Konkurrenz auf Fernverkehrsstrecken

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Rohrbacher @ 2 Nov 2009, 01:57 hat geschrieben: Ja, das habe ich eingeplant. Wenn man aber wie jetzt geschehen, 2 Jahre vorher die Expresstrassen bestellt, dann dürfte man da mit 3 bis 5 Zügen täglich pro Richtung sicher durchkommen. Ich würde ja über Buchloe - Memmingen/Kempten - Lindau - Friedrichshafen - Singen - Schaffhausen - Waldshut fahren. Über die Rennstrecken brauche ich mit Umsteigen ungefähr 4:50 bis 5:30, mit dem Nahverkehr über die genannte Route rund 6:00. Lasse ich die Umsteigezeiten von rund 30 Minuten raus bin ich schon bei 5:30. Streiche ich jetzt noch Halte, dann komme ich theoretisch auch in die Regionen der ICEs über Stuttgart und Karlsruhe. Okay, zugegeben ohne Neigetechnik/GNT wird das nichts, das würde rund 10 Minuten kosten. Fahr' ich über Ulm - Friedrichshafen, hol' ich wieder rund 20 Minuten rein.
Ich habe das mal im Kopf überschlagen, gehe von Reisezeiten mit einem Intercity aus (was eh nur auf dem Abschnitt München - Ulm relevant sein dürfte und auch erst dann wenn KBS 980 endlich mal keine Dauerbaustelle mehr ist - man hat ja erst vor ein paar Wochen die Fertigstellung nochmal ein Jahr verschoben....). Da komme ich auch Zeiten von derzeit rund 4.30h, wenn man ab Friedrichshafen alle Halte bis auf Schaffhausen, Singen und Waldshut streicht, lassen wir es mal 4.15h sein.

Das ganze klingt sehr interessant, da Fahrzeitgewinn im Rahmen von biszu 45 Minuten im Vergleich zu den Rennstrecken. Allerdings halte ich das ganze eher für ein Provisorium, da auch die Fahrzeiten im ICE demnächst deutlich sinken werden (bzw. das eigentlich schon vor einem Jahr hätten sollen... aber es war ja nicht absehbar, dass man im Haspelmoor Probleme mit matschigem Boden bekommen könnte... *gnarf*). Nach Fertigstellung der SFS Offenburg - Basel incl. Katzenbergtunnel sowie München - Augsburg wären da ungefähr 50 Minuten einsparbar, bei direktem ICE (z.B. mit Flügelung) geht das ganze in wohl knapp 4 Stunden, weg wäre der Zeitvorteil für die Bodenseestrecke. Von Ulm-Wendlingen spreche ich hier garnicht mal (falls die denn jemals kommt...).

Ich glaube bei dieser Streckenführung könnte man da nur über den Preis (bzw. Komfort, also auch wieder Preis) was machen. Reisezeitgewinne im Bereich von 20 Minuten auf so einer Reisedauer locken bei weniger Komfort nur bei signifikant geringeren Preisen jemanden aus dem ICE. Da kann die Streckenführung noch so malerisch sein (siehe Kleber-Express).

Ich denke, dieses Projekt wird nur punktuell eine Chance haben (und auch da kann die Bahn jederzeit nachbessern) oder eben als Billiganbieter.
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer hat geschrieben: Sprich: Dieser ausgeschriebene "Fernverkehr" wäre demnach nichts anderes als verknüpfte, bereits existente SPNV-Leistungen?
Alleine eine Verknüpfung wäre schon mal sinnvoll, da die einzelnen Aufgabenträger eine Kirchturmpolitik betreiben, daher sollte man solche Langläufer durch die BAG-SPNV ausschreiben, z. B. eben Dresden - Nürnberg (- Lindau o. Karlsruhe).
Allerdings müsste man auch gewisse Komfortmerkmale mit einbauen, die die heutigen Langläufer-REs oder ein IRE Basel - Ulm (Komfort ist dort ja ein Fremdwort) nicht haben. Dazu gehören eben auch geräumige und bequeme Sitzplätze (die man vielleicht im S-Bahn-Verkehr nicht braucht).
Südostbayer hat geschrieben: Ich stimme dir ja zu, was die Diskrepanz zwischen deutschem und französischen Markt betrifft. Aber wie kommt deine Liste "eher frankophiler Staaten und der Deutschland eher abgeneigten Staaten" zustande? Italien und UK frankophon? Polen derzeit Deutschland zugeneigt? Niederlande, Spanien und UK Befürworter des "französischen Modells" im Bahnverkehr?
Da sind einige Anhänger von Verschwörungstheorien, was will man sonst dazu sagen.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Nov 2009, 12:14 hat geschrieben: Allerdings müsste man auch gewisse Komfortmerkmale mit einbauen, die die heutigen Langläufer-REs oder ein IRE Basel - Ulm (Komfort ist dort ja ein Fremdwort) nicht haben. Dazu gehören eben auch geräumige und bequeme Sitzplätze (die man vielleicht im S-Bahn-Verkehr nicht braucht).
Schonmal mitm IRE Basel-Ulm gefahren? Der 611 ist so ziemlich das komfortabelste, was im Deutschen Nahverkehr so unterwegs ist...
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 2 Nov 2009, 12:24 hat geschrieben: Schonmal mitm IRE Basel-Ulm gefahren? Der 611 ist so ziemlich das komfortabelste, was im Deutschen Nahverkehr so unterwegs ist...
Du meinst, wenn die Toiletten ausnahmsweise mal beide funktionieren, keine besoffenen Rentnerreisegruppen unterwegs sind, die Klimaanlage funktioniert und nicht tropft, das Klo nicht zur Räucherkammer verkommen ist (und ich hab bei Rauchbelästigung echt ein saudickes Fell) und beide Traktionen verkehren? Dann ist der 611er ertragbar (wobei ich die Lounges im 612er auch sehr ansprechend finde) - von komfortabel möchte ich hier allerdings echt nicht sprechen... (okay: 3 Stunden in nem 425 stell ich mir noch schlimmer vor).


Edit: Ich denke mit "Komfort" waren auch eher Sachen wie z.B. Strom am Platz und verstellbare Sitze gemeint...
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 2 Nov 2009, 13:33 hat geschrieben: Du meinst, wenn die Toiletten ausnahmsweise mal beide funktionieren,
Dass sie Defekt sind kommt inzwischen recht selten vor.
keine besoffenen Rentnerreisegruppen unterwegs sind,
Gibts überall.
die Klimaanlage funktioniert und nicht tropft,
Eine tropfende Klimaanlage hatte ich bislang einmal. Und ich fahr recht oft mit den Dingern nach Tübingen. Funktionieren tun sie meistens auch, nur gelegentlich in die falsche Richtung...
das Klo nicht zur Räucherkammer verkommen ist (und ich hab bei Rauchbelästigung echt ein saudickes Fell)
Da kann das Fahrzeug nix für.
und beide Traktionen verkehren? 
Was bitte?
Dann ist der 611er ertragbar (wobei ich die Lounges im 612er auch sehr ansprechend finde) - von komfortabel möchte ich hier allerdings echt nicht sprechen... (okay:  3 Stunden in nem 425 stell ich mir noch schlimmer vor).


Edit: Ich denke mit "Komfort" waren auch eher Sachen wie z.B. Strom am Platz und verstellbare Sitze gemeint...
Immer dran denken: Das ist ein Nahverkehrstriebwagen. Verstellbare Sitze gibts übrigens durchaus - dann muss man eben das Geld in die Hand nehmen und in der 1. Klasse fahren (Nebenbei - Verstellbare Sitze gibts bei den Schweizern oder z.B. im railjet auch nicht). Außerdem war als Komfortmerkmal z.B. gegeben:
geräumige und bequeme Sitzplätze
Bequem ist sicher subjektiv - Platz hat man im 611 aber Massig.
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 2 Nov 2009, 13:40 hat geschrieben: Dass sie Defekt sind kommt inzwischen recht selten vor.



Gibts überall.



Eine tropfende Klimaanlage hatte ich bislang einmal. Und ich fahr recht oft mit den Dingern nach Tübingen. Funktionieren tun sie meistens auch, nur gelegentlich in die falsche Richtung...



Da kann das Fahrzeug nix für.



Was bitte?
Dann ist der 611er ertragbar (wobei ich die Lounges im 612er auch sehr ansprechend finde) - von komfortabel möchte ich hier allerdings echt nicht sprechen... (okay:  3 Stunden in nem 425 stell ich mir noch schlimmer vor).


Edit: Ich denke mit "Komfort" waren auch eher Sachen wie z.B. Strom am Platz und verstellbare Sitze gemeint...
Immer dran denken: Das ist ein Nahverkehrstriebwagen. Verstellbare Sitze gibts übrigens durchaus - dann muss man eben das Geld in die Hand nehmen und in der 1. Klasse fahren (Nebenbei - Verstellbare Sitze gibts bei den Schweizern oder z.B. im railjet auch nicht). Außerdem war als Komfortmerkmal z.B. gegeben:



Bequem ist sicher subjektiv - Platz hat man im 611 aber Massig.
Also ich weiß jetzt nicht, was du mit "inzwischen" meinst. Letztes Jahr musste ich aus gewissen Gründen von März bis Dezember den 611er zweimal im Monat von Ulm nach Basel nehmen. Ich hab mir das einfach aus Interesse mal aufgeschrieben. In 38 Fahrten war in 21 Fällen mindestens eine der Toiletten defekt.
Die Klimaanlage (logischerweise nur in den Monaten Mai bis September relevant) war in 11 Fällen irgendeine Art der Störung vorhanden (tropfen, heiß oder eiskalt oder garnicht funktioniert).

Mit beiden Traktionen meinte ich, dass der IRE Sprinter von Basel nach Ulm i.d.R. mit zwei Zugteilen verkehrt. In einigen Fällen wars aufgrund von Defekten nur einer (genaue Zahl hab ich leider nicht notiert).

Du hast ja sicherlich recht, dass wir hier von Regionalverkehr reden, aber es ging ja auch garnicht um eine Kritik an diesem, sondern, was man denn "verbessern" müsste für einen anderen Bahndienstleister und dafür kommen eben m.M nach die angesprochenen Punkte in Frage. Ich will hier ja garnicht den 611 madig machen, ich sagte ja nur, was mich dran stört.

n.B. verstellbare Sitze gibts zumindest bei einigem Rollmaterial der SBB durchaus, habe ich erst vor ein paar Wochen festgestellt. Beim Railjet weiß ich's nicht, aber dort nehme ich an, dass der Sitzabstand größer ist
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 2 Nov 2009, 14:21 hat geschrieben: Also ich weiß jetzt nicht, was du mit "inzwischen" meinst.
Dass die Störungen zu Anfang mehr waren.
n.B. verstellbare Sitze gibts zumindest bei einigem Rollmaterial der SBB durchaus, habe ich erst vor ein paar Wochen festgestellt.
Zumindest nicht in den Dostos und nicht in den EC-Wagen.
Beim Railjet weiß ich's nicht, aber dort nehme ich an, dass der Sitzabstand größer ist
Nein, der Sitzabstand ist mit dem des 611 vergleichbar - 1. Klasse rj zu 1. Klasse 611 dürfte sogar der 611 gewinnen. In der 2. Klasse rj ist er etwas größer als in der 2. Klasse 611; in der 3. Klasse rj mit der 2. Klasse 611 vergleichbar.
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 2 Nov 2009, 14:35 hat geschrieben: Zumindest nicht in den Dostos und nicht in den EC-Wagen.
Dostos weiß ich nicht, aber ich könnt schwören die ECs hätten es, zumindest die Sitztiefe ist verstellbar. Ich habe grade kaum Zeit, schaue das nachher genauer nach.

Edit: ja, es war ein EC. EC 6 von Chur nach Hamburg. Ich weiß es zwar nicht mehr mit letztendlicher Sicherheit, glaube aber es handelte sich um die ganz normalen, grauen EC Wagen der SBB.
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Beitrag von JeDi »

Die EC-Wagen, die auf der Gäubahn und nach München fahren zumindest nicht...
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Beitrag von firefly »

Electrification @ 1 Nov 2009, 14:11 hat geschrieben: Wenn man immer alles so negativ sehen würde wie du, dann würde sich nichts ändern. Es gilt hier sich dafür einzusetzen, denn man müsste ja nur aus Langläufer-RE-Linien bzw. 2-3 Einzellinien schöne Kombinationen basteln, die es tw. auch heute schon gibt, z. B. Basel - Ulm, aber eben mit einem gewissen Fernverkehrskomfort und nicht eine Fernverbindung mit dem Komfort der 3. Klasse.
Ich sehe die Dinge nicht negativ, sondern nur realistisch. Deine Tag-Träumereien nützen auch nichts, wenn du niemanden findest, der sie bezahlt. Einige Länder sind heute schon nicht mehr weit weg von der Zahlungsunfähigkeit. Und mit den anstehenden Steuersenkungen der neuen Bundesregierung wird auch der Bund und die übrigen Länder bald auf dem letzten Loch pfeifen.

Die Bahnreform zielte übrigens nie darauf ab, das Angebot auf der Schiene zu verbessern. Es ging immer nur darum, eine Struktur zu schaffen, in der Steuergelder direkt in private Tasche abfliessen können. Das hat man schon fast erreicht.
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Beitrag von Electrification »

firefly @ 2 Nov 2009, 15:27 hat geschrieben: Ich sehe die Dinge nicht negativ, sondern nur realistisch. Deine Tag-Träumereien nützen auch nichts, wenn du niemanden findest, der sie bezahlt. Einige Länder sind heute schon nicht mehr weit weg von der Zahlungsunfähigkeit. Und mit den anstehenden Steuersenkungen der neuen Bundesregierung wird auch der Bund und die übrigen Länder bald auf dem letzten Loch pfeifen.

Die Bahnreform zielte übrigens nie darauf ab, das Angebot auf der Schiene zu verbessern. Es ging immer nur darum, eine Struktur zu schaffen, in der Steuergelder direkt in private Tasche abfliessen können. Das hat man schon fast erreicht.
Ich stimme dir ja zu dass die Realität anders aussieht, aber daher schreibe ich ja in der "könnte"-Form, ein bisschen Idealismus spielt da mit rein. Natürlich ist von politischer Seite kein Interesse vorhanden, man hat nur ein schönes Instrument wie sich einige die Taschen vollstopfen können und man (als die Politik) finanziell selbst profitiert (z. B. Aufsichtsratsposten, Beratertätigkeit usw.).

Aber würde ich immer nur in dieser Realität denken, müsste ich meinen Kopf in die WC-Schüssel stecken und mehrmals kräftig spülen. :lol:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Zu den letzten zehn, fünfzehn Beiträgen kann ich nur sagen, "Thema verfehlt" ;)

Keolis, eine Tochterfirma der SNCF, aber durchaus ein deutsches Unternehmen, plant ab 2011 die Relationen Frankfurt - Berlin und Frankfurt - Hamburg zu betreiben. Zum Einsatz sollen Corail-Wagen kommen, mit welcher Lok auch immer.

In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass das EVU "HKX" bereits ab 15.08.2010 die Relation Köln - Hamburg bedienen wird.
Lokreport @ , hat geschrieben:Die locomore rail GmbH & Co. KG (locomore rail), Berlin, Michael Schabas, London und die Railroad Development Cooporation (RDC), Pittsburgh, USA, haben die Hamburg-Köln-Express GmbH – HKX- gegründet.
Den Fahrplan gibt es auch schon ;) , und zwar hier. Zum Einsatz sollen EX-ÖBB 4010er kommen.
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Beitrag von yeg009a »

Sehr interessant, endlich mal ein priv. Fernverkehr im Nordwesten (Köln - Hamburg), wo es sonst im Osten dominiert.

Daß die Corail-Wagen für den priv. Fernverkehr (Frankfurt - Berlin und Hamburg) zum Einsatz kommen wird, ist das eine echt positive Sache, mal was anderes, als immer nur die deutsche Wagen, wie sie vom Alex verwendet wird.
Bleibt noch abzuwarten, ob die Corail-Wagen mit Klimaanlagen kommen werden.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Zum Einsatz sollen EX-ÖBB 4010er kommen.
Also die einen wollen der DB mit 4010ern und drei Zugpaaren Konkurrenz machen, die anderen mit Corail-Wagen und vermutlich ähnlichem Fahrplan. Oje... ich fürchte mehr als der InterConnex wird da wohl nicht rauskommen... So richtig überzeugt scheinen die Anbieter ja nicht zu sein, dass es mit ihren Zügen was wird. In Italien und Österreich greifen die Staatsbahnkonkurrenten mit nagelneuen AGV- und Stadler DOSTO-Zügen an und wollen Stundentakt bzw. bis zu 18 (!) Zugpaare täglich fahren!

http://www.westbahn.at/
http://de.wikipedia.org/wiki/Nuovo_Traspor...rto_Viaggiatori
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von DumbShitAward »

yeg009a @ 2 Nov 2009, 20:51 hat geschrieben: Bleibt noch abzuwarten, ob die Corail-Wagen mit Klimaanlagen kommen werden.
Sollte dem nicht so sein, dann können die die Strecke eigentlich gleich wieder dichtmachen.

Wenn hier die Debatte bei den n-Wagen so hochkocht, weil sie keine Klima haben (und es eben manche gibt, die die Teile aus nostalgischen Gründen gerne behalten würden), dann wird das dem Normalbahnfahrer kaum zu verkaufen sein, dass eine "neue" Bahn aufmacht, die noch nichtmal Klima haben...
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 2 Nov 2009, 20:30 hat geschrieben: Keolis, eine Tochterfirma der SNCF, aber durchaus ein deutsches Unternehmen, plant ab 2011 die Relationen Frankfurt - Berlin und Frankfurt - Hamburg zu betreiben. Zum Einsatz sollen Corail-Wagen kommen, mit welcher Lok auch immer.
Andere Quellen sprechen von Stadler FLIRT.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 2 Nov 2009, 20:30 hat geschrieben: Zum Einsatz sollen Corail-Wagen kommen, mit welcher Lok auch immer.
Wo sind nochmal die ex-ÖBB 1014/1114 hinverschwunden ..?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Neues zum Thema SNCF in D
Französische Bahnen drängen weiter auf deutschen Markt
Laut dem Bericht will die französische Staatsbahn die Verbindung Hamburg-Köln bis nach Metz verlängern. Zudem seien neue Verbindungen zwischen Frankfurt und Straßburg sowie zwischen Köln und Salzburg über Heidelberg und München geplant.  Darüber hinaus will die Véolia-Tochter InterConnex den weiteren Angaben zufolge künftig neben Rostock-Berlin-Leipzig auch die Verbindungen Rostock-Berlin-Köln sowie Stralsund-Berlin bedienen
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Beitrag von c-a-b »

Ich hätte sicher nichts dagegen, dass die SNCF den grenzüberschreitenden Verkehr intensiviert. Die DB scheint da leider zu schlafen, wenn man dem Artikel Glauben schenkt. Ich dachte zwar, die db wollte mit 407ern ebenfalls Frankfurt-Mittelmeer fahren, aber davon war hier irgendwie nichts mehr zu lesen?
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Beitrag von luc »

Dies ist richtig. Insbesondere beim Strasbourger Grenzübergang ist man auf Nahverkehr angewiesen. In meiner Firma fallen öfters Fahrten zwischen Belfort und Mannheim an, die heute mit dem Mietauto zurückgelegt werden (laut Routenplaner 2h 44 Minuten).
[acronym title="RM: Mannheim Hbf <Bf>"]RM[/acronym]-[acronym title="RK: Karlsruhe Hbf <Bf>"]RK[/acronym] 23 Minuten
[acronym title="RK: Karlsruhe Hbf <Bf>"]RK[/acronym]-[acronym title="XFSTG: Strasbourg <Bf>"]XFSTG[/acronym] 42 Minuten
[acronym title="XFSTG: Strasbourg <Bf>"]XFSTG[/acronym]-[acronym title="XFBF: Belfort <Bf>"]XFBF[/acronym] 87 Minuten
Mit ein paar Beschleunigungsmaßnahmen wären also 2,5 Stunden möglich und man könnte mit dem Auto einigermaßen mithalten. Das I-Tüpfelchen ist dann der TGV Rhin-Rhone, bei dem Belfort aber leider nur einen Bahnhof in der Pampa bekommt.
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Beitrag von Autobahn »

luc @ 16 Jan 2010, 14:35 hat geschrieben:Das I-Tüpfelchen ist dann der TGV Rhin-Rhone, bei dem Belfort aber leider nur einen Bahnhof in der Pampa bekommt.
Das ist das Konzept der TGV, für Nester mit 50 Tsd. Einwohnern gibt es keinen Bahnhof in der City :P Der Bahnhof in der Pampa ist aber für die Bewohner des Umlandes besser zu erreichen ;) (Vergleiche es einfach mit Limburg)
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von 612 hocker »

Dieser Artikel beschreibt wieder Gründe bei der DB Netz, die damals auch die Bestrebungen von InterConnex mit Sylt - Köln/Berlin scheitern ließen. Die DB Netz verhindert so aktiv den Wettbewerb im deutschen SPFV. Mal wieder ein Grund für die strikte Trennung von Netz und Betrieb.
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Beitrag von Autobahn »

612 hocker @ 11 Apr 2010, 15:51 hat geschrieben:Die DB Netz verhindert so aktiv den Wettbewerb im deutschen SPFV. Mal wieder ein Grund für die strikte Trennung von Netz und Betrieb.
Die ich schon seit Beginn der Bahnreform fordere!
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Beitrag von 146225 »

Also neben den beim Netz liegenden Ursachen - so hätten unter anderem die geplanten "internationalen" Fernzüge der Keolis (SNCF) ab Straßburg den Takt der Rhein-Neckar-S-Bahn ordentlich durcheinandergewürfelt - ist wohl allen Beteiligten nüchtern klar geworden, daß man große Sprüche billig klopfen kann (siehe Veolia desöfteren), aber fahrbare Ergebnisse eben einfach erstmal richtig Geld, Geld und nochmals Geld kosten.
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Beitrag von DumbShitAward »

Ohne hier die allerletzten Details zu kennen, denke ich, dass die Gebahren der DB Netz wohl nur ein (wenn auch nicht zu vernachlässigender) Teil der Rückzüge sind.
Ich kann mir vorstellen, dass gerade die SNCF sich hier ein klein wenig verzettelt hat und der Spaß ihnen u.a. auch aus den genannten Gründen zu teuer gekommen wäre und, dass es wohl schwer werden dürfte, mit dem Rollmaterial über einen deutlich geringeren Preis ausreichend Kundschaft vom ICE loszueisen.
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Beitrag von autolos »

612 hocker @ 11 Apr 2010, 15:51 hat geschrieben: Dieser Artikel beschreibt wieder Gründe bei der DB Netz, die damals auch die Bestrebungen von InterConnex mit Sylt - Köln/Berlin scheitern ließen. Die DB Netz verhindert so aktiv den Wettbewerb im deutschen SPFV.
Das lese ich nicht aus dem Artikel heraus. Die Anmeldefrist für Trassen endet im April. Rahmenverträge haben eine Laufzeit von fünf Jahren. Diese gewähren dann die Sicherheit, für den Zeitraum sichere Trassen zu haben. Wenn man keinen Rahmenvertrag abschließen möchte, weil man sich für fünf Jahre nicht festlegen will, hat das doch zunächstmal nichts mit dem Verfahren als solchem zu tun. Die EiBV schreib vor, wie Trassen prioritär zu vergeben sind. An diese hat sich auch die DB Netz AG zu halten. Ich sehe in dem Artikel auch keinen Vorwurf der SNCF (Keolis) an das Netz.

Im Hinblick auf die von Veolia angekündigten Verkehre von Sylt nach Berlin bzw. Köln ist mir nicht bewußt, daß hierfür jemals Trassen beantragt worden wären. Wenn Du hierzu eine Quelle hättest, wäre ich dafür dankbar. Die einzigen Verkehre, für die man Trassen beantragt hatte, waren vor etlichen Jahren welche für einen Zug von Köln nach Stuttgart. Allerdings hatte man damals Economy-Trassen bestellt, die in der Priorität weit hinten liegen. Mit Express-Trasse hätte man schon damals einen ordentlichen Fahrplan bekommen. Vermutlich war das aber gar nicht die Absicht, weil man dann hätte beweisen müssen, daß man wirklich fahren will.

Verantwortlich für die damaligen Ankündigungen der Connex war übrigens Herr Leister, der nun Geschäftsführer von Keolis ist.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von c-a-b »

Laut SPON muss die DB auf der Strecke Hamburg-Köln nun "moderne Konkurrenz fürchten". Nunja, ob sie die nun wirklich fürchten müssen, und ob die wirklich so viel moderner sind? Letztens habe ich irgendwo mal gelesen, dass als Wagenmaterial alte "Transalpin"-Triebwagen der ÖBB im Gespräch sein sollen, also eigentlich alles andere als modern.
Der Geschäftsführer, Derek Ladewig, sagte dem "Westfalen-Blatt", die Ticketpreise würden unter denen der Deutschen Bahn liegen. Die Züge mit jeweils sechs Waggons sollen laut Ladewig mit Tempo 160 ähnlich schnell sein wie die Intercity-Züge der Deutschen Bahn. Diese brauchen für die gesamte Strecke gut vier Stunden. Es sei ein Am-Platz-Service mit Getränken und Speisen geplant, so Ladewig.
Das klingt mir bis jetzt wieder mal nach "viel wollen, wenig können, gar nichts zahlen und groß rumposaunen". Zusätzliches Schmankerl: Die Webseite des neuen Anbieters, der auch in SPON verlinkt ist, produziert bei mir einen Serverfehler.

Tante Edith hat noch diesen Link hier aufgetrieben, aber viel gibts nicht zu sehen.
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Beitrag von Bayernlover »

Das ist der neue HKX - verkehrt mit den teilweise umgebauten Mittelwagen der ÖBB-4010, gibt auch nur drei Zugpaare am Tag die aber wesentlich günstiger sind als der ICE der DB, mal gucken, was das wird.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von NJ Transit »

Werden da nur die Mittelwägen recycled, oder die ganzen Garnituren?
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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