[M] Architektur und Stadtentwicklung

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elba

Beitrag von elba »

LugPaj @ 17 Nov 2007, 02:11 hat geschrieben: Genau dasselbe kann man doch auf Muenchen muenzen. Muenchen bleibt gar nichts anderes uebrig, die freiwerdenden Bahnflaechen zu nutzen. Aber das WIE ist doch der springende Punkt. Waehrend in Muenchen hier nur stadtentwicklungspolitisch gewuenschter Ramsch hingebaut wird und Stararchitekten vergrault werden, geben sich in Hamburg weltweit bekannte Stararchitekten die Klinke in die Hand. Das komplette Ensemble Hafencity wird ein weltweit bekanntes Aushaengeschild fuer Hamburg werden. Bei der Muenchner Bauprojekten entlang der Bahnstrecke nach Pasing wird man sich hingegen oft in 20-30 Jahren fragen, was man nun als Ersatz da hinbauen soll.
Mein Gefühl ist, daß dann, wenn etwas in Bestehendes eingepaßt wird, zur Zeit bessere Lösungen gefunden werden, als wenn man eine große Freifläche hat. Siehe Messe vs. St.Jakobsplatz. M.E. liegt das u.a daran, daß eine bestimmte Zahl von Ergänzungsbauten im Bestand abwechslungsreich wirken. Baut man viel in kurzer Zeit, ähneln sich die Baustile aller Gebäude, und sie entsprechen zu oft genau dem Baustil, den wir z.Zt. halt gewöhnt sind und langweilig finden. Man kann vielleicht auch nicht immer Stararchitekten finden, die außergewöhnliches hinbauen. Und wie man Messe, Pinakothek, Synagoge, Allianz-Arena mit den Sehgewohnheiten in 30 Jahren bewertet, weiß ich nicht. Die Hamburger Speicherstadt (sozusagen Hafencity alt) ist ein großer homogener Komplex mehr oder weniger häßlicher Ziegelbauten. Den hat man zur Bauzeit mit Sicherheit nicht hübsch oder architektonisch wertvoll empfunden. Architektur braucht oft Zeit. Die Sachen, die auch zur Bauzeit schon herausragen, können das nur, weil sie eingebettet sind in 08/15-Ware.

Edmund
elba

Beitrag von elba »

Nochmal grundsätzlicher.

Ich empfinde die Münchner Architekturentwicklung als schlecht. Das Kronawittersche Bürgerbegehren war in meinen Augen voll daneben.
Der Artikel ist in diesen Punkten der gleichen Meinung.
Aber muß ich den Artikel deshalb gut finden? Nein. Ich finde auch den Artikel schlecht. Er ist sprunghaft, tlw. unbegründet, und führt keine vernünftige Analyse durch. Damit schadet er seinem Anliegen, für eine bessere Archiktektur zu plädoyieren. Dumpfes Unwohlsein mit den Zuständen kann man sich als Beobachter vielleicht leisten - als Basis eines ganzseitigen Artikels auf der ersten Seite der Wochenendbeilage einer Zeitung, für die ich einiges an Abogeld zahle, reicht es mir nicht.

Und: nur weil der Artikel so ist, wie er ist, diskutieren wir ihn hier und nicht in einem Architekturforum.

Edmund
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

elba @ 17 Nov 2007, 11:19 hat geschrieben:Mein Gefühl ist, daß dann, wenn etwas in Bestehendes eingepaßt wird, zur Zeit bessere Lösungen gefunden werden, als wenn man eine große Freifläche hat. Siehe Messe vs. St.Jakobsplatz.
Der St.-Jakobs-Platz ist ein spezieller Fall. Um die Bebauung des Platzes wurde sehr lange gerungen - mit einem Ergebnis, das sich wirklich sehen lassen (wer war denn hier Bauherr, die Stadt oder die jüdische Kultusgmeinde?).
Ähnliches kann man noch vom Petuelpark behaupten, der aber nur eine Freifläche ist (aber auch das ist in München ein einziges Trauerspiel).
elba @ 17 Nov 2007, 11:28 hat geschrieben:Aber muß ich den Artikel deshalb gut finden? Nein. Ich finde auch den Artikel schlecht. Er ist sprunghaft, tlw. unbegründet, und führt keine vernünftige Analyse durch. Damit schadet er seinem Anliegen, für eine bessere Archiktektur zu plädoyieren.
Man muss schon froh sein, daß dieses traurige Kapitel Münchner Stadtentwicklung überhaupt erwähnt wird. Außerdem schreibt gerade Gerhard Matzig sehr häufig über Architektur in München.
Es wäre vielleicht wünschenswert gewesen, besser darzsutellen, warum die Sakamoto-Werkbundsiedlung wirklich ein Gewinn für die Stadt gewesen wäre, um exemplarisch das Versagen der Stadt plastischer darzustellen.
Insofern kann man ihn als Zusammenfassung betrachten. Inwieweit andere Münchner Tageszeitungen dieser Thematik Raum geben, weiß ich nicht.
elba

Beitrag von elba »

Lazarus @ 17 Nov 2007, 11:15 hat geschrieben:
elba @ 17 Nov 2007, 11:10 hat geschrieben:
Lazarus @ 17 Nov 2007, 02:34 hat geschrieben: @ elba

beide Projekte wurde auch net von der Stadt geplant und gebaut :D  :D
Was meinst du?
sowohl BMW-Welt als auch die Arena wurden von privat gebaut
Und warum ist das so lachhaft?
elba

Beitrag von elba »

Rathgeber @ 17 Nov 2007, 16:21 hat geschrieben: Es wäre vielleicht wünschenswert gewesen, besser darzsutellen, warum die Sakamoto-Werkbundsiedlung wirklich ein Gewinn für die Stadt gewesen wäre, um exemplarisch das Versagen der Stadt plastischer darzustellen.
Insofern kann man ihn als Zusammenfassung betrachten. Inwieweit andere Münchner Tageszeitungen dieser Thematik Raum geben, weiß ich nicht.
Ich habe den Eindruck, der Artikel wäre besser geworden, wenn man ein paar Spalten weniger vorgesehen hätte. Dann hätte man sich auf die Kernaussagen konzentrieren können. So ist es ein Rundumschlag, bei dem man rätselt, was es denn nun genau ist, was anders werden soll. Die Münchner? Der OB? Die Stadtratsfraktionen? Die Medien? Ich weiß, man kann das nicht immer verlangen, aber mir fehlt für so einen prominent platzierten Artikel ein wenig das Konstruktive. Und bzgl Transrapid müssen sich die Autoren sagen lassen: Schuster bleib bei deinen Leisten.

Viel Grüße und danke fürs Verschieben ins richtige Thema,

Edmund
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Beitrag von elba »

Heute gibt es noch einen Architekturartikel in der SZ. Diesmal wird zumindest die BMW-Welt etwas anders bewertet.

Und ja - mir ist bekannt, daß die kein Projekt der Stadtverwaltung ist. :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D So!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Genau das ist jetzt ein gutes Beispiel für die rückwärtsgewandte Einstellung vieler deutscher Bürger:

http://www.sueddeutsche.de/,ra14l3/muenche...kel/752/144426/

(Ist zwar nicht auf den Handel bezogen, aber es zeigt wie wenig man sinnvolle Veränderungen haben will. Scheinbar ist der Olympiapark ein Museum wo ja nichts zum positiven verändert werden darf).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ein riesiger Hotelkomplex soll ne sinnvolle Veränderung sein? :blink: :blink:

der Park steht zurecht unter Denkmalschutz sollte sollte daher nur unter Auflagen verändert werden sorry
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Beitrag von KBS 855 »

Lazarus @ 23 Nov 2007, 13:13 hat geschrieben: ein riesiger Hotelkomplex soll ne sinnvolle Veränderung sein? :blink: :blink:

der Park steht zurecht unter Denkmalschutz sollte sollte daher nur unter Auflagen verändert werden sorry
Hier gehts doch nicht nur um den Hotelkomplex, den kann ich auch nicht befürworten, wobei es durchaus am Randbereich vorstellbar wäre. Nur hat der Olympiapark genug Schandflecke die weg gehören, z. B. das Olympia-Eisstadion, ein hässlicher 70er-Jahre-Betonklotz. Dafür eine neue, moderne Multifunktionsarena, das wär eine feine Sache.

Ich glaube auch dass es hier weniger um den Park geht, sondern um die Gebäude darin und die dürfen nicht tabu sein.
Aber die Stadt ist da ja unfähig, man braucht sich nur die Messestadt anschauen, das ist ein architektonisches Armutszeugnis!
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Beitrag von Lazarus »

da spielt aber auch das Urheberrecht eine net unerhebliche Rolle. Net umsonst hat Bayern damls davon abgesehen das Oly umzubauen
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Beitrag von KBS 855 »

Lazarus @ 23 Nov 2007, 14:05 hat geschrieben: da spielt aber auch das Urheberrecht eine net unerhebliche Rolle. Net umsonst hat Bayern damls davon abgesehen das Oly umzubauen
Genau und hier muss man ansetzen. Es kann doch nicht sein dass ein Architekt die Veränderung von ihm entworfener Gebäude verhindern kann, das ist skandalös! Für die ersten Jahre mag das ja in Ordnung sein, danach sollte der Architekt keinerlei Handhabe mehr haben!
Schließlich wurde das Werk nicht vom Architekten bezahlt und daher sollte auch gelten: "Wer zahlt, schafft an".
Die Architektenmacht muss hier eingeschränkt werden, denn dem Besitzer muss das Recht eingeräumt werden, was zu ändern, wenn ihm was nicht mehr passt.
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Beitrag von Lazarus »

für so eine Gesetzesänderung wirste aber keine Mehrheit im Bundestag bekommen, da dies nur allgemein regelbar wäre
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Beitrag von KBS 855 »

Lazarus @ 23 Nov 2007, 14:36 hat geschrieben: für so eine Gesetzesänderung wirste aber keine Mehrheit im Bundestag bekommen, da dies nur allgemein regelbar wäre
Abgesehen davon, wie ist deine Meinung dazu? Es kann doch nicht sein dass der Architekt das letzte Wort hat und nicht der, der das Bauwerk bestellt und bezahlt hat! Der Architekt führt doch nur eine Leistung aus und der der dafür bezahlt, sollte auch das Recht haben, es so zu ändern, wie ihm beliebt.
Will der Architekt ein Bauwerk dass sich nie verändert, dann soll er es selber bauen und finanzieren.
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Beitrag von Lazarus »

also was den Olypark betrifft, könnt ich mir schon Änderungen vorstellen. Allerdings sollte man darauf achten, das der Grundcharakter des Parks erhalten bleibt
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 23 Nov 2007, 15:08 hat geschrieben: Abgesehen davon, wie ist deine Meinung dazu? Es kann doch nicht sein dass der Architekt das letzte Wort hat und nicht der, der das Bauwerk bestellt und bezahlt hat! Der Architekt führt doch nur eine Leistung aus und der der dafür bezahlt, sollte auch das Recht haben, es so zu ändern, wie ihm beliebt.
Will der Architekt ein Bauwerk dass sich nie verändert, dann soll er es selber bauen und finanzieren.
Es gibt zwei Seiten. Wenn Du etwas gestaltest, bist Du vielleicht auch sauer, wenn es der Auftraggeber später verunstaltet, das Ganze aber mit Deinem (guten) Namen verknüpft ist. Entsprechend kann ich so manchen Künstler schon verstehen.

Mal davon abgesehen, ist das Ganze inzwischen dick OT. Vielleicht kann ja jemand die entsprechenden Beiträge nach

"[M] Architektur und Stadtentwicklung"

verschieben.

Denkbar wäre auch der Thread

"Moderne Kunst"

aber Ersteres passt IMHO besser.

Danke!
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Beitrag von Hot Doc »

1. Was da zur Zeit am Olympiapark geplant wird, stellt einem die Haare auf! Sicher gibt es Stellen die erneuert gehören. Aber auch hier muss man mir gestalterischem Auge hingucken und nicht mit profitgierigen, was im Moment abr gemacht wird.

2. Die Stadt hat jeden Bezug zu guter und künstlerischer Architektur verloren. Messestadt und das Neubaugebiet an der Hackerbrücke sind eigentlich noch die sanfteren Beispiele. Der Münchner-Rück-Turm, der Vierkantbolzen und das neue SZ-Gebäude sind die wirklich sinn- und einfallslosen Schandflecken der letzten Jahre. Das Bürgerbegehren über die Hochhaushöhe hat auch nichts an der Tatsache geändert, dass die Häuser hässlich und langweilig sind wie sonst nix! Mir ist doch "scheissegal" wie hoch ein Gebäude ist, wenn es ästhetisch und interessant innovativ gestaltet ist. Für den SZ-Turm gabt da einen genialen Entwurf, an den man sich aber nicht getraut hat.
Hypobank, BMW und Olympiaturm, alles Beispiele wie man interessant bauen kann. Alle stehen als Symbole für München. Mag sein, dass sie auch nicht mehr soooo modern und soooo schön sind, aber immer noch interessant und eigenständig.

3. Ich finde im privaten Bereich, hat ein Architekt nix zu sagen, wenn wir aber über öffentliche Projekte oder Projekte mit künstlerischem Wert reden, sollte nach wie vor die jetzige Regelung Bestand haben.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

nur sind der Münchner Rück-Turm und der SZ-Neuabu keine Projekte der Stadt München. Was hätte die Stadt da machen sollen. Da gibts keine rechtliche Handhabe
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Beitrag von Hot Doc »

Für ALLE Bauvorhaben muss eine Baugenehmigung erteilt werden, und auf die kann sehr wohl auch politisch Einfluss genommen werden.
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Beitrag von Rathgeber »

KBS 855 @ 23 Nov 2007, 12:53 hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/,ra14l3/muenche...kel/752/144426/

(Ist zwar nicht auf den Handel bezogen, aber es zeigt wie wenig man sinnvolle Veränderungen haben will. Scheinbar ist der Olympiapark ein Museum wo ja nichts zum positiven verändert werden darf).
Was ist denn in Deinen Augen eine "sinnvolle Veränderung"? Und komm jetzt bitte nicht mit zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten, die an dieser Stelle sowieso nicht sinnvoll sind, weil dafür der Einzugsbereich nicht relevant ist...

Gottfried Knapp hat das Dilemma des Olympiaparks in dem von elba verlinkten Beitrag ganz gut zum Ausdruck gebracht. Es wird ganz bewust von einem Park gesprochen, das sollte man bei der Debatte und den geplanten sowie bereits vollzogenen Eingriffen (BMW Welt, Sea World) nicht zu kurz kommen lassen.
Man mag z.B. der bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung vieles vorwerfen, aber eine Kommerzialisierung durch lukrative Neubauten kann man ihr zumindest am Münchner Paradebeispiel Englischer Garten (und ich wäre sehr dankabr, wenn wir an dieser Stelle die Trambahndiskussion außen vor lassen könnten) nicht vorwerfen. Nun, die muss, im Gegensatz zur Olympiapark GmbH, auch keine Gewinne abwerfen.

Architektur ist sicher nicht für die Ewigkeit (das zumeist ungenutzte Olympiastadion zeigt es leider nur allzu deutlich). Dennoch halte ich die Frage, inwieweit die geplanten und breits stilistisch vollzogenen Eingriffe (und die architektonisch sicher erwähnenswerte BMW Welt muss an dieser Stelle genannt werden) dem Ensemble guttun.
Der jetzt leere Busbahnhof ist sicherlich ein toter Raum. Es macht wenig Sinn, dieses ungenutzte Gelände so zu belassen, wie es ist. Die Frage, ob ein Hotel als Ableger der BMW Welt die (für den Olympiapark) richtige Lösung ist, halte ich ich für durchaus berechtigt, auch wenn das Gelände wohl offiziell nicht zum Ensemble gehört und deshalb wohl auch nicht Gegenstand der Diskussion sein darf.

Die Frage nach einer sinnvollen Umwidmumg und Umgestaltung des Rad- und Eisstadions ist in meinen Augen absolut berechtigt. Aber mit der (im Falle des Radstadions auch gescheiterten) Holzhammermethode schadet man dem Park nur.
Warum wird nicht eine Umwandlung (auch mit äußerlichen baulichen Veränderungen) dieser Gebäude erwogen? (Kann man damit z.B. den Bau einer zusätzlichen kleinen Olympiahalle abwenden und dennoch zwei für die Olympiabewerbung 2018 relevante Hallen gewinnen?)

Und eines darf nicht vergessen werden:
Eine Lokalbaukommission macht sich ins Hemd, wenn Bäckereien Tische auf die Straße stellen. Aber bei so sensiblen Angelegenheit wie dem Olympiapark hört man nichts als bertretenes Schweigen?
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Beitrag von KBS 855 »

Mal eine Frage:
Wieso werden in der Münchner Fußgängerzone nicht mal die Bausünden "entsorgt" und dort neu gebaut? Mir fällt gleich nach dem Karlstor rechts etwas ins Auge, Runners Point/Allerlei z. B., das gehört weg, sieht hässlich und nach Nachkriegszweckbau aus und das in der teuersten Fußgängerzone des Landes!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

KBS 855 @ 5 Dec 2007, 00:55 hat geschrieben: Mal eine Frage:
Wieso werden in der Münchner Fußgängerzone nicht mal die Bausünden "entsorgt" und dort neu gebaut? Mir fällt gleich nach dem Karlstor rechts etwas ins Auge, Runners Point/Allerlei z. B., das gehört weg, sieht hässlich und nach Nachkriegszweckbau aus und das in der teuersten Fußgängerzone des Landes!
da müsste sich die aber mit Mc Donalds anlegen :lol: :lol: :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 5 Dec 2007, 00:55 hat geschrieben: Mal eine Frage:
Wieso werden in der Münchner Fußgängerzone nicht mal die Bausünden "entsorgt" und dort neu gebaut? Mir fällt gleich nach dem Karlstor rechts etwas ins Auge, Runners Point/Allerlei z. B., das gehört weg, sieht hässlich und nach Nachkriegszweckbau aus und das in der teuersten Fußgängerzone des Landes!
Der Kaufhof am Marienplatz ist auch so ein Kandidat. Der passt doch da überhaupt nicht hin und hässlich ist er auch.

Die einzige Daseinsberechtigung des Gebäudes ist m.E. sein Paternoster.
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Beitrag von Rohrbacher »

Wieso werden in der Münchner Fußgängerzone nicht mal die Bausünden "entsorgt" und dort neu gebaut?
Warum? Einige dieser "Bausünden" stehen unter Denkmalschutz. Ob das in der FuZo der Fall ist, weiß ich nicht, kann aber gut sein. Und warum sollen die Häuser "Bausünden" sein? Das ist der Zeitgeist der 50er und 60er Jahre. Ja und? Warte mal 40 Jahre, wie du dann über die Baukunst der Jahre 2007/08 denkst... *horizont?*
da müsste sich die aber mit Mc Donalds anlegen
Quatsch. Mietvertrag, Kündigung, raus. Selbst wenn man aus dem Vertrag irgendwie nicht rauskäme, mit dem Dc Mommels-Konzern hätte man als Eigentümer der Immobilie die wenigsten bis gar keine Probleme, da die Filialen nicht vom Dc Mommels-Konzern, sondern in den allermeisten Fällen von einem unternehmerisch "selbstständigen" Franchisepartner betrieben werden. Der Marketingkurs soll ja im Nachhinein nicht ganz unsinnig gewesen sein. ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Franchising
Aber mal im Ernst, ich habe schon des Öfteren gelesen, dass nicht nur das Olympiastadion, sondern sogar der gesamte Olympiapark unter Denkmalschutz steht.
Wer sich mal damit beschäftigt hat, könnte wissen, dass es bei der Gestaltung grob um die Einheit von Landschaft und Architektur ging. Wär' also blöd, nur einen Teil (die Hochbauten, aber als ganzes!) davon zu schützen und den Rest (die angelegte Landschaft) zu verändern. Gut, für das BLÖD-Blatt oder ein vergleichbares wäre das jetzt schon zu viel Text, ist aber so, egal. Durch Bauaktivitäten in der Nähe ist da aber wohl schon einiges von der ursprünglichen Idee des Parks kaputt gegangen. Ich finde den Park einfach nur genial, es gibt eigentlich kaum was vergleichbares! Ich würde fast sagen, die beste architektonische Leistung des ganzen 20. Jahrhunderts und ein Aushängeschild Münchens! Das erste was ich bei gutem Wetter aus'm Fresh unverwechselbar von dieser Stadt sehe, ist der Olympiaturm. B)

/edit: Komma. *wahnsinn*
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 5 Dec 2007, 01:13 hat geschrieben:
KBS 855 @ 5 Dec 2007, 00:55 hat geschrieben: Mal eine Frage:
Wieso werden in der Münchner Fußgängerzone nicht mal die Bausünden "entsorgt" und dort neu gebaut? Mir fällt gleich nach dem Karlstor rechts etwas ins Auge, Runners Point/Allerlei z. B., das gehört weg, sieht hässlich und nach Nachkriegszweckbau aus und das in der teuersten Fußgängerzone des Landes!
Der Kaufhof am Marienplatz ist auch so ein Kandidat. Der passt doch da überhaupt nicht hin und hässlich ist er auch.

Die einzige Daseinsberechtigung des Gebäudes ist m.E. sein Paternoster.
glaub kaum, das die Metro-Gruppe diesen Standort freiwillig räumen wird, zumal dennen das Gebäude gehört. Zudem gehört diese Filliale zu den umsatzstärksten Deutschlands
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 5 Dec 2007, 01:41 hat geschrieben: glaub kaum, das die Metro-Gruppe diesen Standort freiwillig räumen wird, zumal dennen das Gebäude gehört. Zudem gehört diese Filliale zu den umsatzstärksten Deutschlands
Der Kaufhof soll ja nicht weg. Denkbar wäre ein Neubau oder - falls möglich - eine Veränderung der Fassade.

Das Gebäude hat übrigens viele Feinde, in der Vergangenheit wurde immer wieder mal über diesen Schandfleck berichtet. Das Problem ist, dass das Gebäude m.E. einfach vom Stil her nicht zu den umliegenden Bauten passt, und der Stil gefällt mir persönlich auch nicht.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 5 Dec 2007, 09:47 hat geschrieben: Der Kaufhof soll ja nicht weg. Denkbar wäre ein Neubau oder - falls möglich - eine Veränderung der Fassade.

Das Gebäude hat übrigens viele Feinde, in der Vergangenheit wurde immer wieder mal über diesen Schandfleck berichtet. Das Problem ist, dass das Gebäude m.E. einfach vom Stil her nicht zu den umliegenden Bauten passt, und der Stil gefällt mir persönlich auch nicht.
Die ganze Geschichte des Kaufhofs ist ein Skandal.

Bis 1969 (!) stand hier noch das Kaufaus Roman Mayr, ein Jugenstilbau aus dem Jahr 1912, welches dann durch den Betonbunker Kaufhof ersetzt wurde.

Hier noch ein schoenes altes Bild der Suedfassade vom Marienplatz (kann man leider vieles nicht mehr so wiedererkennen...) leider ohne den besagtem kaufhofs-vorgaengerbau.
http://plato.alien.de/muenchen/bilder/temp...Clipboard02.jpg

Sehr schade uebrigens auch in oberen Bild um das Haus in der Mitte, mit dem Ecktuermchen, den reich verzierten Balkonen und anderern Verzierungen, was nach dem 2. Weltkrieg noch recht tadellos stand:
http://plato.alien.de/muenchen/bilder/temp...Clipboard05.jpg
...und 1958 gewissenslos plattgemacht wurde.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

...und 1958 gewissenslos plattgemacht wurde.
Damals war man noch nicht so scharf auf Denkmalschutz oder sowas. Und man sieht einem Gebäude von außen u.U. nicht an, wie mies die Substanz wirklich ist. Und der Unterhalt für so 'nen Altbau ist nicht grad lustig. Sicher wäre mir eine toprestaurierte Altstadtkulisse auch lieber (und 'ne schicke Altbauwohnung mit hohen Räumen und doppelflügligen Türen^^), aber mit den ganzen bunten Schildchen der heutigen Geschäftswelt? Da stört mich der Kaufhof rein optisch am wenigsten, übertrieben kann man sagen, von der Fassade sieht man ja fast nix... Außerdem muss man überlegen, dass die Leute, die da u.U. noch drin wohnen sollen, nicht in einem Museum mit extrem hoher Heizrechnung, eventuell engen unebenen Zimmern wohnen wollen. Man kann zwar die Fassade stehen lassen und drunter quasi 'nen Neubau setzen, aber das ist teuer und war erst recht damals nicht wünschenswert bzw. üblich.

Schade aber verständlich. Sonst wären Leute gekommen und hätten die hohen Kosten für solche "Sentimentalitäten" angeprangert, wie wenn der Ersatz alter unzeitgemäßer Fahrzeuge irgendwo betrauert wird. Jaja, die Kosten, der Nutzen und die Dinger sind halt heute nicht mehr zeitgemäß und funktional. :rolleyes:
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 5 Dec 2007, 17:52 hat geschrieben: Damals war man noch nicht so scharf auf Denkmalschutz oder sowas.
"Die Bayern schleiften in den letzten drei Jahrzehnten mehr als 30000 Baudenkmale." (Die Zeit)

Soviel zum Denkmalschutz heute...

...aber wir kommen ein wenig vom Thema ab!
regiotramuli
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Beitrag von regiotramuli »

"Nächster Halt, next stopp - Salzburg-Taxham-Europark - Salzburg-neue-Mitte!!"

Europark das Salzburger CentrOberhausen sollte dringenst ebenso Rund um die Uhr aufbleiben

Da hier am CentrOSalzburg die S-Bahn-Stamstrecke vorbei verläuft sollte man auch in diesem Einkaufszentrum und in dem dazugehörigen IKEA die Läden ebenso rund um die Uhr gröfffnet bleiben - wehnigstens bis 21 Uhr oder 22 Uhr. Auch an Sonn und feiertagen wenigstens bis 20 Uhr.
Den dieses CentrO ist von der ganzen region abhängig. Die Unternehmer würden hierbei gute Geschäfte machen - besonders wenn ab 2009 das Projekt >Regional-S-Bahn BGL< eingerichtet wird.
Die neuen S-Bahnlinien mit den Flyrt-Triebwagen werden Berchsgodn (Berchtesgaden) mit Salzburg verbinden. Hoffentlich auch Ruhpolding mit Salzburg und vieleicht noch Mühldorf mit Salzburg.
Entlang dieser Strecken zwischen den erwähnten Endstationen sind auch weitere Zwischenhaltestellen geplant, darunter sind vorallen Dingen zumindest. REI-Spitalhof und Staufnbrück - ebenso Winkl-Siedlung Bischhofswiesen-Süd und Halthurm soll wieder hoffentlich wieder eröffnet werden für die Bergwanderer und Einwohner.
Auch entlang der Stammstrecke zwischen Sbg.Hbf. und Freilassing sollten die Züge zumindestens in der neuen Mitte (Salzbg.-Taxham-Europark) und in Sbg. Mülln halten.

Darum ist es wichtig die Geschäfte rund um die Uhr offen zu lassen.

Das kommt auch den einkommsschwachen Touristen zugute, welche die Nacht auf Trapp im Europark verweilen können und tagsüber im Grünen oder in den Parknlagen ihre Nächtlichen Wiederholungsschläfchen machen könnten.
Der Saturnhansa ist so intressant - noch viel interressanter als der nächtliche Schlaf - ebenso der IKEA.

Zu Oberhausen Europark (CentrO):
Auch hier wäre der Shopping rund um die Uhr angebracht.
Auch normale Lebensmittelgeschäfte und ein IKEA wäre ebenso da angebracht wie im Salzburger TaxhamCentrO.
Auch gehört genauso wie dort, entlang der vorbeiverlaufenden Güterbahnstrecke die S-Bahn - ambesten die Regionalstadtbahn eingerichtet, welche zwischen Essen Innenstadt bzw. Grugamesse mit Du-Ruhrort bzw. Moers - Kamp-Lintfort verkehren könnte. Auch dieses sei wichtiger. die geplante Straßenbahn vorbei wäre Sinnlos, da diese viel zu langsam ist und nicht weiträumige Regionen erschließen kann. Mit der Regiotram könnte man mit enormen Fahrgastzuwachs die Unternehmer vom CentrO beglücken. CentrOberhausen würde Den Besucheranstrom - sogar von Kamp-Lintford und den nördlichen Vororten von Duisburg auf das herzlichste begrüßen.

regiotramuli@web.de
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Und man sieht einem Gebäude von außen u.U. nicht an, wie mies die Substanz wirklich ist. Und der Unterhalt für so 'nen Altbau ist nicht grad lustig. Sicher wäre mir eine toprestaurierte Altstadtkulisse auch lieber (und 'ne schicke Altbauwohnung mit hohen Räumen und doppelflügligen Türen^^),...........Außerdem muss man überlegen, dass die Leute, die da u.U. noch drin wohnen sollen, nicht in einem Museum mit extrem hoher Heizrechnung, eventuell engen unebenen Zimmern wohnen wollen. Man kann zwar die Fassade stehen lassen und drunter quasi 'nen Neubau setzen, aber das ist teuer und war erst recht damals nicht wünschenswert bzw. üblich.
Man kann auch komplett neu bauen, mit einer historischen Außenfassade, die innen modernst eingerichtet und ausgestattet ist. Einfach nur der historische Schein nach Außen hin.
München hatte aber wirklich Glück, wenn man sieht was die Kölner ihrer Stadt angetan haben.

@regiotramulli:
Den Europark kann man jetzt aber nicht gerade mit dem CentrO vergleichen, da das CentrO doch ein paar Nummern größer ist. Aber der Europark ist schon eine feine Sache und in Wals-Siezenheim (???) entsteht ja noch was feines.
Salzburg wird sich einen großteil der Kaufkraft des bayerischen Umlandes an sich binden, weil bei uns ja alles reglementiert wird.
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