Streiks bei der deutschen Bahn im Jahr 2010 / 2011

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Beitrag von TGVFan »

Bayernlover @ 31 Mar 2011, 17:15 hat geschrieben:Doch, nämlich die dass das Unternehmen das die Ausschreibung gewinnt alle Mitarbeiter des Unternehmen das verloren hat übernehmen soll - zu den gleichen Konditionen. Das erzähle ich jetzt mal zum x-ten Mal.
Richtig so
Wenn du das gleiche auch immer und immer wieder erwähnst, wird eben immer und immer wieder das gleiche drauf geantwotet.
Bayernlover @ 31 Mar 2011, 17:15 hat geschrieben:Auf mich persönlich dann, wenn mein zukünftiger Arbeitgeber pleite geht oder so - dann fühle ich mich gegenüber den Lokführern ungerecht behandelt. Abgesehen davon fährt sich ein System, das wie eine Planwirtschaft funktioniert, selbst gegen die Wand. Siehe DDR.
Klar, nur weil die Lokführer sowas durchsetzen wollen sind wird gleich in der DDR. Scho recht
Bayernlover @ 31 Mar 2011, 17:15 hat geschrieben:Dieser Satz zeigt das ganze Niveau, auf dem Du hier diskutierst, entschuldige bitte dass ich das so sagen muss.
Richtig, ich bin die letzten Beiträge immer beleidigend gewesen. Genau so ist es
Poste doch mal mein tiefes Niveau auf dem ich mich bewege, ich höre / lese.
Bayernlover @ 31 Mar 2011, 17:15 hat geschrieben:Verallgemeinerungen ohne wirklichen Hintergrund.
richtig, du weißt ja auch wo ich schon überall gearbeitet habe. Du kennst mittlerweile meinen gesamten Lebenslauf von oben bis unten. Hut ab
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Beitrag von Bayernlover »

Gut, damit hat sich jegliche Diskussion mit dem TGVFan erledigt. Danke für die Aufmerksamkeit.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

TGVFan @ 31 Mar 2011, 17:30 hat geschrieben: Richtig, du weißt ja auch wo ich schon überall gearbeitet habe. Du kennst mittlerweile meinen gesamten Lebenslauf von oben bis unten. Hut ab

Nein, das Wissen wir nicht, aber du stellst Aussagen wie "Und immer wenn ich mir die Büros anschaue, wo die Angestellten wie die Viecher aufeinander gestapelt sind, bin ich froh das ich da nicht arbeiten muss / werde." als ubiquitär da. Was sie nicht sind. Ja, es gibt Büros die sind vergammelt. Aber ich kenne Büros da kann ich mir Tipps für mein Wohnzimmer holen, und ich meine nicht Vorstandsbüros.
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Beitrag von ET 423 »

Autobahn @ 31 Mar 2011, 13:18 hat geschrieben:Und wenn ich mir die Besucherzahlen auf diversen Automobilmessen und sonstigen Auto bezogenen Veranstaltungen so anschaue, ist die „Faszination Auto“ nicht rückläufig.
Ein etwas besseres Argument hätte ich von dir schon erwartet - also gut, meine Antwort:

Und wenn ich mir die Besucherzahlen und Fotos von diversen Schienenfahrzeugmessen anschaue, ist die "Faszination Eisenbahn" nicht rückläufig.
Autobahn @ 31 Mar 2011, 13:18 hat geschrieben:Wer sich als Lokführer mit 60+ noch nicht weiter gebildet und eine andere Aufgabe im Unternehmen übernommen hat, hat in seinem Leben etwas falsch gemacht. Und ja, dann wird man arbeitslos, das geht jedem Arbeitnehmer so. Warum also ein Bonus für Lokführer? Weil es früher mal Beamte waren?
Liest du diesen Blödsinn eigentlich auch mal Korrektur, bevor du ihn abschickst? Denk mal über deinen eigenen Absatz noch einmal nach... :blink:

Zum Thema an sich werde ich mich nicht mehr äußern. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Guido »

ET 423 @ 1 Apr 2011, 02:43 hat geschrieben: Ein etwas besseres Argument hätte ich von dir schon erwartet
Wie, nach so vielen Jahren noch??? Das solltest doch mittlerweile besser wissen :lol: :D
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Beitrag von Tequila »

So, und um mal endlich wieder etwas substanzielles hier reinzubekommen - es ging um die Streiks - meine gestrigen Beobachtungen:

In Quedlinburg beim Überfahren des Bahnübergangs Magdeburger Straße um 9:30 Uhr Richtung Innenstadt nach links gen Bahnhof geschielt, Bahnhof komplett leer. Die HEX um 9:30 nach Thale und 9:33 nach Magdeburg sind also ausgefallen. Ausfallquote bei HEX also 100% in einem Takt.
Dann hielt ich mich von ca. 11:20 - 13:30 in Hannover auf. Dort sind ein ME nach Uelzen, ein ME nach Göttingen und beide ME jeweils wegen Streikmaßnahmen ausgefallen. Ausfallquote bei ME also 66,7% in drei Takten.
Auf der Rückfahrt aus Berlin hatte ich Glück, exakt die Züge, die ich benötigte beim HEX, sind gefahren. Der HEX um 19:10 ab Magdeburg Richtung Thale, der normalerweise nur in Oschersleben hält, hatte Bedarfshalte überall angeboten; zum Aussteigen mußte man nur rechtzeitig die Haltewunschtaste betätigen und er ist langsam an die Bahnsteige rangefahren, um evtl. stehende Leute aufzulesen.
Dieser Zug endete dann in Halberstadt, zur Weiterfahrt nach Thale, Vienenburg und Blankenburg mußte in Busse umgestiegen werden. Der HEX nach Halle um 20:11 fuhr hingegen, wiederum ausgerechnet der, den ich nehmen mußte :D
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von Martin H. »

Die ODEG erklärt, warum sie nicht mehr zahlen kann:
http://www.rbb-online.de/nachrichten/polit...streik_bei.html

Ich wollte jetzt schauen, welche Konzerne dahinter stehen, aber so oft kann ich gar nicht auf "Eigentümer" klicken.
Bat:
Endlich das offizielle Geständnis!
Ja, sie haben mit extrem billigen Löhnen angeboten, um die Verträge zu bekommen!
Und, ja, sie verdienen ~20 Prozent unter dem, was wir haben!
was macht denn nun so eine Firma, die sich verkalkuliert hat?
Richtig! Insolvenz anmelden!
Ein anderer Betreiber wird die Strecken gern betreiben und die Personale auch vernünftig entlohnen, ich weiß es.
Niemand von den Kollegen, die dort als einfache Angestellte arbeiten, wird voraussichtlich arbeitslos werden, wenn die ODEG Pleite geht, denn die Kilometer müssen gefahren, die TW gewartet und die Leistung geplant werden.
Also liebe ODEG , packt zusammen und überlasst den Betrieb von Bahnen denen, die kalkulieren können ... .
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Beitrag von rockstar84 »

Tequila @ 1 Apr 2011, 20:41 hat geschrieben: zum Aussteigen mußte man nur rechtzeitig die Haltewunschtaste betätigen und er ist langsam an die Bahnsteige rangefahren, um evtl. stehende Leute aufzulesen.
Interessant, ein Zug mit Haltewunschtaste? Ist das beim HEX normal? Kenne ich so gar nicht, nur von Bussen...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Tequila »

rockstar84 @ 1 Apr 2011, 20:57 hat geschrieben:
Tequila @ 1 Apr 2011, 20:41 hat geschrieben: zum Aussteigen mußte man nur rechtzeitig die Haltewunschtaste betätigen und er ist langsam an die Bahnsteige rangefahren, um evtl. stehende Leute aufzulesen.
Interessant, ein Zug mit Haltewunschtaste? Ist das beim HEX normal? Kenne ich so gar nicht, nur von Bussen...
Das sind normale 640 und 648-Lint, die da fahren.
Die haben Haltewunschtasten, weil die Züge zu manchen Zeiten Stationen mit "Halt nur bei Bedarf" anfahren. Da nicht mehr auf jedem Zug ein Zub vorhanden ist, dem man seinen Ausstiegswunsch mitteilen kann wie noch zu Reichsbahnzeiten, man andererseits aber nicht komplett zum Stehen kommen will, wenn keiner aussteigen möchte, finde ich das ein gutes Verfahren.

Übrigens interessant: Wir kamen mit nur zwei Minuten Verspätung in [acronym title="LHB: Halberstadt Pbf <Bf>"]LHB[/acronym] an, weil die Kreuzung in Blumenberg wegen fehlendem Gegenzug weggefallen ist. Und wir haben auch nur zusätzlich in Hordorf (wo man leider immer noch Spuren sieht) gehalten. Wäre glatt mal die Idee, die kleinen Haltepunkte auf der KBS 315 als Bedarfshaltepunkte zu bedienen, anstatt sie ab Ende nächstem Jahres weitgehend zu schließen.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
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Beitrag von rockstar84 »

Tequila @ 1 Apr 2011, 21:02 hat geschrieben: Das sind normale 640 und 648-Lint, die da fahren.
Die haben Haltewunschtasten, weil die Züge zu manchen Zeiten Stationen mit "Halt nur bei Bedarf" anfahren.

Und wir haben auch nur zusätzlich in Hordorf (wo man leider immer noch Spuren sieht) gehalten.
Interessant. Der LINT hat also Haltewunschtasten, wusste ich bisher auch noch nicht, danke. Hier in der Region habe ich aber bisher auch weder einen LINT noch einen Bedarfshaltepunkt gesehen. Bei einigen Dorfbahnhöfen die hier von der Eurobahn angefahren werden wäre es aber auch wirklich sinnvoll. Ich habe es schon so oft erlebt (selbst in der HVZ) dass der Zug beim Halt in Mersch (Westf.) nicht mal die Türen geöffnet hat... 1 Min warten, weiterfahren... Verschwendete Energie (beim anfahren oder auch überwinden der Trägheit ^^). Da wären Haltewunschtasten, langsames heranfahren und eventuelles herausbeschleunigen aus 30kmh wenn niemand da steht wirklich effizienter. Abgesehen davon könnte man so auch wunderbar eventuelle Verspätungen herausfahren...

Zu Hordorf: Leider. Es wird aber vermutlich auch noch eine Weile dauern bis von so einem Unglück nichts mehr zu sehen ist... Die Natur wird sich erholen, es dauert aber einige Zeit...
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Beitrag von Martin H. »

Ich hätte noch Unterheckenhofen oder auch Paindorf im Angebot, zu bestimmten Zeiten auch noch größere Bahnhöfe. Moosburg oder Ergoldsbach, Bergen, Teisendorf.
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Beitrag von TGVFan »

Martin H. @ 1 Apr 2011, 20:53 hat geschrieben:Die ODEG erklärt, warum sie nicht mehr zahlen kann:
http://www.rbb-online.de/nachrichten/polit...streik_bei.html
Danke Dir vielmals für den Link, er bestätigt das was ich schon dutzende male geschrieben habe:

Der Wettbewerb wird nur auf dem Rücken der Lokführer ausgetragen und es findet kein fairer "nach qualität entscheidender" Wettbewerb statt.


Zitat:
Die Gehälter seien dafür niedriger kalkuliert worden, um die Betriebskosten gering zu halten und so die Ausschreibung für die entsprechenden Strecken zu gewinnen.

Die Bestätigung das ich recht habe
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Beitrag von rockstar84 »

TGVFan @ 1 Apr 2011, 22:24 hat geschrieben:
Der Wettbewerb wird nur auf dem Rücken der Lokführer ausgetragen und es findet kein fairer "nach qualität entscheidender" Wettbewerb statt.

Zitat:
Die Gehälter seien dafür niedriger kalkuliert worden, um die Betriebskosten gering zu halten und so die Ausschreibung für die entsprechenden Strecken zu gewinnen.

Die Bestätigung das ich recht habe
Ist das denn so ungewöhnlich? Das gibt es doch von KiK wo Billigprodukte aus Bangladesh die von Arbeiterinnen, die 30 Euro im Monat verdienen, produziert werden verkauft werden bis zu Firmen für "Trockenbau und Malerarbeiten" die von irgendwelchen ungelernten meist polnischer Herkunft betrieben werden...
Dass sich das auf die gesamte Volkswirtschaft ausdehnt ist nur logisch.

Da kann man natürlich direkt "Lohndumping!!!" brüllen. Oder man kann mal darüber nachdenken, dass wir in einer globalisierten Welt leben.
Wirtschaftliche Globalisierung wie wir sie derzeit betreiben bringt zwangsläufig auch soziale Globalisierung mit, da sich die Arbeitskraft und das Preisniveau international angleichen müssen um konkurrenzfähig zu sein.

In China gehören Lokführer zu den Besserverdienern. Das heißt sie verdienen mehr als 300 Euro im Monat. In einer globalisierten Welt ist es nur logisch, dass sich die Lohnniveaus langsam angleichen. Das heißt nicht nur, dass der Chinese mehr, sondern auch dass der Deutsche oder der Engländer oder der Amerikaner weniger verdient bis man sich irgendwo auf einem gleichmäßigen Niveau trifft um eine globalisierte Wirtschaft stabil zu halten.

Das ist absolut ein Schritt in die richtige Richtung im Sinne globaler sozialer Gerechtigkeit - es ist aber leider ein Problem für die meisten Menschen, die in den Ländern leben in denen das Lohnniveau sinkt da die meisten es entweder nicht verstehen oder nicht verstehen wollen da sie einfach nicht auf "ihr Geld" verzichten wollen nur damit es "irgendeinem Chinesen" besser geht...

So, jetzt hab ich mal was kritisches geschrieben. Bitte nehmt mich auseinander. Anmerkung: Dieser Beitrag stellt meine persönliche, subjektive Meinung dar.
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Beitrag von Tequila »

Nur daß hier von einer Gegend die Rede ist, die allgemein eh als "geringeres Kostenniveau" bekannt ist.
Deiner Logik zufolge müßten dann die Löhne in Westdeutschland abgesunken werden und in Ostdeutschland dafür steigen. Nur sinken sie durch die Billiglohnklitsche ODEG noch mehr.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
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Beitrag von ET 423 »

rockstar84 @ 1 Apr 2011, 22:45 hat geschrieben: Ist das denn so ungewöhnlich? Das gibt es doch von KiK wo Billigprodukte aus Bangladesh die von Arbeiterinnen, die 30 Euro im Monat verdienen, produziert werden verkauft werden bis zu Firmen für "Trockenbau und Malerarbeiten" die von irgendwelchen ungelernten meist polnischer Herkunft betrieben werden...
Dass sich das auf die gesamte Volkswirtschaft ausdehnt ist nur logisch.

[...]

So, jetzt hab ich mal was kritisches geschrieben. Bitte nehmt mich auseinander. Anmerkung: Dieser Beitrag stellt meine persönliche, subjektive Meinung dar.
*prust* :lol: Also bisher habe ich dich als Jemanden empfunden, der weiß, wovon er schreibt. Aber mit diesem Beitrag hast du den Vogel echt abgeschossen. :lol: :lol: Aber ok, als du ihn geschrieben hast, war noch der 1. April, somit laß ich das mal als Aprilscherz durchgehen. ;)
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Beitrag von Autobahn »

Wenn die ODEG Insolvenz anmelden muss, werden die Verkehre nicht zwangsläufig gefahren werden müssen. Der Besteller wird ein anderes Unternehmen beauftragen aber keinen Cent mehr bezahlen, als an die ODEG. Dies hat zur Folge, dass erheblich weniger Verkehr gefahren wird. Die weitere Folge ist, dass dafür weniger Lokführer benötigt werden. Weiterhin werden viele Kunden auf andere Verkehrsmittel ausweichen, weil auf ihrer Linie kein vernünftiges Angebot gegeben ist. Dadurch werden weitere Leistungen abbestellt, was wiederum dazu führt, das weniger Lokführer notwendig sind.

Und irgendwann werden die Linien komplett eingestellt und für den Rest an Fahrgästen gibt es dann Busverkehr. Schult also schon mal um, liebe GDL-Mitglieder.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 2 Apr 2011, 02:47 hat geschrieben: *prust* :lol: Also bisher habe ich dich als Jemanden empfunden, der weiß, wovon er schreibt. Aber mit diesem Beitrag hast du den Vogel echt abgeschossen. :lol: :lol: Aber ok, als du ihn geschrieben hast, war noch der 1. April, somit laß ich das mal als Aprilscherz durchgehen. ;)
So unrecht hat er damit nicht - auch wenn es bisschen drastisch klingt.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 2 Apr 2011, 09:23 hat geschrieben: Und irgendwann werden die Linien komplett eingestellt und für den Rest an Fahrgästen gibt es dann Busverkehr. Schult also schon mal um, liebe GDL-Mitglieder.
Wenn man das andersherum aufdröselt heißt das soviel wie:

"Lokführer, fahrt für einen Hungerlohn, denn es ist kein Geld für eure Tätigkeiten da. Wenn ihr das nicht macht, seid ihr eure Jobs los."

Genau aus dem Grund bin ich ja für Mindeststandards beim Lohn.
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Beitrag von ET 423 »

Bayernlover @ 2 Apr 2011, 11:20 hat geschrieben: So unrecht hat er damit nicht - auch wenn es bisschen drastisch klingt.
Ansichtssache - aber um die Sache zu Ende zu spinnen, ok: Der Chinese also erhält mehr Geld, der Deutsche weniger - wo treffen sie sich? Bei 800EUR, bei 1000EUR? Davon kann man in China evtl. gut leben (ich habe ehrlich keine Ahnung), aber in Deutschland ist man damit ein Fall für die Sozialhilfe. Globalisierung hin oder her, man arbeitet doch noch, um zu leben und nicht umgekehrt, oder?
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Beitrag von Tequila »

Autobahn @ 2 Apr 2011, 09:23 hat geschrieben: Wenn die ODEG Insolvenz anmelden muss, werden die Verkehre nicht zwangsläufig gefahren werden müssen. Der Besteller wird ein anderes Unternehmen beauftragen aber keinen Cent mehr bezahlen, als an die ODEG. Dies hat zur Folge, dass erheblich weniger Verkehr gefahren wird. Die weitere Folge ist, dass dafür weniger Lokführer benötigt werden. Weiterhin werden viele Kunden auf andere Verkehrsmittel ausweichen, weil auf ihrer Linie kein vernünftiges Angebot gegeben ist. Dadurch werden weitere Leistungen abbestellt, was wiederum dazu führt, das weniger Lokführer notwendig sind.

Und irgendwann werden die Linien komplett eingestellt und für den Rest an Fahrgästen gibt es dann Busverkehr. Schult also schon mal um, liebe GDL-Mitglieder.
Wenn das der Preis dafür ist, daß die restlichen Lokführer vernünftig entlohnt und sozial abgesichert werden, dann soll das halt so sein. Es kann nicht sein, daß man zu jedem x-beliebigen noch niedrigeren Preis fahren muß, nur damit die Leistungen wegen Finanzmangel nicht abbestellt werden würden.

Abgesehen davon hat der Besteller - hier VBB - in der Vergangenheit alleine durch die Ausschreibung Stadtbahn über 50 Mio. EUR pro Jahr eingespart. Wo sind diese Mittel denn hin?

Aber du hast ein wichtiges Grundproblem angesprochen: Die Regionalisierungsmittel des Bundes an die Länder (und die weitere Verteilung an die Aufgabenträger, siehe aktuell Sachsen) sind einfach zu niedrig.
Vielleicht ist die Lohnproblematik aber auch ein adäquates Mittel der Länder, mehr Geld vom Bund aus den Rippen zu leiern oder mit amerikanischen Zuständen zu drohen...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
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Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 2 Apr 2011, 11:53 hat geschrieben: Ansichtssache - aber um die Sache zu Ende zu spinnen, ok: Der Chinese also erhält mehr Geld, der Deutsche weniger - wo treffen sie sich? Bei 800EUR, bei 1000EUR? Davon kann man in China evtl. gut leben (ich habe ehrlich keine Ahnung), aber in Deutschland ist man damit ein Fall für die Sozialhilfe. Globalisierung hin oder her, man arbeitet doch noch, um zu leben und nicht umgekehrt, oder?
Die Lebensstandards gleichen sich natürlich an - man wird dann in China für das gleiche Geld das gleiche wie hier bekommen. Das ist natürlich alles hochtheoretisch und auch noch weit entfernt, aber die Tendenz geht in diese Richtung.
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Beitrag von Guido »

Autobahn @ 2 Apr 2011, 09:23 hat geschrieben: Wenn die ODEG Insolvenz anmelden muss, werden die Verkehre nicht zwangsläufig gefahren werden müssen. Der Besteller wird ein anderes Unternehmen beauftragen aber keinen Cent mehr bezahlen, als an die ODEG. Dies hat zur Folge, dass erheblich weniger Verkehr gefahren wird. Die weitere Folge ist, dass dafür weniger Lokführer benötigt werden. [...] Dadurch werden weitere Leistungen abbestellt, was wiederum dazu führt, das weniger Lokführer notwendig sind.
Das ist falsch, aber gut, das ist von Dir auch nicht anders zu erwarten.

Wenn ein Eisenbahnverkehrsunternehmen wegen einer Insolvenz nicht mehr fahren kann, dann springt im Extremfall die DB in der Grundversorgungspflicht ein. Das heißt, bis zu einer Neuauschreibung der Strecke die dann vorgezogen werden kann werden die seitens des Bundesland bestellten Verkehre so wie sie bestellt sind weiter gefahren, es ändert sich erstmal nichts dran außer daß die Züge eventuell wieder rot sind wobei das noch nicht mal sein muß, es kann auch der Fuhrpark des insolventen Unternehmens her genommen werden, der gehört bei solchen Discount-EVUs idR eh dem Bundesland, und daß das Personal vernünftiges Gehalt bekommt.

Bei der ODEG gibt es noch Dachgesellschaften die im Zweifelsfalle die Verkehre auch übernehmen können, BeNex und Trenitalia (Netinera) dürften wohl groß genug und in Deutschland präsent genug sein das auch alleine zu bewerkstelligen.
Gruß, Guido

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Beitrag von 146225 »

Vor allem spielen in diesem Beispiel halt noch mehr Kleinigkeiten eine Rolle: Würde die ODEG durch Insolvenz ihre neu bestellten Fahrzeuge ex Stadler Pankow nicht abnehmen können, würde von dort sicherlich zumindest Überlegungen über eine Verkleinerung der Mitarbeiterzahl bis hin zur Werksschließung kommen. Und das wiederum wäre auch nicht gerade das, was man in Berlin und Brandenburg wollen könnte. So funktioniert Politik...
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Beitrag von Autobahn »

Guido @ 2 Apr 2011, 12:15 hat geschrieben:..... werden die seitens des Bundesland bestellten Verkehre so wie sie bestellt sind weiter gefahren, ..
Die DB AG oder ein anderes beauftragtes Verkehrsunternehmen wird das aber nicht zu dem Preis machen, zu dem die ODEG die Ausschreibung gewonnen hat. Es wird aber von Land nicht mehr Geld geben, also wird die Zugleistung ausgedünnt. Den Rest habe ich etwas überspitzt dargestellt.

Damit habe ich keine Wertung zur Lohnhöhe bei der ODEG abgegeben!
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Beitrag von Guido »

Autobahn @ 2 Apr 2011, 13:34 hat geschrieben: Die DB AG oder ein anderes beauftragtes Verkehrsunternehmen wird das aber nicht zu dem Preis machen, zu dem die ODEG die Ausschreibung gewonnen hat.
Die DB steht gesetzlich in der Grundversorgungspflicht zur Überbrückung der Leistungen bis zur Neuausschreibung. Wie sich beide Seiten dann über die Fanzierung einigen ist deren Sache.
Gruß, Guido

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Beitrag von TGVFan »

Autobahn @ 2 Apr 2011, 09:23 hat geschrieben:Und irgendwann werden die Linien komplett eingestellt und für den Rest an Fahrgästen gibt es dann Busverkehr
Dein gesamter Beitrag ist falsch, die DB würde "im Notfall" die Leistung übernehmen.
Autobahn @ 2 Apr 2011, 09:23 hat geschrieben:Schult also schon mal um, liebe GDL-Mitglieder.
Ist doch schön, dann fahren wir Lokführer eben Bus und gründen die GDB. Gewerkschaft deutscher Busfahrer und streiken dort :lol:
>>> Das musste jetzt einfach sein<<<


Auch wenn du es nicht hören willst, die GDL wird sich auf dauer durchsetzen.
Der finanzielle Schaden der den Privatbahnen entsteht ist einfach zu hoch, früher oder später werden die Privaten EVU einlenken.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TVGFan

Öffentlicher Nahverkehr wird in Deutschland zum Größten von den öffentlichen Haushalten finanziert. Dies Geld ich aber endlich, also wird es Abbestellungen geben.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Autobahn:
Öffentlicher Nahverkehr wird in Deutschland zum Größten von den öffentlichen Haushalten finanziert. Dies Geld ich aber endlich, also wird es Abbestellungen geben.
Die Gelder sind doch langfristig als feste Posten in den Haushalten eingestellt und die Politik wird nicht umhin können, der stetig wachsenden Nachfrage nach Verkehrsdienstleistungen zu folgen. Kostensteigerungen und Lohnerhöhungen sind auch in den Vergaben einkalkuliert, sodass die Streiks keinerlei Auswirkungen auf die Leistungen haben werden.

Im ungünstigen Falle müssen die Mehrkosten für Personal im öffentlichen Dienst und auch die für den öffentlichen Verkehr (z.B. höhere Treibstoffkosten usw.) durch einen Nachtragshaushalt genehmigt werden.

Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ riefritz

So einfach, wie Du Dir das vorstellst ist es nicht. Wenn es für Lohnkosten oder den öffentlichen Verkehr ausgeben wird, fehlt es an anderer Stelle. Also wird man letztendlich nur die Grundversorgung aufrecht erhalten können.

(Fast hätte ich gesagt, wie weiland bei der Bundesbahn.)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ET 423 @ 2 Apr 2011, 11:53 hat geschrieben: Ansichtssache - aber um die Sache zu Ende zu spinnen, ok: Der Chinese also erhält mehr Geld, der Deutsche weniger - wo treffen sie sich? Bei 800EUR, bei 1000EUR? Davon kann man in China evtl. gut leben (ich habe ehrlich keine Ahnung), aber in Deutschland ist man damit ein Fall für die Sozialhilfe. Globalisierung hin oder her, man arbeitet doch noch, um zu leben und nicht umgekehrt, oder?
Das ist wirklich eine interessante Frage. Ich denke in Euro oder Dollar wird man diese Frage nicht beantworten können, dafür ist der Lebensstandard in China zu schwer mit unseren Währungen zu erfassen (abgesehen von der Tatsache des realen Yuan Wechselkurses ist in China ein westliches Leben mit einer Wohnung, wie wir sie kennen und einem westlichen Auto genauso teuer wie hier, ein durchschnittliches chinesisches Leben mit Fahrrad in der Mietskaserne kann man aber schon von 100 €uro bestreiten).
Heute ist es so, dass in Deutschland ein Auto für jeden Normalität ist und in China für jeden 20ten (und nachdem es vor paar Jahren noch jeder 100ten war kann man sich vorstellen wie die Wahnsinnswachstumsraten zustande kommen). Meine persönliche Einschätzung (und deswegen bin ich ja für eine Verkehrswende zur Schiene ;) ) wird es irgendwann drauf hinauslaufen, dass in China jeder fünfte ein Auto hat und in Deutschland vielleicht jeder dritte. Ohne es jetzt nur am Auto festmachen zu wollen (es wird auch für Fernreisen, Goldschmuck etc gelten) müssen wir uns in Deutschland darauf gefasst machen, weniger am globalen Kuchen zu bekommen, was auch bedeutet, dass es gegenüber den 90ern (dort gab es wahrscheinlich das absolute Maximum an Kaufkraft des deutschen Lohnes) hierzulande einen generellen Verlust an Gütern gibt, die noch in den 50ern/60ern hierzulande wie in den Schwellenländern als Luxus galten, in den letzten Jahren aber selbstverständlich geworden sind.
Dieses sozial verträglich zu gestalten ist Sache der Politik. Andereseits muss die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erhalten werden, sonst sind die oben getroffenen Annahmen (mehr Deutsche als Chinesen werden mitte des 21 Jahrhunderts ein Auto haben) Makulatur.

Die große gesellschaftspolitische Frage des 21. Jahrhunderts in Deutschland wird sein, die Leute, die nicht mehr den heutigen Lebensstandard halten können, mitzunehmen und ihnen das Gefühl geben, zu leben, wie ET423 schrieb und nicht nur zu arbieten um zu überleben. Aber egal wie der GDL Lohnabschluss 2011 sein wird, die Tatsache, dass ein deutscher Lokführer 1990 global wahrscheinlich zu den wohlhabensten 5-10% gehört hat, wird sich wohl nicht ins Jahr 2030 retten lassen.
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