Zukunft des Fernverkehrs?

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Ok, ich habe jetzt verstanden, dass man die Puffer in erster Linie hat, weil man sich sonst mit anderen Zügen ins Gehege kommen würde. :)
Man muss aber auch bedenken, wie sich Baustellen auswirken und natürlich die Tatsache, dass die Strecken ständig verbessert und geringfügig beschleunigt werden.
Dann frage ich mich allerdings, wofür man das überhaupt macht, wenn man sowieso auf andere Züge warten und nicht die Höchstgeschwindigkeit ausnutzen kann.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Entenfang @ 8 Mar 2013, 19:32 hat geschrieben: Ok, ich habe jetzt verstanden, dass man die Puffer in erster Linie hat, weil man sich sonst mit anderen Zügen ins Gehege kommen würde. :)


Dann frage ich mich allerdings, wofür man das überhaupt macht, wenn man sowieso auf andere Züge warten und nicht die Höchstgeschwindigkeit ausnutzen kann.
Naja, weil man vor dem Achschaos eben rund 15 min schneller als zu Einführung im Jahre 2000 war. Zwar nur auf einem Teilabschnitt aber immerhin. (Solltest einfach mal in http://www.grahnert.de/fernbahn/datenbank/ stöbern, da findet man so einige interessante Daten)

Die kürzeste Fahrzeit ever zwischen Jena und Nürnberg hatte übrigens ICE 1601 im Jahre 2006 mit 2 Stunden 06 Minuten.
(Jena Paradies 16:10 - Bamberg 17:41 — Nürnberg Hbf 18:16 — Ingolstadt Hbf 18:53 — München Hbf 19:42)

In Deutschland sind Fernzüge aber nun einmal in die Knoten eingebunden und können nicht so schnell fahren, wie es die Strecken hergeben. Und ohne die Zubringer aus dem Nahverkehr wären viele ICE auch gähnend leer. Nur mal so als mein Lieblingsbeispiel. In den in Eisenach beginnenden ICE 1516 und 1553 sitzen bei Abfahrt aus Eisenach 30-50 Leute in dem Zug. Für eine Stadt mit nicht mal 60.000 Einwohner eine ziemliche Leistung, weil eben ein großer Teil dieser Fahrgäste von den Regionalzügen aus Bebra und Meiningen her kommen.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Entenfang »

Gute Umsteigeverbidungen sind eine gute Sache, keine Frage. Aber warum dann Strecken auf Teilstücken für höhere Geschwindigkeiten ausbauen, wenn man eh nicht schneller fahren kann/will?
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Entenfang @ 8 Mar 2013, 19:46 hat geschrieben: Gute Umsteigeverbidungen sind eine gute Sache, keine Frage. Aber warum dann Strecken auf Teilstücken für höhere Geschwindigkeiten ausbauen, wenn man eh nicht schneller fahren kann/will?
Mehr Zeitpuffer für mehr Pünktlichkeit oder günstigere Trassen für die Überholung langsamerer Züge.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Markus »

Ich muss mal was zur Diskussion stellen:
Am Freitag habe ich mal wieder festgestellt - zur Wiesnzeit - wie viele im Fernverkehr ganz bewusst mit Fahrkarten des Regionalverkehrs (Bayern-Ticket, Schönes Wochenend-Ticket) im Fernverkehr unterwegs. Einer hat ganz selbst bewusst zugegeben, er riskiert es.
Und ich verstehe es. In derart vollen Zügen, gehen die Zugbegleiter höchstens einmal durch den Zug oder gar nicht.
Für den Reisenden ist das eine super Rechnung: mit BC 50 + Kreditkarte unterwegs sein, keine Fahrkarte vorab kaufen, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man nicht kontrolliert wird. Und wenn schon, dann hat man ja die BC 50 oder zahlt nur die Differenz zur Regionalfahrkarte.

Auf diese Art entgehen der DB haufenweise Einnahmen.
Die DB sollte sich allenerstens fragen, ob sie nicht Sitzplatzreservierungen einführt, denn das jetzige System lädt ein, es auszunützen.
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Beitrag von ropix »

Markus @ 5 Oct 2014, 17:01 hat geschrieben: Auf diese Art entgehen der DB haufenweise Einnahmen.
Die DB sollte sich allenerstens fragen, ob sie nicht Sitzplatzreservierungen einführt, denn das jetzige System lädt ein, es auszunützen.
Nein, die DB spart dadurch massiv. Die einzige Alternative wären nämlich noch mehr zusätzliche Regionalzüge einzusetzen die dann Lokführer kosten, wo aber schonwieder kein Zugbegleiter durchkommt (oder gar keiner drauf ist) - der gegebene Einnahmeausfall hätte sich also nur auf noch mehr Kosten verlagert...
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Beitrag von DumbShitAward »

Differenz zur Regionalfahrkarte? Ist die offizielle Regelung nicht so, dass ein BT/SWT/QdL grundsätzlich überhaupt nicht im ICE anerkannt wird und falls einer damit unterwegs ist, dass er die Kosten dafür nicht erstattet bekommt? Klar, wer mit PK C Normalpreis unterwegs ist, der kann natürlich die Differenz berappen, aber war das nicht der "Clou" dabei, dass das bei den Billigtickets eben genau nicht so ist?

Ich bin wahrlich kein Freund der Reservierungspflicht, aber eine gewisse "Lenkung" der unterschiedlichen Fahrgasttypen wäre vielleicht wirklich sinnvoll, also, dass man, angelehnt an den Thalys, Personen ohne Reservierung nur bestimmte Wagen erlaubt, Alleinreisende von Gruppen trennt, usw. Wie weit man das jetzt ausdifferenziert ist ja letztendlich egal, aber wenn man aus Sicht eines Zubs argumentiert, dann könnte man da durchaus Positives sehen: "die Leute in den Wagen xx-yy haben zu 99% alle ein Ticket, das heißt ich konzentrier mich mal auf die Wagen aa-bb".
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Jogi »

Markus @ 5 Oct 2014, 17:01 hat geschrieben:Auf diese Art entgehen der DB haufenweise Einnahmen.
Die DB sollte sich allenerstens fragen, ob sie nicht Sitzplatzreservierungen einführt,...
Warum sollte eine ZwangsreservierungReservierungspflicht jemanden davon abhalten, schwarz bzw. grau zu fahren? So lange die Konsequenzen für die meisten erträglich sind, ändern auch 4,50 EUR für eine einzelne Reservierung nichts dran.
Markus @ 5 Oct 2014, 17:01 hat geschrieben:... denn das jetzige System lädt ein, es auszunützen.
Ganzjährige Gängeln aller Fahrgäste, nur weil für zwei Wochen in Süddeutschland der Bär steppt? :blink: Gibt doch genug andere Alternativen, die sogar wirkungsvoller wären: Mehr Zub einteilen, ggf. DB Sicherheit mitnehmen, bereits am Bahnsteig kontrollieren, ob man zumindest ein für die Zugkategorie passendes Ticket mitführt, auf das Nichtgelten von PK-C-Fk hinweisen und bei Antreffen entsprechender Personen konsequent Produktübergänge/FN/neues Ticket durchsetzen.

Aber bei *der* DB kann man da lange drauf warten, müsste sie ja ihren eigenen "Bodentruppen" den Rücken stärken.
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 17:42 hat geschrieben:Differenz zur Regionalfahrkarte?  Ist die offizielle Regelung nicht so, dass ein BT/SWT/QdL grundsätzlich überhaupt nicht im ICE anerkannt wird und falls einer damit unterwegs ist, dass er die Kosten dafür nicht erstattet bekommt?
Nicht mit den FGR durcheinanderwirbeln - "grundsätzlich" kann man für Ländertickets, SWT, QDL-Ticket usw. keinen Übergang erwerben, mit dem man FV nutzen kann, auch im Sinne der FGR ist mit ihnen eine Weiterfahrt im FV zur Verspätungsminimierung nicht gestattet; auf Kulanzbasis kann man aber durchaus mal im ICE mitgenommen werden.
Bei PK-C-Normalpreisfahrkarten können natürlich Produktüberggänge gekauft und nach den FGR auch höherwertige Züge zur Verspätungsminimierung genutzt werden. Und die Kulanz spielt natürlich auch mit rein.
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 17:42 hat geschrieben:Ich bin wahrlich kein Freund der Reservierungspflicht, aber eine gewisse "Lenkung" der unterschiedlichen Fahrgasttypen wäre vielleicht wirklich sinnvoll [...]
Wieso?
Und außerdem ist es letztlich wieder wie oben: Bei *der* DB, die weder ihre Ruhebereich von jedem Platz aus klar ersichtlich als solchen kennzeichnet noch ihre Mitarbeiter dabei unterstützt, wenn sie das Konzept mal durchsetzen möchten, muss man lange auf (wie auch immer geartete) Verbesserungen warten.
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 17:42 hat geschrieben:Wie weit man das jetzt ausdifferenziert ist ja letztendlich egal, aber wenn man aus Sicht eines Zubs argumentiert, dann könnte man da durchaus Positives sehen: "die Leute in den Wagen xx-yy haben zu 99% alle ein Ticket, das heißt ich konzentrier mich mal auf die Wagen aa-bb".
Ich seh da vor allem gewisse Vorverteilungen, wenn man davon ausgeht dass in einem "guten" Bereich kaum Schwarz-/Graufahrer sitzen sollen (warum überhaupt?) und einem "schlechten" dafür sofort ein ganzer Einkaufswagen von solchen Schergen von der Stange purzelt, sobald ein Zub die Tür aufmacht.
Zudem stellt sich erneut die Frage: Warum sollte eine räumliche Trennung nach wie auch immer gearteten Kundengruppen das Schwarz-/Graufahrerpotential senken? So lange die Chance, erwischt zu werden als gering eingeschätzt wird, so lange eine Strafzahlung als günstiger bewertet wird als ein passendes Ticket zu kaufen, wird sich an der Grundproblematik nichts ändern.
ropix @ 5 Oct 2014, 17:41 hat geschrieben:Nein, die DB spart dadurch massiv. Die einzige Alternative wären nämlich noch mehr zusätzliche Regionalzüge einzusetzen die dann Lokführer kosten, wo aber schonwieder kein Zugbegleiter durchkommt (oder gar keiner drauf ist) - der gegebene Einnahmeausfall hätte sich also nur auf noch mehr Kosten verlagert...
Ich würde darin so gerne knochentrockenen Sarkasmus erkennen :unsure: :(
andreas
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Beitrag von andreas »

wobei ich sagen muß, daß ich mit dem ICE im Regelfall nicht von München nach Augsburg komme, ohne kontrolliert zu werden
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Beitrag von DumbShitAward »

@ Jogi
Natürlich ändert das nichts an der Schwarz/Graufahrerquote aber du hast es evtl. etwas einfacher das ganze zu kontrollieren. Hier mal ein Beispiel (nur aus Argumentationsgrundlage):

Die Wagen 21-23 sind nur für Fahrgäste mit Reservierungen, der Wagen 24 ist für alle freigegeben. Das heißt, durch die Wagen 21-23 kommst du recht einfach durch, weil dort niemand herumstehen sollte (von Toilettengängern natürlich abgesehen). Packst du den bahn.comfort da noch mit rein, gehts wohl auch recht fix, da da die BC100 Quote überdurchschnittlich hoch sein dürfte. Du kommst als Zub also recht schnell in den verstopften Wagen 24 bzw. ins Bistro. Das ist dann zwar dann ziemlich eng zum durchkommen, allerdings hast du nur einen Wagen, wo es so zugeht, durch die anderen kommst du prima hindurch.

Des Weitere hast du auch einen klitzekleinen psychologischen Vorteil: wenn du z.B. an jede Einstiegstür das Schild "nur mit Reservierung" oder sowas hinhängst, dann dürfte das den ein oder anderen schonmal abschrecken. Das führt weiter zur Häufung der Leute ohne Fahrschein (ob nun mit böser oder guter Absicht sei dahingestellt) an einem Punkt und man hat es somit etwas einfacher das ganze zu kontrollieren.

Ich gebe ja zu, dass das unter den derzeitigen Voraussetzungen utopisch ist, da "die Bahn" es ihren Zubs gefühlt schon schwer macht die gültigen BB durchzusetzen (die Auszeichnung mit Piktogrammen ist inzwischen halbwegs okay, mehr ist nicht verkehrt, aber inzwischen muss man schon mit Scheuklappen durch die Welt gehen um das nicht zu sehen - oder es ist einem einfach egal, was subjektiv gefühlt die krasse Mehrheit der Radaumacher ist), aber evtl. wäre das mal ein Anlass hier Nägel mit Köpfen zu machen und das System "Bahn" für alle beteiligten etwas angenehmer zu machen. Der finanzielle Aufwand dürfte sich ja in sehr engen Grenzen halten.


@ andreas
Stimmt, in aller Regel wird man bereits vor Augsburg kontrolliert, das war früher (10 Jahre) definitiv nicht so, da wurde ich fast nie vor Augsburg kontrolliert.
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Beitrag von 146225 »

Tschuldigung, aber: Wer Reservierungspflichten das Wort redet, sollte besser zu Fuß gehen und anständige Bahnkunden nicht mit seinem geistigen Dünnpfiff belästigen. Wollen wir denn den einen großen Vorteil, den Bahn momentan noch gegenüber Fernbus und Flatterichen bietet, unnötig zerschießen?
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Beitrag von TramBahnFreak »

146225 @ 5 Oct 2014, 20:13 hat geschrieben: Wollen wir denn den einen großen Vorteil, den Bahn momentan noch gegenüber Fernbus und Flatterichen bietet, unnötig zerschießen?
Flugzeug auf jeden Fall.
Aber beim Bus kann ich ebensogut an der Haltestelle zum Fahrer gehen und mir noch ne Karte holen... (Bordpreis muss ich hier genau wie bei der Bahn zahlen, da gibt's keinen grundsätzlichen Unterschied...)
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Beitrag von Jogi »

DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 19:57 hat geschrieben:Natürlich ändert das nichts an der Schwarz/Graufahrerquote aber du hast es evtl. etwas einfacher das ganze zu kontrollieren.  Hier mal ein Beispiel (nur aus Argumentationsgrundlage):
Ah, das macht den "pro-spezifischer-Reservierungsbereich"-Gedankengang doch erheblich anschaulicher. Vielen Dank!
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 19:57 hat geschrieben:Die Wagen 21-23 sind nur für Fahrgäste mit Reservierungen, der Wagen 24 ist für alle freigegeben.  Das heißt, durch die Wagen 21-23 kommst du recht einfach durch, weil dort niemand herumstehen sollte (von Toilettengängern natürlich abgesehen).
Aber: Reinsetzen kann man sich in den reservierungspflichtigen Bereich ja trotzdem auch ohne Reservierung (zumindest so lange kein "Du komsch hier ned lrein"-Zub am Übergang steht :D). Das hat (neutral gesehen) zur Folge, dass trotz Reservierungszwang dort niemand stehen muss, so lange nicht jeder Platz gebucht bzw. besetzt ist und es hat (Schwarzfahrer-orientiert gesehen) zur Folge, dass sich auch die schwazen Schäfchen dort hinpflantschen können. Dann noch eine Extra-Reservierung gekauft um bei einer etwaigen (und bei jeder Reihe auf beide Seiten schauend sicher aufwändigen) Blickkontrolle des Zub bei dessen Durchgehen nicht aufzufallen, schon haste das gleiche Problem wie heute.

OK, jetzt könnte man das "Mauer-Schild" hier nur mit Reservierungen anführen, aber was hilft das (ich erwähne mal nicht die bahn.bonus comfort-Verarsche mit eigens gekennzeichneten Sitzen)? Wenn sich in Wagen 24 die Massen stapeln, hockt sich jeder ohne Reservierung auch in den reservierungspflichtigen Wagen 23, so lange dort Plätze frei sind.
Zudem: Wenn ich stehen muss, mach ich das lieber in einem leeren Wagen als im Wagenübergang beim Bistro, wo gemeinhin Hinz und Kunz sich mit allen Schrankkoffern postieren.
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 19:57 hat geschrieben: Das ist dann zwar dann ziemlich eng zum durchkommen, allerdings hast du nur einen Wagen, wo es so zugeht, durch die anderen kommst du prima hindurch.
Das würde ja heißen, ein Aufenthalt im Reservierungsbereich ist verboten. Nicht wirklich durchsetzbar, wenn sich nebenan die Massen stapeln.
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 19:57 hat geschrieben: [...] aber evtl. wäre das mal ein Anlass hier Nägel mit Köpfen zu machen und das System "Bahn" für alle beteiligten etwas angenehmer zu machen.
Anderer genagelter Kopf, der auch einen spezifischen Bereich vom anderen abtrennt: Hält die heutige rote "1. Klasse [DB]"-Bodenbanderole im ICE Zweitklässler davon ab, sich aus den Zeitungsdispensern zu bedienen? Gut, es würde eher klappen, wenn man den ganzen Kram mal konsequent durchsetzen würde. Seit es aber diesen erweiterten 1.Klasse-Service gibt, habe ich genau eine Zubine gesehen, die einem solchen "Langfinger" hintergelaufen ist.

Das Problem trägt sich mit der generellen Reservierungspflicht anstatt dieser partiellen genau so in den Zug rein. Selbst die kommende Semi-Zwangsreservierung in der 1. Klasse wird mit Sicherheit unterlaufen werden. Spätestens wenn ich komme, hocke ich mich dorthin, wo's schön, so lange dort niemand reserviert hat :D
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 19:57 hat geschrieben:Der finanzielle Aufwand dürfte sich ja in sehr engen Grenzen halten.
Der Erfolg IMO auch.

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146225 @ 5 Oct 2014, 20:13 hat geschrieben:Tschuldigung, aber: Wer Reservierungspflichten das Wort redet, sollte besser zu Fuß gehen und anständige Bahnkunden nicht mit seinem geistigen Dünnpfiff belästigen. Wollen wir denn den einen großen Vorteil, den Bahn momentan noch gegenüber Fernbus und Flatterichen bietet, unnötig zerschießen?
"Wir" zerschießen hier gar nix, sondern diskutieren darüber, ob eine obligatorische Reservierung (die ja nicht einer generellen entsprechen muss, wie "wir" inzwischen gesehen haben) das Aufspüren von Leistungserschleichern erleichtern könnte.

Das jetzt schon als "Dünnpfiff" und "unanständig" zu brandmarken, na vielen Dank auch :(
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Beitrag von 146225 »

Jogi @ 5 Oct 2014, 20:54 hat geschrieben: "Wir" zerschießen hier gar nix, sondern diskutieren darüber, ob eine obligatorische Reservierung (die ja nicht einer generellen entsprechen muss, wie "wir" inzwischen gesehen haben) das Aufspüren von Leistungserschleichern erleichtern könnte.

Das jetzt schon als "Dünnpfiff" und "unanständig" zu brandmarken, na vielen Dank auch :(
Gut, meine Wortwahl ist harsch, aber es sollte nicht erst seit vor einer halben Stunde klar sein, dass ich manche Steine besser nie ins Rollen gebracht sehen möchte, bevor die unabsichtlich entstandene Lawine einen gigantischen Schaden anrichtet. Reservierungspflichten sind da einfach ein rotes Tuch, denn es sollte bei kurzem Nachdenken eigentlich jedem klar sein, dass die Bahn ihre ureigene Flexibilität durch bessere, transparentere, einfachere Angebote erhöhen muss - u.a. auch weitergehend noch durch mehr Züge - als ein mit Ausnahmen durchsetztes Tarifdickicht noch weiter zu verkomplizieren.

So gesehen: Nix persönliches, rein geschäftlich. Ich möcht' halt gern in 20 Jahren auch noch Bahn fahren können, ohne mir vorher überlegen zu müssen: Wagen 21 nur mit Sonnenschein-Spezial, 22 nur für Senioren, 23 nur mit Reservierung, 24 nur mit Kleinkind oder Hund, 25 ...
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Beitrag von 218 466-1 »

Jogi @ 5 Oct 2014, 20:54 hat geschrieben:"Wir" zerschießen hier gar nix, sondern diskutieren darüber, ob eine obligatorische Reservierung (die ja nicht einer generellen entsprechen muss, wie "wir" inzwischen gesehen haben) das Aufspüren von Leistungserschleichern erleichtern könnte.
Warum sollte es das? Das würde dann auch nur bei voll besetzten Zügen auffallen, wenn einer ohne Sitzplatz übrig bleibt.
Nur Eingangskontrollen an den Bahnsteigen könnten Abhilfe schaffen.

Eine generelle Reservierungspflicht würde zudem die Mitfahrt ausschließen, wenn der Zug ausgebucht ist. Stehplätze wären dann ja ausgeschlossen, außer man könnte solche auch reservieren. :ph34r:
Wenn eine Reisegruppe z.B. 120 Personen aus dem Allgäu, ICE 596 nur von Ulm bis Stuttgart nutzt, um dann nach Paris weiter zu fahren, dann stehen diese 120 Plätze im ICE 596 nicht mehr für Fahrten München - Frankfurt und darüber hinaus zur Verfügung, nur wegen der Reservierungspflicht. Bis Ulm und ab Stuttgart wären einige dieser Plätze aber leer.

Beim MET und bei ICE-Sprinter, die nur ganz wenig Zwischenhalte hatten bzw. haben, gab/gibt es dieses Problem mangels häufigen Fahrgastwechsel nicht, was die Reservierungspflicht dort nicht ganz sinnfrei macht. Bei normalen Takt-ICE stünden aber viele Sitzplätze für Durchfahrer nicht zur Verfügung nur weil alle reserviert werden müssen, auch wenn einige davon nur für wenige Kilometer an Teilstreckenfahrer vergeben werden mussten.

Daher hat 146225 mit seiner Bezeichnung für Reservierungspflicht m.M. nicht ganz unrecht. ;)
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Beitrag von andreas »

146225 @ 5 Oct 2014, 20:13 hat geschrieben: Tschuldigung, aber: Wer Reservierungspflichten das Wort redet, sollte besser zu Fuß gehen und anständige Bahnkunden nicht mit seinem geistigen Dünnpfiff belästigen. Wollen wir denn den einen großen Vorteil, den Bahn momentan noch gegenüber Fernbus und Flatterichen bietet, unnötig zerschießen?
och, die Bahn hat schon noch mehr Vorteile gegenüber Bus und Flieger
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Beitrag von Fichtenmoped »

andreas @ 5 Oct 2014, 23:04 hat geschrieben: och, die Bahn hat schon noch mehr Vorteile gegenüber Bus und Flieger
Welche?
- Verspätungen?
- Preis?
- Fahrtdauer?
- Sitzkomfort?
- Umsteigefrei?
- Behindertengerecht?

Nicht wirklich, oder? Denn beim Preis ist der Bus unschlagbar, auch wenn (und das wird er!) nach der kommenden Marktbereinigung steigt. Und Flüge sind auch nicht so teuer. Bei der Fahrtdauer hat die Bahn nur bei wenigen Verbindungen die Nase vorn: München - Nürnberg, Köln - Frankfurt/Main und ???Schon auf so wichtigen Verbindungen wie Dresden - Berlin hat der Bus die Nase vorn.
Sitzkomfort wird bei der Bahn schon zurückgefahren...

Und so weiter...
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Fichtenmoped @ 5 Oct 2014, 23:47 hat geschrieben:Schon auf so wichtigen Verbindungen wie Dresden - Berlin hat der Bus die Nase vorn.
Trotzdem darf gerade da der Bus nie im Leben als ernsthafte Alternative angesehen werden.
Andere Strecken gerne, aber nicht da, wo die ungarischen ECs fahren. ;)
(Oder zeig mir den Fernbus, in dem ich ein frisch zubereitetes Gulasch bekomme. :) )
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Beitrag von Entenfang »

Denn beim Preis ist der Bus unschlagbar, auch wenn (und das wird er!) nach der kommenden Marktbereinigung steigt.
Das wird durch ständiges Wiederholen nicht richtiger.
Und Flüge sind auch nicht so teuer.
Aber bis auf wenige Ausnahmen deutlich teurer als die Bahn, egal ob sehr früh oder extrem kurzfristig gebucht.
Bei der Fahrtdauer hat die Bahn nur bei wenigen Verbindungen die Nase vorn: München - Nürnberg, Köln - Frankfurt/Main und ???
Kommt darauf an. München Marienpl. - Berlin Alexanderpl. dürfte mit ICE Sprinter ab 2017 schneller als das Flugzeug sein. Und schneller als der Fernbus ist die Bahn fast überall.
Sitzkomfort wird bei der Bahn schon zurückgefahren...
Ist deine Meinung. Ich finde den Sitzkomfort im Regionalverkehr höher als in der Economy Class und erst recht höher als im Bus.
- Verspätungen?
Mit welchem Verkehrsmittel kannst du deine Ankunftszeit mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90% auf 6 Minuten genau vorhersagen?
- Umsteigefrei?
Mit einigen Ausnahmen kann man mit der Bahn doch umsteigefrei zwischen den größten Städten Deutschlands fahren. Klar muss ich 3x umsteigen, um von Miesbach nach St.-Peter-Ording mit der Bahn zu fahren. Aber weder mit dem Bus noch mit dem Flugzeug kann ich die Strecke überhaupt zurücklegen. Und wenn ich München-Hamburg fliege, muss ich auf dieser Strecke sogar 5x umsteigen, wenn ich mit dem Bus von München ZOB nach Hamburg fahre, muss ich 4x umsteigen.
- Behindertengerecht?
In jedem größeren Bahnhof gibt es doch den Mobilitätsservice. Und Busse sind auch nicht allzu barrierefrei.
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Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 5 Oct 2014, 23:50 hat geschrieben: (Oder zeig mir den Fernbus, in dem ich ein frisch zubereitetes Gulasch bekomme. :) )
Zeig mir den EC, in dem du das bekommst.
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TramBahnFreak @ 5 Oct 2014, 20:53 hat geschrieben: Aber beim Bus kann ich ebensogut an der Haltestelle zum Fahrer gehen und mir noch ne Karte holen...
Für einen Stehplatz?
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DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 17:42 hat geschrieben: Alleinreisende von Gruppen trennt, usw.
Zumindest das tut man ja schon.
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Jogi @ 5 Oct 2014, 18:44 hat geschrieben: Nicht mit den FGR durcheinanderwirbeln - "grundsätzlich" kann man für Ländertickets, SWT, QDL-Ticket usw. keinen Übergang erwerben, mit dem man FV nutzen kann, auch im Sinne der FGR ist mit ihnen eine Weiterfahrt im FV zur Verspätungsminimierung nicht gestattet; auf Kulanzbasis kann man aber durchaus mal im ICE mitgenommen werden.
Oder auch im Rahmen der Fahrgastrechte (anderes Transportmittel bei +60 zwischen 0 und 5 Uhr kann auch ein Fernzug sein - da wäre dann aber ein Fahrschein zu lösen, der dann hinterher via SC FGR erstattet wird).
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DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 17:42 hat geschrieben: Ich bin wahrlich kein Freund der Reservierungspflicht, aber eine gewisse "Lenkung" der unterschiedlichen Fahrgasttypen wäre vielleicht wirklich sinnvoll, also, dass man, angelehnt an den Thalys, Personen ohne Reservierung nur bestimmte Wagen erlaubt, Alleinreisende von Gruppen trennt, usw.
Eine allgemeine Reservierungspflicht für den Fernverkehr fände ich sehr unpraktisch, aber ich erinnere mich an das System, das mir vor Jahren in Japan begegnet war: es gab Wägen mit und ohne Reservierungen. In den Wägen mit Reservierung konnte man nur mit Platzticket sitzen, in den Wägen ohne Reservierung waren die Plätze nicht reservierbar. Ich fand das System nicht schlecht. Ich selber bin immer im nichtreservierbaren Bereich gefahren, wo auch immer genug Plätze verfügbar waren (was vielleicht auch daran lag, dass die Shinkansen-Züge wesentlich häufiger fuhren als die ICEs. Auf Strecken wie Kyoto - Tokyo brauchte man keinen Fahrplan, da ohnehin alle paar Minuten ein Zug unterwegs war).
Wo ist das Problem?
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Entenfang @ 6 Oct 2014, 00:07 hat geschrieben:Ist deine Meinung. Ich finde den Sitzkomfort im Regionalverkehr höher als in der Economy Class und erst recht höher als im Bus.
Wenn sich die Bahn beim Sitzkomfort jetzt schon mit Economy Class und Bus vergleichen muss, sieht es aber vedammt dunkel aus. <_<

Bei einigen "modernen" Zügen wie BR 425 oder LINT ist das aber leider durchaus abgebracht.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

218 466-1 @ 6 Oct 2014, 09:31 hat geschrieben: Wenn sich die Bahn beim Sitzkomfort jetzt schon mit Economy Class und Bus vergleichen muss, sieht es aber vedammt dunkel aus. <_<

Bei einigen "modernen" Zügen wie BR 425 oder LINT ist das aber leider durchaus abgebracht.
Wenn ich mir den "modernisierten" ICE-T oder den IC-Dosto in der 1.Klasse anschaue...
http://abload.de/img/10580046_791993490839omjjb.jpg
(Aus dem Thread: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=1...0&#entry563794)

...dann fällt die Wahl für viele eher pro Flugzeug oder Bus aus. Da reißt der Service der Bahn es auch nicht mehr raus. Gut, da kann die Bahn noch punkten: beim Am-Platz-Service! :D
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

218 466-1 @ 6 Oct 2014, 09:31 hat geschrieben: Wenn sich die Bahn beim Sitzkomfort jetzt schon mit Economy Class und Bus vergleichen muss, sieht es aber vedammt dunkel aus. <_<
Naja, einige der modernen Regionalzüge sind schon sehr eng bestuhlt. Da ist kein großer Unterschied zur Eco im Flugzeug. Flugzeugsitze sind wenigestens noch etwas weicher, während im Regionalzug die Sitze oft zusätzlich noch bretthart sind (der dünne Stoffüberzug ist da wohl eher aus optischen Gründen vorhanden).
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 5 Oct 2014, 22:13 hat geschrieben:Gut, meine Wortwahl ist harsch, aber es sollte nicht erst seit vor einer halben Stunde klar sein, dass ich manche Steine besser nie ins Rollen gebracht sehen möchte, bevor die unabsichtlich entstandene Lawine einen gigantischen Schaden anrichtet.
Geht das auch etwas weniger markig formuliert? :rolleyes:

Wir sind hier kein ausführendes Organ der DB (zumindest ich nicht, keine Ahnung, wie es bei Dir oder DumbShitAward aussieht), dessen Gedankenspiele und sich daraus entspinnenden Diskussionen sofort in Steintafeln eingemeißelt werden, die Moses Grube vom Berg Potsdami hinab bringt und verlautbart.

Und generell: Dass Du dieser Meinung bist, ist hinlänglich bekannt. Dann schreib aber auch von Dir und spanne nicht irgendeine imaginäre Gemeinschaft auf, indem Du einfach so ein "wir" einfügst.
146225 @ 5 Oct 2014, 22:13 hat geschrieben:Reservierungspflichten sind da einfach ein rotes Tuch, denn es sollte bei kurzem Nachdenken eigentlich jedem klar sein, dass die Bahn ihre ureigene Flexibilität durch bessere, transparentere, einfachere Angebote erhöhen muss - u.a. auch weitergehend noch durch mehr Züge - als ein mit Ausnahmen durchsetztes Tarifdickicht noch weiter zu verkomplizieren.
Mit "kurzem Nachdenken" (wie kurz? Reichen 30 Sekunden oder ist auch ein Arbeitskreis erlaubt, der sich mehrere Tage mal zusammenhockt? :rolleyes: ) ist es kein Naturgesetz, sondern eher die Kategorie naturalistischer Fehlschluss, wenn man sagt, nur diese eine Alternative führt zum besten Ergebnis, alle anderen zu "gigantischen Schäden".
146225 @ 5 Oct 2014, 22:13 hat geschrieben:So gesehen: Nix persönliches, rein geschäftlich.
Das oben ist auch nicht persönlich gemeint (ernsthaft!). Bloß dieser Absolutheitsanspruch sprengt halt schnell eine Diskussion und sieht auch nach "Doof von der Seite her anmachen" aus.
146225 @ 5 Oct 2014, 22:13 hat geschrieben:Ich möcht' halt gern in 20 Jahren auch noch Bahn fahren können, ohne mir vorher überlegen zu müssen: Wagen 21 nur mit Sonnenschein-Spezial, 22 nur für Senioren, 23 nur mit Reservierung, 24 nur mit Kleinkind oder Hund, 25 ...
DumbShitAward hatte zur Verdeutlichung ein
DumbShitAward @ 5 Oct 2014, 19:57 hat geschrieben:Beispiel (nur a[l]s Argumentationsgrundlage)
mit zwei Bereichen angeführt. Da muss man nicht den Untergang des Bahnabendlandes herbei reden, der sich in dreiundzwölfzig Bereiche untergliedert. Dass derart viele nicht praktikabel durchzusetzen wären, ist doch klar, Aber drüber nachdenken ist auch erlaubt, ohne dass eine "Lawine" abbricht.

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TramBahnFreak @ 5 Oct 2014, 23:50 hat geschrieben:(Oder zeig mir den Fernbus, in dem ich ein frisch zubereitetes Gulasch bekomme. :) )
Bei Ausfahrt Dresden Hbf Gulasch bestellt, bei Halt Dresden-Neustadt serviert bekommen = frisch?

Das ist vieles, schon gar nicht schlecht (qualitativ wie auch Service), aber sicher nicht frisch im originären Sinn ;)

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rautatie @ 6 Oct 2014, 09:11 hat geschrieben:Eine allgemeine Reservierungspflicht für den Fernverkehr fände ich sehr unpraktisch, aber ich erinnere mich an das System, das mir vor Jahren in Japan begegnet war:
Das hat DumbShitAward ja im Wesentlich umrissen: Drei Wagen reservierungspflichtig, drei Wagen dafür ohne ohne Reservierungen nutzbar.
rautatie @ 6 Oct 2014, 09:11 hat geschrieben:[...] Ich selber bin immer im nichtreservierbaren Bereich gefahren, wo auch immer genug Plätze verfügbar waren (was vielleicht auch daran lag, dass die Shinkansen-Züge wesentlich häufiger fuhren als die ICEs.
Aber das halte ich in Deutschland (unter den gegeben Bedingungen wie Infrastruktur, gegebene Zugzahl, Reiseverhalten) für nicht praktikabel. Mann muss nur am im freitäglichen WE-Verkehr sich in einen nachmittäglichen ICE-3 setzen, der Richtung NRW fährt. Ohne Reservierung ist man da mehr oder minder aufgeschmissen.

Würde man diese Zweiteilung Wagen 21-23 nur (nur!) für Platzkarteninhaber geöffnet, Wagen 24/25-27 für alle anderen nutzbar stringent durchziehen, dann:
(i) fährt man am Bedarf vorbei, weil man zweifelsohne mehr Reservierungen als für drei Wagen eines Zuges verkaufen könnte,
(ii) verschenkte man Platz und stellt ohne Not im reservierungsfreien Bereich ein höheres Sicherheitsrisiko durch die belegten Fluchtwege her und
(iii) kann man ohne den erwähnten "Türsteher"-Zub, der die Durchgehenden bei beiden Bereichen kontrolliert, es sowieso knicken, eine "Durchmischung" zu verhindern. Aber bei der Meuterei, wenn sich im Wagen 24ff. alles stapelt, während im 23er noch breiter Teppichboden frei ist hilft auch der Zub nicht mehr viel... So was hat die DB mal vor Jahren probiert als Reaktion auf erstklassige Beschwerden, die durchlaufende Zweitklässler moniert haben im morgentlichen Zulauf auf Frankfurt Hbf. Spätestens wenn der Anschluss wegzufahren droht, ist eine einzelne DB-Uniform kein wirkliches Hindernis mehr gewesen...

Gut, jetzt könnte man sagen, dann vergrößert man freitags bei den entsprechenden ICE den platzkartenpflichtigen Bereich - wo ist dann der Unterschied zu heute, wo das Gros bereits reserviert?
Dann ist man wieder bei der Frage: Ganzjähriges Gängeln aller Fahrgäste durch eine Zwangsreservierung, selbst sonntags früh um 5 Uhr, nur weil an zwei Tagen in der Woche in einem (realtiv) überschaubarem Zeitfenster der Bär steppt? Muss wegen mir nicht sein.
rautatie @ 6 Oct 2014, 09:11 hat geschrieben:[...] Ich selber bin immer im nichtreservierbaren Bereich gefahren, wo auch immer genug Plätze verfügbar waren (was vielleicht auch daran lag, dass die Shinkansen-Züge wesentlich häufiger fuhren als die ICEs.
Damit lassen sich solche Nachfragespitzen auch besser auffangen. Aber wo in Deutschland gibt es drei oder mehr direkte FV-Züge pro Stunde? Frankfurt-Köln, z.T. mit direktem Umstieg in Fraflug, München-Nürnberg, z.T. Hannover-Hamburg. Dann wird's eng - zwischen Köln, Düsseldorf und Dortmund kann man sich noch was zusammen klamüsern...

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rautatie @ 6 Oct 2014, 09:58 hat geschrieben:[...] während im Regionalzug die Sitze oft zusätzlich noch bretthart sind (der dünne Stoffüberzug ist da wohl eher aus optischen Gründen vorhanden).
Die Bestuhlung von Regionalzügen hat mit der Zukunft des Fernverkehrs genau was zu tun? ;)

Grüße
Jogi
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Jogi @ 6 Oct 2014, 10:16 hat geschrieben:

Bei Ausfahrt Dresden Hbf Gulasch bestellt, bei Halt Dresden-Neustadt serviert bekommen = frisch?

Das ist vieles, schon gar nicht schlecht (qualitativ wie auch Service), aber sicher nicht frisch im originären Sinn ;)

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Die Bestuhlung von Regionalzügen hat mit der Zukunft des Fernverkehrs genau was zu tun? ;)

Grüße
Jogi
Wenn Du zwischen Dresden Hbf und Dresden Neustadt ein Gulasch serviert bekommst, dann sagt das was über die Fahrzeit aus...

Und die DB wird sich im Fernverkehr in Zukunft immer mehr beim Nahverkehr orientieren. Da wo er nicht mehr gewinnbringend fährt, wird man Kooperationen mit den Bestellern suchen. Und auf einigen Verbindungen hat man heute schon im Nahverkehr eigentlich Fernverkehr - ich denke Nr an den Franken-Sachsen-Express.

Auch bei Lagerhaltung und Bestellung ist es besser, wenn man sich aus einem Fundus bedient. Was ist wahrscheinlicher? Dass der Nahverkehr irgendwann sein Niveau steigert, oder dass der Fernverkehr auf dem Niveau des Nahverkehrs aufschlägt?

Bei einem wirtschaftlich rechnenden Unternehmen befürchte ich letzteres...
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
andreas
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Beitrag von andreas »

Fichtenmoped @ 5 Oct 2014, 23:47 hat geschrieben: Welche?
- Verspätungen?
- Preis?
- Fahrtdauer?
- Sitzkomfort?
- Umsteigefrei?
- Behindertengerecht?

Nicht wirklich, oder? Denn beim Preis ist der Bus unschlagbar, auch wenn (und das wird er!) nach der kommenden Marktbereinigung steigt. Und Flüge sind auch nicht so teuer. Bei der Fahrtdauer hat die Bahn nur bei wenigen Verbindungen die Nase vorn: München - Nürnberg, Köln - Frankfurt/Main und ???Schon auf so wichtigen Verbindungen wie Dresden - Berlin hat der Bus die Nase vorn.
Sitzkomfort wird bei der Bahn schon zurückgefahren...

Und so weiter...
Och, da gibts noch sehr viel mehr.

Die im großen gute Pünktlichkeit
Die Möglichkeit spazieren zugehen im Zug . Keine anschnallpflicht
Die hohe flächendeckung. Was hilft mir der Flieger, wenn ich irgendwo im Michelstadt stehe?
Da brauch ich dann sowieso den Zug um zum Flughafen oder fernbus zu kommen.
Hohe Taktdichte
Ich kann zum Bahnhof gehen und mit dem nächsten Zug fahren, der fährt, ohne lang Buchen zu müssen, ohne Sicherheitscheck usw

Und die Flexibilität, die sonst nur das Auto bietet. Der Flieger wird nicht in FFH zwischenlanden, wenn man kurzfristig statt nach Hamburg nach Köln muss.

Das Personal kann deutsch (soll ja im Bus nicht immer so sein) und ist auch während der Fahrt ansprechbar - und eigentlich immer nett
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