide. Mir ist vollkommen egal was ein Spitzenverdiener verdient, wenn es bezahlt wird, soll er, ich habe damit kein Problem. Aber ich erwarte eine gerechte Bezahlung auch für die Arbeitnehmerschaft und dazu werde ich auch meine Meinung sagen, z. B. wenn Äußerungen kommen, die MVGler würden zu viel verdienen.
Wie ist denn nun deine Meinung zu 1-Euro-Jobs z. B., findest du sie toll oder dass sie was bringen? Es ist ja nun bewiesen dass diese Tätigkeiten Vollzeitstellen und somit sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze vernichten und das stand u. a. im wirklich nicht linken Focus.
Ich gebe zu dass ich etwas provokativ schreibe, aber ich ärgere mich leicht über Aussagen die gegen Personen gehen die hart arbeiten. Man kann es sicher anders ausdrücken wenn man das erst mal auf sich einwirken lässt, aber ich bin eben etwas ungeduldig. Ich lasse dir gerne deine Meinung Iarn, wir sind ja zum Glück ein freies Land, aber ich werde eben meine äußern. Persönlich will ich dich aber nicht angreifen, sollte der Eindruck entstehen ist das nicht beabsichtigt.
Aber bitte erkläre mal ob du es in Ordnung findest wenn MVG-Personal gerade so viel verdient um damit zu überleben, d. h. es reicht für Miete, Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Findest du es in Ordnung wenn also Personal das Vollzeit arbeitet und das zu den unmöglichsten Zeiten und damit auch eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen kann (Arbeit wenn Freunde feiern etc.), kein Geld haben für Kinobesuche oder einen Ausflug am freien Tag in die Berge? (Was ja auch der Wirtschaft schadet, da viele Menschen als potentielle Konsumenten wegfallen)
Wofür lebt man dann eigentlich? Ich bin nicht betroffen, aber ich würde mir das nicht antun, nur zu arbeiten um zu überleben ohne sich ganz normale Dinge (also wirklich keinen Luxus) wie Kinobesuche oder Ausflüge leisten zu können. Wo ist da auch der Anreiz, nur überleben schafft auch ein HartzIV-Empfänger, weit ist der von einem MVGler nach neuem Tarif nicht entfernt, zumindest sehr nah für den jew. Arbeitsaufwand.
Für mich ist das durchaus menschenunwürdig, nach westlichem Niveau, denn wer arbeitet sollte auch ein Recht darauf haben das Leben zu genießen. Natürlich sind in vielen armen Ländern ganz andere Zustände, aber das wird sich nicht dadurch ändern ob der Arbeitnehmer in Deutschland nun wenig oder viel verdient.
Für die aktuelle Krise sind die Arbeitnehmer auch nicht verantwortlich, aber sie sind es die am meisten dafür bluten müssen (im Verhältnis). Was ist denn mit den Versagern passiert die Unternehmen an die Wand gefahren haben? Wenn sie gehen mussten, bekamen sie noch viel Geld dafür und dieses Selbstbereicherungssystem wird sich auch weiter nicht ändern. Bei den Firmen mit denen ich zu tun habe, ist in der Führung immer noch die gleiche Mentalität wie vor der Krise und man sieht einfach dass die Führungen immer unmenschlicher, unsozialer und egoistischer werden. Kann man zwar nicht pauschalisieren, aber je größer der Konzern desto größer das Profitdenken (an sich ja nicht schlimm) ohne Rücksicht auf Menschen und Verluste.