Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?

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autolos
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Beitrag von autolos »

Beyo @ 9 Jul 2008, 09:21 hat geschrieben: Das hat jemand in einem der verlinkten Webforen ganz gut erklärt: Wenn einer eine Paar Hose für 79EUR kauft und ein anderer die gleiche Hose zur gleichen Zeit unter einem betriebswirtschaftlich fremden Vorwand für 39EUR kriegt, wird es halt quersubventioniert. Sonst hätten beide wahrscheinlich je 59EUR bezahlt.

Nehmen wir jetzt an, die Produktion der Hosen allgemein wird zu ca. 1/3 steuerlich subventioniert - dann müssten beide vollständig eigenwirtschaftlich um 90EUR bezahlen (59 * 1,5). Wenn es aber immer noch innerlich quersubventioniert wird, wird der erste um 120EUR bezahlen - der zweite um 60 EUR.
Die Argumentation zieht, wenn es eine staatliche Vorschrift gäbe, daß bestimmte Bevölkerungskreise Hosen billiger kaufen können müssen. Wenn ein Laden ein solches Verhalten an den Tag legte, würde man normalerweise in einen Laden gehen, wo man die Hosen ohne Quersubventionierung kaufen kann. Die Verkehrsunternehmen führen ja die nicht betriebswirtschaftlich begründete Quersubventionierung nicht aus freien Stücken ein.

Ich halte aber derartige Formen der Quersubventionierung auch für falsch und rechtlich fragwürdig.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich denke da muss man sehr fein unterscheiden.
Ein Billigangebot, dass von jedem genutzt werden kann, ist für mich keine Quersubvention, sondern eine Werbung, ein Schaffen von zusätzlichen Kunden o.ä.
Die Ländertickets z.B. haben bei ihrer Einführung (genau so wie das Schöne-WE-Ticket) einen zusätzlichen Fahrgastansturm generiert.
Es fuhren also bei nahezu gleichen Ausgaben der Bahn mehr Leute (auch wenn der einzelne weniger bezahlt hat), und haben der Bahn mehr Einnahmen beschehrt. Im Schnitt wurde also mehr eingenommen, d.h. die Preise müßten sinken.
Dass es fairer wäre wenn alle das gleiche zahlen ist klar. Dann würden aber weniger Leute mit der Bahn fahren und das ganze wäre wieder teurer als jetzt.
Hier geht ihr einfach von der falschen Annahme aus, dass alle, die heute Bahnfahren, daß auch bei gleichen Preisen täten. Gerade Gruppen die mit den Länder- und WE-Tickets billig wegkommen, würden doch sofort ein Auto nehmen und somit Einnahmenrückgänge verursachen.

Die Bahn ist ein Unternehmen, dass Wirtschaftlich denken muß. Und wenn die Konkurrenz Auto heißt und bei steigender Fahrgastzahl immer billiger wird, dann muss man das eben auch bei der Bahn umsetzen.
Alles andere würde einen Kundenverlust bewirken und damit genau das Gegenteil von dem was du forderst, nämlich höhere, statt niedrigere Preise!
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Beitrag von ruhri »

Beyo @ 9 Jul 2008, 12:17 hat geschrieben: Man sieht doch, dass die von unterschiedlichen Usern sind. Z.B. das (gute!) Beispiel mit den Hosen zu unterschiedlichen Preisen (wohl "Seniorenhosen", "Studentenhosen", "Sozialhosen"...) ist nicht von mir, leider.

BTW: Hier: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=8...23&t=9236&st=60 nennt man die Quersubventionierung in einem der Fälle beim Namen und ich möchte, dass dies so festgehalten wird (zu den Vorwürfen kein Geld für ein Ticket, aber genügend für Alkohol äussere ich mich nicht).
Ein User schießt sich aber besonders auf dieses Thema ein, meiner Meinung nach ein Randthema, und du benutzt doch sehr ähnliche Formulierungen. DIe Leute, die ihm zustimmen, sind da mitsamt ihren Beiträgen kaum der Rede Wert.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 16:19 hat geschrieben: Ich denke da muss man sehr fein unterscheiden.
Ein Billigangebot, dass von jedem genutzt werden kann, ist für mich keine Quersubvention, sondern eine Werbung, ein Schaffen von zusätzlichen Kunden o.ä.
Die Ländertickets z.B. haben bei ihrer Einführung (genau so wie das Schöne-WE-Ticket) einen zusätzlichen Fahrgastansturm generiert.
Es fuhren also bei nahezu gleichen Ausgaben der Bahn mehr Leute (auch wenn der einzelne weniger bezahlt hat), und haben der Bahn mehr Einnahmen beschehrt. Im Schnitt wurde also mehr eingenommen, d.h. die Preise müßten sinken.
Dass es fairer wäre wenn alle das gleiche zahlen ist klar. Dann würden aber weniger Leute mit der Bahn fahren und das ganze wäre wieder teurer als jetzt.
Hier geht ihr einfach von der falschen Annahme aus, dass alle, die heute Bahnfahren, daß auch bei gleichen Preisen täten. Gerade Gruppen die mit den Länder- und WE-Tickets billig wegkommen, würden doch sofort ein Auto nehmen und somit Einnahmenrückgänge verursachen.

Die Bahn ist ein Unternehmen, dass Wirtschaftlich denken muß. Und wenn die Konkurrenz Auto heißt und bei steigender Fahrgastzahl immer billiger wird, dann muss man das eben auch bei der Bahn umsetzen.
Alles andere würde einen Kundenverlust bewirken und damit genau das Gegenteil von dem was du forderst, nämlich höhere, statt niedrigere Preise!
Ich weiß zwar nicht, wen Du mit "ihr" meinst, aber egal.

Ländertickets und dgl. sind für die Verkehrsunternehmen betriebswirtschaftlich sinnvoll. Was kritisiert werden muß sind staatlich erzwungene, betriebswirtschaftlich nicht zu rechtfertigende Quersubventionen. Wenn auf diesem Weg Sozialpolitik betrieben werden soll, haben die staatlichen Stellen ihren Auftrag nicht verstanden. Die Sozialpolitik ist über Transfers und Steuern zu gestalten. Direkte Eingriffe in den Markt führen nur zu Intransparenz. Zudem wird es unmöglich, ein "Existenzminimum" zu definieren und das tatsächliche Volumen der Sozialtransfers zu beziffern. Möglicherweise ist das aber auch das Ziel.

Die These, daß Kunden, die Ländertickets benutzen, andernfalls das Auto nähmen, halte ich in der Pauschalität für falsch. Vielmehr glaube ich, daß Billigangebote oft Zusatzverkehr generieren. Gerade im Hinblich auf die Umwelt- und Energiedebatte sollte man diese Zusatzverkehre eigentlich unterbinden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich denke schon, dass die gesamte Tarifstruktur für die Entscheidung Bahn/Auto eine Rolle spielt, sei es nur durch Bauchgefühl, Bahn ist teuer/preiswert.
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Beitrag von Beyo »

ruhri @ 9 Jul 2008, 18:18 hat geschrieben: meiner Meinung nach ein Randthema
Ab und zu heisst es bei den Preiserhöhungen im VRR, die Begründung sei u.a. das Streichen der Staatsgelder, mit den eine bestimmte Wohltat bestellt wurde. Die Politiker wollen was, bestellen, bald zahlen doch nicht mehr - und es wird durch die zusätlichen Preiserhöhungen der Tickets für unbeteiligte Kunden finanziert. Da sammelt sich schon einiges.

Und übrigens - ich verstehe schon, wenn die Tickets teurer werden, weil der Ölpreis steigt - das ist objektiv. Ich habe aber kein Verständnis, wenn die Politiker Wohltaten verteilen wollen und sich dafür uns ÖPNV/ÖV-Kunden als Finanzer auserkoren haben - wobei die Menge dessen ständig steigt und schier unendlich sein könnte.
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Beitrag von Beyo »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 15:19 hat geschrieben: Ein Billigangebot, dass von jedem genutzt werden kann, ist für mich keine Quersubvention, sondern eine Werbung, ein Schaffen von zusätzlichen Kunden o.ä.
Die Ländertickets z.B. haben bei ihrer Einführung (genau so wie das Schöne-WE-Ticket) einen zusätzlichen Fahrgastansturm generiert.
Wenn ich alleine fahre, kostet es mich 35EUR (das ist wirklich nicht billig!); mit einem Kollegen oder mit meiner Frau - 17,50EUR pro Person. Billig ist es für Fußballfans&Co - 7EUR pro Nase. Die hätten das so konstruieren können, dass die gleiche Anzahl der Leute mit gleichen Einnahmen zum möglichst gleichen Preis fährt - wenn ich 35EUR zahle, nur damit jemand die gleiche Leistung für 7EUR kriegt, dann ist das eine Quersubvention.

Und übrigens - da das SWT genauso wie das NRW-Landesticket (Single/Gruppe) offiziell zum NRW-Tarif gehören, ist das kein Sonderangebot mehr - sondern ein Dauerteil der tariflichen Landschaft, welcher mit Verstand konstruiert sein sollte.
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Beitrag von ruhri »

Das ist doch nicht ungewöhnlich! Wenn du im Supermarkt Lebensmittel einkaufst, bezahlst du auch mehr pro Person, wenn du für einen Single einkaufst als für eine Familie.
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Beitrag von Beyo »

ruhri @ 10 Jul 2008, 12:15 hat geschrieben:Das ist doch nicht ungewöhnlich! Wenn du im Supermarkt Lebensmittel einkaufst, bezahlst du auch mehr pro Person, wenn du für einen Single einkaufst als für eine Familie.
Es kommt darauf an, dass der Unterschied des Stückpreises nicht derart gewaltig ist. 1,5fach-2fach könnte man gerade noch verstehen, aber 5fach bedeutet in der Praxis, dass der Preis unter dem Motto 7EUR sind preiswert rapide steigt - ohne zu berücksichtigen, dass es für jene, die den 5fachen Preis zahlen, längst deftig wurde.

Nirgendwo im Supermarkt ist es ja so, dass ich für den gleichen Preis entweder eine oder fünf Dosen von irgend etwas nehmen kann.

Beim NRW-Landesticket ist das Verhältnis 23,5:6,60 = 3,56:1 ebenfalls zu hoch - und wenn es 2009 25:6,80 = 3,68:1 werden sollte, wird es noch absurder.
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Beitrag von Hot Doc »

Beyo @ 10 Jul 2008, 10:24 hat geschrieben: Wenn ich alleine fahre, kostet es mich 35EUR (das ist wirklich nicht billig!); mit einem Kollegen oder mit meiner Frau - 17,50EUR pro Person. Billig ist es für Fußballfans&Co - 7EUR pro Nase. Die hätten das so konstruieren können, dass die gleiche Anzahl der Leute mit gleichen Einnahmen zum möglichst gleichen Preis fährt - wenn ich 35EUR zahle, nur damit jemand die gleiche Leistung für 7EUR kriegt, dann ist das eine Quersubvention.

Und übrigens - da das SWT genauso wie das NRW-Landesticket (Single/Gruppe) offiziell zum NRW-Tarif gehören, ist das kein Sonderangebot mehr - sondern ein Dauerteil der tariflichen Landschaft, welcher mit Verstand konstruiert sein sollte.
Also in Sachsen und Bayern - wo ich meistens unterwegs bin - gibt es ein Singel Ticket. Da ist der Unterschied schon mal kleiner.
Allerdings ist der von die angesprochene Preissprung - wie von mir schon erklärt - in Betrachtung der Konkurrenz zur Bahn, nämlich dem Auto, wichtig und richtig, um hier einen Teil vom Kuchen abzubekommen.
Hier bleiben die Gesammtkosten eben auch gleich, egal ob 1, 2 oder 5 Menschen mitfahren.
Deswegen gibt es ja auch den 50% Mitfahrerrabatt. 2x den vollen Preis lohnt sich nie gegenüber einem Kleinwagen. Das ist also in meinen Augen die einzige Möglichkeit die Bahn konkurrenzfähig und damit bezahlbar zu halten. Anders gesagt: Bei deinem Vorschlag würdest du zwar gleichviel zahlen wie alle anderen in der Bahn, aber ihr würdet jeder für sich und alle zusammen mehr blechen müssen.
Aber das ist ein berühmtes Beispiel aus der Psychologie: Den Menschen ist es wichtiger, dass sie gleich behandelt werden, selbst wenn sie dadurch mehr bezahlen müssen.

Da gibts einen Versuch: Man hat 500 Menschen zu einer Befragung eingeladen und gefragt wie viel sie haben wollen 50 oder 100 Dollar. Wenn sie sich für 50 entscheiden bekämen alle anderen nur 25 Dollar, entschieden sie sich aber für 100 Dollar bekämen die anderen 200.
Die meisten entscheiden sich für 50 Dollar, weil es ihnen wichtiger ist besser als die anderen bezahlt zu werden als der absolute Gewinn von 50 Dollar mehr, wenn dafür die anderen noch mehr bekommen. Selbst bei erhöhten Gehältern von 50.000 und 100.000 Dollar (25.000 und 200.000 für die anderen) sind es immer noch 50% die sich für den kleineren Betrag entscheiden.
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Beitrag von Beyo »

Hot Doc @ 10 Jul 2008, 13:57 hat geschrieben:Also in Sachsen und Bayern - wo ich meistens unterwegs bin - gibt es ein Singel Ticket. Da ist der Unterschied schon mal kleiner. Allerdings ist der von die angesprochene Preissprung - wie von mir schon erklärt - in Betrachtung der Konkurrenz zur Bahn, nämlich dem Auto, wichtig und richtig, um hier einen Teil vom Kuchen abzubekommen. Hier bleiben die Gesammtkosten eben auch gleich, egal ob 1, 2 oder 5 Menschen mitfahren.
Das mit dem Auto hört man ab und zu, allerdings ich bin hier längst nicht der einzige ÖV-Dauerkunde, der gar kein Auto hat - obwohl ich es mir ein leisten könnte. Man kann z.B. im Düsseldorfer Nahverkehrplan nachlesen, wo die die ÖPNV-Nutzung mit der ständigen Verfügbarkeit des Autos verglichen haben - entweder hat man ständig ein Auto und fährt auch ständig damit (stark vorwiegend) - oder nutzt man ständig den ÖPNV. Die meisten Dauerkunden von diesem können also genausowenig wählen wie uns jemand 50/100 Tsd. Dollar zur Auswahl anbietet - entweder machen wir einen Ausflug mit den ÖPNV-Tagestickets oder gar nicht. (Es sei denn, man legt sich wieder ein Auto zu und verabschiedet von diesem absurden Zirkus.)

Wieso sollte es "wichtig" sein, die eigenen Dauerkunden abzukassieren, um Kollektive querzusponsern (bei den Autobesitz oder Dauerkundschaft unbekannt sind)? In jedem normalen Unternehmen sorgt man sich zuerst um die besten Kunden, um dessen Bindung - und nicht darum, etwas zu verteilen. Eher müsste man möglichst viele solche gewinnen - und nicht zum Sponsern von irgendwelchen Polterabend-Gesellschaften & Co zwingen, was nur vergrault.

Ich habe nie in einem Unternehmen gearbeitet, in dem man das idiotische Prinzip verfolgen würde: Ich verschenke was umsonst nur damit jemand etwas nicht woanders kauft - koste es (meine zahlende Kunden), was es wolle. Das ist direktes Herbeischwören der Pleite - und als Öl billig war, ging es auch mit dem ÖPNV/ÖV bergab. Ginge Öl nicht zu Ende, wäre der ÖPNV mit solchen Ansätzen wahrscheinlich bereits untergegangen.

50% Rabatt für einen Mitfahrer sind übrigens sinniger als 4 zusätzliche Leute umsonst - selbst bei 50% Rabatt für 4 Mitfahrer würden wir beim Verhältnis 3:1 statt 5:1 landen (so ist übrigens das Saar-Lor-Lux-Ticket konzipiert).

BTW: Bayern-Ticket: 19:5,4 = 3,52:1, auch noch bisserl zu hohe Diskrepanz.
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Beitrag von Hot Doc »

Nenene, das macht doch JEDES Unternehmen so....
...was glaubst du müßten Flüge eigentlich kosten wenn es die erste Klasse nicht gäbe. Was ist mit den 1-EURO-Ageboten. Jedes Werbefläschchen NIVEA, oder was weiß ich...alles "Quersubvention" und zwar ne sehr fragliche. Während bei der Bahn der Erfolg dem Konzept mal eindeutig Recht gibt.
Und das mit dem Auto haben oder nicht haben...naja, die meisten die garkein Auto haben haben dann ne BahnCard oder sonst irgendwelche Ermäßigungen oder billigeren Dauerkarten. Wenn ich aber so am Wochenende in die Züge um München schau sitzen dort viele Jugendliche, Radfahrer u.ä. drin und wenn man nachfragt, fahren die alle mit der Bahn, weil sie in ner Gruppe Spaß haben wollen und das mit dem Auto einfach teurer wär.
Klar ist es unangenehm wenn man als "Vollzahler" wegen solchen "Billigusern" keinen Sitzplatz mehr bekommt, aber mir ist das lieber so, als dass die Wagen fast leer durch die Gegend schippern und der Rest mit dem Auto unterwegs ist!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 10 Jul 2008, 09:47 hat geschrieben:Ich denke schon, dass die gesamte Tarifstruktur für die Entscheidung Bahn/Auto eine Rolle spielt, sei es nur durch Bauchgefühl, Bahn ist teuer/preiswert.
Das Gegenteil kann ich Dir nicht beweisen, aber in meinem persönlichen Umfeld stehen Komfort und Reisezeit im Vordergrund. Und das ist das Auto auf allen für mich relevanten Relationen klar im Vorteil.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 10 Jul 2008, 20:28 hat geschrieben: Das Gegenteil kann ich Dir nicht beweisen, aber in meinem persönlichen Umfeld stehen Komfort und Reisezeit im Vordergrund. Und das ist das Auto auf allen für mich relevanten Relationen klar im Vorteil.
Das ist subjektiv, weil bei mir ist es genau anders herum. Nach dem Bus ist das Auto für mich das unkomfortabelste aller Verkehrsmittel (als Fahrer darf ich nicht lesen, essen, schlafen und als Beifahrer wird mir schlecht dabei).
Und zur Reisezeit: Ich wohne in der Münchner Innenstadt, da kann man für die Parkplatzsuche trotz Anwohnerparken mal ein halbes Stündchen versemmeln.
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 10 Jul 2008, 20:59 hat geschrieben:Das ist subjektiv, weil bei mir ist es genau anders herum. Nach dem Bus ist das Auto für mich das unkomfortabelste aller Verkehrsmittel (als Fahrer darf ich nicht lesen, essen, schlafen und als Beifahrer wird mir schlecht dabei).
Natürlich ist das subjektiv. Etwas anderes habe ich ja auch nicht behauptet. Klar, dass ich als Fahrer nicht lesen kann, ich kann es als Beifahrer aber auch nicht, weder im Bus, noch in Staßenbahn oder im Zug. Schlafen geht schon gar nicht, außer kurz vor der Alkoholvergiftung ;) . Aber dann fahre ich nicht mehr und lasse mich auch nicht fahren, sondern gehe ins Bett. Essen und trinken kann ich auch als Fahrer, zwar kein üppiges Menü, aber ein Snack oder einen Schluck Wasser geht schon. Ersteres mache ich nur im Notfall, wenn der Magen rebbeliert und eine Pause nicht angebracht ist, für einen Schluck Wasser halte ich aber nicht an. Davon ab, in Düsseldorf ist es in den Fahrzeugen der Rheinbahn verboten, warme Speisen oder alkoholische Getränke zu sich zu nehmen.

Schlecht im Sinne von Übelkeit wird mir als Beifahrer nicht, aber ich habe immer ein Gefühl der Unsicherheit. Und das in jedem Verkehrsmittel. Mein Vertrauen in die Kunst des Fahrzeuglenkers ist, wenn ich es nicht selber bin, eben stark eingeschränkt. Schön, wenn es anders wäre.
Und zur Reisezeit: Ich wohne in der Münchner Innenstadt, da kann man für die Parkplatzsuche trotz Anwohnerparken mal ein halbes Stündchen versemmeln.
Ich gebe ja zu, dass ich mir meine Wohnung "autogerecht" ausgesucht habe. Auch meinen Arbeitsplatz , denn auf den Standort hatte ich einen gewissen Einfluss. Wäre mein Vermieter nicht ein Privatmann, sondern ein vorsteuerabzugsberechtigter Gewerblicher, könnte ich meinen Arbeitsplatz auch vor meine Haustür verlegen und bräuchte weder PKW noch ÖPNV :lol: Aber gut, dass sind seltene Ausnahmen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Nach dem Bus ist das Auto für mich das unkomfortabelste aller Verkehrsmittel
Schonmal A6, A8, Q7 o.ä. gefahren? Frag' mal Herrn Mehdorn. :ph34r:
Und zur Reisezeit: Ich wohne in der Münchner Innenstadt, da kann man für die Parkplatzsuche trotz Anwohnerparken mal ein halbes Stündchen versemmeln.
Bei aller Liebe für die Eisenbahn... das sollte drin sein... was glaubst du, was ich schon Lebenszeit versemmelt habe, weil es irgendwelche Anschlüsse oder Verbindungen nicht gibt oder nur arg eingeschränkt. 2 1/2 Stunden hab' ich gebraucht, um zum Bahnhof zu latschen, 10 km mit'm Zug zu fahren, in die Pfaffenhofener City zu latschen (nicht mal wirklich weit), dort nach 5 Minuten aus der Arztpraxis wieder raus, dann zurück... Mit'm Auto geht die ganze Nummer grob in einer halben Stunde, inkl. Parkplatzsuche in Pfaffenhofen, was dank Megabaustelle Hauptplatz durchaus eine Herausforderung ist. Ich laufe nicht langsam und die Züge fahren im 30/60-Takt, was jetzt nicht schlecht ist.

Kosten Bahn: 6,00 Euro, wenn man auf den Stadtbus warten will nochmal plus 2,00 Euro... pro Person! Mit Zeitkarte kostet es "nix"...
Kosten Auto: Großzügige 2 Liter Super (sagen wir 3,00 Euro), plus 0,30 Euro für den Parkschein (sofern man einen braucht). Das rechnet sich pro Auto, nicht pro Person. Sag' jetzt nix zur Rechnung, aber genau so stellt sich das für den nicht bewusst ideologisch denkenden Bürger dar: 8,00 Euro für 2 1/2 Stunden Zug/Bus mit voherigem Fahrplanstudium oder 3,30 Euro für 1/2 Stunde Auto und einfach losfahren?

Gut, ich seh' grad, meine Argumentation löst sich auf... die Bahn ist billiger. Mit dem Auto würden 2 1/2 Stunden 16,50 Euro kosten, also mehr als das doppelte... :rolleyes: :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wenn ich mir nen A8 leisten könnte, dann könnte ich mich überall mit ner Sänfte hintragen lassen.

Mal im Ernst, natürlich gibt es Strecken, da ist das Auto bequemer und schneller. Aber je stadtnäher Start und Ziel sind, desto mehr verschiebt es sich zu den Öffis.
Also ich werde ab Herbst autolos sein. Mit dem gesparten Geld kann ich jede Menge Taxi fahren und das ist da wo ich es brauche (zB am Bahnhof) und ich habe den ganzen Stress nicht.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Rohrbacher @ 11 Jul 2008, 03:10 hat geschrieben:Schonmal A6, A8, Q7 o.ä. gefahren?
Zumindest auf der A6 und A8 (... stöhn) - aber nicht mit 'nem Q7 B)
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von Beyo »

Hot Doc @ 10 Jul 2008, 18:07 hat geschrieben: Nenene, das macht doch JEDES Unternehmen so....
...was glaubst du müßten Flüge eigentlich kosten wenn es die erste Klasse nicht gäbe. Was ist mit den 1-EURO-Ageboten. Jedes Werbefläschchen NIVEA, oder was weiß ich...alles "Quersubvention" und zwar ne sehr fragliche. Während bei der Bahn der Erfolg dem Konzept mal eindeutig Recht gibt.
Zumindest beim SWT und bei den Ländertickets kann man leicht sagen, was die Quersubventionierung uns Normalkunden kostet: Einst kosteten die SWTs 15DM, jetzt 35EUR (im nächsten Jahr bereits 36EUR, habe ich irgendwo gelesen). Müsste ich 7,50EUR bezahlen und im Zug nicht stehen, würde mich das Thema überhaupt nicht beschäftigen. Selbst bei der Inflationsrate in dieser Zeit wären es vielleicht 12-15EUR für einen SWT-Ausflug. Wo ist der "Erfolg", wenn es das Mehrfache wurde - und ich gar nicht der einzige bin, den sowas ärgert.

Die Kunden zu ärgern ist immer gefährlich - etwa an den Streifen in den S-Bahnen im VRR zu sparen war doch nicht so eine gute Idee... ;)

Ist es ein Erfolg, wenn z.B. den kleinen Zug der RB42 Essen-Münster plötzlich ca. 150 randallierende Fußballfans stürmen? (Solche habe ich mal erlebt - ein Kollege und ich änderten in Münster die Pläne, nur um die nicht mehr zu treffen). Wenn es nur um die Statistik der Beförderungsfälle ginge - vielleicht. Ich bezweifle allerdings, dass die bestimmt alle zu ÖPNV-Dauernutzern werden - und wohl nicht nur wir von den normalen Fahrgästen waren mächtig verärgert.

Wirklich sinnvoll sind Angebote, die gerade die Dauerkunden binden - wie die Tickets2000 im VRR, diverse Ergänzungstickets (ob im HVV oder im VRR), die Ergänzungszeitkarten Badisch24 ( http://www.rvf.de/Ergaenzungskarte.php ).
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Beitrag von Hot Doc »

Beyo @ 11 Jul 2008, 10:52 hat geschrieben: Zumindest beim SWT und bei den Ländertickets kann man leicht sagen, was die Quersubventionierung uns Normalkunden kostet: Einst kosteten die SWTs 15DM, jetzt 35EUR (im nächsten Jahr bereits 36EUR, habe ich irgendwo gelesen). Müsste ich 7,50EUR bezahlen und im Zug nicht stehen, würde mich das Thema überhaupt nicht beschäftigen. Selbst bei der Inflationsrate in dieser Zeit wären es vielleicht 12-15EUR für einen SWT-Ausflug. Wo ist der "Erfolg", wenn es das Mehrfache wurde - und ich gar nicht der einzige bin, den sowas ärgert.
Du machst dirs schon einfach, erst schimpfst du über die billigen Sondertickets und deren Quersubventionierung und jetzt ist dir das SWT zu teuer und das ist dann auch Quersubventionierung...das soll mal einer verstehen.
Ich habe als billigsten Preis noch 25 DM im Kopf, aber kann sein, dass ich mich da täusche.
Die Erhöhung des Tickets wurde beschlossen, weil der Erfolg "zu gut" war. Tatsächlich wurden eben viel weniger normale Tickets verkauft und gleichzeitig waren die Züge so überfüllt, dass man sicher keinen Platz mehr gefunden hat.
Hier könnte man damals wirklich von Quersubventionierung sprechen.
Man hat die Preise aber ziemlich schnell angepasst und eben so strukturiert, dass die Preise für Normalkunden relativ günstig bleiben konnten und durch Neugewonnene Sparkunden die Einnahmen etwas erhöht wurden ohne, dass die Züge aus allen Nähten platzen.
Fußbllspiele sind was anderes, da gab es auch früher schon billige Gruppenreisen und Sonderfahrten, die Einführung des SWT hat das Ganze vor allem einfacher gemacht. Aber soweit ich mich erinnern kann, war immer am Wochenende ordentlich Stimmung im Zug wenn Fußballspiel war, auch vor dem SWT.
Außerdem kann man sich ruhig mal gehen lassen und n bisserl mitfeiern, wenn die Stimmung gut ist. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum mache Mensch immer so Berührungsängste haben und alles was n bisserl laut oder gar beweglich ist, anfeinden.
Die Kunden zu ärgern ist immer gefährlich - etwa an den Streifen in den S-Bahnen im VRR zu sparen war doch nicht so eine gute Idee...  ;)
Den Kunden zu ärgern ist nie gut, allerdings glaube ich, dass man wesentlich mehr Kunden zufrieden stellt, als dass man ärgert. Ich z.B. spare auf der Strecke (die ich meistens mit dem Auto fahre, weils billiger und vor allem VIEL schneller ist), selbst alleine mit dem SWT gute 10 EURO und dann such ich mir eben am Bahnsteig noch nen Mitfahrer der mir noch ein paar EURO dazugibt.
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Beitrag von Beyo »

Hot Doc @ 11 Jul 2008, 10:24 hat geschrieben: Du machst dirs schon einfach, erst schimpfst du über die billigen Sondertickets und deren Quersubventionierung und jetzt ist dir das SWT zu teuer und das ist dann auch Quersubventionierung...das soll mal einer verstehen.
Das ist einfach: 7EUR sind zu billig, 35EUR für die gleiche Leistung sind zu teuer. Etwa 20EUR für 1-2 Personen fände ich OK (das Euregio-Ticket um Aachen/Lüttich/Maastricht gilt am WE für 2 Erwachsene, Werktags für einen). Oder so wie beim Saar-Lor-Lux-Ticket: 15EUR für die erste Person, 7,50 für jede weitere (oder 20/10 oder so).
Die Erhöhung des Tickets wurde beschlossen, weil der Erfolg "zu gut" war. Tatsächlich wurden eben viel weniger normale Tickets verkauft und gleichzeitig waren die Züge so überfüllt, dass man sicher keinen Platz mehr gefunden hat. Hier könnte man damals wirklich von Quersubventionierung sprechen.
Beim Faktor 5 ist das Problem aber kaum zu lösen - es sei denn, es kostet so viel, dass es Einzelpersonen richtig weh tut. Wie jetzt eigentlich. Für 35EUR kann ich z.B. neue Schuhe oder mehrere Hemden kaufen (zumindest meine Frau findet solche immer wieder). Und es ist wohl immer noch nicht das Ende der Preisexplosion!
und dann such ich mir eben am Bahnsteig noch nen Mitfahrer der mir noch ein paar EURO dazugibt
In einem anderen Thread gilt haste Bayern-Ticket als eines der Hauptärgernisse im ÖPNV. Man kann das doch nicht so behämmert gestalten, dass man Leute zwingt, Reisegesellschaften zu suchen! Ich möchte selbst entscheiden, ob ich alleine was sehen will, mit meiner Frau, mit einem Kollegen oder wie.
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Beitrag von autolos »

Iarn @ 11 Jul 2008, 09:42 hat geschrieben: Also ich werde ab Herbst autolos sein.
He, ich bin "autolos"! *g*.
Dann ab Herbst also: Willkommen im Club!
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Hot Doc @ 11 Jul 2008, 11:24 hat geschrieben:Ich habe als billigsten Preis noch 25 DM im Kopf, aber kann sein, dass ich mich da täusche.
Na, gut, ich bitte weniger: 15 Märker (7,67 €) war damals das Start(an)gebot.
Nach ungläubigem Staunen der auserkorenen Mitreisenden in (leeren) Zügen kam dann sehr bald die Zeit, in der die jungfräuliche Deutsche Bahn einem das Gefühl der unmittelbaren Nachkriegszeit vor Augen führte. So waren damals die RE Frankfurt - Kassel wahrlich zum Bersten gefüllt - und das mit Bm-Wagen :)
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von Beyo »

MVG-Wauwi @ 11 Jul 2008, 13:06 hat geschrieben: Na, gut, ich bitte weniger: 15 Märker (7,67 €) war damals das Start(an)gebot.
Es hat mit diesem Preis nur einige Wochen gedauert - dann haben die den Preis erhöht und den zweiten Tag draufgelegt (den es inzwischen nicht mehr gibt).

Darüber schreibt noch jemand, er würde bald autolos sein und nur den ÖV nutzen (wie ich übrigens) - in solcher Lage gibt es keine andere Möglichkeit, mal was zu sehen, als die Tagestickets. Man möchte natürlich etwas Sicherheit haben (dass diese Möglichkeit preislich möglichst stabil bleibt) und als ständiger Kunde fair behandelt werden. Dieser Aspekt interessiert die DB und die Verbünde offenbar nicht die Bohne.

Es täte mir übrigens auch weh, sollte es Bahn+Bett-Hit nicht mehr geben (s. http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...7528298011b3ea5 ). Ich könnte schon einen etwas höheren Preis wegen der Energiekosten verstehen, aber eine Abschaffung des recht erfolgreichen Angebots... Sonst sind Ameropa-Angebote richtig teuer - etwa eine Bahnreise nach Wien hätte 12 Stunden (ein Umstieg) gedauert und sogar mehr gekostet als die Flugreise, die wir schließlich gebucht haben (2 Stunden Flug).
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wäre eure Diskussion nicht mehr was für das Tarifboard? :P
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Beyo
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Beitrag von Beyo »

Iarn @ 11 Jul 2008, 13:37 hat geschrieben:Wäre eure Diskussion nicht mehr was für das Tarifboard? :P
Ach, zwei Drittel der Überschrift ("Mobilität bald unbezahlbar?") passen dazu wirklich gut... ;)
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

autolos @ 11 Jul 2008, 13:23 hat geschrieben:He, ich bin "autolos"! *g*.
Dann ab Herbst also: Willkommen im Club!
"autolos" oder "autofrei"?

Die Silbe "-los" bezeichnet einen Mangel, etwas Fehlendes (hilflos, mittellos, schutzlos...). "Autolos" ist zB. ein aufgrund seines Wohnortes / Berufs aufs Auto angewiesener Pendler, desses Wagen für ein paar Tage in die Werkstatt muss und der kein Ersatzfahrzeug hat.

Wer dagegen -wie ich und viele andere hier- aus Überzeugung und Komfortgründen kein Auto besitzt lebt wohl "autofrei", denn den Verzicht auf Parkplatzsuche, Stop-and-go im Stadtverkehr und horrende Anschaffungs- und Unterhaltskosten empfinde ich als Befreiung und nicht als Mangel.

Sorry wegen der Wortklauberei, aber ich denke man sollte einen sinnvollen Verzicht auf für einen persönlich überflüssige Dinge nicht negativ ausdrücken.
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Beitrag von TramPolin »

Nach ein paar entspannenden Tagen hat der Ölpreis wieder Rekordstände erreicht.

http://www.n-tv.de/Probleme_in_Brasilien_O...714/985220.html

Kommentar: Brent liegt zur Stunde bei 147,34 US-$.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich änder meine Signatur erst nach Handelsschluß.
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Beitrag von Tequila »

Also das SWT hatte folgende Entwicklung:

Einführung 1. Februar 1995: DM 15,- (gültig 5 Personen, das ganze Wochenende bis 24 Uhr)
Erhöhung Ende Mai 1995: DM 30,-
Erhöhung Anfang 1996: DM 35,-
Änderung April 1998: nur noch zwei Erwachsene und drei Kinder bzw. beliebig viele eigene Kinder und Enkelkinder
Änderung April 1999: Rückkehr zur alten 5-Personen-Regelung. Jedoch konnten (Groß)Eltern weiterhin beliebige Anzahl eigener (Enkel)Kinder mitnehmen
Änderung Mitte 1999: Ticket nur noch einen Wochenendtag gültig, dafür aber bis 3 Uhr des Folgetages statt wie bisher 24 Uhr desselben Tages (dies ermöglichte z.B. noch Benutzen von RE-Zügen, die weit über den Tageswechsel fuhren, z.B. RE Hannover - Bremen an 1:41 damals)
Änderung Mitte 2000: Das SWT galt während der EXPO nicht südlich bzw. östlich der Strecke Hamburg - Bremen - Osnabrück - Münster in Niedersachsen und auch nicht für Fahrten nach Niedersachsen herein (z.B. Lüchtringen - Holzminden oder Stapelburg - Vienenburg waren damit sinnloserweise auch ausgeschlossen). Ausnahme war die Korridorstrecke Kassel - Hann Münden - Eichenberg (15km niedersächsischer Abschnitt), wo das Ticket im Rahmen des NVV-Tarifes weiterhin galt.
Erhöhung und Änderung 5. November 2000: nach Beendigung der EXPO wurde das Ticket wieder in Niedersachsen zugelassen. Der Preis stieg im "Gegenzug" auf DM 40,- an.
Erhöhung Januar 2002: Im Rahmen der Euro-Umstellung wurde der Preis aufgerundet auf 21,- EUR
Erhöhung April 2002: 28,- EUR
Erhöhung Fahrplanwechsel Dezember 2004: 30,- EUR
Änderung 1. April 2005: Pflicht zum Namenseintrag auf dem Ticket der am weitesten fahrenden Person
Erhöhung Januar 2007: 33,- EUR
Erhöhung Fahrplanwechsel Dezember 2007: 35,- EUR


Hierzu noch eine nette Anekdote ^^.
Zu Beginn des Tickets gab es für ein paar Wochen auch noch Gruppenmengentickets: SWT 50 für 50 Personen für DM 50,- und SWT 100 für 100 Personen für DM 100,-
RSB Hanau - Würzburg (Vorgänger des RE Frankfurt - Würzburg, ehemals bis Nürnberg) früh um 7. Ca. 30 Minuten vor Abfahrt füllt sich der Zug schlagartig. Zf steht neben dem Tf und unterhält sich, da tippt ihn jmd. an die Schulter und mit den Worten "Die gehören alle zu mir" nach hinten deutend und vier Fahrkarten vors Gesicht wedelnd... Er schaut ein wenig verdutzt, aber viermal Zange...
Ein paar Minuten vor Abfahrt ging nichts mehr. Aber kaum jemand regte sich drüber auf, sie trugens mit Fassung (klingt für heutige Verhältnisse unglaubwürdig).
Abfahrt.
In Kahl(Main) Gelächter, 100 Leute auf dem Bahnsteig. Alle Türen auf, aber keiner paßte mehr rein. Mehrmaliges Rufen und Pfeifen des Zf, dann die Einsicht, ein neuer Zug und eine neue Chance wird irgendwann noch kommen. Das selbe dann in Dettingen.
Ankunft in Aschaffenburg mit +45, der Bahnsteig schwarz vor Menschenmassen. Nach 20 Minuten gelang es dann endlich, den wartenden Leuten klarzumachen, daß die nächste RSB bereits auf einem anderen Gleis steht und fast leer ist (weil Anfangsbahnhof).

Und so fuhren dann zwei RSB fast im Blockabstand nach Würzburg mit +70 und +10, incl. Turnübungsaufgaben des Zf an den Unterwegshalten :D
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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