Ladenschluss

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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rathgeber @ 22 Nov 2006, 16:38 hat geschrieben: Muß man immer gleich so übertreiben? Unter Freiheit verstehe ich dann doch etwas anderes...
Die Freiheit, 24h am Tag zu öffnen. :D Ja ne, Spaß beiseite. Ich weiß schon, was du meinst und ich stimme dir zu. Freiheit definiere ich anders wie "die Freiheit, Mo - Sa rund um die Uhr zu öffnen/einzukaufen". :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Das Saarland hat heute sein neues Ladenschlussgesetz veröffentlicht, das damit morgen in Kraft tritt. Dabei besteht die einzige relevante Änderung darin, dass die Läden einmal im Jahr bis Mitternacht öffnen dürfen. Ansonsten bleibt es bei Mo-Sa 6-20 Uhr und bei bis zu 4 verkaufsoffenen Sonntagen, die allerdings jetzt auch im Dezember liegen dürfen.

http://www.lexisnexis.de/rechtsnews/index....dukt&aid=107043

Das Saarland wird damit hinter Bayern voraussichtlich demnächst das Bundesland mit den restriktivsten Ladenöffnungszeiten in Deutschland sein. Das Gesetz ist bis Ende 2010 befristet.

In Brandenburg dagegen wurde heute ein liberalisiertes Ladenöffnungsgesetz verabschiedet. Dabei dürfen ab dem 1. Dezember die Läden montags bis samstags rund um die Uhr öffnen. Außerdem sind bis zu sechs verkaufsoffene Sonn- und Feiertage möglich.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/bei...823690/2242247/

Kommentar: Es scheint jetzt Schlag auf Schlag zu gehen. Alle paar Tage tut sich was, bis alle Länder mal durch sind.
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gmg
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Beitrag von gmg »

tra(u)mmann @ 20 Nov 2006, 15:48 hat geschrieben:
gmg @ 20 Nov 2006, 15:45 hat geschrieben: Kann sein, dass das hier schon diskutiert wurde, ich habe bisher das Thema nicht verfolgt:
Ich fände es eine gute Lösung wenn man jedem Laden erlauben würde einmal in zwei wochen solange zu öffnen wie er will und einmal im Monat sonntags zu öffnen.
Wenn sich dann die Läden mit den Geschäften in ihrer Umgebung abspächen, würde der Kunde immer offene Läden finden (so wie es jetzt auch mit den Nachtapotheken ist)  :)  und gleichzeitig würden die kleinen Geschäfte nicht untergehen :)
[...]

Dazu kommt: Man darf ja nicht mal in die Apotheken rein. Am Schalter hat man seine Bestellung aufzugeben, dazu komm ein saftiger Aufschlag. Toller Service!
Die Dsikussion hatte ich aus den Augen verloren, deshalb antworte ich erst jetzt:
Den Vergleich mit den Apotheken habe ich doch nur darauf bezogen, dass man als Kunde die Möglichkeit hat, rund um die Uhr Medikamente zu bekommen. Bei meinem Vorschlag könnte man dann analag dazu länger einkaufen. Ich würde ja auch keinen Laden verpflichten, seine Öffnungszeiten voll auszunutzen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

gmg @ 23 Nov 2006, 18:23 hat geschrieben: Die Dsikussion hatte ich aus den Augen verloren, deshalb antworte ich erst jetzt:
Den Vergleich mit den Apotheken habe ich doch nur darauf bezogen, dass man als Kunde die Möglichkeit hat, rund um die Uhr Medikamente zu bekommen. Bei meinem Vorschlag könnte man dann analag dazu länger einkaufen. Ich würde ja auch keinen Laden verpflichten, seine Öffnungszeiten voll auszunutzen.
Solche Lösungen sind recht kompliziert. Der Kunde nimmt so was für den Notfall an, wenn er eben aus zwingenden Gründen ein Medikament braucht, weil er Schmerzen hat oder die Nase brutal läuft.

Für Lebensmittel ist das zu unpraktisch. Wer will sich zuerst an einem Plan orientieren?

So was regelt sich m.E. ohnehin von selbst. Wo es sich lohnt, wird es vermutlich 24-Stunden-Läden geben. Für Sonntag habe ich keine Hoffnung - in keinem Bundesland.
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gmg
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Beitrag von gmg »

tra(u)mmann @ 23 Nov 2006, 18:36 hat geschrieben:
Solche Lösungen sind recht kompliziert. Der Kunde nimmt so was für den Notfall an, wenn er eben aus zwingenden Gründen ein Medikament braucht, weil er Schmerzen hat oder die Nase brutal läuft.

Für Lebensmittel ist das zu unpraktisch. Wer will sich zuerst an einem Plan orientieren?
Schon! Aber zumindest in den Großstädten mit ihren Fußgängerzonen kann man sagen, heute abend geh ich zum Karstadt und wenn der nicht auf hat zum Hertie und wenn der nicht auf hat zum Kaufhof usw.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Auch Hessen und Thüringen geben die Ladenöffnungszeiten noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft frei.

In Hessen dürfen die Läden Montag bis Samstag rund um die Uhr geöffnet haben, in Thüringen nur Montag bis Freitag. Samstag bleibt es bei 20:00.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/...ail.php/1300159

Kommentar: Damit grenzen nun erstmals Bundesländer mit liberalisierten Öffnungszeiten an Bayern, nämlich Hessen und Thüringen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

C&A in Berlin macht durch die verlängerten Öffnungszeiten deutlich mehr Umsatz. Die verlängerten Öffnungszeiten sind offenbar ein Erfolg. Das wurde vorhin im RTL Nachtjournal berichtet. Dabei ist der Umsatz ab 20:00 zusätzlicher Umsatz, der ausdrücklich nicht zu anderen Zeiten fehlt.

Ich nehme mal an, dass die Zahlen hoffentlich statistisch um das Weihnachtsgeschäft und den allgemeinen Konjunkturaufschwung bereinigt sind. Gesagt wurde es aber nicht explizit.

Unverschämt wird bereits in der Moderation gesagt "wir können ja länger einkaufen". Das mag inzwischen für die meisten und bevölkerungsreichsten Bundesländer gelten, für den zurückgebliebenen Süden (neben Bayern auch noch Baden-Württemberg) aber nicht. Baden-Württemberg wird voraussichtlich im Frühjahr oder Frühsommer nachziehen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

denk mal, das wird sich erst im Januar erweisen, ob das wirklich ein Erfolg ist, zu Weihnachten kaufen die meisten eh mehr ein
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Schauen wir mal, ob das mit dem größeren Umsatz ein Dauerzustand wird. Jetzt haben das halt viele einfach mal ausprobiert...
Ich sage ohne Glaskugel voraus, die Kundschaft wird sich nur verteilen oder nur unwesentlich mehr werden, denn nur weil alle Läden länger offen haben, wird wohl nicht mehr Bedarf an Waren vorhanden sein. Wenn doch, dann wäre das die Lösung fast aller Probleme... :D
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 2 Dec 2006, 00:50 hat geschrieben: denk mal, das wird sich erst im Januar erweisen, ob das wirklich ein Erfolg ist, zu Weihnachten kaufen die meisten eh mehr ein
Wie gesagt, hoffe ich, dass die C&A-Zahlen bereinigt sind. Möglicherweise haben die aber nur einen Vergleich mit dem letzten (Vor-)Weihnachtsgeschäft gemacht. Da war aber die Binnennachfrage deutlich schwächer. M.E. kaufen die Leute derzeit wie blöd ein, da am 1. Januar die meisten Dinge (rein theoretisch) 2,6 % teurer werden.

Untersuchungen im CT haben ergeben, dass eine ganze Gehirnregion ausfällt, wenn der Kunde irgendwo nur das Wort Rabatt sieht. Da wird dann ohne Hirn eingekauft. Ähnlich wie der Rabatt dürfte sich die letzte Möglichkeit erweisen, zu 16 % Mehrwertsteuer einzukaufen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 2 Dec 2006, 00:54 hat geschrieben: Schauen wir mal, ob das mit dem größeren Umsatz ein Dauerzustand wird. Jetzt haben das halt viele einfach mal ausprobiert...
Ich sage ohne Glaskugel voraus, die Kundschaft wird sich nur verteilen oder nur unwesentlich mehr werden, denn nur weil alle Läden länger offen haben, wird wohl nicht mehr Bedarf an Waren vorhanden sein. Wenn doch, dann wäre das die Lösung fast aller Probleme... :D
Alle, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen, werden sicher nicht mehr konsumieren (können). Wer viel Geld verdient (davon gibt es ja immer noch genug Leute, von den ganz Reichen sogar immer mehr), wird m.E. schon mehr Geld im Laden lassen. Denn wenn es zeitlich mehr Gelegenheiten gibt, hat man auch mehr Möglichkeiten, die genutzt werden können. Wenn man spätabends in der Innenstadt aus bestimmten Gründen ohnehin noch unterwegs ist und die Läden haben noch offen, kauft man vielleicht noch etwas ein.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich würde mich jetzt schon zu den Leuten zählen, die nicht jeden Cent zweimal umdrehen müssen, aber ob ich nur wegen mehr Gelegenheiten mehr kaufe? Okay, ich bin nicht repräsentativ, ich bin verschärfter Online- und Versandkäufer und würde am liebsten auch meine Frühstückssemmeln im Abo ordern. :lol:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also ich muss Rohrbacher rechtgeben, kann mir auch net vorstellen, das der Bedarf an Konsumgütern wegen längerer Öffnungszeiten so dramatisch ansteigt, das sich das lohnt und Weihnachten ist da immer eine Ausnahme, das würd ich jetzt mal net so einbeziehen
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 2 Dec 2006, 01:14 hat geschrieben: Ich würde mich jetzt schon zu den Leuten zählen, die nicht jeden Cent zweimal umdrehen müssen, aber ob ich nur wegen mehr Gelegenheiten mehr kaufe? Okay, ich bin nicht repräsentativ, ich bin verschärfter Online- und Versandkäufer und würde am liebsten auch meine Frühstückssemmeln im Abo ordern.  :lol:
Ich habe bis vor kurzem im großen Stil Internetshops entwickelt. Eigentlich müsste ich im eigenen Interesse gegen eine Liberalisierung des Ladenschlusses sein, um die Internetshops nicht zu schwächen. Bin ich aber nicht. Liegt wohl an der eigenen Bequemlichkeit, aber auch an einer generellen liberalen Einstellung. Gängelung ist für mich der falsche Weg. Nur in Ausnahmefällen möchte ich schärfere Gesetze, etwas beim Nichtraucherschutz. Aber jetzt werde ich schon wieder :offtopic:,daher: Schluss!
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 2 Dec 2006, 01:20 hat geschrieben: also ich muss Rohrbacher rechtgeben, kann mir auch net vorstellen, das der Bedarf an Konsumgütern wegen längerer Öffnungszeiten so dramatisch ansteigt, das sich das lohnt und Weihnachten ist da immer eine Ausnahme, das würd ich jetzt mal net so einbeziehen
Um mich zu wiederholen: Normalerweise macht man einen Vergleich mit dem Vorjahresmonat. Etwas komplizierter dürfte es werden, anhand der Zahlen die veränderten Ladenschlusszeiten und die deutlich verbesserte Binnennachfrage zu trennen. Denn die Binnennachfrage zog mit der Liberalisierung des Ladenschlusses noch mal gleichzeitig an, wegen der kurz bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung.

Bei zurückgehenden Umsätze im Januar nächstes Jahres wird es ähnlich schwer. Liegt es an der höheren Mehrwertsteuer oder wäre es ohne liberalisierten Ladenschluss noch schlechter?

Jetzt wird jemand gebraucht, der besonders gut Statistiken fälschen kann :lol: :lol: :lol:

Auch toll: Im Sommer kann jeder CSUler die Zahlen so interpretieren, wie er sie für seine Argumentation (pro oder contral Liberalisierung) gerade braucht. Merkelsteuer sei dank. :lol:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

das allergrösste Problem dürfte eher sein, das die meisten Händler wohl nur 6 - 8 Wochen Geduld haben werden, um das zu testen, denn es kann sich heute kaum einer leisten, wegen längerer Öffnungszeiten über einen grösseren Zeitraum rote Zahlen zu schreiben
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 2 Dec 2006, 01:35 hat geschrieben: das allergrösste Problem dürfte eher sein, das die meisten Händler wohl nur 6 - 8 Wochen Geduld haben werden, um das zu testen, denn es kann sich heute kaum einer leisten, wegen längerer Öffnungszeiten über einen grösseren Zeitraum rote Zahlen zu schreiben
Na na na, so schnell schreibt man nicht rote Zahlen. Die großen Konzerne ohnehin nicht.

Von den meisten hieß es, dass sie 6 Monate testen wollen. Auch wenn viele vorher aufgeben sollten, spricht eigentlich nichts dagegen, dieses Uraltgesetz abzuschaffen, denn das regelt sich dann ohnehin von alleine.

Außerdem ist die Abschaffung des Ladenschlusses an Werktagen in weiten Landesteilen ohnehin bereits erfolgt und eine Rücknahme ist praktisch ausgeschlossen.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

CSU-Herrmann: Keine Kommerzialisierung der Adventssonntage in Bayern - Läden bleiben zu!

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, stellte Joachim Herrmann, der Vorsitzende der CSU-Fraktion, am Sonntag in München klar, dass es in Bayern auch in Zukunft keine verkaufsoffenen Adventssonntage geben werde.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 40.12.2006, Seite 49, Stadtausgabe

Hintergrund: In Berlin und Sachsen wurden verkaufsoffene Adventssonntage eingerichtet. In Berlin wurde gestern verkauft. Herrmann war in die Kritik geraten, da er beim Patt bei der Abstimmung zur Liberalisierung des Ladenschlusses in Bayern keine Führungsstärke gezeigt und keine glückliche Figur gemacht hatte.

Kommentar: Zwar muss nicht unbedingt am Adventssonntag geöffnet werden, aber ich habe bei der Aussage Hermanns vermisst, dass er zumindest alles dafür tun werde, dass der Ladenschluss in Bayern an Werktagen auf Grund der guten Erfahrung, die andere Bundesländer gemacht haben, doch noch rasch an aufgehoben werden kann. Leider kam da nichts. Herrmann scheint übrigens offenbar selbst am Sonntag zu arbeiten. Warum ist er nicht rund um die Uhr bei seiner Familie? Gut, das ist jetzt polemisch.
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Beitrag von LugPaj »

Also nach ein paar Tagen sich auf
tra(u)mmann @ 4 Dec 2006, 10:04 hat geschrieben: guten Erfahrung, die andere Bundesländer gemacht haben
zu berufen ist doch nicht realistisch.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 4 Dec 2006, 12:07 hat geschrieben: Also nach ein paar Tagen sich auf
tra(u)mmann @ 4 Dec 2006, 10:04 hat geschrieben: guten Erfahrung, die andere Bundesländer gemacht haben
zu berufen ist doch nicht realistisch.
Ich sprach ja nicht von einer abschließenden Erfahrung. Er hätte ja sagen können, dass es äußerst vielversprechend anläuft. Stattdessen wird wieder der heilige Sonntag beschworen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 4 Dec 2006, 12:48 hat geschrieben: Ich sprach ja nicht von einer abschließenden Erfahrung. Er hätte ja sagen können, dass es äußerst vielversprechend anläuft. Stattdessen wird wieder der heilige Sonntag beschworen.
Ich halte von diesem "heiligen" Sonntag zwar auch nichts, aber da wirste in absehbarer Zeit nicht rankommen. Die Kirchen haben hier aus mir unerfindlichen Gründen einfach eine zu starke Position, als daß du da rankommst.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 4 Dec 2006, 13:06 hat geschrieben:Ich halte von diesem "heiligen" Sonntag zwar auch nichts, aber da wirste in absehbarer Zeit nicht rankommen. Die Kirchen haben hier aus mir unerfindlichen Gründen einfach eine zu starke Position, als daß du da rankommst.
Ich sprach ja davon, zumindest die Werktage zu liberalisieren.

Ich biete den Kirchen an: kompletter Abbau der 4 verkaufsoffenen Sonntage, dafür Freigabe der Ladenöffnungszeiten von Montag bis Freitag von 0-24 Uhr sowie Samstag von 0 bis 20 Uhr. Ohne Scherz, das ist doch kompromissbereit. Nur hört auf mich niemand :(

ver.di will Ladenschlussreform kippen - Tore bald wieder um 20:00 unten?

Vorher habe ich aber erfahren, dass ver.di möglicherweise gegen die Liberalisierung des Ladenschlusses klagen wird. Es geht dabei nicht ausschließlich um den Sonntag, sondern auch um die Ausweitung abends. Die nächtliche Schichtarbeit wäre nämlich nicht gut für die Gesundheit.

Die "gesetzlich geschützte körperliche Unversehrtheit der Mitarbeiter" ist in Gefahr, heißt es. Gutachter haben angeblich festgestellt, dass eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht Aussicht auf Erfolg hat.

Ziel ist es, die Liberalisierung zurückzunehmen. Dann wäre nämlich in Berlin, NRW und allen anderen Bundesländern werktäglich wieder einheitlich um 20:00 Ladenschluss.

Quellen: verschiedene: http://news.google.com/news?q=ver.di.%20la...x-a&sa=N&tab=wn

Kommentar: Ich kann mir ja nicht vorstellen, dass das Bundesverfassungsgericht die Ladenschlussreform kippt. Denn dann müssten sie alle Einrichtungen, deren Betrieb nicht zwingend notwendig ist, nachts dicht machen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 4 Dec 2006, 13:17 hat geschrieben: [...] Die nächtliche Schichtarbeit wäre nämlich nicht gut für die Gesundheit.

Die "gesetzlich geschützte körperliche Unversehrtheit der Mitarbeiter" ist in Gefahr, heißt es. [...]
Ahja. Da kenne ich aber dann einige Berufsgruppen, die sich ihre Gesundheit mit Segen der Regierung, der Gewerkschaften UND der Kirchen (wobei es den Kirchen eher um Family geht) ruinieren... :angry: :angry:
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ET 423 @ 4 Dec 2006, 13:21 hat geschrieben: Ahja. Da kenne ich aber dann einige Berufsgruppen, die sich ihre Gesundheit mit Segen der Regierung, der Gewerkschaften UND der Kirchen (wobei es den Kirchen eher um Family geht) ruinieren... :angry:  :angry:
Ja, ich weiß, was Du meinst. Neben Berufen, wo es kaum anders geht, Tf und Polizei etwa, stellt sich die Frage, warum der Pizzabote bis 0:00 durch die Gegend läuft. Lebensnotwendig ist seine Arbeit nicht. Man kann sich ja ach eine Tiefkühlpizza auftauen, wenn man nicht selbst kochen will. Schmeckt zwar nicht gut, aber macht satt.

Wenn das Bundesverfassungsgericht alle nicht lebensnotwendige Nachtarbeit verbieten sollte (reine Spekulation), haben wir halt wieder ein paar Arbeitslose mehr und eine noch größere Servicewüste. Erstrebenswert ist das sicher nicht. :angry:

[edit - added]
Pfarrer dürften dann übrigens am Sonntag auch nicht mehr arbeiten und ihren Gottesdienst abhalten, denn der Sonntag ist ja in der Verfassung geschützt und der Gottesdienst sicher nicht lebensnotwendig. Ach, ist das aber dumm für die Kirchen: :D :lol: :D
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Beitrag von Rathgeber »

ET 423 @ 4 Dec 2006, 13:21 hat geschrieben:Ahja. Da kenne ich aber dann einige Berufsgruppen, die sich ihre Gesundheit mit Segen der Regierung, der Gewerkschaften UND der Kirchen (wobei es den Kirchen eher um Family geht) ruinieren... :angry:  :angry:
...mit dem feinen Unterschied, daß es in manchen Bereichen eben nötig ist, sonntags zu arbeiten. Und , ET 423, wir haben gewußt, was auf uns zukommt, oder? ;)

In Kirchen wird übrigens auch sonntags gearbeitet...
Paul
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Beitrag von Paul »

tra(u)mmann @ 4 Dec 2006, 13:17 hat geschrieben: Ich biete den Kirchen an: kompletter Abbau der 4 verkaufsoffenen Sonntage, dafür Freigabe der Ladenöffnungszeiten von Montag bis Freitag von 0-24 Uhr sowie Samstag von 0 bis 20 Uhr. Ohne Scherz, das ist doch kompromissbereit. Nur hört auf mich niemand :(
ist nicht so schlimm das auf Dich niemand hört. Deine Meinung entspricht ja weitestgehend der, welche die "Liberalisierer" rund um die Vertreter der großen Ketten durchsetzen. B)

Paul
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

mal davon abgesehen könnte man in München dieses Jahr garnet mehr sonntags öffnen, das lässt das Gesetz nämlich net zu
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rathgeber @ 4 Dec 2006, 13:31 hat geschrieben: ...mit dem feinen Unterschied, daß es in manchen Bereichen eben nötig ist, sonntags zu arbeiten. Und , ET 423, wir haben gewußt, was auf uns zukommt, oder? ;)
;) Jo klar und ich habe damit ja auch kein Problem. Ich finde es halt nur interessant, daß hier ganz offensichtlich seitens ALLER (Politik, Gewerkschaften, Kirche) mit zweierlei Maß gemessen wird. Für die Einen ist Nachtarbeit etc. zumutbar, bei den anderen aber nicht wegen Schutz der Gesundheit, Familie, etc. Ja hat ein Polizist etwa keine schützenswerte Gesundheit und/oder Familie? Oder ein Fahrer/Tf? Oder ein Arzt? Feuerwehr? Schon deswegen erachte ich diese Argumente für fadenscheinig.

Gruß

:quietsch:, der am Liebsten Abends und Nachts arbeitet weil Nachteule. :D :P
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 4 Dec 2006, 14:59 hat geschrieben:mal davon abgesehen könnte man in München dieses Jahr garnet mehr sonntags öffnen, das lässt das Gesetz nämlich net zu
Du meinst damit, dass die verkaufsoffenen Sonntage für dieses Jahr bereits ausgeschöpft sind? Von diesem Jahr redet ja niemand, da müsste jemand schon extrem optimistisch sein, dass es dieses Jahr noch klappt. Ich kann mich an genau einen verkaufsoffenen Sonntag erinnern und der war zur WM. Wie viele verkaufsoffene Sonntage gibt es denn in Bayern. Ich glaube 4, wobei die Kommunen glaub ich hier reduzieren können. Bin mir aber nicht sicher, finde aber auch keine Quelle.
Mal davon abgesehen sind die verkaufsoffenen Sonntage in so einer geringen Zahl sinnlos, sodass man es gleich sein lassen kann.
ET 423 @ 4 Dec 2006, 15:18 hat geschrieben:;) Jo klar und ich habe damit ja auch kein Problem. Ich finde es halt nur interessant, daß hier ganz offensichtlich seitens ALLER (Politik, Gewerkschaften, Kirche) mit zweierlei Maß gemessen wird. Für die Einen ist Nachtarbeit etc. zumutbar, bei den anderen aber nicht wegen Schutz der Gesundheit, Familie, etc. Ja hat ein Polizist etwa keine schützenswerte Gesundheit und/oder Familie? Oder ein Fahrer/Tf? Oder ein Arzt? Feuerwehr? Schon deswegen erachte ich diese Argumente für fadenscheinig.
Man könnte ja so argumentieren, dass alle eine schützenswerte Gesundheit haben, bestimmte Arbeiten aber halt nachts erledigt werden müssen. Die, die nachts arbeiten, bekommen als Ausgleich mehr Geld sowie Urlaub und gehen früher in Rente. Wahrscheinlich wirst Du jetzt laut lachen, aber lies erst einmal zu Ende. Wenn es so wäre mit dem Ausgleich für die nächtlichen Qualen, wäre es stringent. Aber wie sieht es aus? Tfs, Polizisten und auch Ärzte im Krankenhaus (Chefärzte ausgenommen) bekommen ein mickriges Gehalt, mit dem viele kaum über die Runden kommen. Deswegen hast Du Recht, dass die Argumentation fadenscheinig ist. Konsequent gedacht, müsste man neben den bestehenden Serviceleistungen auch den Läden erlauben zu öffnen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

tra(u)mmann @ 4 Dec 2006, 15:50 hat geschrieben: Man könnte ja so argumentieren, dass alle eine schützenswerte Gesundheit haben, bestimmte Arbeiten aber halt nachts erledigt werden müssen. Die, die nachts arbeiten, bekommen als Ausgleich mehr Geld sowie Urlaub und gehen früher in Rente. Wahrscheinlich wirst Du jetzt laut lachen, aber lies erst einmal zu Ende. Wenn es so wäre mit dem Ausgleich für die nächtlichen Qualen, wäre es stringent. Aber wie sieht es aus? Tfs, Polizisten und auch Ärzte im Krankenhaus (Chefärzte ausgenommen) bekommen ein mickriges Gehalt, mit dem viele kaum über die Runden kommen. Deswegen hast Du Recht, dass die Argumentation fadenscheinig ist. Konsequent gedacht, müsste man neben den bestehenden Serviceleistungen auch den Läden erlauben zu öffnen.
So siehts aus. Mit dem Gehalt kommt man mehr schlecht als Recht über die Runden, Urlaub ist nicht und größere Anschaffungen nur nach sehr sehr langem sparen. Lebenswert ist das allerhöchstens noch, wenn man Idealist ist (so wie ich). Allerdings hat Nachtarbeit (my favorite :D ) auch was Schönes. Es ist ruhiger, angenehmer und allgemeinhin net so stressig. :)
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