Grundsatzdiskussion Flugverkehr

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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JeDi
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Cloakmaster @ 3 May 2014, 20:36 hat geschrieben: Lese nochmal genau, was ich geschrieben habe
Tu ich:
Kurzstrecken sind immer unwirtschafltich
Als Kurzstrecke definiert man in der Fliegerei üblicherweise unter 2 h/unter 1000 km. Die Aussage würde ich aber - bevor du wieder damit kommst - selbst für innerdeutsche Flüge für falsch halten - München-Hamburg oder ähnliches dürfte sich durchaus lohnen. Ich sehe da aber keine Einschränkung auf "Innerdeutsche Flüge sind meistens unwirtschaftlich" oder ähnliches... Ich sehe ein absolutes "immer", und den Begriff "Kurzstrecken" (der recht eindeutig definiert ist)...
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Beitrag von Cloakmaster »

Und? Merkst du nun deinen eigenen Widerspruch?
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 3 May 2014, 20:45 hat geschrieben: Und? Merkst du nun deinen eigenen Widerspruch?
Nö, wieso? Nachdem du den aber immer noch nicht benennen konntest, scheints ja keinen zu geben? Oder du erklärst mal, wie ein Kurzstreckenflug einen Langstreckenflug wirtschaftlich macht, ohne ihm Leute zu bringen? Dann könnte ich meine Annahmen entsprechend anpassen.
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Beitrag von Cloakmaster »

JeDi @ 3 May 2014, 20:50 hat geschrieben: Nö, wieso? Nachdem du den aber immer noch nicht benennen konntest, scheints ja keinen zu geben? Oder du erklärst mal, wie ein Kurzstreckenflug einen Langstreckenflug wirtschaftlich macht, ohne ihm Leute zu bringen? Dann könnte ich meine Annahmen entsprechend anpassen.
Damit du dir wieder was neues aus den fingern saugen kannst? Was ist denn jetzt eigentlich deine Aussage?
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 3 May 2014, 20:59 hat geschrieben: Was ist denn jetzt eigentlich deine Aussage?
Dass weder Langstrecken per se wirtschaftlich und Kurzstrecken unwirtschaftlich sind, sondern es immer auf den Einzelfall ankommt...
Damit du dir wieder was neues aus den fingern saugen kannst?
Du bist hier ja wohl der, der sich ständig was aus den Fingern saugt! Erst wars der Luftverkehr als Daseinsvorsorge (inklusive dem Ignorieren von sämtlichen Gegenargumenten), dann wurdens die angeblichen eigenständigen Erfahrungen der Lufthansa auf der Schiene, dann wurde es eine angebliche Qualität, die die Marke LH mit sich bringt (bei Oma Gerda vielleicht - bei Leuten, die einigermaßen häufig fliegen aber sicher nicht), und jetzt die Aussage, dass Kurzstrecken immer unwirtschaftlich sind, aber die arme LH keine Alternative hat.
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Beitrag von Cloakmaster »

Träum weiter, mein Junge. Du willst es einfach nicht kapieren, und jeder Versuch, es dir zu erklären ist von vorn herein vergebens. Schau dir mal die Urteilsbegründungen an, in denen zB der Bau der dritten bzw. vierten Bahn in Frankfurt genehmigt wurde, dann wirst du - vielleicht - das mit der Daseinsvorsorge so ein klein wenig verstehen. Die Lufthansa hat mit dem LHA ihrere Erfahrungen mit dem sogenannten "Fliegen auf Höhe Null" gemacht, auch wenn du nun spitzfindig anmerken willst, daß LH nie die Zulassung als EVU hatte, und damit nicht selbst als Betreiber des LHA auftreten konnte. Wenn man das auch nich gemacht hätte., dann hätte man damit noch wesentlich mehr Geld verbrannt.

Was das Wort "Qualität" bedeutet ist dir offenbar nicht bekannt oder - wie ich eher vermutet - wird von dir bewusst ignoriert. Fakt ist und bleibt, daß die Bdeutsche Bahn keine ausreichende Qualität bietet, um weitere innerdeutsche Flüge an die Bahn abgeben zu können - obwohl man es gerne täte, rein wirtschaftlich gesehen.

Wenn du dir die Umsatzrenditen von diversen Strecken ansiehst, dann wirst du auch die Aussage, daß Kurzstrecken immer unwirtschaftlich sind, auch nachvollziehen können - die sogenannten Sitzmeilenkosten sinken nunmal, je länger die Flugstrecke wird, wenigstens im Ansatz nachvollziehen können.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 3 May 2014, 21:20 hat geschrieben: Was das Wort "Qualität" bedeutet ist dir offenbar nicht bekannt oder - wie ich eher vermutet - wird von dir bewusst ignoriert. Fakt ist und bleibt, daß die Bdeutsche Bahn keine ausreichende Qualität bietet, um weitere innerdeutsche Flüge an die Bahn abgeben zu können - obwohl man es gerne täte, rein wirtschaftlich gesehen.
Was muss man denn dafür machen, um diese "Qualität" zu erreichen? Ganze Züge mit "AirRail" - Blabla - Durchsagen vollsülzen, die keinen interessieren? Muss man sich ja leider als aufrechter Bahnfahrer oft genug anhören. Oder an den Bahnhöfen die LH-Fahrgäste als potentielle Terroristen durchleuchten? Viehtransporter-Wagen mit flugzeugmäßig geringerem Sitzabstand einbauen? Extragebühren für alles und jeden verlangen? Oder was? Den Koffer nach Hohenwulsch schicken, wenn er nach München sollte? Die Pest der Preislotterie ist ja leider schon bei der Eisenbahn angekommen, die hätte ruhig in der Luft bleiben können.

Ganz ehrlich: Das Gesülze von vermeintlicher "Qualität" ist (für mich) unglaubwürdig.
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 3 May 2014, 21:20 hat geschrieben:Schau dir mal die Urteilsbegründungen an, in denen zB der Bau der dritten bzw. vierten Bahn in Frankfurt genehmigt wurde, dann wirst du - vielleicht - das mit der Daseinsvorsorge so ein klein wenig verstehen.
Da steht aber m.W. nichts von Daseinsvorsorge, sondern von Allgemeinwohl. Ein Himmelweiter Unterschied!
Cloakmaster @ 3 May 2014, 21:20 hat geschrieben:Die Lufthansa hat mit dem LHA ihrere Erfahrungen mit dem sogenannten "Fliegen auf Höhe Null" gemacht, auch wenn du nun spitzfindig anmerken willst, daß LH nie die Zulassung als EVU hatte, und damit nicht selbst als Betreiber des LHA auftreten konnte. Wenn man das auch nich gemacht hätte., dann hätte man damit noch wesentlich mehr Geld verbrannt.
Offenbar verstehst du nicht, worauf ich hinaus will: Die LH hat ihre Erfahrungen mit "eigenen" Zügen zu Zeiten der Bundesbahn gemacht, war auch auf diese angewiesen, usw. Heute hätte man die Chance, das ganze selber zu machen, die Leistungen auszuschreiben, von vornherein auf wen anders zuzugehen und so weiter. Daher halte ich die Erfahrungen von damals für nicht wirklich vergleichbar mit heute.

Dass AIRail unter der Nicht-Gepäckabfertigung leidet ist ganz klar - die wurde aber definitiv auf Wunsch der Lufthansa eingestellt. Zugegebenermaßen war der Aufwand aber auch relativ groß, in Stuttgart eine eigene Gepäckausgabe mit Zoll usw vorzuhalten.
Cloakmaster @ 3 May 2014, 21:20 hat geschrieben:Was das Wort "Qualität" bedeutet ist dir offenbar nicht bekannt oder - wie ich eher vermutet - wird von dir bewusst ignoriert.
Wenn du Qualität kann entweder die Eigenschaft eines Produktes ohne Wertung oder eine besonders gute Eigenschaft eines Produktes sein. Besonders gut ist die Lufthansa meiner Meinung nach nicht, und mit so Aktionen wie der NEK, der Auslagerung des nahezu kompletten Kontverkehrs usw. dabei, ihr gutes Image (<> Qualität!) durch nicht mehr vorhandene Qualität (hier die wertende Bedeutung) nachhaltig kaputt zu machen. Auch wenn die Bedienung von Nicht-Zubringer-Kont-Strecken durch 4U natürlich der LH-Qualität (nicht wertend) nach Vorstellungen des Managements entspricht.
Cloakmaster @ 3 May 2014, 21:20 hat geschrieben:Wenn du dir die Umsatzrenditen von diversen Strecken ansiehst, dann wirst du auch die Aussage, daß Kurzstrecken immer unwirtschaftlich sind, auch nachvollziehen können
Nein. Grade WEIL ich mir die Umsatzrenditen von diversen Strecken schonmal angeschaut habe, kann ich die Aussage eben nicht nachvollziehen.
Cloakmaster @ 3 May 2014, 21:20 hat geschrieben:die sogenannten Sitzmeilenkosten sinken nunmal, je länger die Flugstrecke wird, wenigstens im Ansatz nachvollziehen können.
Klar. Trotzdem gibts auch Langstreckenflüge, die mit Müh und Not die Schwarze 0 erreichen, oder gar verlustig fliegen (die man auf Grund der Netzwirkung aber trotzdem fliegt). Und es gibt auch Kurzstreckenflüge, die nicht nur die Schwarze 0, sondern sogar deutliche Gewinne einfliegen. Mich stört halt ein wenig die Pauschalität deiner Aussagen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und wie genau wurde das mit dem Allgemeinwohl begründet?
Jeder deutsche Flughafen hat eine sogenannte Betriebspflicht. Ein Flughafen, der nicht in Betreib ist, ist luftfahrttechnisch nicht da. Er muss aber da sein, gesetzlich verordnet. Ist der flughafen nicht da, dann hagelt es saftige Strafen.

Die praktischen Probleme beim "Fliegen auf Höhe Null" - sei es nun LHA odar AiRail - sind nach wie vor die gleichen. Lufthansa sich nicht für die Zollkontrolle verantwortlich, darum ist ihr die Zollproblematik ziemlich wurscht. Und da kann auch ein anderer Betreiber herzlich wenig ändern, weil das Problem systemischer Natur ist. Den Beweis, daß die Lufthansa die Gepcäkabfertigung in Stuttgart aufgeben wollte, bist du nach wie vor schuldig - der Link ist dazu zu nichtssagend, aber das glaube ich dir auch so. Denn auch damit war das kernproblem nicht gelöst: Jedes Gepäckstück muss in Frankfurt erneut gecheckt werden, was Zeit, Geld und Kapazität kostet, welche nicht anfallen, wenn deer Passagier aus der luft zum Flughafen Frnakfurt anreist. Und das glecihe gilt natürlich auch für die Passagiere - und da ist das Problem eigentlich noch schlimmer .Der PAX hat bereits eine Boardkarte für den Flug Frankfurt-JWD in der Tasche, taucht aber womöglich nie am Fleiger auf. Diese Gefahr ist bei jedem AiRail-Passagier immer latent gegeben, und bei einem Passaagier, welcher auf einem Flug der LH-Gruppe anreist, praktisch nicht gegeben - und wenn, dann weiss man es entsprechend vorher, und kann entsprechend reagieren.

"Qualität" ist weit mehr als das. Kurze Umsteigezeiten, Verlässichkeit, Pünktlichkeit, Komfort auch beim Umsteigen, Anschlussgarantien etc. - auch das ist Qualität. Und zwar eine die die Bahn nicht in dem Maße, wie sie gefordert ist, leisten kann. Ein ICE wartet nicht mal eben 30 Minuten am Flughafen-Fernbahnhof, um verspätete Fluggäste aus Doha noch mitzunehmen - und das "Umbuchen" auf einen späteren Zug ist alles andere als problemlos.

Hast du dir bei den Umsatzrendidten auch die korrelirenden Wartungskosten angesehen? Meine Aussage, daß Kurzstrekcen immer unwirtschaftlcher sind, als Langstrecken, ist ja auch eine generelle, oder meintewegen pauschalisierende. Es gibt auf beiden Seiten Ausreisser, wenn man die komplette Gewinn/Verlust-Rechnung ansieht, trotzdem bleibt es dabei, daß man die allgemeine Wirtschaftlichkeit eines Flugzeuges damit steigert, wenn man es auf einer längeren Flugstrecke einsetzt. Das ist völlig unabhängig von den zu erwartenden Umsätzen oder damit erhofften Gewinnen.
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 3 May 2014, 22:02 hat geschrieben: Und wie genau wurde das mit dem Allgemeinwohl begründet?
Allgemeinwohl begründet man üblicherweise damit, dass der Nutzen für die Allgemeinheit größer ist als der Schaden für den einzelnen. Das hat NICHTS mit der Daseinsvorsorge (aka Public Services, also öffentliche Dienstleistungen - der Begriff trifft es meiner Meinung nach besser) zu tun.
Jeder deutsche Flughafen hat eine sogenannte Betriebspflicht. Ein Flughafen, der nicht in Betreib ist, ist luftfahrttechnisch nicht da. Er muss aber da sein, gesetzlich verordnet. Ist der flughafen nicht da, dann hagelt es saftige Strafen.
Klar - wenn er nicht in Betrieb ist, könnten Situationen, die eine sofortige Landung erfordern gegebenenfalls wirklich gefährlich werden. Das ist ja durchaus sinnvoll. Hat aber auch hier nichts mit Daseinsvorsorge (zumindest üblicherweise in Deutschland - bei exponiert gelegenen Flughäfen, die für allfällige Notlandungen wirklich wichtig sind, a la Lajes Field, könnte man drüber reden) zu tun, sondern mit üblichen Rechten und Pflichten. So in etwa, wie ich mein Auto ja auch alle 2 Jahre zum TÜV bringen muss.
Den Beweis, daß die Lufthansa die Gepcäkabfertigung in Stuttgart aufgeben wollte, bist du nach wie vor schuldig - der Link ist dazu zu nichtssagend, aber das glaube ich dir auch so.
Ich hab jetzt auch nichts wirklich besseres finden können (und glaube ehrlich gesagt auch, dass es der Bahn nicht so unrecht war - immerhin sparte man sich das doch recht komplexe Handling und das Sperren von 2 Abteilen, außerdem konnte man die LH-Flächen als Mietwagenzentrum hernehmen - das alte MWZ im Südflügel wurde ja inzwischen abgerissen). Damals war aber die Aussage definitiv, dass die Lufthansa nicht mehr wollte...
Denn auch damit war das kernproblem nicht gelöst: Jedes Gepäckstück muss in Frankfurt erneut gecheckt werden, was Zeit, Geld und Kapazität kostet, welche nicht anfallen, wenn deer Passagier aus der luft zum Flughafen Frnakfurt anreist.
Wobei ich nicht glaube, dass ein Umladen - was ja auch einmal durch die Sortieranlage geht - sonderlich schneller und billiger (und schon gar nicht weniger Kapazitätbrauchend) habbar ist.
Diese Gefahr ist bei jedem AiRail-Passagier immer latent gegeben, und bei einem Passaagier, welcher auf einem Flug der LH-Gruppe anreist, praktisch nicht gegeben
Du meinst, weil er sich am Flughafen verläuft? Ansonsten hat man sich für AIRail doch eigentlich die ICE ausgesucht, die relativ gut durchkommen. Und auch hier weiß man das vorher, die LH-Systeme haben eine Schnittstelle zur RIS-Plattform. Die von Fraport leider nicht, weshalb auch verspätete AIRail-ICE im Terminal leider gerne mal als pünktlich angezeigt werden.
"Qualität" ist weit mehr als das. Kurze Umsteigezeiten, Verlässichkeit, Pünktlichkeit, Komfort auch beim Umsteigen, Anschlussgarantien etc. - auch das ist Qualität. Und zwar eine die die Bahn nicht in dem Maße, wie sie gefordert ist, leisten kann.
Das gehört für mich alles zum Produkt "Flug" dazu... Kurze Umsteigezeiten - ok, wäre mit dem alten Flughafenbahnhof natürlich leichter; ist aber eigentlich nichts Systembedingtes. Man könnte prinzipiell auch einen Bahnsteigzugang hinter dem Securtainment bauen, und einen Wagen zum Sicherheitsbereich erklären... Pünktlichkeit - wir hatten doch letztens erst den Vergleich, dass die Bahn eine höhere Pünktlichkeit an den Tag legt, als die LH? Anschlussgarantie kann im Zweifel durch Takt ersetzt werden...
Ein ICE wartet nicht mal eben 30 Minuten am Flughafen-Fernbahnhof, um verspätete Fluggäste aus Doha noch mitzunehmen
Ein Flieger aber auch eher nicht - dann wird er zumindest zu Stoßzeiten nicht wegkommen...
und das "Umbuchen" auf einen späteren Zug ist alles andere als problemlos.
Sogar problemloser als beim Flug - es muss ja nicht mal mehr einen Sitzplatz geben. Im Zweifel wird halt in Frankfurt ein GTV ausgegeben - und der gilt in jedem ICE.
Meine Aussage, daß Kurzstrekcen immer unwirtschaftlcher sind, als Langstrecken, ist ja auch eine generelle, oder meintewegen pauschalisierende. Es gibt auf beiden Seiten Ausreisser
Dann sind wir uns doch in der Sache eigentlich einig?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Viele Airlines haben ja in der A380 1 Klasse Suiten eingeführt, aber Etihad steigert das ganze noch ein wenig. Neben Economy, Business Klasse, und die (normale) 1 Klasse gibt es an Board jeder Etihad A380 ein Apartment ("The Residence") mit kleinem Wohnzimmer, Schlafzimmer für 2, und ein eigenes Bad, alles verbunden per privatem Flur. Den maximale 2 Pax steht außerdem ein eigener Butler zu verfügung der von der Savoy Butler Academy in London ausgebildet wurde.

https://www.youtube.com/watch?feature=playe...d&v=tvnVRoGcJ1w
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Beitrag von Rev »

Ja so lässt es sich durchaus reisen :) ein Ticket kostet warscheinlich dann aber auch so viel wie ein Mittelklassewagen...
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Beitrag von Fat Hippo »

Rev @ 4 May 2014, 22:56 hat geschrieben: Ja so lässt es sich durchaus reisen :) ein Ticket kostet warscheinlich dann aber auch so viel wie ein Mittelklassewagen...
Da wirst Du wohl nicht mit hinkommen. Da bewegt man sich wohl eher im Sport- bis Supersportwagenbereich.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Ganz so schlimm ist es nicht. Ein Flug für 2 Abu Dhabi - London (Heathrow) - Abu Dhabi kostet € 30.743 (Hinflug 12 Januar 2015, Rückflug 20 Januar). Zum vergleich: Eine Gulfstream G550 kann man für ca. $9.000 pro Stunde chartern. Natürlich hat die Gulfstream eine viel größere Flexibilität. Letztendlich ist dieses fliegende Luxus-Apartment dann doch ÖPV und stur an den Flugplan gefesselt.
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Beitrag von Fat Hippo »

Galaxy @ 5 May 2014, 11:39 hat geschrieben: Ganz so schlimm ist es nicht. Ein Flug für 2 Abu Dhabi - London (Heathrow) - Abu Dhabi kostet € 30.743 (Hinflug 12 Januar 2015, Rückflug 20 Januar). Zum vergleich: Eine Gulfstream G550 kann man für ca. $9.000 pro Stunde chartern. Natürlich hat die Gulfstream eine viel größere Flexibilität. Letztendlich ist dieses fliegende Luxus-Apartment dann doch ÖPV und stur an den Flugplan gefesselt.
Bezüglich der Reichweite der A380 ist Abu Dhabi-London allerdings auch ein Kurzstreckenflug. Und da sind 30K für so einen Hopser schon 'ne Menge Holz. LHR-SIN oder ähnliche Kanten dürften da schon 'ne grössere Kerbe in's Budget hacken.
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Beitrag von Cloakmaster »

Fat Hippo @ 7 May 2014, 00:48 hat geschrieben: Bezüglich der Reichweite der A380 ist Abu Dhabi-London allerdings auch ein Kurzstreckenflug. Und da sind 30K für so einen Hopser schon 'ne Menge Holz. LHR-SIN oder ähnliche Kanten dürften da schon 'ne grössere Kerbe in's Budget hacken.
Wer auf diese Weise zu Reisen wählt, kennt kein Budget(-limit), und demetnsprechend keine Kerben. Es fragt sich eigentlich wirklich nur, warum man sich überhaupt in die Niederungen eines Linienfluges hinabbewegt, statt auf gänzlich private Beförderung zu setzen.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ohne diese Steuern wäre Air-Berlin profitabel

Also wirklich, diese Steuern auch und würde das Personal endlich kein Geld mehr bekommen, dann wäre Air Berlin sogar noch profitabler und dann ist es eine Frechheit dass Kerosin trotz Steuerbefreiung immer noch etwas kostet. Würde Kerosin umsonst sein, wäre Air Berlin noch viel profitabler.
Würden alle anderen Airlines ihren Betrieb einstellen, was wäre Air Berlin profitabel.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von rautatie »

Ja eben. Ohne die blöden Steuern hätte ich auch viel mehr Geld in der Tasche und könnte gelegentlich ein teures Businessclass-Ticket bei Air Berlin buchen...
Wo ist das Problem?
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Beitrag von 146225 »

rautatie @ 7 May 2014, 15:28 hat geschrieben: Ja eben. Ohne die blöden Steuern hätte ich auch viel mehr Geld in der Tasche und könnte gelegentlich ein teures Businessclass-Ticket bei Air Berlin buchen...
Blöd nur: Ohne blöde Steuern wäre das Business-Class-Ticket bei AirBerlin noch viel teurer, weil ohne blöde Steuern aus dem Ticket auch noch die Errichtung und Instandhaltung der Luftverkehrsinfrastruktur (vulgo: Flughafen) voll bestritten werden müsste. Könnte man der Airline aber auch schenken, den blöden Flughafen. Wegen Profit und so. Instandhaltung morgen ist halt nicht, aber lieber heute der schnelle €uro... :ph34r:
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 7 May 2014, 22:14 hat geschrieben: Blöd nur: Ohne blöde Steuern wäre das Business-Class-Ticket bei AirBerlin noch viel teurer, weil ohne blöde Steuern aus dem Ticket auch noch die Errichtung und Instandhaltung der Luftverkehrsinfrastruktur (vulgo: Flughafen) voll bestritten werden müsste.
Die Ironie nicht verstanden mit der rautatie den Beitrag verfasst hat? ;)
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Beitrag von 146225 »

DSG Speisewagen @ 7 May 2014, 23:00 hat geschrieben: Die Ironie nicht verstanden mit der rautatie den Beitrag verfasst hat? ;)
Nicht verstanden? Ausgebaut! ;)
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 7 May 2014, 23:01 hat geschrieben: Nicht verstanden? Ausgebaut! ;)
Richtig, hast du, aber das " :ph34r: " ist so ernst, das beißt sich. ;)
Nix für ungut, mein Fehler. :rolleyes:
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Beitrag von Galaxy »

DSG Speisewagen @ 7 May 2014, 15:08 hat geschrieben:Ohne diese Steuern wäre Air-Berlin profitabel

Also wirklich, diese Steuern auch und würde das Personal endlich kein Geld mehr bekommen, dann wäre Air Berlin sogar noch profitabler und dann ist es eine Frechheit dass Kerosin trotz Steuerbefreiung immer noch etwas kostet. Würde Kerosin umsonst sein, wäre Air Berlin noch viel profitabler.
Würden alle anderen Airlines ihren Betrieb einstellen, was wäre Air Berlin profitabel.

Das erste hat er gesagt.

Wie er es gesagt hat ist ein wenig lächerlich. Aber schau dir doch das ganze mal aus seiner Perspektive an. Etihads Vasall Air Berlin hat neben Düsseldorf ihr Zentrum in Berlin. Für die ganzen Steuern bekommen die eine grottenschlechte, völlig inakzeptable Leistung geboten. Etihad könnte meinen die Steuergelder werden von Baby Schimpansen ausgegeben. Für viel weniger Gebühren (und Null Steuern) hat man in Abu Dhabi in 5 Jahren Terminal 3 (müsste das Architektenbüro Skidmore, Owings & Merrill gewesen sein wenn die Erinnerung dient, aber Zitiere mich hier nicht) gebaut. Wenn die in Berlin so weiter machen werden die Verzögerungen länger sein. Und Konsequenzen gibt es in Berlin anscheinend keine. Ok, der CEO wurde ersetzt aber die Verantwortlichen in der Politik in Berlin übernehmen keine Verantwortung. Würde so etwas wie BER in Abu Dhabi passieren, Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan würde sich in seinen Bugatti Veyron setzen und mit 400km/h durch die Wüste in Richtung der Schuldigen düsen und dann würdest Du sehen wie ein wütender Fennek (eine Art wüsten Fuchs) agiert.

Oder werfen wir doch mal einen Blick auf die Mitarbeiter. Ich weiß nicht was das Einstiegsgehalt für Flugbegleiter bei Air Berlin ist, aber ich nehme an die geben (mit Sozialabgaben) relative viel Geld aus, und haben enttäuschte, grantige Mitarbeiter, weil ihnen am Ende des Monats nicht viel bleibt.

Das Einstiegsgehalt für einen jungen 18 Jährigen Menschen der bei Etihad in Abu Dhabi als Flugbegeleiter arbeitet liegt bei AED 3640 (€712). Dazu kommen pro Flugstunde AED 44 (€8,6). Im Monat kommen die also auf ca. AED 10.000 - 12.000 (€1965 - 2348). Das alles Steuerfrei. Dazu bekommen die auf ihren Reisen eine Tagespauschale. Variiert nach Region, in der EU AED 384 (€ 75) pro Tag. Außerdem stellt Etihad denen kostenlos eine Wohnung zu Verfügung voll ausgestattet mit Bett, Waschmaschine, Tische, Stühle, komplette Küche samt Geschirr, Besteck usw.. Wenn die ankommen ist sogar der Kühlschrank gefüllt. Die Mitarbeitern haben Schwimmbäder, Fitness Studios, sie zahlen nicht für Strom, nicht für Wasser, nicht für die private Krankenversicherung, nicht für die Lebensversicherung. Im Prinzip hat ein 18 Jähriger Mensch ein frei verfügbares Einkommen von ca. €2300 im Monat. Wie sieht das in Deutschland aus? Und trotzdem zahlt Etihad pro Mitarbeiter wahrscheinlich weniger als Air Berlin in Deutschland. Denk mal darüber nach und versuche die Frustration von James Hogan zu verstehen.

Natürlich zahlen wir das zum Teil an der Tankstelle. :D Das soll keine Kritik seien, die sollen rühig so viel Profit wie möglich aus dem schwarzen Gold saugen. Und natürlich ist das Leben in den VAE auch mit Baggage verbunden.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Andernseits... Wer hat Air Berlin in diese Position geführt? Zufällig war der vorher bei der Bahn und jetzt bei BER.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Markus
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Beitrag von Markus »

Cloakmaster @ 2 May 2014, 15:43 hat geschrieben: Fakt ist und bleibt einfach: Das Bahn-Angebot ist offensichtlich nicht attraktiv genug. Lufthansa fliegt nicht aus Spass oder Selbstzweck 9 mal Täglich zwischen München und Nürnberg, sondern weil diese Flüge nachgefragt werden. Auch die Aufgabe von Köln-Frankfurt auf dem Luftweg ar eine politsche Entscheidung, die nach wie vor interne Kritiker hat.
A und O ist dabei der Gepäcktransport, der auch beim . leider ziemlich verkappten AirRail zwischen Köln bzw. Stuttgart und Frankfurt nach wie vor ein riesen Manko ist, über dasn man bei LH höchst unzufrieden ist. LH würde gerne mehr AirRail anbieten, stösst aber auf massive Akzeptanzprobleme beim Kunden. Die Fluggäste wollen nunmal ab Köln bzw. Stuttgart fleigen, und nicht fahren. Und wenn sie dazu statt Lufthansa zu buchen eben Air France oder British Airways buchen müssen, um statt via Frnakfurt, eben via Paris oder London zu fliegen, dann tun sie eben das.

Um AirRail halbwegs interessant zu bekommen, müsste man es endlich hinkriegen, den Leuten noch am Start-Bahnhof das Gepäck abzunehmen, und eine Boradkarte bis zum Zielort in die Hand zu drücken - und für den Rückweg müsste natürlich das gleiche gelten. Noch besser wäre, auch gleich die Sicherheitskontrolle in den Bahnhof zu verlegen, damit man sich auch damit nicht mehr beim Umsteigen rum schlagen muss. Mit einem Transrapid-Terminal hätte ich mir das vorstellen mögen. Gerne dann auch gleich auf der Route München Hbf-München Fughafen-Nürnberg(-Lepizig-Berlin).
Ehrlich gesagt, ich finde Eure Diskussion etwas mühsam. Die ist mir zu eindimensional. Flugzeug-Freunde vs. Flugzeug-Hasser.
Ich möchte trotzdem auf ein paar Punkte eingehen.

Erstens, wenn man über dieses Thema diskutiert, darf man nicht die internationale Situation aus dem Auge verlieren. Gerade hier in diesem Thema aber wird mir zu sehr die nur nationale Situation betrachtet. Stichwort Kerosinsteuer o. Mehrwertsteuer. Die einseitige Einführung dieser Steuern wäre de facto das Ende von Lufthansa und Air Berlin in dieser Form. Kaum eine Branche hat einen derartigen Wettbewerb wie die Luftfahrt, mit zudem sehr geringen Margen. Der Wettbewerb im Bahnverkehr ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem in der Luftfahrt.
Zudem gibt es schon eine spezielle Luftfahrtsteuer: die Luftverkehrsabgabe. Obwohl die Airliners darüber klagen, ist diese Steuer schon ok, weil eine derartige Abgabe auch in einigen anderen Ländern existiert.

Ich finde auch, beide Systeme (Bahn & Luftfahrt) haben ihre Vor- und Nachteile, beide haben ihren Reiz. Ich war letztes Wochenende bei meiner Freundin in London (bin mit British Airways geflogen). An einem der Tage haben wir einen ganztägigen Ausflug mit der Bahn in England gemacht und sind auch mit einer Museumseisenbahn gefahren (ein paar Bilder stelle ich in den nächsten Tagen online), das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Aber ich fliege auch eben gerne. Ich mag übrigens den Flughafen Stuttgart wegen der kurzen Weg.

Der Check-in (inkl. Bordkarte) ist übrigens auch nicht der Zeitfresser – weil das kann von zuhause erledigt werden, sondern es ist die Gepäckaufgabe und der Sicherheitscheck.
Und das ist genau das Problem, wieso AIRail in der jetzigen Form zum Vergessen ist.
Denn:
AIRail ist nur für Flugpassagiere interessant, wenn das Fliegen de facto am Bahnhof beginnt.
Dafür müsste aber zumindest die Gepäckaufgabe möglich sein, am besten auch der Sicherheitscheck und die Zollkontrolle.
Aber seien wir ehrlich, weder die Lufthansa noch die Deutsche Bahn, haben ernsthaft Interesse daran, dies einzurichten, weil es kompliziert ist, weil dafür zusätzlicher Platz, separate Bereiche und zusätzliches Personal benötigt wird. Das kostet eben.
Also lässt die Lufthansa die Passagiere fliegen – die ziehen das sowieso vor – und die Bahn optimiert eben nicht das Angebot für die Flugpassagiere.
Das jetzige AIRail-Angebot (übrigens Cathay Pacific wirbt auch schon damit) ist nur ein Alibi-Angebot, ein besseres Rail&Fly-Angebot eben.
Ich glaube übrigens auch, dass die Deutsche Bahn NIE von Deutschland nach London mit eigenen Zügen fahren wird, weil die Deutsche Bahn eben keine Lust hat, gesonderte Sicherheitsbereiche in den deutschen Bahnhöfen einzurichten. Aber ohne Sicherheitskontrollen darf sie nicht mit Passagieren durch den Eurotunnel fahren.

Mein Fazit:
Solange eben die Bahn- und Fluggesellschaften nicht ernsthaft (!!) kooperieren – mit allen Konsequenzen – wird es eben die kurzen Hüpfer à la Frankfurt-Stuttgart oder München-Nürnberg geben. Zumal der Passagier gerne bereit ist, mal 50 € mehr zu zahlen, wenn er dadurch Zeit und Bequemlichkeit gewinnt.

Ich bin zu Ostern nach Berlin geflogen. Ich hatte nicht eine Sekunde darüber nachgedacht die Strecke mit der Bahn zu fahren, trotz Sparpreisen und BC 25 für 1. Klasse. Wieso? Dauert viel zu lange, zu versüffte Klos in vielen Zügen, Essen&Getränke müsste ich auch mitkalkulieren.

Dennoch ich kombiniere ich gerne mit Flugzeug&Bahn, wenn es Sinn macht. Zum Bespiel, wenn einer anderer günstig gelegener Abflug-/Ankunftsort deutlich Preisvorteile bietet (hey, die Billigflieger meine ich nicht). Ich bin z.B. 2010 von München nach Barcelona geflogen und dann mit dem Zug nach Madrid gefahren. Preislich waren die Madrid-Flüge schon zu ausgebucht und die Bahn ist zwischen Madrid und Barcelona schnell genug.
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Beitrag von Markus »

DSG Speisewagen @ 27 Apr 2014, 16:45 hat geschrieben: Es geht hier um eine 40.000 Einwohnerstadt und die braucht mit Sicherheit inkl. der dünn besiedelten Region keinen eigenen Flughafen. Für die großen Konzerne reicht der bestehende Flugplatz aus für die Geschäftsflieger.
So sehe ich das auch. Nicht jede große Stadt braucht einen großen Flughafen. Ein Verkehrslandeplatz reicht aus um die wichtigen Bedürfnisse abzudecken.

Gute Beispiele sind der Flugplatz Mannheim mit der neuen Fluglinie Rhein Neckar Air und Sun Air of Scandinavia aus Billund.
Beide Airlines konzentrieren sich nur auf den Geschäftsreiseverkehr. Entsprechend hoch sind halt die Flugpreise (300 € aufwärts).
Ich will sagen, mit einer durchdachten Strategie kann man durchaus vernünftig agieren.

In Sachen Hof-Plauen denke ich, dass ein München-Flug besser funktioniert hätte als ein Frankfurt-Flug, weil München als Zielort ein höheres Grundaufkommen/Nachfrage hätte.
Eine kleine Jetstream 32 (19-Sitzer) könnte man sicher vollmachen. Schade, dass es derartige Angebote nicht gibt. Das wäre auch keine Konkurrenz zur Bahn, sondern eine Ergänzung.
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Beitrag von Galaxy »

Fichtenmoped @ 8 May 2014, 09:53 hat geschrieben:Andernseits... Wer hat Air Berlin in diese Position geführt? Zufällig war der vorher bei der Bahn und jetzt bei BER.
Er hat Air Berlin nicht in diese Position geführt, sein versagen war das er Air Berlin nicht aus der roten Zone raus führen konnte. Bei BER ist Mehdorn auch erst eingestellt wurde als feststand das ein Scherbenhaufen vorliegt. Das er diesen Job annahm hat ihn in meinen Augen aufgewertet. Man wollte erst den Manager der in Frankfurt für den Bau des Flugsteigs A-Plus verantwortlich war holen. Der lehnte ab, wahrscheinlich weil er befürchtete das Berlin seinen guten Ruf zerstört.
Markus @ 8 May 2014, 11:37 hat geschrieben:
In Sachen Hof-Plauen denke ich, dass ein München-Flug besser funktioniert hätte als ein Frankfurt-Flug, weil München als Zielort ein höheres Grundaufkommen/Nachfrage hätte.
Eine kleine Jetstream 32 (19-Sitzer) könnte man sicher vollmachen. Schade, dass es derartige Angebote nicht gibt. Das wäre auch keine Konkurrenz zur Bahn, sondern eine Ergänzung.
Die Jetstream 32 schluckt in der ersten Flugstunde ~320kg, und damit pro Passagier doppelt so viel wie eine ATR 72-500. Das die total trip costs erheblich niedriger sind hilft dir nicht weiter wenn das Flugzeug kaum net income generieren kann. Konkurrenten der 32 wie die Beechcraft 1900 sind auch daran gescheitert.
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Beitrag von Markus »

Galaxy @ 8 May 2014, 13:17 hat geschrieben: Die Jetstream 32 schluckt in der ersten Flugstunde ~320kg, und damit pro Passagier doppelt so viel wie eine ATR 72-500. Das die total trip costs erheblich niedriger sind hilft dir nicht weiter wenn das Flugzeug kaum net income generieren kann. Konkurrenten der 32 wie die Beechcraft 1900 sind auch daran gescheitert.
Ja, ich weiß. Auch eine Dornier 328 ist nicht viel besser.
Richtig, gerade die kleinen Turbopropmaschinen haben hohe Sitzstückkosten.
Darum sage ich ja, das geht nur mit relativ hohen Ticketpreisen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Markus @ 8 May 2014, 11:06 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 2 May 2014, 15:43 hat geschrieben: Fakt ist und bleibt einfach: Das Bahn-Angebot ist offensichtlich nicht attraktiv genug. Lufthansa fliegt nicht aus Spass oder Selbstzweck 9 mal Täglich zwischen München und Nürnberg, sondern weil diese Flüge nachgefragt werden. Auch die Aufgabe von Köln-Frankfurt auf dem Luftweg ar eine politsche Entscheidung, die nach wie vor interne Kritiker hat. 
A und O ist dabei der Gepäcktransport, der auch beim . leider ziemlich verkappten AirRail zwischen Köln bzw. Stuttgart und Frankfurt nach wie vor ein riesen Manko ist, über dasn man bei LH höchst unzufrieden ist. LH würde gerne mehr AirRail anbieten, stösst aber auf massive Akzeptanzprobleme beim Kunden. Die Fluggäste wollen nunmal ab Köln bzw. Stuttgart fleigen, und nicht fahren. Und wenn sie dazu statt Lufthansa zu buchen eben Air France oder British Airways buchen müssen, um statt via Frnakfurt, eben via Paris oder London zu fliegen, dann tun sie eben das.

Um AirRail halbwegs interessant zu bekommen, müsste man es endlich hinkriegen, den Leuten noch am Start-Bahnhof das Gepäck abzunehmen, und eine Boradkarte bis zum Zielort in die Hand zu drücken - und für den Rückweg müsste natürlich das gleiche gelten. Noch besser wäre, auch gleich die Sicherheitskontrolle in den Bahnhof zu verlegen, damit man sich auch damit nicht mehr beim Umsteigen rum schlagen muss. Mit einem Transrapid-Terminal hätte ich mir das vorstellen mögen. Gerne dann auch gleich auf der Route München Hbf-München Fughafen-Nürnberg(-Lepizig-Berlin).
Ehrlich gesagt, ich finde Eure Diskussion etwas mühsam. Die ist mir zu eindimensional. Flugzeug-Freunde vs. Flugzeug-Hasser.
Ich möchte trotzdem auf ein paar Punkte eingehen.

Erstens, wenn man über dieses Thema diskutiert, darf man nicht die internationale Situation aus dem Auge verlieren. Gerade hier in diesem Thema aber wird mir zu sehr die nur nationale Situation betrachtet. Stichwort Kerosinsteuer o. Mehrwertsteuer. Die einseitige Einführung dieser Steuern wäre de facto das Ende von Lufthansa und Air Berlin in dieser Form. Kaum eine Branche hat einen derartigen Wettbewerb wie die Luftfahrt, mit zudem sehr geringen Margen. Der Wettbewerb im Bahnverkehr ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem in der Luftfahrt.
Zudem gibt es schon eine spezielle Luftfahrtsteuer: die Luftverkehrsabgabe. Obwohl die Airliners darüber klagen, ist diese Steuer schon ok, weil eine derartige Abgabe auch in einigen anderen Ländern existiert.

Ich finde auch, beide Systeme (Bahn & Luftfahrt) haben ihre Vor- und Nachteile, beide haben ihren Reiz. Ich war letztes Wochenende bei meiner Freundin in London (bin mit British Airways geflogen). An einem der Tage haben wir einen ganztägigen Ausflug mit der Bahn in England gemacht und sind auch mit einer Museumseisenbahn gefahren (ein paar Bilder stelle ich in den nächsten Tagen online), das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Aber ich fliege auch eben gerne. Ich mag übrigens den Flughafen Stuttgart wegen der kurzen Weg.

Der Check-in (inkl. Bordkarte) ist übrigens auch nicht der Zeitfresser – weil das kann von zuhause erledigt werden, sondern es ist die Gepäckaufgabe und der Sicherheitscheck.
Und das ist genau das Problem, wieso AIRail in der jetzigen Form zum Vergessen ist.
Denn:
AIRail ist nur für Flugpassagiere interessant, wenn das Fliegen de facto am Bahnhof beginnt.
Dafür müsste aber zumindest die Gepäckaufgabe möglich sein, am besten auch der Sicherheitscheck und die Zollkontrolle.
Aber seien wir ehrlich, weder die Lufthansa noch die Deutsche Bahn, haben ernsthaft Interesse daran, dies einzurichten, weil es kompliziert ist, weil dafür zusätzlicher Platz, separate Bereiche und zusätzliches Personal benötigt wird. Das kostet eben.
Also lässt die Lufthansa die Passagiere fliegen – die ziehen das sowieso vor – und die Bahn optimiert eben nicht das Angebot für die Flugpassagiere.
Das jetzige AIRail-Angebot (übrigens Cathay Pacific wirbt auch schon damit) ist nur ein Alibi-Angebot, ein besseres Rail&Fly-Angebot eben.
Ich glaube übrigens auch, dass die Deutsche Bahn NIE von Deutschland nach London mit eigenen Zügen fahren wird, weil die Deutsche Bahn eben keine Lust hat, gesonderte Sicherheitsbereiche in den deutschen Bahnhöfen einzurichten. Aber ohne Sicherheitskontrollen darf sie nicht mit Passagieren durch den Eurotunnel fahren.

Mein Fazit:
Solange eben die Bahn- und Fluggesellschaften nicht ernsthaft (!!) kooperieren – mit allen Konsequenzen – wird es eben die kurzen Hüpfer à la Frankfurt-Stuttgart oder München-Nürnberg geben. Zumal der Passagier gerne bereit ist, mal 50 € mehr zu zahlen, wenn er dadurch Zeit und Bequemlichkeit gewinnt.

Ich bin zu Ostern nach Berlin geflogen. Ich hatte nicht eine Sekunde darüber nachgedacht die Strecke mit der Bahn zu fahren, trotz Sparpreisen und BC 25 für 1. Klasse. Wieso? Dauert viel zu lange, zu versüffte Klos in vielen Zügen, Essen&Getränke müsste ich auch mitkalkulieren.

Dennoch ich kombiniere ich gerne mit Flugzeug&Bahn, wenn es Sinn macht. Zum Bespiel, wenn einer anderer günstig gelegener Abflug-/Ankunftsort deutlich Preisvorteile bietet (hey, die Billigflieger meine ich nicht). Ich bin z.B. 2010 von München nach Barcelona geflogen und dann mit dem Zug nach Madrid gefahren. Preislich waren die Madrid-Flüge schon zu ausgebucht und die Bahn ist zwischen Madrid und Barcelona schnell genug.
Tja - und der Sicherheitsbereich müsste die ganze Fahrt über aufrecht erhalten werden. Also:
- Gepäckkontrolle am Bahnhof
(- Sicherheitskontrolle der Passagiere vor dem Einsteigen in den Zug)
Das bedingt natürlich auch, dass der Sicherheitsbereich die ganze Zeit über NICHT verletzt wird..
- abgesperrte Gepäckbereiche, in die kein Unbefugter eindringen darf, auch auf den Bahnsteigen(!) - könnte evtl. mit Containern gewährleistet werden.
- die Umsteiger zum Flugzeug dürfen während der gesamten Fahrt NICHT mit unkontrollierten Personen zusammentreffen. Weder mit dem Zugbegleitern noch mit den Lokführern oder anderen Personen. Auch der Gang ins Bordbistro/-Restaurant oder das Bestellen mit Am-Platz-Service gehen NICHT.

Tja... Und da geht das Problem los. Denn wenn das Gepäck aufgegeben wurde, darf der Passagier nicht mehr damit unkontrolliert in Kontakt kommen. Denn sonst könnte derjenige etwas in das Gepäck hineintun oder herausnehmen was in keinem der beiden Sicherheitsbereiche rein darf. Das würde bedeuten, dass in den Zügen extra Bereiche für den Gepäcktransport geschaffen werden müssen. Und dies wäre Platz, der die Sitzplatzkapazität verringert...

Und bei den Passagieren ist es genau so schlimm. Entweder man sperrt diese Waggons komplett ab und lässt keine unkontrollierte Personen rein. Das kostet auch wieder Passagierkapazität. Oder der Zeitfresser Nr.2 beim Fliegen wird am Abflughafen erhalten bleiben - die Sicherheitskontrolle.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Das die Sicherheitskontrolle erst am Flughafen stattfindet ist nicht zu ändern. Es spricht aber nichts dagegen das Gepäck am Bahnhof aufzugeben. Wenn Du am Flughafen Koffer aufgibst sind die ersten paar hundert Meter auf dem Förderband nicht Steril. Sterilisiert wird das aufgegebene Gepäck später. Der Zug ist, meiner Meinung nach, analog zu den ersten paar hundert Meter Förderband zu betrachten.
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