Ladenschluss

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Paul
Tripel-Ass
Beiträge: 160
Registriert: 31 Jul 2006, 14:34

Beitrag von Paul »

wenn ich mir das mal so rein statistisch betrachte, gings dem gewöhnlichen Bundesbürger wohl zu den Zeiten am besten, als die Geschäfte 18:00 schlossen und es den langen Donnerstag gab B)
sollte man eventuell wieder einführen :D

Paul
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Trotz Verbot: "Rebellen" öffnen

Eine ganz eigene Vorstellung von der Liberalisierung des Ladenschlusses und von der Forcierung ihrer Hauptstadt als Weltstadt haben 5 Ladeninhaber in Wien. Diese öffneten vergangenen Sonntag illegal. Ihnen drohen Bußgelder von bis zu 2.500 EUR. Die Ladeninhaber wollen auch die nächsten Sonntage öffnen.

http://wien.orf.at/stories/155301/
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

Wer noch gute Argumente gegen die Sonntagsoeffnung braucht, wird sie in diesem informativen Artikel finden:

zB
Statt Nachbarn um Milch zu bitten, fährt man zum Einkaufszentrum.
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m2/wirtscha...ikel/866/93773/
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 6 Dec 2006, 17:34 hat geschrieben: Wer noch gute Argumente gegen die Sonntagsoeffnung braucht, wird sie in diesem informativen Artikel finden:
zB
Statt Nachbarn um Milch zu bitten, fährt man zum Einkaufszentrum.
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m2/wirtscha...ikel/866/93773/
Ich hab's heute früh schon gelesen. Ich will den Artikel als Meinung durchgehen lassen, wenngleich ich manches ziemlich lächerlich finde. Wie zum Beispiel die Milch. Wenn mir zufällig die Milch am Montag Vormittag ausgeht, gehe ich nicht zur Nachbarin. Um das Zwischenmenschliche zu fördern, sollten die Geschäfte der Logik nach nur möglichst selten öffnen. Dann müsste man mindestens auf die ganz alten Öffnungszeiten von vor 1996 zurückgehen. Nur hat man damals auch schon die Anonymisierung der großen Wohnblocks im Besonderen und der Gesellschaft im Allgemeinen beklagt. Komisch!?

Warum aber etwa Chinabringdienstboten spät abends und am Sonntag arbeiten sollen, Verkäufer aber nicht, erklärt mir der Artikel auch nicht schlüssig. :(
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Um Bayern herum: Ladenschluss bereits zum Teil liberalisiert
Umsatzeinbußen in Bayern befürchtet


Der Geschäftsführer des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels, Bernd Ohlmann, befürchtet Umsatzeinbußen, da Kunden in den angrenzenden Bundesländern einkaufen werden. Dort dürfen die Läden teilweise jetzt schon länger öffnen, etwa in Hessen.

Beispielsweise wird für die Regionen Coburg und Aschaffenburg ein Einkaufstourismus prognostiziert. In ein paar Monaten könnte Baden-Württemberg mit liberalisierten Öffnungszeiten dazukommen.

Quelle: http://www.bietigheimerzeitung.de/html/new...artikel=2578198

Kommentar: Wenn Baden-Württemberg im Frühjahr oder Sommer nachzieht, werden einige Grenzer wohl nach Ulm zum Einkaufen fahren.

Allerdings glaube ich nicht an dramatische Umsatzeinbußen. Die meisten werden wohl lieber bis 20:00 in Bayern einkaufen, als weit zu fahren, um vielleicht zwei Stunden länger shoppen zu gehen. Anders könnte es bei den Sonntagen aussehen. Allerdings werden die Sonntagsregelungen in den Nachbarländern kaum verändert. Selbst wenn Bayern alle verkaufsoffenen Sonntage abschafft (sind maximal 4), wie es von einigen CSUlern gefordert wird, dürfte auf das Jahr gerechnet ein bayerischer Händler keine so großen Einbußen haben, dass er deswegen Pleite geht. In den ganz starken Regionen wie München hat die Liberalisierung in den Nachbarbundesländern vermutlich überhaupt keine Auswirkung. Gut, ein paar Leute werden vielleicht mal sonntags nach Berlin zum Einkaufen fliegen, das dürfte sich aber sehr stark in Grenzen halten.

Deswegen glaube ich, dass diese Nachbarlandkonkurrenz maßlos überschätzt wird. Deswegen wird Bayern wohl kaum nachziehen. Wenn schon, dann aus anderen Gründen. Allerdings könnte die Nachbarlandkonkurrenz von progressiven CSUlern als Vorwand benutzt werden, um eine Ladenschlussliberalisierung in Bayern zu forcieren. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass sich hier vor der nächsten Landtags- und Bundestagswahl noch was tut. Gerade vor der Landtagswahl im Herbst 2008 wird man kaum die Hälfte der bayerischen Bevölkerung, die gegen eine Liberalisierung ist, mit einem neuen Ladenöffnungsgesetz verärgern wollen.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

Bisher im Weinachtsgeschaeft nur sehr wenig neue Jobs im EInzelhandel.

http://www.focus.de/jobs/jobcenter/verkauf..._aid_26912.html
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

LugPaj @ 12 Dec 2006, 11:04 hat geschrieben: Bisher im Weinachtsgeschaeft nur sehr wenig neue Jobs im EInzelhandel.

http://www.focus.de/jobs/jobcenter/verkauf..._aid_26912.html
Die meisten Händler wollen die ersten Wochen die längeren Öffnungszeiten mit bestehendem Personal realisieren und erst dann - bei Erfolg - neues Personal einstellen. Ferner ist der Ladenschluss ja noch längst nicht im gesamten Bundesgebiet liberalisiert. Im Artikel wurde übrigens ausdrücklich kein Bezug zur Ladenschlussliberalisierung hergestellt.

Es ist im Artikel nur die Rede davon, dass die "Nachfrage nach Service- und Verkaufskräften erneut zurückging". Man könnte sich natürlich auch fragen, ob der Rückgang ohne Ladenschlussliberalisierung nicht vielleicht viel höher gewesen wäre.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Hier noch ein Bleistift, der zeigt, dass die Leute auch außerhalb Berlins gerne zwischen 20 und 22 Uhr einkaufen, und zwar in Kölle:

http://www.ksta.de/html/artikel/1162473160909.shtml
Paul
Tripel-Ass
Beiträge: 160
Registriert: 31 Jul 2006, 14:34

Beitrag von Paul »

Das mit dem guten Umsatz ist zumeist das Pfeifen im Walde. Irgenwann im Nächsten Jahr, werden wir es genauer erfahren. In den letzten Jahren wurde dann nämlich über erneut zurückgegangenen Umsatz gejammert. Die geschäfte können sich letzlich auch immer weniger (qualifiziertes) Personal leisten. haben sie doch bei gleichem oder nachlassendem Umsatz, einen höheren Aufwand. Es ist schon ein erheblicher Unterschied ob ich den Laden 58 oder 75 Stunden die Woche offen habe.
Denn an dem Fakt, das die Kunden nur die gleiche Menge Geld oder eher weniger zur Verfügung haben ändert die längere Öffnungszeit eben nichts. Für manche Geschäfte könnte sich das gar als Nachteil herausstellen. Wenn die Kunden nämlich preisbewußter kaufen, weil sie mehr Zeit zum (aus)wählen haben.

Paul
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Paul @ 12 Dec 2006, 17:24 hat geschrieben: Denn an dem Fakt, das die Kunden nur die gleiche Menge Geld oder eher weniger zur Verfügung haben ändert die längere Öffnungszeit eben nichts. Für manche Geschäfte könnte sich das gar als Nachteil herausstellen. Wenn die Kunden nämlich preisbewußter kaufen, weil sie mehr Zeit zum (aus)wählen haben.
Dein letztes Argument spräche aber von Kundenseite für eine Liberalisierung des Ladenschlusses. :)
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Hamburg schafft Ladenschluss ab

Jetzt auch Hamburg. Von Januar 2007 an dürfen die Hamburger Läden Montag bis Samstag von 0 bis 24 Uhr öffnen. Ebenso darf an bis zu vier Sonntagen geöffnet werden, die aber nicht in der Adventszeit liegen dürfen.

http://www.welt.de/data/2006/12/14/1144852.html

Bald heißt es nur noch in Bayern und im Saarland "Sehr verehrte Kunden: Wir schließen in 5 Minuten. Bitte begeben Sie sich unverzüglich zu den Kassen." :(
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

MdL Herbert Fischer (CSU): Kommunen sollen selbst über Ladenschluss entscheiden dürfen

Nachdem ich geschworen habe, ein paar Monate Ruhe mit dem Thema zu geben und das auch eingehalten habe, finde ich es nun an der Zeit, darauf hinzuweisen, dass die Thematik in Bayern offenbar fast eingeschlafen ist. Nun wurde in fast ganz Deutschland der Ladenschluss stark liberalisiert oder werktags ganz abgeschafft, nur in unserem schönen CSU- ähhh Bayern-Land nicht.

Gut, der Ladenschluss ist in den anderen Bundesländern bis auf wenige Ausnahmen ein Flop. Die Kaufhäuser öffnen nicht länger, haben es größtenteils nicht mal probiert. Einige Supermärkte aber haben auf, etwas solche, die an Ausfallstraßen liegen. Das aber ist doch schon einmal nicht schlecht.

Ich denke aber, man sollte das nicht als Anlass nehmen, das in Bayern zu vergessen. Klar, die CSU hat jetzt andere Sorgen. Immerhin aber ist der designierte CSU-Parteichef, Erwin Huber, ein Befürworter für die Liberalisierung. Zumindest war es noch vor kurzem.

Das Einzige, was es wirklich an "Neuem" in Bayern gibt, ist der folgende Artikel

http://www.neumarktonline.de/art.php?newsid=48533

Hier fordert das Mitglied des Landtags, Herbert Fischer (CSU), weiter eine Liberalisierung des Ladenschlusses. Allerdings will er, dass die Kommunen das selbst entscheiden.

Ich befürchte aber in München, dass OB Ude (SPD), der sich nach meinem Empfinden bislang nicht als Freund einer Liberalisierung hervorgetan hat, dann beschließt, dass in München alles beim Alten bleibt. Ich schätze, er wird den Geschäften in der Innenstadt ein paar Mal im Jahr erlauben, bei speziellen Anlässen länger zu öffnen, wenn überhaupt. Das aber wäre ein Witz.

Daher: Lasst das doch die Geschäfte entscheiden. Es kann nicht sein, dass erst eine Einigung in ganz Deutschland scheitert, das dann an die Länger übertragen wird, die das dann an die Kommunen übertragen und letztendlich sich nur die Kompetenzen verschieben und kein Geschäft in München auch nur eine Minute länger öffnet (nur im Rest der Republik). Ganz im Gegenteil, es gibt hohe Bußgelder für Zuwiderhandlungen. Möbelhäuser etwa dürfen schon seit Längerem außerhalb der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten öffnen, aber nicht verkaufen. Hier geht es angeblich um den Schutz der Verkäufer, aber das Wachpersonal darf/muss arbeiten. Wer sagt eigentlich, dass Verkäufer stärker geschützt werden müssen als das Wachpersonal?

Ein kleine Hoffnung gibt es, dass bestimmte Gemeinden im Münchner Umland es wagen, den Ladenschluss abzuschaffen und dann Druck auf München ausüben, weil den Münchner Geschäften die Kunden wegbleiben. Das ist aber nur eine sehr kleine Hoffnung, zumal es erst einmal zu der kommunalen Regelung kommen muss. Ich vermute daher: Die Chance zur Liberalisierung gab es in Bayern nur ein einziges Mal und bei diesem einen Male wurde sie verpasst.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass Ude (auch wenn ich deine Einschaetzung in dessen Praeferenzen teile) sich dem Druck in Muenchen wiedersetzen koennte. Aber wenn doch, wuerden doch sicherlich nahe Umlandgemeinden diesen Markt beackern.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

LugPaj @ 12 Apr 2007, 12:57 hat geschrieben: Ehrlich gesagt kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass Ude (auch wenn ich deine Einschaetzung in dessen Praeferenzen teile) sich dem Druck in Muenchen wiedersetzen koennte.
Es wäre die Frage, welcher Druck stärker wäre: der des Einzelhandels oder der seiner Partei...
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

solange in BW, Hessen und Thüringen net einige Einzelhändler ernst machen, dürfte sich in Bayern eh nix ändern. Vor den Wahlen im nächsten Jahr sowoieso net
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 12 Apr 2007, 19:29 hat geschrieben: solange in BW, Hessen und Thüringen net einige Einzelhändler ernst machen, dürfte sich in Bayern eh nix ändern. Vor den Wahlen im nächsten Jahr sowoieso net
In den genannten Ländern ist ja liberalisiert, wobei in BW meines Wissens das Gesetzt erst vor kurzem beschlossen wurde.

Aber Du meinst eher, dass es möglich ist, zu öffnen, es aber kein Händler tut? Also, da wäre ich mir nicht so sicher. Es ist durchaus möglich, dass in Hessen einige Läden länger auf haben. Allerdings schadet das der bayerischen Wirtschaft nicht mal im Promillebereich, vermute ich.

Svhade, was da in Bayern abgeht. Wenn es mehr Restriktionen bedeutet

(- Egoshoort-Verbot, Beckstein will bereits den Besitz durch Erwachsene unter Strafe stellen, welche die Spiele mal legal gekauft haben. Gleichsetzung mit dem Besitz von Kinderpornografie, was ich persönlich für eine Frechheit halte. Wie es aussieht, muss ich meine legal gekauften Spiele bald in den Shredder geben, mir blutet das Herz.

- schärfere Sicherheitsgesetze, mehr Überwachungsstaat

usw.)

ist Bayern immer am schnellsten und härtesten, mehr Liberalisierung wird aber auf den St.-Nimmerleins-Tag verschoben...
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

solange die Einzelhändler in den Randlagen Bayerns net spürbare Verluste beklagen, wird alles so bleiben wie es ist
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

Das bezweifle ich mal. Das Thema landet nach der Wahl sicherlich wieder auf der Agenda, v.a. weil die CSU Fuehrung (Huber/Beckstein/...) mehr oder weniger PRO-Lockerung sind.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

LugPaj @ 15 Apr 2007, 01:06 hat geschrieben: Das bezweifle ich mal. Das Thema landet nach der Wahl sicherlich wieder auf der Agenda, v.a. weil die CSU Fuehrung (Huber/Beckstein/...) mehr oder weniger PRO-Lockerung sind.
mag sein, aber dann sicher net vor 2009. Man wird sich hüten, das zum Wahlkampfthema zu machen
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

TramPolin @ 12 Apr 2007, 19:43 hat geschrieben: ist Bayern immer am schnellsten und härtesten, mehr Liberalisierung wird aber auf den St.-Nimmerleins-Tag verschoben...
Dafür hat Bayern auch die geringste Kriminalitätsrate und die höchste Aufklärungsquote.

Beim Ladenschluss bin ich für eine Aufhebung der gesetzlichen Vorschriften, so dass jeder selbst entscheiden kann, das werden dann eh nur die Geschäfte und Märkte in Städten und deren Randbereich sein. Auf dem Land machen doch jetzt Supermärkte und andere tw. schon um 19 Uhr dicht oder vor 20 Uhr ist schon gähnende Leere.
Eins muss dahingehend aber kommen: Ein Zuschlag für die eh mies bezahlten Angestellten des Einzelhandels für Einsätze z. B. nach 20 Uhr. Die Wirtschaft fordert ja immer nur mehr Leistung für weniger Bezahlung, das senkt die Motivation und wird irgendwann Probleme bereiten.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Übrigens haben noch ein paar Länder - weitgehend unbemerkt von der Presse - zum 01.04.2007 nachgezogen. Nur Mecklenburg-Vorpommern fehlt noch (die bereiten es gerade vor). Sonst haben außer dem Saarland und Bayern alle Bundesländer liberalisiert, davon fast alle mit mit mindestens einer 5*24-Regelung. Nur Sachsen und Rheinland-Pfalz haben 22:00 Uhr.

Das strengte Ladenschlussgesetz weist derzeit damit damit Bayern auf, knapp vor dem Saarland, wo zumindest einen 1 Tag im Jahr die Geschäfte länger als bis 20:00 öffnen dürfen (selbst redend ein Witz, hätte man gleich lassen können).

Edit: Schlusskommentare entfernt - muss eigentlich nicht sein...
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Ich nehme mal die Karlsruher Innenstadt als liberalisiertes Beispiel: Öffnungszeiten weiterhin bis 20 Uhr, außer an Donnerstagen wo bis 22 Uhr geöffnet wird.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 15 Apr 2007, 02:10 hat geschrieben: Ich nehme mal die Karlsruher Innenstadt als liberalisiertes Beispiel: Öffnungszeiten weiterhin bis 20 Uhr, außer an Donnerstagen wo bis 22 Uhr geöffnet wird.
In Karlsruhe ist ja der Ladenschluss eben erst liberalisiert worden. Letztendlich kann es Jahre dauern, bis es sich durchsetzt und in 90 % aller Geschäfte wird es wahrscheinlich nicht funktionieren.

Wenn es aber wo klappen kann, dann in den wirklichen Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt usw. Hier ist Karlsruhe eher ein Grenzfall.

Auch wenn es nicht funktioniert, wäre ich für ein Stück Deregulierung. Selbst wenn es nur darum geht, dass Ladenbesitzer in Bayern Angst haben müssen, wenn sie um eine Minute nach 8 noch einen Kunden reinlassen und den bedienen. Dann wird ein deftiges Bußgeld fällig, wenn man erwischt wird. Für was eigentlich? Gerecht? Klar, der Ladeninhaber verhält sich gegenüber den anderen Geschäften unfair und muss daher mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden. Wirklich?
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

TramPolin @ 15 Apr 2007, 02:22 hat geschrieben: In Karlsruhe ist ja der Ladenschluss eben erst liberalisiert worden. Letztendlich kann es Jahre dauern, bis es sich durchsetzt und in 90 % aller Geschäfte wird es wahrscheinlich nicht funktionieren.

Wenn es aber wo klappen kann, dann in den wirklichen Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt usw. Hier ist Karlsruhe eher ein Grenzfall.

Auch wenn es nicht funktioniert, wäre ich für ein Stück Deregulierung. Selbst wenn es nur darum geht, dass Ladenbesitzer in Bayern Angst haben müssen, wenn sie um eine Minute nach 8 noch einen Kunden reinlassen und den bedienen. Dann wird ein deftiges Bußgeld fällig, wenn man erwischt wird. Für was eigentlich? Gerecht? Klar, der Ladeninhaber verhält sich gegenüber den anderen Geschäften unfair und muss daher mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden. Wirklich?
Ich stimme dir schon zu und finde dass man auch in Bayern die Zeiten generell freigeben sollte. Dann kann jedes Geschäft entscheiden wie lange es öffnet, allerdings sollten sich die Läden in Innenstädten und Einkaufszentren schon abstimmen.
Wichtig ist das alles eh nur für Großstädte, wie bereits erwähnt, denn gerade auf dem Land wird schon heute nicht mal die bestehende Öffnungszeit ausgenutzt.

Ich bin auch ein Gegner davon dass man Orten vorschreibt wie groß ein neuer Supermarkt sein darf bzw. Neuansiedlungen zugunsten bestehender Märkte verhindert. Wer gut ist setzt sich durch.
Und ich als Hypermarktfan (kenn man den Begriff in Deutschland eigentlich?) will einen Markt wo ich alles finde und die Auswahl zwischen vielen Herstellern des gleichen Produktes habe und nicht diese Minimalauswahl der Discounter. Gibts ein Land in Europa dass so wenige Groß-Supermärkte hat?
Carrefour wäre eine tolle Sache, schade dass die nicht kommen :(
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Mittlerweile hab ich mir sagen lassen, daß sich in NRW die liberalisierten Gesetze und die folgenden Öffnungszeiten als Flop erweisen. Die Kaufhäuser wollen von 22Uhr erstmal auf 21 Uhr zurückschrauben, weil der Kundenandrang fehlt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 15 Apr 2007, 03:18 hat geschrieben:Mittlerweile hab ich mir sagen lassen, daß sich in NRW die liberalisierten Gesetze und die folgenden Öffnungszeiten als Flop erweisen. Die Kaufhäuser wollen von 22Uhr erstmal auf 21 Uhr zurückschrauben, weil der Kundenandrang fehlt.
Das ist sicher dramatisch und führt wohl in Bayern dazu, dass sich nichts ändert. Der wirtschaftliche Druck, was zu ändern, fällt dadurch komplett weg.

Ich habe mir aber auch sagen lassen, dass einzelne Geschäfte sehr gute Erfahrung machen. Die schon zitierten Supermärkte an Ausfallstraßen.

Was wäre generell so schlimm, wenn etwa in München ein paar Supermärkte sehr lange oder gar rund um die Ihr auf haben?

Von den Gegnern einer Liberalisierung wurde ja der Schutz der Verkäufer im Einzelhandel ins Feld geführt. Wenn das nur einige wenige Verkäufer tangiert, spräche ja nichts gegen Liberalisierung. Die Argumente "Flop" und "Verkäuferschutz" widersprechen sich gegenseitig.

Warum genießt der Verkäufer im Einzelhandel als so ziemliche einzige Berufsgruppe Arbeitszeitenschutz?

Warum wird das Wachpersonal nicht geschützt bei Möbelhäusern, die sonntags öffnen? Warum wird der Verkäufer in einem Pizzadienst nachts zwischen 20:00 und 23:00 nicht geschützt?

Warum dürfen Tankstellen ab 20:00 offiziell Lebensmittel nur in Kleinstmengen abgeben? Die Verkäufer arbeiten doch ohnehin? Wer schützt hier wen? Die Bürokratie sich selbst?

Wenn es jemand ernst meint mit dem Schutz der Familie und der Mitarbeiter, dann müsste man allen Berufen ein Arbeitsverbot erteilen, deren Leistungen nicht unbedingt notwendig sind. Das fordern aber die Gegner der Liberalisierung seltsamerweise nicht. Ohne mich mit den Verkäufern im Einzelhandel anlegen zu wollen, aber warum genießen diese diesen Schutz? Ist die Arbeit besonders schwer?

Ich meine, dass hier irrsinnige Vorschriften existieren, die viele einfach so hinnehmen und die häufig nicht mehr hinterfragt werden. Alles hat mal einem hehren Ziel gedient, an das man sich aber nicht mehr erinnern kann.

Es ist die von Ephraim Kishon (1924-2005) beschriebene landwirtschaftliche Maschine. Diese pflanzt Kartoffeln, bewässert sie, erntet sie, wäscht sie, kocht sie und isst sie auf. Die Maschine, die man als Analogie zur Bürokratie sehen könnte, dient einem Selbstzweck. Die Bürokratie nährt sich selbst.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 15 Apr 2007, 09:42 hat geschrieben: Das ist sicher dramatisch und führt wohl in Bayern dazu, dass sich nichts ändert. Der wirtschaftliche Druck, was zu ändern, fällt dadurch komplett weg.
Bei aller Liebe, das ist sicher nicht dramatisch... Abgesehen davon, daß hellen Abende erst begonnen haben, an denen die potentiellen Kunden das Einkaufen am abend für sich erst entdecken...
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 15 Apr 2007, 10:09 hat geschrieben: Bei aller Liebe, das ist sicher nicht dramatisch... Abgesehen davon, daß hellen Abende erst begonnen haben, an denen die potentiellen Kunden das Einkaufen am abend für sich erst entdecken...
Stimmt: Dramatisch ist ein Unglück (ein Unfall etwa). Aber Übertreibung ist ein zulässiges Stilmittel, das ich mir zu Eigen gemacht habe.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

Ja, ja, Ihr Journalisten müßt ja immer ein wenig übertreiben, um gelesen zu werden... ;)
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

TramPolin (ex-Tra(u)mmann) ist ein angenehmer Journalist und User im Eisenbahnforum.
Antworten