[Bayern] Wieder Nahverkehrstickets im Zug

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
MisterH
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Beitrag von MisterH »

Rohrbacher @ 11 Jul 2010, 16:35 hat geschrieben: Warum eigentlich? Wie haben das die Entwerter in den Bussen vor 20 Jahren gemacht?
Weil sich jetzt wieder rießig aufgeregt werden würde und die Presse über die S-Bahn schimpfen würde, wenn die Entwerter falsch arbeiten.

Außerdem war der Inhalt der Stempelaufdrucke vor 20 Jahren noch anders, wenn du dir einen heutigen Stempelabdruck anschaust, da stehen Infos wie Haltestelle, Uhrzeit, Datum,... drauf.
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Beitrag von MisterH »

Fichtenmoped @ 11 Jul 2010, 17:03 hat geschrieben: Eine Schlüsselzahl, die angab welche Linie und das Datum mit Uhrzeit +/- 5Minuten - so wars zumindest in Dresden...

Warum sollte das nicht gehen? Der Automat weiß ja in welcher S-Bahn er steht und den Rest erledigt die Zeit...
Woher soll der Automat das wissen, in München wechseln die Fahrzeuge munter die Linien. Und das Thema mit der FIS hatten wir schon, dass die wegen der bereits genannten Probleme dafür nicht taugt...
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Alex420-V160
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Beitrag von Alex420-V160 »

MisterH @ 11 Jul 2010, 17:07 hat geschrieben: Außerdem war der Inhalt der Stempelaufdrucke vor 20 Jahren noch anders, wenn du dir einen heutigen Stempelabdruck anschaust, da stehen Infos wie Haltestelle, Uhrzeit, Datum,... drauf.
Und? Selbst die alten Entwerter im P-Wagen können diese Daten schon. Und, jetzt halt dich fest, in der Straßenbahn (zumindest R-Wagen) werden die Entwerter sogar aus dem IBIS (vergleichbar mit FIS) gespeist! Poh! :rolleyes:

Einen guten Start in die neue Woche wünschend,
Alexander

EDIT: Das Wörtchen "alten" in Zeile 1 hinzugebastelt.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Flo_K @ 10 Jul 2010, 11:52 hat geschrieben: Auch wenn du es nicht glaubst, aber es gibt auch nicht behinderte Leute, die mit den DIngern einfach nicht zu recht kommen. Beim warten auf die S-Bahn beobachte ich das immer wieder gezielt. Und es gibt mehr Leute als man denkt (und als man sich vorstellen kann), die es einfach nicht checken. Meine Oma wäre sicher auch vollkommen überfordert. Diese Leute haben ihr leben nie gelernt mit Menüstrukturen auf Bildschirmen umzugehen und in diesen zu denken. Für uns scheint das selbstverständlich. Und dann darf man nicht vergessen, dass die Bahn quasi Monopolist ist. Man muss ihr alsos cheinbar vorschreiben kundenfreundlich zu sein. Abgesehen davon, dass die Bahn (noch) ein öffentliches Unternehmen ist und daher vielleicht auch gut Sachen zu Gunsten der Kunden anbieten kann, die nicht die maximale Proftrate versprechen (=Online-Tickets), sondern weniger Gewinn abwerfen (Schalter, Zug). Subventionen gibts schließlich genug. Es ist nämlich eigentlich kein Gnadenakt der Bahn, Tickets am Schalter zu verkaufen. Aber man hat immer mehr das Gefühl, dass es was Besonderes ist bei einem Menschen ein Ticket zu kaufen. In anderen Ländern auf auf anderen Strecken kann man auch im Zug kaufen.

Bahntickets sind für uns mit lebensmitteln vergleichbar, für viele andere aber nicht. Du solltest da nicht immer nur von dir ausgehen. Im Übrigen kann ich dir sagen, wer sich an den Schalter stellt: Ich. Und ich komme in pasing immer schnell dran und werde bestens bedient. manchmal sogar schneller als am Automaten. Klar geh ich auch zum Automaten, dann, wenn ich keien Zeit habe. Und was heißt überhaupt, dass es alle ausbaden müssen, wenn im Zug verkauft wird? Wieso badest du das denn bitte aus? Wenn ich bei der Pizzeria mit Lieferservice meine Pizza bestelle oder beim Wienerwald was und liefern lasse, anstatt sie dort zu essen oder selbst abzuholen zahl ich auch den gleichen Preis, aber lass sie mir bringen. Bin ich jetzt deswegen der böse, der auf Kosten der anderen Pizzeriabesucher so frech ist, Service in Anspruch zu nehmen?
Entschuldige mich erstmal für die "Verspätung" der Antwort.

Das ganze hinkt gewaltig, aber in meinen Augen zeigst du das eigentliche Problem ganz gut auf: es geht hier vielfach nicht darum, dass die Leute körperlich und geistig in der Lage einen Automaten zu bedienen (denn das sind die Meisten), sondern, dass sie nicht nicht wollen bzw. glauben es nicht zu können (kein Wunder, wenn überall rumgetönt wird, diese Dinger seien unbedienbar). Ich habe den Fall schon sehr oft (ebenfalls an der S-Bahn) erlebt, dass eine ältere Person mit Fragezeichen in den Augen vor dem Automaten stand (und mehr oder weniger ohne es auszuprobieren schon zuvor resigniert hat) und daherschaute "wie a Schweiberl wenns blitzt". Wenn ich die Zeit habe, dann helfe ich da auch gerne (wohl so wie wir alle) und mit ein paar beruhigenden Worte ("schauen Sie, das ist ganz einfach, davor braucht man keine Angst haben") und ein ganz klein wenig Erläuterungen zu den Menüs ist das Ticket nach drei Minuten auch bezogen. Mit schöner Regelmäßigkeit kommt dann von den Leuten "Ach, das ist ja ganz einfach, warum sagen "die" denn immer, das sei so schwer? Jetzt kann ja sogar ich das, vielen Dank".

Natürlich haben viele ältere Leute erstmal Schwierigkeiten mit dem Konzept menügeführter Touchscreen, aber Alter schützt im Endeffekt nicht davor, sich geistig nicht weiterzuentwickeln. Die Sturheit es nicht zu tun ist natürlich ohne Zweifel oftmals vorhanden, aber wenn man einfach mal mit dieser Hetzkampagne gegen die Automaten aufhört (und die legitimen Kritikpunkte auch beseitigt), dann klappts auch mit der Generation 60+.

Versteh mich nicht falsch, ich habe ja kein Problem damit, dass man Schalter betreibt oder Tickets im Zug verkauft. Ich für meinen Teil sehe halt nicht den "Vorteil" einer Person, die meine Präferenzen nicht kennt eine ellenlange Wortkette an Daten für meine Verbindung, die ich ganz genau so haben will und meine Reservierung, viermal zu sagen, weil es zuviel Information für einen einzelnen Menschen in zu kurzer Zeit ist und dafür dann auch noch extra zum Bahnhof zu tingeln, wenn ich das zu Hause bequem am PC machen kann oder notfallmäßig am Bahnsteig mit dem Handy.

Und wieso ich das ausbade? Ganz einfach, Zugbegleiter - zumindest, wenn sie für den Fahrscheinkauf eigentlich nicht notwendig sind - kosten Geld und wo das herkommt, da sind wir uns ja einig. Außerdem hinkt dein Beispiel mit der Pizza teilweise gewaltig: wenn ich zu meinem Pizza-Dealer an der Ecke gehe, dann zahle ich locker mal 1/4 bis 1/3 weniger, wenn ich das Ding selbst abhole, bei den meisten Restaurants die Take-Out anbieten gibts Rabatte, wenn man das Zeug nicht vorort verspeist oder sich liefern lässt.

Was meinst du wie "toll" die Automaten auf einmal wären, wenn es in Fällen wo es auch anders möglich ist, eine Gebühr von 10€ für den Schalter gäbe? Das ist eine Einstellungssache und keine Unmöglichkeit.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von MisterH »

Alex420-V160 @ 12 Jul 2010, 09:28 hat geschrieben: Und? Selbst die alten Entwerter im P-Wagen können diese Daten schon. Und, jetzt halt dich fest, in der Straßenbahn (zumindest R-Wagen) werden die Entwerter sogar aus dem IBIS (vergleichbar mit FIS) gespeist! Poh! :rolleyes:
Und, das IBIS wurde auf ein GPS-gestütztes System umgestellt, das sind die neuen größeren Kästen.
Und zum Thema GPS habe ich mich doch schon geäußert...
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Beitrag von Boris Merath »

MisterH @ 12 Jul 2010, 14:56 hat geschrieben: Und, das IBIS wurde auf ein GPS-gestütztes System umgestellt, das sind die neuen größeren Kästen.
Und zum Thema GPS habe ich mich doch schon geäußert...
Probleme gab es aber nur in den Bussen, wo viele Haltestellen ohne Halt durchfahren werden - das ist bei der S-Bahn aber nun wirklich nicht der Fall.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von MisterH »

Ihr könnt es mir glauben, oder sein lassen, ich hab auf jeden Fall keine Lust mehr, ständig die selben Antworten zu geben.

Drum nochmal zum Schluß:


1. Über FIS ist nicht sinnvoll machbar, da FIS seit bereits 6 Monaten fehlerhaft ist, sich öfters aufhängt oder bei nicht funktionierendem Terminal auch nicht funktioniert.

2. GPS, was um genau das zu verhindern im Bus & Tram verwendet wird, ist durch die Tunnl nicht möglich.


Und wenn das alles sooooo leicht zu lösen ist, warum haben dann die U-Bahnen keine Automaten/Entwerter drauf??? Die haben doch auch ne "FIS"...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

1. Über FIS ist nicht sinnvoll machbar, da FIS seit bereits 6 Monaten fehlerhaft ist, sich öfters aufhängt oder bei nicht funktionierendem Terminal auch nicht funktioniert.
Dann sollte man mal dafür sorgen, dass das FIS wieder ordnungsgemäß funktioniert. Wie oft fällt das Terminal denn aus?
2. GPS, was um genau das zu verhindern im Bus & Tram verwendet wird, ist durch die Tunnl nicht möglich.
Bei ausgefallenem "Terminal" in Bus und Tram nutzt einem das GPS auch nichts, weil die notwendige Angabe von Linie und Route fehlt. Mal davon abgesehen kann auch die Software des GPS-Geräts fehlerhaft sein.
Und wenn das alles sooooo leicht zu lösen ist, warum haben dann die U-Bahnen keine Automaten/Entwerter drauf??? Die haben doch auch ne "FIS"...
Weil der Platzverbrauch zu groß wäre - was meiner Meinung nach auch das Argument ist, warums in der S-Bahn nichts bringt. An mangelndem GPS jedenfalls liegts nicht, schließlich wurde die Entscheidung für Entwerter in Bus und Tram und gegen Entwerter bei der U-Bahn schon in den 60ern und früher getroffen - lang bevor man überhaupt auf die Idee gekommen ist dass es irgendwann mal sowas wie GPS geben könnte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von MisterH »

Das Problem ist, dass die FIS-Software nicht durch die S-Bahn erstellt wird, sondern das ne andere Firma macht. Und bis da Änderungen eingearbeitet sind, die Testfahrten durchgeführt wurden,... dauert es eben.

Grad wenn es warm ist, hat man das Problem öfters, wenn die Tfs die Klimaanlage ausschalten oder diese gestört ist (haben wir leider auch einige). Diese kühlt das Terminal und wenn das fehlt, wird es im Sommer sehr schnell zu warm.

Und das mit dem Platzbedarf habe ich ja in einem meiner ersten Beiträge schon erwähnt, da man eben nicht wie beim Bus mit einem Automaten und zwei Entwertern pro Kurzzug auskommt... Und das Problem mit der Erreichbarkeit wenn der Zug voll ist, ist ja auch jetzt bei einer vollen Tram zu sehen....


Das die GPS-Software mal fehlerhaft sein kann, ist klar, aber die wird sicher nicht so oft geändert wie die FIS.
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