Tarifverhandlungen 2009 bei der Deutschen Bahn

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Jörg.L.E. @ 24 Jan 2009, 17:25 hat geschrieben: Ich hoffe das die Bahn standfest bleibt und diesmal keine Lohnerhöhung gibt. Die Gewerkschaften sind mittlerweile zu einer wiederkehrende Plage geworden wie Fahrpreiserhöhungen.
:angry:
Rede keinen Unsinn! Mich k... es an, wenn ich solche Antworten lese!!!
Die Bahn wird die Fahrpreise erhöhen, egal was kommt, die Lohnerhöhungen sind doch nur eine gute Ausrede. Es geht um die Gewinnmaximierung und nichts anderes! Aber es gibt Leute wie du, die diesen neoliberalen Käse glauben und das trotz Finanzkrise immer noch.
Die Eisenbahner haben seit Jahren Reallohnverluste und du kommst mit deinem egoistischen Gelaber daher. Jaja, jetzt kommt wieder der Fingerzeig auf andere denen es noch schlechter geht, das können sich einige hier auch sparen.
Ich werde wütend wenn ich Gewerkschaftsbashing höre, denn ohne Gewerkschaften wären viele Menschen heute noch die Sklaven von Ausbeuterfirmen. Nicht alle sind herzensgute Firmenbesitzer denen die Arbeitnehmer wichtig sind, das gibts immer seltener. Ohne Gewerkschaften würde es uns allen noch viel schlechter gehen.

Vor allem sei doch mal froh dass du hier in Deutschland lebst, wo es so gut wie keine Streiks gibt. Schau dich mal in unseren Nachbarländern um. Bei uns hat das immer gut funktioniert und jetzt meckern hier Leute wie du, die in einer egoistischen Ich-Gesellschaft keine Spur von Solidarität mehr haben.
Eine Firma die Rekordgewinne einfährt, die sich zum Börsengang trimmen will, die muss auch genug Geld für die fleißig arbeitenden Mitarbeiter haben, die schließlich zu großen Teilen dafür verantwortlich sind.
Aber es gibt immer eine Ausrede warum die Mitarbeiter verzichten sollen, entweder soll der Aufschwung nicht gefährdet werden oder danach muss die Finanzkrise herhalten (wer hat die denn zu verantworten?). Fakt ist, dass viele nicht mehr von ihrem Gehalt leben können oder nur noch mehr schlecht als recht und das trotz Vollzeitjob.
Aber wenn man selbst nicht betroffen ist, kann man schön arrogant von oben herab seine raubtierkapitalistischen Phrasen runterdreschen. Ob Mitarbeiter nicht wissen wie sie bis zum Monatsende klar kommen sollen, ist doch egal, was interessiert dich das? Unserer Gesellschaft gehen die Werte, die soziale Grundeinstellung, das Miteinander verloren. Es ensteht eine Ellenbogenmentalität und Egoismus, purer selbstsüchtiger Egoismus.

Ich bin weder von der Tarifverhandlung betroffen, noch lasse ich mich in die Ecke der ewiggestrigen Linkspartei (übrigens der Feind freier Gewerkschaften!) stellen.
Wer an die Dauerjammerer der großen Konzerne glauben will, soll das tun. Manche glauben auch den Unsinn den der Herr Sinn und die ganzen Propagandainstitute erzählen. Manche glauben auch an den Weihnachtsmann...
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Wer kann mir den Unterschied zwischen Lohnerhöhung und Gewinnmaximierung erklären?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
mellertime
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4574
Registriert: 13 Okt 2002, 16:43
Wohnort: MPFF
Kontaktdaten:

Beitrag von mellertime »

Lohnerhöhung ist lebensnotwendig
Gewinnmaximierung ist Raffgier
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Nach jahrelangem Verzicht der Belegschaft mit deutlichen (!) Reallohnverlusten geht es darum nicht noch weiter zu verlieren. Viele, gerade in niedrigen Tarifgruppen, können doch kaum noch vom Geld leben, dass sie verdienen und das bei Vollzeitarbeit. Lebenshaltung, Energie und lebensnotwendige Dinge werden eben teurer, da nützt es doch nichts, wenn Fernseher und andere Elektronik billiger wird.

Es ist auch nichts gegen ein gesundes Gewinnstreben bei Unternehmen zu sagen. Jedes Unternehmen muss Gewinne machen. Das kritisiert doch keiner, denn schließlich profitieren auch die Arbeitnehmer davon.
Kritisieren muss man das ständige streben nach noch mehr Gewinn. Da musste es ja Renditen geben, die unmöglich machbar sind und diese müssen ständig auch noch gesteigert werden, koste es was es wolle. Die Finanzkrise ist doch aufgrund dieser Raffgier entstanden. Es gibt eben für alles eine Grenze, nur sind einige so gierig geworden. Die bekommen nur eine hohe Abfindung als Dank für den Schaden, den sie angerichtet haben.

Es ist schon dreist, wenn man berechtigte Forderungen nach Reallohnverlusten z. B. als gierig bezeichnet, wenn man die Verantwortlichen der Finanzkrise noch in Watte packt, ihnen hohe Abfindungen und Bonuszahlungen gewährt und der nette Steuerzahler das ausbaden darf. Aber auf die kleinen Angestellten einprügeln, die für ihre tapfere Arbeitsleistung etwas mehr fordern um die gestiegenen Lebenshaltungskosten etwas abzufedern. Es ist doch krank, vor allem wenn hier dieses Lügengebilde noch unterstützt wird. Jaja die bösen Arbeitnehmer und ihre Gewerkschaften sind wieder mal an allem Schuld...
Elch
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2052
Registriert: 22 Jun 2004, 13:21

Beitrag von Elch »

Die Gewerkschaft die glaubt im Jahr 2009 ernsthaft Lohnerhöhüngen über 3% durchsetzen zu wollen/können, leidet ohnehin unter Realitätsverlust. Alle wichtigen Industrien in Deutschland verabschieden sich doch gerade in Kurzarbeit. Und es ist eher eine Frage der Zeit als eine Frage des ob, bis die (um Energie bereinigte) Inflationsrate um die 0%-1% liegt.
Jede überzogene Lohnerhöhung im Dienstleisrungsbereich belastet in dieser Situation nur all die, die nicht dort arbeiten und größtenteils erstzunehmende Lohneinbußen (10% und mehr) durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit (Leihnarbeitnehmer) zu tragen haben. dann bricht die Nachfrage in den Dienstleitungsbereichen weiter weg, was dort wieder Jobs kostet und "Lohnwettbewerb nach unten" fördert.
Man kann in der derzeitigen Situation wirklich die Tarifparteien nur zu Vernunft aufrufen. Eine Tariferhöhung im Bereich der Inflationsrate um 2%-3% und Einmalzahlungen in Abhängigkeit von der Unternehmenslage. Und davon ist das letzte Bahn-Angebot gar nicht so weit entfernt. Auf jeden Fall wäre ein solches Ziel erreichbar. Auch ohne imageschädigende Warnstreiks. Die sind das letzte was zB eine DB Regio Bayern zZt noch braucht.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
Jörg.L.E.
Haudegen
Beiträge: 583
Registriert: 10 Apr 2004, 18:18
Wohnort: Leipzig / Arbeit : FFB

Beitrag von Jörg.L.E. »

KBS 855 @ 24 Jan 2009, 20:28 hat geschrieben:
Jörg.L.E. @ 24 Jan 2009, 17:25 hat geschrieben: Ich hoffe das die Bahn standfest bleibt und diesmal keine Lohnerhöhung gibt. Die Gewerkschaften sind mittlerweile zu einer wiederkehrende Plage geworden wie Fahrpreiserhöhungen.
:angry:
Rede keinen Unsinn! Mich k... es an, wenn ich solche Antworten lese!!!
Die Bahn wird die Fahrpreise erhöhen, egal was kommt, die Lohnerhöhungen sind doch nur eine gute Ausrede. Es geht um die Gewinnmaximierung und nichts anderes! Aber es gibt Leute wie du, die diesen neoliberalen Käse glauben und das trotz Finanzkrise immer noch.
Die Eisenbahner haben seit Jahren Reallohnverluste und du kommst mit deinem egoistischen Gelaber daher. Jaja, jetzt kommt wieder der Fingerzeig auf andere denen es noch schlechter geht, das können sich einige hier auch sparen.
Ich werde wütend wenn ich Gewerkschaftsbashing höre, denn ohne Gewerkschaften wären viele Menschen heute noch die Sklaven von Ausbeuterfirmen. Nicht alle sind herzensgute Firmenbesitzer denen die Arbeitnehmer wichtig sind, das gibts immer seltener. Ohne Gewerkschaften würde es uns allen noch viel schlechter gehen.

Vor allem sei doch mal froh dass du hier in Deutschland lebst, wo es so gut wie keine Streiks gibt. Schau dich mal in unseren Nachbarländern um. Bei uns hat das immer gut funktioniert und jetzt meckern hier Leute wie du, die in einer egoistischen Ich-Gesellschaft keine Spur von Solidarität mehr haben.
Eine Firma die Rekordgewinne einfährt, die sich zum Börsengang trimmen will, die muss auch genug Geld für die fleißig arbeitenden Mitarbeiter haben, die schließlich zu großen Teilen dafür verantwortlich sind.
Aber es gibt immer eine Ausrede warum die Mitarbeiter verzichten sollen, entweder soll der Aufschwung nicht gefährdet werden oder danach muss die Finanzkrise herhalten (wer hat die denn zu verantworten?). Fakt ist, dass viele nicht mehr von ihrem Gehalt leben können oder nur noch mehr schlecht als recht und das trotz Vollzeitjob.
Aber wenn man selbst nicht betroffen ist, kann man schön arrogant von oben herab seine raubtierkapitalistischen Phrasen runterdreschen. Ob Mitarbeiter nicht wissen wie sie bis zum Monatsende klar kommen sollen, ist doch egal, was interessiert dich das? Unserer Gesellschaft gehen die Werte, die soziale Grundeinstellung, das Miteinander verloren. Es ensteht eine Ellenbogenmentalität und Egoismus, purer selbstsüchtiger Egoismus.

Ich bin weder von der Tarifverhandlung betroffen, noch lasse ich mich in die Ecke der ewiggestrigen Linkspartei (übrigens der Feind freier Gewerkschaften!) stellen.
Wer an die Dauerjammerer der großen Konzerne glauben will, soll das tun. Manche glauben auch den Unsinn den der Herr Sinn und die ganzen Propagandainstitute erzählen. Manche glauben auch an den Weihnachtsmann...
Tolle Stammtischrede. Jammern auf höchstem Niveau. Nachdem sich die "Alten Bundesländer" dem globalen Vergleich stellen müssen schreien sie auf einmal alle nachdem, was in der DDR doch so schlecht war.
Jeder kann in diesem Land alles werden. Es liegt nur an ihm selber. Warum soll die DB zigtausenden Mitarbeitern, die jeden Tag die selbe Arbeit machen, dafür noch jedes Mal mehr Geld geben ? Diejenigen die gute Leistung vollbringen werden schon ihren Weg gehen. Der Rest hat Pech gehabt.
Wie in der DDR. Den "Rest vom Fest" immer mitgeschliffen.

P.S. Nimm die Bilder von Marx und Engels über deiner Toilette weg.

P.S.(2) Stimmt, letztes Jahr gab`s so gut wie keine Streiks. Selten so gelacht. :lol:
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

Extra Lipsiam vivere est miserrime vivere !
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Jörg.L.E. @ 25 Jan 2009, 11:50 hat geschrieben: Warum soll die DB zigtausenden Mitarbeitern, die jeden Tag die selbe Arbeit machen, dafür noch jedes Mal mehr Geld geben ? Diejenigen die gute Leistung vollbringen werden schon ihren Weg gehen. Der Rest hat Pech gehabt.
Wie in der DDR. Den "Rest vom Fest" immer mitgeschliffen.
Weil die DB ohne diese zigtausenden Mitarbeiter, die jeden Tag die selbe Arbeit machen, keinen Gewinn erwirtschaften würde? Es kann nunmal nicht jeder Manager oder sowas werden, ansonsten hätten wir in Deutschland 82Mio Manager und keine normale "Arbeiterschaft" mehr.
P.S.(2) Stimmt, letztes Jahr gab`s so gut wie keine Streiks. Selten so gelacht.  :lol:
Richtig, im Jahr 2008 gabs bei der Bahn keinen einzigen Streiktag.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Elch @ 25 Jan 2009, 01:38 hat geschrieben:Jede überzogene Lohnerhöhung im Dienstleisrungsbereich belastet in dieser Situation nur all die, die nicht dort arbeiten und größtenteils erstzunehmende Lohneinbußen (10% und mehr) durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit (Leihnarbeitnehmer) zu tragen haben. dann bricht die Nachfrage in den Dienstleitungsbereichen weiter weg, was dort wieder Jobs kostet und "Lohnwettbewerb nach unten" fördert.
Das Spiel geht aber auch anders herum. Wenn jetzt dem Wert der Arbeit angemesse Lohnerhöhungen im Dienstleistungsbereich gewährt werden (oder erstreikt) fördert das in dieser Situation all die, die nicht dort arbeiten und größtenteils erstzunehmende Lohneinbußen (10% und mehr) durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit (Leihnarbeitnehmer) nicht zu fürchten haben, weil der Binnenkonsum die Auftragsbücher füllt. dann steigt die Nachfrage in den Dienstleitungsbereichen weiter, was dort neue Jobs fördert und die Konjunktur.

Wieso gibt es bei Lohnverhandlungen immer nur Beschränkungen?
... um den Aufschwung nicht zu gefährden
... um den Abschwung nicht zu fördern.

1939, auf dem Höhepunkt der Großen Depression in den USA, führte Kellog's (ja, die von den Cornflakes) ein Experiment durch. Kellog's Six-Hours Day. Die Arbeitszeit pro Tag wurde auf 6 Stunden reduziert, bei minimalen Lohnkürzungen. Dieses Programm war für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Erfolg.
Robert Levine zitiert in seinem Buch "Eine Landkarte der Zeit" auf S.192 den Arbeitshistoriker Benjamin Hunnicutt, der dies in einer Arbeit untersucht hat ("Kellog's-Hour-Day", Philadephia 1996)
Er [Hunnicutt] berichtete, dass als Folge der kurzen Arbeitszeit die
"die Pauschalkosten um 25 Prozent sanken ... die Kosten pro Arbeitsplatz um 10 Prozent sanken ... die Arbeitsunfälle um 41 Prozent zurück gingen ...(die Ausfalltage wegen eines Unfalls) um 51 Prozent abnahmen ... [und] 39 Prozent mehr Arbeitskräfte bei Keollog beschäftigt waren als 1929"
Kellog kam zu dem Schluss, dass
sich bei unserem kürzeren Arbeitstag die Effizienz und die Arbeitsmoral unserer Angestellten derart verbessert haben, die Unfallquoten so gesunken sind und Versicherungsleistungen so viel seltener in Anspruch genommen werden, die Produktionskosten pro Arbeitsplatz derart abgenommen haben, dass wir es uns leisten können, für sechs Stunden so viel zu bezahlen wir früher für acht.
Ich will nicht verschweigen, dass das Management später wieder zum 8 Stunden-Tag zurückgekehrt ist, allerdings eher aus psychologischen als ökonomischen Gründen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich das Management der Ansicht eines früheren Arbeiters [...] an, der gelassen erklärt hatte: "Nur ein Schwachkopf kann glauben, dass man in weniger Wochenstunden ebenso viel produzieren kann wie in mehr Stunden"
[...] Die Arbeiter hofften, aus dem Konsumaufschwung des Landes in der Nachkriegszeit Profit zu ziehen, und forderten einen Achtstundentag.
[...] Freie Zeit war "verschwendet", verloren", "dumm".
[...] "Sechs Stunden Arbeit waren etwas für Frauen" erklärte ein Arbeiter.
Natürlich lässt sich so etwas nicht 1:1 übertragen, doch es zeigt, dass Argumente, die man andauernd hört, deswegen nicht zwangsläufig richtig sein müssen.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24621
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

KBS 855 @ 24 Jan 2009, 20:28 hat geschrieben:
Jörg.L.E. @ 24 Jan 2009, 17:25 hat geschrieben: Ich hoffe das die Bahn standfest bleibt und diesmal keine Lohnerhöhung gibt. Die Gewerkschaften sind mittlerweile zu einer wiederkehrende Plage geworden wie Fahrpreiserhöhungen.
:angry:
Rede keinen Unsinn! Mich k... es an, wenn ich solche Antworten lese!!!
Die Bahn wird die Fahrpreise erhöhen, egal was kommt, die Lohnerhöhungen sind doch nur eine gute Ausrede. Es geht um die Gewinnmaximierung und nichts anderes! Aber es gibt Leute wie du, die diesen neoliberalen Käse glauben und das trotz Finanzkrise immer noch.
Die Eisenbahner haben seit Jahren Reallohnverluste und du kommst mit deinem egoistischen Gelaber daher. Jaja, jetzt kommt wieder der Fingerzeig auf andere denen es noch schlechter geht, das können sich einige hier auch sparen.
Ich werde wütend wenn ich Gewerkschaftsbashing höre, denn ohne Gewerkschaften wären viele Menschen heute noch die Sklaven von Ausbeuterfirmen. Nicht alle sind herzensgute Firmenbesitzer denen die Arbeitnehmer wichtig sind, das gibts immer seltener. Ohne Gewerkschaften würde es uns allen noch viel schlechter gehen.

Vor allem sei doch mal froh dass du hier in Deutschland lebst, wo es so gut wie keine Streiks gibt. Schau dich mal in unseren Nachbarländern um. Bei uns hat das immer gut funktioniert und jetzt meckern hier Leute wie du, die in einer egoistischen Ich-Gesellschaft keine Spur von Solidarität mehr haben.
Eine Firma die Rekordgewinne einfährt, die sich zum Börsengang trimmen will, die muss auch genug Geld für die fleißig arbeitenden Mitarbeiter haben, die schließlich zu großen Teilen dafür verantwortlich sind.
Aber es gibt immer eine Ausrede warum die Mitarbeiter verzichten sollen, entweder soll der Aufschwung nicht gefährdet werden oder danach muss die Finanzkrise herhalten (wer hat die denn zu verantworten?). Fakt ist, dass viele nicht mehr von ihrem Gehalt leben können oder nur noch mehr schlecht als recht und das trotz Vollzeitjob.
Aber wenn man selbst nicht betroffen ist, kann man schön arrogant von oben herab seine raubtierkapitalistischen Phrasen runterdreschen. Ob Mitarbeiter nicht wissen wie sie bis zum Monatsende klar kommen sollen, ist doch egal, was interessiert dich das? Unserer Gesellschaft gehen die Werte, die soziale Grundeinstellung, das Miteinander verloren. Es ensteht eine Ellenbogenmentalität und Egoismus, purer selbstsüchtiger Egoismus.

Ich bin weder von der Tarifverhandlung betroffen, noch lasse ich mich in die Ecke der ewiggestrigen Linkspartei (übrigens der Feind freier Gewerkschaften!) stellen.
Wer an die Dauerjammerer der großen Konzerne glauben will, soll das tun. Manche glauben auch den Unsinn den der Herr Sinn und die ganzen Propagandainstitute erzählen. Manche glauben auch an den Weihnachtsmann...
Wenn Du halbwegs das leben würdest, was Du so postulierst müsstest Du eigentlich ein scharfer Gegner von Spartengewerkschaften die GDL oder VC sein, da diese ja auch ein Auswuchs der Ellenbogengesellschaft sind. Statt auf die Gemeinschaft aller Angestellten zu setzen, werden hier die Interessen einiger weniger durchgesetzt, die halt den Vorteil haben effektiver streiken zu können. Zurück bleiben der Rest, der sich weniger mit Streik zu Wehr setzen kann. Bedenkt man, dass das Unternehmen nur endliche Mittel für Lohnerhöhungen hat, bedeutet das auch das der "Rest" halt dann auch weniger Geld bekommt. Aber was kümmert die Lokführer das Schicksal der Schalteangestellten... Ellenbogen gibts halt nicht nur auf Arbeitgeber sondern auch auf Arbeitnehmerseite.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Elch
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2052
Registriert: 22 Jun 2004, 13:21

Beitrag von Elch »

JNK @ 25 Jan 2009, 12:03 hat geschrieben:
Elch @ 25 Jan 2009, 01:38 hat geschrieben:Jede überzogene Lohnerhöhung im Dienstleisrungsbereich belastet in dieser Situation nur all die, die nicht dort arbeiten und größtenteils erstzunehmende Lohneinbußen (10% und mehr) durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit (Leihnarbeitnehmer) zu tragen haben. dann bricht die Nachfrage in den Dienstleitungsbereichen weiter weg, was dort wieder Jobs kostet und "Lohnwettbewerb nach unten" fördert.
Das Spiel geht aber auch anders herum. Wenn jetzt dem Wert der Arbeit angemesse Lohnerhöhungen im Dienstleistungsbereich gewährt werden (oder erstreikt) fördert das in dieser Situation all die, die nicht dort arbeiten und größtenteils erstzunehmende Lohneinbußen (10% und mehr) durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit (Leihnarbeitnehmer) nicht zu fürchten haben, weil der Binnenkonsum die Auftragsbücher füllt. dann steigt die Nachfrage in den Dienstleitungsbereichen weiter, was dort neue Jobs fördert und die Konjunktur.
Das "Problem" bei dieser Rechnung ist nur leider, daß das deutsche Wirtschaftswachstum kaum vom Binnenkonsum der Privatpersonen abhängig ist. Die Zugpferde sind allesamt in der Investitionsgüterindustrie ansässig. Eine (minimal) zusätzliche Nachfrage durch Lohnerhöhungen (der großteilseh' nur der Steigerung der Sparquote dienen dürfte) im Konsumgüterbereich würde wenn überhaupt ausländischen Unternehmen zu Gute kommen, wie zB fernöstlichen Herstellern von Elektroartikeln. Konsumgüter werden in Deutschland allenfalls im Luxus-Segment in nennenswerter Menge hergestellt, und dies ist sicher nicht der Markt, in dem eine Tariferhöhung um 10% bei der DB ankommt :ph34r: .
Hinzu kommt, daß Investitionen in der Volswirtschaftstheorie (kann jeder der geneigt ist nachlesen) einen wesentlich höheren Mutliplikatoreffekt auf das Bruttonationalproduktswachstum haben als zusätzliche Konsumausgaben.
Das "Problem" der deutschen Löhne und Gehälter ist außerdem nicht die Höhe (hoch genug sind sie im internationalen Vergleich allemal) sondern die astronomisch hohe Streuer- und vor allem Abgabenlast.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Elch @ 25 Jan 2009, 13:55 hat geschrieben:Das "Problem" der deutschen Löhne und Gehälter ist außerdem nicht die Höhe (hoch genug sind sie im internationalen Vergleich allemal) sondern die astronomisch hohe Streuer- und vor allem Abgabenlast.
Na, wenn die Höhe nicht das Problem ist, kann man ja noch etwas drauflegen. ;)

Außerdem bedeutet jeder fernöstliche Elektroartikel, dass daran auch ein deutscher Hafenarbeiter, ein deutscher Einzel-/ oder Internethändler verdient und auch ein deutscher Paketbote. Da die Investitionen des Auslands gerade nicht die besten sind, sollte man vielleicht doch auf die weniger wirksamen, aber immerhin wirksamen des Binnenkonsums setzen oder?

Zum internationalen Vergleich im Bezug auf Bahngehälter gab's letztes Mal auch 'ne schöne Debatte.

Wann wäre denn der angemessene Zeitpunkt für eine Lohnerhöhung?

Ich zitiere: http://www.verkehrsrundschau.de/deutsche-b...inn-792845.html vom 11.12.2008
Deutsche Bahn erwartet im Transportgeschäft auch 2009 einen Gewinn

Berlin. Die Deutsche Bahn erwartet trotz Konjunkturkrise beim Gütertransport im kommenden Jahr einen Gewinn. „Wir sind weit weg von roten Zahlen“, sagte Bahn-Logistikvorstand Norbert Bensel heute in Berlin.
Für das gesamte Jahr 2008 ist nach Worten Bensels in der Transport- und Logistiksparte mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau zu rechnen. „Beim Ergebnis sind wir nicht weit weg vom Vorjahr“, sagte er. Der Bahn-Spediteur Schenker und der Schienengüterverkehr hatten im vergangenen Jahr 670 Millionen Euro zum operativen Ergebnis (Ebit) von 2,9 Milliarden Euro beigetragen.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Jörg.L.E. hat geschrieben: Tolle Stammtischrede. Jammern auf höchstem Niveau. Nachdem sich die "Alten Bundesländer" dem globalen Vergleich stellen müssen schreien sie auf einmal alle nachdem, was in der DDR doch so schlecht war.
Jeder kann in diesem Land alles werden. Es liegt nur an ihm selber. Warum soll die DB zigtausenden Mitarbeitern, die jeden Tag die selbe Arbeit machen, dafür noch jedes Mal mehr Geld geben ? Diejenigen die gute Leistung vollbringen werden schon ihren Weg gehen. Der Rest hat Pech gehabt.
Wie in der DDR. Den "Rest vom Fest" immer mitgeschliffen.

P.S. Nimm die Bilder von Marx und Engels über deiner Toilette weg.

P.S.(2) Stimmt, letztes Jahr gab`s so gut wie keine Streiks. Selten so gelacht.  :lol:
Unglaublich, immer wenn Leute wie du nicht weiter wissen, unterstellen sie einem Stammtischreden. Dein Beitrag ist absolut menschenverachtend und herablassend. Dieses arrogante Elitendenken bringt uns nicht voran, ein Land kann nicht nur auf Führungskräften bestehen.
In diesem Land kann jeder alles werden? Naja, in Deutschland ist die Herkunft doch sehr entscheidend, mehr als in anderen Ländern. Aber egal, ich hätte auch studieren können, nur liebe ich meinen Beruf und ich nehme mir das Recht heraus, für eine angemessene Bezahlung und vor allem, was fast wichtiger ist, für gute Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
Mit dem "der Rest hat Pech gehabt" zeigt dass du ein menschlicher Versager bist. Solche Leute sind es die diese rücksichtslose Ellenbogengesellschaft formen. Ein Gewissen und ein Herz braucht man da nicht mehr.

Eine Frechheit wenn du mich in die Ecke von Marx und Engels stellen willst. Wenn du lesen könntest, hättest du oben gesehen dass ich mit den ganzen demokratie- und gewerkschaftsfeindlichen Linksaußen nichts anfangen kann. Genausowenig und genauso verbrecherisch sind aber die ganzen Freunde des Raubtierkapitalismus, jeder ist sich selbst der nächste und nur der Starke gewinnt (das ist doch deine Sichtweise). Ich höre gerne andere Meinungen, aber eine derart unsoziale, zynische, menschenverachtende Grundeinstellung wie du, findet man selbst in der FDP selten.

Und ja, es gab kaum Streiks, selbst der Bahnstreik war doch harmlos. Es gab nur wenige Streiktage und da regen sich Mimosen wie du und andere neoliberale Irrläufer auf. In anderen Ländern wird Tage und Wochenlang gestreikt. Wir sind da vorbildlich und es hat immer perfekt geklappt.
Iarn hat geschrieben: Wenn Du halbwegs das leben würdest, was Du so postulierst müsstest Du eigentlich ein scharfer Gegner von Spartengewerkschaften die GDL oder VC sein, da diese ja auch ein Auswuchs der Ellenbogengesellschaft sind. Statt auf die Gemeinschaft aller Angestellten zu setzen, werden hier die Interessen einiger weniger durchgesetzt, die halt den Vorteil haben effektiver streiken zu können. Zurück bleiben der Rest, der sich weniger mit Streik zu Wehr setzen kann. Bedenkt man, dass das Unternehmen nur endliche Mittel für Lohnerhöhungen hat, bedeutet das auch das der "Rest" halt dann auch weniger Geld bekommt. Aber was kümmert die Lokführer das Schicksal der Schalteangestellten... Ellenbogen gibts halt nicht nur auf Arbeitgeber sondern auch auf Arbeitnehmerseite.
Aha, nur weil ich eine Spartengewerkschaft unterstütze interessieren mich andere Berufsgruppen nicht? Du machst es dir ja wahnsinnig einfach. Mir waren immer alle Gruppen wichtig und das ist auch heute noch so, ich war auch lange genug in der Transnet. Nur was willst du machen wenn dich die Transnet nicht richtig vertritt und du dort auch nichts bewegen kannst, aufgrund der ganzen Seilschaften.
Es ist doch purer Unsinn hier Spartengewerkschaften anzugreifen. Diese werden nur groß, wenn andere Gewerkschaften sich nicht um ihre Mitglieder kümmern. Eigentlich ist die ganze Basis unzufrieden, nur haben Fdl z. B. keine Fluchtmöglichkeit. Daher hoffe ich aber, dass die TG für diese Berufsgruppen diesmal was rausholt, denn gerade Fdl werden z. B. viel zu schlecht bezahlt.
Das "Problem" der deutschen Löhne und Gehälter ist außerdem nicht die Höhe (hoch genug sind sie im internationalen Vergleich allemal) sondern die astronomisch hohe Streuer- und vor allem Abgabenlast.
Die Bruttogehälter mögen mit die höchsten sein, aber beim Nettoverdienst sind wir unter dem Durchschnitt. Der Staat presst uns hier aus wie eine Zitrone.
Wann wäre denn der angemessene Zeitpunkt für eine Lohnerhöhung?
Den Zeitpunkt gibts nicht mehr. Man findet immer irgendwelche Ausreden oder Scheinargumente. Und solange es genug Gutgläubige gibt, die diesen neoliberalen Schwachsinn auch noch glauben (genauso wie die vielen die der Linken glauben), werden es diese Leute einfach haben und die Schere klafft weiter auseinander. Aber scheinbar gibts ja einige menschenverachtende Zyniker die das noch gut finden. Hauptsache ich und der Rest ist mir doch egal, traurig, aber so tief ist unsere Gesellschaft schon gesunken. Ein Gruß nach Leipzig...
Jörg.L.E.
Haudegen
Beiträge: 583
Registriert: 10 Apr 2004, 18:18
Wohnort: Leipzig / Arbeit : FFB

Beitrag von Jörg.L.E. »

KBS 855 @ 25 Jan 2009, 16:12 hat geschrieben:....

Ich habe mal das Zitat auf 3 Punkte beschränkt. Mehr ist das ganze nicht wert. Ich habe es mir auch nicht komplett durchgelesen. Wenn einer so faselt wird`s Zeit für die Herren mit der weißen Jacke. Tipp von mir an dich:

Spritze aus`m Arm und beruhigen.
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

Extra Lipsiam vivere est miserrime vivere !
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10851
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Jörg L.E. : *RÄUSPER*!
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert, kein Fabrikbesitzer lässt auf seine Arbeiter schießen, wir haben keine 80 Stundenwoche mehr und die Menschen hausen nicht unter erbärmlichen Bedingungen in tristen Hinterhöfen.

Wer keine Bildung-/Ausbildung hat, wird immer weniger Lohn bekommen, als ein hoch Qualifizierter.

Lohneerhöhungen sind sicher notwendig, aber das Vokabular aus dem Klassenkampf widert mich an.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Autobahn @ 25 Jan 2009, 17:31 hat geschrieben: Lohneerhöhungen sind sicher notwendig, aber das Vokabular aus dem Klassenkampf widert mich an.
Keiner fordert hier Managergehälter. Weißt du was mich anwidert? Es sind Zyniker die meinen sie wären die "Herrenmenschen" und jeder der nicht einen Führungsposten inne hat ist ja selber schuld und hats nicht anders verdient.
Klassenkampfvokabular (genauso wie Raubtierkapitalismusvokabular) finde ich auch nicht gut und ich glaube kaum dass du mich damit gemeint hast, da meine Beiträge hierzu überhaupt nicht in die Richtung gehen.

@Jörg L.E.
Es ist schön dass du andere Meinungen so akzeptierst und so nette Worte wählst.
Entschuldige bitte dass ich nicht auf den Knien krieche vor Ehrfurcht. Außer deinem Hass auf Arbeitnehmer die keinen Führungsposten haben (für dich sicher Untermenschen) hast du hier bisher keine vernünftigen Beitrag geliefert.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ KBS 855

Es dürfte sicher aufgefallen sein, dass ich niemals persönlich werde. Somit habe ich Dich auch nicht explizit gemeint, sondern eher die Wortwahl der Verhandlungsführer bei den Tarifparteien, hier in erster Linie die der Gewerkschaften bei Presseerklärungen. Damit ist nicht automatisch eine Wertung der Person verbunden.

Ich werde aus Deinen Beiträgen aber manchmal nicht schlau. Zu einem Teil kann ich vorbehaltlos zustimmen, zu einem anderen Teil muss ich vehement widersprechen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Autobahn @ 25 Jan 2009, 19:40 hat geschrieben: Ich werde aus Deinen Beiträgen aber manchmal nicht schlau. Zu einem Teil kann ich vorbehaltlos zustimmen, zu einem anderen Teil muss ich vehement widersprechen.
Naja, man muss ja nicht immer einer Meinung sein. Das ist doch das tolle, wäre ja schlimm wenn alle die selbe Meinung vertreten würden.
Mit mir kann man eigentlich gut auskommen, aber einige fordern es scheinbar immer heraus.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

KBS 855 @ 25 Jan 2009, 19:50 hat geschrieben: Naja, man muss ja nicht immer einer Meinung sein. Das ist doch das tolle, wäre ja schlimm wenn alle die selbe Meinung vertreten würden.
Siehe meine Signatur ;)

Nur trifft meine Aussage auch dann zu, wenn es im gleichen Beitrag steht. Das ist mein "Problem".
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10851
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Ich mach schonmal die Schubkarre fertig, um den Müll zu entsorgen!
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Benutzeravatar
Musikus
Routinier
Beiträge: 357
Registriert: 25 Nov 2008, 19:30

Beitrag von Musikus »

Auer Trambahner @ 25 Jan 2009, 19:58 hat geschrieben: Ich mach schonmal die Schubkarre fertig, um den Müll zu entsorgen!
:lol: :lol: :lol: Lieber mal nen Kipplader. Oder ne CargoTram!

Ich will mal zur Mäßigung aufrufen. Wenn KBS für Lohnerhöhungen und Gewerkschaften eintritt, schreien die ersten gleich wieder "Kommunismus!!!" Andersherum werden andere als "menschliche Versager" tituliert.

Was soll das? Es geht auch ohne so einen Schmarrn!

Meine persönliche Meinung: Das Argument der Arbeitgeber ist immer: jetzt verzichten! Enweder a) um die Krise nicht zu verschärfen oder b ) um den Aufschwung nicht zu gefährden.
Für mich ist es ganz einfach: Die Einkommensschere klafft immer weiter auseinander, und wer als hart arbeitender Angestellter wie bei der DB mehr Geld fordert, tut das mit recht, und zwar zu jedem Zeitpunkt.

Edit: Rechtschreibung
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 25 Jan 2009, 19:56 hat geschrieben: Siehe meine Signatur ;)

Nur trifft meine Aussage auch dann zu, wenn es im gleichen Beitrag steht. Das ist mein "Problem".
Wo hat sich KBS 855 innerhalb eines Beitrags widersprochen?
Jörg.L.E.
Haudegen
Beiträge: 583
Registriert: 10 Apr 2004, 18:18
Wohnort: Leipzig / Arbeit : FFB

Beitrag von Jörg.L.E. »

KBS 855 @ 25 Jan 2009, 19:04 hat geschrieben:@Jörg L.E.
Es ist schön dass du andere Meinungen so akzeptierst und so nette Worte wählst.
Als Erinnerung einige Kommentare aus deinem 1. Eintrag nach meinem Post.
KBS 855 @ 24 Jan 2009, 20:28 hat geschrieben: - Rede keinen Unsinn!
- Mich k... es an, wenn ich solche Antworten lese!!!
- und du kommst mit deinem egoistischen Gelaber daher.
- kann man schön arrogant von oben herab seine raubtierkapitalistischen Phrasen runterdreschen.


Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

Wenn in diesem Thread noch einer zu brüllen hat, bin ich das! Jetzt kommt wieder aufn Boden zurück!
Mir passt Jörgs Meinung auch nicht unbedingt, aber ich akzeptier sie.
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

Extra Lipsiam vivere est miserrime vivere !
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 25 Jan 2009, 20:15 hat geschrieben:Wo hat sich KBS 855 innerhalb eines Beitrags widersprochen?
Es gibt mehrere Stellen, wo ich ihm auf der einen Seite zustimmen, auf der anderen Seite widersprechen möchte. Für ihn und für Dritte mag in seinen Beiträgen kein Widerspruch zu erkennen sein, wohl aber für mich. Aber ich erhebe nicht den Anspruch, allwissend zu sein. Ich habe hier, wie jeder im Forum, meine persönliche Meinung.

Ich habe KBS 855 ja auch nicht kritisiert. Er hat das Recht auf seine Meinung und wenn ich den Zusammenhang (s.o.) manchmal nicht verstehe, ist es in erster Linie mein Problem.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ Jörg.L.E.
@ KBS 855

Unabhängig davon, welche Meinung ich vertrete, Eure persönlichen Angriffe finde ich nicht in Ordnung. Gerade bei politischen Themen, und dazu gehört auch der Bereich Tarifverhandlungen und die damit zusammen hängenden sozialen Fragen, erfordern ein gewisses Maß an diplomatischem Geschick in der Wortwahl.

Ich habe weiter oben das (überholte) Vokabular des Klassenkampfes durch die Gewerkschaften kritisiert. Aber ich muss dennoch den Gewerktschaften zu Gute halten, dass sie nicht die Arbeitgeberseite in persona *) diffamieren.

*) für alle Nichtlatriner, äh Lateiner: Der Verhandlungsführer der "Gegenseite"
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

Musikus @ 25 Jan 2009, 20:10 hat geschrieben:
Meine persönliche Meinung: Das Argument der Arbeitgeber ist immer: jetzt verzichten! Enweder a) um die Krise nicht zu verschärfen oder b ) um den Aufschwung nicht zu gefährden.
Für mich ist es ganz einfach: Die Einkommensschere klafft immer weiter auseinander, und wer als hart arbeitender Angestellter wie bei der DB mehr Geld fordert, tut das mit recht, und zwar zu jedem Zeitpunkt.
Der Knackpunkt ist, daß erneut bei der DB enorme Lohnerhöhungen gefordert werden, die die Wettbewerbssituation weiter verschlechtern wird. Insbesondere bei den Nahverkehrsausschreibungen in Ostdeutschland wird die DB kaum noch einen Fuß an die Erde kriegen. Dort haben Wettbewerber nachweißlich für Zugbegleiter 7,44 €/h geboten. Ein langjähriger KiN bei der DB in Brandenburg verdient locker das Doppelte. Und jetzt sollen nochmal 10 % obendrauf?

Es geht in der Diskussion also nicht um ein Argument "der Arbeitgeber", sondern um nur einen einzigen Arbeitgeber. Warum fordert man bei der ODEG nicht 20-30 % mehr Lohn, um annähernd an die DB-Löhne heranzukommen?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Ich neige dazu im gleichen Ton zu antworten wie mir gegenübergetreten wird. Du hast angefangen mich in die Kommunistenecke zu stellen (Fotos von Marx und Engels) und du hast hier DDR-Nostalgie und ähnlichen Käse angesprochen. Hättest du das nicht getan, hätte ich nicht so drastisch geantwortet, auch wenn ich zugebe dass dies die erste Reaktion war. Mittlerweile lässt es mich kalt.
Bevor du mich in diese Ecke gestellt hast, habe ich extra in meinem Beitrag hingewiesen dass ich nicht in die Ecke der Linkspartei/der Kommunisten gedrängt werden will, weil ich davon nichts halte.
Wenn du dich persönlich angegriffen fühlst, will ich mich bei dir entschuldigen, denn im Gegensatz zu anderen Menschen sind mir meine Mitbürger wichtig und ich habe ein soziales Gewissen. Entschuldige wenn es zu weit ging.

und nun noch zu autolos
autolos hat geschrieben: Der Knackpunkt ist, daß erneut bei der DB enorme Lohnerhöhungen gefordert werden, die die Wettbewerbssituation weiter verschlechtern wird. Insbesondere bei den Nahverkehrsausschreibungen in Ostdeutschland wird die DB kaum noch einen Fuß an die Erde kriegen. Dort haben Wettbewerber nachweißlich für Zugbegleiter 7,44 €/h geboten. Ein langjähriger KiN bei der DB in Brandenburg verdient locker das Doppelte. Und jetzt sollen nochmal 10 % obendrauf?

Es geht in der Diskussion also nicht um ein Argument "der Arbeitgeber", sondern um nur einen einzigen Arbeitgeber. Warum fordert man bei der ODEG nicht 20-30 % mehr Lohn, um annähernd an die DB-Löhne heranzukommen?
Mittelfristig wird es diese niedrigen Gehälter nicht mehr geben. Selbst die TG hat mittlerweile alle Tarifverträge mit NE-Bahnen die weit unter Niveau des Branchenführers sind, gekündigt.
Man kann bei vielen Bahnen nicht auf einen Schlag das Niveau erreichen, aber es tut sich was, die ersten Schritte sind getan.
Die Wettbewerbssituation verschlechtert sich doch kaum, da das größte Problem der DB die aufgeblasene Verwaltung (warum gibt das nicht endlich mal jemand zu) und die Konzernumlage ist. Darum tritt die DB auch vermehrt in Tochtergesellschaften an, wo man eine schlanke Verwaltung aufbauen kann und die Abgaben nach Berlin geringer sind. Für die Mitarbeiter wird sich dadurch nichts verschlechtern, die Zeiten sind ein für allemal vorbei, die RAB war der erste Schritt.
Wenn jetzt künftig auch Verdi und Transnet keine Dumpingtarifverträge mehr abschließen, wird sich das einpendeln. Bei Verdi habe ich allerdings so meine Zweifel.
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 26 Jan 2009, 17:30 hat geschrieben:Die Wettbewerbssituation verschlechtert sich doch kaum, da das größte Problem der DB die aufgeblasene Verwaltung (warum gibt das nicht endlich mal jemand zu) und die Konzernumlage ist. Darum tritt die DB auch vermehrt in Tochtergesellschaften an, wo man eine schlanke Verwaltung aufbauen kann und die Abgaben nach Berlin geringer sind.
Die DB-Führung lässt Tochtergesellschaften gründen, um die Höhe der an besagte Konzernführung abgeführten Zahlungen zu verringern? Wirklich? :rolleyes:

Und die schlanke Verwaltung mag ein erwünschter Nebeneffekt sein, aber entscheidend ist doch, dass für die DB Regio Rheinland GmbH oder die Regional- und Stadtverkehr Bayern GmbH (RSB) potentiell deutlich günstigere Tarifverträge gelten...
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Warnstreiks am Donnerstag, so aktuell, dass nichts weiter bekannt ist. Aufgerufen haben Transnet und GDBA.

http://www.derNewsticker.de/news.php?id=80508
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Südostbayer @ 26 Jan 2009, 18:54 hat geschrieben: Und die schlanke Verwaltung mag ein erwünschter Nebeneffekt sein, aber entscheidend ist doch, dass für die DB Regio Rheinland GmbH oder die Regional- und Stadtverkehr Bayern GmbH (RSB) potentiell deutlich günstigere Tarifverträge gelten...
Glaubst du wirklich? Bei der RSB und Regio Rheinland wird man genauso wie bei der RAB den LfTV bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Daher kann es nur die anderen Gründe haben. Oder warum sollte man z. B. bei der RSB nicht schaffen was man jetzt bei der RAB erreicht hat?
Antworten