Reich der Mitte - Land der Superlative
Tag 12 Xi’an -> Changsha -> Zhangjiajie
Für meinen Geschmack ein wenig zu früh klingelt der Wecker. Beim Frühstück spricht uns ein rüstiger Rentner aus USA an. Im Fernsehen hätte ein Schneetreiben in China gesehen. Aha. Sein Bedürfnis zum Small Talk ist mehr als offensichtlich.
Die Mädels an der Rezeption verabschieden sich herzlich von uns, als wären wir gute Freunde. Dabei waren wir bloß drei Nächte hier…
Wir laufen zur nächsten Metrohaltestelle und ich kaufe zusätzlich zur Fahrkarte zum Bahnhof noch eine der niedrigsten Preisstufe als Souvenir. Eine knappe halbe Stunde später sind wir am Nordbahnhof. Allzu üppig war die Reserve nicht. Mal wieder ist ein langer Fußweg über rutschige Fliesen zurückzulegen und bei der Sicherheitskontrolle wird relativ genau hingeschaut. Die Chinesen drängeln mal wieder, aber dennoch geht es im Allgemeinen sehr gesittet zu. Dennoch berichtet Alex, dass die Drängelei eine der chinesischen Angewohnheiten ist, die ihm nach einem knappen halben Jahr sehr auf die Nerven geht.
Ein Fuxing Hao-Zug verlässt den Nordbahnhof
Auf uns wartet ein CRH380A-Zug, der uns erst nach Osten, dann nach Süden bringen wird.
Über unseren Wandfensterplatz direkt am Wagenende bin ich natürlich sehr unglücklich, während Alex die Beinfreiheit schätzt. Die Zwischentüren werden in China generell offengelassen.
Pünktlich setzt sich der Zug in Bewegung.
Über aufgeständerte Trassen…
…passieren wir endlose Hochhaussiedlungen…
…ehe sich endlich die Berge am Horizont erheben.
Mit 300 rasen wir durch das Land.
Knapp zwei Stunden später halten wir das erste Mal in Zhengzhou.
China schwört offensichtlich auf Gleisstromkreise zur Gleisfreimeldung.
Ein Bild, das in jeder Metropole entstanden sein könnte.
Und weiter geht’s. Die Gewässer sind hart gefroren.
Für meinen Geschmack ein wenig zu früh klingelt der Wecker. Beim Frühstück spricht uns ein rüstiger Rentner aus USA an. Im Fernsehen hätte ein Schneetreiben in China gesehen. Aha. Sein Bedürfnis zum Small Talk ist mehr als offensichtlich.
Die Mädels an der Rezeption verabschieden sich herzlich von uns, als wären wir gute Freunde. Dabei waren wir bloß drei Nächte hier…
Wir laufen zur nächsten Metrohaltestelle und ich kaufe zusätzlich zur Fahrkarte zum Bahnhof noch eine der niedrigsten Preisstufe als Souvenir. Eine knappe halbe Stunde später sind wir am Nordbahnhof. Allzu üppig war die Reserve nicht. Mal wieder ist ein langer Fußweg über rutschige Fliesen zurückzulegen und bei der Sicherheitskontrolle wird relativ genau hingeschaut. Die Chinesen drängeln mal wieder, aber dennoch geht es im Allgemeinen sehr gesittet zu. Dennoch berichtet Alex, dass die Drängelei eine der chinesischen Angewohnheiten ist, die ihm nach einem knappen halben Jahr sehr auf die Nerven geht.
Ein Fuxing Hao-Zug verlässt den Nordbahnhof
Auf uns wartet ein CRH380A-Zug, der uns erst nach Osten, dann nach Süden bringen wird.
Über unseren Wandfensterplatz direkt am Wagenende bin ich natürlich sehr unglücklich, während Alex die Beinfreiheit schätzt. Die Zwischentüren werden in China generell offengelassen.
Pünktlich setzt sich der Zug in Bewegung.
Über aufgeständerte Trassen…
…passieren wir endlose Hochhaussiedlungen…
…ehe sich endlich die Berge am Horizont erheben.
Mit 300 rasen wir durch das Land.
Knapp zwei Stunden später halten wir das erste Mal in Zhengzhou.
China schwört offensichtlich auf Gleisstromkreise zur Gleisfreimeldung.
Ein Bild, das in jeder Metropole entstanden sein könnte.
Und weiter geht’s. Die Gewässer sind hart gefroren.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Einige Tunnels sind durch die Lössberge geschlagen. Die meiste Zeit rauschen wir jedoch aufgeständert voran. Ein Bombardier Regina-Zug ist ebenfalls unterwegs.
Weitere zwei Stunden später kommt die nächste hässliche Stadt in Sicht – Wuhan, mit über 7 Mio. Einwohner die sechstgrößte Stadt Chinas.
Brücke über den Jangtsekiang, der hier über einen Kilometer breit ist
Die wartenden Fahrgäste haben sich perfekt in Reih und Glied an den erwarteten Türpositionen aufgestellt, doch der Zug kommt einige Meter versetzt zum Halten und die instabile Ordnung löst sich im Nu auf.
Dennoch geht der Fahrgastwechsel problemlos während der Regelhaltezeit von 3 Minuten vonstatten.
Und bald ist der Zug wieder auf 300, die Landschaft wird grüner. Dennoch tauchen immer wieder gefrorene Felder und schneebedeckte Dächer auf. Während auf dem ersten Abschnitt von Xi’an bis Zhengzhou nur wenig Verkehr war, kommen uns hier auf der Hauptachse von Peking nach Guangzhou im Abstand von wenigen Minuten Züge entgegen.
Leicht vor Plan erreichen wir Changsha.
Und wieder bietet die Skyline wenig Überraschendes.
Am Gleis gegenüber fährt wenig später ein Velaro ein und ich nutze die Gelegenheit für eine Frontalaufnahme.
Das trotz Normalspur deutlich größere Lichtraumprofil wird beim Bildervergleich deutlich.
Nur einmal bekomme ich einen CRH380D zu Gesicht – er basiert auf dem Zefiro von Bombardier.
Wir müssen mit der Metro vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof fahren. Während wir in der Schlange am Fahrkartenautomaten stehen, drängelt sich ein Mann mit unglaublicher Dreistigkeit vor. Ein wenig peinlich scheint es ihm dann aber doch zu sein, als wir uns auf Deutsch über sein Verhalten lustig machen.
Hier gibt es als Einzelfahrkarten Plastikmünzen (Token), die an der Zugangsstelle an den Sensor gehalten werden. Als der Zug einfährt, stürmen alle durch die Türen, um sich einen Sitzplatz zu sichern. Ich ergattere auch einen und ein Mann setzt sich fast in meinen Schoß. Am Hbf steigen wir nach gut 20 Minuten aus, der Token verschwindet am Drehkreuz.
Bald entdecken wir die Gepäckaufbewahrung und verstauen unsere Koffer für etwa 5€. Changsha ist wirklich außerordentlich hässlich und wirkt angesichts des tristen Wetters noch deprimierender.
Weitere zwei Stunden später kommt die nächste hässliche Stadt in Sicht – Wuhan, mit über 7 Mio. Einwohner die sechstgrößte Stadt Chinas.
Brücke über den Jangtsekiang, der hier über einen Kilometer breit ist
Die wartenden Fahrgäste haben sich perfekt in Reih und Glied an den erwarteten Türpositionen aufgestellt, doch der Zug kommt einige Meter versetzt zum Halten und die instabile Ordnung löst sich im Nu auf.
Dennoch geht der Fahrgastwechsel problemlos während der Regelhaltezeit von 3 Minuten vonstatten.
Und bald ist der Zug wieder auf 300, die Landschaft wird grüner. Dennoch tauchen immer wieder gefrorene Felder und schneebedeckte Dächer auf. Während auf dem ersten Abschnitt von Xi’an bis Zhengzhou nur wenig Verkehr war, kommen uns hier auf der Hauptachse von Peking nach Guangzhou im Abstand von wenigen Minuten Züge entgegen.
Leicht vor Plan erreichen wir Changsha.
Und wieder bietet die Skyline wenig Überraschendes.
Am Gleis gegenüber fährt wenig später ein Velaro ein und ich nutze die Gelegenheit für eine Frontalaufnahme.
Das trotz Normalspur deutlich größere Lichtraumprofil wird beim Bildervergleich deutlich.
Nur einmal bekomme ich einen CRH380D zu Gesicht – er basiert auf dem Zefiro von Bombardier.
Wir müssen mit der Metro vom Südbahnhof zum Hauptbahnhof fahren. Während wir in der Schlange am Fahrkartenautomaten stehen, drängelt sich ein Mann mit unglaublicher Dreistigkeit vor. Ein wenig peinlich scheint es ihm dann aber doch zu sein, als wir uns auf Deutsch über sein Verhalten lustig machen.
Hier gibt es als Einzelfahrkarten Plastikmünzen (Token), die an der Zugangsstelle an den Sensor gehalten werden. Als der Zug einfährt, stürmen alle durch die Türen, um sich einen Sitzplatz zu sichern. Ich ergattere auch einen und ein Mann setzt sich fast in meinen Schoß. Am Hbf steigen wir nach gut 20 Minuten aus, der Token verschwindet am Drehkreuz.
Bald entdecken wir die Gepäckaufbewahrung und verstauen unsere Koffer für etwa 5€. Changsha ist wirklich außerordentlich hässlich und wirkt angesichts des tristen Wetters noch deprimierender.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Bahnhofsgebäude mit Fackel – im Dunklen leuchtet sie.
Derzeit besteht das U-Bahnnetz aus zwei Durchmesserlinien, drei weitere Linien sind in Bau.
Wir suchen eine Gelegenheit für ein spätes Mittagessen und zu diesem Zweck die nahegelegene Mall auf. Wir irren ewig herum, finden aber nur Fastfood-Läden und eine Bimmelbahn, die innerhalb (!) der Mall verkehrt – mal wieder ein Beispiel für die Lauffaulheit der Chinesen.
Nach der Überquerung einer rostigen Fußgängerbrücke, unter der sich eine unendliche Blechlawine staut, entdecken wir einen chinesischen Imbiss.
Ein sehr typisches Gericht ist die Nudelsuppe.
Gleichzeitig handelt es sich um eines der am schwersten mit Stäbchen essbaren Gerichte, denn die öligen Nudeln rutschen gerne ab und verteilen die Suppe auf dem Tisch und meiner Jacke. Bei den spaghettilangen Nudeln hilft auch der dazu gereichte Löffel wenig. Selbstverständlich werden die Suppennudeln hinter der Theke frisch hergestellt. Leider macht eine Portion nicht wirklich satt.
Anschließend folgt ein kurzer Spaziergang durch den nahen Stadtpark.
Kommunistenpropaganda
Es gibt einige Sportgeräte und ein älterer Mann führt erstaunliche Turnübungen vor.
Blick auf die Rückseite einer Mall, die wie ein abgestürzter Zeppelin aussieht
Ebendiese suchen wir nun auf, um uns einen Nachtisch bei Shín-bakkö-káféi (Starbucks) zu gönnen. Ein Muffin, ein Stück Kuchen und ein Kaffee kosten mehr als das Dreifache der zwei Nudelsuppen unseres Mittagessens. Dafür kann man doch mehr erwarten als Pappbecher und Plastikgabel…
Schließlich kehren wir zum Bahnhof zurück, um unsere Koffer einzusammeln. Wieder neugierig beäugt, erkundigt sich die Mitarbeiterin, woher wir kommen. Ausländer würden hier nur sehr selten vorbeikommen.
Selbstverständlich sind wir auch immer wieder Fotomotiv.
Nach der Sicherheitskontrolle betreten wir den Bahnhof, welcher nicht allzu riesig und in sowjetischem Stil gehalten ist.
Man beachte das große Bild über der Treppe – unser nächstes Etappenziel.
Wir suchen den richtigen von vier Warteräumen auf.
Noch ist der Zugang zu unserem Zug geschlossen. Eine Frau geht durch die Sitzreihen. Sie hält einen Zettel in der Hand, auf dem ein Herz neben einem chinesischen Text abgebildet ist, möglicherweise eine Prostituierte. Ein Mann fängt daraufhin an, laut herumzuschreien und einige Wartende blicken von ihren Handys auf. Die Frau zieht eilig durch die Reihen, während der Mann weiter herumplärrt.
Der Zugang zu einem anderen Zug wird geöffnet und eine Horde Menschen kommt angestürmt, Gepäck und Kinder hinter sich herzerrend. Wenige Minuten später ist auch unser Zug dran und das Gedränge geht erneut los. Wir bleiben erstmal entspannt sitzen, da unsere Sitzplätze ohnehin reserviert sind.
Während die HGV-Züge ziemlich teuer sind, nutzen wir jetzt einen Zug der billigsten Kategorie, erkennbar an der Zugnummer ohne Buchstaben. Man merkt den Unterschied deutlich am Aussehen und Verhalten der durch die Unterführung eilenden Menschen. Viele Familien sind dabei, ein Mann schlägt seine Kinder.
Auf dem Bahnsteig trennen wir uns, weil ich nur getrennte Plätze ergattert habe, Alex im Wagen 5, ich im Wagen 15. Nach dem Betreten des Waggons schlägt mir eine Mauer aus Menschen und Qualm entgegen. Alle drängeln irgendwohin, riesige Gepäckmengen mit sich schleppend. In den Wagenübergängen und im Gang stehen Fahrgäste. Die Luft im Wageninneren könnte man schneiden, denn im Bereich der Wagenübergänge ist das Rauchen hier erlaubt. Irgendwie kämpfe ich mich bis zu meinem Sitzplatz durch, der natürlich belegt ist. Für maximalen Fahrkomfort habe ich auch noch einen Mittelplatz auf der Dreierbank erwischt. Ich halte meine Fahrkarte unter die Nase und nach einiger Diskussion und langem Anstarren setzen sich ein paar Leute um und ich kann meinen Platz einnehmen.
Ich bin die Attraktion im Umkreis. Ein Mann hilft mir, meinen Koffer auf die Ablage zu hieven, damit er nicht den Gang blockiert. Der 11-jährige Junge links neben mir drückt stoisch auf seinem Handy herum, die Frau rechts neben mir schläft. Obwohl die Abfahrtszeit schon längst überschritten ist, passiert nichts. Einige Fahrgäste stöhnen, überall wird gehustet.
Mit +27 geht ein Ruck durch den Zug und ganz langsam setzen sich die Wagen in Bewegung. Untermalt von auf voller Lautstärke aufgedrehter klassischer Musik, die irgendwo aus einem Handy erklingt, fliegen die Lichter von Changsha schneller und schneller vorbei und bleiben schließlich zurück.
Eine Stunde später erreichen wir mit +21 den nächsten halt in Yiyang. Überall plärren Handys – Musik, Filme, Spiele. Später wird ein Betriebshalt im Dunklen eingelegt, zwei Züge in gleicher Richtung überholen uns, ehe es weitergeht. Ein Ballerfilm läuft auf voller Lautstärke. Davon unbeeindruckt sind einige Fahrgäste eingenickt. Einige der Fahrgäste haben auf Klappstühlen im Gang platzgenommen, der Mann neben meiner Sitzgruppe wird unsanft geweckt, als sich der Mitarbeiter mit Snacktrolley seinen Weg freiräumt.
Ich suche das WC auf und nachdem sich ein Chinese vorgedrängelt hat, begreife ich, warum es Alex‘ chinesischer Kommilitone vorzieht, auf der 40-stündigen Fahrt von Shanghai nach Urumqi so wenig zu essen und zu trinken wie möglich. „I don´t like the toilets.“
Jetzt habt ihr sicher ein Bild im Kopf gemalt, so sieht es im Hard Seat-Wagen aus:
Die Essensreste und den ganzen Müll auf dem Boden sieht man darauf freilich ebensowenig wie die unzähligen Zigarettenstummel im Waschbecken und die angesammelte Kacke im Plumpsklo. Alex kommentiert den Zustand seines Wagens mit den Worten „Wie im Schweinestall“. Kurz nachdem ich das Bild gemacht habe, revanchiert sich eine Chinesin dafür und fotografiert mich ebenfalls. Mit meiner Kamera habe ich angesichts der bescheidenen Lichtverhältnisse schon genug zu kämpfen. Offensichtlich ist sie mit dem (sicherlich total verwackelten) Ergebnis ihres Handys nicht zufrieden und startet noch einen zweiten und einen dritten Anlauf.
Welch ein Kontrast zu den prestigeträchtigen HGV-Zügen, in Kontrolle der Toiletten halbstündlich durch Unterschrift des zuständigen Mitarbeiters bestätigt wird, permanent jemand den Boden wischt und regelmäßig Müll einsammelt. Niemand interessiert sich hier für herunterhängende Rucksackbändchen.
Ein paar Minuten zu früh erreichen wir Changde, mit -2 geht es auch schon wieder weiter. Ich erhasche einen Blick auf ein BRT-System.
Mein Nebensitzer beobachtet mich sehr neugierig, während ich den Reisebericht inzwischen rund um die ausgedruckte Wegbeschreibung zum Hostel schreibe, weil ich meine geplante Berichtslänge auf dieser Fahrt weit überschritten habe.
Als die Zeit voranschreitet, nimmt die Zahl der Schlafenden zu. Um bei dieser Geräuschkulisse schlafen zu können, muss man wirklich sehr unempfindlich sein. Wir passieren einige bunt beleuchtete Städte ohne Halt, aber nicht schneller als 40 km/h. Ein heller Vollmond wacht über die Szenerie. Im Wagen wird es immer kälter, weil die Fenster nicht richtig schließen. Etwas frische Luft schadet aber auch nicht.
Der Zug rollt durch die Schwärze und als abermals ein Lichtermeer auftaucht, zerren die ersten Fahrgäste ihr Gepäck von der Ablage. Wenig später schreit ein Mitarbeiter „Zhangjiajie!“ durch den Wagen. In Schrittgeschwindigkeit rollt der Zug den Bahnsteig entlang und um Punkt 00:20 Uhr legt der Tf die Bremse an und bringt ihn zum Halten.
Hier leert sich der Zug deutlich und ich bin heilfroh, aus dem verrauchten Wagen aussteigen zu können und nicht noch vier weitere Stunden bis zum Endbahnhof in Huaihua ausharren zu müssen.
Derzeit besteht das U-Bahnnetz aus zwei Durchmesserlinien, drei weitere Linien sind in Bau.
Wir suchen eine Gelegenheit für ein spätes Mittagessen und zu diesem Zweck die nahegelegene Mall auf. Wir irren ewig herum, finden aber nur Fastfood-Läden und eine Bimmelbahn, die innerhalb (!) der Mall verkehrt – mal wieder ein Beispiel für die Lauffaulheit der Chinesen.
Nach der Überquerung einer rostigen Fußgängerbrücke, unter der sich eine unendliche Blechlawine staut, entdecken wir einen chinesischen Imbiss.
Ein sehr typisches Gericht ist die Nudelsuppe.
Gleichzeitig handelt es sich um eines der am schwersten mit Stäbchen essbaren Gerichte, denn die öligen Nudeln rutschen gerne ab und verteilen die Suppe auf dem Tisch und meiner Jacke. Bei den spaghettilangen Nudeln hilft auch der dazu gereichte Löffel wenig. Selbstverständlich werden die Suppennudeln hinter der Theke frisch hergestellt. Leider macht eine Portion nicht wirklich satt.
Anschließend folgt ein kurzer Spaziergang durch den nahen Stadtpark.
Kommunistenpropaganda
Es gibt einige Sportgeräte und ein älterer Mann führt erstaunliche Turnübungen vor.
Blick auf die Rückseite einer Mall, die wie ein abgestürzter Zeppelin aussieht
Ebendiese suchen wir nun auf, um uns einen Nachtisch bei Shín-bakkö-káféi (Starbucks) zu gönnen. Ein Muffin, ein Stück Kuchen und ein Kaffee kosten mehr als das Dreifache der zwei Nudelsuppen unseres Mittagessens. Dafür kann man doch mehr erwarten als Pappbecher und Plastikgabel…
Schließlich kehren wir zum Bahnhof zurück, um unsere Koffer einzusammeln. Wieder neugierig beäugt, erkundigt sich die Mitarbeiterin, woher wir kommen. Ausländer würden hier nur sehr selten vorbeikommen.
Selbstverständlich sind wir auch immer wieder Fotomotiv.
Nach der Sicherheitskontrolle betreten wir den Bahnhof, welcher nicht allzu riesig und in sowjetischem Stil gehalten ist.
Man beachte das große Bild über der Treppe – unser nächstes Etappenziel.
Wir suchen den richtigen von vier Warteräumen auf.
Noch ist der Zugang zu unserem Zug geschlossen. Eine Frau geht durch die Sitzreihen. Sie hält einen Zettel in der Hand, auf dem ein Herz neben einem chinesischen Text abgebildet ist, möglicherweise eine Prostituierte. Ein Mann fängt daraufhin an, laut herumzuschreien und einige Wartende blicken von ihren Handys auf. Die Frau zieht eilig durch die Reihen, während der Mann weiter herumplärrt.
Der Zugang zu einem anderen Zug wird geöffnet und eine Horde Menschen kommt angestürmt, Gepäck und Kinder hinter sich herzerrend. Wenige Minuten später ist auch unser Zug dran und das Gedränge geht erneut los. Wir bleiben erstmal entspannt sitzen, da unsere Sitzplätze ohnehin reserviert sind.
Während die HGV-Züge ziemlich teuer sind, nutzen wir jetzt einen Zug der billigsten Kategorie, erkennbar an der Zugnummer ohne Buchstaben. Man merkt den Unterschied deutlich am Aussehen und Verhalten der durch die Unterführung eilenden Menschen. Viele Familien sind dabei, ein Mann schlägt seine Kinder.
Auf dem Bahnsteig trennen wir uns, weil ich nur getrennte Plätze ergattert habe, Alex im Wagen 5, ich im Wagen 15. Nach dem Betreten des Waggons schlägt mir eine Mauer aus Menschen und Qualm entgegen. Alle drängeln irgendwohin, riesige Gepäckmengen mit sich schleppend. In den Wagenübergängen und im Gang stehen Fahrgäste. Die Luft im Wageninneren könnte man schneiden, denn im Bereich der Wagenübergänge ist das Rauchen hier erlaubt. Irgendwie kämpfe ich mich bis zu meinem Sitzplatz durch, der natürlich belegt ist. Für maximalen Fahrkomfort habe ich auch noch einen Mittelplatz auf der Dreierbank erwischt. Ich halte meine Fahrkarte unter die Nase und nach einiger Diskussion und langem Anstarren setzen sich ein paar Leute um und ich kann meinen Platz einnehmen.
Ich bin die Attraktion im Umkreis. Ein Mann hilft mir, meinen Koffer auf die Ablage zu hieven, damit er nicht den Gang blockiert. Der 11-jährige Junge links neben mir drückt stoisch auf seinem Handy herum, die Frau rechts neben mir schläft. Obwohl die Abfahrtszeit schon längst überschritten ist, passiert nichts. Einige Fahrgäste stöhnen, überall wird gehustet.
Mit +27 geht ein Ruck durch den Zug und ganz langsam setzen sich die Wagen in Bewegung. Untermalt von auf voller Lautstärke aufgedrehter klassischer Musik, die irgendwo aus einem Handy erklingt, fliegen die Lichter von Changsha schneller und schneller vorbei und bleiben schließlich zurück.
Eine Stunde später erreichen wir mit +21 den nächsten halt in Yiyang. Überall plärren Handys – Musik, Filme, Spiele. Später wird ein Betriebshalt im Dunklen eingelegt, zwei Züge in gleicher Richtung überholen uns, ehe es weitergeht. Ein Ballerfilm läuft auf voller Lautstärke. Davon unbeeindruckt sind einige Fahrgäste eingenickt. Einige der Fahrgäste haben auf Klappstühlen im Gang platzgenommen, der Mann neben meiner Sitzgruppe wird unsanft geweckt, als sich der Mitarbeiter mit Snacktrolley seinen Weg freiräumt.
Ich suche das WC auf und nachdem sich ein Chinese vorgedrängelt hat, begreife ich, warum es Alex‘ chinesischer Kommilitone vorzieht, auf der 40-stündigen Fahrt von Shanghai nach Urumqi so wenig zu essen und zu trinken wie möglich. „I don´t like the toilets.“
Jetzt habt ihr sicher ein Bild im Kopf gemalt, so sieht es im Hard Seat-Wagen aus:
Die Essensreste und den ganzen Müll auf dem Boden sieht man darauf freilich ebensowenig wie die unzähligen Zigarettenstummel im Waschbecken und die angesammelte Kacke im Plumpsklo. Alex kommentiert den Zustand seines Wagens mit den Worten „Wie im Schweinestall“. Kurz nachdem ich das Bild gemacht habe, revanchiert sich eine Chinesin dafür und fotografiert mich ebenfalls. Mit meiner Kamera habe ich angesichts der bescheidenen Lichtverhältnisse schon genug zu kämpfen. Offensichtlich ist sie mit dem (sicherlich total verwackelten) Ergebnis ihres Handys nicht zufrieden und startet noch einen zweiten und einen dritten Anlauf.
Welch ein Kontrast zu den prestigeträchtigen HGV-Zügen, in Kontrolle der Toiletten halbstündlich durch Unterschrift des zuständigen Mitarbeiters bestätigt wird, permanent jemand den Boden wischt und regelmäßig Müll einsammelt. Niemand interessiert sich hier für herunterhängende Rucksackbändchen.
Ein paar Minuten zu früh erreichen wir Changde, mit -2 geht es auch schon wieder weiter. Ich erhasche einen Blick auf ein BRT-System.
Mein Nebensitzer beobachtet mich sehr neugierig, während ich den Reisebericht inzwischen rund um die ausgedruckte Wegbeschreibung zum Hostel schreibe, weil ich meine geplante Berichtslänge auf dieser Fahrt weit überschritten habe.
Als die Zeit voranschreitet, nimmt die Zahl der Schlafenden zu. Um bei dieser Geräuschkulisse schlafen zu können, muss man wirklich sehr unempfindlich sein. Wir passieren einige bunt beleuchtete Städte ohne Halt, aber nicht schneller als 40 km/h. Ein heller Vollmond wacht über die Szenerie. Im Wagen wird es immer kälter, weil die Fenster nicht richtig schließen. Etwas frische Luft schadet aber auch nicht.
Der Zug rollt durch die Schwärze und als abermals ein Lichtermeer auftaucht, zerren die ersten Fahrgäste ihr Gepäck von der Ablage. Wenig später schreit ein Mitarbeiter „Zhangjiajie!“ durch den Wagen. In Schrittgeschwindigkeit rollt der Zug den Bahnsteig entlang und um Punkt 00:20 Uhr legt der Tf die Bremse an und bringt ihn zum Halten.
Hier leert sich der Zug deutlich und ich bin heilfroh, aus dem verrauchten Wagen aussteigen zu können und nicht noch vier weitere Stunden bis zum Endbahnhof in Huaihua ausharren zu müssen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Endlich an der frischen Luft…
Ein Licht schwenkt über den Bahnsteig, ein „Okay“ wird hinterhergerufen und die Blechbrücken, welche den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig überbrücken, werden wie auf Kommando an allen Türen gleichzeitig weggeräumt, obwohl es noch zehn Minuten bis zur planmäßigen Abfahrtszeit sind.
Wir suchen schleunigst unser Hostel in Bahnhofsnähe auf. Leider ist unser Zimmer eiskalt und bei der Spaltbreite am Fenster ist der Effekt der Klimaanlage eher begrenzt.
Ein Licht schwenkt über den Bahnsteig, ein „Okay“ wird hinterhergerufen und die Blechbrücken, welche den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig überbrücken, werden wie auf Kommando an allen Türen gleichzeitig weggeräumt, obwohl es noch zehn Minuten bis zur planmäßigen Abfahrtszeit sind.
Wir suchen schleunigst unser Hostel in Bahnhofsnähe auf. Leider ist unser Zimmer eiskalt und bei der Spaltbreite am Fenster ist der Effekt der Klimaanlage eher begrenzt.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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- Wohnort: München
Wenn die chinesischen Schriftzeichen nicht wären, könnte die Bahnhofshalle auch in der Slowakei oder in Rumänien stehen Gibt es Bahnhöfe in derartigem Stil noch öfter in China?Entenfang @ 29 Jun 2018, 16:23 hat geschrieben: Nach der Sicherheitskontrolle betreten wir den Bahnhof, welcher nicht allzu riesig und in sowjetischem Stil gehalten ist.
Ansonsten muss ich Dir sagen - gut, dass Du 10 Jahre jünger bist als ich. Mit Mitte 30 hätte ich keine Lust mehr, ein derartiges Chaos mitzumachen wie auf der von Dir beschriebenen Zugfahrt abseits des HGV-Blitzeblank. Auch die gesichtslosen, wirklich alle gleich aussehenden Megastädte wären für mich jetzt wenig reizvoll.
This train is delayed by 49 hours 35 minutes due to good weather. Thank you for your understanding.
Aber nichtsdestotrotz haben wir auch einen ordentlichen Block Natur eingeschoben und der folgt jetzt:
Tag 13 Zhangjiajie
Man merkt eindeutig, dass wir die chinesische Provinz erreicht haben. Zwar ist Zhangjiajie eine Millionenstadt, doch die Anzahl der Hochhäuser ist deutlich geringer, englische Beschilderung auf ein absolutes Minimum reduziert. Im Hostel bekommen wir jedoch hilfreiche Unterstützung bei der Suche nach einer Busverbindung in den Nationalpark. Die Zieltafeln der Busse aller relevanten Ziele sind abfotografiert und um eine englische Übersetzung ergänzt.
Wir stopfen nur das Nötigste für zwei Tage in unsere Rucksäcke und lassen die Koffer im Hostel. Rege Betriebsamkeit herrscht in der engen Seitengasse, als wir uns auf den Weg zum Busbahnhof machen.
Dieser ist zwar flächenmäßig recht groß, aber es herrscht kaum Betrieb. Wir kommen nicht weit, ehe uns ein Mann mit der Frage „Zhangjiajie?“ aufgabelt. Dabei ist anzumerken, dass es zwei Orte namens Zhangjiajie gibt. Einmal die Millionenstadt mit Bahnhof, einmal ein Dorf in der Nähe des Nationalparks. Und zu letzterem wollen wir jetzt fahren.
Er führt uns durch sinnlos vor sich hin piepende Metalldetektoren, an denen niemand steht, zu den Bussteigen. Hier pausieren die Fahrer.
Eine enorme Flotte Kleinbusse übernimmt ab hier die Bedienung des weiteren Umlandes.
Man beachte die Zielbeschilderung – ohne Chinesischkenntnisse keine Chance. Bemerkenswert finde ich, dass offensichtlich immer dasselbe Fahrzeug auf derselben Strecke eingesetzt wird, kann doch der Ziel-Aufkleber nicht einfach getauscht werden. Im Hintergrund wird offensichtlich gerade etwas repariert.
Wir steigen als erste Fahrgäste in den angebotenen Kleinbus ein – kurzer Check mit dem Foto aus dem Hostel, passt.
Abfahrt wäre in 15 Minuten. Da bleibt noch reichlich Zeit, den Innenraum zu dokumentieren.
Man beachte die vier Überwachungskameras – eine überwacht den Fahrer, eine den Beifahrer, eine den Fahrgastraum und eine die Kasse, rechts abgeschnitten.
Tatsächlich geht es nach 15 Minuten mit ein paar mehr Fahrgästen los, der Fahrer weist alle Insassen darauf hin, sich anzuschnallen. Denn bei der Ausfahrt aus dem Busbahnhof betritt ein Polizist den Bus und kontrolliert, dass auch wirklich alle angeschnallt sind.
Geschickt und nicht besonders eilig steuert der Fahrer den Bus durch den Verkehr. Nach einigen Halten bleibt die Stadt zurück. Und wir rollen über holprige Staubpisten. Parallel wird gerade eine Autobahn in die Landschaft gezimmert, obwohl zumindest aktuell kaum Verkehr unterwegs ist.
Unterwegs steigt eine alte Frau zu und wirft Geld in die Kasse. Anschließend hält sie ihren Ausweis in die Kamera, möglicherweise als Nachweis über die Berechtigung für einen ermäßigten Fahrpreis.
Die Smartphone-Verbreitung ist hier deutlich geringer, man merkt den Unterschied zu den großen Metropolen in jeder Hinsicht.
Die Berge werden mit riesigen Hotels und Ferienhaussiedlungen zugebaut. Es handelt sich um eine der bekanntesten Urlaubsregionen in China. Und der Markt für Inlandstourismus ist riesig, nicht zuletzt dank der stetig wachsenden Mittelschicht.
Nach anderthalb Stunden über immer engere und steilere Straßen sind wir am Ziel. Das Dorf wirkt ziemlich ausgestorben, da wir komplett außerhalb der Saison unterwegs sind.
Unser Hotel mit mindestens 100 Zimmern (davon vielleicht 3 belegt) und etwas morbidem Charme hat leider einen fingerdicken Spalt unter der Zimmertür zum Lichthof – draußen in der Sonne ist es wärmer als drinnen. Immerhin gibt es eine Wärmedecke.
In einem eiskalten Restaurant nehmen wir ein stark gesalzenes Mittagessen zu uns, Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen hier absolut nicht.
Dann starten wir zum Nachmittagsspaziergang durch die berühmten Felsnadeln aus Sandstein.
Ich habe zumindest keine mehr gesehen. Die HGV-Bahnhöfe sind ohnehin alle gesichtslose Beton-Stahl-Zweckbauten ohne jeden Flair.Oliver-BergamLaim @ 2 Jul 2018, 11:28 hat geschrieben:Wenn die chinesischen Schriftzeichen nicht wären, könnte die Bahnhofshalle auch in der Slowakei oder in Rumänien stehen Gibt es Bahnhöfe in derartigem Stil noch öfter in China?
Für mich gehört immer das gesamte Bild dazu - ich möchte weder ausschließlich die schönen Seiten weder ausschließlich die hässlichen Seiten sehen und bemühe mich auch, ausgewogen zu berichten. Was nicht heißen soll, dass ich mich mit der Situation konfrontiert, besonders wohl gefühlt habe. Im Nachhinein bin ich aber sehr froh, nach viel Mühe diesen Zug genutzt haben zu können.Ansonsten muss ich Dir sagen - gut, dass Du 10 Jahre jünger bist als ich. Mit Mitte 30 hätte ich keine Lust mehr, ein derartiges Chaos mitzumachen wie auf der von Dir beschriebenen Zugfahrt abseits des HGV-Blitzeblank.
Sicher, die Hochhäuser sind überall gleich und auf den ersten Blick ähneln sich chinesische Großsstädte wirklich sehr, ganz anders als in Deutschland oder Europa. Aber es gibt durchaus Unterschiede (z.B. Kulinarik, Mentalität), die es lohnenswert machen, mehrere Orte zu besuchen. Und die Stadtmauer von Xi'an ist dann doch völlig anders als die Verbotene Stadt in Peking oder der Bund in Shanghai.Auch die gesichtslosen, wirklich alle gleich aussehenden Megastädte wären für mich jetzt wenig reizvoll.
Aber nichtsdestotrotz haben wir auch einen ordentlichen Block Natur eingeschoben und der folgt jetzt:
Tag 13 Zhangjiajie
Man merkt eindeutig, dass wir die chinesische Provinz erreicht haben. Zwar ist Zhangjiajie eine Millionenstadt, doch die Anzahl der Hochhäuser ist deutlich geringer, englische Beschilderung auf ein absolutes Minimum reduziert. Im Hostel bekommen wir jedoch hilfreiche Unterstützung bei der Suche nach einer Busverbindung in den Nationalpark. Die Zieltafeln der Busse aller relevanten Ziele sind abfotografiert und um eine englische Übersetzung ergänzt.
Wir stopfen nur das Nötigste für zwei Tage in unsere Rucksäcke und lassen die Koffer im Hostel. Rege Betriebsamkeit herrscht in der engen Seitengasse, als wir uns auf den Weg zum Busbahnhof machen.
Dieser ist zwar flächenmäßig recht groß, aber es herrscht kaum Betrieb. Wir kommen nicht weit, ehe uns ein Mann mit der Frage „Zhangjiajie?“ aufgabelt. Dabei ist anzumerken, dass es zwei Orte namens Zhangjiajie gibt. Einmal die Millionenstadt mit Bahnhof, einmal ein Dorf in der Nähe des Nationalparks. Und zu letzterem wollen wir jetzt fahren.
Er führt uns durch sinnlos vor sich hin piepende Metalldetektoren, an denen niemand steht, zu den Bussteigen. Hier pausieren die Fahrer.
Eine enorme Flotte Kleinbusse übernimmt ab hier die Bedienung des weiteren Umlandes.
Man beachte die Zielbeschilderung – ohne Chinesischkenntnisse keine Chance. Bemerkenswert finde ich, dass offensichtlich immer dasselbe Fahrzeug auf derselben Strecke eingesetzt wird, kann doch der Ziel-Aufkleber nicht einfach getauscht werden. Im Hintergrund wird offensichtlich gerade etwas repariert.
Wir steigen als erste Fahrgäste in den angebotenen Kleinbus ein – kurzer Check mit dem Foto aus dem Hostel, passt.
Abfahrt wäre in 15 Minuten. Da bleibt noch reichlich Zeit, den Innenraum zu dokumentieren.
Man beachte die vier Überwachungskameras – eine überwacht den Fahrer, eine den Beifahrer, eine den Fahrgastraum und eine die Kasse, rechts abgeschnitten.
Tatsächlich geht es nach 15 Minuten mit ein paar mehr Fahrgästen los, der Fahrer weist alle Insassen darauf hin, sich anzuschnallen. Denn bei der Ausfahrt aus dem Busbahnhof betritt ein Polizist den Bus und kontrolliert, dass auch wirklich alle angeschnallt sind.
Geschickt und nicht besonders eilig steuert der Fahrer den Bus durch den Verkehr. Nach einigen Halten bleibt die Stadt zurück. Und wir rollen über holprige Staubpisten. Parallel wird gerade eine Autobahn in die Landschaft gezimmert, obwohl zumindest aktuell kaum Verkehr unterwegs ist.
Unterwegs steigt eine alte Frau zu und wirft Geld in die Kasse. Anschließend hält sie ihren Ausweis in die Kamera, möglicherweise als Nachweis über die Berechtigung für einen ermäßigten Fahrpreis.
Die Smartphone-Verbreitung ist hier deutlich geringer, man merkt den Unterschied zu den großen Metropolen in jeder Hinsicht.
Die Berge werden mit riesigen Hotels und Ferienhaussiedlungen zugebaut. Es handelt sich um eine der bekanntesten Urlaubsregionen in China. Und der Markt für Inlandstourismus ist riesig, nicht zuletzt dank der stetig wachsenden Mittelschicht.
Nach anderthalb Stunden über immer engere und steilere Straßen sind wir am Ziel. Das Dorf wirkt ziemlich ausgestorben, da wir komplett außerhalb der Saison unterwegs sind.
Unser Hotel mit mindestens 100 Zimmern (davon vielleicht 3 belegt) und etwas morbidem Charme hat leider einen fingerdicken Spalt unter der Zimmertür zum Lichthof – draußen in der Sonne ist es wärmer als drinnen. Immerhin gibt es eine Wärmedecke.
In einem eiskalten Restaurant nehmen wir ein stark gesalzenes Mittagessen zu uns, Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen hier absolut nicht.
Dann starten wir zum Nachmittagsspaziergang durch die berühmten Felsnadeln aus Sandstein.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Ich muss sofort an die Sächsische Schweiz denken. Die Ähnlichkeit ist unverkennbar, was Alex bei einer gemeinsamen Wanderung zum Prebischtor sofort bestätigt.
Unzählige Affen turnen am Nationalparkeingang herum. Die 3-Tages-Eintrittskarte, welche auch zur Benutzung der Busse innerhalb des riesigen Geländes berechtigt, wird mit einem Fingerabdruckscanner personalisiert, um sie nicht weitergeben zu können.
Das Winterlicht lässt die Felsnadeln erstrahlen.
Alle „Wanderwege“ sind gepflastert und auf den Massentourismus ausgelegt. Es ist allerdings kaum etwas los und die Stille ist eine willkommene Abwechslung zu den Millionenstädten.
Ein reichlich kurioses Bild bietet sich in Form eines riesigen Bildschirms, auf dem ein Werbefilm über den Nationalpark, welcher den Bildschirm umgibt, mit lautem Ton läuft.
Unzählige Affen turnen am Nationalparkeingang herum. Die 3-Tages-Eintrittskarte, welche auch zur Benutzung der Busse innerhalb des riesigen Geländes berechtigt, wird mit einem Fingerabdruckscanner personalisiert, um sie nicht weitergeben zu können.
Das Winterlicht lässt die Felsnadeln erstrahlen.
Alle „Wanderwege“ sind gepflastert und auf den Massentourismus ausgelegt. Es ist allerdings kaum etwas los und die Stille ist eine willkommene Abwechslung zu den Millionenstädten.
Ein reichlich kurioses Bild bietet sich in Form eines riesigen Bildschirms, auf dem ein Werbefilm über den Nationalpark, welcher den Bildschirm umgibt, mit lautem Ton läuft.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Das letzte Abendlicht
Und am Ausgang dieser kuriose Anblick:
Es wird jetzt schnell kalt. Da wir mit dem Mittagessen nicht so glücklich waren, suchen wir das zweite von zwei geöffneten Restaurants auf. Doch auch hier gesalzene Preise zu völlig gewürzlosem Essen. Die Familie sitzt um einen Tisch, unter dem ein mit Kohle beheizter Fußwärmer steht. Der 14-jährige Sohn bedient uns. Die einzigen beiden anderen, chinesischen, Gäste kommentieren die Rechnung mit den Worten „Ganz schön teuer.“
Und am Ausgang dieser kuriose Anblick:
Es wird jetzt schnell kalt. Da wir mit dem Mittagessen nicht so glücklich waren, suchen wir das zweite von zwei geöffneten Restaurants auf. Doch auch hier gesalzene Preise zu völlig gewürzlosem Essen. Die Familie sitzt um einen Tisch, unter dem ein mit Kohle beheizter Fußwärmer steht. Der 14-jährige Sohn bedient uns. Die einzigen beiden anderen, chinesischen, Gäste kommentieren die Rechnung mit den Worten „Ganz schön teuer.“
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Tag 14 Zhangjiajie
Was sich gestern Abend schon angebahnt hat, ist jetzt traurige Gewissheit. Es kam, wie es kommen musste und ich habe mir eine kräftige Erkältung eingefangen. Trotz Wärmedecke, Klimaanlage auf 30° und zugestopftem Türspalt war es eine kalte Nacht.
Ich fühle mich ziemlich schlapp und daher beschließen wir, eine gemütliche Bus- und Seilbahntour durch den Nationalpark zu machen. Die Seilbahnen sind im Eintrittspreis nicht inbegriffen und kosten nochmal etwa 10€ pro Fahrt.
Affen empfangen uns wieder am Eingang.
Der See, in dem sich gestern Abend die Felsnadeln gespiegelt haben, ist mit einer dünnen Eisschicht überzogen, doch in der Sonne ist es bereits viel wärmer als drinnen.
Die riesigen Wartebereiche vor den Bushaltestellen deuten darauf hin, dass man in der Hochsaison ewig anstehen muss – Freizeitparks lassen grüßen. Die eingesetzten Busse sind moderner als das Fahrzeug, mit dem wir aus der Stadt hochgefahren sind. Nervig ist dagegen, dass man ständig umsteigen muss, weil die Busse nur zwischen zwei Kreuzungen pendeln. Und unnötige Warnungen gibt es hier ebenfalls: „The bus will take a turn. Please sit firm and hold on tight.“
Blick aus der Seilbahn
Selbst die kurzen Fußwege und Wartezeiten entkräften mich, doch bis zum Aussichtspunkt muss ich mich irgendwie schleppen.
Ob mir die Ecstasy Terrace wohl einen Kick gibt?
Der Ausblick ist einfach grandios…
Was sich gestern Abend schon angebahnt hat, ist jetzt traurige Gewissheit. Es kam, wie es kommen musste und ich habe mir eine kräftige Erkältung eingefangen. Trotz Wärmedecke, Klimaanlage auf 30° und zugestopftem Türspalt war es eine kalte Nacht.
Ich fühle mich ziemlich schlapp und daher beschließen wir, eine gemütliche Bus- und Seilbahntour durch den Nationalpark zu machen. Die Seilbahnen sind im Eintrittspreis nicht inbegriffen und kosten nochmal etwa 10€ pro Fahrt.
Affen empfangen uns wieder am Eingang.
Der See, in dem sich gestern Abend die Felsnadeln gespiegelt haben, ist mit einer dünnen Eisschicht überzogen, doch in der Sonne ist es bereits viel wärmer als drinnen.
Die riesigen Wartebereiche vor den Bushaltestellen deuten darauf hin, dass man in der Hochsaison ewig anstehen muss – Freizeitparks lassen grüßen. Die eingesetzten Busse sind moderner als das Fahrzeug, mit dem wir aus der Stadt hochgefahren sind. Nervig ist dagegen, dass man ständig umsteigen muss, weil die Busse nur zwischen zwei Kreuzungen pendeln. Und unnötige Warnungen gibt es hier ebenfalls: „The bus will take a turn. Please sit firm and hold on tight.“
Blick aus der Seilbahn
Selbst die kurzen Fußwege und Wartezeiten entkräften mich, doch bis zum Aussichtspunkt muss ich mich irgendwie schleppen.
Ob mir die Ecstasy Terrace wohl einen Kick gibt?
Der Ausblick ist einfach grandios…
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Irgendwo da unten sind wir gestern rumgelaufen.
Überall turnen Affen herum und werden von Touristen fotografiert.
Sobald sie nur Papier knistern hören, sind sie schon zu Stelle. Wir lassen unsere Vorräte lieber unangetastet.
Und plötzlich springt ein Affe auf den Rucksack eines Mannes, zieht die Instant-Nudelsuppe heraus und springt davon.
Er reißt die Packung auf, zerrt den Inhalt heraus und stößt ein erfreutes Kreischen aus.
Arbeiter hacken das Eis vom Weg. Letzte Nacht muss es hier oben hart gefroren haben und die Wege sind sehr rutschig. Mit dem nächsten Bus geht es zum gläsernen Aufzug.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Von der Talstation müssen wir noch zwei Busse nehmen, ehe wir den Ausgang am Ostende zum größeren Ort Wuligayuan erreichen. Auch er wirkt ziemlich ausgestorben.
Zum Mittagessen gibt es Teigtaschen in der Suppe, wir suchen ein anderes Hostel auf Empfehlung von zwei Australiern auf. Dort gibt es ein Zimmer mit riesigem Standlüfter und Alex hält es für die bessere Idee, hierzubleiben. In der Tat dauert es nur wenige Minuten, bis das Zimmer mollig warm ist. Wieviel Strom das Ding verbraucht, will ich lieber nicht wissen.
Für mich ist damit auch schon Feierabend.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Tag 15 Zhangjiajie
Das Frühstück besteht für mich aus Keksen, während ich den Mittag im warmen Zimmer abwarte. Auch wenn es hier keinen zentimeterbreiten Spalt am Fenster gibt, bemerkt man die schlechte Isolierung, sobald man den Standlüfter ausschaltet. Innerhalb weniger Minuten ist das Zimmer ausgekühlt.
Glücklicherweise hat Alex ein bisschen Bildmaterial produziert, sodass ich zumindest bildlich auch heute mitwandern konnte.
Snack-Zeit
Vereister Weg
Auch wenn die Ähnlichkeiten zur Sächsischen Schweiz vorhanden sind, besticht Zhangjiajie durch die schiere Ausdehnung:
Das Frühstück besteht für mich aus Keksen, während ich den Mittag im warmen Zimmer abwarte. Auch wenn es hier keinen zentimeterbreiten Spalt am Fenster gibt, bemerkt man die schlechte Isolierung, sobald man den Standlüfter ausschaltet. Innerhalb weniger Minuten ist das Zimmer ausgekühlt.
Glücklicherweise hat Alex ein bisschen Bildmaterial produziert, sodass ich zumindest bildlich auch heute mitwandern konnte.
Snack-Zeit
Vereister Weg
Auch wenn die Ähnlichkeiten zur Sächsischen Schweiz vorhanden sind, besticht Zhangjiajie durch die schiere Ausdehnung:
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Sehr schick auch dieses Felsentor:
Zum Mittagessen gibt es drei Klassiker.
Vorne grüner Tofu, hinten links Aubergine, rechts Rindfleisch mit viel Koriander und auch viel Chili – nicht unbedingt optimal bei meinem Halsweh.
Unnötig zu erwähnen, dass wir auch hier die Attraktion sind – ich habe mich inzwischen daran gewöhnt. Auch die Speisekarte gibt es nur auf Chinesisch. Dafür ist es sehr lecker und deutlich günstiger als im anderen Dorf.
Wir suchen den Busbahnhof auf und treten die Rückfahrt ins Tal an. Immerhin stehen hier die Ziele an den Bussteigen auch auf Englisch. Wieder wird bei der Ausfahrt kontrolliert, ob auch alle Fahrgäste angeschnallt sind. In diesem Bus gibt es allerdings keine Kasse.
Wir tuckern gemütlich über einen riesigen Umweg und fürchten schon, ganz wo anders hinzufahren. Schließlich schlagen wir dann doch den richtigen Weg ein. Eine Frau steigt ein, kassiert, vermerkt irgendwas in einer Liste und steigt wieder aus.
Weiter geht’s über eine Landstraße und durch einen mehrere Kilometer langen Tunnel. Arbeiter streichen mit Farbrollen den Randstein schwarz-gelb an. Pannenbuchten oder Notausgänge werden überbewertet und sind folglich nicht vorhanden.
Die letzten Kilometer legen wir auf der Autobahn zurück, auf der ein Tempolimit von 100 km/h gilt. Die meisten halten sich daran. Unser Kleinbus darf nur 80 km/h fahren, sobald diese Geschwindigkeit überschritten wird, ertönt irgendeine Sprachausgabe beim Fahrer.
Die Parkplätze, welche nach einem kurzen Ausfädelstreifen direkt am Straßenrand liegen, finde ich sehr gewöhnungsbedürftig.
In Zhangjiajie wird offensichtlich gerade eine neue HGV-Trasse quer über die Stadt angelegt, denn die Betonstützen ragen in regelmäßigen Abständen aus dem Häusermeer hervor.
Zu unserer Überraschung sind für den späteren Zug morgen noch etliche Soft Sleeper-Plätze frei. 12h im Hard Seat muss in meinem Zustand wirklich nicht sein und wir suchen nach der Ankunft sogleich den Bahnhof auf.
Doch wir können nur unsere Karten für den späteren Zug gleicher Klasse tauschen, denn an der Kasse wird nur Wechatpay, Alipay oder eine chinesische Kreditkarte akzeptiert. Das erklärt uns die Mitarbeiterin in überraschend gutem Englisch. Wir könnten aber ein Upgrade direkt beim Schaffner im Zug kaufen.
Mühsam schleppe ich mich zum Hostel und verbringe den Abend im Bett.
Zum Mittagessen gibt es drei Klassiker.
Vorne grüner Tofu, hinten links Aubergine, rechts Rindfleisch mit viel Koriander und auch viel Chili – nicht unbedingt optimal bei meinem Halsweh.
Unnötig zu erwähnen, dass wir auch hier die Attraktion sind – ich habe mich inzwischen daran gewöhnt. Auch die Speisekarte gibt es nur auf Chinesisch. Dafür ist es sehr lecker und deutlich günstiger als im anderen Dorf.
Wir suchen den Busbahnhof auf und treten die Rückfahrt ins Tal an. Immerhin stehen hier die Ziele an den Bussteigen auch auf Englisch. Wieder wird bei der Ausfahrt kontrolliert, ob auch alle Fahrgäste angeschnallt sind. In diesem Bus gibt es allerdings keine Kasse.
Wir tuckern gemütlich über einen riesigen Umweg und fürchten schon, ganz wo anders hinzufahren. Schließlich schlagen wir dann doch den richtigen Weg ein. Eine Frau steigt ein, kassiert, vermerkt irgendwas in einer Liste und steigt wieder aus.
Weiter geht’s über eine Landstraße und durch einen mehrere Kilometer langen Tunnel. Arbeiter streichen mit Farbrollen den Randstein schwarz-gelb an. Pannenbuchten oder Notausgänge werden überbewertet und sind folglich nicht vorhanden.
Die letzten Kilometer legen wir auf der Autobahn zurück, auf der ein Tempolimit von 100 km/h gilt. Die meisten halten sich daran. Unser Kleinbus darf nur 80 km/h fahren, sobald diese Geschwindigkeit überschritten wird, ertönt irgendeine Sprachausgabe beim Fahrer.
Die Parkplätze, welche nach einem kurzen Ausfädelstreifen direkt am Straßenrand liegen, finde ich sehr gewöhnungsbedürftig.
In Zhangjiajie wird offensichtlich gerade eine neue HGV-Trasse quer über die Stadt angelegt, denn die Betonstützen ragen in regelmäßigen Abständen aus dem Häusermeer hervor.
Zu unserer Überraschung sind für den späteren Zug morgen noch etliche Soft Sleeper-Plätze frei. 12h im Hard Seat muss in meinem Zustand wirklich nicht sein und wir suchen nach der Ankunft sogleich den Bahnhof auf.
Doch wir können nur unsere Karten für den späteren Zug gleicher Klasse tauschen, denn an der Kasse wird nur Wechatpay, Alipay oder eine chinesische Kreditkarte akzeptiert. Das erklärt uns die Mitarbeiterin in überraschend gutem Englisch. Wir könnten aber ein Upgrade direkt beim Schaffner im Zug kaufen.
Mühsam schleppe ich mich zum Hostel und verbringe den Abend im Bett.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Tag 16 Zhangjiajie -> Guiyang
Sehr zu unserem Missfallen fällt das Frühstück trotz entsprechender Absprache aus und muss durch ein gestern Abend gekauftes süßes Teilchen ersetzt werden. Dann schleppe ich mich wieder zum Bahnhof.
Nach der kurzen Sicherheitskontrolle sind wir auch schon im Warteraum. Unser Zug ist mit +8 angekündigt, woraus später +12, dann +17 werden. Wir fragen direkt nach dem Einstieg den Schaffner nach einem Upgrade, er bedeutet uns, zu warten. Dieser Hard Seat-Wagen ist nicht ansatzweise so schlimm wie der andere, viel sauberer und statt Kunstlederbänken gibt es individuelle, gepolsterte Sitze. Eine Frau spricht uns sofort an und bald ruhen wieder alle Blicke auf uns.
Stocksteif beobachtet der Schaffner die Abfahrt und als wir den Bahnhof verlassen haben, verschwindet er erst in die eine, dann in die andere Richtung. Nach einer halben Stunde taucht eine andere Mitarbeiterin auf, die uns nach einigem Zettelwälzen ein Upgrade in den Soft Sleeper für 20€ p.P verkauft.
Unsere Plätze sind nicht im selben Abteil und der erste Platz ist durch eine Frau belegt, die uns weißmachen will, wir hätten die obere Liege, was aber nicht der Fall ist. Unser zweiter Platz ist ebenfalls belegt, wird aber kommentarlos geräumt. Dass das Bettzeug schon benutzt ist, spielt keine Rolle, da es auf der 48-stündigen Fahrt ohnehin nicht gewechselt wird, selbst wenn die Fahrgäste andere sind.
Da in diesem Abteil zwei Betten frei sind, bleiben wir einfach zusammen. Unsere Mitreisenden sind ein Mann um die 50 und einem halb so alten. Natürlich sind die beiden superneugierig und Alex Chinesischkenntnisse werden mal wieder ausgereizt.
In gemütlichem Tempo rollt der Zug über die eingleisige Strecke, welche sich den Hang entlangschlängelt und durch etliche Tunnels führt.
Es gibt immer wieder längere Kreuzungsaufenthalte; Verkehrshalte gibt es auf der zwölfstündigen Fahrt nur vier. Mit 80 bis 100 km/h ist es eine sehr gemütliche Fahrt, den ersten Halt erreichen wir mit -20.
Kinder tollen auf dem Gang herum, allen Fahrgästen geht die lange Fahrt langsam auf die Nerven. Wir suchen den Speisewagen auf, werden jedoch bitter enttäuscht – wir sind 10 Minuten zu spät dran. Von 13:30 Uhr bis 17:30 hat das Personal Pause.
Reisfelder ziehen vorbei…
...Kohlekraftwerke…
…und Reisterrassen.
Obwohl die Strecke ab Huaihua zweigleisig ist, sind die beiden Gleise völlig unabhängig voneinander wie zwei eingleisige Strecken trassiert.
Stocksteif stehen die Fdl an der Strecke – kein Vergleich zum freundlichen Grüßen in Deutschland.
Chinesische Popmusik dröhnt aus dem Handy des jungen Chinesen, sie klingt 1:1 wie englische. Der Ältere hustet mit mir um die Wette und macht sich nie die Mühe, die Hand vor den Mund zu halten. Chinesen schnäuzen nicht, sie ziehen die Rotze hoch und spucken sie dann aus, im Zug in ein Tempo.
Aufenthalt
Sehr zu unserem Missfallen fällt das Frühstück trotz entsprechender Absprache aus und muss durch ein gestern Abend gekauftes süßes Teilchen ersetzt werden. Dann schleppe ich mich wieder zum Bahnhof.
Nach der kurzen Sicherheitskontrolle sind wir auch schon im Warteraum. Unser Zug ist mit +8 angekündigt, woraus später +12, dann +17 werden. Wir fragen direkt nach dem Einstieg den Schaffner nach einem Upgrade, er bedeutet uns, zu warten. Dieser Hard Seat-Wagen ist nicht ansatzweise so schlimm wie der andere, viel sauberer und statt Kunstlederbänken gibt es individuelle, gepolsterte Sitze. Eine Frau spricht uns sofort an und bald ruhen wieder alle Blicke auf uns.
Stocksteif beobachtet der Schaffner die Abfahrt und als wir den Bahnhof verlassen haben, verschwindet er erst in die eine, dann in die andere Richtung. Nach einer halben Stunde taucht eine andere Mitarbeiterin auf, die uns nach einigem Zettelwälzen ein Upgrade in den Soft Sleeper für 20€ p.P verkauft.
Unsere Plätze sind nicht im selben Abteil und der erste Platz ist durch eine Frau belegt, die uns weißmachen will, wir hätten die obere Liege, was aber nicht der Fall ist. Unser zweiter Platz ist ebenfalls belegt, wird aber kommentarlos geräumt. Dass das Bettzeug schon benutzt ist, spielt keine Rolle, da es auf der 48-stündigen Fahrt ohnehin nicht gewechselt wird, selbst wenn die Fahrgäste andere sind.
Da in diesem Abteil zwei Betten frei sind, bleiben wir einfach zusammen. Unsere Mitreisenden sind ein Mann um die 50 und einem halb so alten. Natürlich sind die beiden superneugierig und Alex Chinesischkenntnisse werden mal wieder ausgereizt.
In gemütlichem Tempo rollt der Zug über die eingleisige Strecke, welche sich den Hang entlangschlängelt und durch etliche Tunnels führt.
Es gibt immer wieder längere Kreuzungsaufenthalte; Verkehrshalte gibt es auf der zwölfstündigen Fahrt nur vier. Mit 80 bis 100 km/h ist es eine sehr gemütliche Fahrt, den ersten Halt erreichen wir mit -20.
Kinder tollen auf dem Gang herum, allen Fahrgästen geht die lange Fahrt langsam auf die Nerven. Wir suchen den Speisewagen auf, werden jedoch bitter enttäuscht – wir sind 10 Minuten zu spät dran. Von 13:30 Uhr bis 17:30 hat das Personal Pause.
Reisfelder ziehen vorbei…
...Kohlekraftwerke…
…und Reisterrassen.
Obwohl die Strecke ab Huaihua zweigleisig ist, sind die beiden Gleise völlig unabhängig voneinander wie zwei eingleisige Strecken trassiert.
Stocksteif stehen die Fdl an der Strecke – kein Vergleich zum freundlichen Grüßen in Deutschland.
Chinesische Popmusik dröhnt aus dem Handy des jungen Chinesen, sie klingt 1:1 wie englische. Der Ältere hustet mit mir um die Wette und macht sich nie die Mühe, die Hand vor den Mund zu halten. Chinesen schnäuzen nicht, sie ziehen die Rotze hoch und spucken sie dann aus, im Zug in ein Tempo.
Aufenthalt
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Der graue Tag verliert an Licht, das Grau geht in Blau, dann in Schwarz über. Unermüdlich rollt der Zug weiter.
Wir starten einen neuen Versuch im Speisewagen, doch die Auswahl ist sehr beschränkt und wir erhalten nur eine Suppe und Tomate mit Rührei.
Mit völlig unnötiger Hektik macht sich der ältere Mann bereits eine halbe Stunde vor Ankunft aussteigefertig.
Mehr als 58 Stunden benötigt der K2288 für die Fahrt vom Nordosten bis in den Südwesten des riesigen Landes.
Mit +7 halten wir in Guiyang. Ich schleppe mich durch die Menschenmassen des sehr lebhaften Bahnhofsviertels. Händler preisen ihre Waren an, Prostituierte bieten ihre Dienste an, Autos, Rikschas und Mofas hupen pausenlos und erfolglos.
„Willst du mal Fieber messen?“
Dietdietdietdiet. 38,7°.
Gehe ins Bett. Begib dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los. Ziehe nicht € 200 ein.
Wir starten einen neuen Versuch im Speisewagen, doch die Auswahl ist sehr beschränkt und wir erhalten nur eine Suppe und Tomate mit Rührei.
Mit völlig unnötiger Hektik macht sich der ältere Mann bereits eine halbe Stunde vor Ankunft aussteigefertig.
Mehr als 58 Stunden benötigt der K2288 für die Fahrt vom Nordosten bis in den Südwesten des riesigen Landes.
Mit +7 halten wir in Guiyang. Ich schleppe mich durch die Menschenmassen des sehr lebhaften Bahnhofsviertels. Händler preisen ihre Waren an, Prostituierte bieten ihre Dienste an, Autos, Rikschas und Mofas hupen pausenlos und erfolglos.
„Willst du mal Fieber messen?“
Dietdietdietdiet. 38,7°.
Gehe ins Bett. Begib dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los. Ziehe nicht € 200 ein.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Tag 17 Guiyang
Wir hatten gehofft, dass es hier im Süden endlich mal wärmer wird. Doch nachts fällt das Thermometer weiterhin unter den Gefrierpunkt – und wir befinden uns auf demselben Breitengrad wie Westsahara!
Wir verlängern spontan unseren Aufenthalt hier auf zwei Tage, um mir eine Reisepause zu verschaffen. Dank Wärmedecke ist es einigermaßen erträglich und unser Gastgeber spricht zwar kein Englisch, ist aber supernett.
Nachmittags schnappe ich dann doch kurzzeitig Luft, wenn auch nur auf der Dachterrasse.
Und was diese Unterkunft so besonders macht ist der Blick auf den Bahnhof Guiyang.
Eine sechsachsige E-Lok älterer Generation rangiert…
…und übernimmt später einen Zug.
Alle Züge haben 18 Wagen.
Auf dem freien Grundstück im Vordergrund scharren Hühner und eine Frau geistert durch das trockene Gestrüpp. Slums sind ein sehr seltener Anblick, hier aber deutlich sichtbar.
Offensichtlich befindet sich in unserem Haus ein Umspannwerk für die Bahn, zumindest sind die Stromkästen im Treppenhaus mit Eisenbahn-Logos versehen.
Unser Gastgeber schlägt vor, gemeinsam ein Abendessen zuzubereiten. Er chinesisch, wir deutsch. Alex geht zusammen mit ihm einkaufen und dokumentiert das bunte Treiben unseres Viertels.
Zum Thema Plastiktüten sage ich lieber nichts…
Gesucht ist ein typisch deutsches Essen, welches keine für China besonders exotischen Zutaten braucht und recht einfach zu kochen ist.
Wir entscheiden uns für Schnitzel mit Bratkartoffeln.
Das Fleisch brutzelt vor sich hin, wir bereiten die Panade vor. Rechts hinten ein Küchengerät, welches in keinem chinesischen Haushalt fehlen darf: Der Reiskocher.
Wir hatten gehofft, dass es hier im Süden endlich mal wärmer wird. Doch nachts fällt das Thermometer weiterhin unter den Gefrierpunkt – und wir befinden uns auf demselben Breitengrad wie Westsahara!
Wir verlängern spontan unseren Aufenthalt hier auf zwei Tage, um mir eine Reisepause zu verschaffen. Dank Wärmedecke ist es einigermaßen erträglich und unser Gastgeber spricht zwar kein Englisch, ist aber supernett.
Nachmittags schnappe ich dann doch kurzzeitig Luft, wenn auch nur auf der Dachterrasse.
Und was diese Unterkunft so besonders macht ist der Blick auf den Bahnhof Guiyang.
Eine sechsachsige E-Lok älterer Generation rangiert…
…und übernimmt später einen Zug.
Alle Züge haben 18 Wagen.
Auf dem freien Grundstück im Vordergrund scharren Hühner und eine Frau geistert durch das trockene Gestrüpp. Slums sind ein sehr seltener Anblick, hier aber deutlich sichtbar.
Offensichtlich befindet sich in unserem Haus ein Umspannwerk für die Bahn, zumindest sind die Stromkästen im Treppenhaus mit Eisenbahn-Logos versehen.
Unser Gastgeber schlägt vor, gemeinsam ein Abendessen zuzubereiten. Er chinesisch, wir deutsch. Alex geht zusammen mit ihm einkaufen und dokumentiert das bunte Treiben unseres Viertels.
Zum Thema Plastiktüten sage ich lieber nichts…
Gesucht ist ein typisch deutsches Essen, welches keine für China besonders exotischen Zutaten braucht und recht einfach zu kochen ist.
Wir entscheiden uns für Schnitzel mit Bratkartoffeln.
Das Fleisch brutzelt vor sich hin, wir bereiten die Panade vor. Rechts hinten ein Küchengerät, welches in keinem chinesischen Haushalt fehlen darf: Der Reiskocher.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Dabei gibt es nur ein kleines Problem: Woher Semmelbrösel nehmen? Wir improvisieren mit Cornflakes, die es allerdings nur stark gesüßt gibt. Das Ergebnis:
Unser Gastgeber stellt sich beim Kochen deutlich geschickter an als wir. Mit Stäbchen zu kochen ist nochmal komplizierter als mit Stäbchen zu essen und das erste Schnitzel wird ein bisschen dunkel. Die Wok-Pfannen sind sehr dünn und werden sehr schnell sehr heiß…
Der Chinese schwenkt das Gemüse geschickt in der Pfanne und entzündet das Öl kurzzeitig in einer großen Stichflamme. In der Küche sammelt sich schon bald der Qualm.
Und so sieht unser deutsch-chinesisches Abendessen aus:
Alex schneidet gerade das Schnitzel in mundgerechte Stücke, denn sonst lässt es sich mit Stäbchen nicht essen.
Noch nicht im Bild sichtbar ist das Fleisch mit Chongqing-Pfeffer mit seinem sehr besonderen Geschmackserlebnis. Im Chinesischen gibt es ein eigenes Wort für dessen Eigenschaft, die sich etwa mit taub-scharf übersetzen lässt. In der Tat breitet sich ein sehr merkwürdig taubes Gefühl im Mund aus…
Ein Physik-Prof aus Guangzhou, der hier ebenfalls zu Gast ist, gesellt sich dazu. Seine Englischkenntnisse machen das Dolmetschen einfacher, da wir nicht immer die App bemühen müssen. Er war schon mal in Stuttgart, kann sich aber unter keinen Umständen vorstellen, längere Zeit im Ausland zu arbeiten. Obwohl ich ihn durchaus als patriotisch einschätzen würde, erzählt er recht offen über die Kehrseiten des Baubooms in China. Die ganzen Hochhäuser sind alle von unglaublich schlechter Qualität und auf maximal 30 Jahre ausgelegt. Dann kann man sie wieder abreißen und neu bauen – irgendwoher muss das chinesische BIP schließlich kommen.
Unser Gastgeber stellt sich beim Kochen deutlich geschickter an als wir. Mit Stäbchen zu kochen ist nochmal komplizierter als mit Stäbchen zu essen und das erste Schnitzel wird ein bisschen dunkel. Die Wok-Pfannen sind sehr dünn und werden sehr schnell sehr heiß…
Der Chinese schwenkt das Gemüse geschickt in der Pfanne und entzündet das Öl kurzzeitig in einer großen Stichflamme. In der Küche sammelt sich schon bald der Qualm.
Und so sieht unser deutsch-chinesisches Abendessen aus:
Alex schneidet gerade das Schnitzel in mundgerechte Stücke, denn sonst lässt es sich mit Stäbchen nicht essen.
Noch nicht im Bild sichtbar ist das Fleisch mit Chongqing-Pfeffer mit seinem sehr besonderen Geschmackserlebnis. Im Chinesischen gibt es ein eigenes Wort für dessen Eigenschaft, die sich etwa mit taub-scharf übersetzen lässt. In der Tat breitet sich ein sehr merkwürdig taubes Gefühl im Mund aus…
Ein Physik-Prof aus Guangzhou, der hier ebenfalls zu Gast ist, gesellt sich dazu. Seine Englischkenntnisse machen das Dolmetschen einfacher, da wir nicht immer die App bemühen müssen. Er war schon mal in Stuttgart, kann sich aber unter keinen Umständen vorstellen, längere Zeit im Ausland zu arbeiten. Obwohl ich ihn durchaus als patriotisch einschätzen würde, erzählt er recht offen über die Kehrseiten des Baubooms in China. Die ganzen Hochhäuser sind alle von unglaublich schlechter Qualität und auf maximal 30 Jahre ausgelegt. Dann kann man sie wieder abreißen und neu bauen – irgendwoher muss das chinesische BIP schließlich kommen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Tag 18 Guiyang -> Yangshuo
Bei der Anreise zum Bahnhof Guiyang East planen wir extra viel Puffer ein, da sich mein gesundheitlicher Zustand immer noch nicht gebessert hat.
Die Taxi-App glänzt heute mit totaler Fehlfunktion und ein Verkehrsunfall bringt den labilen Fluss vollständig zum Erliegen. Infolgedessen verdoppeln sich Lautstärke und Frequenz des Hupkonzerts.
Wertvolle Zeit verstreicht, ehe wir endlich ein Taxi finden. Der Kofferraum lässt sich nach dem Einladen unserer beiden Koffer nicht mehr schließen und so werden sie mit Gummibändern verspannt und die Heckklappe offengelassen.
Das lebendige Stadtviertel weicht schon bald den üblichen Hochhäusern, eine Bahnstrecke windet sich aufgeständert durch die Häuserschluchten.
Der Ostbahnhof ist über eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt, zunächst zwischen Hochhäusern, dann zügig über eine Autobahn, die fast nur aus Tunnels und Brücken besteht.
Der Bahnhof liegt zwischen Erdhügeln in einem Stadtentwicklungsgebiet. Hier wird erstaunlich genau kontrolliert und wir müssen unser Buttermesser abgeben.
Dieses Mal erwartet uns ein CRH2, welcher dem Shinkansen entspricht.
Mit „nur“ 250 km/h rauscht der Zug durch Tunnels und über Brücken durch die Karstlandschaft. Es ist einer der Bummel-Schnellzüge, die an jedem Bahnhof halten.
Obwohl der Zug fast komplett leer ist, wurden uns gestern beim Fahrkartentausch zwei Plätze in komplett unterschiedlichen Wagen zugewiesen.
Es ist ein sehr trister Tag, der zu meiner Stimmung passt. Die Landschaft verändert sich. Man merkt deutlich, dass wir eine wärmere Klimazone erreichen, Orangen und Mandarinenbäume prägen das Bild.
Nach einem pünktlichen Start erreichen wir knapp drei Stunden später immer noch pünktlich unser nächstes Etappenziel.
Nach einem überschaubaren Fahrgastwechsel entschwindet der Zug wieder in den trüben Nachmittag.
Wir ignorieren die Taxifahrer und nehmen den komfortablen Reisebus in den 20 km entfernten Ort.
Ein erster Eindruck von den Karsthügeln:
Bei der Anreise zum Bahnhof Guiyang East planen wir extra viel Puffer ein, da sich mein gesundheitlicher Zustand immer noch nicht gebessert hat.
Die Taxi-App glänzt heute mit totaler Fehlfunktion und ein Verkehrsunfall bringt den labilen Fluss vollständig zum Erliegen. Infolgedessen verdoppeln sich Lautstärke und Frequenz des Hupkonzerts.
Wertvolle Zeit verstreicht, ehe wir endlich ein Taxi finden. Der Kofferraum lässt sich nach dem Einladen unserer beiden Koffer nicht mehr schließen und so werden sie mit Gummibändern verspannt und die Heckklappe offengelassen.
Das lebendige Stadtviertel weicht schon bald den üblichen Hochhäusern, eine Bahnstrecke windet sich aufgeständert durch die Häuserschluchten.
Der Ostbahnhof ist über eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt, zunächst zwischen Hochhäusern, dann zügig über eine Autobahn, die fast nur aus Tunnels und Brücken besteht.
Der Bahnhof liegt zwischen Erdhügeln in einem Stadtentwicklungsgebiet. Hier wird erstaunlich genau kontrolliert und wir müssen unser Buttermesser abgeben.
Dieses Mal erwartet uns ein CRH2, welcher dem Shinkansen entspricht.
Mit „nur“ 250 km/h rauscht der Zug durch Tunnels und über Brücken durch die Karstlandschaft. Es ist einer der Bummel-Schnellzüge, die an jedem Bahnhof halten.
Obwohl der Zug fast komplett leer ist, wurden uns gestern beim Fahrkartentausch zwei Plätze in komplett unterschiedlichen Wagen zugewiesen.
Es ist ein sehr trister Tag, der zu meiner Stimmung passt. Die Landschaft verändert sich. Man merkt deutlich, dass wir eine wärmere Klimazone erreichen, Orangen und Mandarinenbäume prägen das Bild.
Nach einem pünktlichen Start erreichen wir knapp drei Stunden später immer noch pünktlich unser nächstes Etappenziel.
Nach einem überschaubaren Fahrgastwechsel entschwindet der Zug wieder in den trüben Nachmittag.
Wir ignorieren die Taxifahrer und nehmen den komfortablen Reisebus in den 20 km entfernten Ort.
Ein erster Eindruck von den Karsthügeln:
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Nach der Ankunft am Busbahnhof in Yangshuo
Da wir uns für ein Hostel am Stadtrand entschieden haben, müssen wir noch ein Stück mit dem Stadtbus fahren.
Dieser ist zwar vorbildlich auf Englisch angeschrieben, doch wir warten…
…und warten…
…und warten. Nach einer halben Stunde sind zwar mindestens 50 Busse vorbeigefahren, aber nicht der Richtige. Nach zähen Verhandlungen drückt Alex den Taxipreis von 40 auf 25 Yuan.
10 Minuten später sind wir am Hostel.
Über Travelchinaguide hatte ich unsere Fahrkarten nach Hongkong bestellt, die per Post zugestellt oder in Hongkong abgeholt werden müssen. Sie sollen uns hier im Hostel erreichen, sind aber noch nicht angekommen. Hm, bleiben noch vier Tage, sonst hätte ich 50€ in den Sand gesetzt und wir müssten anders fahren.
Auf der Website der MTR können auch Online-Tickets für die grenzüberschreitenden Züge von Hongkong nach Guangzhou, Peking und Shanghai gekauft werden.
Dabei gilt jedoch zu beachten, dass diese nur in Hongkong abgeholt werden können. Folglich ist es nicht möglich, eine online gekaufte Fahrkarte Guangzhou – Hongkong in Guangzhou abzuholen. Freundlicherweise habe ich diesen Fehlkauf nach einer kurzen E-Mail rückgängig machen können und den Fahrpreis vollständig rückerstattet bekommen!
Abends stellt das Hostel die Leihfahrräder kostenlos zur Verfügung, doch sie sind nicht mal diesen Preis wert. Keine der beiden Bremsen an meinem Fahrrad funktioniert so richtig, von Licht wollen wir gar nicht sprechen. Dafür habe ich ja meine Fahrradlampe aus der Heimat mitgebracht.
Unser Abendessen wird teilweise in diesen Bambusrohren zubereitet.
Da wir uns für ein Hostel am Stadtrand entschieden haben, müssen wir noch ein Stück mit dem Stadtbus fahren.
Dieser ist zwar vorbildlich auf Englisch angeschrieben, doch wir warten…
…und warten…
…und warten. Nach einer halben Stunde sind zwar mindestens 50 Busse vorbeigefahren, aber nicht der Richtige. Nach zähen Verhandlungen drückt Alex den Taxipreis von 40 auf 25 Yuan.
10 Minuten später sind wir am Hostel.
Über Travelchinaguide hatte ich unsere Fahrkarten nach Hongkong bestellt, die per Post zugestellt oder in Hongkong abgeholt werden müssen. Sie sollen uns hier im Hostel erreichen, sind aber noch nicht angekommen. Hm, bleiben noch vier Tage, sonst hätte ich 50€ in den Sand gesetzt und wir müssten anders fahren.
Auf der Website der MTR können auch Online-Tickets für die grenzüberschreitenden Züge von Hongkong nach Guangzhou, Peking und Shanghai gekauft werden.
Dabei gilt jedoch zu beachten, dass diese nur in Hongkong abgeholt werden können. Folglich ist es nicht möglich, eine online gekaufte Fahrkarte Guangzhou – Hongkong in Guangzhou abzuholen. Freundlicherweise habe ich diesen Fehlkauf nach einer kurzen E-Mail rückgängig machen können und den Fahrpreis vollständig rückerstattet bekommen!
Abends stellt das Hostel die Leihfahrräder kostenlos zur Verfügung, doch sie sind nicht mal diesen Preis wert. Keine der beiden Bremsen an meinem Fahrrad funktioniert so richtig, von Licht wollen wir gar nicht sprechen. Dafür habe ich ja meine Fahrradlampe aus der Heimat mitgebracht.
Unser Abendessen wird teilweise in diesen Bambusrohren zubereitet.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Hmmm ... gibt es in China nichts, was Brot oder Brötchen ähnelt? Das wäre vielleicht eine bessere Wahl gewesen. :blink:Entenfang @ 6 Jul 2018, 21:29 hat geschrieben: Dabei gibt es nur ein kleines Problem: Woher Semmelbrösel nehmen? Wir improvisieren mit Cornflakes, die es allerdings nur stark gesüßt gibt.
Traditionell überhaupt nicht. Backwaren und Brot, das dem europäischen ähnelt, gibt es nur in einigen Malls. Oft ist es zudem noch süß, also mit Sicherheit keine gute Wahl.Lobedan @ 8 Jul 2018, 17:18 hat geschrieben:Hmmm ... gibt es in China nichts, was Brot oder Brötchen ähnelt? Das wäre vielleicht eine bessere Wahl gewesen. :blink:
Die Panade hat übrigens besser geschmeckt als erwartet. Alex hatte sich vorgenommen, auch zu Hause mal Schnitzelpanade aus (ungesüßten) Cornflakes zu machen. Muss mal bei nächster Gelegenheit fragen, was daraus geworden ist.
Tag 19 Yangshuo
Noch immer lässt mich die Erkältung nicht los. Immerhin hat es nachts nicht mehr gefroren und tagsüber ist mit deutlich zweistelligen Temperaturen zu rechnen.
Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen und eine heiße Schokolade mit Milchpulver.
Wir mieten uns Fahrräder zu je 1,20€ und ich achte dieses Mal darauf, dass zumindest eine der beiden Bremsen halbwegs funktionsfähig ist.
Dafür muss ich den festgerosteten Sattel in Kauf nehmen, welcher mir viel zu niedrig ist.
Eine der kleineren Hauptstraßen am Stadtrand
Hauptstraße in der Innenstadt
Wir erkunden ein wenig die Fußgängerzone, die um die Mittagszeit ziemlich leer ist. Der ganze Kitsch und die aus einem Geschäft dröhnende Schlagermusik mit chinesischem Text sorgen dennoch für die passende Stimmung.
Erfolglos versuchen wir, am Ufer eine Bootstour zu ergattern.
Also beschließen wir, mit dem Bus ins 30 km entfernte Xingping zu fahren. Der Ort liegt in der Nähe des Motivs, welches auf dem 20 Yuan-Schein abgebildet ist.
Gerade als wir den Busbahnhof in Yangshuo erreichen, kommt uns ein Bus nach Xingping entgegen. Wir winken, parken eilig unsere Fahrräder und dürfen noch mitfahren.
Die Fahrgäste transportieren ihre Markteinkäufe nach Hause. Als der Bus hält, wirft eine alte Frau ihre leere Plastikflasche durch die offene Tür und trifft dabei ein einsteigendes Mädchen. Hier auf dem Land ist es längst nicht so sauber wie in den Großstädten, aber immer noch um Welten besser als in Indien oder Marokko.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Xingping wirkt historischer als Yangshuo, doch auch hier sind etliche Touristengruppen unterwegs. Während die meisten Häuser unterwegs ganz neu wirkten, könnte hier tatsächlich Altbau saniert worden sein.
Hier gibt es Currywurst mit Omas Bratkartoffeln.
Hier könnten die Blüten sogar echt sein…
Am Fahrkartenschalter kann man nur eine Bootstour Richtung Süden buchen, die bekannte Stelle befindet sich aber im Norden und ist nur an einem anderen Schalter in fußläufig 15-minütiger Entfernung erhältlich.
Na toll, warum müssen Schalter und Abfahrtsort in China eigentlich immer so weit auseinanderliegen?
Wir sind erst ein paar Meter gelaufen, da spricht uns ein Mann an und bietet uns eine Bootstour an. Da wir allmählich unter Zeitdruck geraten (in weniger als 2h fährt bereits der letzte Bus zurück nach Yangshuo) und er uns eine Fahrt nach Yangshuo verspricht, schlagen wir zu. Er will 400 Yuan, wir einigen uns auf 300.
Mit der Fähre setzen wir auf die andere Uferseite über.
[
Dann warten wir auf Godot. Ständig telefoniert der Führer herum. Irgendwie verstehen wir das nicht. Hier stehen doch so viele Boote herum…
Fähre um Fähre kommen die Menschen mit Einkäufen an, ein Junge trägt ein totes Huhn an den Beinen, setzt sich hinter seinen Vater auf das Mofa und sie brausen davon.
Über 30 Minuten vergehen. Ich verliere allmählich die Geduld. Mein gesundheitlicher Zustand wird nicht besser und welchen Sinn hat denn eine Bootstour im Dunklen?
Wir sind schon kurz davor, die Tour abzublasen und mit dem Bus zurückzufahren, da werden wir in eine derart kaputte Rikscha gebeten, dass ernsthafte Zweifel aufkommen, ob die noch den nächsten Kilometer übersteht. Außer uns sitzen noch 10 Chinesen in der Rikscha und natürlich geht die Fragerei sofort los.
Die Kommunikation verläuft mit viel Gelächter aufseiten der Chinesen und wenig Verständnis auf unserer Seite ab, weil keiner von ihnen auch nur ein Wort Englisch spricht.
Stotternd erwacht der Motor des Fahrzeugs zum Leben und wir werden in Schrittgeschwindigkeit über schlechte und unbefestigte Wege zunächst zwischen Häusern, dann durch Gärten mit Orangenbäumen und zuletzt durch einen Wald gefahren.
Plötzlich bleiben wir stehen, vor uns noch eine Rikscha mit zehn Leuten.
Ohne erkennbaren Grund stehen wir nochmal zehn Minuten herum, ehe wir die Fahrt über den ausgetrockneten Seitenarm fortsetzen. Hier wird offensichtlich gerne Müll abgeladen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Nach über einer halben Stunde Fahrzeit erreichen wir einen ruhigen Seitenarm, in dem die Boote liegen.
Im Hintergrund wohnen Menschen in Hütten.
Allmählich kommt uns die ganze Sache höchst suspekt vor, denn direkt am Hafen waren doch auch Boote. Wozu also der ganze Aufwand?
Wir werden an Bord gebeten und sollen die 300 bezahlen. Kommt nicht in Frage. Jetzt sind wir auf der Hut.
Der Bootsführer behauptet, das wäre so üblich.
Verarschen kann ich mich selbst.
In Yangshuo wäre keine Zeit dafür.
Das ist nicht unser Problem.
Die Chinesen sind inzwischen alle auf ihren Booten abgefahren und er sieht ein, dass er hier kein Geld von uns bekommen wird und legt widerwillig ab.
Hier passt ein Zitat über den Lijiang-Fluss, auf das ich während einer Recherche gestoßen bin, ganz gut:
„Der Fluss ist wie ein durchsichtiger grüner Gürtel, die Berge gleichen Haarnadeln aus blauer Jade.“
(Han Yü, 768 – 824)
Auf Höchstgeschwindigkeit überholt er alle anderen Boote, nur vereinzelt sind noch andere Schiffe unterwegs.
Bald sind wir völlig allein zwischen Karsthügeln unterwegs, nur ein paar Enten und Büffel leisten uns Gesellschaft.
Der Fahrtwind ist bei der Lufttemperatur von etwa 10° eiskalt und wir sind bald ziemlich durchgefroren. Nicht unbedingt das Beste bei meiner Erkältung…
Wir brettern den Lijiang-Fluss entlang und überholen einige verwundert dreinblickende Fischer.
Mit unverminderter Geschwindigkeit sind wir nun eine Dreiviertelstunde unterwegs.
Allmählich setzt die Dämmerung ein und es entstehen keine brauchbaren Fotos mehr.
Nach dem durch eine App übersetzten Text „In Yangshuo we cannot go to the pier. We have to walk short distance.“ vor der Abfahrt ahne ich schon, dass uns noch eine Überraschung erwartet.
Und ehe wir es uns versehen, legt das Boot an einer Steinbank an, die Lichter von Yangshuo in deutlicher Entfernung zu erkennen. Und jetzt? Wir sind nicht in Yangshuo. Wir hatten doch einen Deal geschlossen, dass wir nach Yangshuo fahren.
Wir sollen fünf Minuten durch den dunklen Wald laufen und dort auf den Bus warten.
Aha. Mitten im Nirgendwo nach 19 Uhr mit dem Bus fahren, ganz sicher. Geld gibt es jedenfalls keines, bevor wir nicht in Yangshuo sind. Und fünf Minuten Fußweg sind ja wohl ein Witz für die laut Dianping Maps über 3 km bis zum Hafen.
Wir diskutieren einige Minuten herum und verweigern hartnäckige jede Bezahlung, so lange wir nicht in Yangshuo sind. Schließlich war von einer Bootstour die Rede und nicht von Rikscha fahren, Laufen und Busfahren. Der Bootsführer telefoniert herum und meint schließlich, wir sollen wieder an Bord kommen und er würde uns weiter nach Yangshuo fahren. Unser ungutes Gefühl macht sich nicht laut genug bemerkbar und noch während der Führer das Boot ins Wasser schiebt, wird mir klar, dass er in die falsche Richtung fahren wird.
Und genau so geschieht es. Inzwischen ist es fast stockdunkel und uns gar nicht mehr wohl bei der Sache. Angeblich hat er uns ein Taxi organisiert. Doch ich glaube jetzt gar nichts mehr.
Was tun? Polizei anrufen? Alex hält das für keine gute Idee und überzeugt mich mit seinem Einwand, dass er wohl kaum in der Lage wäre, unsere Lage auch nur ansatzweise auf Chinesisch zu beschreiben. Ich rufe stattdessen im Hostel an. Und noch während ich versuche, unsere Lage zu schildern, was trotz der guten Englischkenntnisse der Mitarbeiter nicht ganz einfach ist (We are on the boat from Xingping to Yangshuo. „Ehhh, there is no boat from Xingping to Yangshuo?!“) steuern wir nach drei Minuten wieder an die nächste Steinbank.
Wir sollen hier warten, er hätte uns ein Taxi organisiert. Sagt´s, springt auf sein Boot und nimmt schleunigst Reißaus. Vermutlich hat er Angst, dass wir die Polizei gerufen haben, da ihm aufgrund unseres Verhaltens wohl ohne jeden Zweifel klargeworden sein muss, dass wir das Ganze gar nicht mehr lustig finden.
Wir folgen einem unbeleuchteten Feldweg vom Ufer und erreichen schon wenige Minuten später einen Hof. Im Haus herrscht Bewegung und ein älterer Mann streift mit einer hellen Taschenlampe umher und sieht nach den Tieren.
Alex spricht ihn an und die ganze Familie samt Kindern beäugt uns bald neugierig, aber auch etwas zurückhaltend. Er nennt uns den Namen des Ortes und ich rufe wieder im Hostel an. Nachdem ich dreimal „Shuang Tan“ gesagt habe und sie es aufgrund meiner falschen Betonung immer noch nicht verstanden haben, versucht sich Alex ebenfalls mehrmals erfolglos am Namen dieses Gehöfts. Alex hält dem Alten das Handy ans Ohr und bittet ihn, den Namen zu sagen. Als die Kinder Chinesisch vernehmen, stürmen sie sofort herbei, um das Gespräch mitzuhören. Es wirkt so, als hätte der alte Mann noch nie ein Handy benutzt.
Ein paar Minuten und eine angeschlossene Powerbank später ist alles geklärt, ein mittelalter Mann bittet uns in sein Auto und fährt uns für 30 Yuan zurück zum Hostel. Hundertprozentig waren wir hier die Abendattraktion des Jahres.
Er rast über die enge und kurvige Straße, wir fahren durch einen Wald und an einigen Häusern und an Eisenbahnwaggons vorbei. Moment, Eisenbahnwaggons? Die nächste Eisenbahnstrecke ist doch über 30 km entfernt. Aber so hoch ist mein Fieber doch nicht, dass ich schon Halluzinationen habe?
Wenige Minuten später stehen wir vor dem Hostel und werden von einer besorgten Frau empfangen. „Are you OK???“
Unsere Vermutung, dass es sich um eine illegale Bootstour handelte, wird bestätigt.
Und am heutigen Abend hat sich gezeigt, dass Alex mit seiner vor wenigen Tagen ausgeführten Empfehlung nur allzu richtiglag: Es gibt drei Dinge, auf die du in China keinesfalls verzichten kannst - Geldbeutel, Handy und Pass. Und um die Funktionsfähigkeit des Handys sicherzustellen, sollte man stets eine Powerbank dabeihaben.
Im Hintergrund wohnen Menschen in Hütten.
Allmählich kommt uns die ganze Sache höchst suspekt vor, denn direkt am Hafen waren doch auch Boote. Wozu also der ganze Aufwand?
Wir werden an Bord gebeten und sollen die 300 bezahlen. Kommt nicht in Frage. Jetzt sind wir auf der Hut.
Der Bootsführer behauptet, das wäre so üblich.
Verarschen kann ich mich selbst.
In Yangshuo wäre keine Zeit dafür.
Das ist nicht unser Problem.
Die Chinesen sind inzwischen alle auf ihren Booten abgefahren und er sieht ein, dass er hier kein Geld von uns bekommen wird und legt widerwillig ab.
Hier passt ein Zitat über den Lijiang-Fluss, auf das ich während einer Recherche gestoßen bin, ganz gut:
„Der Fluss ist wie ein durchsichtiger grüner Gürtel, die Berge gleichen Haarnadeln aus blauer Jade.“
(Han Yü, 768 – 824)
Auf Höchstgeschwindigkeit überholt er alle anderen Boote, nur vereinzelt sind noch andere Schiffe unterwegs.
Bald sind wir völlig allein zwischen Karsthügeln unterwegs, nur ein paar Enten und Büffel leisten uns Gesellschaft.
Der Fahrtwind ist bei der Lufttemperatur von etwa 10° eiskalt und wir sind bald ziemlich durchgefroren. Nicht unbedingt das Beste bei meiner Erkältung…
Wir brettern den Lijiang-Fluss entlang und überholen einige verwundert dreinblickende Fischer.
Mit unverminderter Geschwindigkeit sind wir nun eine Dreiviertelstunde unterwegs.
Allmählich setzt die Dämmerung ein und es entstehen keine brauchbaren Fotos mehr.
Nach dem durch eine App übersetzten Text „In Yangshuo we cannot go to the pier. We have to walk short distance.“ vor der Abfahrt ahne ich schon, dass uns noch eine Überraschung erwartet.
Und ehe wir es uns versehen, legt das Boot an einer Steinbank an, die Lichter von Yangshuo in deutlicher Entfernung zu erkennen. Und jetzt? Wir sind nicht in Yangshuo. Wir hatten doch einen Deal geschlossen, dass wir nach Yangshuo fahren.
Wir sollen fünf Minuten durch den dunklen Wald laufen und dort auf den Bus warten.
Aha. Mitten im Nirgendwo nach 19 Uhr mit dem Bus fahren, ganz sicher. Geld gibt es jedenfalls keines, bevor wir nicht in Yangshuo sind. Und fünf Minuten Fußweg sind ja wohl ein Witz für die laut Dianping Maps über 3 km bis zum Hafen.
Wir diskutieren einige Minuten herum und verweigern hartnäckige jede Bezahlung, so lange wir nicht in Yangshuo sind. Schließlich war von einer Bootstour die Rede und nicht von Rikscha fahren, Laufen und Busfahren. Der Bootsführer telefoniert herum und meint schließlich, wir sollen wieder an Bord kommen und er würde uns weiter nach Yangshuo fahren. Unser ungutes Gefühl macht sich nicht laut genug bemerkbar und noch während der Führer das Boot ins Wasser schiebt, wird mir klar, dass er in die falsche Richtung fahren wird.
Und genau so geschieht es. Inzwischen ist es fast stockdunkel und uns gar nicht mehr wohl bei der Sache. Angeblich hat er uns ein Taxi organisiert. Doch ich glaube jetzt gar nichts mehr.
Was tun? Polizei anrufen? Alex hält das für keine gute Idee und überzeugt mich mit seinem Einwand, dass er wohl kaum in der Lage wäre, unsere Lage auch nur ansatzweise auf Chinesisch zu beschreiben. Ich rufe stattdessen im Hostel an. Und noch während ich versuche, unsere Lage zu schildern, was trotz der guten Englischkenntnisse der Mitarbeiter nicht ganz einfach ist (We are on the boat from Xingping to Yangshuo. „Ehhh, there is no boat from Xingping to Yangshuo?!“) steuern wir nach drei Minuten wieder an die nächste Steinbank.
Wir sollen hier warten, er hätte uns ein Taxi organisiert. Sagt´s, springt auf sein Boot und nimmt schleunigst Reißaus. Vermutlich hat er Angst, dass wir die Polizei gerufen haben, da ihm aufgrund unseres Verhaltens wohl ohne jeden Zweifel klargeworden sein muss, dass wir das Ganze gar nicht mehr lustig finden.
Wir folgen einem unbeleuchteten Feldweg vom Ufer und erreichen schon wenige Minuten später einen Hof. Im Haus herrscht Bewegung und ein älterer Mann streift mit einer hellen Taschenlampe umher und sieht nach den Tieren.
Alex spricht ihn an und die ganze Familie samt Kindern beäugt uns bald neugierig, aber auch etwas zurückhaltend. Er nennt uns den Namen des Ortes und ich rufe wieder im Hostel an. Nachdem ich dreimal „Shuang Tan“ gesagt habe und sie es aufgrund meiner falschen Betonung immer noch nicht verstanden haben, versucht sich Alex ebenfalls mehrmals erfolglos am Namen dieses Gehöfts. Alex hält dem Alten das Handy ans Ohr und bittet ihn, den Namen zu sagen. Als die Kinder Chinesisch vernehmen, stürmen sie sofort herbei, um das Gespräch mitzuhören. Es wirkt so, als hätte der alte Mann noch nie ein Handy benutzt.
Ein paar Minuten und eine angeschlossene Powerbank später ist alles geklärt, ein mittelalter Mann bittet uns in sein Auto und fährt uns für 30 Yuan zurück zum Hostel. Hundertprozentig waren wir hier die Abendattraktion des Jahres.
Er rast über die enge und kurvige Straße, wir fahren durch einen Wald und an einigen Häusern und an Eisenbahnwaggons vorbei. Moment, Eisenbahnwaggons? Die nächste Eisenbahnstrecke ist doch über 30 km entfernt. Aber so hoch ist mein Fieber doch nicht, dass ich schon Halluzinationen habe?
Wenige Minuten später stehen wir vor dem Hostel und werden von einer besorgten Frau empfangen. „Are you OK???“
Unsere Vermutung, dass es sich um eine illegale Bootstour handelte, wird bestätigt.
Und am heutigen Abend hat sich gezeigt, dass Alex mit seiner vor wenigen Tagen ausgeführten Empfehlung nur allzu richtiglag: Es gibt drei Dinge, auf die du in China keinesfalls verzichten kannst - Geldbeutel, Handy und Pass. Und um die Funktionsfähigkeit des Handys sicherzustellen, sollte man stets eine Powerbank dabeihaben.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Hmja, süß eher nicht.Entenfang @ 8 Jul 2018, 21:14 hat geschrieben: Traditionell überhaupt nicht. Backwaren und Brot, das dem europäischen ähnelt, gibt es nur in einigen Malls. Oft ist es zudem noch süß, also mit Sicherheit keine gute Wahl.
Die Panade hat übrigens besser geschmeckt als erwartet. Alex hatte sich vorgenommen, auch zu Hause mal Schnitzelpanade aus (ungesüßten) Cornflakes zu machen. Muss mal bei nächster Gelegenheit fragen, was daraus geworden ist.
Wundert mich aber ein wenig. Selbst mit Reis als dominierender Pflanze, aus Reismehl kann man auch Brot backen. Wäre mal interessant, in der dazu gehörigen Nahrungsgeschichte zu wühlen.
Ich kenne Panade aus Haferflocken, das funktioniert auf jeden Fall.
Das ist eine SS3. Von 1978 bis 2006 im Bau, mit etwas über 1600 Exemplaren. Das Exemplar, die 4253, ist irgendwann nach 1992 gebaut worden.Entenfang @ 6 Jul 2018, 22:27 hat geschrieben: Eine sechsachsige E-Lok älterer Generation rangiert…
Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Ich finde das Wort Kitsch dafür unpassend. Das Flair, das diese Fotos vermitteln, gefällt mir ehrlich gesagt besser als jedes vorherige Großstadtfoto. Keine Hochhäuser, kein tristes Einheitsgrau und vermüllt wirkt das auch nicht. Das moderne China/Asien mit seinen Millionenstädten ist mir persönlich weitgehend unsympathisch und wäre mir nie eine Reise wert. Die Orte mit alter Bausubstanz, die das traditionelle Bild der Länder (in europäischen Köpfen) widerspiegeln, gefällt mir viel besser.Entenfang @ 8 Jul 2018, 21:14 hat geschrieben: Wir erkunden ein wenig die Fußgängerzone, die um die Mittagszeit ziemlich leer ist. Der ganze Kitsch und die aus einem Geschäft dröhnende Schlagermusik mit chinesischem Text sorgen dennoch für die passende Stimmung.
Hier auf dem Land ist es längst nicht so sauber wie in den Großstädten, aber immer noch um Welten besser als in Indien oder Marokko.
Hast du von dieser Brücke mit den Lampions ein Bild auf den Fluss bzw. die Gebäude rechts?
Ich meinte damit vor allem solche Objekte wie den goldenen Elefanten, weniger den Baustil. Und das der kitschig ist, wirst du doch hoffentlich nicht bestreiten? :unsure:Lobedan @ 9 Jul 2018, 10:37 hat geschrieben:Ich finde das Wort Kitsch dafür unpassend. Das Flair, das diese Fotos vermitteln, gefällt mir ehrlich gesagt besser als jedes vorherige Großstadtfoto. Keine Hochhäuser, kein tristes Einheitsgrau und vermüllt wirkt das auch nicht. Das moderne China/Asien mit seinen Millionenstädten ist mir persönlich weitgehend unsympathisch und wäre mir nie eine Reise wert. Die Orte mit alter Bausubstanz, die das traditionelle Bild der Länder (in europäischen Köpfen) widerspiegeln, gefällt mir viel besser.
Hier nochmal zum Thema Kitsch:
Ich stimme dir zu, endlich mal keine Hochhäuser. Liegt auch daran, dass Yangshuo mit 300.000 Einwohnern für chinesische Verhältnisse ein Dorf ist. Alt ist an den Gebäuden aber wahrscheinlich nichts; das sind ziemlich sicher Neubauten, die im "alten" Stil errichtet sind.
Vermüllt ist es auch weniger hier im Zentrum, sondern eher außerhalb, wie z.B. in dem Seitenarm, wo unsere gestrige Bootstour begonnen hat.
Tag 20 Yangshuo
Während ich weiterhin meine Erkältung auskuriere – juhu, erste zarte Anzeichen einer Besserung nach 6 Tagen – wandere ich wieder nur auf den Bildern mit.
Über die morgens völlig ruhige Stadt ragen die Karsthügel empor
Beim Climbing Festival kann man diese hochklettern.
Die stets präsenten Obst- und Gemüseverkäufer am Straßenrand
Unterwegs in der Umgebung von Yangshuo
Ziel ist dieses schicke Felstor
Hoch die Treppen…
…und den Ausblick genießen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Lust auf frische Erdbeeren?
Ein paar Kilometer abseits von Yangshuo ist es völlig ruhig.
Na gut, Selfies müssen sein.
Ein Karsthügel der steileren Kategorie
Zeit für einen weiteren Aussichtspunkt
Noch besser ist der Ausblick von einer Brücke.
Und den wohl besten Ausblick erhält man von einer Glasbrücke.
Ein paar schöne Blumen am Wegesrand
Und nach einem anstrengenden Anstieg schweift der Blick
Ein paar Kilometer abseits von Yangshuo ist es völlig ruhig.
Na gut, Selfies müssen sein.
Ein Karsthügel der steileren Kategorie
Zeit für einen weiteren Aussichtspunkt
Noch besser ist der Ausblick von einer Brücke.
Und den wohl besten Ausblick erhält man von einer Glasbrücke.
Ein paar schöne Blumen am Wegesrand
Und nach einem anstrengenden Anstieg schweift der Blick
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Hier geht’s abwärts
Zum Mittagessen treffen wir uns in der Stadt.
Die Bambusrollen sind mit Reis gefüllt – ein enormer Arbeitsaufwand für eher begrenzten Nutzen. Mir schmeckt der Inhalt aber sehr gut. Die Pilzpfanne besteht aus mehr Steinen als Pilzen und beim Servieren der glitschigen spaghettiartigen Nudeln ganz rechts schwappt leider die Hälfte über den Tisch.
Blick über die Teiche an unserem Hostel. Im Sommer muss es hier eine furchtbare Stechmückenplage geben.
Wir verspeisen genüsslich die Erdbeeren und machen noch eine kleine Fahrradtour.
Fischer bei der Arbeit
Jedes nutzbare Fleckchen Erde zwischen den Karsthügeln wird in irgendeiner Form landwirtschaftlich genutzt.
Ich hatte schon gar nicht mehr daran gedacht und dann tauchen sie plötzlich in meinem Blickfeld auf: Die Eisenbahnwaggons, wie gestrandete Wale auf einer Brachfläche.
Natürlich wird hier eine Pause zum Fotoshooting eingelegt.
Die Wagenkästen wurden ihrer Drehgestelle beraubt. Ich frage mich nur, wie diese Waggons hierhergebracht wurden. Die einzige Zufahrtsstraße ist sehr schmal, sehr hügelig und sehr kurvig.
Fahren wir langsam weiter nach…?
Bald erreichen wir das Flussufer, in Sichtweite unserer ungewollten Anlegestelle gestern Abend.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%