Bayernlover @ 13 Feb 2013, 08:51 hat geschrieben: So lange man künstliche Gleichmacherei betreibt und ein Lokführer das gleiche in Cottbus wie in München verdient (und bitte jetzt keine Kaffeesatzleserei wegen irgendwelcher Details oder 20€), wird das Problem auch so bleiben. Gerade Leute aus dem Osten gehen dann reihenweise zurück in die Heimat. Und wenn ich so auf die manuellen Durchsagen höre, könnte das für die S-Bahn München noch zu einem großen Problem werden
Dieses Märchen wird nicht wahrer wenn man es ständig wieder bringt.
Es ist keine künstliche Gleichmacherei. Die Tätigkeit ist in Cottbus die gleiche wie in München, wieso soll man in Cottbus schlechter bezahlt werden? Die Tätigkeit muss überall gleich bezahlt werden.
Allerdings ist es nicht verboten über die Tätigkeit hinaus eine Ortszulage zu zahlen als Ausgleich für die hohen Lebenshaltungskosten. Das ist der S-Bahn München auch nicht verboten und wird keiner verhindern wenn man hier Sonderzahlungen vereinbart.
Das Problem ist nicht dass man in Cottbus zu viel verdient, sondern in München zu wenig. Es hilft nicht die Leute gegeneinander auszuspielen und es darf auch keine unterschiedliche Bezahlung für die gleiche Tätigkeit geben. Sogesehen kann es nur Lebenshaltungskosten-Ausgleichszahlungen, Ortszulagen und derartiges geben, die mit der Tätigkeit an sich nichts zu tun haben.
Im Osten gehen viele in Rente, aber es sind jetzt schon viele zurückgegangen, die große Welle kommt noch. Allerdings muss man eben vorsorgen und über Bedarf ausbilden. Das Problem ist, man wird Probleme haben genug geeignete Personen zu bekommen.
Wenn man in Konkurrenz zu anderen Berufen steht, wo man tw. mit weniger Aufwand deutlich mehr verdient, dann wird es schwer, dazu kommt eine nicht mehr richtig belastbare Jugend, die keine Lust hat am Wochenende oder nachts zu arbeiten. Sind zwar nicht alle, aber eben deutlich mehr als noch vor Jahren.
Man merkt am ganzen Mangel aber sehr wohl wie in anderen Mangelbranchen auch, dass das Spiel von Angebot und Nachfrage nicht gilt wenn es um das Personal geht. Es hat weder spürbare Gehaltssprünge gegeben, noch gibt es sonstige Verbesserungen. Das Gegenteil ist ja der Fall. Die EVU würdigen ihr Betriebspersonal immer noch nicht im entsprechenden Maße, alle bauen sich einen immer größeren Wasserkopf auf, der dann versucht Minuten zu schinden, die man dem Personal wieder streichen kann.
Der Mangel hat zu keiner spürbaren Verbesserung der Arbeitsbedingungen geführt. Von daher glaube ich auch nicht daran dass wirklich großes Interesse seitens der EVU besteht das künftig zu ändern (sieht man auch an allen Tarifverhandlungen die vor kurzem waren oder noch kommen).