Frau kletterte auf Bahn: Stromschlag

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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

guru61 @ 20 Feb 2018, 13:34 hat geschrieben: 0.5 Megaohm ... 0.5 mOhm ...
MOhm, bitte. mOhm sind Milliohm - das ist das, was die Fahrleitung zwischen den beiden Vogelbeinen hat (wenn überhaupt ... bin zu faul zum Nachrechnen - eher sind es µOhm).

H.M.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

guru61 @ 20 Feb 2018, 13:34 hat geschrieben: 0.5 Megaohm war das Minimum für einen Rotor.
Ok, danke. Dann habe ich es doch richtig verstanden :)
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gmg
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Beitrag von gmg »

Galaxy @ 20 Feb 2018, 10:28 hat geschrieben:
Hot Doc @ 20 Feb 2018, 10:03 hat geschrieben:
(Was ich mir gerade überlege, was passiert, wenn Vögel auf einer ausgeschalteten Leitung sitzen und man diese aufschaltet......?)

Warum sollte das ein Unterschied machen?
Wenn ich jetzt Hot Docs Erklärung folge, treten durch ein Bein des vogels die Elektronen in seinen Körper, können aber nicht abfließen, weil am anderen Bein des Vogels die nahezu gleiche Spannung in der Leitung liegt.
Wenn die Leitung aber abgeschalten ist und dann angestellt wird, müsste sich die Spannung in Form eines Elektronenüberschusses doch erst einmal ausbreiten. Damit müsste doch tatsächlich ein Ladungsgefälle zwischen dem Vogel und der dahinter liegenden Leitung entstehen.


Und noch etwas: Würde ich jetzt den Vogel samt seines Ansitzes aus der Leitung herausnehmen und an der Stelle eine Parallelschaltung mit zwei Verbrauchern einsetzen würde, dann würden doch auch beide Verbraucher Strom bekommen, oder nicht?

Elektrik war mir immer ein e-book mit sieben Siegeln.
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guru61
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Beitrag von guru61 »

gmg @ 20 Feb 2018, 16:19 hat geschrieben:
Galaxy @ 20 Feb 2018, 10:28 hat geschrieben:
Hot Doc @ 20 Feb 2018, 10:03 hat geschrieben:
(Was ich mir gerade überlege, was passiert, wenn Vögel auf einer ausgeschalteten Leitung sitzen und man diese aufschaltet......?)

Warum sollte das ein Unterschied machen?
Wenn ich jetzt Hot Docs Erklärung folge, treten durch ein Bein des vogels die Elektronen in seinen Körper, können aber nicht abfließen, weil am anderen Bein des Vogels die nahezu gleiche Spannung in der Leitung liegt.
Wenn die Leitung aber abgeschalten ist und dann angestellt wird, müsste sich die Spannung in Form eines Elektronenüberschusses doch erst einmal ausbreiten. Damit müsste doch tatsächlich ein Ladungsgefälle zwischen dem Vogel und der dahinter liegenden Leitung entstehen.


Und noch etwas: Würde ich jetzt den Vogel samt seines Ansitzes aus der Leitung herausnehmen und an der Stelle eine Parallelschaltung mit zwei Verbrauchern einsetzen würde, dann würden doch auch beide Verbraucher Strom bekommen, oder nicht?

Elektrik war mir immer ein e-book mit sieben Siegeln.
Ja, nur breitet sich die Elektrizität mit rund 300'000 km/h aus. Wenn wir 5 cm Beinbreite bei deinem Vögelchen annehmen, ist die Einwirkungszeit der paar Völtchen recht klein.
Die Welle bei 16,7 Hz ist 300'000/16.7=rund 17'000km lang. Der Anstieg der Spannung bei 5 cm wird so im Mikrovolt- und Nanosekundenbereich liegen :-)

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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

guru61 @ 20 Feb 2018, 16:52 hat geschrieben:Ja, nur breitet sich die Elektrizität mit rund 300'000 km/h aus. Wenn wir 5 cm Beinbreite bei deinem Vögelchen annehmen, ist die Einwirkungszeit der paar Völtchen recht klein.
Die Welle bei 16,7 Hz ist 300'000/16.7=rund 17'000km lang. Der Anstieg der Spannung bei 5 cm wird so im Mikrovolt- und Nanosekundenbereich liegen :-)
Fast perfekt: 300000 km/s, nicht /h. Aber weil die Frequenz in Hz = 1/s gemessen wird, stimmt das Endergebnis ... ;)
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guru61
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Beitrag von guru61 »

hmmueller @ 20 Feb 2018, 18:24 hat geschrieben: Fast perfekt: 300000 km/s, nicht /h. Aber weil die Frequenz in Hz = 1/s gemessen wird, stimmt das Endergebnis ... ;)
Hach, man wird alt!
:(
Wann endlich kann man hier länger als ein paar Minuten editieren?
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Beitrag von TramBahnFreak »

AndiFant @ 19 Feb 2018, 23:27 hat geschrieben: ... einen Stromteiler?
Ist dann ja schließlich eine Parallelschaltung aus Stromabnehmer (+ "Rest" der Leistungselektronik) und Mensch. Also bekommen beide die gleiche Spannung ab und der Strom teilt sich auf.
Aber doch nur, wenn beide den exakt gleichen Widerstand aufweisen, oder?
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Beitrag von hmmueller »

TramBahnFreak @ 21 Feb 2018, 13:23 hat geschrieben:
AndiFant @ 19 Feb 2018, 23:27 hat geschrieben: ... einen Stromteiler?
Ist dann ja schließlich eine Parallelschaltung aus Stromabnehmer (+ "Rest" der Leistungselektronik) und Mensch. Also bekommen beide die gleiche Spannung ab und der Strom teilt sich auf.
Aber doch nur, wenn beide den exakt gleichen Widerstand aufweisen, oder?
Nein. Durch jeden der beiden Äste fließt Strom - jeweils so viel, wie der "Widerstand durchlässt", oder, formal korrekter, wie sich aus dem ohmschen Gesetz I = U / R für jeden Ast ergibt.
Keiner der beiden (oder mehr) Äste "fragt den anderen, was sein Widerstand ist".

(Anmerkung: Das gilt unter der Annahme, dass durch die Ströme die Spannung nicht merklich sinkt, oder, "technischer" ausgedrückt, solange der Innenwiderstand der Stromquelle deutlich unter den Widerständen in den Ästen liegt. Das ist aber bei der Stromversorgung einer Eisenbahn immer der Fall)

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Beitrag von guru61 »

hmmueller @ 21 Feb 2018, 13:28 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 21 Feb 2018, 13:23 hat geschrieben:
AndiFant @ 19 Feb 2018, 23:27 hat geschrieben: ... einen Stromteiler?
Ist dann ja schließlich eine Parallelschaltung aus Stromabnehmer (+ "Rest" der Leistungselektronik) und Mensch. Also bekommen beide die gleiche Spannung ab und der Strom teilt sich auf.
Aber doch nur, wenn beide den exakt gleichen Widerstand aufweisen, oder?
Nein. Durch jeden der beiden Äste fließt Strom - jeweils so viel, wie der "Widerstand durchlässt", oder, formal korrekter, wie sich aus dem ohmschen Gesetz I = U / R für jeden Ast ergibt.
Keiner der beiden (oder mehr) Äste "fragt den anderen, was sein Widerstand ist".

(Anmerkung: Das gilt unter der Annahme, dass durch die Ströme die Spannung nicht merklich sinkt, oder, "technischer" ausgedrückt, solange der Innenwiderstand der Stromquelle deutlich unter den Widerständen in den Ästen liegt. Das ist aber bei der Stromversorgung einer Eisenbahn immer der Fall)

H.M.
Ist das nicht der liebe, alte Kirchhof;
bei parallelgeschalteten Widerständen, sind die Teilströme umgekehrt proportional zu den Teilwiderständen.
Kleiner Widerstand=grosser Strom?
3.16:
https://books.google.ch/books?id=1efLBgAAQB...%A4nden&f=false

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Beitrag von hmmueller »

guru61 @ 21 Feb 2018, 13:45 hat geschrieben: Ist das nicht der liebe, alte Kirchhof;
Wir können uns jetzt wegbeamen, wie die Theoretiker das sehen - Ohm, Kirchhoff, aber "eigentlich" sind das alles nur Spezialfälle des Superpositionsprinzips, das in ganz vielen Bereichen der Physik gilt, wenn man nur die richtige Abstraktion wählt.
Für die Praktiker oder - noch mehr - die "sich praktisch Irrenden" sind aber wohl handgreifliche Erklärungen besser - ich hab das mit meinem "fragen sich gegenseitig nicht" versucht, aber dann ja doch eine Formel reingeworfen ... nun ja, so lange keiner draus wirklich die Folgerung zieht "den Strom wid schon die Lok ablenken, ich halt mich dann mal am Fahrdraht fest", sei's wie's sei ...

H.M.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

gmg @ 20 Feb 2018, 15:19 hat geschrieben:Elektrik war mir immer ein e-book mit sieben Siegeln.
Du hast es schon relativ gut, wenn auch nicht fachmännisch, erklärt :) Ich glaub im Grunde hast du kapiert, warum das passiert (bzw. nichts passiert.)

(Ansonsten empfehle ich Hochfrequenztechnik und Antennenbau - das ist Vodoo... ;))

Gruß Michi
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Catracho
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Beitrag von Catracho »

Alle Wochen wieder, diesmal in Troisdorf. Ergebnis wie meistens: Bahn/Physik 1, Depp 0.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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gmg
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Beitrag von gmg »

Catracho @ 17 Sep 2018, 10:34 hat geschrieben: Alle Wochen wieder, diesmal in Troisdorf. Ergebnis wie meistens: Bahn/Physik 1, Depp 0.
Ebenso gestern in Saarbrücken.
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

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