MVV-Tariferhöhung 2014

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
andreas
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Beitrag von andreas »

TramBahnFreak @ 8 Sep 2014, 11:23 hat geschrieben: "Klimaschutz ist unser Antrieb"
andreas @ 8 Sep 2014, 10:43 hat geschrieben:naja, Regionalbus funktioniert doch sowieso nicht, du wirst nie genug Fahrgäste realisieren können, um da Geld zu verdienen.
Um attraktiv zu sein muß ein Regionalbus schnell sein, was die meisten nicht sind, weil sie halt alle umliegenden Dörfer anfahren müssen.
Er muß in Taktlage fahren und alles, was länger als eine Stunde ist, ist nicht attraktiv.
Er muß den ganzen Tag fahren,bis in die Nacht, um die nötige Flexibiltät zu haben. (nicht wie z.b. der Bus von Emmering nach Eichenau, der in der HVZ alle 20 MInuten fährt und dann nach 19.Uhr gar nicht mehr - 844 ist es glaub ich)

Und in der Region gibt's halt sehr sehr wenige Linien, die das wirklich bieten können.
Geht nicht weil hammer noch nie so gemacht lass ich nicht gelten!

Dass das derzeitige Angebot vielerorts keinen anspricht, der nicht absolut auf Regionalbusse angewiesen ist, ist klar...
ich sag nicht, daß es nicht geht, ich sag nur, daß man damit kein Geld verdienen kann. Und momentan ist es halt so, daß keiner wirklich
Lust hat, die Defizite beim ÖPNV zu tragen.
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 8 Sep 2014, 13:31 hat geschrieben: ich sag nicht, daß es nicht geht, ich sag nur, daß man damit kein Geld verdienen kann. Und momentan ist es halt so, daß keiner wirklich
Lust hat, die Defizite beim ÖPNV zu tragen.
Es kann aber - grade bei einem nur rudimentären Angebot - durchaus sein, dass der Zuschussbedarf bei einem Stundentakt ähnlich groß bleibt.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

andreas @ 8 Sep 2014, 13:30 hat geschrieben: Und was ist? es gibt genau einen durchgehenden Bus auf der Linie 619 am Tag....
Genau solche Fälle meine ich... was genau bringt eine Buslinie mit einem einzigen durchgehenden Bus pro Tag? Da ist es schon ein sehr großer Zufall, wenn man gerade dann fahren will/muss, wenn der Bus auch fährt. Und die nächste Frage: wie komme ich wieder zurück? Und wann?

Ich hab mir grade den Fahrplan der Linie 619 angeschaut. Scheint ja ziemlich eindeutig ein Schulbus zu sein, der unter MVV-Flagge fährt. Denn die meisten Fahrten enden an oder in der Nähe der Schule von Hohenkammer (ein Ort, der mir bisher nicht bekannt war).

Andererseits frage ich mich, welchen Nutzen z.B. die letzte Fahrt (Abfahrt 22:15 in Freising) hat, wenn diese in Hohenkammer endet und nicht bis zur S-Bahn in Petershausen weitergeführt wird? Wohnen denn so viele Leute in Hohenkammer? Und die wollen alle nach Freising und nicht nach Petershausen?

Oder liegt es wirklich daran, dass Hohenkammer der letzte Ort im Landkreis Freising ist?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

rautatie @ 8 Sep 2014, 13:54 hat geschrieben:Oder liegt es wirklich daran, dass Hohenkammer der letzte Ort im Landkreis Freising ist?
Korrekt. Zwar steht auf den Bussen und Fahrplänen MVV drauf, bezahlt wird das ganze aber von den Landkreisen (und ggf. Gemeinden). Der MVV arbeitet nur im Auftrag der Landkreise. Tun sich die Landkreise, hier FS und DAH, nicht zusammen oder hat nicht einer der Beteiligten einen betrieblichen oder sonstigen Grund, "rüberzumachen", sind Landkreisgrenzen trotz Verkehrsverbund nahezu unüberwindlich...

Die Fahrten des 616/619 dienen dazu die Gemeinden Allershausen, Hohenkammer und Kranzberg des Landkreis Freising an die Kreisstadt, die dortigen Schulen und den Bahnhof anzubinden. Mehr nicht. Der Landkreis Dachau hat kein/kaum Interesse die paar Meter von Petershausen bis zur Kreisgrenze zu zahlen, der Landkreis Freising auch nicht. Auch der 601 könnte eine tolle Tangente (Ingolstadt -) Pfaffenhofen - Freising (- Flughafen) sein, aber er fährt nur bis zur Kreisgrenze PAF/FS bei Paunzhausen und endet damit irgendwo auf einem Dorfplatz und lässt möglicherweise großes Potenzial ungenutzt. Einzig zum Ein- bzw. Ausrücken fährt der 601 (offiziell ohne weitere Zwischenhalte) nach Pfaffenhofen/Schweitenkirchen. Das Interesse seitens Pfaffenhofen an einer "grenzüberschreitenden" Verbindung nach Freising ist halt scheinbar auch nicht so groß wie z.B. im niederbayerischen Mainburg (602/603).
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Beitrag von Auer Trambahner »

Hirngespinnst 1: Man will nicht die Flughafenklientel auf seinen P+R anziehen.
Hirngespinnst 2: Das könnte Begehrlichkeiten wecken und man müßte dann am Ende auch noch die Rückfahrt nach Allershausen bezahlen.

Hohenkammer ist kein Kleinstkaff, aber die Landkreisgrenztheorie ist schon sehr wahrscheinlich.

Die Landkreise könnten aber teilweise zwecks Pflege der eitelkeit durchgehende Linien mit Linienwechsel durchgehende Linien schaffen.
Wenn die blöde Ausschreiberei nicht wär. Da wären durchaus wirtschaftliche Verbindungen drin, statt den Bus 20 Stunden am Tag am Straßenrand zu parken.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Theoretisch könnte man auch noch die eine Buslinie bis direkt an die Kreisgrenze fahren lassen (Endstation Hohenkammer Grenze). Dann gehen die Fahrgäste zu Fuß drei Meter weit, wo sich eine weitere Haltestelle befindet, und wo ein Bus des Landkreises Dachau die Fahrgäste weitertransportiert. Oder Modell Bayrisch Eisenstein: Grenzlinie verläuft direkt an der Haltestelle.

Aber vermutlich wären die beiden Buslinien dann fahrplanmäßig nicht aufeinander abgestimmt, und Umsteiger müssten dann an der Landkreisgrenze 55 Minuten unter einem Baum warten...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 8 Sep 2014, 14:49 hat geschrieben: Korrekt. Zwar steht auf den Bussen und Fahrplänen MVV drauf, bezahlt wird das ganze aber von den Landkreisen (und ggf. Gemeinden). Der MVV arbeitet nur im Auftrag der Landkreise. Tun sich die Landkreise, hier FS und DAH, nicht zusammen oder hat nicht einer der Beteiligten einen betrieblichen oder sonstigen Grund, "rüberzumachen", sind Landkreisgrenzen trotz Verkehrsverbund nahezu unüberwindlich...
Dann stellt sich hier aber auch die Frage, ob das Problem hier wirklich der MVV ist, oder ob der MVV nicht letztendlich auch einfach nur an der Politik der Landkreise verzweifelt?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramBahnFreak »

Jean @ 8 Sep 2014, 12:45 hat geschrieben:Die Landkreise bestellen die Busse... und das bietet der MVV dann an...also bei den Landkreisen sich beschweren!
Die Landkreise haben ihre Kompetenzen an den MVV übertragen, in der Meinung, dieser wüsste besser was zu tun sei. In Wirklichkeit hat der von Regionalbus-Verkehr allerdings ungefähr so viel Ahnung wie halt jemand, der ausschließlich mit dem Auto unterwegs ist...
rautatie @ 8 Sep 2014, 15:14 hat geschrieben:Theoretisch könnte man auch noch die eine Buslinie bis direkt an die Kreisgrenze fahren lassen (Endstation Hohenkammer Grenze). Dann gehen die Fahrgäste zu Fuß drei Meter weit, wo sich eine weitere Haltestelle befindet, und wo ein Bus des Landkreises Dachau die Fahrgäste weitertransportiert. Oder Modell Bayrisch Eisenstein: Grenzlinie verläuft direkt an der Haltestelle.

Aber vermutlich wären die beiden Buslinien dann fahrplanmäßig nicht aufeinander abgestimmt, und Umsteiger müssten dann an der Landkreisgrenze 55 Minuten unter einem Baum warten...
Sowas gibt's schon, eine Landkreisgrenze weiter (süd)westlich, zwischen Ebersried und Weyhern. Da muss man aber auch hin fahren, um das dann durch Zufall rauszufinden... Der 721 biegt direkt vor der Brücke über die Glonn ab, der 871 wendet auf der anderen Seite direkt vor der Brücke. Und jetzt ratet mal, welche Funktion die Glonn hier erfüllt... :rolleyes:
(Wenn man dann allerdings über die Brücke angerannt kommt, wartet der "Anschluss"bus manchmal sogar. :) )
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 8 Sep 2014, 15:32 hat geschrieben:Dann stellt sich hier aber auch die Frage, ob das Problem hier wirklich der MVV ist, oder ob der MVV nicht letztendlich auch einfach nur an der Politik der Landkreise verzweifelt?
Richtig. Der MVV ist nicht das Problem, sondern - wie überall - dass die Landkreise seit der Bahnreform für den ÖPNV verantwortlich sind. Der MVV übernimmt zwar für die Mitglieder die Aufgaben bezüglich Ausschreiberei, Fahrgastinfo, Fahrkarten etc., bezahlt wird es aber von jedem Landkreis separart. Und da haben wir das Problem. Die Entscheidungen beim sämtlichen städtischen und regionalen Busverkehren werden auch im MVV in Rathäusern und Landratsämtern getroffen und nicht vom MVV. Der MVV ist ja vereinfacht ausgedrückt fast nur die zentrale Kommunikationsplattform, die den eventuell herauskommenden Blödsinn dann zentral nach außen kommunizieren soll. Ansonsten läuft der Regionalbusverkehr im MVV im Prinzip genauso wie außerhalb des MVV. Deswegen bin ich persönlich schon lange dafür, dass man hier mal die Reform der Reform macht und die Regionalbusse dem Regierungsbezirk unterstellt statt so extrem kleinteilig den Landkreisen, die es teilweise gar den Gemeinden überlassen, selbst rumzuwurschteln, z.B. bei uns im Landkreis Pfaffenhofen. Wenn da nicht noch ein großer Regionalbusbetreiber dahintersteht, z.B. der RVO, dann ist an den Entscheidungen meist niemand beteiligt, der irgendwie das halbwegs große ganze sieht, geht allein wegen der Organisationsstruktur meistens gar nichts.

Dazu kommt, dass die meisten Buslinien nicht direkt "bestellt" sind, sondern die Landkreise oft nur Zuschüsse zahlen und ggf. einzelne Fahrten bestellen, der Rest ist eigenwirtschaftlicher Schüler- oder/und HVZ-Verkehr. Das erklärt manchmal auch die bei unterschiedlichen Linienwege. Manchmal geht's auch nur um Konzessionsbürokratie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der MVV das alles wirklich so haben wollen würde, wenn er es ändern könnte. Der MVV würde schon sehen, dass der 619 durchgehend Freising - Allershausen - Hohenkammer - Petershausen mehr Sinn machen würde, als Stichfahrten mit Endstation 6 km vor Petershausen. Der MVV würde möglicherweise auch den 693 von Kammerberg über die Landkreisgrenze bis Petershausen verlängern, weil er sich denken könnte, in der heutigen Zeit könnte das eine weitere interessante Querverbindung sein, aber die Landkreise und Gemeinden, die wie gesagt sagen wo's langgeht, kommen auf sowas gar nicht. Und wenn, wer sollte die Initiative ergreifen? In den wenigsten Landratsämtern sitzen Leute wie die mehrfach in der Presse erwähnte Dame in Starnberg, die sich vorgenommen haben, so Dinge wie den Stundentakt (zumindest für ihren Landkreis) durchzuboxen. Meistens sind da Leute zuständig, die nebenbei Abwasser und Friedhof machen und ihre Aufgabe beim ÖPNV darin sehen, *irgendwie* die Schülerbusse und ggf. noch ein paar Fahrten für Arme, Alte und ein paar Leute ohne Auto auf die Räder zu stellen.

Der MVV hat wie bei Regionalzugverkehr/S-Bahn (-> Freistaat/BEG) und U-Bahn/Tram/Stadtbusse München (-> Stadt München/MVG) keinerlei Entscheidungskompetenz, was die Fahrpläne und Linien der Regionalbusse (-> Gemeinden/Landkreise) angeht.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Rohrbacher @ 8 Sep 2014, 16:56 hat geschrieben: und ihre Aufgabe beim ÖPNV darin sehen, *irgendwie* die Schülerbusse und ggf. noch ein paar Fahrten für Arme, Alte und ein paar Leute ohne Auto auf die Räder zu stellen.
In vielen ländlichen Landkreisen scheint man wirklich immer noch zu denken, dass der ÖPNV hauptsächlich dem Schülertransport dienen soll...

Ist jetzt in diesem Thread OT, aber ich erinnere mich noch an eine Fahrt mit einem Linienbus im länderüberschreitenden Verkehr Baden-Württemberg -> Bayern. Der Bus am Busbahnhof in Isny war völlig überfüllt mit Schülern, war aber als offizielle Verbindung nach Kempten theoretisch für jedermann nutzbar. Die Fahrerin wollte mich nicht mitfahren lassen, was ich aber wegen des dürftigen 2-Stunden-Taktes nicht hinnehmen wollte. Irgendwann hat sie mich dann zähneknirschend noch einsteigen lassen - und ich konnte feststellen, dass mindestens die Hälfte der Schüler nach wenigen Kilometern ausgestiegen ist. Auf dem letzten Stück nach Kempten saß ich am Ende fast allein im Bus... So kann man ÖPNV auch unbrauchbar machen...
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 8 Sep 2014, 10:08 hat geschrieben: Nun, die Automaten hätten die Geldkarte genommen, ist sehr praktisch. Schade ist, daß dieses System jetzt langsam sterben wird mangels Akzeptanz.
Weißt Du, warum die Akzeptanz so mangelhaft war? Das System war tatsächlich praktisch, aber wenn man gelernt hat, dass die Banken an jeder Be- und Entlandung der Karte erstmal über eine kleine Gebühr mitverdienen, dann lässt man das auch schnell wieder bleiben.
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Beitrag von Iarn »

Reiter hat wohl schon Muffensausen Merkur
„Eine Preiserhöhung von fünf Prozent, wie sie derzeit in den Medien kursiert, kann und will ich mir nicht vorstellen“, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Als „nicht akzeptabel“ bezeichnet sie auch der Zweite Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Josef Schmid (CSU). Sein Referat soll jetzt Vorschläge zu erarbeiten, wie eine „vernünftige und maßvolle Preiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr aussehen kann“, so OB Reiter. Er will sich zudem noch in dieser Woche mit Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) zu dem Thema treffen.
Wie ich vermutet habe, da bekommen sie halt Angst vorm Bürger.
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Beitrag von andreas »

146225 @ 8 Sep 2014, 19:10 hat geschrieben: Weißt Du, warum die Akzeptanz so mangelhaft war? Das System war tatsächlich praktisch, aber wenn man gelernt hat, dass die Banken an jeder Be- und Entlandung der Karte erstmal über eine kleine Gebühr mitverdienen, dann lässt man das auch schnell wieder bleiben.
machte meine Bank nicht.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 8 Sep 2014, 16:56 hat geschrieben: Richtig. Der MVV ist nicht das Problem, sondern - wie überall - dass die Landkreise seit der Bahnreform für den ÖPNV verantwortlich sind.
Sind sie nicht erst seit der Bahnreform. Übrigens verkehren immer noch nahezu alle Bahnbuslinien eigenwirtschaftlich!
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Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 8 Sep 2014, 19:42 hat geschrieben: Sind sie nicht erst seit der Bahnreform. Übrigens verkehren immer noch nahezu alle Bahnbuslinien eigenwirtschaftlich!
Es gäbe (Achtung: Konjunktiv!) auch im MVV-Raum genügend Linien, die eigenwirtschaftlich zu betreiben wären, aber da kommen eben wieder die Bruttoverträge zum Tragen... <_<
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Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 8 Sep 2014, 20:24 hat geschrieben: Es gäbe (Achtung: Konjunktiv!) auch im MVV-Raum genügend Linien, die eigenwirtschaftlich zu betreiben wären, aber da kommen eben wieder die Bruttoverträge zum Tragen... <_<
Du hast da was nicht verstanden. Im Busverkehr hat Eigenwirtschaftlichkeit immer Vorrang vor Gemeinwirtschaftlichkeit... Wenn sich also jemand findet, der eigenwirtschaftlich fährt, gibt es gar keinen Verkehrsvertrag...
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Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 8 Sep 2014, 20:26 hat geschrieben: Du hast da was nicht verstanden. Im Busverkehr hat Eigenwirtschaftlichkeit immer Vorrang vor Gemeinwirtschaftlichkeit... Wenn sich also jemand findet, der eigenwirtschaftlich fährt, gibt es gar keinen Verkehrsvertrag...
Wenn der Unternehmer sich entscheidet, seine vormals eigenwirtschaftliche Linie in den MVV einzubringen, hat sich's aber mit selber betreiben...
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Darüber hinaus argumentiert König mit den üblichen Aufwendungen: Lohnerhöhungen, neue Fahrzeuge, Ausweitung der Leistungen.
Sehr lustig. :rolleyes:
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche zum Thema.

Wie es aussieht sind Reiter und Schmid diesbezüglich vernünftiger als Ude. Statt Stadtprofite um jeden Preis scheint es durchaus Spielräume für eine öffentliche Finanzierung von Teilen des Nahverkehrs zu geben.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 9 Sep 2014, 11:55 hat geschrieben: Wie es aussieht sind Reiter und Schmid diesbezüglich vernünftiger als Ude.
Die Frage ist nur ob Reiter und Schmid sich über die Methode einig sind - und nicht Schmid das Problem z.B. durch Ausgabenreduzierung lösen will, was ich ihm durchaus zutrauen würde.

Dass Reiter vernünftiger ist als Ude überrascht mich jetzt noch nicht so wahnsinnig.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Merkur vermeldet eine Tariferhöhung um 3,6 %
„Ich bin froh, dass ich eine Tariferhöhung von sechs Prozent verhindern konnte“, teilte Reiter mit. Zwar sei die Erhöhung immer noch „deutlich“. „Doch die MVG hat mir überzeugend dargelegt, dass diese Erhöhung unbedingt notwendig ist, um den erforderlichen Ausbau der Leistungen finanzieren und die gestiegenen Kosten ausgleichen zu können.“
Ich hoffe nur, im Gegensatz zu den letzten fünf Jahren wird der "erforderliche Ausbau" von Leistungen wirklich durchgezogen und nicht im Sommer versprochen und im Winter gebrochen.
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Elch
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Beitrag von Elch »

Erstmal abwarten wie sich die Erhöhung aufteilt. Dem Tend der letzten Jahre folgend tippe ich auf 5% Zeitkarten und 2-3% für den Rest....
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

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Beitrag von spock5407 »

In der Tat, die Zeitenkartennutzer sind in den letzten Jahren immer die Deppen gewesen. <_<
Man muss dabei aber einräumen, dass die Zeitkarten im Stadtgebiet soo teuer jetzt nun nicht sind.

Aber wenigstens sind offensichtlich die 6% vom Tisch; das wäre für die Zeitkarten dann wohl noch schlimmer geworden und hätte Vergrämungspotential gehabt.
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AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Sauber einfädelt - nun gibt es eine kräftige Erhöhung, vor allem für Zeitkarten, und die verantwortlichen Politiker können sich als "Retter" feiern lassen.
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Elch
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Beitrag von Elch »

AndiFant @ 15 Sep 2014, 06:35 hat geschrieben: Sauber einfädelt - nun gibt es eine kräftige Erhöhung, vor allem für Zeitkarten, und die verantwortlichen Politiker können sich als "Retter" feiern lassen.
Das stimmt. Marketing-Psychologisch ist das super gemacht worden. Erst rechnen alle mit der Mega-Erhoehung, nun gibt's eine "nur" große Erhöhung und alle sind zufrieden...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Klingt irgendwie nach CSU Methode...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von Tegernseebahn »

spock5407 @ 14 Sep 2014, 20:13 hat geschrieben: Aber wenigstens sind offensichtlich die 6% vom Tisch
Die 6 % waren aber auch noch nie im Gespräch, das wurde nur geschickt in der Presse platziert.
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Elch
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Beitrag von Elch »

Pikante Details im Münchner Merkur.
Anscheinend ist geplant Zeitkarten mit "vielen" Ringen stärker zu belasten als solche mit wenigen Ringen. Auch für vier Ringe sind demnach aber schon 4% und somit mehr als der "Durchschnitt" geplant.
Mal sehen was die Landkreise in der Gesellschafterversammlung dazu sagen (falls DB und MVG sie denn zu Wort kommen lassen :ph34r: ).
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Beitrag von Tegernseebahn »

Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass sich die Landkreise zwar beschweren können, aber keine Entscheidung gegen Stadt oder Freistaat getroffen werden können.
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Beitrag von Iarn »

Der Merkur berichtet weiter

Was mir unklar ist, wieso sich der Freistaat so stark in Richtung Landeshauptstadt positioniert, normalerweise ist ja das oberste Credo möglichst viel Geld von der Landeshaupstadt weg zu scheffeln.
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