Ladenschluss

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3247
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Beitrag von 3247 »

KBS 855 @ 15 Apr 2007, 17:17 hat geschrieben:München ist nicht nur mit Einkaufszentren unterversorgt,...
Das Stachus-Einkaufszentrum mit 53 Läden (Quelle: WWW LH M), die beiden angrenzenden großen Kaufhäuser nicht mitgezählt, gibt es übrigens auch noch.
sondern auch mit "Hypermärkten" (in Deutschland meist SB-Markt genannt) wie Globus, Interspar oder Carrefour.
Echt schade, den Carrefour würde ich mir in München wünschen, am besten (Vorsicht Wortspiel) an jeder Kreuzung  :D
Auch in anderen Großstädten gibt es nicht an jeder Kreuzung einen Hypermarkt. Und statt Carrefour gibt es bei uns eben Kaufland, Marktkauf, Real oder V-Markt (ja, auch in München).
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

3247 @ 15 Apr 2007, 19:01 hat geschrieben: Das Stachus-Einkaufszentrum mit 53 Läden (Quelle: WWW LH M), die beiden angrenzenden großen Kaufhäuser nicht mitgezählt, gibt es übrigens auch noch.
Das war ja mal das größte unterirdische Ladenzentrum Europas, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Aber da sind wohl lange vergangene Zeiten und andere Zentren sind daran vorbeigezogen. Weiß jemand, ob's da eine Rangliste gibt?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 15 Apr 2007, 19:04 hat geschrieben: Das war ja mal das größte unterirdische Ladenzentrum Europas, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Aber da sind wohl lange vergangene Zeiten und andere Zentren sind daran vorbeigezogen. Weiß jemand, ob's da eine Rangliste gibt?
zumindest in Deutschland ist mir kein grösseres unterirdisches bekannt, in Europa dürfte es auch noch zumindest in den Top5 sein
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Oliver-BergamLaim @ 15 Apr 2007, 16:59 hat geschrieben:
KBS 855 @ 15 Apr 2007, 16:27 hat geschrieben:Eben, vergleicht mal die Einkaufszentren mit Wien, Berlin oder Hamburg, dann ist München schlecht dran.
Da ist München in der Tat sehr schlecht dran. Für 1,3 Millionen Einwohner gibt es gerade mal drei richtige Einkaufszentren, vor der Eröffnung der Riem-Arcaden waren es gerade mal zwei.
München mag mit Einkaufszentren unterversorgt sein, aber das ist nicht das Problem.
Ich habe ja einige Städte im Osten kennengelernt, die ihr Einkaufsparadies haben, mit der Folge, daß selbst größere Städte eine vollkommen renovierte, aber kaputte (=vereinsamte) Innenstadt haben.

Ich weiß es sehr wohl zu schätzen, daß ich in meinem unmittelbaren Einzugsgebiet mehrere Supermärkte, Gemüsehändler, Bioläden, andere kleine Läden habe, die mir kein Einkaufszentrum bieten kann. Die Dienstleistung macht sich (gerade in den kleineren Läden) eben nicht (nur) an den Öffnungszeiten fest, sondern an anderen Dingen (daß man mich kennt!).

Ich finde es wunderbar, daß ich bepackt mit Rucksack und Einkaufstasche einkaufen gehen kann und zwischendurch in der Weißenburger Straße ein Schwätzchen halten kann - und das unter freiem Himmel! Das kann mir kein Einkaufszentrum, zu dem ich (mit ÖV oder IV) erst einmal hinkommen muß, bieten. Und nach 20 Uhr raffe ich mich nicht auf, ins PEP (das von mir aus nahegelegenste EKZ) zu fahren...

Ich bringe noch ein ganz blödes Beispiel, um meine These zu untermauern:
Mein Stamm-Tabakhändler ist in Neuhausen (weil ich dort arbeite). Dort kaufe ich mittlerweile meine Tabakvorräte (auch wenn ich fünf Tage am Stück frei habe) und mein Fußball-Monatsheft. Mit ihm rede ich über Fußball (daß er Sechzger- und ich Bayern-Fan bin, würzt das Ganze nur ein wenig), andere wichtige Dinge des Lebens - und er ist zu unseren Kindern und Jugendlichen (mehrfach behindert) sehr nett (redet mit ihnen!) und lässt ihnen immer Gummibärchen oder andere Süßigkeiten zukommen. Das bietet mir leider kein Tabak-Kettenhändler im Einkaufszentrum oder am Bahnhof. Da kann ich es auch hervorragend verschmerzen, daß er Dienstag nachmittag geschlossen hat. Von der Liberalisierung hat er wohl nicht viel, weil er junger Familienvater ist. Und sein Laden wirft nicht so viel ab, daß er jemanden reinstellen könnte, der nach 18 Uhr noch großen Reibach macht.

Was ich damits sagen will:
Ganz so einfach und pauschal ist das mit der Liberalisierung nicht. Das rund um die Uhr geöffnete Einkaufszentrum auf dem freien Feld mag unheimlich praktisch sein. aber das Gelobte Land ist es auch nicht...
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 16 Apr 2007, 00:49 hat geschrieben:München mag mit Einkaufszentren unterversorgt sein, aber das ist nicht das Problem. [...]  Ich finde es wunderbar, daß ich bepackt mit Rucksack und Einkaufstasche einkaufen gehen kann und zwischendurch in der Weißenburger Straße ein Schwätzchen halten kann - und das unter freiem Himmel! [...]
Manche Deiner Artikel machen mich nachdenklich. Im Zuge eines immer härtern Wettbewerbs und Rationalisierungsdrucks wird es sicher immer seltener werden, mit einem Ladeninhaber oder einem Verkäufer ein Schwätzchen halten zu können. Klar, wenn einer selbst den Laden führt, geht das noch. Es ist aber eher eine untergehende Kultur, auch wenn es die eine oder andere Neugründung kleiner Läden gibt.

Gut fände ich es, wenn man den Ladeninhabern erlauben würde, dass sie auch sonntags ein paar Stunden öffnen, wenn sie selbst oder nahe Verwandte hinter dem Tresen stehen. Dafür machen sie halt an einem zusätzliche Werktag zu. Ich könnte mir vorstellen, dass der Sonntag zu höheren Wocheneinnahmen führt, weil man eine Kompensation zum Wettbewerbsnachteil durch die großen Einkaufszentren hätte. Aber im katholisch-konservativen Bayern sind meine Vorschläge Blasphemie.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 16 Apr 2007, 01:11 hat geschrieben:Manche Deiner Artikel machen mich nachdenklich.
Ich fühle mich geadelt - und das ist keine Ironie! Wären es viele, würde ich abheben... ;)
TramPolin @ 16 Apr 2007, 01:11 hat geschrieben:Im Zuge eines immer härtern Wettbewerbs und Rationalisierungsdrucks wird es sicher immer seltener werden, mit einem Ladeninhaber oder einem Verkäufer ein Schwätzchen halten zu können.
Als von meinen Kolleginnen bezeichneter Großmeister des Smaltalks habe ich ja uch eine Verantwortung (und als Single ein Ansprachebedürfnis)...

TramPolin @ 16 Apr 2007, 01:11 hat geschrieben:Gut fände ich es, wenn man den Ladeninhabern erlauben würde, dass sie auch sonntags ein paar Stunden öffnen, wenn sie selbst oder nahe Verwandte hinter dem Tresen stehen.
Ja, das fände ich auch begrüßenswert.
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Beitrag von KBS 855 »

In Baden-Württemberg haben übrigens jetzt viele große Märkte Mo-Sa bis 22 Uhr geöffnet, z. B. Kaufland und Wal-Mart (wird ja leider bald Ramsch-Real bzw. ist es tw. schon, oftmals mit Verkleinerung der Verkaufsfläche, das tut weh!!!).

Sorry, wenn jemand Vergleiche ziehen will, aber Real, Kaufland & Co. kommen doch nicht an einen Carrefour ran. War von euch schon mal jemand in einem Carrefour? Ich glaube dann zieht keiner mehr Parallelen zu Kaufland etc.
Am ehesten geht da noch Globus, der ist recht annehmbar. Freilassinger werden das bald zu schätzen wissen, aber die haben ja auch nicht weit zum Interspar.

Carrefour nach Bayern, das wär ein Traum :wub:
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Beitrag von LugPaj »

Oliver-BergamLaim @ 15 Apr 2007, 17:09 hat geschrieben: Wie konkret sind denn die Planungen für die Pasing Arcaden, wie groß werden sie und wann ist Baubeginn?
Pasing Arkaden:
14.000 qm Ladenflächen, 3.000qm Gastronomie, Baubeginn, wie schon geschrieben, wohl noch dieses Jahr.

Ausserdem ist derzeit ein Einkauszentrum an der U-Bahnstation Dülferstr. in Bau (mit direktem Zugang von der U-Bahn)
Verkaufsflaeche: 16.000 qm.
Link zB: http://www.live-aus-muenchen.de/default.as...&ArticleId=1154

Weiterhin ist ein groesseres Zentrum noch in Obersendling / Ratzinger Platz geplant.
Verkaufsflaeche 20.000 qm - 35.000 qm (meines Wissens noch nicht entschieden)
Link zB: http://www.sendlingeranzeiger.de/Redaktion...okales/8677.htm
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Beitrag von TramPolin »

Wiener Ladenschlussrebellen zu hohen Strafen verurteilt

http://derstandard.at/?url=/?id=2869982

Gut, die haben gegen geltendes Recht verstoßen. Aber warum gleich so drakonische Strafen?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

die Strafen sind berechtigt, schliesslich kann net jeder machen, was er will
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 7 May 2007, 16:33 hat geschrieben: die Strafen sind berechtigt, schliesslich kann net jeder machen, was er will
Eine Strafe an sich mag berchtigt sein, über die Höhe kann man streiten.

Richtig ist sicher, dass die Richter nicht über den Sinn und Unsinn von Gesetzen und Verordnungen zu befinden haben.

Dennoch: In unserer Gesellschaft (und in Österreich wohl auch) scheint das zu lange Öffnen des eigenen Ladens schwerer zu wiegen als die Anwendung körperlicher Gewalt... Das kann und darf man kritisieren.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

In der Tat ein deftiges Urteil. Aber die 36000 Euro lassen sich wohl auch aus dem an den vier Sonntagen erwirtschafteten Umsatz dieses - der Adresse nach - exklusiveren Geschäfts ableiten...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Rathgeber @ 7 May 2007, 18:04 hat geschrieben: In der Tat ein deftiges Urteil. Aber die 36000 Euro lassen sich wohl auch aus dem an den vier Sonntagen erwirtschafteten Umsatz dieses - der Adresse nach - exklusiveren Geschäfts ableiten...
seh ich genauso, zumal es wohl wie im Bericht steht direkt vor Weihnachten war. Ausserdem sollen solche Urteile ja auch Nachahmer abschrecken
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Nachahmer wird es, trotz Urteilen, leider immer wieder geben und lassen sich nicht von ihrem Vorhaben abschrecken.

//Im Moment hock' ich beim Yormas in der Klett-Passage! Für solche Korrekturen habe ich vorerst keine Lust mehr!
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 7 May 2007, 18:08 hat geschrieben: seh ich genauso, zumal es wohl wie im Bericht steht direkt vor Weihnachten war. Ausserdem sollen solche Urteile ja auch Nachahmer abschrecken
Da die anderen Ladeninhaber nicht mitmachen wollten, weil sie nicht genug Kunden erwarteten, muss man sich fragen, ob hier wirklich so ein massiver unlauterer Wettbewerb vorliegt. Im vorliegenden Fall wurden die Ladeninhaber mehr dafür bestraft, dass sie gearbeitet haben. (Um es zynisch auszudrücken.)

Übrigens: In Großbritannien ist das Ladenschlussgesetz gefallen, nachdem Verstöße dagegen einfach nicht mehr geahndet wurden. Später strich man das Gesetz dann offiziell.

Bevor jetzt wieder alle auf mich einprügeln: Ich will keinen rechtsfreien Raum! ich will, dass das Ganze gesetzlich ordentlich geregelt wird. Das heißt: eine Liberalisierung in Bayern und in meinem angeblich geliebten Österreich.

Derzeit liberalisiert übrigens MVP. Dann sind 14 von 16 Bundesländer liberalisiert, fast alle mit einer 24 h-Regelung Mo-Fr.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

sieht so aus, als wenn du dortjin auswandern musst, um in den Shoppinggenuss zu kommen :P
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 7 May 2007, 18:36 hat geschrieben: sieht so aus, als wenn du dortjin auswandern musst, um in den Shoppinggenuss zu kommen :P
Abwarten, vielleicht tut sich nach der Bundestagswahl ja doch noch was in Bayern. Jetzt sind aber erst einmal Landtagswahlen. Vorher kannst Du es vergessen.

Immerhin ist der Huber pro Ladenschlusszeitenfreigabe - aber ob er als Parteichef dann das entscheiden kann - wohl kaum. Da gibt es zu viele Bedenkenträger - in Regierung und Partei, selbst in der Wirtschaft. Dann die Gewerkschaften, die Kirchen - alle sind dagegen. Da wird wohl eher die Sonntagsschule wieder eingeführt, als dass die Ladenöffnungszeiten um 60 Sekunden verlängert werden.
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, wieviele Geschäfte nach einer Liberalisierung der Ladenschlußzeiten diese erweiterten Zeiten überhaupt nutzen - ich denke, daß außer in den Innenstädten bzw. an Stellen mit vielen Geschäften - neue Zeiten wohl kaum zu einer Ausweitung der tatsächlichen Öffnungszeiten führen. Wie ist das denn in den (Bundes-)Ländern, wo es schon geht? Der Kaisers in dem Ort, in dem meine Mutter lebt (Mönchengladbach-Hardt ;-) ) macht z.B. soweit ich weiss immer noch um 20:00 Uhr zu, obwohl er in NRW länger öffnen dürfte - nur lohnt sich das wohl nicht.

Gruß, Florian
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Beitrag von TramPolin »

MünchnerFreiheit @ 8 May 2007, 16:16 hat geschrieben: Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, wieviele Geschäfte nach einer Liberalisierung der Ladenschlußzeiten diese erweiterten Zeiten überhaupt nutzen - ich denke, daß außer in den Innenstädten bzw. an Stellen mit vielen Geschäften - neue Zeiten wohl kaum zu einer Ausweitung der tatsächlichen Öffnungszeiten führen. Wie ist das denn in den (Bundes-)Ländern, wo es schon geht? Der Kaisers in dem Ort, in dem meine Mutter lebt (Mönchengladbach-Hardt ;-) ) macht z.B. soweit ich weiss immer noch um 20:00 Uhr zu, obwohl er in NRW länger öffnen dürfte - nur lohnt sich das wohl nicht.

Gruß, Florian
Es dauert wahrscheinlich Jahre, bis das "abends kann man nicht einkaufen" aus dem Köpfen der Leute draußen ist. Dazu müssten aber erst einmal in den Ländern, in denen es erlaubt ist, einige Geschäfte Pioniere spielen und eine Durststrecke durchstehen. Die meisten haben ja nach wenigen Wochen wieder aufgegeben. Die längeren Ladenöffnungzeiten sind somit fast tot, selbst in Berlin. Es funktioniert offenbar nur in Supermärkten an Ausfallstraßen und in manchen Einkaufszentren (dort meist nur Do-Sa) bzw. nur im Weihnachtsgeschäft.

In Bayern wollen die Gewerkschaften übrigens, dass die Anzahl verkaufsoffener Sonntage reduziert wird. Des Weiteren soll am Samstag wieder deutlich früher als 20:00 geschlossen werden. Mo-Fr will man uns gnädigerweise weiterhin das Einkaufen bis 20:00 erlauben. Danke, liebe Gewerkschaften, wenn wir euch nicht hätten :angry:

Es wundert mich, dass keine Forderung kommt, die Öffnungszeiten werktäglich auf 9-17:30 zu beschränken. Reicht doch. Wer ohnehin erst nach 20:00 einkaufen kann, der kann es auch dann bis 17:30 nicht, es gibt also keine Verschlechterung. Ach, bin ich heute böse...
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 8 May 2007, 17:01 hat geschrieben:

Es dauert wahrscheinlich Jahre, bis das "abends kann man nicht einkaufen" aus dem Köpfen der Leute draußen ist. Dazu müssten aber erst einmal in den Ländern, in denen es erlaubt ist, einige Geschäfte Pioniere spielen und eine Durststrecke durchstehen. Die meisten haben ja nach wenigen Wochen wieder aufgegeben. Die längeren Ladenöffnungzeiten sind somit fast tot, selbst in Berlin. Es funktioniert offenbar nur in Supermärkten an Ausfallstraßen und in manchen Einkaufszentren (dort meist nur Do-Sa) bzw. nur im Weihnachtsgeschäft.
nur kann sich das in der heutigen Zeit kein Filalleiter leisten, das er gross rote Zahlen schreibt. Es ist nunmal so, das der Umsatz in erster Linie zählt und wenn der net stimmt, werden halt solche Experiemente ganz schnell wieder eingestellt

Und das ist auch gut so :D :D :D
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Beitrag von LugPaj »

Nach der Oeffnung bis 20:00 haben sich auch viele Geschaefte umorientiert. Das 20:00 nun eine gottgegebende Konstante des Universums ist, vor der Lebewesen nun mal fuer das Geschaeft gewinnbringend einkaufen koennen und danach nicht mehr, stimmt nun mal nicht. Dazu gibt es in anderen Laendern zu viele Gegenbeispiele.
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Beitrag von Rathgeber »

Ich bin kein Freund der vollkommenen Liberalisierung des Ladenschluß'. Aber was ver.di in München gerade abzieht, ist auch mir zu viel.
domi1993

Beitrag von domi1993 »

LugPaj @ 8 May 2007, 19:00 hat geschrieben: Nach der Oeffnung bis 20:00 haben sich auch viele Geschaefte umorientiert. Das 20:00 nun eine gottgegebende Konstante des Universums ist, vor der Lebewesen nun mal fuer das Geschaeft gewinnbringend einkaufen koennen und danach nicht mehr, stimmt nun mal nicht. Dazu gibt es in anderen Laendern zu viele Gegenbeispiele.
In Polen haste geschäfte zb (Tesco) die 24H offen haben, ansonsten sowas wie Real ,Carrefour , Auchan u.s.w hat bis 22:00 geöffnet
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 6 Jul 2007, 23:33 hat geschrieben: Ich bin kein Freund der vollkommenen Liberalisierung des Ladenschluß'. Aber was ver.di in München gerade abzieht, ist auch mir zu viel.
Das wäre doch im Sinne der Gewerkschaften, wenn nur ein- oder zweimal im Jahr länger geöffnet wird als 20:00, sodass ich die Aufregung nicht verstehen kann.

Ich habe vor kurzem gelesen, dass Bayern das heiße Eisen Ladenschluss gar nicht mehr anpacken möchte. Auch die Geschäfte in der Münchner Innenstadt wollen mehrheitlich höchstens wenige Male im Jahr bei Veranstaltungen länger als 20:00 öffnen.

Die Ladenschlussliberalisierung in Bayern ist wohl tot, auf viele Jahre. Bayern hatte nur ein kleines Zeitfenster für die Liberalisierung und dieses ist jetzt zu. Auch nach den Landtags- und Bundestagswahlen wird sich realistisch gesehen nichts tun.

Und von solchen langen Einkaufsnächten hat doch derjenige, der oft nur nach 20:00 einkaufen kann, rein gar nichts, da so was nur wenige Male im Jahr streng örtlich begrenzt stattfindet, vielleicht auch nur einmal - oder wenn es nach ver.di geht, überhaupt nicht.

Ein Witz - in fast ganz Deutschland haben zumindest viele große Supermärkte - auch am Stadtrand - bis 22:00 oder länger auf und in München ist es offenbar nicht möglich, in der Innenstadt einer Millionenstadt (!) [Millionendorf, ich korrigiere mich], um 20:05 noch einen Laden zu öffnen? Geht es noch? Stehen die 20:00 in der Bibel als heilige und einzig richtige Uhrzeit?

Ich bin richtig sauer jetzt :angry:
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Beitrag von ropix »

Also wenn dann steht da 18:00 Uhr drin. Weil die Bibel ist ein wenig älter als ich (ansonsten hätte ich die in der Grundschule nicht schon lesen müssen) - aber da machten die Geschäfte noch um 18 Uhr zu :)
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Beitrag von TramPolin »

ropix @ 6 Jul 2007, 23:49 hat geschrieben: Also wenn dann steht da 18:00 Uhr drin. Weil die Bibel ist ein wenig älter als ich (ansonsten hätte ich die in der Grundschule nicht schon lesen müssen) - aber da machten die Geschäfte noch um 18 Uhr zu :)
Halt, das ist ein "Denkfehler" drin. Die Bibelfesten interpretieren die Bibel doch immer so, wie es ihnen in den Kram passt. Mit viel Kreativität findet sich bestimmt ein Hinweis, der als 20:00 gedeutet werden kann. Ergo steht 20 Uhr drin. :D
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Beitrag von Der Adler »

Vor der Änderung der Ladenschlußzeit hatten die Läden in Leonberg (b. Stuttgart) Mo - Fr. bis 18:30 Uhr und Samstags bis 14:00 (16:00) geöffnet. In Klammer eingeschlossene Zeit waren die Läden einmal im Monat (am 1. Samstag des Monats), was den Namen "Langer Samstag" entsprach, geöffnet.
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Beitrag von Lazarus »

da könnte auf München eine zweite Streikwelle zurollen. Ich trau es Verdi durchaus zu, das man das auch mit Hilfe von Warnstreiks zu verhindern versucht. Desweiteren seh ich das wie Rathgeber, kann da auch keine Aufweichung erkennen
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Beitrag von domi1993 »

Es soll ja eine ladennacht am 16August oder September geben !
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 6 Jul 2007, 23:57 hat geschrieben: da könnte auf München eine zweite Streikwelle zurollen. Ich trau es Verdi durchaus zu, das man das auch mit Hilfe von Warnstreiks zu verhindern versucht. Desweiteren seh ich das wie Rathgeber, kann da auch keine Aufweichung erkennen
Die Gewerkschaften spinnen. Wenn nicht mal eine Einkaufsnacht im Jahr (Leute, es es sind nur 4 (!) Stunden. Für einmal oder wenige Male im Jahr!) möglich sein soll, ist eine echte Ausweitung praktisch völlig ausgeschlossen.

Ich glaube, ich ziehe nach Berlin und berichte dann aus der Hauptstadt. Dann seid ihr mich zwar nicht los, aber das Gejammere über die bayerischen Ladenschlusszeiten hat dann ein Ende.
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