Ausschreibung Mitteldeutsches S-Bahn Netz

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Jörg.L.E.
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Heute vor 40 Jahren ging in Leipzig das S-Bahn Netz an den Start. Zur Feier des Tages durften alle Leipziger, Baujahr 1969, heute in der S-Bahn umsonst fahren (Nachweis-Lichtbildausweis).

Freie Fahrt zum 40. Jubiläum der Leipziger S-Bahn
Montag, 13. Juli 2009, 07:43 Uhr


Leipzig (dpa/sn) - Zum 40. Bestehen der Leipziger S-Bahn gewährt die Deutsche Bahn heute allen im Jahre 1969 geborenen Leipzigern freie Fahrt. Mit gültigem Nachweis kann die Geburtstagstour durch das Leipziger Land auf den S-Bahn-Linien S1, S2, S10 und S11 angetreten werden. Am 13. Juli 1969 nahm die Stadtbahn erstmals ihren Betrieb auf und verband Ortsteile wie Markkleeberg, Plagwitz und Stötteritz. Seit jeher wurde das Nahverkehrsnetz ausgebaut und unterstützt so die Infrastruktur im Raum Halle/Leipzig. Die insgesamt fünf S-Bahn-Linien bedienen auf 131 Kilometern Strecke mit 60 Haltestellen täglich 67 000 Fahrgäste.

http://www.bild.de/BILD/regional/leipzig/d...-leipziger.html

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Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Daniel-Würzburg @ 27 Mar 2009, 15:46 hat geschrieben: Beim geplanten mitteldeutschen S-Bahn-Netz gibt es markenrechtliche Probleme. Dies schreibt die Leipziger Volkszeitung: Streit um S-Bahn-Markenschutz.
Demzufolge hat sich die Deutsche Bahn im Jahre 2002 den Begriff "S-Bahn" als Marke schützen lassen. Sollte also ein privater Anbieter als Sieger aus der Ausschreibung hervorgehen, dürfte dieser nur gegen eine entsprechende Lizenzgebühr seine Züge unter dem Namen "S-Bahn" fahren lassen. Der ZVNL baut auf ein endgültiges BGH-Urteil - zu erwarten ist das allerdings erst 2012.

Meine Meinung: An Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten. Der Begriff "S-Bahn" ist seit 100 Jahren in Deutschland als Bezeichnung für städtische Schnellbahnsysteme bekannt und etabliert. Warum ein einzelnes Unternehmen an diesem Namen besondere Rechte tragen soll, erschließt sich mir nicht...
S-Bahn für alle - DB will Privaten die Nutzung der Begriffe S-Bahn, RB und RE erlauben
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Beitrag von Ionenweaper »

Ja, und wieso:
Außerdem müssten die Bahnbetreiber eine geringe Lizenzgebühr an den Staatskonzern zahlen.
Ist ja nicht so, als wär die DB der Heilsbringer. :rolleyes:
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Oder wir nennen einfach alles Regionalzug. So wie in Italien. Dort heisst jeder bestellte Nahverkehrszug Treno Regionale, egal ob er nur selten oder an jedem Birnbaum hält.
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Beitrag von mic »

Meiner Meinung nach ist die Frage der Nutzung dieser "Markennamen" ein Fall für das Kartellamt. Typischer Fall des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung....
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Beitrag von JeDi »

mic @ 7 Feb 2010, 12:58 hat geschrieben: Meiner Meinung nach ist die Frage der Nutzung dieser "Markennamen" ein Fall für das Kartellamt. Typischer Fall des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung....
Warum? Soll sich die BAG-SPNV "Nahverkehrszug", "Eilzug" und "Schnellzug" (für RB, RE, IRE) eintragen lassen und diese Zuggattungen bestellen...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Außerdem stellt sich auch die Frage, wie viele der privaten Betreiber sich überhaupt RB und RE nennen wollen - aus Marketing-Sicht dürfte der eigene Firmenname als Produktbezeichnung doch nicht das schlechteste sein. Für den Fahrgast ist natürlich blöd, weil für den nicht so ohne weiteres ersichtlich ist ob er den Zug mit einem Nahverkehrsticket nutzen darf.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von mic »

Mal unabhängig davon, ob Private diese "Marken" überhaupt nutzen wollen:

Die "Marken" RB und RE wurden bereits in den 90ern, S-Bahn noch viel früher geprägt, zu Zeiten des DB-Monopols. Sie stehen synonym für bestimmte Zugkonzepte. M. E. behindert die DB den Markteintritt von Wettbewerbern, wenn sie jetzt diese Synonyme für Zugkonzepte als Marken schützt.

IRE kann sie übrigens gerne schützen - da weiss eh´ niemand, welches Zugkonzept dahinter stehen soll....
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KnutR
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Beitrag von KnutR »

Boris Merath @ 7 Feb 2010, 15:14 hat geschrieben:Außerdem stellt sich auch die Frage, wie viele der privaten Betreiber sich überhaupt RB und RE nennen wollen - aus Marketing-Sicht dürfte der eigene Firmenname als Produktbezeichnung doch nicht das schlechteste sein.
Blöd ist dabei aber, dass das nicht überall zu 100% durchgezogen wird oder es zu Mischformen kommt.

In Sachsen und Brandenburg nutzt man beispielsweise sowohl für Zugnummern (OE 80302) als
auch für Linienbezeichnungen (OE 46) die Kürzel des Unternehmens.

In NRW/ Rheinland-Pfalz kommt es dabei zu genannter Mischform:

Linien- und Zugnummernbezeichnung: MRB
Unternehmen: Trans Regio (TR)
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Voraussetzung für die Markennutzung: Die Züge erbringen dieselben Leistungen wie die der Deutschen Bahn. So stehe etwa ein RE für einen schnellen Zug, der Regionen an das Fernverkehrsnetz anbindet.
Da hält sich die DB aber selber nicht dran. Steig' mal in einen RE von München nach Nürnberg. Spätestens wenn der unterwegs in Paindorf und 400 anderen Milchkannen hält, merkst dass das Produkt RE auf der selben Strecke irgendwas zwischen Bummelzug und ex-Interregio sein kann. Genauso ist der Fugger-Express meiner Meinung kein RE, sondern eine schnelle RB oder gar irgendeine "Regional-S-Bahn". Der Fugger-Express stellt ja zusammen mit den Zügen der BRB eine Kombination aus Regionalverkehr und Augsburger S-Bahn dar. Aber mit Sicherheit keinen RE.
Eine Regionalbahn halte dagegen weitaus häufiger (...)
Wo bitte soll eine RB in den genannten Beispielen noch öfter halten? Dazu müsste man massig neue Halte einführen (wäre stellenweise eh sinnvoll) oder jeweils die Fernbahn mit den S-Bahngleisen verknüpfen. :rolleyes:
(...) und müsse Fahrgäste zumindest an das RE-Netz anschließen. Die langsamen S-Bahnen fahren im Stadtverkehr.

Wieso langsam? Steht S-Bahn nicht für Schnellbahn bzw. Stadtschnellbahn?^^
Außerdem müssten die Bahnbetreiber eine geringe Lizenzgebühr an den Staatskonzern zahlen.
Ah, ich verstehe! Bevor irgendein Kartellamt oder sonstwer Ärger macht, gibt man die Bezeichnungen selber frei und nimmt noch Geld dafür. Clever, hätt' ich auch so gemacht. :lol:




Ich wäre dafür, wenn man die Zuggattungen bzw. Zugnummern reformiert. Das Problem ist folgendes: Die Zahl der Eisenbahnunternehmen und Zuggattungen/Produkte im Nahverkehr ist in der letzten Jahren deutlich gestiegen. Vor über 10 Jahren stand auf einem Wochenende-/Bayernticket drauf, dass man die Züge des Nahverkehrs nutzen kann, also S, SE, RB, RE und die BOB als quasi erste Privatbahn. Fertig.

Heute allerdings sind das neben den Produkten von DB Regio auch zahlreiche Züge von privaten Anbietern, die da auftauchen können. S, RB, RE, IRE, BOB, BRB, ALX, BLB, VGB, RBG, HLB, AGI (Agilis?), HZL, BSB, WEG, NOB, HEX, ABR, NWB, WFB, VEC, MRB, ERB, etc etc.

Im Fernverkehr wird die Zahl der Anbieter und Produkte in den nächsten Jahren auch zunehmen, sodass man irgendwann keinen Überblick mehr hat und auch nicht mehr weiß, was genau ist ein Regiozug, was ein Fernzug mit besonderem Ticket, wer bummelt eher, wer ist schnell. Dazu kommen in Zukunft ja auch noch ausländische Bahnbetrieber, die nicht mehr in Cooperation mit der DB fahren, also eigene Tickets anbieten werden. Beispielsweise D, IC, ICE, EC, ICN, ICX, CNL, TGV, OIC, OEC, RJ, VX gibt's z.B. heute schon. Wer kennt sich da jetzt noch aus?

Deswegen fände ich es sehr sinnvoll, wenn man nicht mehr Zugnummern nach dem Schema IC 123, RE 1234, BOB 12345, NWB 12345 oder CNL 12 verwenden würde, sondern (europaweit?) den Kunden mit folgendem Modell das Leben einfacher machen würde:

F 123-DB

Vorne steht eine betreiberübergreifende Zuggattung, die anzeigt welche Art Zug das ist, dann folgt die Zugnummer, dahinter (!) folgt der Betreiber bzw. dessen Produkt. Betreiberübergreifende Zuggattungen wären dann beispielsweise:

S = S-Bahn (hält üblicherweise überall, dichter Takt, besondere Standards)
R = Regionalzug (hält üblicherweise überall, Ausnahmen ggf. bei HVZ-Verstärkern)
E = Regional-Express (schneller Regionalverkehr, verbindet Regionalknoten, Anschluss zum Fernverkehr)
F = Fernzug (Basisprodukt im Fernverkehr ähnlich IR/IC, besonderer Fahrpreis)
H = Hochgeschwindigkeitszug (setzt eine bestimmte Reisegeschwindigkeit voraus, besonderer Fahrpreis)

So müsste man auch wenn in Bayern mal 200 Bahnbetreiber im Nahverkehr wären, z.B. auf das Bayernticket nur draufschreiben "gilt in S, R, E." Fertig, egal welche Firma grad mal wieder die letzte Ausschreibung gewonnen hat. Deswegen mein Vorschlag:

R 12345-BRB

So, ihr seid keine Freaks und wollt (einmal im Jahr) eine Tour machen und z.B. das Bayernticket nutzen. Welchen Zug dürft ihr nutzen, welchen nicht? Welcher ist schnell, welcher bummelt? Wie lange muss man fragen oder recherchieren? Kennt sich ein Bahnmitarbeiter in Hintertupfingen mit Bahngesellschaften und deren Tarifen in 500 km Entfernung aus und weiß dann noch welcher Zug Nahverkehr ist, welcher Fernverkehr und wie und was?

RE 4004
RJ 61
X 80002
BLB 73950
BOB 87205
ALX 87006
VX 83196
TGV 9576

Oder wäre es damit einfacher?

E 4004-DB
H 61-RJ
F 80002-X
R 73950-BLB
R 87205-BOB
E 87006-ALX
F 83196-VX
H 9576-TGV

Ggf. könnte man für Fernzüge auch zweistellige Kürzel verwenden und für den Regionalverkehr einstellige, dann wäre es sogar noch einfacher.
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Problem daran: Wenn ich ein Ticket habe, mit dem ich nur DB-Züge* nutzen darf... woran erkenne ich die?

*DB-Mitarbeiterfahrkarten z.B.
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Beitrag von JeDi »

Cmbln @ 8 Feb 2010, 12:45 hat geschrieben: Problem daran: Wenn ich ein Ticket habe, mit dem ich nur DB-Züge* nutzen darf... woran erkenne ich die?
Am Kürzel dahinter? Es wäre ja z.B. ein E-4711-DB; oder ein F-0815-DB...
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Beitrag von Fastrider »

Boris Merath @ 7 Feb 2010, 15:14 hat geschrieben: Außerdem stellt sich auch die Frage, wie viele der privaten Betreiber sich überhaupt RB und RE nennen wollen - aus Marketing-Sicht dürfte der eigene Firmenname als Produktbezeichnung doch nicht das schlechteste sein. Für den Fahrgast ist natürlich blöd, weil für den nicht so ohne weiteres ersichtlich ist ob er den Zug mit einem Nahverkehrsticket nutzen darf.
Obwohl so schlecht ist die Idee mit dem eigenen Zugnamen aus Marketing Sicht gar nicht. Damit kann man sich auch abgrenzen und das schlechte Image eines Wettbewerbers schwappt nicht auf einen über.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 8 Feb 2010, 12:34 hat geschrieben: Steig' mal in einen RE von München nach Nürnberg. Spätestens wenn der unterwegs in Paindorf und 400 anderen Milchkannen hält, merkst dass das Produkt RE auf der selben Strecke irgendwas zwischen Bummelzug und ex-Interregio sein kann.
Auf der Strecke ist es mim MüNüx aber auch noch besonders schlimm - hier bräuchte man eigentlich mindestens drei konsequent angewandte Zugkategorien.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 8 Feb 2010, 14:30 hat geschrieben: Auf der Strecke ist es mim MüNüx aber auch noch besonders schlimm - hier bräuchte man eigentlich mindestens drei konsequent angewandte Zugkategorien.
Zwei täten ja reichen, wie sonst überall auch. Entweder müsste aus dem MüNüX ein IRE werden oder aus den Pseudo-RE wieder RB.

Der MüNüX fährt als RE, die anderen Regionalzüge erfüllen alle Eigenschaften einer RB und halten ja bis auf einige HVZ-Verstärker überall. Mehr Züge gibt's ja nicht, der frühere RE über Eichstätt wurde ja abgeschafft. Besonders verschärft wird die Sache in dem Fall eigentlich nur, dass ein RE200 und ein an jeder Milchkanne haltender Bummelzug mit n-Wagen oder auch nicht mehr ganz neuen Dostos völlig unnötigerweise mit einem extremen Fahrzeitunterschied unter der selben Produktbezeichnung fahren. Ich sehe immer noch keinen Grund, warum die bisherigen SE und RB zum RE hochgestuft wurden, es hat sich ja nichts geändert, außer dass der Zuglauf über Ingolstadt/Treuchtlingen bis Nürnberg durchgebunden wurde und dafür teilweise die Wagen des alten RE zum Einsatz kommen. Äh... doch. Seit die Bummelzüge RE heißen, wird Paindorf nicht mehr nur alle 2 Stunden, sondern stündlich bedient. :lol:

Aber das nur nebenbei. Die Zugbezeichnungen gehören mal allgemein grundlegend überarbeitet, da ist einiges grob verwaschen worden. Nicht nur der RE, sondern auch der ICE...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 8 Feb 2010, 15:05 hat geschrieben: Der MüNüX fährt als RE, die anderen Regionalzüge erfüllen alle Eigenschaften einer RB und halten ja bis auf einige HVZ-Verstärker überall.
Ah OK, das wusste ich nicht, bin schon lange nicht mehr auf der Strecke mit was anderem als dem MüNüX gefahren. Unabhängig davon würde ich trotzdem eine Produktbezeichnung in Richtung IRE für den schnellen Fern-Regionalverkehr bevorzugen. In Bayern würde ich den MüNüx, den ALX und Franken-Schwaben-Express darunter laufen lassen, keine Ahnung obs noch nen weiteren Kandidaten dafür gibt. Damit hätte man dann drei Produktkaterogien. Bei Langläufern, die einen Teil der Fahrt als Express und einen Teil als überall haltende RB fahren, müsste man sich halt noch was ausdenken.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Boris Merath @ 8 Feb 2010, 15:13 hat geschrieben:In Bayern würde ich den MüNüx, den ALX und Franken-Schwaben-Express darunter laufen lassen, keine Ahnung obs noch nen weiteren Kandidaten dafür gibt.
Du hast den einen IRE vergessen, den es in Bayern gibt, nämlich den Franken-Sachsen-IRE. Der andere heutige IRE in Bayern, der Stuttgart-Lindau-IRE, wäre dagegen, zumindest im Abschnitt Ulm-Lindau, besser RE zu nennen.

Edit: Achso, Kandidaten.
Außerdem: Es geht hier um das S-Bahn-Netz Halle-Leipzig? Na, dann sind wir ja mittlerweile sehr on-topic.
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Beitrag von JeDi »

Naseweis @ 8 Feb 2010, 15:31 hat geschrieben: Der andere heutige IRE in Bayern, der Stuttgart-Lindau-IRE, wäre dagegen, zumindest im Abschnitt Ulm-Lindau, besser RE zu nennen.
Richtig - den IRE hat er aber zwischen Stuttgart und Ulm verdient - von da her: Gattungs- und Lokwechsel in Ulm?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Abellio hatte ja ursprünglich einen Teil des S-Bahnnetzes gewonnen, die DB die Entscheidung erst einmal angefochten.
Mittlerweile kam heraus, dass die Angebote seeeehr knapp beieinander lagen und die Ergebnisse mittlerweile neu zu bewerten sind. Da dies wieder Zeit benötigt, hat sich Abellio nun zur Rücknahme seines Angebotes entschieden, da der Zeitplan bis zur Inbetriebnahme sonst zu knapp würde. Die Vergabekammer hat sich daher dazu entschlossen, das Netz jetzt an die DB zu vergeben.

http://www.nasa.de/index.php?id=95&pmid=859
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 2 Oct 2013, 01:06 hat geschrieben: Die Vergabekammer hat sich daher dazu entschlossen, das Netz jetzt an die DB zu vergeben.

http://www.nasa.de/index.php?id=95&pmid=859
Nein - die Nasa hat vergeben, und nach dem Rückzug eines von 2 Bietern blieb ihr nichts anderes übrig...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Ausschreibung war eigentlich schon abgeschlossen, man wartete nur noch die gesetzliche Wartefrist ab, aber jetzt wurden die Karten neu gemischt und dadurch zog sich Abellio zurück. In anderen Foren gab es schon Reaktionen vno Mitarbeitern, die in zwei Jahren arbeitslos geworden wären. Die Chance für die DB bestand noch, war allerdings sehr klein.

VBB, Entscheidung zu Gunsten Abellio gefallen
Finanzen.ch
Die Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg und der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig hatten Anfang März 2013 Abellio, einer Tochter der niederländischen Staatsbahn, den Zuschlag gegeben,
..........
Die Deutsche Bahn, die bisher auf den Strecken fährt, hatte dies angefochten. Sie stellte einen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer in Halle. Die Kammer gab keine Gründe an, warum eine Neubewertung der Angebote nötig ist. Die Entscheidung der Vergabekammer fiel am Montag.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 2 Oct 2013, 12:31 hat geschrieben: Die Ausschreibung war eigentlich schon abgeschlossen, man wartete nur noch die gesetzliche Wartefrist ab, aber jetzt wurden die Karten neu gemischt und dadurch zog sich Abellio zurück. In anderen Foren gab es schon Reaktionen vno Mitarbeitern, die in zwei Jahren arbeitslos geworden wären. Die Chance für die DB bestand noch, war allerdings sehr klein.
Ähm - nein. Die DB hat Widersprochen. Die Vergabekammer hat beschlossen, dass neu gewichtet werden muss. ABR wollte die Bindefrist nicht verlängern (da es ihnen dann zu knapp bis zur Betriebsaufnahme wurde - Verzögerung durch den Widerspruch knapp 7 Monate!) - ergo musste die DB als einziger verbleibener Bieter den Zuschlag erhalten...

Und wieso von einer Vergabe an einen Dritten irgendwer arbeitslos wird, verstehe ich auch nicht.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 12:42 hat geschrieben: Und wieso von einer Vergabe an einen Dritten irgendwer arbeitslos wird, verstehe ich auch nicht.
Solange es keine Übernahmeverpflichtung wie fast überall in Europa gibt, wird das Abellio auch nicht müssen und gerade im Osten bekommt man doch noch viele vom Staat kostenlos finanziert.
Mag sein dass man einen Teil übernommen hätte, eine Verpflichtung hätte es nicht gegeben.

Das Problem ist jedoch auch dass sich die Mitarbeiter oftmals deutlich verschlechtern würden. Vom reinen Gehalt vielleicht weniger, obwohl der Branchentarif auch 6,25% unter DB-Niveau liegt, aber doch vor allem auch wegen den Sozialleistungen, die kaum noch einer in dieser Form hat.
Wie schon oft gesagt, die Mitarbeiter sind immer die Verlierer des Pseudowettbewerbs.

Ich freue mich dass hier viele Arbeitsplätze mit ihren Bedingungen erhalten werden können.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 12:55 hat geschrieben: Mag sein dass man einen Teil übernommen hätte, eine Verpflichtung hätte es nicht gegeben.
Warum sollte ich jemanden neu ausbilden (und bezahlen), wenn ich auch ausgebildete Leute kriegen kann? Und wenn nicht, dann häng ich halt in München große Plakate auf "Zurück in die Heimat?". Grade in Neufünfland wird niemand groß Tf ausbilden.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 12:57 hat geschrieben: Warum sollte ich jemanden neu ausbilden (und bezahlen), wenn ich auch ausgebildete Leute kriegen kann? Und wenn nicht, dann häng ich halt in München große Plakate auf "Zurück in die Heimat?". Grade in Neufünfland wird niemand groß Tf ausbilden.
Ich erinnere an eine Privatbahn in Oberfranken, da haben sich dutzende jüngere Regiomitarbeiter beworben und wurden nicht genommen, mit dem Verweis dass sie zu teuer wären und man auch so genug Leute bekommt die der Staat finanziert (Agentur).
Also man dann merkte dass das nicht ausreicht kam man angekrochen, nur hatten da viele schon anderweitig geplant. Mittlerweile hat dieses Unternehmen eingesehen dass die Billigstrategie nicht funktioniert, aber versucht wird das anderswo und bei Neuausschreibungen immer wieder.

Das was du sagst klingt zwar logisch, passiert aber trotzdem nicht. Im Osten gibt es dutzende Umschulfabriken und dazu einige schwarze Schafe, ob jetzt nördlich von Markkleeberg oder nördlich von Sandersleben, die bringen auch viele Leute ran die vermeintlich alles machen, ihre Rechte nicht kennen und billiger sind mangels Berufserfahrung. Die Erfahrung aber zeigt dass die sich genauso schnell organisieren können.

Sicher werden trotz allem auch genug zurück in ihre Heimat können, aber dennoch unter großen Einbußen, denn die sozialen Bedingungen hat man nicht und meistens auch muss man für das Geld auch noch deutlich mehr arbeiten (oftmals bei gleicher Wochenarbeitszeit wegen schlechterer Zeitanrechnung).
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 13:36 hat geschrieben: Ich erinnere an eine Privatbahn in Oberfranken, da haben sich dutzende jüngere Regiomitarbeiter beworben und wurden nicht genommen, mit dem Verweis dass sie zu teuer wären und man auch so genug Leute bekommt die der Staat finanziert (Agentur).
Welche? Vogtlandbahn?
Das was du sagst klingt zwar logisch, passiert aber trotzdem nicht.
Ach nein? Aber ich vergaß, du kennst das Personalkonzept von Abellio natürlich besser als alle anderen zusammen.
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Beitrag von Electrification »

Welche? Vogtlandbahn?
Du weißt doch genau wer gemeint ist, bleibt ja nur noch ein EVU.
Außerdem fährt die Vogtlandbahn abgesehen vom Alex und den paar Alibizügen ins Vogtland gar nicht mehr in Oberfranken.
Ach nein? Aber ich vergaß, du kennst das Personalkonzept von Abellio natürlich besser als alle anderen zusammen.
Wo habe ich bitte von Abellio geredet? Was Abellio macht kann ich nicht sagen, das liegt in der Zukunft. Ich will nicht ausschließen dass man es aufgrund der aktuellen Situation anders handhabt. Wie man es dreht und wendet, für DB-Mitarbeiter ist das immer mit gewichtigen Einbußen (wenn auch weniger beim Geld, wenn nach Rahmen-/Branchentarif auf 100%-Niveau bezahlt wird und die Angleichungsphase schon rum ist) verbunden. Womit wir wieder beim Thema wären dass die Arbeitnehmer die Wettbewerbsverlierer sind, weil er auch auf ihre Kosten funktioniert.

Ich habe hier rein aus der Erfahrung heraus geschrieben und da ich genug mit Kollegen anderer Bahnen zusammenkommme, weiß ich wie es hier und dort so läuft. Es hat sich durchaus aus der Not heraus schon gebessert, aber es gab Zeiten du wurden flächendeckend DB-Mitarbeiter abgelehnt, mit dem Verweis man würde die Mitarbeiter vom Staat finanziert bekommen und das wäre günstiger (was auch schon eine Wettbewerbsverzerrung ist, weil das ja nie in Angebote eingepreist ist).
Was dann oftmals von den Agenturen kommt ist die andere Sache. Durch die anziehende Konjunktur sind eben kaum noch fähige Leute mit technischen Fähigkeiten vorhanden und gerade das erwähnte EVU mit dem Wappentier musste ja dann auch dutzende Mitarbeiter aussortieren, weil sie sich als unfähig erwiesen haben.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 13:49 hat geschrieben:Außerdem fährt die Vogtlandbahn abgesehen vom Alex und den paar Alibizügen ins Vogtland gar nicht mehr in Oberfranken.
Also ich bin letztens noch von Cheb(Gr) bis Marktredwitz mit denen gefahren - muss ich wohl einer Illusion aufgesessen sein.
Electrification @ 2 Oct 2013, 13:49 hat geschrieben:Du weißt doch genau wer gemeint ist, bleibt ja nur noch ein EVU.
DB Regio?
Electrification @ 2 Oct 2013, 13:49 hat geschrieben:Wo habe ich bitte von Abellio geredet?
Hier.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Dieses Beitrag entstand, da waren die beiden oberen noch nich hier.
##########

Leider muss ich Electrification hier in eigentlich allen Punkten recht geben.

Er meint vermutlich das agilis-Dieselnetz.

Selbstverständlich können sich die Mitarbeiter beim neuen Betreiber bewerben, allerdings müssen sie dann dessen Bedingungen akzeptieren, einige nehmen dies auch an, allerdings mit den Abwägungen eines anderen Einsatzortes, Pendeln, da nehm ich lieber 500 weniger, bleibe aber heimatnah.
War es die ODEG? Ich habe noch den Werbespruch im Kopf, wie viele neue Arbeitsplätze durch den Gewinn einer Ausschreibung gewonnen würden, wo kämen die denn her? Weil es beim bisherigen Betreiber erheblich weniger werden.
Außerdem geht es auch von der BEtriebsabwicklung und der Ausbildung auf den Fahrzeugen gar nicht, dass sämtliche Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen in einem neuen UNternehmen arbeiten.
Zum Meridian wechseln auch einige DB-Mitarbeiter, aber viele schauen dann mit dem Ofenrohr in´s Gebirge südlich des Chiemsees.

Aber können wir dieses Thema dann wieder zu Ende bringen? Hier geht es zwar um Ausschreibungen, aber um die S-Bahn Mitteldeutschland, nicht um Ausschreibungen allgemein.
Dazu: Es war bereits vergeben, es lief bereits die Maschinerie bei der DB an mit Sozialplan etc., man klammerte sich an den Strohhalm des Einspruches, in dem Fall hat es geklappt, was es aber nicht hätte müssen. Da war eine Menge Glück dabei.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Also ich bin letztens noch von Cheb(Gr) bis Marktredwitz mit denen gefahren - muss ich wohl einer Illusion aufgesessen sein.
Gut, das hatte ich vergessen, aber da oben komme ich nie hin und auf die schnelle kann das passieren. Stimmt natürlich, das ist auch noch in Oberfranken.

Übrigens halte ich es für einen Fehler dass die BEG die traditionelle Verbindung Hof - Regensburg gebrochen hat, damit Agilis da jetzt nach Bayreuth weiterfährt. Ich weiß nicht wie das zahlenmäßig aussieht, aber Quellen aus dieser Ecke besagen mir dass das von den Fahrgastzahlen her kein Gewinn war.

Ich weiß dass du Agilis liebst, aber Kritik wird erlaubt sein dürfen, mittlerweile hat sich da ja einiges gebessert.

Was ich natürlich nicht gut finde sind Weisungen/Anordnungen im Umgang mit Mitarbeitern anderer Eisenbahnen. Für mich ist die Eisenbahn eine Familie, aber wohl nicht mehr für alle. :(
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