Cloakmaster @ 2 May 2014, 15:43 hat geschrieben: Fakt ist und bleibt einfach: Das Bahn-Angebot ist offensichtlich nicht attraktiv genug. Lufthansa fliegt nicht aus Spass oder Selbstzweck 9 mal Täglich zwischen München und Nürnberg, sondern weil diese Flüge nachgefragt werden. Auch die Aufgabe von Köln-Frankfurt auf dem Luftweg ar eine politsche Entscheidung, die nach wie vor interne Kritiker hat.
A und O ist dabei der Gepäcktransport, der auch beim . leider ziemlich verkappten AirRail zwischen Köln bzw. Stuttgart und Frankfurt nach wie vor ein riesen Manko ist, über dasn man bei LH höchst unzufrieden ist. LH würde gerne mehr AirRail anbieten, stösst aber auf massive Akzeptanzprobleme beim Kunden. Die Fluggäste wollen nunmal ab Köln bzw. Stuttgart fleigen, und nicht fahren. Und wenn sie dazu statt Lufthansa zu buchen eben Air France oder British Airways buchen müssen, um statt via Frnakfurt, eben via Paris oder London zu fliegen, dann tun sie eben das.
Um AirRail halbwegs interessant zu bekommen, müsste man es endlich hinkriegen, den Leuten noch am Start-Bahnhof das Gepäck abzunehmen, und eine Boradkarte bis zum Zielort in die Hand zu drücken - und für den Rückweg müsste natürlich das gleiche gelten. Noch besser wäre, auch gleich die Sicherheitskontrolle in den Bahnhof zu verlegen, damit man sich auch damit nicht mehr beim Umsteigen rum schlagen muss. Mit einem Transrapid-Terminal hätte ich mir das vorstellen mögen. Gerne dann auch gleich auf der Route München Hbf-München Fughafen-Nürnberg(-Lepizig-Berlin).
Ehrlich gesagt, ich finde Eure Diskussion etwas mühsam. Die ist mir zu eindimensional. Flugzeug-Freunde vs. Flugzeug-Hasser.
Ich möchte trotzdem auf ein paar Punkte eingehen.
Erstens, wenn man über dieses Thema diskutiert, darf man nicht die internationale Situation aus dem Auge verlieren. Gerade hier in diesem Thema aber wird mir zu sehr die nur nationale Situation betrachtet. Stichwort Kerosinsteuer o. Mehrwertsteuer. Die einseitige Einführung dieser Steuern wäre de facto das Ende von Lufthansa und Air Berlin in dieser Form. Kaum eine Branche hat einen derartigen Wettbewerb wie die Luftfahrt, mit zudem sehr geringen Margen. Der Wettbewerb im Bahnverkehr ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem in der Luftfahrt.
Zudem gibt es schon eine spezielle Luftfahrtsteuer: die Luftverkehrsabgabe. Obwohl die Airliners darüber klagen, ist diese Steuer schon ok, weil eine derartige Abgabe auch in einigen anderen Ländern existiert.
Ich finde auch, beide Systeme (Bahn & Luftfahrt) haben ihre Vor- und Nachteile, beide haben ihren Reiz. Ich war letztes Wochenende bei meiner Freundin in London (bin mit British Airways geflogen). An einem der Tage haben wir einen ganztägigen Ausflug mit der Bahn in England gemacht und sind auch mit einer Museumseisenbahn gefahren (ein paar Bilder stelle ich in den nächsten Tagen online), das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Aber ich fliege auch eben gerne. Ich mag übrigens den Flughafen Stuttgart wegen der kurzen Weg.
Der Check-in (inkl. Bordkarte) ist übrigens auch nicht der Zeitfresser – weil das kann von zuhause erledigt werden, sondern es ist die Gepäckaufgabe und der Sicherheitscheck.
Und das ist genau das Problem, wieso AIRail in der jetzigen Form zum Vergessen ist.
Denn:
AIRail ist nur für Flugpassagiere interessant, wenn das Fliegen de facto am Bahnhof beginnt.
Dafür müsste aber zumindest die Gepäckaufgabe möglich sein, am besten auch der Sicherheitscheck und die Zollkontrolle.
Aber seien wir ehrlich, weder die Lufthansa noch die Deutsche Bahn, haben ernsthaft Interesse daran, dies einzurichten, weil es kompliziert ist, weil dafür zusätzlicher Platz, separate Bereiche und zusätzliches Personal benötigt wird. Das kostet eben.
Also lässt die Lufthansa die Passagiere fliegen – die ziehen das sowieso vor – und die Bahn optimiert eben nicht das Angebot für die Flugpassagiere.
Das jetzige AIRail-Angebot (übrigens Cathay Pacific wirbt auch schon damit) ist nur ein Alibi-Angebot, ein besseres Rail&Fly-Angebot eben.
Ich glaube übrigens auch, dass die Deutsche Bahn NIE von Deutschland nach London mit eigenen Zügen fahren wird, weil die Deutsche Bahn eben keine Lust hat, gesonderte Sicherheitsbereiche in den deutschen Bahnhöfen einzurichten. Aber ohne Sicherheitskontrollen darf sie nicht mit Passagieren durch den Eurotunnel fahren.
Mein Fazit:
Solange eben die Bahn- und Fluggesellschaften nicht ernsthaft (!!) kooperieren – mit allen Konsequenzen – wird es eben die kurzen Hüpfer à la Frankfurt-Stuttgart oder München-Nürnberg geben. Zumal der Passagier gerne bereit ist, mal 50 € mehr zu zahlen, wenn er dadurch Zeit und Bequemlichkeit gewinnt.
Ich bin zu Ostern nach Berlin geflogen. Ich hatte nicht eine Sekunde darüber nachgedacht die Strecke mit der Bahn zu fahren, trotz Sparpreisen und BC 25 für 1. Klasse. Wieso? Dauert viel zu lange, zu versüffte Klos in vielen Zügen, Essen&Getränke müsste ich auch mitkalkulieren.
Dennoch ich kombiniere ich gerne mit Flugzeug&Bahn, wenn es Sinn macht. Zum Bespiel, wenn einer anderer günstig gelegener Abflug-/Ankunftsort deutlich Preisvorteile bietet (hey, die Billigflieger meine ich nicht). Ich bin z.B. 2010 von München nach Barcelona geflogen und dann mit dem Zug nach Madrid gefahren. Preislich waren die Madrid-Flüge schon zu ausgebucht und die Bahn ist zwischen Madrid und Barcelona schnell genug.