[M] Berichterstattung über den MVV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

christian85 @ 12 Sep 2010, 01:24 hat geschrieben: Etwas seltsam ist es aber schon, dass Laim da nicht mitgezählt wird, Harras aber schon, und Hackerbrücke auch, weil da kann ich jetzt überhaupt keinen Unterschied erkennen :blink:
Das ist ganz einfach: Bei Heimeranplatz - Mittersendling gibt es eine weitere Linie, die zwischen den beiden Stationen einen Halt hat - ergo Parallelverkehr.
Das selbe gilt auch für Donnersberger Brücke - Hauptbahnhof.

Bei Pasing - Heimeranplatz gibt es keine Linie, die zwischen Pasing und Heimeranplatz mit noch einem Halt dazwischen verkehrt, ergo kein Parallelverkehr.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
andreas
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Beitrag von andreas »

Da soll nochmal wer sagen, daß wäre nicht kompliziert.

Warum kostet es mit der Bahn z.b. 10 Euro von Eching nach München? (Supersparpreis ab Eching 29 Euro, ab München 19 euro)

Trotz allem würde ich mir, auch wenns Guido nicht so sieht, mehr Kulanz von der MVG gegenüber ihren Kunden wünschen, grad bei so Grenzfällen wie in dem Fall.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Nun, ich stelle mal eine Gegenfrage: buch mal einfach so ein Flugticket zu günstigen Konditionen. Viel Spaß!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
andreas
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Beitrag von andreas »

Jean @ 12 Sep 2010, 09:44 hat geschrieben: Nun, ich stelle mal eine Gegenfrage: buch mal einfach so ein Flugticket zu günstigen Konditionen. Viel Spaß!
drei minuten.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Boris Merath @ 12 Sep 2010, 00:09 hat geschrieben: Im übrigen wundert es mich warum hier x Leute munter rumspekulieren, und keiner auf die IDee kommt einfach mal im Tarif nachzuschlagen - so schlimm ist der MVV-Tarif dann auch nicht :-)
Hab ich ja. Nur ich schau halt da nach wo jeder normale Mensch nachsehen würd - da wo im Fahrplanbuch die ganzen Tickets vorgestellt werden. Und da steht nichts davon, dass es nicht erlaubt wäre.

Abgesehen davon sind S-Bahn und Fernbahn nach Grafing, Mammendorf und Petershausen jeweils zwei getrennte Strecken. Damit fahre ich dort also nicht an so vielen Haltestellen durch, solange der Zug nicht auf die S-Bahn umgeleitet wird. Petershausen - Marienplatz wäre damit z.B. immernoch eine Kurzstrecke, da außer Dachau nirgends auf der Fernbahn Bahnsteige sind. Und wenn man jetzt mit der betrieblichen Definition von "Haltestelle" kommt wird's gleich noch viel lustiger... *fg*
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

andreas @ 12 Sep 2010, 09:30 hat geschrieben:
Warum kostet es mit der Bahn z.b. 10 Euro von Eching nach München? (Supersparpreis ab Eching 29 Euro, ab München 19 euro)
Weil Sparpreis 19 für maximal 250 Kilometer gilt (Kurzstreckentarif) - eine ganz einfache und unkomplizierte Regelung.

Wenn Eching-München zu Normalpreis beziehungsweise hier zum MVV-Tarif billiger ist, fahr Eching-München Hauptbahnhof zum MVV-Tarif und buche einen Sparpreis ab München Hauptbahnhof.
andreas
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Beitrag von andreas »

Taschenschieber @ 12 Sep 2010, 10:46 hat geschrieben:
andreas @ 12 Sep 2010, 09:30 hat geschrieben:
Warum kostet es mit der Bahn z.b. 10  Euro von Eching nach München? (Supersparpreis ab Eching 29 Euro, ab München 19 euro)
Weil Sparpreis 19 für maximal 250 Kilometer gilt (Kurzstreckentarif) - eine ganz einfache und unkomplizierte Regelung.

Wenn Eching-München zu Normalpreis beziehungsweise hier zum MVV-Tarif billiger ist, fahr Eching-München Hauptbahnhof zum MVV-Tarif und buche einen Sparpreis ab München Hauptbahnhof.
klar, mach ich auch so, aber da mußt auch erstmal draufkommen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

andreas @ 12 Sep 2010, 11:06 hat geschrieben: klar, mach ich auch so, aber da mußt auch erstmal draufkommen.
Ähm, also, wer auf DIE Idee nicht kommt, obwohl er weiß, dass Eching-München normal weniger kostet, ist auch selbst schuld. Bisschen nachdenken sollte der Kunde halt schon.
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[DB] Fahrgast
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Beitrag von [DB] Fahrgast »

Boris Merath @ 12 Sep 2010, 02:36 hat geschrieben: Bei Pasing - Heimeranplatz gibt es keine Linie, die zwischen Pasing und Heimeranplatz mit noch einem Halt dazwischen verkehrt, ergo kein Parallelverkehr.
Was aber dazu führt, dass ich unter der Woche Pasing - Heimeranplatz als Kurzstrecke, am Wochenende aber nur zum 1-Zonen-Tarif fahren kann, weil ich über Donnersbergerbrücke gezwungen werde.

So oder so: ein Tarif wird immer seine Vor- und Nachteile haben. Die jetzige Kurzstreckenregelung ist schon fast nicht mehr zu vereinfachen, man sollte meiner Meinung nach allerdings noch für speziell solche Fälle eine Art "geregelte Kulanz" einführen. Donnersbergerbrücke - Stachus ist ja auch ne Kurzstrecke, wenn ich am Hbf auf die Tram umsteige. Bleibe ich in der S-Bahn sitzen, ist es keine mehr. Auch hier wäre eine solche Kulanz"regelung" durchaus sinnvoll.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wie Du schon sagst, ein Tarif wird immer Vor- und Nachteile haben. "Den" gerechten Tarif gibts nicht.

Dementsprechend bin ich gegen Kulanzregelungen, weil die das alles wieder nur unübersichtlich machen
andreas
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Beitrag von andreas »

Taschenschieber @ 12 Sep 2010, 11:07 hat geschrieben: Ähm, also, wer auf DIE Idee nicht kommt, obwohl er weiß, dass Eching-München normal weniger kostet, ist auch selbst schuld. Bisschen nachdenken sollte der Kunde halt schon.
nö, du mußt erstmal draufkommen, daß man statt Eching - Stuttgart nach München - Stuttgart sucht.
Ich mein, mein Startbahnhof wäre halt normal Eching.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

andreas @ 12 Sep 2010, 17:23 hat geschrieben: nö, du mußt erstmal draufkommen, daß man statt Eching - Stuttgart nach München - Stuttgart sucht.
Ich mein, mein Startbahnhof wäre halt normal Eching.
Okay, das stimmt, daran habe ich nicht gedacht. Das ist dann allerdings eine Feinheit der DB-Fahrplanauskunft, dass sie den MVV-Tarif nicht mit einbezieht und bei solchen Tariftricksereien sowieso oft versagt.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 11 Sep 2010, 15:44 hat geschrieben: Ich verstehe hier aber auch die Sicht des MVV - das große Problem vom Ringtarif ist es halt, dass bei tangentialen Linien ein Fahrgast, der an einer S-Bahn-Station direkt in einen S-Bahn-Zug einsteigt, ggf. das gleiche zahlt wie ein Fahrgast, der erst noch ne Stunde auf einer tangentialen Buslinie durch die Gegend gondelt. Letzterer Fahrgast kommt dem MVV aber wesentlich teurer als ersterer.
Dann wäre es aber konsequent, so etwas nicht nur auf den Außenraum anzuwenden.
Was ist denn mit den S-Bahn-Fahrgästen aus dem Umland, die nicht am Marienplatz ihr Ziel haben, sondern frecherweise ums gleiche Geld noch weiter bis Universität fahren, also üble Nahverkehrschnorrer sind.

Da sollte man doch am besten die ganze S-Bahn-Stammstrecke zum Ring 0 erklären, damit diese Fahrgäste auch für den Münchner Nahverkehr noch mal extra bezahlen dürfen.

Aber jetzt mal im Ernst: Sinn einer Buslinie im Außenraum ist es ja in der Regel auch, die Menschen erst mal zur S-Bahn zu karren, um diese zu füllen. Jemanden, der erst mit dem Bus zur S-Bahn muss, noch durch Zusatzkosten zu bestrafen, ist eher kontraproduktiv. Bestenfalls fahren dann die Menschen zu Park&Ride-Plätzen, was auch nicht so doll ist.
Guido
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Beitrag von Guido »

So, Klarstellung zur Kurzstreckenfahrkarte im MVV. Das ganze ist keine Interpretation von irgendwelchen Schriftstücken, sondern die Wiedergabe der Fachauskunft aus der zuständigen Abteilung, ich hab mir nämlich die Mühe gemacht die Büroetagen zu erklimmen und an oberster Front mit genau den konkreten Fragen aus dem Forum mal nachzufragen.

Die Kurzstrecke ist gültig in ALLEN Verkehrsmitteln im MVV, also auch in der Regionalbahn. Bei Bus und Tram 4 Stationen, bei U- und S-Bahn 2 Stationen, umsteigen und kombinieren erlaubt (also z.B. 2 Haltestellen Bus und 2 S-Bahn), durchfahrene Halte sind mitzuzählen. Bei der RB gilt die Anwendung der S-Bahn, also 2 Halte, durchfahrene oder da auch vorbeigefahrene Halte der S-Bahn sind mitzuzählen. Die Fahrtstrecke der RB, der BOB und des ALX ist ist innerhalb dews MVV tariflich gleich die der S-Bahn, d.h. es werden die Stationen der S-Bahn gezählt. Wer also in z.B. Mammendorf in die RB einsteigt kann mit Kurzstrecke bis maximal Maisach fahren, da der nächste Halt der RB erst Pasing ist ist eine Fahrt mit Kurzstrecke hier nicht möglich bzw eine Fahrpreisnacherhebung (FN) wert.

Ebenso keine Kurzstrecke sind die Fahrten der hier angefragten morgendlichen Verstärker S4 Hauptbahnhof ohne Halt ab Pasing, auch die eine S1 Freising -> Hauptbahnhof ohne Halt ab Moosach ist keine Kurzstrecke, bei der S2-Express zwischen Markt Schwaben und Riem ohne Halt sollte es eh klar sein daß auch die keine Kurzstrecke ist und die SA zwischen Dachau und Hauptbahnhof zählt ab Dachau tariflich als S2 und ist auch keine Kurzstrecke.

Die S20 bildet eine Ausnahme und ist gesondert im Tarifplan als Kurzstrecke ausgewiesen.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Watzinger @ 10 Sep 2010, 15:08 hat geschrieben: Hallo!
Habe im Internet ein nettes Hass-Video über den MVV gefunden. Link (erster Beitrag im Film) Hmmm, ich finde an diesem Bericht sieht man, dass die Sender nichts mehr in sinnvolle Berichterstattung Investieren. Ich finde den Schlusssatz am besten: "Solange die Tarifsysteme in Deutschland nicht Kundenfreundlicher werden, darf man sich nicht Wundern, wenn so viele Menschen weiter oder wieder mit dem Auto fahren" Und dass Begründet man, weil die Frau nicht mehr mit der S-Bahn fährt, sondern mit dem Auto zur nächsten U-Bahn-Station. Is Rischtisch :lol:

Watzinger
Der Beitrag kam gestern gegen Viertel nach 7 abends im Sat.1-Magazin.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Heute hab ich in der SZ (München-Ost; Seite R6) nen interessanten Bericht (im www hab ich ihn grad net gefunden :( ) übern MVV und die Schwierigkeiten beim Erstellen eines Fahrplans, wenn man wirklich alle Umsteigemöglichkeiten mit einbeziehen möchte.
Ein meiner Meinung nach schön objektiver Artikel, der den Lesern vielleicht auch mal zeigt, dass man nicht immer nur auf den MVV schimpfen sollte, ohne sich die Hintergründe der Planungen anzuschauen.
Mein Urteil: Lesenswert!

lg, Freak
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