DPD testet Bahn statt Brummi

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

ja, genau solche Leute sind es, die Visionen im Weg stehen, weil sie einfach kein Vorstellvermögen haben und sich nicht vom Status Quo lösen können.
Siehe die Amazon Hubschrauber!
Wenn Du mich damit meinst, solltest Du eben mit einen qualifizierten Vorschlag zu Verbesserungen beitragen!

Visionen helfen nicht weiter, man muss sie auch bezahlen können!

Ein bewährtes System, das bundesweit einheitlich und noch nicht veraltet ist, kann man nicht ohne Not durch nicht erprobte Insellösungen ablösen.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

andreas @ 17 Dec 2013, 11:50 hat geschrieben: ja, genau solche Leute sind es, die Visionen im Weg stehen, weil sie einfach kein Vorstellvermögen haben und sich nicht vom Status Quo lösen können.
Wenn du Visionen hast, geh zum Arzt.

Nicht jede neue Idee ist automatisch besser als der status quo. Und wenn man ohne jede Vorabwägung einfach mal macht, kommt in 90% der Fälle Scheiße bei raus.

Aber genau so, wie manche Leute nicht kapieren, dass der status quo nicht per se das Optimum ist, kapieren andere Leute nicht, dass der status quo nicht per se scheiße ist. Und dann steigen diese gewissen Leute in sachliche Debatten über technische und logistische Anforderungen mit solchen "großartigen" "Argumenten" wie "Du willst ja nur keine Änderung!" oder "Du willst den Untergang des Abendlands herbeiführen" ein. Großartig.

Und ja, du darfst dich davon direkt angesprochen fühlen.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Also jetzt eine Vision:

Man baut ganz einfach Containertragwagen mit eigenem Antrieb, baut die Steuerung der Nürnberger führerlosen U-Bahn ein und jeder Container sucht sich daraufhin im Eisenbahn-Netz die passende Adresse, wo der Container wieder abgeladen werden kann.

Mit einem Schlag sind alle Transportprobleme gelöst und die Fracht ist so billig, dass niemand mehr auf die Idee kommt, einen Fahrer mit LKW nach Turkmenistan zu schicken.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6033
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

andreas @ 17 Dec 2013, 10:52 hat geschrieben: was ja sogar besser ist, weil ich das nutzlose gewicht der SZM nicht mittransportieren muß
Stimmt. Ist aber für viele, gerade kleinere Speditionen, schlichtweg uninteressant. Und die großen haben auch keine Probleme mit dem bisherigen System.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6782
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Beitrag von andreas »

GSIISp64b @ 17 Dec 2013, 13:35 hat geschrieben: Wenn du Visionen hast, geh zum Arzt.

Nicht jede neue Idee ist automatisch besser als der status quo. Und wenn man ohne jede Vorabwägung einfach mal macht, kommt in 90% der Fälle Scheiße bei raus.

Aber genau so, wie manche Leute nicht kapieren, dass der status quo nicht per se das Optimum ist, kapieren andere Leute nicht, dass der status quo nicht per se scheiße ist. Und dann steigen diese gewissen Leute in sachliche Debatten über technische und logistische Anforderungen mit solchen "großartigen" "Argumenten" wie "Du willst ja nur keine Änderung!" oder "Du willst den Untergang des Abendlands herbeiführen" ein. Großartig.

Und ja, du darfst dich davon direkt angesprochen fühlen.
das sagt ja keiner - aber gerade das Eisenbahnforum tut sich damit hervor, grundsätzlich alles, was irgendwo vielleicht etwas neues sein könnte/ist erstmal sehr bis extrem negativ zu sehen (siehe z.b. den Beitrag zum X30 in München).

Hier im Eisenbahnforum wird jede neue Idee einfach erstmal schlecht gemacht, weil ja alles, was man momentan hat so perfekt ist....
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

andreas @ 17 Dec 2013, 19:13 hat geschrieben: das sagt ja keiner - aber gerade das Eisenbahnforum tut sich damit hervor, grundsätzlich alles, was irgendwo vielleicht etwas neues sein könnte/ist erstmal sehr bis extrem negativ zu sehen (siehe z.b. den Beitrag zum X30 in München).
Und wenn das falsch ist, kann man dagegen argumentieren. Tust du aber nicht.

Das hier ist nicht das Thema zum X30, das hier ist das Thema zu Bahnpost. Wenn beim X30 zu Unrecht schwarz gesehen wird, heißt das nicht, dass hier auch zu Unrecht schwarz gesehen wird.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
andreas
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6782
Registriert: 25 Feb 2004, 15:02
Wohnort: 85777

Beitrag von andreas »

GSIISp64b @ 17 Dec 2013, 19:15 hat geschrieben: Und wenn das falsch ist, kann man dagegen argumentieren. Tust du aber nicht.

Das hier ist nicht das Thema zum X30, das hier ist das Thema zu Bahnpost. Wenn beim X30 zu Unrecht schwarz gesehen wird, heißt das nicht, dass hier auch zu Unrecht schwarz gesehen wird.
das sagt ja auch keiner - es wird halt nur immer schwarzgesehen - sehr schön zu sehen in der Reaktion auf die drehbaren Güterwägen für LKWs - die wurden, obwohl Realität, erstmal in die Utopie geschrieben.

Und es geht ja auch gar nicht nur um Post - es geht einfach um die Vernetzung von Schiene und Straße, die über Jahrzehnte mehr oder weniger ignoriert wurde. Ob man damit dann Briefe, Pakete, Autoteile oder illegale Einwanderer transportiert ist ja erstmal zweitrangig....
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Und es geht ja auch gar nicht nur um Post - es geht einfach um die Vernetzung von Schiene und Straße
Der Thread heißt: "DPD testet Bahn statt Brummi" und DPD ist ein Postdienstleister!


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16126
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Und gerade im Güterverkehr sind Visionen nicht unwichtig - wir werfen momentan Energie in solchen Massen zum Fenster raus, dass das nicht mehr lange gutgehen wird. Die Frage, wie man den Gütertransport energieeffizienter gestaltet, wird sich in meinen Augen in absehbarer Zeit wesentlich deutlicher stellen als heute. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass der Luxus "heute bestellt, morgen geliefert" mittelfristig da einfach zurückstecken muss.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Das ist ein anderes Thema!

Ob ein System wie "rollende Landstraße" mit ihrem schlechten Verhältnis von Nutzlast zum Gesamtgewicht überhaupt nennenswerte ökologische Vorteile bringt, kann ich nicht beurteilen, bezweifle es aber stark.

In diesem Thread haben wir m.E. darüber diskutiert, ob die Bahn in der Lage ist, einen größeren Beitrag in einem Verkehrsbereich zu leisten, wo verschiedene "spinnennetzartige" Gebilde untereinander verbunden sind und dort einerseits Postsendungen "eingesammelt", sortiert und wieder verteilt werden. Eine Lagerung findet nur in dem Masse statt, wie angelieferte Pakete nicht mit gleicher Geschwindigkeit weitergeschickt werden können.

Wenn die Antworten so einfach wären, würde DPD den Bahntransport nicht "erproben" sondern entweder ablehnen oder einführen.

Transportsysteme wie z.B. für die erwähnte Autoindustrie notwendig, haben ganz andere Anforderungen.


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Jo B.
König
Beiträge: 790
Registriert: 24 Feb 2013, 15:20

Beitrag von Jo B. »

Mir geht die Diskussion hier viel zu sehr um Wechselbrücken und Containerbahnhöfe. Wenn die Bahn bei Paketdiensten eine Rolle spielen will, dann müssen Fracht-ICEs her, die mit LD-Containern bestückt werden. Das ist meiner Meinung nach der einzige Weg, der logistisch funktionieren könnte. Dafür müsste aber auch das HGV-Netz weiter ausgebaut werden, da die Bahn oft zu langsam ist. Selbst der LKW ist für den Nachtsprung häufig zu langsam und das Flugzeug muss ran.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Wie man es dreht und wendet:
Jedes Umladen zwischen verschiedenen Verkehrsträgern kostet Zeit, benötigt Arbeitskräfte, den Einsatz zusätzlicher Umschlaggeräte, hat im Normalfall also nur dann Sinn, wenn die Sortierzentren direkt per Gleisanschluss verbunden sind, so weit auseinander liegen, dass höhere Fahrgeschwindigkeit Wartezeiten (bis ein Zug abfahrbereit ist) ausgleichen und das Frachtaufkommen so hoch ist, dass sich ein Ganzzug rentiert.

In ökologischer Hinsicht wird ein Fracht-IC evtl. keinen Vorteil gegenüber einem modernen LKW mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit bringen.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6033
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

riedfritz @ 21 Dec 2013, 11:14 hat geschrieben: In ökologischer Hinsicht wird ein Fracht-IC evtl. keinen Vorteil gegenüber einem modernen LKW mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit bringen.
Stimmt. Gegenüber 30 oder 40 LKWs aber?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Stimmt. Gegenüber 30 oder 40 LKWs aber?
Deine Posts habe ich jetzt nicht im Einzelnen nachgelesen, aber so wie ich mich erinnere, liegen wir auf einer Linie.

Zu Deiner obigen Aussage: bis man 30 oder 40 LKWs mit gleichem Ziel aber vollgeladen hat, vergeht auch bei großen Sortierzentren in Großstädten wie München oder Hamburg sehr viel Zeit. Das hieße, dass man beim Bahnversand an der Strecke in z.B. Nürnberg, Würzburg, Hannover wieder anhalten müßte, um die für diese Gegend bestimmten Container abzuladen und neue mitzunehmen.

Am Beispiel Nürnberg hieße das, dass ein "Pendel"- LKW wahrscheinlich mit vollen Containern schon zurück ist, bevor der Frachtzug München überhaupt verlassen hat.

Nimmt man keinen Fracht-ICE, hält so ein Zug immer wieder an, um schnelleren Zügen Platz zu machen, das kostet Zeit und Enrgie.

Dies sind aber alles Argumente, die vorher schon mal gebracht wurden. Wir drehen uns im Kreis.
Ganzzüge haben wahrscheinlich zu viel Volumen, Einzel-(Post)container auf normalen Frachtzügen sind zu langsam.


Viele Grüsse
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Jo B.
König
Beiträge: 790
Registriert: 24 Feb 2013, 15:20

Beitrag von Jo B. »

riedfritz @ 21 Dec 2013, 11:14 hat geschrieben: In ökologischer Hinsicht wird ein Fracht-IC evtl. keinen Vorteil gegenüber einem modernen LKW mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit bringen.


Viele Grüsse,

Fritz
Ein Fracht-ICE könnte innerdeutsch vielleicht das Flugzeug ersetzen, das wäre u. U. eine Perspektive. Den Lkw wird man damit jedoch nicht ersetzen können.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Ein Fracht-ICE könnte innerdeutsch vielleicht das Flugzeug ersetzen, das wäre u. U. eine Perspektive. Den Lkw wird man damit jedoch nicht ersetzen können.
Zustimmung!
Aber er müsste genau auf den Strecken fahren, wo sowieso schon viel Verkehr ist. Ob dort die Erhöhung des Verkehrsaufkommens möglich ist, kann ich nicht beurteilen.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14218
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Es wird immer so getan als wären Lkw wie so wichtigtuende Geschäftsleute immer total busy busy unterwegs. Das halte ich aber für ein populäres Märchen. Wenn ich bei den örtlichen Speditionen auf den Hof schaue, dann stehen dort die Lkw durchaus mal tagelang rum. Nicht nur sonn- und feiertags, wo fast die ganze Lkw-Flotte die Raststätten, Autohöfe und nahegelegene Gewerbegebiete vollstellen, was im Übrigen auch ein Ärgernis ist. Jedenfalls habe ich schon öfter die Erfahrung gemacht, dass es z.B. drei Wochen dauern kann, bis eine Waschmaschine, die beim Händler irgendwo in Bayern "auf Lager" ist, bei mir ankommt. Mit einem Pferdefuhrwerk auf den Straßen des 19. Jahrhunderts würde es auch nicht länger dauern.

Vor allem regelmäßige Transporte, wie die von Post- und Paketdiensten ließen sich ohne Einschränkungen aus der Luft und vom Lkw auf die Bahn verlagern. Mit Güterzügen, die direkt die Verteilzentren anfahren, muss auch überhaupt nichts rangiert und umgeladen werden. Jedenfalls nichts, was man beim Lkw nicht auch machen müsste.
riedfritz @ 21 Dec 2013, 11:14 hat geschrieben:In ökologischer Hinsicht wird ein Fracht-IC evtl. keinen Vorteil gegenüber einem modernen LKW mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit bringen.
Wenn man Ökostrom-Fahrten bestellt? Wenn die Regierung nicht die Energiewende verbockt hätte, wäre das sogar billiger.
riedfritz @ 23 Dec 2013, 16:25 hat geschrieben:Aber er müsste genau auf den Strecken fahren, wo sowieso schon viel Verkehr ist. Ob dort die Erhöhung des Verkehrsaufkommens möglich ist, kann ich nicht beurteilen.
Wer deswegen Autobahnen (aus)bauen kann, kann auch Bahnstrecken bauen.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16126
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 23 Dec 2013, 16:53 hat geschrieben: Vor allem regelmäßige Transporte, wie die von Post- und Paketdiensten ließen sich ohne Einschränkungen aus der Luft und vom Lkw auf die Bahn verlagern. Mit Güterzügen, die direkt die Verteilzentren anfahren, muss auch überhaupt nichts rangiert und umgeladen werden. Jedenfalls nichts, was man beim Lkw nicht auch machen müsste.
Und wenn die Verteilzentren sinnvoll platziert und der Be/Entladevorgang eingiermaßen zügig abläuft, dann kann ein solcher Zug auf seinem Weg von München nach Hamburg gleich mehrere Verteilzentren beliefern. Wenn man das ganze auch noch sinnvoll vertaktet dann lädt man in den Zug von München nach Hamburg die Kleincontainer nach INgolstadt, Nürnberg, Würzburg, Fulda, Göttingen, Hannover, Hamburg. Leipzig, Dresden und Berlin. Letztere steigen in Göttingen um.

Und wenn man es auch noch schafft die Spediteure mit einzubinden, dann fährt der Spediteur der Spedition Huber in Hintertupfing mit seinem LKW nur zum nächsten Verteilzentrum, lädt dort ab, die Ware wird in einen Container nach Leipzig (zusammen mit Post und dem, was die Spedition Meier angeliefert hat) verpackt, und wird in Göttingen im dortigen Verteilzentrum entweder voll- oder halbautomatisch abgeladen, und auf den Zug der zum Verteilzentrum Leipzig fährt aufgeladen. Dort holt ihn dann die Spedition Lokaltrans im dortigen Verteilzentrum ab. Die Verteilzentrum hätten also die Aufgabe von Güterbahnhöfen, nur in Modern mit automatischen Verteil- und Sortieranlagen.

Und es ist ja nicht so, dass im LKW-Verkehr nicht auch umsortiert werden müsste - ist ja nicht so, dass der LKW, der die Waren von den einzelnen Betrieben in München abholt, dann ohne Umladen nach Leipzig fährt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

@Rohrbacher
@Boris Merath

Ihr verkennt m.E. völlig die Tätigkeit der Postdienste (Briefe u. Pakete).


Zu einem festgesetzten Zeitpunkt werden diese Sendungen abgeholt (z.B. Briefkastenleerung) entweder bei einer Paketstation, Postamt oder bei Kunden und zwar völlig unabhängig von der Menge. Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden diese Sendungen an einer Sortieranlage, an der das Personal bereitsteht, erwartet und weiterverarbeitet. Der Zeitpunkt, wann diese Sendungen das Sortierzentrum in eine bestimmte Richtung verlassen, steht genauso fest, wie die Abfahrt eines beliebigen ICE in Hannover, München oder Berlin.

Die Abfahrtszeit des LKW, der die Container von München nach Nürnberg bringt, ist genauso vorgeplant, wie die Route für die Weiterfahrt von Nürnberg aus.

Es ist ein eingespielter Linienverkehr, der lediglich durch Wetterbedingungen, Unfälle oder sonstige unvorhersehbare Ereignisse im Ablauf gestört werden kann.

Im Gegensatz hierzu managen Spediteure ihre Fahrten im Stückgutfrachtverkehr je nach Situation, und wenn zusätzliche Fracht zur Verfügung steht, fährt der LKW durch den Disponenten gesteuert, einen anderen Weg. Der LKW-Fahrer kommt u.U. die ganze Woche nicht mehr zurück zu seinem Ausgangspunkt und wartet auch mal einen Tag auf eine Rückladung.

Das ist dann aber keine Terminfracht.


Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass dieses bewährte System einfach ohne Notwendigkeit aufgegeben wird.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14218
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

riedfritz @ 23 Dec 2013, 20:17 hat geschrieben:Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass dieses bewährte System einfach ohne Notwendigkeit aufgegeben wird.
Wurde es bei der Aufgabe der Bahnpost auch.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16126
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

riedfritz @ 23 Dec 2013, 20:17 hat geschrieben: Der Zeitpunkt, wann diese Sendungen das Sortierzentrum in eine bestimmte Richtung verlassen, steht genauso fest, wie die Abfahrt eines beliebigen ICE in Hannover, München oder Berlin.
Klingt doch ideal für Bahntransport.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
vuxi
Haudegen
Beiträge: 632
Registriert: 10 Jan 2010, 17:42

Beitrag von vuxi »

Boris Merath @ 23 Dec 2013, 21:09 hat geschrieben: Klingt doch ideal für Bahntransport.
50 LKW zu 40 verschiedenen Zielen klingt so richtig nach Bahntransport.....
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Wurde es bei der Aufgabe der Bahnpost auch.
Ich weiß, dass Du ohne Nachdenken lieber wieder zur Handsortierung zurückkehren würdest.

Dann kostete der Brief schon 1,20 €!

Wir haben schon heute genug "prekäre Arbeitsverhältnisse".:ph34r:


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14218
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

vuxi @ 23 Dec 2013, 21:33 hat geschrieben:50 LKW zu 40 verschiedenen Zielen klingt so richtig nach Bahntransport.....
Fahr' mal nachts auf der A8 zwischen München und Stuttgart auf der linken Spur an den ganzen gelben und weißen Postwagerl vorbei. Ich weiß nicht ob 20 reichen, die man allein auf dieser Strecke antrifft. Alle paar Kilometer einer. So extrem unterschiedlich dürften die Ziele nicht sein, dass einer nach Ludwigsburg fährt, einer nach Leonberg, einer nach Sindelfingen und einer nach Stuttgart. Die Brief-/Paketzentren, die die Post/DHL unterhält, sind so fein nicht verteilt. Zwischen den großen wäre ein Bahntransport (Infrastruktur vorausgesetzt) ohne weiteres möglich und von der Geschwindigkeit und den Mengen her auch sinnvoll. Von Kassel nach Suhl vielleicht nicht, aber München - Hamburg oder Berlin - Ruhrgebiet. Es fährt nicht von jedem Zentrum zu jedem anderen ein direkter Lkw und Flugzeuge fliegen nicht von Kolbermoor nach Neubrandenburg.
riedfritz @ 23 Dec 2013, 22:19 hat geschrieben:Ich weiß, dass Du ohne Nachdenken lieber wieder zur Handsortierung zurückkehren würdest.
Ich weiß, dass du an den Weihnachtsmann glaubst. Frohe Weihnachten. :rolleyes:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Hier gäbs übrigens auch noch die Karte der (noch gröber verteilten) Paketzentren...
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Zitate Rohrbacher:
....dass einer nach Ludwigsburg fährt, einer nach Leonberg, einer nach Sindelfingen und einer nach Stuttgart
Du weißt 1 . nicht, wieviele wohin fahren und
2. vor allem nicht, woher sie kommen

Würde man alle nach Container nach Stuttgart fahren, wären sie Stunden später auch wieder an ihre Zielorte unterwegs.
Unter den Lastzügen können welche von München, Memmingen, Ulm, Augsburg usw. sein, die evtl. schon in Göppingen die Autobahn wieder verlassen. Es ist also völlig müssig, Vermutungen anzustellen.
Wieviele der transportierten Container wirklich für eine Bahnverladung übrig bleiben würden, ist reine Spekuation!
(Infrastruktur vorausgesetzt)
Warum ist sie nicht vorhanden?
Weil man mit Millionenaufwand zusätzliche Strukturen aufbauen müsste, um dann zweigleisig (Schiene und Strasse) zu fahren ohne an Effektivität zu gewinnen.
...ohne weiteres möglich und von der Geschwindigkeit und den Mengen her auch sinnvoll
Du stellst einfach irgendwelche unbewiesene Behauptungen auf.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

Rohrbacher @ 24 Dec 2013, 00:09 hat geschrieben: Fahr' mal nachts auf der A8 zwischen München und Stuttgart auf der linken Spur an den ganzen gelben und weißen Postwagerl vorbei. Ich weiß nicht ob 20 reichen, die man allein auf dieser Strecke antrifft. Alle paar Kilometer einer. So extrem unterschiedlich dürften die Ziele nicht sein, dass einer nach Ludwigsburg fährt, einer nach Leonberg, einer nach Sindelfingen und einer nach Stuttgart. Die Brief-/Paketzentren, die die Post/DHL unterhält, sind so fein nicht verteilt. Zwischen den großen wäre ein Bahntransport (Infrastruktur vorausgesetzt) ohne weiteres möglich und von der Geschwindigkeit und den Mengen her auch sinnvoll. Von Kassel nach Suhl vielleicht nicht, aber München - Hamburg oder Berlin - Ruhrgebiet. Es fährt nicht von jedem Zentrum zu jedem anderen ein direkter Lkw und Flugzeuge fliegen nicht von Kolbermoor nach Neubrandenburg.


Ich weiß, dass du an den Weihnachtsmann glaubst. Frohe Weihnachten. :rolleyes:
Nachtiel: Durch die ständigen An-/Abkoppelvorgänge braucht man dadurch aber wieder Zeit. Oder man fährt jedes Verteilzentrum einzeln an. Falls es überhaupt so viele Trassen gibt...

Und in Deutschland haben wir eine Regellaufzeit von Paketen im 24-Stunden-Bereich und meist klappt das auch. Dies wird auch durch die LKW-Verladung erreicht. Stell Dir mal den Transport von 10 Wechselbrücken vor. Das wären 5 LKW. Wenn einer ausfällt, kommen immer noch vier am Zielort an. Wenn der Zug nicht am Zielort zur rechten Zeit ankommt...

Nichts desto trotz. Auf meiner Fahrt durch Deutschland letztes Wochenende hab ich einige Güterzüge mit DHL-Containern gesehen. Ob da auch drin war, was draufsteht?
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Fichtenmoped:
Nachteil: Durch die ständigen An-/Abkoppelvorgänge braucht man dadurch aber wieder Zeit. Oder man fährt jedes Verteilzentrum einzeln an. Falls es überhaupt so viele Trassen gibt...
Richtig!
Wie schon weiter oben beschrieben, haben die derzeit verwendeten Wechselbrücken nur an einer (Rück-)Front Rolltore. Sie sind eindeutig dafür vorgesehen, mit dieser Seite an die Halle gestellt zu werden. Hierfür ist beim Bahntransport das Abheben vom Waggon notwendig.

Ein LKW fährt rückwärts ans Tor, der Fahrer klappt die Stützen aus und läßt Luft aus der Federung. Nach fünf Minuten kann er einen bereits abgefertigten Container aufnehmen und verlässt nach 30 min. das Sortierzentrum mit Anhänger und zwei Wechselbrücken.


Viele Grüsse,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16126
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

riedfritz @ 24 Dec 2013, 10:22 hat geschrieben: Unter den Lastzügen können welche von München, Memmingen, Ulm, Augsburg usw. sein, die evtl. schon in Göppingen die Autobahn wieder verlassen. Es ist also völlig müssig, Vermutungen anzustellen.
Wieviele der transportierten Container wirklich für eine Bahnverladung übrig bleiben würden, ist reine Spekuation!
Memmingen hat schon mal kein Paketzentrum. Ulm und Augsburg wäre kein Problem, das liegt auf dem Weg (bei sinnvoll platziertem Umschlagzentrum).
Fichtenmoped @ 24 Dec 2013, 10:24 hat geschrieben:Nachtiel: Durch die ständigen An-/Abkoppelvorgänge braucht man dadurch aber wieder Zeit. Oder man fährt jedes Verteilzentrum einzeln an. Falls es überhaupt so viele Trassen gibt...
Was willst Du da dauernd umkuppeln? Klar, mit Umkuppeln hat man keine Chance, aber da gibt es ja auch andere Möglichkeiten.
Und in Deutschland haben wir eine Regellaufzeit von Paketen im 24-Stunden-Bereich und meist klappt das auch.
Das ist doch eine recht komfortable Zeit - warum sollte das mit Zügen nicht gehen? (OK, wenn man sich nicht traut über die technologischen Möglichkeiten der 50er hinauszudenken kann es natürlich schiefgehen).
riedfritz @ 24 Dec 2013, 11:31 hat geschrieben:Wie schon weiter oben beschrieben, haben die derzeit verwendeten Wechselbrücken nur an einer (Rück-)Front Rolltore. Sie sind eindeutig dafür vorgesehen, mit dieser Seite an die Halle gestellt zu werden. Hierfür ist beim Bahntransport das Abheben vom Waggon notwendig.
Es gibt noch andere Möglichkeiten für de Bahntransport als Wechselbrücken.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17509
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

riedfritz @ 24 Dec 2013, 11:31 hat geschrieben: Wie schon weiter oben beschrieben, haben die derzeit verwendeten Wechselbrücken nur an einer (Rück-)Front Rolltore. Sie sind eindeutig dafür vorgesehen, mit dieser Seite an die Halle gestellt zu werden. Hierfür ist beim Bahntransport das Abheben vom Waggon notwendig.

Ein LKW fährt rückwärts ans Tor, der Fahrer klappt die Stützen aus und läßt Luft aus der Federung. Nach fünf Minuten kann er einen bereits abgefertigten Container aufnehmen und verlässt nach 30 min. das Sortierzentrum mit Anhänger und zwei Wechselbrücken.
Diese Wechselbrücken kann man erstens im Zuge laufender Ersatzbeschaffungen auch wieder anders auslegen, und zweitens, wo, bitte ist das Problem, sie vom Waggon zu nehmen? Die Realität bei den Paket- und Stückgutlogistikern sieht nämlich auch nicht unbedingt so aus, dass eine Wechselbrücke am Entladetor des Sortier- und Umschlagzentrums innerhalb kürzester Zeit voll entladen wird um dann sofort wieder in kürzester Zeit voll beladen zu werden. Die stehen da schon einmal ein Weilchen bzw. werden auch leer durch Rangierfahrzeuge auf Wartepositionen gestellt oder an andere Beladepositionen gebracht. Dem Waggon ist das aber genauso egal wie dem LKW. Wenn ein eingehender Zug die Wechselbrücken A, B, C, D, E und F gebracht hat, kann er ausfahrend G, H, I, J, K und L wieder mitnehmen. Rangierfahrzeuge und entsprechende Umladetechniken sind längst erfunden. Wenn die Abläufe sich eingespielt haben, geht der volle Zug auch kurzfristig wieder vom Hof.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Antworten