Unsere lieben Fahrgäste

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Der Reisende @ 3 Nov 2006, 20:30 hat geschrieben:Immerhin kotzen sich genügend Fahrgäste hier mehr als erträglich über das Personal aus.
Aha. Jetzt zeigt man uns also an einem Beispiel, wie fachmännische
Der Reisende @ 3 Nov 2006, 18:40 hat geschrieben:... Darstellung der Sichtweise des Kritisierenden an den Kritisierten...
auszusehen hat.
Der Reisende
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Beitrag von Der Reisende »

Woodpeckar @ 3 Nov 2006, 21:02 hat geschrieben: Aha. Jetzt zeigt man uns also an einem Beispiel, wie fachmännische

auszusehen hat.
Richtig. Mit einem Dialog. Und nicht mit einseitigen Gesten.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Larry Laffer @ 3 Nov 2006, 20:43 hat geschrieben: @ Plochinger

Genauso ist es von beiden Seiten. Die meisten Bahnmitarbeiter, wenn denn noch welche vorhanden sind, sind den Kunden gegenüber freundlich uns hilfsbereit. Ein Schaffner, ein Fahrer, ein Schaltermitarbeiter, das sind Leute, die für die politische Fehlgeburt Deutsche Bahn AG nicht verantwortlich sind, die aber im Zweifelsfall die ersten Ansprechpartner sind.

Das Problem ist nicht, daß Mitarbeiter unfreundlich sind, sondern daß kaum noch welche da sind. Gerade in Nahverkehrszügen, sieht man mal von einigen Regionalexpreß-Verbindungen ab, ist kein Zugpersonal mehr vorhanden. Gelegentlich kommen Prüfer rein, kontrollieren die Fahrkarten und steigen aus. Als Fahrgast weiß man nicht, an wen man sich, wenn irgendetwas passiert, wenden soll.

Auf vielen Bahnhöfen wurden die Service-Points geschlossen, in Glaskästen auf den Bahnsteigen sitzen manchnal Mitarbeiter, die auch die Durchsagen machen. Und wenn da irgendein Zug verspätet angekündigt wird und man fragt, ob der eigene, der kurz vorher oder kurz nachher kommt, auch verspätet oder pünktlich ist, habe ich persönlich noch nie eine unfreundliche Antwort gekriegt.
Ja, das ist leider so.
Neulich ist mir in Neustadt in Schwarzwald eine Frau gegenüber gesessen, die eingestiegen war ohne Fahrkarte, weil der Automat defekt war, sie mit dem Fernverkehrsautomaten nicht zurecht kam oder nur Bares hatte (so genau hab' ich das nicht mitbekommen) und der Schalter Sonntag morgens natürlich nicht offen war. Von anderen Orten ist man das ja so gewohnt, dass man dann eben im Zug nachkauft, woher soll die jetzt wissen, dass das ausgerechnet hier nicht geht? ... Dann kommt da so ein extrem motivierter Prüfer vorbei und will der einfach ohne größer was zu sagen 40 Euro aufdrücken, fragt nach Personalien und für den wär's das dann gewesen. Ich hab' sie ebenfalls mit wenig Worten einfach mit meinem BW-Ticket mitgenommen - auch wenn das wohl so auch nicht ganz ok ist... Der Prüfer wollte dann wohl noch diskutieren, aber als dann die umliegenden Fahrgäste noch "eingeschritten" sind, allen voran diese eine leicht militante Oma mit Totschlägerhandtasche *lol*, hatte er wohl keinen Bock mehr... :rolleyes:

Jetzt mal im Ernst: Was macht man jetzt? Daheimbleiben? Toll, so gewinnt man Kunden! <_<

Getoppt wird das aber nur von dem Zub, der erst am letzten Sonntag im EC 194 nach Zürich meiner Mutter auf deutschen Gebiet mit seinem SBB-Terminal ein innerschweizerisches Anschlussticket verkauft hat und dabei den CHF-Betrag 1:1 in Euro kassiert hat - und keiner hat's gemerkt. *lol*
Erst als ich Tage später das Ticket in meine "Sammlung" einsortiert habe, kamen mir erste Zweifel. Ich nehm' aber an, das war keine Absicht, der war wohl einfach im Stress, weil jeder zweite irgendwelche Tickets kaufen wollte und er so nur sehr langsam durch den Zug gekommen ist. Da kann man sich schonmal vertun... :lol:
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Rohrbacher @ 3 Nov 2006, 21:10 hat geschrieben: Getoppt wird das aber nur von dem Zub, der erst am letzten Sonntag im EC 194 nach Zürich meiner Mutter auf deutschen Gebiet mit seinem SBB-Terminal ein innerschweizerisches Anschlussticket verkauft hat und dabei den CHF-Betrag 1:1 in Euro kassiert hat - und keiner hat's gemerkt. *lol*
Erst als ich Tage später das Ticket in meine "Sammlung" einsortiert habe, kamen mir erste Zweifel. Ich nehm' aber an, das war keine Absicht, der war wohl einfach im Stress, weil jeder zweite irgendwelche Tickets kaufen wollte und er so nur sehr langsam durch den Zug gekommen ist. Da kann man sich schonmal vertun... :lol:
Also auf München-Zürich sind schon sehr eigenartige Zs/Zf unterwegs - mit denen hab ich nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht (mal sehen,ob es so bleibt - fahr nächstes WE nach Zürich)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Alle Leute, die jetzt wieder anfangen mit "ich hab gezahlt, deswegen darf ich meinen Frust über Verspätungen an den Bahnmitarbeitern auslassen", möchte ich bitten sich hier etwas zurückzuhalten. Ich kann ja den Ärger verstehen, wenns Verspätungen gibt - aber das hier ist kein Forum wo es drum geht seiner schlechten Laune Luft zu machen, sondern ein Forum, wo über die Hintergründe gesprochen werden soll - und das bitte sachlich.
Die Leute, die sagen, wenn ein Zug verspätet ist ist die Bahn schuld, die hat pünktlich zu fahren, komme es was wolle, machen es sich viel zu einfach. Das System Bahn ist einfach sehr komplex, und es gibt viele Ursachen für Verspätungen. Sicherlich, manche Verspätungsgründe sind hausgemacht - aber dafür können die Bahnmitarbeiter vor Ort nichts, das ist Sache des Management - und die wird man hier nicht erreichen. Für viele Verspätungen kann aber auch das Management nicht - gegen Bäume oder Kinder im Gleis, Bahnübergangsunfälle, Personenunfälle, auch gegen manche technische Störungen kann man mit vertretbarem Aufwand einfach nichts machen.
Sicher - es gibt auch unfähige Mitarbeiter - das wird hier glaube ich kaum jemand ernsthaft bezweifeln - aber ich glaube nicht dass man diese hier in nennenswerter Zahl antrifft.

Gegen eIne wirkliche sachliche DIskussion über was schiefgelaufen ist wird hier wohl kaum jemand etwas haben - zu einer sachlichen Diskussion gehört aber auch Offenheit für die Argumente anderer. Eine polemische Diskussion mit der einzigen Aussage dass alles an der Bahn scheiße ist - wie sie sich momentan hier anzubahnen droht - ist jedenfalls nicht Zweck des Forums.

Boris
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Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Und weil es da scheinbar schon wieder Missverständnisse gibt: Mir geht es nicht darum irgendwelche Kritik an Bahnunternehmen zu unterdrücken - mir geht es um Sachichkeit in der Diskussion und Offenheit und Interesse auch an den Argumenten anderer wie zum Beispiel Mitarbeiter - das ganze gilt natürlich auch in umgekehrter Richtung. Bisher hat das ja mehrheitlich (wenn auch mit Reibereien) recht gut funktioniert (wenn auch leider immer wieder mit Ausnahmen), und momentan hab ich den Eindruck dass die Diskussion hier in die falsche Richtung tendiert.
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