Alkohol: Sucht, Gefahren, Alkohol am Steuer

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 29 May 2011, 19:00 hat geschrieben:Selbst das ist wohl nicht korrekt, ich habe die Quelle gerade nicht parat, werde sie aber nachliefern.

Ich halte davon generell sehr wenig, da hier unnötigerweise mit der Verbotskeule wild um sich geschwungen wird und die derzeitige Gesetzgebung eigentlich voll und ganz ausreichend ist.  99% der Betroffenen sitzen im Park und selbst wenn sie trinken, dann verhalten sie sich immer noch angemessen.  Die, die das nicht tun, kann man auch mit anderen Mitteln des Platzes verweisen.  Und was tut man wenn nüchterne Leute (oder Betrunkene, die sich andernorts betrunken haben) sich aufführen?

Ausgerechnet hier könnte man sogar einmal die USA heranziehen:  Las Vegas erlaubt an vielen Orten in der Stadt "drinking in public" (andernorts fast überall verboten).  Läuft man mit einem Drink durch die Stadt ist das absolut in Ordnung, selbst wenn man angetrunken ist, macht das nichts.  Führt man sich dabei aber auf, dann erfüllt man den Tatbestand "Drunk and Disorderly" - und dafür gibt es dann eben ärger.
Der Artikel behauptet, der Anteil der jugendlichen Komasäufer nehme zu. Der Artikel ist erst ein paar Tage alt, die Daten beziehen sich aber auf 2008 und 2009, nicht berücksichtigt ist 2010:
2009 wurden 26 400 Menschen zwischen zehn und 20 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs im Krankenhaus behandelt - 2,8 Prozent mehr als 2008.
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/...en-weniger.html
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Beitrag von 146225 »

TramPolin @ 29 May 2011, 16:08 hat geschrieben: Was meint ihr? Sind solche Verbote eine sinnvolle Lösung? Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen geht übrigens insgesamt zurück, aber die Zahl derjenigen, die besonders exzessiv trinken, soll dennoch zunehmen.
Die Stadt Heilbronn hatte genau das vor einigen Jahren einmal versucht, als die örtliche Trinkerszene zu massiv rund um die zentrale Kilianskirche herumhingen und das bißchen Passantenbelästigung und das an-die-Kirche-sich-entleeren schwer überhand nahm. Was der Schutzpatron der Franken und unserer schönen Stadt, dem die Kirche geweiht ist, darüber gedacht hat, bleibt himmlischen Wissen vorbehalten - die Stadtverwaltung versuchte es mit der Verbotskeule und brachte eine Verfügung heraus, welche den Alkoholgenuß auf öffentlichen Plätzen unter Strafe stellte.

Letzten Endes scheiterte ein solches Verbot durch Landesauflage (hl. CDU, Schutzpatronin der Alkoholiker) und Gerichtsverfahren, weil es nicht rechtlich plausibel zu erklären ist, warum jemand vor der Kneipe auf des Wirtes Außenbestuhlung seine 8 oder 12 Bier (ersatzweise auch 8 oder 10 Viertele) trinken darf, so er/sie gewillt dazu ist, das gleiche aber nicht erlaubt ist, wenn es die öffentliche Bank 50 m weiter ist und das Bier/der Wein von zu Hause / vom Getränkemarkt mitgebracht wurde. Nicht wenige Heilbronner selbst sahen in dem Verbotsversuch gerade auch im Hinblick auf populäre Veranstaltungen wie das Weindorf im September einen Schildbürgerstreich.

Ach so, die Trinkerszene? Man hat es seitdem immer wieder mit Hilfsangeboten vielfältiger Art und auf allen Ebenen versucht, und auch mal wieder mit Repressalien (diejenigen, welche neben Alkohol auch andere Rauschmittel händelten und handelten wurden entfernt). Und dennoch: An der Kilianskirche hocken sie nicht mehr, saufen tun sie aber dennoch weiter.
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 29 May 2011, 17:55 hat geschrieben: Die Jugendlichen müßten besser beschäftigt werden und Perspektiven gezeit bekommen.
Ich seh mich jetzt nicht als perspektivlosen Assi, trotzdem sitze ich manchmal mit Freunden in der Neustadt auf Bänken und konsumiere (zugegebenermaßen manchmal etwas ungesunde Mengen an) Alkohol - bin ich deshalb gleich unterbeschäftigt und sozial abgestürzt?
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Beitrag von Catracho »

Bayernlover @ 29 May 2011, 19:35 hat geschrieben: trotzdem sitze ich manchmal mit Freunden in der Neustadt auf Bänken und konsumiere (zugegebenermaßen manchmal etwas ungesunde Mengen an) Alkohol
Ach, Du bist das also immer? ;)

Mfg
Catracho
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 29 May 2011, 19:35 hat geschrieben: Ich seh mich jetzt nicht als perspektivlosen Assi, trotzdem sitze ich manchmal mit Freunden in der Neustadt auf Bänken und konsumiere (zugegebenermaßen manchmal etwas ungesunde Mengen an) Alkohol - bin ich deshalb gleich unterbeschäftigt und sozial abgestürzt?
Neben Deinem Beitragsvolumen hier im Eisenbahnforum auch noch größere Mengen Alkohol - also da tun sich Abgründe auf...














:lol: :lol: :lol: :lol: :oiseasy:
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Beitrag von Bayernlover »

Catracho @ 29 May 2011, 19:39 hat geschrieben: Ach, Du bist das also immer? ;)
Nein, wir :P
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Beitrag von GSIISp64b »

Catracho @ 29 May 2011, 19:39 hat geschrieben: Ach, Du bist das also immer? ;)
Ich weiß schon, warum ich lieber auf der anderen Seite vom Fluss bleibe! *duckundweg*
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 29 May 2011, 19:35 hat geschrieben: Ich seh mich jetzt nicht als perspektivlosen Assi, trotzdem sitze ich manchmal mit Freunden in der Neustadt auf Bänken und konsumiere (zugegebenermaßen manchmal etwas ungesunde Mengen an) Alkohol - bin ich deshalb gleich unterbeschäftigt und sozial abgestürzt?
Das noch nicht, aber Du musst aufpassen, dass das in einer Krise nicht zur lebensbestimmenden Gewohnheit und dann zur Sucht wird. Wenn Du Glück hast, hast Du die falschen Anlagen (Gene und so) und wirst nicht und nie süchtig. Vom regelmäßigen Gewohnheitstrinken zur Sucht kann es aber nur ein kleiner Schritt sein. Also, mach keinen Sch...., wir brauch Dich hier noch. ;)
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Beitrag von Hot Doc »

Bayernlover @ 29 May 2011, 19:35 hat geschrieben: Ich seh mich jetzt nicht als perspektivlosen Assi, trotzdem sitze ich manchmal mit Freunden in der Neustadt auf Bänken und konsumiere (zugegebenermaßen manchmal etwas ungesunde Mengen an) Alkohol - bin ich deshalb gleich unterbeschäftigt und sozial abgestürzt?
I wo! Ich trink doch auch gerne mal ein Bier, oder eines mehr. ;)
Aber um jemanden so auf die Nüsse zu gehen, dass man ein Verbot vordert, muss das ja schon mit einer gewissen Regelmäßigkeit passieren. Und soooo viel Durst und Zeit hab ich dann auch nicht.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Hot Doc @ 29 May 2011, 20:03 hat geschrieben: I wo! Ich trink doch auch gerne mal ein Bier, oder eines mehr. ;)
Was ich eigentlich damit sagen wollte ist dass das Trinken an sich kein Privileg von perspektivlosen Menschen ist die eh keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen, sondern dass sich das durch alle sozialen und gesellschaftlichen Schichten zieht. Deshalb gibt es in meinen Augen eigentlich auch keine Lösung für dieses "Problem".

Wenn allerdings mit dem Alkohol die Ruhestörung einhergeht, begrüße ich das Verbot auf bestimmten Plätzen prinzipiell, solange die Trinkerei dann dort stattfindet wo sie wirklich keinen nervt.
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Beitrag von andreas »

scheinbar funktioniert verbieten doch:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,766324,00.html
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Beitrag von Bayernlover »

SpOn: Abschiedssaufen in Hamburgs S-Bahn

Gestern Abend fand das "Abschiedssaufen" in der Hamburger S- und U-Bahn statt. Seit heute wird das seit 01.09.2011 gültige Alkoholverbot wohl auch streng geahndet und überwacht. Deshalb ging es gestern noch einmal hoch her.

Meine persönliche Meinung: Viel Wirbel um gar nix, ich habe bisher in Dresden, München und nun in Berlin gewohnt. In allen drei Städten ist der Verzehr von Alkohol in den städtischen Verkehrsmitteln mehr oder minder verboten. In Dresden und München habe ich noch nie entsprechende Maßregelungen erlebt, nur in Berlin wollte mich mal ein Fahrer mit einer offenen Bierflasche nicht in den Bus lassen (dummer Vordereinstieg :D).

Ergo: Es wird nix passieren, und es gehört zur Feierei nunmal dazu, auf dem Weg dorthin ein, zwei Bierchen zu kippen. Und das wird sich im HVV auch nicht ändern.
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Beitrag von GSIISp64b »

Bayernlover @ 1 Oct 2011, 12:18 hat geschrieben: Ergo: Es wird nix passieren, und es gehört zur Feierei nunmal dazu, auf dem Weg dorthin ein, zwei Bierchen zu kippen. Und das wird sich im HVV auch nicht ändern.
Richtig - es macht ja überhaupt keinen Spaß, zu feiern, wenn man dabei nicht noch andere Leute belästigen kann.
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 1 Oct 2011, 12:20 hat geschrieben: Richtig - es macht ja überhaupt keinen Spaß, zu feiern, wenn man dabei nicht noch andere Leute belästigen kann.
War klar, dass sowas kommt :D

Da ich prinzipiell gegen Pauschalurteile bin, so propagiere ich die Tatsache, dass sich genügend Leute (ich behaupte dreist dass es die Mehrheit ist) auch während und nach dem Genuss von Alkohol noch gesellschaftskonform benehmen können. Übrigens kann ich auch sturzbesoffen in Bus und Bahn sitzen, ohne dass sich alkoholische Getränke nur in meiner Nähe befinden. Muss man halt vorher nur genügend trinken ;)

Und wie hoch ist der Anteil vom Feiervolk in den nächtlichen Verkehrsmitteln? 80%? 90%?

Wie gesagt, eine pauschale Verurteilung aller "Trinker" löst die Probleme mit Leuten nicht, die sich nicht im Griff haben. Deshalb wird auch weitergetrunken werden.
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Beitrag von GSIISp64b »

Ich fühle mich aber oft genug von angetrunkenen und betrunkenen Fahrgästen beim Saufen in den öffentlichen Verkehrsmitteln in extremen Maße belästigt (und die meisten, die in der Bahn unbedingt saufen müssen, sind auch ansonsten eher komisch drauf). Daher: Ich werde niemandem das Feiern verbieten und möchte auch keineswegs Pauschalurteile ziehen (ein bisschen Zynismus wird ja wohl noch erlaubt sein) - aber ich finde es gut und richtig, Alkoholkonsum im ÖPNV zu verbieten. Trinken kann man dann in der Kneipe, Disco oder wo auch immer.
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Beitrag von Bayernlover »

GSIISp64b @ 1 Oct 2011, 12:28 hat geschrieben: Trinken kann man dann in der Kneipe, Disco oder wo auch immer.
Oder auf dem Weg dahin. Das ist der riesige Vorteil des ÖPNV gegenüber des Autos/Fahrrads/wasauchimmer.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

GSIISp64b @ 1 Oct 2011, 12:28 hat geschrieben: Ich fühle mich aber oft genug von angetrunkenen und betrunkenen Fahrgästen beim Saufen in den öffentlichen Verkehrsmitteln in extremen Maße belästigt (und die meisten, die in der Bahn unbedingt saufen müssen, sind auch ansonsten eher komisch drauf). Daher: Ich werde niemandem das Feiern verbieten und möchte auch keineswegs Pauschalurteile ziehen (ein bisschen Zynismus wird ja wohl noch erlaubt sein) - aber ich finde es gut und richtig, Alkoholkonsum im ÖPNV zu verbieten. Trinken kann man dann in der Kneipe, Disco oder wo auch immer.
Leute, die bereits betrunken sind, können doch ähnlich belästigend wirken, ob sie nun in einem öffentlichen Verkehrsmittel noch was dazutrinken oder nicht. Klar löst der Vorgang des Trinkens selbst oft noch zusätzliches Gegröle aus und sorgt für weiteres Ansteigen des Alkoholpegels. Die Frage ist aber, ob das Maß der Belästigung so groß ist, dass es ein Verbot, das eher marginal positive Effekte haben dürfte, gerechtfertigt ist.

Warum das Trinken im ÖPNV verbieten? Randale in Kneipen dürfte auch zu einem großen Maße durch Alkohol begünstigt werden. Ein hoher Anteil an Straftaten werden generell durch Alkoholeinfluss begünstigt oder gar ausgelöst. Müsste man nicht konsequenterweise dann Verbote weit größer ziehen? Oder sind dies wie im ÖPNV unverhältnismäßige Einschränkungen, die einer liberalen Gesellschaft nicht würdig sind?

Ich will nicht falsch verstanden werden. Alkohol ist sicher neben Rauchen das größte Suchtproblem. Alkohol kann nicht nur die Gesundheit zerstören, sondern ganze Familien. Es wird ja jetzt in Bayern diskutiert, die Polizeistunde wieder einzuführen, ggf. auf 1 Uhr wie früher, da alkoholbedingte Straftaten und( Lärm-)-Belästigungen drastisch zugenommen haben. Die FDP hat dies in Bayern noch verhindert, die Frage ist, wie lange noch.

Prinzipiell widerstreben mir Verbote aller Art, schon einmal, weil sie alle treffen und weil selbst die strengsten Verbote (Prohibition in USA) die Probleme nicht lösen können oder zu neuen Problemen (vor allem Schwarzmarkt mit dem damit verbundenen organisiertem Verbrechen) führen.

Aufklärung kann sicher viel bewirken. Jugendliche und Kinder trinken heute erheblich weniger, das ist erfreulich. Allerdings trinken, die, die überhaupt trinken, erheblich mehr, sodass das Problem Komasaufen noch ein sehr aktuelles ist.

Die Wahrheit ist, dass bisher noch keiner ein Patentrezept für das Thema "Der Mensch und seine Drogen" gefunden hat. Die Verkehrsbetriebe können aber ggf. erreichen, dass das Problem in einem gewissen Umfang weg von auf ihren Grundstücken gedrängt wird. Ich meine es genauso, wie ich es gesagt habe. So wie ich die Lage einschätze, ist dies der Trend, nämlich dass auf öffentlichem Grund mehr und mehr Alkoholverbote verhängt, ggf. auch durchgesetzt werden.
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Beitrag von GSIISp64b »

Der Punkt ist: Eine Kneipe dient zum Feiern, trinken etc., dadurch liegt da die Hürde anders. Ich möchte ja auch niemandem das Trinken pauschal verbieten.
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 1 Oct 2011, 12:18 hat geschrieben: und es gehört zur Feierei nunmal dazu, auf dem Weg dorthin ein, zwei Bierchen zu kippen.
Warum?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 1 Oct 2011, 14:25 hat geschrieben: Warum?
Weil es so ist - mag sein dass es Leute gibt, denen es nicht so geht, aber ohne Bier gehe ich abends nicht los. Und damit sehe ich mich eher in der Mehrheit, wenn ich so um ich gucke.
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Beitrag von Cloakmaster »

Bei mir ist es eher andres rum: Wenn ich nach 8 oder 10 Stunden Arbeit endlich Feierabend habe, dann schmeckt mir auch das (eine) Feierabend-Bier ganz gut. Und wenn ich eine Stunde Heimweg in der Regionalbahn habe, dann trinke ich es auch ganz gerne schon im Zug, anstatt damit bis zu Hause zu warten. Wobei ich seit der Neuregelung auch kein übergrosses Problem damit habe, ein alkoholfreies Bier zu nehmen. Dumm nur, wenn ich in Hambug war, und nach Hause nach Bremen will. Der Metronom hat schon länger das Alkohohlverbot auf der Agenda. Und im Hamburger Hauptbahnhof kann ich zu später Stunde zwar über 20 Sorten Bier kaufen, nur ist keine einzige alkoholfreie Variante darunter.
Und: Eine Fünfer-Gruppe junger Menschen, die - ganz offensichtlich schon leicht angetüdelt - abwechselnd aus einer 0,5-Liter-Flasche mit Aufdruck "Cola" trinken, wird nicht behelligt. Eine grüne Flasche "Beck's" mit Etikett wird dagegen sofort geahndet, und erst dann grummelnd akzeptiert, wenn der ZuB das kleine Wörtchen bezüglich des Alkoholgehalts dieser Flasche gelesen hat.

Auf mehrmaliges Nachfragen konnte ich mir inzwischen die vollständige Anweisung bzgl. Alkohol im Metronom erarbeiten. Summa summarum: Eine Flasche, welche ein Etikett trägt, weclhes auf alkoholischen Inhalt hinweist, darf nur verschlossen und ausserhalb des Sichtbereiches transportiert werden. Ein Gefäss, welches keinen erkennbaren Aufdruck hat, bleibt dagegen ebenso beanstandungsfrei, wie GEfässe welche einen Aufdruck mit Nicht-alkoholischem Inhalt haben. Ein "Beck's" wird also legal, sobald man das Etikett abzieht, da es sich nun auch um ein alkoholfreies Beck's handeln könnte. Und ob die Cola mit einer gehörigen Portion Whiskey versetzt ist, ist ebenso irrelevant. Was nun tatsächlich in der Flasche drin ist, ist dem Metronom ganz offziell gleichgültig. Es geht lediglich um die "Aussenwirkung", und nichts anderes.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 1 Oct 2011, 16:42 hat geschrieben: Weil es so ist - mag sein dass es Leute gibt, denen es nicht so geht, aber ohne Bier gehe ich abends nicht los. Und damit sehe ich mich eher in der Mehrheit, wenn ich so um ich gucke.
Eine Begründung ist es aber nicht, eher eine Erklärung nach der Art "weil wir es immer schon so gemacht haben".

Natürlich kommt mit dem Vorglühen mehr Stimmung auf, nennen wir es doch beim Wort. Es ist auch in Maßen gar nichts dagegen zu sagen, aber in Massen. Wer ohne Alkohol dann irgendwann nicht mehr kann, dann ist eine Alkoholkarriere vorgezeichnet. Ich meine Dich gar nicht persönlich, zumal ich Deine Trinkgewohnheiten nicht im Detail kenne. Es ist also eine ganz allgemeine Aussage.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wer Alkohol braucht, um "in Stimmung" zu kommen, der sollte evtl mal den Arzt seines Vertrauens aufsuchen. Es ist völlig problemfrei möglich, gänzlich ohne Alkohol eine Super Party mit Stimmung, Lachen, und unheimlich viel Gemeinschaftsgefühl zu erreichen. Und der Vorteil ist, daß diese Stimmung unmöglich "kippen" kann, wenn es bei dem einen oder anderen doch ein klein wenig zu viel war.

Alk ist einfach eine Gesaeeschaftsdroge. Es ist toleriert, bzw, sogar "normal", Alkokohl zu trinken, und das weitreichende Angebot verschiedenster Mixturen gibt einen weiteren Anreiz. Und darum wird es auch nicht kritisch hinterfragt. Wer damit umgehen kann, hat ja auch kein Problem damit. Am Abend ein, zwei Biere trinken, oder einmal im Jahr auf einer ausgelassenen Party einen Vollraushc zu erleben ist vom körperlichen her meist noch relativ ungefährlich. Die Gefahr droht ja eher vom damit einhergehenen Realitätsverlust, bzw der mit steigendem Pegel sinkenden Fähigkeit, Dinge, Entfernungen, Geschwindigkeiten etc richtig erfassen und einschätzen zu können. Das macht in der eigenen Wohnung noch nicht all zu viel aus, aber auch da gibt es Ausnahmen und Gefahren. Im Freien dagegen kann es tödlich sein. Egal, ob man sich besoffen hinters Steuer setzt und am Baum endet, über Gleisanlagen torkelt, und von einem Zug erfasst wird, oder einfach nur "Blöd hinfällt, und meinetwegen einen Abhang hinunter stürzt.
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Beitrag von Autobahn »

Es wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand nach getaner Arbeit auf dem Heimweg eine Flasche Bier in einem öffentlichen Verkehrsmittel trinkt. Das habe ich auch schon mal gemacht. Das Problem liegt aber tiefer, und zwar dann, wenn sich bestimmte Gruppen zusammenfinden und schon in der S-Bahn mit dem Feiern beginnen. Oft haben sie schon vor Antritt der Fahrt "genug intus", um schon durch die Lautstärke ihrer Unterhaltung unangenehm aufzufallen. Aber auch Einzelpersonen können belästigend wirken.

Ich habe mal an einem Hauptbahnhof beobachtet, wie sich mehrere Gruppen von Fußballfans jeweils mit mehreren Kästen Bier und diversen Flaschen mit Hochprozentigem auf den Weg zu einem Auswärtsspiel begeben hatten. Das Stadion haben sie mit Sicherheit nicht nüchtern erreicht und ob sie überhaupt eingelassen wurden, geschweige den das Spiel verfolgen konnten, ist mir nicht bekannt. Das Gegröle übertraf in der Nähe jeden Güterzug im Rheintal.

Ich empfinde das als Widerlich und möchte in einem solchen Zug nicht mitfahren müssen. Daher begrüße ich das totale Alkoholverbot in Bussen und Bahnen, auch wenn ich dann eben nicht mehr friedfertig eine Flasche Bier leeren darf.
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Beitrag von GSIISp64b »

Die Alternative wäre eben eine konsequente Umsetzung von AGB-Klauseln, die Belästigung von Fahrgästen etc. verbieten - leider sind die extrem weitgehend Auslegungssache des Zugbegleiters, und es nützt niemandem, eine Regelung zu haben, die eh ignoriert wird, weil die DB keinen jahrelangen Prozess an der Backe haben will.
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Beitrag von Autobahn »

GSIISp64b @ 1 Oct 2011, 19:02 hat geschrieben:- leider sind die extrem weitgehend Auslegungssache des Zugbegleiters,
Wenn sich ein Fahrgast beschwert, ist es keine Auslegungssache mehr. Aber wo sind die Zugbegleiter, wenn eine Horde pöbelnder und betrunkener Rowdys den Zug unsicher machen?
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Beitrag von Cloakmaster »

Das Problem ist, daß eine Reglung, die "ein bisschen " Alkohol zu lässt, schlicht nicht umsetz- oder kontrollierbar ist. Und darum fährt man eben die "ganz- oder gar nicht"- Schiene, die dann eben auch den gemütlichen, unproblematishcen Feierabend-Biertrinker einschränkt, um die Party-Saufgruppen raus zu halten. Gerade im Frühjahr ist es im Norden besonders schlimm: Jedes Wochenende "Kohlfahrten", ausgiebige Wanderungen (die eben auch gerne zum Teil per Bahn bewältigt werden", bei denen der Bollerwagen voller Sprit und dröhnende Musik einfach dazugehören. Und jetzt hab mal drei, vier solche Grüppchen in deinem Zug, und du willst eigentlich nur nach Hause und deine Ruhe.... Da sind selbst die "Fussballer" (HSV, Werder, St.Pauli) noch harmlos dagegen!

Trotzdem ist in meinen Augen das totale Verbot mit Kanonen auf Spatzen geschossen, einfach aus der Hilflosigkeit heraus, nicht zwischen gemässigtem und übermässigem Konsum unterscheiden zu können. Nur ist ein Verbot, das sich derart spielend leicht umgehen lässt, kein Verbot sondern ein schlechter Witz.
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Beitrag von GSIISp64b »

Autobahn @ 1 Oct 2011, 19:16 hat geschrieben: Wenn sich ein Fahrgast beschwert, ist es keine Auslegungssache mehr.
Neulich im Zug hat sich eine Frau beschwert, weil ich mich mit einem Mitreisenden unterhalten habe. Ist das dann auch automatisch Belästigung anderer Fahrgäste und sollte zum Rauswurf führen?

Mit Verlaub, so einfach ist es nicht.
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Beitrag von Autobahn »

GSIISp64b @ 1 Oct 2011, 19:54 hat geschrieben: Neulich im Zug hat sich eine Frau beschwert, weil ich mich mit einem Mitreisenden unterhalten habe.
War es vielleicht im Ruhebereich eines ICE? ;)
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Beitrag von GSIISp64b »

Autobahn @ 1 Oct 2011, 19:57 hat geschrieben: War es vielleicht im Ruhebereich eines ICE? ;)
Nein, es war in einem 450 der S-Bahn Karlsruhe. Wo der von der Frau tatsächlich postulierte Ruhebereich sich denn genau befindet, konnte sie allerdings nicht aussagen.

(Der Ruhebereich im ICE ist übrigens ein Punkt, den diese Zuggattung dem gemeinen IC/EC tatsächlich voraus hat. Ich sehe das als ein riesiges Komfortmerkmal und habe das bei meinen W-Pass-Fahrten gerne und ausgiebig genutzt. Die meisten Mitfahrgäste sind dort auch relativ ruhig - gelegentlich hört man ein kurzes Telefonat - leider kann man über das Verhalten der Zugbegleiter nichts dergleichen sagen, die Lautstärke der Kontrollen ist dort oft schlicht inakzeptabel. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.)
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