Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Aber theoretisch bleibt schon die Frage, wie jetzt zum Beispiel ein Blinder sich Ersatzverkehr organisieren soll :)

Es müsste halt endlich mal gesetzlich geregelt sein dass Streik in der Grundversorgung entweder von der Bundesrepublik unter allen Umständen verhindert wird und ebenjene Republik alle daraus entstehenden Mehrkosten trägt oder dass sie alle aus dem Streik entstehenden Mehrkosten trägt - also im Zweifel das Gehalt zahlt, wenn sie schon nicht in der Lage ist diese Grundversorgung anzubieten weil ihr das zu teuer ist. Ist aber vermutlich auch wieder zu teuer...
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Dann sollns halt im Regionalverkehr keine Netze mehr ausschreiben, sondern nur bestimmte Leistungen. Wenn dann mehrere EVU auf jeder Strecke unterwegs sind (auch z.B. auf der S2 in München), dann ist sichergestellt, dass bei Streik eines EVU noch einige Züge fahren.
Wenn aber die EVG mal aus dem Tee kommt und die FdL streiken, ist eh alles dicht.

Und die Frage mit Blinden stellt sich bei SEV durch Bauarbeiten doch ständig. In München haben sowohl arbeitende, als auch streikende(!) Mitarbeiter entsprechende Hifestellung gegebn.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Man könnte natürlich auch einfach ein "verlässliches Grundangebot" einführen - so eine Art festgeschriebener Ersatzfahrplan, der für den Streikfall für alle Seiten verbindlich regelt, was auf jeden Fall an Zügen gefahren wird. So läuft das m.W. übrigens in Italien, aber das ist für Deutschland vermutlich wieder zu banal. Könnte dann ja keiner mehr über den Weltuntergang jammern wie ein 3-jähriger, den Mami nicht vom Kindergarten abgeholt hat.

Kurzer Exkurs noch zur S-Bahn Stuttgart (immerhin: ist sie eingestellt, kommt der übrige Verkehr wenigstens mal pünktlich vorwärts :ph34r:) und ihren Alternativen: Innerhalb von Stuttgart ist das tatsächlich meistens recht einfach, da bietet sich in vielen Fällen die Stadtbahn der SSB geradezu an bzw. diverse SSB-Buslinien. Und die größeren Gemeinden im Umkreis wie z.B. Böblingen, Herrenberg, Esslingen, Plochingen, Waiblingen, Schorndorf, Winnenden, Backnang, Ludwigsburg und Bietigheim haben ja auch noch die wenigen fahrenden RB/RE (plus tlw. FV) als Alternative. Obschon da mancher Zug in der HVZ schon vor dem S-Bahn-Bereich gut voll ist. Soweit, so gut. Dann wirds dünner. Alternative mit Exoten-Charme ist sicherlich Esslingens Trolley-Linie 101, die von Obertürkheim bis Esslingen-Zell halbwegs paralell zur S1 unterwegs ist. Der Rest sind dann diverse Busverbindungen, und die sind halt in Fahrplan und Betriebsqualität stark unterschiedlich ausgeprägt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die GDL behauptet auf ihrer Homepage, die 75% aller Stimmberechtigten gar nicht zu benötigen - und meinen Nachforschungen könnte das sogar stimmen. Die 75% der Stimmberechtigten scheinen in vielen Satzungen von Gewerkschaften festgelegt zu sein (nicht aber bei der GDL), aber laut diversen Internetseiten wohl nicht rechtlich verbindlich. Sicher bin ich mir damit aber nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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autolos
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Beitrag von autolos »

218 466-1 @ 19 Oct 2014, 23:51 hat geschrieben: Dann sollns halt im Regionalverkehr keine Netze mehr ausschreiben, sondern nur bestimmte Leistungen. Wenn dann mehrere EVU auf jeder Strecke unterwegs sind (auch z.B. auf der S2 in München), dann ist sichergestellt, dass bei Streik eines EVU noch einige Züge fahren.
Wenn aber die EVG mal aus dem Tee kommt und die FdL streiken, ist eh alles dicht.

Und die Frage mit Blinden stellt sich bei SEV durch Bauarbeiten doch ständig. In München haben sowohl arbeitende, als auch streikende(!) Mitarbeiter entsprechende Hifestellung gegebn.
Sag mal, ist diese Äußerung mit der GdL-Leitung abgestimmt? Das wäre ja sehr verräterisch, denn die Forderungen gegenüber der DB werden ja auch immer damit begründet, dass man nicht nur DB-Personale, sondern Personale aller EVUs vertreten und gewinnen möchte. Wenn deine Aussage jedoch fundiert ist, wäre das doch der Beleg, dass die GdL in Wirklichkeit gezielt ausschließlich der DB schaden möchte.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

autolos @ 20 Oct 2014, 10:29 hat geschrieben:Sag mal, ist diese Äußerung mit der GdL-Leitung abgestimmt? Das wäre ja sehr verräterisch, denn die Forderungen gegenüber der DB werden ja auch immer damit begründet, dass man nicht nur DB-Personale, sondern Personale aller EVUs vertreten und gewinnen möchte. Wenn deine Aussage jedoch fundiert ist, wäre das doch der Beleg, dass die GdL in Wirklichkeit gezielt ausschließlich der DB schaden möchte.
Nö, das hat nichts mit der GDL zu tun. Ich hatte ja schonmal erwähnt (im Meridian Thema s.i.w.), dass es gewisse Vorteile hätte, wenn sich zwei EVU auf den Taktlinien stündlich oder zweistündlich oder so abwechseln würden.
Wenn ein EVU eine Störung hat, fährt das andere wenigstens zuverlässig. So hat man zumindest einen Zwei- oder Vierstundentakt nahezu garantiert. Bei (S) midestens Stundentakt.
Für die DB hätte das nicht nur Nachteile, denn sie könnte dann ja ggf. auch Leistungen nach Salzburg und auf der Ammerseebahn fahren.
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autolos
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Beitrag von autolos »

@ 218 466-1

Offenbar hast du deine eigene und damit auch meine Aussage nicht verstanden hast. Wenn die GdL alle Lokführer vertritt und einern derartigen Tarifvertrag erreicht und dann streikt, werden alle EVUs bestreikt.
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Beitrag von 218 466-1 »

Nein, das geht ja gar nicht zur selben Zeit. Bei Veolia (aka. BOB, BRB, NOB, HEX, u.a.), agillis, VGB, HzL und anderen EVU sind sicher bereits viele Tf ebenfalls in der GDL organisiert. Da derzeit aber nur bei der DB über TV verhandelt wird, dürfen deren Tf z.Z. wegen Friedenspflicht nicht streiken, d.h. wenn z.B. agillis auch die Hälfte aller (S) in Stuttgart fahren würde, gäbe es dort immer stets mindestens halbierte Traktdichte, wenn bei der DB gestreikt wird oder umgekehrt.
Andererseits würde das u.U. bedeuten, dass die Stuttgarter schon in zwei Jahren (oder wann der agillis TV ausläuft), schon wieder von Streiks betroffen sein würden, aber bis dahin wird die DB ja wieder fahren.
Streiks würde es auf den einzelnen Strecken öfter geben, aber diese würden jeweils nur max. die Häfte aller Züge betreffen.
Aktuell geht es auch nur um Berufsgruppen innerhalb der DB, also neben Tf will die GDL alle ihre Mitglieder vertreten, egal welchen Beruf sie ausüben.
Es stellt sich allerdings die Frage, was einen ZuB bisher dazu bewegt haben könnte, der GDL beizutreten, wo diese doch garnicht für ZuB's zuständig war? :unsure: Ein Bäcker wäre bei der IG Metall auch nicht sinnvoll aufgehoben. Wahrscheinlich sind sie mit der EVG unzufrieden und wollen, dass die GDL eben das erreicht, was sie gerade versucht zu erreichen, nämlich allen Mitarbeitern der DB sinnvoll zur Verfügung stehen zu können.
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autolos
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Beitrag von autolos »

218 466-1 @ 20 Oct 2014, 17:00 hat geschrieben: Nein, das geht ja gar nicht zur selben Zeit. Bei Veolia (aka. BOB, BRB, NOB, HEX, u.a.), agillis, VGB, HzL und anderen EVU sind sicher bereits viele Tf ebenfalls in der GDL organisiert. Da derzeit aber nur bei der DB über TV verhandelt wird, dürfen deren Tf z.Z. wegen Friedenspflicht nicht streiken, d.h. wenn z.B. agillis auch die Hälfte aller (S) in Stuttgart fahren würde, gäbe es dort immer stets mindestens halbierte Traktdichte, wenn bei der DB gestreikt wird oder umgekehrt.
Andererseits würde das u.U. bedeuten, dass die Stuttgarter schon in zwei Jahren (oder wann der agillis TV ausläuft), schon wieder von Streiks betroffen sein würden, aber bis dahin wird die DB ja wieder fahren.
Streiks würde es auf den einzelnen Strecken öfter geben, aber diese würden jeweils nur max. die Häfte aller Züge betreffen.
Aktuell geht es auch nur um Berufsgruppen innerhalb der DB, also neben Tf will die GDL alle ihre Mitglieder vertreten, egal welchen Beruf sie ausüben.
Es stellt sich allerdings die Frage, was einen ZuB bisher dazu bewegt haben könnte, der GDL beizutreten, wo diese doch garnicht für ZuB's zuständig war? :unsure: Ein Bäcker wäre bei der IG Metall auch nicht sinnvoll aufgehoben. Wahrscheinlich sind sie mit der EVG unzufrieden und wollen, dass die GDL eben das erreicht, was sie gerade versucht zu erreichen, nämlich allen Mitarbeitern der DB sinnvoll zur Verfügung stehen zu können.
Ok, du hast es offenbar ernst gemeint. Damit sind also alle Behauptungen, die GdL wolle versuchen, für alle Tf eiheitliche Beschäftigungsbedingungen zu schaffen, gelogen?
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Nö, das kann sie ja machen. Nur muss die GDL das mit den einzelnen EVU extra und zur jeweils gegebenen Zeit verhandeln.
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christian85
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Beitrag von christian85 »

Zu der Thematik Privatbahnen/Streiks:
Bisher kann ich mich nur an einen GDL Streik in diesem Bereich erinnern - der war aber nur beschränkt erfolgreich. Bei der BOB wurde gar nicht gestreikt, bei der BRB war es nur ein Teil der Lokführer, sodass man immer noch im Stundentakt gefahren ist (+einzelne Verstärker). Irgendwann rief die GDL dann bei der BRB nicht mehr zum Streik auf ...

Offenbar werden Privatbahnen weniger bestreikt - woran auch immer das liegt. Man kann dies narürlich auch als Argument sehen, möglichst viele Strecken an private Anbieter zu vergeben, auch wenn dies wohl nicht im Sinne der GDL ist.

Wie stark ein Streikaufruf den Meridian treffen würde, wäre natürlich auch interessant.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Bei der BOB sind nur ganz wenige, oder derzeit gar keiner? bei der GDL. Es wird nicht gewünscht, dass man in dieser Sekte ist. Meridian und BRB hängen da ja auch mit drin, Meridian mehr als die BRB.
Ansonsten wurden schon einige Privatbahnen in der Vergangenheit durch die GDL bestreikt, nur bekommt man das nicht so mit. War es nicht die NOB wo es über ein halbes Jahr ging? Jedenfalls irgendwo da oben.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 20 Oct 2014, 18:20 hat geschrieben: Nö, das kann sie ja machen. Nur muss die GDL das mit den einzelnen EVU extra und zur jeweils gegebenen Zeit verhandeln.
Die GDL will einen TV für alle (also dann doch wieder keine Tarifpluralität?) - würde dann also ggf. auch überall auf ein mal streiken müssen/können, wenn das erreicht ist.

@Martin: ja, war die NOB, wenn auch mit eher geringer Beteiligung ala BOB (der Connex-Haustarif scheint gut zu sein).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

JeDi @ 20 Oct 2014, 20:00 hat geschrieben: Die GDL will einen TV für alle (also dann doch wieder keine Tarifpluralität?)
Ich glaube nicht dass die GDL Tarifpluralität will. Sie wollen nur nicht alles durchwinken, was die EVG so verzapft. Und das läuft dann halt zwangsläufig auf die Tarifpluralität hinaus.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 20 Oct 2014, 06:51 hat geschrieben: Die GDL behauptet auf ihrer Homepage, die 75% aller Stimmberechtigten gar nicht zu benötigen - und meinen Nachforschungen könnte das sogar stimmen. Die 75% der Stimmberechtigten scheinen in vielen Satzungen von Gewerkschaften festgelegt zu sein (nicht aber bei der GDL), aber laut diversen Internetseiten wohl nicht rechtlich verbindlich. Sicher bin ich mir damit aber nicht.
Wie ich gestern bereits fragte - wo hat die GDL ihre Streikordnung oder was auch immer wo diese 75% festgelegt sein könnten.

Antwort - es gibt sie nicht.
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andreas
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Beitrag von andreas »

was würden die Lokführer sagen, wenn die Bahn morgen sagen würde: 10% mehr für die Lokführer, zwei Stunden weniger arbeiten und die GDL darf weiter nur für die Lokführer verhandeln.
Für Weselsky wäre das ja eine Niederlage, die er nicht hinnehmen kann - für die Lokführer wäre das aber eigentlich was zum annehmen.

Und ganz ehrlich, ich versteh nicht, warum die Lokführer Weselsky bei seinen Expansionsplänen unterstützen. Die GDL als Lokführergewerkschaft ist eine kleine, aber feine Gewerkschaft, die was erreicht.
Warum will man das aufs Spiel setzen in dem man zur Rieseneisenbahngewerkschaft wird?
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 20 Oct 2014, 21:03 hat geschrieben: was würden die Lokführer sagen, wenn die Bahn morgen sagen würde: 10% mehr für die Lokführer, zwei Stunden weniger arbeiten und die GDL darf weiter nur für die Lokführer verhandeln.
Für Weselsky wäre das ja eine Niederlage, die er nicht hinnehmen kann - für die Lokführer wäre das aber eigentlich was zum annehmen.
Da auch Claus W. nicht als absoluter Autokrat regiert, müsste er sich ggf. wohl einer Mehrheit seiner Mitglieder beugen, oder? Was passiert, wenn eine Gewerkschaftsführung wider ihre Mitglieder handelt - nun, da sollte manch altgedienter Gewerkschaftler ein Lied singen können, die damalige Transnet hat das ja auch erlebt, wie das so ist, wenn Beitragszahler in Scharen austreten.
Und ganz ehrlich, ich versteh nicht, warum die Lokführer Weselsky bei seinen Expansionsplänen unterstützen. Die GDL als Lokführergewerkschaft ist eine kleine, aber feine Gewerkschaft, die was erreicht. Warum will man das aufs Spiel setzen in dem man zur Rieseneisenbahngewerkschaft wird?
Solidarität mit den Kollegen? Der Zug hört ja nicht hinter dem Führerstand auf - und die Probleme sind durchaus vergleichbar.
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mapic
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Beitrag von mapic »

Martin H. @ 20 Oct 2014, 19:18 hat geschrieben:Bei der BOB sind nur ganz wenige, oder derzeit gar keiner? bei der GDL.
Gar keiner war mal der Fall. Ich weiß nicht, wie es jetzt aussieht. Aber spätestens seitdem der Meridian dabei ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass das noch aktuell ist.

Martin H. @ 20 Oct 2014, 19:18 hat geschrieben:Meridian und BRB hängen da ja auch mit drin, Meridian mehr als die BRB.
Meridian ist BOB. Da gibt es keinen Unterschied. Es handelt sich im Gegensatz zur BRB nur um eine Marke, keine eigene Firma.
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Beitrag von ET 423 »

@146225: 100%ige Zustimmung zum Beitrag, genau das ist der springende Punkt. Die Solidarität ist etwas, was trotz allem noch (irgendwie) geblieben ist...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
andreas
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Beitrag von andreas »

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

ET 423 @ 20 Oct 2014, 21:27 hat geschrieben: @146225: 100%ige Zustimmung zum Beitrag, genau das ist der springende Punkt. Die Solidarität ist etwas, was trotz allem noch (irgendwie) geblieben ist...
Wobei da die Frage ist, ob man die mit der von der GDL (Herrn Weselsky?) geforderten Pluralität nicht eher unnötige Keile treibt. Die Eisenbahnerfamilie (auch wenn die DB damit neuerdings wieder wirbt) ist halt auch nicht mehr das, was sie mal war. Grade in den letzten Jahren muss man doch immer wieder Lokführern erklären, wer eigentlich der Chef am Zug ist.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

ropix @ 20 Oct 2014, 20:47 hat geschrieben:Wie ich gestern bereits fragte - wo hat die GDL ihre Streikordnung oder was auch immer wo diese 75% festgelegt sein könnten.

Antwort - es gibt sie nicht.
Es gibt sie, nur, wurde un einem anderen Forum geklärt. Nur das produziert zum Thema momentan über 100 Beiträge am Tag, ich weiß nicht, wann ich da ggf. mal auf die Suche gehe und zumindest verlinkt war da auch nichts, da nicht direkt öffentlich zugänglich.
Grade in den letzten Jahren muss man doch immer wieder Lokführern erklären, wer eigentlich der Chef am Zug ist.
Außer im DB Fernverkehr und einigen wenigen Privatzügen i.d.R. der Lokführer.

Die EVG spricht ja auch von einer Eisenbahnerfamilie. Will ihre Lokführer zurückholen, als wenn das an der Gewerkschaftszugehörigkeit oder dem Tarifvertrag läge.
EVG und Bahn arbeiten übrigens bereits an einem Tarifvertrag nur für EVG-Lokführer.....
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 20 Oct 2014, 22:13 hat geschrieben: Außer im DB Fernverkehr und einigen wenigen Privatzügen i.d.R. der Lokführer.
Also - auch zu Zeiten als es bei Regio noch Zugführer gab, haben sich diverse Tfs da so aufgeführt, als seien sie die Chefs - spätestens nach dem großen Tarifstreit 2007. Zu der Degradierung hat sich die GDL übrigens - im Gegensatz zur EVG - einfach mal gar nicht geäußert. Dabei liegen ihr die Zugführer doch angeblich so am Herzen?
EVG und Bahn arbeiten übrigens bereits an einem Tarifvertrag nur für EVG-Lokführer.....
Wäre umgekehrt ein Indiz dafür, dass man tatsächlich gewillt ist, über einen Tarifvertrag für GDL-Zub zu reden?
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Beitrag von Rev »

Martin H. @ 20 Oct 2014, 19:18 hat geschrieben: Bei der BOB sind nur ganz wenige, oder derzeit gar keiner? bei der GDL. Es wird nicht gewünscht, dass man in dieser Sekte ist. Meridian und BRB hängen da ja auch mit drin, Meridian mehr als die BRB.
Ansonsten wurden schon einige Privatbahnen in der Vergangenheit durch die GDL bestreikt, nur bekommt man das nicht so mit. War es nicht die NOB wo es über ein halbes Jahr ging? Jedenfalls irgendwo da oben.
Jop war die NOB gab auch ein gewisses Medien echo

https://www.youtube.com/watch?v=kN-Gps6yiPY


Ich hoffe allerdings nicht das das ähnliche Züge anmint...
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Beitrag von Andre_HD »

Aktuelles zum Streik gibt es nun von Herrn Weselsky persönlich auf seinem Twitter Account
https://twitter.com/ClausWeselsky

:)
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von JLanthyer »

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/stre...l-13220194.html

Der im obigen Beitrag verlinkten Account ist ein satirischer Account.
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Beitrag von Andre_HD »

Schön, das du noch einmal darauf hingewiesen hast, sonst wäre sicherlich niemand von alleine darauf gekommen! :lol:
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von ropix »

Aber vermutlich auch nicht jeder...
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

http://www.heute.de/lokfuehrer-arbeiten-wi...r-35506874.html

Diese Meldung... Streik im Herbstferien (In welchem Bundesland?). Inkludiert das auch das Wochenende? Da bleibt bei so was einem die Spucke weg!

Herr Weselsky gehört wegen seinem freiheitsberaubenden Verhalten aus dem Amt entfernt und vors Gericht gestellt!

DAS REISE- UND MOBILITÄTSRECHT IST GENAUSO EIN HOHES GUT, WIE DAS MISSBRÄUCHLICH GENUTZTE STREIKRECHT!!! UND WAS ER MACHT HAT, DAS NIX MIT DEM VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT UND DEMOKRATISCHES HANDELN ZU TUN!!! :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry: :angry:
Und der Herr Narrelsky sollte mal daran denken, daß er nicht mehr in der DDR, sondern in der Bundesrepublik lebt und hier gelten völlig andere Rechte, Sitten und Moral, als in der damaligen DDR, in die er einst lebte.

Nachtrag: Zitat:
-->
"Die Bahn hat uns zu dem Streik gezwungen", sagte GDL-Chef Claus Weselsky im ZDF heute journal. Es gebe erstmal eine Streikpause, der nächste Streik wäre frühestens in sieben Tagen.

(18.10.2014)<--
Das stimmt nicht! Nicht die Bahn hat die GDL zum Streik gezwungen. Die GDL war das selber! Wer den Betrieb von sich aus bestreikt, bricht den Krieg vom Zaun!
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