DB Cargo plant ab 2017 Autopilotentest in NL

Rund um die Technik der Bahn
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.welt.de/wirtschaft/article15672...lkenhimmel.html
Selbstfahrender Tesla übersieht weißen Lkw vor Wolkenhimmel
Erstmals hat es einen Todesfall durch ein selbstfahrendes Auto im Straßenverkehr gegeben. Der Fahrer fuhr mit Autopilot als sein Tesla-Sportwagen einen Lkw übersah. Die US-Verkehrsaufsicht ermittelt.
...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich sehe, Rohrbacher und ich kommen da nicht mehr zusammen - ich jedenfalls werde mir, wenn ich mir überhaupt wieder ein Auto kaufe, eines kaufen, das mindestens teilautonom fahren kann. Zum Beispiel einen W213 von Mercedes.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Flugzeuge fliegen schon seit vielen jahren mit Autopilot. Daß man diesen nicht starten und landen lassn darf, hat vor allem rechtliche GRünde - bekanntlich fliegen (gerade militärisch) auch schon längst zahllose Drohnen durch die Lufträume. So ist es nichrt verwunderlich, daß immer wieder die Mär von unbemannten Passagierflugzeugen aufkommt. Was dabei aber immer unterschlagen iwrd, ist, daß es trotz immer weiter fort schreitender Entwicklung immer noch regelmäßig Situationen gibt, welche der Rechner nicht errechnen kann - überwiegend sind es Wetter-Situationen. Denn der tägliche Lionienflug soll nach Möglichkeit wirklch täglich durchgeführt werden, und nicht wegen etwas Wind, regen oder Schnee bereits ausfallen. Und dann ertönt ein Warnsignal im Cockpit, kurz darauf verkündet eine automatische Stimme der Crew: "You have Control", und der Automat macht Feierabend.

Grundsätzlich stimme ich den Technokraten hier zu, daß, ein Schienenfahrzeug das denkbar geeigneste ist, um es automatisiert zu führen - automatische Spurführung ist ja sozusagen von Haus aus eingebaut. Dennoch bin auch ich der Ansicht, daß - von vollständig geschlossenen Systemen abgesehen - noch sehr viel passieren muss, ehe man autonom fahrende Züge auf jede beliebige Schiene stellen kann.

Teilautonomes fahren klingt natürlich besser, als Einparkassistent.
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Beitrag von 143 »

Selbstfahrender Tesla übersieht weißen Lkw vor Wolkenhimmel
Erstmals hat es einen Todesfall durch ein selbstfahrendes Auto im Straßenverkehr gegeben. Der Fahrer fuhr mit Autopilot als sein Tesla-Sportwagen einen Lkw übersah. Die US-Verkehrsaufsicht ermittelt.
...

Da bin ich mal gespannt wer da jetzt die Haftung übernehmen muß. Im Grunde genommen gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:

1) Tesla haftet - dann sind die tot bei den in den USA üblichen Schadensersatzforderungen.

2) Der "Fahrer" (derjenige, der auf dem Fahrersitz saß) haftet - dann wird sich vorerst niemand mehr für autonome Autos interessieren. Wenn man ohnenhin immer aufpassen muß kan man ja auch grad selbst fahren, bzw. ein nicht-autonomes, viel günstigeres Auto kaufen.


Alles in allem glaube ich ja nicht wirklich, daß sich autonome Autos in absehbarer Zeit durchsetzen werden. Neben den rechtlichen Aspekten kommen ja noch die ethischen dazu.
ropix
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Beitrag von ropix »

Bayernlover @ 1 Jul 2016, 07:21 hat geschrieben: Ich sehe, Rohrbacher und ich kommen da nicht mehr zusammen - ich jedenfalls werde mir, wenn ich mir überhaupt wieder ein Auto kaufe, eines kaufen, das mindestens teilautonom fahren kann. Zum Beispiel einen W213 von Mercedes.
Das hat mit dem Thema "Lokführer abschaffen" aber nichts zu tun. Wie gesagt, Teilautonom geht wunderbar, die Verantwortung liegt halt voll beim Fahrer der jederzeit eingreifen können muss. Oder beim Lokführer der halt jederzeit eingreifen muss, im Normalfall aber auf entsprechend ausgestatteten Strecken die es jetzt seit 40 Jahren gibt nicht mehr machen muss als der Lok regelmäßig mitzuteilen noch anwesend zu sein.

Bei dem Truckunfall - der Truck ist links abgebogen - ist erstmal die Frage ob nicht der Truck[Fahrer / Versicherung] die Schuld zugesprochen bekommt. Wie genau die Vorfahrt genommen wurde ist ja leider nicht ausgeführt, also stand der da schon länger oder isser nahezu zeitgleich rübergezogen, war der Tesslafahrer zu schnell unterwegs (gut, bei aktivem Autopiloten eher unwahrscheinlich)

Ansonsten. Ja das versuchen wir hier doch schon länger zu erklären. Die Verantwortung liegt beim Fahrer. Und ja, man muss aufpassen was das Auto tut. Und meine Prognose ist, das wird sich auch auf sehr lange Zeit nicht ändern. Überall wo heute vollautomatisierung herrscht ist eine der teuersten Dinge Mensch und Maschine sicher voneinander zu trennen.

Die ersten Schritte aufeinander zu sind dann tatsächlich Türen die selber öffnen und schließen - und bei der kleinsten Kleinigkeit auf Störung gehen. Überall dort wo man das Gegenteil schon bewiesen hat muss ein Mensch nochmal guggen ob die Türe tatsächlich nicht gestört ist.
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Beitrag von Bayernlover »

Selbstverständlich glaube ich, dass es zunächst nur teilautonom funktionieren wird. Das heißt, der Lokführer überwacht nur noch. Dann kann man Schritt für Schritt das System verbessern.
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Beitrag von ropix »

Aber genau das haben wir doch schon seit zig Jahrzehnten im Einsatz.

Also woher kommt der Hype jetzt, 20~40 Jahre nach Einführung eines Systems dass dieses System jetzt seit 25 Jahren funktioniert???

Und äh - in diesen letzten 25 Jahren wurde genau was verbessert? Man hat das bestehende System neu erfunden, könnte mit dem mehr an Information energiesparender Fahren lassen.

Und nächste Woche toll: Ein Tag bei der S-Bahn-Stuttgart ohne Türstörung (falls es nicht über 30° hat)

Erinnert irgendwie so an - zuerst der Mond, dann der Weltraum. Ja, technisch ziemlich nah beinanderliegend und doch Welten von einander entfernt :D
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br420Fan
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Beitrag von br420Fan »

Hallo ich möchte mal meine Meinung über automatische fahrrerlose Züge mitteilen. Und Ich bin kein TF.

Erstmal glaube das es in Deutschland auf den meisten Strecken wo Züge mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren fast unmöglich fahrerlose Züge fahren zu lassen. Selbst bei S-Bahn Strecken ist es heute schon schwierig, weil viele Strecken im Mischbetrieb befahren werden. Das einzig mögliche Szenario bei der S-Bahn München wäre das im LZB Bereich auf der Stammstrecke teil automatiert gesteuert wird wie bei der Münchner U-Bahn, wo bei Abfahrt eine Starttaste betätigt wird und dann der Zug bis zur nächsten Station fährt. Aber auch andere Stammstrecken wie Berlin, Stuttgart, Frankfurt und Hamburg wären dafür geeignet.

Zweitens gibt eine Reihe von unterschiedlichen Zugsicherungssystemen die alle erstmal auf eins umgerüstet werden müssten.

Meiner Meinung ist es keine gute Idee den Lokführer durch Technik zu ersetzten. Wie sollen den bei einer Störung die ganzen Probleme gelöst werden, wenn sich kein Lokführer mehr im Zug befindet? Was passiert wenn Gegenstände im Gleis sind? Fragen über Fragen...

Meine Lösung wäre das man die Züge teilsautomatiert fahren lässt. Techniken wie AFB und LZB sollten in jedem Modernen Triebwagen vorhanden sein. So kann der TF selber entscheiden ob er automatisiert fahren will oder per Hand. Die LZB sollte auf mehr Strecken ausgebaut werden. Zudem könnte man noch einbauen das ein Bahnhofshalt erkannt wird. ( Ähnlich wie bei der Münchner U-Bahn)

Fazit: Die Technik soll den Fahrer unterstützen nicht ersetzen. Dann Mensch und Maschiene zusammen machen die Eisenbahnbetrieb am sicheresten.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Erzähle das dem Fahrer diverser flughafen-bahnen, oder der U3 Nürnberg.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Donaukurier: Wenn das Auto über Leben und Tod entscheidet
Interessantes Interview darüber dass es juristisch und ethisch eben nicht um kleine Formalität handelt und dass wir uns eben nicht "in ein paar Jahren" alle von Google-Autos durch die Gegend fahren lassen werden. Abhängig von der noch völlig offenen Akzeptanz bei den Menschen, kann das schon noch ein bisschen länger dauern:

"Herr Professor Riener, wie wird Autofahren Ihrer Meinung nach in der Zukunft aussehen?" Andreas Riener: "In den kommenden rund 50 Jahren werden wir auf jeden Fall noch einen Mischverkehr sehen - also manuelle und automatisierte Autos." "Beim autonomen Fahren gebe ich die Kontrolle vollends ab. (...) Es denkt quasi selbst. Das werden wir noch lange nicht haben."

"Das heißt, mein Auto könnte entscheiden, mich die Schlucht hinunter fallen zu lassen, weil ich im Vergleich zu den drei Kindern im Wagen vor mir oder den Personen an der nahen Ampel der geringere Schaden wäre." Riener: "Im Extremfall kann das passieren."
Bayernlover @ 1 Jul 2016, 07:21 hat geschrieben:Ich sehe, Rohrbacher und ich kommen da nicht mehr zusammen - ich jedenfalls werde mir, wenn ich mir überhaupt wieder ein Auto kaufe, eines kaufen, das mindestens teilautonom fahren kann. Zum Beispiel einen W213 von Mercedes.
Dann wirst du noch ziemlich lang kein Auto kaufen. Denn auch dein guter Benz fährt nur teilautomatisiert, nicht teilautonom. Autonom bedeutet, du hast als Fahrer keine Überwachungsfunktion mehr. Sowas wirst du dir vielleicht zu deiner Rente dann mal kaufen können. Vielleicht. Ein mit dem Spurhalteassistent gekoppeltes ACC, wo du als Fahrer zuschauen musst, was das Auto macht, ist um im Bild von ropix zu bleiben ein Flug zum Mond, aber auf dem Mars sind wir damit noch lange nicht.

Manuell: Du sitzt im Auto und fährst selbst.
Automatisiert: Du sitzt im Auto und überwachst das Auto.
Autonom: Du sitzt im Auto und das Auto fährt selbstverantwortlich (oder wie auch immer man es regelt).

Mischformen sind möglich. Bayernlovers Benz ist wie auch der Tesla nur teilautomatisiert. Mehr nicht.

Und bei der Eisenbahn geht's drum, den längst technisch möglichen automatisierten Betrieb nicht mehr von einem Lokführer überwachen zu lassen, sondern vom Fahrdienstleiter. Es hat aber den riesen Nachteil, dass man den Lokführer nicht mehr als Rückfallebene auf dem Zug hat. Und diese Rückfallebene wird im Eisenbahnbetrieb ständig gebraucht.
Cloakmaster @ 1 Jul 2016, 09:05 hat geschrieben:Flugzeuge fliegen schon seit vielen jahren mit Autopilot.
Richtig, auch das ist nur eine Automatisierung und kein autonomer Flugbetrieb. Die Piloten sind jederzeit für den Flug verantwortlich. Beim ICE heißt es nicht Autopilot, aber mit entsprechender LZB-Signalisierung und aktiver AFB konnte schon der Lokführer einer 103 ihr beim Fahren zuschauen. Auch die Fahrer bei der Münchner U-Bahn machen größtenteils nichts anderes als ihren 40 Jahre alten Zügen beim Fahren zuzuschauen, also den Fahrweg per Augenschein zu überwachen und die Abfertigung beim Halt abzuwickeln. Rein vom Fahren ist der wirklich große Unterschied zu Nürnberg eigentlich nur, dass der Nürnberger Fahrweg sich selbst überwacht, die Züge nicht auf den Abfahrtsbefehl des Lokführers warten und die Abfertigung halt per TAV erfolgt.

Wenn bei der großen Eisenbahn ähnliches in den Regelbetrieb geht, dann werden das meiner Einschätzung nach als erstes kurze Stichstrecken mit SPNV-Einzugbetrieb und speziell ausgerüsteten oder einfach zurückgebauten Bahnübergängen sein. Strecken wie Eichstätt Bf - Stadt, Traunstein - Waging oder Prien - Aschau würden sich für sowas anbieten, wenn sich tatsächlich eine Einsparmöglichkeit gegenüber dem Lokführerbetrieb ergeben sollte. Im Falle von Störungen könnte eben schnell ein an der Strecke stationierter Techniker rausfahren. Andererseits: Wenn man den eh braucht, dann kann man ihn halt auch gleich auf den Zug setzen und sich die teure Technik sparen. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz. :ph34r:

Aber Mischverkehrsstrecken und Güterzüge? Never ever. Das geht sicherlich genauso, so ein Betrieb dürfte aber nie stabil laufen bevor Weichen, Signale und Fahrzeuge nicht gelernt haben, ihre mechanische Komponente selbst zu reparieren.
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Beitrag von ropix »

Ich will allerdings hinzufügen dass beim System Bahn es für die Automatisierung wirklich egal ist ob es sich um Mischverkehrsstrecken, reine Güterzugstrecken, Transrapid oder Schwebebahnstrecken handelt. Ein Autonomer Zug weiß nicht ob vor ihm eine Handhebeldraisine, ein Adler, eine S-Bahn, ein ICE oder ein Transrapid fährt. Da sie alle im Blockabstand fahren ist es ihm auch egal. Das einzig interessante sind die Blockgrenzen und sonstige Haltepunkte.

Lediglich EMTRS könnte einen Güterzug derart informieren dass zwei Blöcke vor ihm noch ein PZ am Bahnsteig steht und es sich deswegen rentieren kann z.B. nicht in eine Steigung einzufahren.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Nürnberg fährt nicht mal mit TAV. Die Türen haben einfach eine fest eingestellte Öffnungszeit.
Es kann aber jederzeit die Leitstelle manuell abfertigen.

An der Station Oper oder so, die halboffene, hab ich mal eine Durchfahrt eines Leerzuges gesehen, das dauerte bald länger als eine haltende Bahn braucht.
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Beitrag von Rohrbacher »

ropix @ 1 Jul 2016, 14:34 hat geschrieben:Ich will allerdings hinzufügen dass beim System Bahn es für die Automatisierung wirklich egal ist ob es sich um Mischverkehrsstrecken, reine Güterzugstrecken, Transrapid oder Schwebebahnstrecken handelt.
Schon klar, ich bezog das auf die Auswirkungen von Störungen bzw. auf die Chance eines stabilen Betriebs ohne die Rückfallebene Lokführer. Die sind auf einer Strecke wie München - Augsburg oder Nürnberg - Würzburg mit potentiell wegfliegenden Planen o.ä. an zig Zügen mit 40 Wagen andere, als wenn sich der einzige auf der Strecke befindliche, lokführerloser Triebwagen vor Eichstätt Stadt gestört fühlt, selbst wenn der zuständige Techniker in München oder Nürnberg sitzen würde.
Martin H. @ 1 Jul 2016, 14:36 hat geschrieben:Nürnberg fährt nicht mal mit TAV. Die Türen haben einfach eine fest eingestellte Öffnungszeit.
Es kann aber jederzeit die Leitstelle manuell abfertigen.
Dann hat man den Mensch selbst für die Türen nur in die Leitstelle versetzt. Von autonomen Fahrzeugen sind wir dann sogar noch ein Stück weiter weg als ich dachte. :D
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Beitrag von Cloakmaster »

Gerade im ländlichen Regionalverkehr könnte man evtl so weit kommen, daß der begleitende Techniker sich bei den Fahrgästen aufhält ( und dort Dienstleistungen erbringt), und nur im Bedarfsfall (Störung) nach vorne geht.

In der Luftfahrt bemüht man sich seit Jahren um die Personalunion von Cockpit und cabinen Crew. Bisher scheitert es an der gesetzlichen Regel sowie den Widerstand der Piloten-vereinigungen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ein entsprechendend programmiertes Flugzeug (gewöhnliches Serien-Passagierflugzeug ) würde, bei einem Ausfall beider Piloten ,aber ansonsten funktiniedrndet systeme bei ausreichend gutem Wetter selbstständig seinen geplanten Flugweg fortsetzen, im Falle drohender Kollisionen Ausweichen, und das Flugzeug schließlich am Landebahn-Ende des Zielflughafen parken. Wo genau du nun die Grenze zwischen automatisiert, und autonom ziehen willst ist mir nicht ganz klar.

Man ist schon recht weit mit der Technik. Und das, was noch fehlt, ist nicht völlig unlösbar. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail. Und FALLS man soweit kommen möchte, auf den Mensch wirklich zu verzichten, werden 99% Verläßlich einfach nicht reichen.
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Beitrag von ropix »

Was das Flugzeug kann kann die Bahn schon lange. Was das Flugzeug nicht kann ist sich selbst abfertigen, die Abflugerlaubnis kann es sich nicht selber einholen (gut, das wäre nur ein kleiner Schritt), es kann nicht selber tanken, die Sichtkontrolle kann es nicht selber, das einzige was das Flugzeug kann ist nach dem Pullback selbsttätig bis zum nächsten Gate vorwärts kommen. Sorry, das entspricht genau der Starttaste bei der U-Bahn oder dem Hebel vor auf einer LZB-Strecke.

Es streitet ja niemand ab dass sowas funktioniert, wobei der Flieger, genau wie die Eisenbahn den Vorteil hat nicht auf Sicht zu fliegen. Wer in den gesperrten Luftraum eindringt hat halt ein Problem. Sollte das Problem groß genug sein hauts halt auch den automatisierten Flieger vom Himmel.

Ups alle tot, shit happens. Normalerweise ist das Problem halt nicht groß genug.

Kann das tolle automatisierte Landesystem eigentlich von allein durchstarten wenn sich irgendwas wie z.B. eine Kuh auf der Landebahn befindet? Oder soll ich gleich schreiben, der Fliegerautomatisierung ist die Hinderniserkennung bislang eh sch... egal?
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Beitrag von Cloakmaster »

Welche Bahn kann einen Kollisionskurs mit anderen Bahnen erkennen, und selbstständig dieser Ausweichen? Zielgerichtet am vorgesehenen Bahnsteig anhalten?

Ja, die Autoland-systematik kann auch durchstarten, falls sie eine Notwendigkeit dazu erkennt. Aber ebenso ja, viele mögliche Gründe zum Durchstarten würde sie nicht erkennen, und statt dessen die Landung ungerührt und ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen. Zudem könnte sie im falle des durchstarten keinen erneuten landeversuch durchführen, sondern wurde in eine vordefinierten Warteschleife ihre Kreise ziehen bis der Sprit alle ist. Wobei das nur eine Frage der Programmierung wäre, das zu ändern.

Natürlich kann die Bahn vieles nicht, was ein Flugzeug kann. Darum ist sie ja auch eine Bahn. Die muss einfach gewisse Dinge nicht können.
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Beitrag von ropix »

Ja, die Bahn erkennt Kollisionen automatisch indem sie gar nicht erst auf Kollisionkurs gehen kann solange der Mensch nicht drüberdrückt. Ausweichen funktioniert in der Schweiz auf vielen Strecken seit den 60er/70ern vollautomatisch. Uralter Hut.

Wenn du jetzt auf Bad Aibling hinauswillst: Den Sattelschlepper auf der Landebahn der dort nicht sein durfte wird auch nicht erkannt?

/Edit: außerdem finde ich so auf Anhieb überhaupt nichts wann ein Flugzeug automatisiert durchstarten würde. Annahme: Tut es nicht?
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Bahn hat natürlich den Vorteil, das nicht irgend ein privat mensch mal eben unangemeldet in seinen privatzug steigen kann um Ein wenig umher zu fahren. Wie gut das Ausweichen klappt hat man ja in Bad Aibling erlebt. Dort war es nunmal kein Sattelschlepper, sondern eine andere Bahn. Noch dazu eine, die just auf diese Strecke auch gehörte - nur eben nicht um diese Zeit.
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Beitrag von 218 466-1 »

ropix @ 1 Jul 2016, 17:56 hat geschrieben:Es streitet ja niemand ab dass sowas funktioniert, wobei der Flieger, genau wie die Eisenbahn den Vorteil hat nicht auf Sicht zu fliegen. Wer in den gesperrten Luftraum eindringt hat halt ein Problem. Sollte das Problem groß genug sein hauts halt auch den automatisierten Flieger vom Himmel.
Ups alle tot, shit happens. Normalerweise ist das Problem halt nicht groß genug.

Kann das tolle automatisierte Landesystem eigentlich von allein durchstarten wenn sich irgendwas wie z.B. eine Kuh auf der Landebahn befindet? Oder soll ich gleich schreiben, der Fliegerautomatisierung ist die Hinderniserkennung bislang eh sch... egal?
Automatische Fluchzeuge sind noch gefährlicher als Bahnen.
ISIS braucht sich nur das System zu hacken und steuert dann ggf. ein paar hundert Fluchzeuge Weitweit in Wokenkratzer. Massenweise 9/11 auf einmal. :rolleyes:
ropix @ 1 Jul 2016, 18:41 hat geschrieben:Ja, die Bahn erkennt Kollisionen automatisch indem sie gar nicht erst auf Kollisionkurs gehen kann solange der Mensch nicht drüberdrückt.
Beim Zugleitbetrieb geraten Züge automatisch auf Kollisionskurs, wenn der Mensch untätig bleibt...

Auch bei dem Automatikkram gäbe es bestimmt die Gefahr von Systemfehlern/-ausfällen, die Züge ohne Eingriff kollidieren lassen könnten.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Ja und genau deswegen funktioniert das autonome Fahren nicht auf unabsehbare Zeit :D

Selbst bei der Nürnberger U-Bahn übernimmt ein VM im Fehlerfalle den Zug...
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Cloakmaster @ 1 Jul 2016, 18:24 hat geschrieben:Welche Bahn kann einen Kollisionskurs mit anderen Bahnen erkennen, und selbstständig dieser Ausweichen? Zielgerichtet am vorgesehenen Bahnsteig anhalten?
Die Münchner U-Bahn auf LZB und mit der Stellwerks-Zuglenkung. Hält Kollisionskurs durch rote Signale (und anderen stellwerkstechnischen Kleinkram wie Flankenschutz) ab, kann "ausweichen" dadurch, dass die Zuglenkung Alternativgleise auswählen kann und hält mit 50cm Genauigkeit am Bahnsteig an ihrem Haltepunkt.

Zukunftsmusik? Nein.
Flankenschutz und Fahren im Raumabstand seit etwa 130 Jahren.
"Autonomes Fahren", Einhalten von Geschwindigkeiten und zielgenaues Bremsen an einen Haltepunkt seit etwa 50 Jahren.
Selbsttätige Zuglenkung, Fahrwegauswahl und Alternativwahl seit etwa 40 Jahren.

Diese Techniken zusammen befördern alleine in München über 1 Million Fahrgäste pro Tag.
(Wieviele selbsttätig fahrenden Autos gibt es, und wieviele Passagiere haben sie befördert?)

Und warum gibts das nicht seit Jahrzehnten auf allen Bahnstrecken?

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

218 466-1 @ 1 Jul 2016, 18:55 hat geschrieben: Beim Zugleitbetrieb geraten Züge automatisch auf Kollisionskurs, wenn der Mensch untätig bleibt...
So wie ich ihn 2004-2008 zwischen Peißenberg und Schongau kannte, nicht.
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Beitrag von 218 466-1 »

Martin H. @ 1 Jul 2016, 23:04 hat geschrieben:So wie ich ihn 2004-2008 zwischen Peißenberg und Schongau kannte, nicht.
So wie ich ihn aktuell zwischen Neumarkt-St.Veit und Passau kenne, schon.
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Beitrag von br420Fan »

Hier noch eine Doku wo von einem Eisenbahningenier erklärt wird warum in schneller Zügen der Fahrer unverzichtbar ist. Hier wird auf Basis von ETCS der Zug gesteuert und der Lokführer das Fahren überwacht.
https://youtu.be/__d3Y3R5C7g?t=37m55s
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Beitrag von ropix »

218 466-1 @ 1 Jul 2016, 23:21 hat geschrieben:So wie ich ihn aktuell zwischen Neumarkt-St.Veit und Passau kenne, schon.
Sorry, Zugleitbetrieb nur zwischen Neumarkt St. Veit und Eggenfelden gefunden. Genauer technisch unterstützter Zugleitbetrieb. Was du dahinter kennst weiß ich nicht und kann ich mir beim besten willen auch nicht vorstellen, Zugleitbetrieb in egal welcher Ausführung ist es aber nicht.
Und zwischen Neumarkt und Eggenfelden hat man eine technische Überwachung und Züge können sich sogar selber ausweichen ohne dass irgendjemand seine Hände im Spiel hätte.
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Beitrag von 218 466-1 »

ropix @ 1 Jul 2016, 23:47 hat geschrieben: Und zwischen Neumarkt und Eggenfelden hat man eine technische Überwachung und Züge können sich sogar selber ausweichen ohne dass irgendjemand seine Hände im Spiel hätte.
Hat man nicht. Es braucht nur in Massing (Rückfallweichen) ein Zug nicht anzuhalten, oder abzufahren, ohne Erlaubnis, und schon macht's Bumm.
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Beitrag von ropix »

218 466-1 @ 1 Jul 2016, 23:55 hat geschrieben: Hat man nicht. Es braucht nur in Massing (Rückfallweichen) ein Zug nicht anzuhalten, oder abzufahren, ohne Erlaubnis, und schon macht's
Bumm.
Zack Indusi Zwangsbremsung.
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Beitrag von 218 466-1 »

ropix @ 2 Jul 2016, 00:05 hat geschrieben: Zack Indusi Zwangsbremsung.
Und welcher nicht vorhandene Magnet soll die auslösen?
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Beitrag von ropix »

218 466-1 @ 2 Jul 2016, 00:35 hat geschrieben: Und welcher nicht vorhandene Magnet soll die auslösen?
Ich würde es mal unter anderem mit diesen beiden Magneten probieren (sind natürlich mehr Magnete auf der Gesamtstrecke zwischen Neumarkt a.d. Rott und Eggenfelden.)

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Ausfahrt Richtung Neumarkt Streckenmagnet

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Ausfahrt Richtung Eggenfelden Bahnsteigmagnet
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