[M] Flashmob zum Abschiedssaufen bei der S-Bahn

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Didy
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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 11 Dec 2011, 02:30 hat geschrieben: Generell kann ich natürlich nicht beurteilen wie schlimm die Schäden wirklich sind. Bei den Lampen ist die Leuchtstoffröhre größtenteils intakt, viele glimmen (dank einseitig noch vorhandenem Kontakt) auch noch. Etwa jede zweite bis dritte Halterung scheint aber leicht verbogen zu sein - ob man das einfach wieder grade biegen kann oder dann mehr machen muss, keine Ahnung.

Meinem Beobachtungen nach scheinen die meisten Schäden an den Lampen eher ein "Versehen" zu sein, weil beim (an sich vorsichtig) durchgeführten rausdrehen halt doch häufig etwas schiefgelaufen ist.
In diesen Fassungen werden die Leuchtstofflampen nicht herausgedreht. Zum einsetzen drückt man sie einfach gerade hinein, zum entnehmen muss man einen Entriegelungstaster betätigen. Da dies vermutlich die wenigsten wissen und erstmal drehen, kann ich mir schon vorstellen, dass da etwas beschädigt wird - wahlweise an der Fassung, oder an der Lampe. Mit dem Nebeneffekt, dass möglicherweise auch aus im ersten Blick nicht beschädigten Lampen das Quecksilber teilweise austreten kann, wenn der Stift abbricht und dabei ein Riss im Glaskörper entsteht.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

gmg @ 12 Dec 2011, 00:24 hat geschrieben: Und dass ihr jetzt das Alkoholverbot wegen der Ereignisse als gerechtfertigt seht, kann ich nicht verstehen. Ich habe viel öfter erlebt, dass Leute gesittet in der S-Bahn Alkohol getrunken haben, als dass in der S-Bahn randaliert wurde. Und wenn Ende September auffällig viele Züge vollgekotzt sind, dann liegt das nicht an den Getränken, die in der S-Bahn getrunken werden, sondern an einem großen Volksfest zwischen der Isarvorstadt und dem Westend, dass gesellschaftlich höchste anerkennung genießt und von unseren Politikern als Bühne der Selbstdarstellung genutzt wird.
Naja, erstens darf man ja nach wie vor betrunken in die S-Bahn einsteigen, nur halt keinen Alkohol mehr im Zug trinken. Hat sogar ein S-Bahn-Sprecher selber gegenüber einer Zeitung gesagt. Weiß nimmer genau welche, entweder Welt, tz oder AA, in irgendeinem der Links, die hier in der Vergangenheit gepostet wurden.

Der Unterschied zur Wiesn ist, dass dort die Leute einfach nur heimwollen, da ist es auch dichtgedrängt, die Leute sind mehr oder minder alkoholisiert, aber in der Regel friedlich, die S-Bahn ist nur Mittel zum Zweck.
Bei diesem bescheuerten Abschiedssaufen war hingegen das Saufen in der S-Bahn das Ziel, von daher muss man Wiesn und die Aktion gestern Abend schon differenziert betrachten.

Aber ob Wiesn oder nicht, vollgekotzte S-Bahnen liegen meistens nicht an den Leuten, die gesittet ihr Bierchen im Zug trinken, auch nicht an den Leuten, die von einer Endstation auf einem Außenast in die Stadt fahren und derweil vorglühen. Wobei die (lautstarken) Vorglüher meist als störender empfunden werden als die Feierabend-Bierchen-Trinker.
Vorglühen in der S-Bahn müsste mit dem Alkoholverbot der Vergangenheit angehören, vollgekotzte S-Bahnen nicht zwingend, sie werden höchstens ein bisschen eingedämmt.
Die vollgekotzten S-Bahnen liegen ja eher an denen, die sich in der Disco ordentlich volllaufen lassem, und sich dann auf dem Weg zur S-Bahn die berüchtigte Freiluftwatsch'n einfangen und endgültig neben der Spur laufen.
Aber ob das Alkoholverbot in der S-Bahn hier die richtigen Leute trifft, das sei mal dahingestellt, ich glaubs eher weniger.

Ist halt eher ein gesellschaftliches bzw. persönliches Problem einiger Leute...


Meine Bitte an die Mods:
Könnte man sämtliche Abschieds-Sauf-Threads vielleicht aus der Störungschronik rausziehen? Klar, war eine riesen Störung gestern, aber dann kann man hier wieder über "kleinere" Störungen berichten... nur vielleicht der Vollständigkeit halber einen kurzen Hinweis hier drin lassen "11.12.11, 22:00 bis Betriebsschluss massive Einschränkung durch Saufparty in der S-Bahn, siehe dieser Beitrag"
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

christian85 @ 11 Dec 2011, 19:02 hat geschrieben: Videoaufnahmen aus den Zügen hat man
Der tolle Erfolg der Videoüberwachung: Stundenlange Verspätungen gestern, 50 kaputte Züge heute und massive Einschränkungen morgen 8und vermutlich noch länger) - aber Hauptsache, man hat ja die tolle Videoüberwachung, dass man schön jetzt nachweisen kann, wer wann was gemacht hat.
Prävention und so is nicht mehr in?

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von Auer Trambahner »

Ist das alles, oder spielt man die Situation nur marketingkonform runter?
Sehr geehrte Fahrgäste, aus betrieblichen Gründen fallen heutevormittag alle Taktverstärker auf der Linie S8 aus. Außerdem fallen heute folgende S-Bahnen auf der Linie S2 und S20 aus; S 2 ab München Ost (Abfahrt 06:31 Uhr) -> Dachau (Ankunft 07:01 Uhr) S 2 ab Dachau (Abfahrt 07:19 Uhr) -> München Ost (Ankunft 08:01 Uhr) S 2 ab Erding (Abfahrt 08:38 Uhr) -> Petershausen (Ankunft 10:08 Uhr). S20 ab Deisenhofen (Abfahrt 05:36 Uhr ) ->Pasing (Ankunft 05:56 Uhr ) S20 ab Pasing (Abfahrt 06:04 Uhr )->Deisenhofen (Ankunft 06:24 Uhr) Wir entschuldigen uns für die Ihnen dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten. Mit freundlichen Grüßen. Ihre S-Bahn München
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Münchner Kindl »

Michi Greger @ 12 Dec 2011, 02:27 hat geschrieben: Der tolle Erfolg der Videoüberwachung: Stundenlange Verspätungen gestern, 50 kaputte Züge heute und massive Einschränkungen morgen 8und vermutlich noch länger)
Verstehe den Zusammenhang nicht, was hat die Videoüberwachung mit den Verspätungen zu tun?
-
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Beitrag von ET 423 »

Auer Trambahner @ 12 Dec 2011, 05:41 hat geschrieben: Ist das alles, oder spielt man die Situation nur marketingkonform runter?
Wo wird hier etwas heruntergespielt? Im Übrigen ist das ein ordentlicher Batzen, der da ausfällt. Von den verkürzt fahrenden Zügen mal ganz zu schweigen.
Münchner Kindl @ 12 Dec 2011, 06:47 hat geschrieben:Verstehe den Zusammenhang nicht, was hat die Videoüberwachung mit den Verspätungen zu tun?
Das ist meiner Interpretation nach eine versteckte Kritik an der Videoaufzeichnung, die ich teilweise auch verstehen kann. Was an dem Wochenende passiert ist, war eine Bankrotterklärung in Reinform. Anstatt hier hart durchzugreifen, hat man den Pöbel gewähren lassen, weil die Situation ja hätte eskalieren können. Das bedeutet also im Umkehrschluß, daß wenn sich ein paar hundert Jugendliche mal zur Randale woanders treffen (natürlich nett umschrieben wie "Abschiedstrinken"), daß dann auch nicht durchgegriffen wird, weil es ja etwas weh tun könnte. Eine Schande ist sowas und es bedeutet, daß die körperliche Unversehrtheit von Rabauken einen höheren Stellenwert hat als das Eigentum anderer.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Bayernlover »

SZ: Abschiedssaufen in der S-Bahn - Außer Rand und Band
Der Ruf nach noch mehr Polizei und noch mehr Sicherheitsleuten, nach drakonischen Strafen und einem harten Durchgreifen der Justiz im Nachhinein, um solche Phänomene einzudämmen, ist wenig hilfreich. Natürlich muss die Polizei nun die Randalierer ermitteln und die Gerichte müssen sie bestrafen. Vor allem aber muss sich ein gesellschaftlicher Grundkonsens durchsetzen: Auch bei Facebook-Partys und nach ein paar Bier gelten grundlegende Regeln des Anstands.
Finde ich eigentlich einen guten Ansatz, funktioniert nur leider nicht, wie man deutlich gesehen hat.
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Beitrag von mapic »

ET 423 @ 12 Dec 2011, 08:16 hat geschrieben:Wo wird hier etwas heruntergespielt?
Ich glaube er meint die sehr allgemein gehaltene Formulierung "aus betrieblichen Gründen".

Meiner Meinung nach sollte da auch besser da stehen "aufgrund der massiven Vandalismusschäden beim Abschiedssaufen..." (oder ähnlich), damit die Fahrgäste auch wissen, wer wirklich schuld an dem ganzen ist. Sonst ist es nachher ja doch wieder die blöde S-Bahn, die sowieso immer nur Verspätung und Zugausfälle hat.
Und auch entschuldigen braucht sich die S-Bahn für diese Ausfälle nicht, das müssten andere machen... :angry:
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

ET 423 @ 12 Dec 2011, 09:16 hat geschrieben: Das ist meiner Interpretation nach eine versteckte Kritik an der Videoaufzeichnung, die ich teilweise auch verstehen kann. Was an dem Wochenende passiert ist, war eine Bankrotterklärung in Reinform. Anstatt hier hart durchzugreifen, hat man den Pöbel gewähren lassen, weil die Situation ja hätte eskalieren können. Das bedeutet also im Umkehrschluß, daß wenn sich ein paar hundert Jugendliche mal zur Randale woanders treffen (natürlich nett umschrieben wie "Abschiedstrinken"), daß dann auch nicht durchgegriffen wird, weil es ja etwas weh tun könnte. Eine Schande ist sowas und es bedeutet, daß die körperliche Unversehrtheit von Rabauken einen höheren Stellenwert hat als das Eigentum anderer.
Das verstehe ich auch, nur erschliesst sich mir der Zusammenhang mit der Videoaufzeichnung nicht.
Hier kam doch schon der Vorschlag die Videoaufzeichnungen mit den Visagen auf den Facebook Profilen
zu vergleichen, so sollte man doch einige "Rabauken" am Hacken haben.
-
Guido
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Beitrag von Guido »

Ich habe die ganze Diskussion mal aus der Störungschronik S-Bahn München heraus genommen, sind ja doch schon wieder ein paar Seiten und ich gehe mal davon aus daß die Diskusionen dazu sicher noch ein paar Tage anhalten.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Lazarus @ 12 Dec 2011, 00:35 hat geschrieben:
gmg @ 12 Dec 2011, 00:24 hat geschrieben: Die richtig großen Schäden wie das heraus gerissene Fenster waren auch bestimmt ein paar Ausreißer.
Sorry, aber bei über 100.000 Euro Sachschaden allein an diesem Abend von ein paar Ausreissern zu sprechen, ist einfach nur zynisch.

Leider ist die Justiz gegen Jugendlich viel zu lasch, so das selbst diejenigen, die man erwischt, im schlimmsten Fall wohl nur ein paar wenige Sozialstunden drohen.
Was ich meinte, ist, dass bei den meisten von denen jeder einzelne wahrscheinlich nicht viel gemacht hat. Die Summe hat dann aber zum großen Schaden geführt. Und dann wird es noch ein paar Extremisten gegeben haben, die sich größte Mühe gegeben haben, die züge zu demolieren.

Was heißt hier, die Justiz ist zu lasch? Willst du jemanden, der eine Neonröhre zerschlägt, für einen Monat wegsprerren?

Ich frage mich übrigens, wie die 100 000 berechnet wurden. Mich würde es nicht wundern, wenn hier die Verspätungen der Fahrgäste in Geld umgerechnet wurden. Das klingt dann so, als hätte die Bahn eine roße Schadenssumme, aber in Wirklichkeit müssen die Fahrgäste selbst sehen, wie sie mit ihren Verspätungen zurecht kommen.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

mapic @ 12 Dec 2011, 10:09 hat geschrieben: Ich glaube er meint die sehr allgemein gehaltene Formulierung "aus betrieblichen Gründen".

Meiner Meinung nach sollte da auch besser da stehen "aufgrund der massiven Vandalismusschäden beim Abschiedssaufen..." (oder ähnlich), damit die Fahrgäste auch wissen, wer wirklich schuld an dem ganzen ist. Sonst ist es nachher ja doch wieder die blöde S-Bahn, die sowieso immer nur Verspätung und Zugausfälle hat.
Und auch entschuldigen braucht sich die S-Bahn für diese Ausfälle nicht, das müssten andere machen... :angry:
Na ja, jeder sollte jetzt eigentlich wissen, warum, weshalb!!! Wenn die email explizit auf die Vandalen als Grund ausgewiesen hätte, täte es auch Ärger geben. Darum sei die allgemeine Formulierung gerechtfertigt! Wichtig solcher emails ist doch, was alles ausfällt, und nicht warum... Darum ist die Neutralität auch richtig! Natürlich ist es verständlich, dass man in diesem Fall auch die Wahrheit hätte aussprechen sollen...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das kann es doch echt nicht sein. Keiner hätte was gesagt wenn sie nichts demoliert hätten...
Bestätigt wirklich das Verbot.
Kommt eigentlich auch was gutes von Facebook?
Eingriff im Schienennetz kommt teuer zu stehen (ist ja keine U-Bahn)...und Zerstörung von Gemeineigentum. (Ja, die S-Bahnen werden mit Steuergelder bezahlt, also zahlt jeder letztendlich für die Verwüstung).
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

gmg @ 12 Dec 2011, 00:24 hat geschrieben:
Zp T @ 11 Dec 2011, 23:33 hat geschrieben:
Genau deshalb konnte auch die BP nicht eingreifen, zu viele Randalierer im engsten Raum! Bei Eingriff hätte es Verletzte und Tote gegeben...
Jetzt bleib mal am Boden! Das waren größtenteils übermütige Teenies und keine Hooligans. Die hätten sich leicht in Griff kriegen lassen. Aber unsere Polizei hat halt einfach nichts drauf, wie man ja erst wieder am jahrelangen Handeln der Zwickauer Terrorzelle gesehen hat.

Die richtig großen Schäden wie das heraus gerissene Fenster waren auch bestimmt ein paar Ausreißer.

Und dass ihr jetzt das Alkoholverbot wegen der Ereignisse als gerechtfertigt seht, kann ich nicht verstehen. Ich habe viel öfter erlebt, dass Leute gesittet in der S-Bahn Alkohol getrunken haben, als dass in der S-Bahn randaliert wurde. Und wenn Ende September auffällig viele Züge vollgekotzt sind, dann liegt das nicht an den Getränken, die in der S-Bahn getrunken werden, sondern an einem großen Volksfest zwischen der Isarvorstadt und dem Westend, dass gesellschaftlich höchste anerkennung genießt und von unseren Politikern als Bühne der Selbstdarstellung genutzt wird.

Solche Chaoten werden entweder verbotener Weise weiter trinken, oder sie werden schon besoffen in die S-Bahn steigen.

Und überhaupt: Es geht nicht, dass die bayerische Kultur auf der einen Seite den Bierkonsum gesellschaftsfähig macht und man dann auf der anderen Seite an vielen öffentlichen Plätzen nicht mehr trinken darf. Das passt einfach nicht zusammen! Wenn man dann bedenkt, dass es überall Idioten gibt, ist es fast logisch, dass manche dann ihren Frust an unschuldigen 423ern auslassen.

Dass es damals in Hamburg nicht gar so ausgeartet ist, war wohl teilweise Glück und teilweise eine andere Mentalität
Es ist schon ziemlich betrückend, dass du hier die Sache, nach all dem was passiert ist, einfach so verharmlost!!! Ich war live dabei und weiß was da abgegangen ist! (Ja, ich bin da gefahren und hab so einen zerstörten Zug gehabt!!) Dieser Abend hat nun mal ein ganz anderes Licht über Alkohol gebracht, das deutlich gezeigt hat, wie wichtig dieses Verbot nun ist! Leider müssen nun wegen den paar Chaoten die friedlichen Biertrinker leiden! Allerdings frage ich mich, warum muss man eigentlich in der S-bahn Biertrinken, wenn man doch sowieso nur 20min unterwegs ist... Wenn man das Rauchen in der Zeit verkneifen kann, kann man doch das auch mit Biertrinken... Zumal auch keine Toiletten im Zug sind! Man kann nur hoffen, dass die Strafen jetzt erhöht werden und nicht mit einer laschen Ermahnung dahergekommen wird. Da man wenig Sicherheitspersonal hat, muss die Strafe einfach sehr hoch sein, damit eben die Hemmschwelle nicht so groß ist... Vor diesem Flashmob wars mir egal gewesen, aber seitdem habe ich so ein Hass darauf, weil dadurch unschuldige Fahrgäste leiden musste (sowohl körperlich als auch physisch!), dass ich, wenn ich einen mit Bierflasche sehe, der diese nicht weglegt, sofort aus dem Zug werfe, egal ob ich damit Verspätung machen werde... Wenn man das live erlebt hat, so würde jeder handeln! Hab auch von einigen Kollegen gehört, die es ebenso machen werden! Das war echt das schwärzeste Erlebnis, das ich je in meiner Tf-Zeit erlebt habe! Das wird Folgen haben...
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Ohne diese zweifellos saudämliche Aktion kleinreden oder gar verharmlosen zu wollen, aber ich konnte mir den Gedanken "Sauber, des habts ihr von eurem blöden Verbot" nicht ohne einen Funken Schadenfreude verkneifen.

In meinen Augen ist das Konsumverbot völlig sinnfrei: zum einen werden die Leute trotzdem weiter trinken, teilweise ganz offen, teilweise versteckt (wer erkennt ob in der Saftflasche nur O-Saft oder Vodka-O ist)? Was bringt das Verbot denn überhaupt? Besoffene werden weiterhin in der S-Bahn unterwegs sein, daran ändert das Verbot ÜBERHAUPT NICHTS.

Es ist wieder mal ein jämmerlicher Versuch der Gesellschaft ein Problem wegzuverbieten, gleichgültig ob es etwas bringt oder nicht. Bin gespannt ob dieser durch den Flashmob erursachte Schaden jemals durch das Konsumverbot reingeholt werden kann.

Ich glaubs jedenfalls nicht
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Hier geht es wohl eher um die Reinigungskosten und das sich die Leute von "Partymachern in den OEPNV" einfach belässtigt fühlen.
Fettige Speisen sind, so viel ich weiss, teilweise ja auch verboten.
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Beitrag von mapic »

Zp T @ 12 Dec 2011, 12:45 hat geschrieben: Na ja, jeder sollte jetzt eigentlich wissen, warum, weshalb!!! Wenn die email explizit auf die Vandalen als Grund ausgewiesen hätte, täte es auch Ärger geben.
Von wem würde es denn Ärger geben?

Außerdem glaube ich nicht, dass das jeder Durchschnittspendler, der heute morgen auf seine S-Bahn verzichten musste, wirklich weiß, warum die nun ausgefallen ist. Nicht jeder verfolgt die Berichterstattung so wie wir hier.
Und wenn man schon selbst an derartigen Einschränkungen keine Schuld hat, dann darf man darauf doch meiner Meinung nach auch hinweisen.
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Beitrag von DumbShitAward »

Jean @ 12 Dec 2011, 13:33 hat geschrieben: Hier geht es wohl eher um die Reinigungskosten und das sich die Leute von "Partymachern in den OEPNV" einfach belässtigt fühlen.
Fettige Speisen sind, so viel ich weiss, teilweise ja auch verboten.
Es hätte aber eine wesentlich sinnvollere Lösung geben können - nicht nur hätte diese zum einen die "braven" Leute mit Feierabendbier oder Vorglühen weiter gewähren lassen als auch tatsächliche Störenfriede und Verschmutzer zur Rechenschaft gezogen:

Die Amerikaner unterscheiden vielerorts zwischen "drunk in public" und "drunk and disorderly". Je nach Staat bzw. Kommune ist ersteres nicht oder nur gering bestraft, zweiteres aber schon bzw. härter.

Und wenn wir schon von "Belästigung" anderer Fahrgäste sprechen, da würde mir eine mehrseitige Liste an Dingen einfallen, die man ebenso gut verbieten könnte/sollte/müsste. Wenn ich die hier poste, dann fallense aber wieder über mich her.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Bayernlover »

Dass das Verbot überhaupt nichts bringt, ist klar, denke ich. Da gibt es gar keine Diskussion. Das hat aber mit Samstag nichts zu tun, denn das war eine Ausnahmesituation.
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Beitrag von christian85 »

Na ja, jeder sollte jetzt eigentlich wissen, warum, weshalb!!! Wenn die email explizit auf die Vandalen als Grund ausgewiesen hätte, täte es auch Ärger geben. Darum sei die allgemeine Formulierung gerechtfertigt! Wichtig solcher emails ist doch, was alles ausfällt, und nicht warum... Darum ist die Neutralität auch richtig! Natürlich ist es verständlich, dass man in diesem Fall auch die Wahrheit hätte aussprechen sollen...
Gab mittlerweile eine E-Mail mit dieser Begründung.
Ich frage mich übrigens, wie die 100 000 berechnet wurden. Mich würde es nicht wundern, wenn hier die Verspätungen der Fahrgäste in Geld umgerechnet wurden. Das klingt dann so, als hätte die Bahn eine roße Schadenssumme, aber in Wirklichkeit müssen die Fahrgäste selbst sehen, wie sie mit ihren Verspätungen zurecht kommen.
Ich weiß zwar nicht, ob das in den 100.000 enthalten ist (würde sagen nein), aber prinzipiell muss die db auch Pönalzahlungen an die BEG bei Verspätungen zahlen.
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Beitrag von Zp T »

DumbShitAward @ 12 Dec 2011, 13:27 hat geschrieben: Ohne diese zweifellos saudämliche Aktion kleinreden oder gar verharmlosen zu wollen, aber ich konnte mir den Gedanken "Sauber, des habts ihr von eurem blöden Verbot" nicht ohne einen Funken Schadenfreude verkneifen.

In meinen Augen ist das Konsumverbot völlig sinnfrei: zum einen werden die Leute trotzdem weiter trinken, teilweise ganz offen, teilweise versteckt (wer erkennt ob in der Saftflasche nur O-Saft oder Vodka-O ist)? Was bringt das Verbot denn überhaupt? Besoffene werden weiterhin in der S-Bahn unterwegs sein, daran ändert das Verbot ÜBERHAUPT NICHTS.

Es ist wieder mal ein jämmerlicher Versuch der Gesellschaft ein Problem wegzuverbieten, gleichgültig ob es etwas bringt oder nicht. Bin gespannt ob dieser durch den Flashmob erursachte Schaden jemals durch das Konsumverbot reingeholt werden kann.

Ich glaubs jedenfalls nicht
Mit 100€ Strafe beim Erwischen würde ich mir es zweimal überlegen mit einer Bierflasche einzusteigen... Bei nur einer laschen Ermahnung dagegen ist es richtig, dass weiter gesoffen würde... Und dass man besoffen (ohne Bierflasche in der Hand!) S-Bahn fährt ist doch auch OK, sofern man sich anständig benimmt. Ist ja auch Sinn und Zweck der öffentlichen Verkehrsmittel, damit das Auto daheimbleibt, nachweisen kann mans eh nicht, ob man besoffen ist oder nicht...

Aber den Sinn des Verbots kapiert eigentlich keiner:
Es geht einfach schlicht nur, um die Sauberkeit in den Zügen mehr zu erhalten! Klar, einer mit Bierflasche wirkt auch auf einen aggressiver, als ohne, das dürfte auch klar sein! Es geht aber um die SAUBERKEIT!!! Klebrige Böden und herumligende (zerbrochene !!Verletzungsgefahr!!) Flaschen sollten damit endlich der Vergangenheit angehören... Jeder beschwert sich, dass die Sauberkeit in den S-Bahnen zu wünschen übrig lässt, aber vergessen, woher eigentlich die Verschmutzungen kommen... Man kanns niemanden recht machen, aber mit diesem Verbot, kann man den Fahrgästen eine entspannte Reise anbieten! Es fehlt leider eben eine harte Strafe, um dieses Verbot überall in den Zügen durchsetzen zu können...

Fahrgäste haben zwar Rechte, aber auch Pflichten, die einzuhalten sind!
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Beitrag von weissblau »

Also es wird mir jetzt schon irgendwie zu bunt. Vorne weg: ich bin für das Verbot.

Ich find es einfach nur arm, wenn das Argument der Einschränkung der Freiheiten als Grund für diese sinnfreie und kreativlose (war ja alle nur von Hamburg abgekupfert) Aktion angegeben wird. Kein Mensch hat sich jemals darüber aufgeregt, dass man beim Karstadt/Kaufhof/Hertie... weder Eis noch Getränke mit rein nehmen darf. Keiner fühlt sich hier in seiner Freiheit eingeschränkt. Aber genauso kann die S-Bahn den Konsum von Alkohol in ihren eigenen Zügen verbieten. Wie jeder andere auch das Recht am eigenen Eigentum hat. Das hat nichts aber auch gar nichts mit Verletzung der persönlichen Rechte zu tun!

Und mit dem Verbot soll nicht den Trinkenden der Spaß geraubt, sondern den nicht Trinkenden ein gefühl der Sicherheit gegeben werden. Es handelt sich hier um Psychologie. Eine Gruppe mit einer Vodkaflasche pro Mann wirkt bedrohlicher als die gleiche Gruppe mit je einer Flasche Apfelschorle. Auch das Argument "München ist eine Bierstadt" zählt für mich wenig bis nichts, da das Trinken von Flaschenbier in S-Bahnen für mich nichts mit stilvoller Trinkkultur gemeinsam hat. Nebenbei, das gilt für mich auch für die Wiesnbesäufnisse.

Wem allerdings 45 Minuten ohne Alkohol schon zu lange sind, dem sei der Gang zu einem Suchtexperten seiner Wahl zu empfehlen. Der ÖPNV ist für die Gemeinschaft da und nicht nur für das Partyvolk. Das scheint ein Teil immer wieder zu vergessen. Allgemein denke ich das das Verbot in weiten Teilen der Bevölkerung unterstützt wird. Und in wenigen Wochen wird diese spezielle Regelung keinen Hund mehr aus dem Versteck locken. Es zeigt sich aber wieder mal, das die Gesellschaft völlig verquere Prioritäten setzt. Während die Weltwirtschaft vor die Hunde geht und die NPD offensichtlich am 4. Reich bastelt interessiert den lautesten Teil der Gesellschaft nur, ob er in der S-Bahn saufen darf oder nicht. Das ist das, was mir wirklich stinkt!

Allerdings glaube ich auch, das der Umfang der Regelung ungünstig abgegrezt wurde. Nur eine bestimmte Gattung von etwas zu verbieten, und dann auch nur innerhalb der Züge ist für mich nicht ganz konsequent. Auch auf dem Bahnsteig hätte die Regelung anwendung finden sollen. Von mir aus mit Trinkerbereichen :D analog zum Raucherviereck! Aber immerhin wurde MVV weit eine Einheitsregelung durchgesetzt, was bei der "föderalen" Struktur des Verbundes ja auch schon eine Leistung ist.

In diesem Sinne, prost!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 12 Dec 2011, 13:27 hat geschrieben: Ohne diese zweifellos saudämliche Aktion kleinreden oder gar verharmlosen zu wollen, aber ich konnte mir den Gedanken "Sauber, des habts ihr von eurem blöden Verbot" nicht ohne einen Funken Schadenfreude verkneifen.

In meinen Augen ist das Konsumverbot völlig sinnfrei: zum einen werden die Leute trotzdem weiter trinken, teilweise ganz offen, teilweise versteckt (wer erkennt ob in der Saftflasche nur O-Saft oder Vodka-O ist)?  Was bringt das Verbot denn überhaupt? Besoffene werden weiterhin in der S-Bahn unterwegs sein, daran ändert das Verbot ÜBERHAUPT NICHTS.

Es ist wieder mal ein jämmerlicher Versuch der Gesellschaft ein Problem wegzuverbieten, gleichgültig ob es etwas bringt oder nicht. Bin gespannt ob dieser durch den Flashmob  erursachte Schaden jemals durch das Konsumverbot reingeholt werden kann.

Ich glaubs jedenfalls nicht
Also Schadenfreude habe ich keine, denn das würde den Eindruck hinterlassen, die Aktion irgendwie gutzuheißen, auch wenn es nur indirekt ist.

Die S-Bahn fühlt sich doch eher bestätigt, dass das Trinken verboten wird, weil gerade eben die trinkenden Krawallmacher die Züge kaputtgemacht haben.

Natürlich ist es legitim, über den Sinn des Verbots zu debattieren. Klar kann das niemand kontrollieren, im Prinzip reicht eine neutrale Verpackung oder ein anderer Flaschenaufkleber, etwa "alkoholfrei". Denn den Sprit, der da konsumiert wird, kann und will niemand untersuchen. Oder soll der Kontrolleur probetrinken?

Aber auch ohne diese Mühe wird man nur wenige erwischen. Grundsätzlich spricht gegen ein Verbot aber nicht die mangelnde Möglichkeit der Kontrolle und Durchsetzung. Interessanter wird schon die Tatsache, dass gewisse Rechte der Fahrgäste beschnitten werden, was gut sehr begründet werden muss.

Natürlich hat unsere Gesellschaft ein Problem mit dem Alkohol, da sich viele nicht im Griff haben und in der Enthemmung dann aggressiv werden und zur Gewalt neigen. Was bringen konkret die punktuellen Verbote? Wenn man nachweisen kann, dass sie ein Gewinn sind, weil es zu weniger Straftaten, Vandalismus und Verschmutzung kommt, dann kann solch ein Verbot gerechtfertigt sein.

Aber das viele Regulieren an zahlreichen Schrauben wirkt nicht überzeugend. 2014 kommt wohl in Bayern ein Alkoholverkaufsverbot nach 20 oder 22 Uhr. 2014, weil die FDP dagegen ist und Ende 2013 bei den Landtagswahlen wahrscheinlich an der 5 %-Hürde scheitern oder zumindest nicht mehr an der Regierung beteiligt sein wird. Möglicherweise werden sich die dann Regierenden darauf verständigen, dass das Verkaufsverbot nur für Spirituosen gilt, da im Land des Bieres ein Verkaufsverbot für Bier eher nicht vermittelt werden kann.

Bei all diesen Lösungen fehlt das große Ganze.

Ich möchte zumindest abwarten, wie groß die positiven Auswirkungen des Alkoholverbots in der S-Bahn sind, falls es welche gibt. Dann möchte ich meine Position dazu noch mal justieren.
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Beitrag von Zp T »

mapic @ 12 Dec 2011, 13:38 hat geschrieben: Von wem würde es denn Ärger geben?

Außerdem glaube ich nicht, dass das jeder Durchschnittspendler, der heute morgen auf seine S-Bahn verzichten musste, wirklich weiß, warum die nun ausgefallen ist. Nicht jeder verfolgt die Berichterstattung so wie wir hier.
Und wenn man schon selbst an derartigen Einschränkungen keine Schuld hat, dann darf man darauf doch meiner Meinung nach auch hinweisen.
Hier die Mail, die nicht störungsbezogen einzelner Linien ist und nicht automatisch generiert ist: (Habe das vorhin vergessen zu erwähnen!)

"Sehr geehrter Herr Zp T,

aufgrund des Flashmobs am Samstag Abend und den damit einhergehenden Vandalismusschäden an 50 S-Bahnzügen, kam es heute Morgen zu Zugausfällen im Berufsverkehr. Die S-Bahn begann am Sonntag mit der Reparatur der Schäden. Die ersten zehn Züge konnten Sonntag Mittag bereits wieder das Werk Steinhausen verlassen. Die Arbeiten werden sich voraussichtlich noch heute den ganzen Tag hinziehen, so dass auch heute noch vereinzelt mit Angebotseinschränkungen wie Zugausfällen zu rechnen ist. Hierüber informieren wir Sie rechtzeitig über unseren Streckenagenten.

Für die Ihnen daraus entstehenden Unannehmlichkeiten bitten wir um Ihr Verständnis.


Ihre S-Bahn München "
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Beitrag von DumbShitAward »

Zp T @ 12 Dec 2011, 13:48 hat geschrieben: Aber den Sinn des Verbots kapiert eigentlich keiner:
Es geht einfach schlicht nur, um die Sauberkeit in den Zügen mehr zu erhalten! Klar, einer mit Bierflasche wirkt auch auf einen aggressiver, als ohne, das dürfte auch klar sein! Es geht aber um die SAUBERKEIT!!! Klebrige Böden und herumligende (zerbrochene !!Verletzungsgefahr!!) Flaschen sollten damit endlich der Vergangenheit angehören... Jeder beschwert sich, dass die Sauberkeit in den S-Bahnen zu wünschen übrig lässt, aber vergessen, woher eigentlich die Verschmutzungen kommen... Man kanns niemanden recht machen, aber mit diesem Verbot, kann man den Fahrgästen eine entspannte Reise anbieten! Es fehlt leider eben eine harte Strafe, um dieses Verbot überall in den Zügen durchsetzen zu können...
Klaro... und umgeschmissene Colaflaschen/dosen hinterlassen keine klebrigen Rückstände... Eltern die ihre Kleinkinder im besten Wintermatschwetter mit Schuhen auf dem Sitzen herumturnen lassen machen auch keinen Dreck, Leute die in der S-Bahn frühstücken (wobei ich nicht sage, dass ich das nicht auch schon getan hätte) bröseln nichts voll. (Sarkasmus Ende)

Ich sage nichts gegen das Reinigungs- und "Bequemlichkeitsargument", das ist ein echtes Problem, aber entweder man macht Nägel mit Köpfen und setzt mal ALLE schon derzeit existenten Verbote konsequent durch ODER man gibt zu, dass man sich hier gerade mal einen medial wunderbar ausschlachtbaren Teilaspekt herausgepickt hat um dem Fahrgast zu suggerieren "schau her, wir tun was". Das ersteres logistisch und finanziell nicht drin zu sein scheint weiß ich auch.

Aber so lange sich (noch stocknüchterne) Rentnerreisegruppen morgens in der S8 auf dem Weg nach Andechs aufführen wie einst an der Ostfront, so lange irgendwelche Mausis ihre Plastikhandys als Brüllwürfel missbrauchen dürfen, so lange Eltern ihre Kinder sozialen Amok laufen lassen dürfen, so lange Leute nicht in der Lage sind ein Telefongespräch in der S-Bahn ohne hineinzubrüllen zu führen und so lange die Leute nicht dazu in der Lage sind ins Wageninnere durchzugehen und alles zu blockieren ist ein Alkoholverbot nichts weiteres als sinnloser Aktionismus.


Ich weiß nicht wann ich zum letzten Mal in der S-Bahn Alkohol getrunken habe, ich weiß ehrlich gesagt nichteinmal ob ich das schon jemals habe, ergo fühle ich mich davon auch nicht betroffen, aber diese "Oh, da haben wir etwas, das zum einen ein echtes Problem ist und zum anderen gesellschaftlich gerade nicht positiv gesehen wird, komm wir verbieten das mal"-Mentalität ist sowas von kontraproduktiv!
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 12 Dec 2011, 14:04 hat geschrieben: Klaro... und umgeschmissene Colaflaschen/dosen hinterlassen keine klebrigen Rückstände...
Die Konsequenz wäre dann ja, dass man auch das Colatrinken verbieten müsste - oder eben auf alle Verbote dieser Art verzichtet.

Das Argument ist aber wohl, dass Betrunkene viel stärker dazu neigen, Flaschen zu zerbrechen und Dreck zu hinterlassen.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 12 Dec 2011, 14:15 hat geschrieben: Die Konsequenz wäre dann ja, dass man auch das Colatrinken verbieten müsste - oder eben auf alle Verbote dieser Art verzichtet.
Klar, das soll ja auch die Widersprüchlichkeit in der Handlungsweise aufzeigen... (btw. bei den Basler Verkehrsbetrieben hat man genau das getan... gebracht hats natürlich nichts).

Klar liegt die Tendenz Blödsinn zu machen bei Betrunkenen viel höher, aber gerne auch nochmal: ich sehe überhaupt keinen Grund Leute die sich "aufführen" (wie auch immer) nicht entsprechend zur Rechenschaft zu ziehen (z.B. Besoffen in der S-Bahn Halligalli machen, vermeidbare und/oder absichtliche Verschmutzung, usw.). Davon hätten in meinen Augen alle was davon.
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Beitrag von MVVUser »

Grundsätzlich bin ich für ein Alkoholverbot, jedoch muss es auch kontrolliert werden. Bei der MVG, wo seit 2009 das Verbot herrscht, ist das genau nicht der Fall. Abgesehen davon ist nur der Konsum verboten, das Mitführen ist weiterhin erlaubt. Somit kann jeder sagen, er fährt mit der S-Bahn zum Stachus und trinkt dort sein Bier, Wodka Bull oder sonstwas.

Ich möchte das "Abschiedsaufen" keineswegs für gut heißen. Was ich von der Landsberger Straße aus gesehen habe, ist eine Frechheit der "Teilnehmer".

Aber man kann in meinen Augen den Flashmob nicht als Rechtfertigung für das Alkoholverbot nehmen. Hätte man nämlich kein Alkoholverbot eingeführt, wäre es erst gar nicht zu diesem Treffen und den daraus resultierenden Schäden gekommen.
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Beitrag von gmg »

Zp T @ 12 Dec 2011, 13:10 hat geschrieben:
Es ist schon ziemlich betrückend, dass du hier die Sache, nach all dem was passiert ist, einfach so verharmlost!!! Ich war live dabei und weiß was da abgegangen ist! (Ja, ich bin da gefahren und hab so einen zerstörten Zug gehabt!!)
Ich verharmlose nicht, sondern du dramatisierst, indem du behauptest, da hätte es Tote gegeben, wenn die Polizei da eingegriffen hätte. Ich war zwar nicht dabei, aber ich habe die Leute auf Filmaufnahmen gesehen. Wenn die Polizei mit solchen nicht fertig wird -- zumal ja eigentlich mit sowas zu rechnen war -- , kann man nur hoffen, dass München niemals von richtigen Stressmachern heimgesucht wird.
Dieser Abend hat nun mal ein ganz anderes Licht über Alkohol gebracht, das deutlich gezeigt hat, wie wichtig dieses Verbot nun ist!
Dieser Abend hätte ohne das Alkoholverbot so nie stattgefunden! Das Verbot hat diese Krawalle provoziert.
Leider müssen nun wegen den paar Chaoten die friedlichen Biertrinker leiden!
Die friedlichen Biertrinker müssen darunter leiden, dass jeder nächtliche Vandalismusschaden auf alkohol zurück geführt wird. Das Verbot wurde besclossen, bevor die Chaoten aktiv wurden.
Allerdings frage ich mich, warum muss man eigentlich in der S-bahn Biertrinken, wenn man doch sowieso nur 20min unterwegs ist... Wenn man das Rauchen in der Zeit verkneifen kann, kann man doch das auch mit Biertrinken...

Könntest du als bezahlter Tf den zahlenden Fahrgästen bitte selber überlassen, wie sie ihre Fahrt verbringen!
Ich beantworte dir aber die Frage trotzdem gerne: Man muss nicht in der S-Bahn Bier trinken. Es ist aber gerade, wenn man abends irgenwo in die Stadt zum Feiern fährt, sehr gemütlich, das zu tun.
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Beitrag von gmg »

weissblau @ 12 Dec 2011, 13:48 hat geschrieben: Kein Mensch hat sich jemals darüber aufgeregt, dass man beim Karstadt/Kaufhof/Hertie... weder Eis noch Getränke mit rein nehmen darf. Keiner fühlt sich hier in seiner Freiheit eingeschränkt. Aber genauso kann die S-Bahn den Konsum von Alkohol in ihren eigenen Zügen verbieten. Wie jeder andere auch das Recht am eigenen Eigentum hat. Das hat nichts aber auch gar nichts mit Verletzung der persönlichen Rechte zu tun!
Was ist das denn für ein Vergleich? 1. hält man sich in diesen Läden nicht so oft auf wie in der S-Bahn.
2. ist die Bahn kein Unternehmen, das aus eigener Wirtschaftskraft heraus bestehen könnte. Deshalb ist es von öffentlichen Geldern mitfinanziert, auch wenn das viele Vertreter der Bahn nicht im Ansatz interessiert.
3. zahlt man im Kaufhaus keinen Eintritt, wohingegen die Beförderungsentgelte einem bezahlten eintritt gleich kommen.
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