[S] Bau der S 60

Alles über die Netze von S-Bahnen
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7. Bauserie
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Beitrag von 7. Bauserie »

goldberger @ 7 Jul 2004, 21:04 hat geschrieben:(...)
Ähm - kann man das vielleicht auch unter "S60 kommt endgültig" verschieben ?
Spatenstich für die S 60 war am 30.6., weil man ab dem 1.7. weniger Zuschüsse bekommen hätte.

Nachdem dies hier im Forum groß und breit diskuttiert wurde verstehe ich Deine Frage ehrlich gesagt nicht so recht...

Gez.
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Beitrag von D-Love »

Zitat bzw. Bild aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

Das Land hat nun die Vergabeunterlagen bei der Deutschen Bahn AG zur weiteren Prüfung angefordert. Das ist doch eine Frechheit. Erst braucht das EBA ewig, bis der erste Abschnitt endlich genehmigt ist und erteilt der Region und der Bahn erst in allerletzter Minute die Freigabe und daraus versucht das Land jetzt auch noch Kapital zu schlagen. Zwar ist das Projekt zum Glück schon so weit fortgeschritten, dass die S60 dadurch wohl nicht mehr gefährdet werden kann, aber dennoch ist es eine Sauerei, dass die Region und der Kreis Böblingen jetzt noch weitere 4 Millionen aufbringen sollen, die man im Landeshaushalt mit Sicherheit irgendwo anders locker herausnehmen könnte. Schliesslich soll nach S21 der komplette Güterverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz wohl auf der Strecke Böblingen-Renningen verkehren, die nachts ja dann zweigleisig genutzt werden kann.
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Beitrag von D-Love »

Zitat bzw. Bild aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

So, jetzt scheint also auch die allerletzte Hürde genommen zu sein. Fragt sich nur, ob die Aussage von Mappus zwecks der Finanzierung weitere Verzögerungen beim Bau nach sich ziehen wird oder ob der Kreis und die Region einfach mehr und längere Kredite für den Bau aufnehmen müssen. Hoffentlich letzteres, denn es sollte jetzt nach Jahren mal endlich losgehen.

Wer sich schon mal einen Eindruck von der jetzigen Strecke machen möchte: Am So, 12.9. verkehrt ein Sonderzug (ET425) von Stuttgart Hbf nach Stuttgart Hbf über Böblingen - Renningen - Leonberg. Es wird keine Zwischenhalte geben, man muss also von Stuttgart bis Stuttgart durchfahren.
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stuttgarterbahn
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Beitrag von stuttgarterbahn »

Bin am 12.09. im alten ET425 mitgefahren, war schon ein Erlebnis. Aber ich fand es schon enttäuschend, dass entlang der Strecke noch nichts gemacht wurde. Da plant man Jahrelang für den Bau der S60, eiert wegen der Finanzierung hin und her, dann wird bewilligt und dann wieder nicht, und alles was bis jetzt zu wege gebracht wurde, waren ein paar neue Kabel die im Bahnhof Böbliingen unter Bahnsteig 1 verlegt wurden. Typisch deutsche Bürokratie, diese und das Geld behindern in diesem Land jedes Vorhaben irgendwie...
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Beitrag von D-Love »

Naja, solange eben noch unklar war, ob auf die Region und den Kreis 4 Mio an Mehrkosten zukommen, konnte man ja noch nicht bauen, denn diese Situation wiederum hätte neue Beschlüsse von Regionalparlament und Kreistag erfordert. Außerdem müssen Bauarbeiten in solchem Umfang europaweit ausgeschrieben werden und in dieser Ausschreibung (nachzulesen auf Bahn.de) ist von einem Baubeginn im Oktober die Rede.

Bin auch mit dem historischen ET425 die Strecke gefahren und man kann denke ich schon sagen, dass die Strecke, wenn sie mal vernünftig ausgebaut und mit neuen Stationen sowie renovierten Bahnhöfen in Sindelfingen und Renningen ausgestattet ist, eine sehr schöne neue S-Bahn-Strecke darstellt, die im Vergleich mit der derzeit verkehrenden, meist rappelvollen Regionalbuslinie zwischen Renningen und Böblingen sicherlich eine klare Verbesserung für die Pendler darstellt.
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Beitrag von 7. Bauserie »

D-Love @ 16 Sep 2004, 18:38 hat geschrieben: Naja, solange eben noch unklar war, ob auf die Region und den Kreis 4 Mio an Mehrkosten zukommen, konnte man ja noch nicht bauen, denn diese Situation wiederum hätte neue Beschlüsse von Regionalparlament und Kreistag erfordert. Außerdem müssen Bauarbeiten in solchem Umfang europaweit ausgeschrieben werden und in dieser Ausschreibung (nachzulesen auf Bahn.de) ist von einem Baubeginn im Oktober die Rede.

Bin auch mit dem historischen ET425 die Strecke gefahren und man kann denke ich schon sagen, dass die Strecke, wenn sie mal vernünftig ausgebaut und mit neuen Stationen sowie renovierten Bahnhöfen in Sindelfingen und Renningen ausgestattet ist, eine sehr schöne neue S-Bahn-Strecke darstellt, die im Vergleich mit der derzeit verkehrenden, meist rappelvollen Regionalbuslinie zwischen Renningen und Böblingen sicherlich eine klare Verbesserung für die Pendler darstellt.
Mal sehen, wie lange die "schöne neue S-Bahn-Strecke" diese bleiben wird.

Die Busfahrer der RBS sehen der Umstellung mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits fallen 4 P weg, andererseits muß man dann keine 757 mehr fahren.

Soll ich noch mehr sagen?

Gez.
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Beitrag von D-Love »

Ich denke mal, dass man der RBS als Ausgleich den neuen Zubringerverkehr zur S60 geben wird. Denkbar wäre neben einer Reaktivierung der 658 (Althengstett-Renningen-Rutesheim) auch die Fortführung der 757 auf dem Abschnitt Weil der Stadt-Renningen-Rutesheim. Es ist jedenfalls sowohl aus dem Raum Weil der Stadt als auch aus Rutesheim Buspendelverkehr nach Renningen geplant. Zudem sind ja auch die neuen Orts- bzw. Stadtverkehre Magstadt und Renningen zu vergeben.
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Beitrag von D-Love »

So, Herr Dr. Vallée war so nett, mir einige Fragen zur S60 zu beantworten.

Also gebaut wird schon, allerdings nur im Kabel- und Tiefbaubereich im Bereich des Bahnhof Böblingen. Das sind notwendige Maßnahmen, um die künftigen Weichen- und Brückenbauten im Bahnhof durchführen zu können.

In Renningen wird am Hausbahnsteig ein neuer Bahnsteig für die S-Bahn gebaut. Dort sollen voraussichtlich die Züge, die nur im Inselbetrieb zwischen Böblingen und Renningen verkehren, beginnen und enden. Die von Stuttgart nach Böblingen durchgebundenen sowie die gekuppelten und geflügelten Züge werden von den bestehenden Gleisen 2-3 verkehren.

Die Planfeststellungsverfahren für Böblingen-Sindelfingen, sowie Sindelfingen-Maichingen sind schon abgeschlossen, der letzte Bauabschnitt Magstadt-Renningen wird in nächster Zeit zum EBA gehen und dann voraussichtlich zum Jahreswechsel planfestgestellt werden.

Also, auch wenn man noch nicht viel seht, läuft die Geschichte jetzt wohl tatsächlich. Ich persönlich denke aber, dass man es bis zum Fahrplanwechsel 06 wohl kaum noch schaffen wird, realistischer ist wohl eher Frühjahr 2007. Außerdem bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Bauarbeiten im letzten Abschnitt auf die S6 haben werden. Hoffentlich werden sich die Ausfälle in Grenzen halten. Der Güterverkehr wird ja während der Bauarbeiten teilweise über die Gäubahn umgeleitet werden.
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Beitrag von 8. Bauserie »

7. Bauserie @ 16 Sep 2004, 20:38 hat geschrieben:(...) Die Busfahrer der RBS sehen der Umstellung mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits fallen 4 P weg, andererseits muß man dann keine 757 mehr fahren.

Soll ich noch mehr sagen?
Die wird wohl der S2 Konkurrenz machen...
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7. Bauserie
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Beitrag von 7. Bauserie »

8. Bauserie @ 20 Sep 2004, 21:39 hat geschrieben: Die wird wohl der S2 Konkurrenz machen...
Das glaube ich nicht, Timm.

"Mit der S 60 werden neue Dimensionen geschaffen" klingt eigentlich fast wie wenn es aus der Werbung käme.

Gez.
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Beitrag von D-Love »

Natürlich muss man bei einer derartigen Lage der öffentlichen Haushalte wie im Moment, ein bisschen die Werbetrommel für ein fast 100 Millionen Euro teueres Projekt rühren und die Verbissenheit, mit der sich die Region, der Kreis und die betroffenden Städte und Gemeinden von Anfang an für die Wiederinbetriebnahme auf dieser Strecke eingesetzt haben, hat sich ja letztlich auch ausgezahlt. Im Gegensatz zu vielen Vorhaben, die schon ewig in der Diskussion sind, wird die S60 nun tatsächlich gebaut.

Im Vergleich zu einem Jahrhundertprojekt wie Stuttgart 21 beispielsweise natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber am Sinn dieser Verbindung kann man eigentlich nicht zweifeln. Sindelfingen ist die drittgrößte Stadt in der Region Stuttgart und dazu noch Heimat des größten Arbeitgebers in der Region Stuttgart und bislang ohne S-Bahn-Anschluss, außerdem wird die dringend benötigte direkte Verbindung zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Landkreises Böblingen, der immerhin eine der wirtschaftlich bedeutesten Landkreise bundesweit ist, geschaffen. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung sieht auch relativ erfreulich aus, insbesondere auch unter dem Aspekt, dass ohne S60 ein noch weitaus umfangreicherer Ausbau von Straßenwegen als es ohnehin schon notwendig ist, in den nächsten Jahren / Jahrzehnten kommen müsste.
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Beitrag von 7. Bauserie »

D-Love @ 21 Sep 2004, 22:29 hat geschrieben:Sindelfingen ist die drittgrößte Stadt in der Region Stuttgart und dazu noch Heimat des größten Arbeitgebers in der Region Stuttgart und bislang ohne S-Bahn-Anschluss, (...)
Goldberg?

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Beitrag von Bhf TEME »

Drittgrößte Stadt?
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Beitrag von D-Love »

Sorry, viertgrößte nach S, ES und LB. Wenn man BB/Sifi als eine Stadt sieht, was de facto ja ist, dann ist es allerdings mit Abstand die zweitgrößte Stadt in der Region.

Die S-Bahn-Station Goldberg (liegt die nicht ohnehin auf Böblinger Markung?) liegt viel zu dezentral. Wer erst eine Viertelstunde mit Linienbussen durch den morgentlichen Daimlerverkehr und durch Wohngebiete kutschen muss, greift wohl eher gleich zum Auto, außerdem besteht mit der S1 weder eine Anbindung in den Stuttgarter Norden, noch in den Raum Ludwigsburg und den Altkreis Leonberg. Zudem wird mit der S60 auch der größte Sindelfinger Teilort Maichingen mit über 10.000 Einwohnern an das Schienennetz angebunden. Die Pendler dort haben bisher die Wahl zwischen Not oder Elend. 20 Minuten nach Renningen zur S6 oder 15 Minuten nach Böblingen zur S1.

Im Vergleich mit der S40 Marbach-Backnang, von der ja nicht mal die anliegenden Gemeinden voll überzeugt sind, ist die S60 mit Sicherheit das weitaus wirtschaftlichere und sinnvollere Projekt. An der Relation Böblingen - Korntal leben ca. 230.000 Menschen, an der Relation Weil der Stadt - Korntal gerade einmal ca. 135.000 und dennoch würde niemand die S6 nach Weil der Stadt in Frage stellen.
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7. Bauserie
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Beitrag von 7. Bauserie »

D-Love @ 24 Sep 2004, 18:20 hat geschrieben:An der Relation Böblingen - Korntal leben ca. 230.000 Menschen, an der Relation Weil der Stadt - Korntal gerade einmal ca. 135.000 und dennoch würde niemand die S6 nach Weil der Stadt in Frage stellen.
Im Gegenteil. Eine Erweiterung der S 6 nach Calw, also eine Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Strecke, würde ich sogar begrüßen. Ob es sich lohnen würde weiß ich allerdings nicht, das muß ich zugeben.

Allerdings muß man eines auch sagen: Ich weiß nicht, warum Du den "Grenzpunkt" der Relationen gerade nach Korntal gelegt hast.
Was hingegen der Fall zu sein scheint ist, daß die S 6 von Weil der Stadt deswegen so gebaut wurde, um den Nödlichen Kreis Böblingen, also Weil der Stadt und das Leonberger Eck, verkehrsmäßig an den Verkehrsknoten im Mittleren Neckarraum anzuschließen (was ziemlich genau der Wortlaut damals war).
Für die Verbindungen Böblingen - Renningen gab es die Buslinie 7960 und nach Weil der Stadt die 7959 (?).

Außerdem wage ich es zu bezweifeln, ob es den Weil der Städter Bahnanschluß überhaupt noch gäbe, hätte man die S 6 direkt nach Böblingen geführt, was übrigens weder damals noch heute ins eigentliche Konzept paßt, nämlich die Leute zügig und ohne Umsteigen in den Großraum Mittlerer Neckar zu befördern.

Sicherlich, eine polyzentrische S-Bahn ist nicht verkehrt, und in diesem Fall bietet es sich wirklich an, allerdings sah es in Magstatt, Maichingen und was da sonst noch liegt zur Planungszeit der Stuttgarter S-Bahn anfang der 70er-Jahre etwas anders aus.
Das kann man unter Umständen auch gut sehen, wenn man sich in den RBS-Bus der jetzigen Linie 757 setzt und von Böblingen nach Renningen fährt. Der Großteil der Gebäude ist da noch keine 30 Jahre alt.
(Fahrkartentechnisch für die Eisenbahner hier: 757 ist ex-7960, also ex-Bahnbus.)

Gez.
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Nachbearbeitung: Buchstabendreher beseitigt.
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Beitrag von D-Love »

Ich hätte persönlich auch nichts gegen eine Wiederinbetriebnahme der Strecke zwischen Weil der Stadt und Calw, wobei ein S-Bahn-Verkehr wohl eher unrealistisch wäre und eher eine RB-Verbindung in Frage käme, die zu bestimmten Zeiten vielleicht noch bis Renningen oder Leonberg verlängert werden könnte, allerdings sehen die Wirtschaftlichkeitsrechnungen für diese Strecke ja nicht sonderlich gut aus und da man sich für eines der beiden Projekte entscheiden wird, wohl eher der Stadtbahn zwischen Calw und Böblingen den Vorzug geben wird.

Dass im S-Bahn-Netz damals keine Tangetialverbindungen geplant waren, ist klar, jedoch hat sich alles eben ein bisschen anders entwickelt, als man das damals vielleicht gedacht hat. Die Stadtflucht, auch wenn Stuttgart mittlerweile wieder wächst, und die Gemeindereform haben sich bemerkbar gemacht. Aus ehemals kleinen Orten wurde Unter- und Mittelzentren mit vielen neuen Wohngebieten und tausenden von Arbeitsplätzen, so dass sich heute eben nicht mehr alles auf Stuttgart konzentriert. Ein Beispiel wie manche Orte gewachsen sind, ist Renningen. Die Stadt ist erst vor 22 Jahren zur Stadt erhoben worden, ist mittlerweile ein Unterzentrum mit 18 000 Einwohnern und wird innerhalb der nächsten 10 Jahre aller Voraussicht nach zur Großen Kreisstadt erhoben, da die Region die Stadt zum Entwicklungsschwerpunkt für Wohnen und Gewerbe auserkoren hat, begünstigt natürlich auch durch zukünftige Infrastrukturmaßnahmen wie die S60, die B464 und den Westanschluss der A8. Andere Beispiele für solche Entwicklungen finden sich ja zuhauf in der Region Stuttgart.

Jedenfalls sollten wir uns doch über jede neue S-Bahn-Verbindung freuen und ob die S60 jetzt S60 oder R71 heisst und als Regionalbahn verkehren würde, ist ja letztlich auch nicht so entscheidend (außer dass dann anstelle von Quietisches wahrscheinlich Quietisches mit Klo auf der Strecke verkehren würden :D). Die Verbindung ist wirtschaftlich tragfähig und die Deutsche Bahn hat natürlich auch nichts dagegen, dass ihr eine wichtige Güter- und Ausweichstrecke auf Staatskosten ordentlich ausgebaut wird..
goldberger
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Beitrag von goldberger »

Calw-Weil der Stadt:
Also laut www.schwarzwaldbahn-calw.de und meinen Erkenntnissen, wird nun eher wieder Calw-Weil der Stadt favorisiert, wegen der geringeren Investitionskosten. Wenn, dann mit kurzem Tunnel Ostelsheim-Schafhausen, und als Diesel-RB. Eine Stadtbahn Calw-Böblingen hätte mehr als 3 mal so große Investitionen erfordert.
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Beitrag von D-Love »

goldberger @ 1 Oct 2004, 21:37 hat geschrieben: Calw-Weil der Stadt:
Also laut www.schwarzwaldbahn-calw.de und meinen Erkenntnissen, wird nun eher wieder Calw-Weil der Stadt favorisiert, wegen der geringeren Investitionskosten. Wenn, dann mit kurzem Tunnel Ostelsheim-Schafhausen, und als Diesel-RB. Eine Stadtbahn Calw-Böblingen hätte mehr als 3 mal so große Investitionen erfordert.
Ok, ich bin jedoch dennoch pessimistisch, was die Realisierung der Bahn betrifft, denn letztlich profitiert hauptsächlich nur der Kreis Calw von dieser Bahnverbindung, in dem er eine bessere Anbindung an das Stuttgarter S-Bahn-Netz erhält.

Weil der Stadt braucht ja diese Bahn nicht unbedingt. Es besteht direkter Anschluss an Leonberg und Stuttgart sowie künftig über Renningen Anschluss nach Sindelfingen und Böblingen.

D.h. für mich, der Kreis Calw müsste einen Großteil der Investitionskosten und vor allem der Betriebskosten (auf Dauer gesehen sicher das schwierige, da es für die Investitionen ja evtl. Landeszuschüsse geben würde) aufbringen, und ohne Unterstützung eines Regionalverbandes (der VRS bleibt bei dieser Verbindung ja total außen vor) kann ich mir nicht vorstellen, dass das zu schultern ist.
goldberger
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Beitrag von goldberger »

War heute mal an der Bahnstrecke, sieht zwischen Ostelsheim und Weil der Stadt wirklich kaum noch zu gebrauchen aus - wachsen schöne Bäume drauf. Und z.B. in Dätzingen ein Durchgangs- (Auto-) verkehr, der für so eine Gemeinde wirklich eine Qual ist.
Wenn nicht noch - aus irgendwelchen Gründen - sich der politische Wind mächtig pro Bahn / Nahverkehr dreht, ist nichts mehr zu machen.
Richtig ist, dass die Verbindung praktisch nur Calw etwas nützt, wobei das Fahrgast-Potential trotzdem für den BETRIEB nicht mal so übel ist - nur der Zustand ist eben so schlecht, dass alles zu teuer wird (INVESTITION).
Richtung Bölbingen glaube ich kaum, dass man da eine Stadtbahn überhaupt vernünftig trassieren kann - die Strassen sind zu voll um sie als Stadtbahn in den Hauptverkehtsstraßen von z.B. Dätzingen, Darmsheim, Dagersheim fahren zu lassen, bei Umfahrung der Orte am Rand gibt es kaum Fahrgastpotenzial.
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stuttgarterbahn
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Beitrag von stuttgarterbahn »

Es gibt auch irgendwo, weiß nicht mehr genau, zwischen Schafhausen und ostelsheim oder so, einen Bahnübergang, wo man auf der Straße einfach die Gleise überteert hat. Da frage ich mich, wie hat der Schwarzwaldbahnverein da eine Testfahrt gemacht mit ihrem Schienenbus, haben die den über die Straße gehoben? *G*
goldberger
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Beitrag von goldberger »

Ne, die fahren nur zwischen Calw und Althengstett, ab Ostelsheim ist die Strecke durch Erdrutsch unterbrochen und aus Richtung WdS wegen fehlender Brücke (glaube ich) sowieso
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Beitrag von Live aus TP »

Die neue S-Bahn-Linie S 60 wird nicht vor Ende 2008 zwischen Renningen und Böblingen rollen. Das hat der Chefplaner Dr. Dirk Vallée heute im Verkehrsausschuss bekannt gegeben. Als Hauptgründe für die zeitlichen Verzögerungen nannte er zum einen die finanziellen Freigaben des Bundes, die eine Voraussetzung für die Ausschreibung und Vergabe darstellt und langsamer als geplant vor sich gehe. Zum zweiten gebe es deutliche Verzögerungen bei allen drei Planfeststellungsverfahren. Statt dem veranschlagten einen Jahr dauern sie zwei Jahre.

Nach den ursprünglichen Planungen sollte die S 60 bereits Ende 2006 in Betrieb gehen. Der Bau der 90 Millionen teuren S 60 läuft im Bahnhof Böblingen seit Juni 2004.
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Beitrag von D-Love »

Schade, aber 2006 war auch sehr optimistisch. Das Datum stand ja schon seit längerem fest und trotz aller Verzögerungen hat man immer daran festgehalten. Vielleicht klappts ja doch noch bis 2007.

Vermute mal, dass ein wesentlicher Punkt auch die Diskussion um die B464 (Tübingen-Böblingen, soll über Sindelfingen nach Renningen verlängert werden, und gleichzeitig Umgehungsstraße für das stark belastete Magstadt sein) ist. Für die S60 müsste ein kleines Stückchen B464 gebaut werden und da stellt sich der Bund offenbar quer. Der möchte die Straße in einem Stück bauen und das ist wohl erst im übernächsten Haushalt vorgesehen.
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stuttgarterbahn
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Beitrag von stuttgarterbahn »

Hi Leute,
seit einigen Wochen stehen, abgestellt auf den Gütergleisen des Böblinger Bahnhofs, Baufahrzeuge. Soll etwa demnächst mit den ersten Baumaßnahmen für die neue S60 Böblingen - REnningen begonnen werden?
Metrotram
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Beitrag von Metrotram »

Gibt`s schon nen Plan? :D :lol: :) :rolleyes:
dumsel
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Beitrag von dumsel »

Gestern stand ich zwischen Renningen und Malmsheim zum Fotografieren. Ich sah einige Güterzüge von Railion, jedoch keine Baufahrzeuge oder sonst was.

Denk dran: Ein Baufahrzeug bedeutet nicht zwingend, dass etwas (oder, um das Kind beim Namen zu nennen: Die S60) gebaut wird! Ich sehe öfters irgendwo Baufahrzeuge, Güterzüge mit Schienenschwellen etc an beliebigen Stellen stehen. Vor einiger Zeit stand in Schorndorf auf Gleis 21 längere Zeit ein Baufahrzeug, um ein Beispiel zu nennen. Zufall, dass grad was in Böblingen steht.

Martin, der immernoch an dem Bau der S60 und S40 zweifelt
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Beitrag von D-Love »

Die Bauarbeiten für die S60 dauern in Böblingen schon länger an. Die Baufahrzeuge dürften in der Tat die Vorboten für die größeren und vor allem auch für Außenstehende sichtbaren Bauarbeiten sein.

@dumsel:
Der Vergleich S60-S40 hinkt gewaltig. Während letztere bislang nur ein Projekt auf dem Papier ist, das im übrigen auch viel geringer dimensioniert ist, ist der erste Abschnitt der S60 nicht nur planfestgestellt, also baurechtlich endgültig genehmigt, sondern befindet sich seit baurechtlich seit 30.06.04 offiziell im Bau. Der Abschnitt 2 wird die Planfeststellung noch in diesem Jahr erwartet, ebenso wird der dritte und letzte Abschnitt in nächster Zeit das OK vom EBA erhalten und kann dann auch in das PFV gehen. Für die gesamte Baumaßnahme liegt eine rechtlich bindende Zusage des Bundes und des Landes über insgesamt 85% der Investitionskosten vor. Das einzige, was zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht endgültig absehbar ist, ist der Zeitraum, in dem das Land seinen 25%-Anteil an der Baumaßnahme bezahlen wird. Während die Bundeszuschüsse relativ pünktlich zu erwarten sind, muss die Region Stuttgart den Landesanteil möglicherweise über einen gewissen Zeitraum vorfinanzieren. Dazu hat sich der VRS im Interesse der Sache bereit erklärt. Es werden bereits vorhandene Finanzmittel für Stuttgart 21 verwendet, da dieses Geld noch nicht benötigt wird. Zudem wird die S60 fest in Straßenbaumaßnahmen des Bundes, des Landes und der Kommunen eingeplant. Insbesondere natürlich bei der parallel verlaufenden B464 Sindelfingen-Renningen, mit deren Bau auch noch dieses Jahr begonnen wird.

Dass nicht alles hoppla hopp geht, liegt daran, dass es um eine Maßnahme mit einem Gesamtvolumen von über 90 Millionen € handelt. Sowas muss europaweit ausgeschrieben werden, was schon allein Zeit beansprucht, das Abrufen der Bundeszuschüsse ist weitaus zeit- und bürokratieaufwändiger als man es erhofft hatte, in den betroffenden Kommunen wurden kurzfristig Planungen für eigene Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der S60 komplett umgeworfen.

Fazit: Das Ding kommt in jedem Falle, wenn es keine größeren Verzögerungen mehr gibt, wahrscheinlich bis 2008. Bei der S40 muss man abwarten, aber wie gesagt, das ist etwas völlig anderes.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin Kinners,

ich habe die drei existierenden S60-Themen zu einem zusammengefaßt.

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Beitrag von dumsel »

Ich hab keinen Vergleich aufgestellt. Mit meinem Satz wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich an der Umsetzung beider Linien zweifle.

Ich bin ein Mann der Tat. Mir ist egal, was auf dem Papier steht und was Büromenschen, die noch nie eine S-Bahn gesehen haben, bei reichlich Kaffee und Kuchen geplant haben. Dass solche Dinge öfter in die Hose gehen sieht man an vielen Dingen im Alltag. Auch wenn der Bau der Linien begonnen hat, steht noch nicht fest, dass das jemals so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Ich denke da an die geplanten Flügelungen und vor allem die nichtvorhandenen Fahrzeuge, die auf der Linie fahren sollen. Möchte man etwa die S3 wieder auf 420 umstellen, die S4, 5 und S6 auf 423 umstellen, damit man die Fahrzeuge in Böblingen und Renningen kuppeln kann? Möchte man die S1 wieder auf 420, die S2 auf 423 umstellen? Möchte man die S6 in Vaihingen enden lassen und mit 423 bedienen, dafür die S3 im Mischbetrieb fahren? Möchte man wieder 420 älterer Bauart beschaffen, oder gar Kurzzüge fahren lassen? Ich bin gespannt, was es da für theoretische Lösungswege gibt.

Um mal ein Beispiel für solche Papierthoerien zu bringen: In München sollten, laut Papier, die Tz der 2. Bauserie 420 unterwegs sein. Viel Spaß bei der Suche im Münchener Netz (NEIN, das iss keine Anstiftung zu einem MMC).

Gruß von der alten und gut funktionierenden S2
Martin
DasBa
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Beitrag von DasBa »

dumsel @ 20 May 2005, 18:58 hat geschrieben:Ich hab keinen Vergleich aufgestellt. Mit meinem Satz wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich an der Umsetzung beider Linien zweifle.

Ich bin ein Mann der Tat. Mir ist egal, was auf dem Papier steht und was Büromenschen, die noch nie eine S-Bahn gesehen haben, bei reichlich Kaffee und Kuchen geplant haben. Dass solche Dinge öfter in die Hose gehen sieht man an vielen Dingen im Alltag. Auch wenn der Bau der Linien begonnen hat, steht noch nicht fest, dass das jemals so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Ich denke da an die geplanten Flügelungen und vor allem die nichtvorhandenen Fahrzeuge, die auf der Linie fahren sollen. Möchte man etwa die S3 wieder auf 420 umstellen, die S4, 5 und S6 auf 423 umstellen, damit man die Fahrzeuge in Böblingen und Renningen kuppeln kann? Möchte man die S1 wieder auf 420, die S2 auf 423 umstellen? Möchte man die S6 in Vaihingen enden lassen und mit 423 bedienen, dafür die S3 im Mischbetrieb fahren? Möchte man wieder 420 älterer Bauart beschaffen, oder gar Kurzzüge fahren lassen? Ich bin gespannt, was es da für theoretische Lösungswege gibt.
Martin
@dumsel:
Ich glaube nicht, dass es mit den Fahrzeugen ein Probelm gibt. Die S6/S60 wird (lt. diversen Zeitungsberichten) nur in der HVZ Gelflügelt. Außerhalb der HVZ wird in Böblingen der Anschluss an die S1 in/aus Stuttgart hergestellt. In Renningen muss man dann beim Umsteigen 15 Minuten warten. Heißt also, dass nur die zusätzlichen Züge für den 15-Minuten-Takt (nicht die ganztägigen Verstärker nach Leonberg) überhaupt von der Probelmatik betroffen sind. Wegen der Überholmöglichkeit in der Schleife an der Schwabstraße könnten die vielleicht einen eigenen Umlauf bekommen. Eine andere (einfachere?!) Möglichkeit wäre es natürlich, die S60 mit 420ern zu fahren. Mit der S1 wird es ohnehin keine Flügelung geben, und falls man in Böblingen nix mehr abstellen kann, gibr es immernoch das zehn Minuten entfernte Vaihingen.
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