Börsengang der DB

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

mic @ 1 Oct 2009, 08:48 hat geschrieben: Noch eines für all die Kritiker, die bei einer Trennung von Infrastruktur und Betrieb englische Verhältnisse aufziehen sehen: Auch z. B. in Schweden gibt es diese Trennung, ohne dass dort die Welt zusammengebrochen wäre....
Also ich finde bahnfahren in schweden doch ziemlich teuer.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Flo_K @ 4 Oct 2009, 19:18 hat geschrieben: Also ich finde bahnfahren in schweden doch ziemlich teuer.
Ich finde in Schweden ist so gut wie alles ziemlich teuer.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

BMI @ 4 Oct 2009, 18:41 hat geschrieben:Die Privatiesierung der "Deutschen Flugsicherung" http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Flugsicherung verstiess gegen das Grundgesetz...
Es ist schon seltsam, dass erst das oberste deutsche Gericht das feststellen musste, wo doch schon der sprichwörtliche "kleine Mann" dies erkennen konnte. Soweit ich mich erinnere, ist dies Thema aber älter, als die große Koalition. Ähnlich dürfte es sich mit der Infrastruktur der Eisenbahn verhalten. Bestehen doch gewisse Paralellen im Bezug auf die Sicherheit.
BMI @ 4 Oct 2009, 18:41 hat geschrieben:Und fast überall wo ein Unternehmen privatisiert wurd nahm dann der Service ab und die Gebühren stiegen...  :(  Gutes Beispiel ist die Telekom.
Wer in ländlichen Bereich einen DSL-Anschluss braucht, hat schlechte Kerten und die Komunen werden von der Telekom erpresst.  :angry: "Immer wieder beklagen sich Bürger in der Gemeinde Haag über einen nicht vorhandenen oder nicht funktionierenden DSL-Anschluss. Die Telekom hingegen antwortet regelmäßig auf Anfragen des Gemeindechefs Anton Geier, dass die Versorgung ausreichend sei." http://www.vg-zolling.de/index.php?id=1058,281 Wer schon mal in dem Forum mit einem 56k-Modem unterwegs war weiss wovon ich da spreche!

Gut, es gibt auch positive Beispiele... Wer will darf einige hier einstellen...  ;)
Eines stimmt schon mal nicht, durch die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes sind die Gebühren drastisch gesunken. Dies wäre bei einer Beibehaltung des Fernmeldemonopols auf keinen Fall eingetreten. Mir ist ja nicht bekannt, ob Du noch den so genannten Service der Deutschen Bundespost kennst. Es gab ihn nicht, dieses Wort war dort völlig unbekannt :ph34r:

Die heutige Telekom profitiert im Festnetz aus den geerbten Strukturen der alten Bundespost. Sicher wurden diese aufgerüstet, DSL ist aber nur dort verfügbar, wo es "sich lohnt". Das wäre aber bei einem Fernmeldemonopol einer Bundespost nicht anders. Ich erinnere mich sehr gut an die frühen Jahre der Bundesrepublik, wo es in manchen kleinen Orten nur einen Telefonanschluss gab, den im Postamt. Selbst in einer Großstadt mussten sich meine Eltern bis in die 1960er Jahre einen Telefonanschluss mit Nachbarn teilen (O.K. zwei Rufnummern, aber wenn der Nachbar telefonierte, war bei uns die Leitung tot).

Es gibt aber durchaus Alternativen zu einem DSL-Anschluss der Rosa Mützen. Zum Einen ist UMTS von der Geschwindigkeit durchaus mit DSL vergleichbar, auf der Anderen Seite bieten die Kabelnetzbetreiber ebenfalls einen adäquaten Internetanschluss, was für Dich aber mangels Kabel-TV nicht in Frage kommt. Die Tarife sind durchaus interessant. Ob Du an Deinem Wohnort UMTS hast, musst Du natürlich selbst herausfinden.

Hier ein Link zur UMTS-Netzabdeckung. Und keine Panik, eine Flatrate ist saubillig. Beachten musst Du allerdings, ob sie auch in Deiner Wohung und in welchem Zimmer verfügbar ist. Ab da sind die Techniker des Anbieters durchaus sehr hilfreich.

Und nein, ich bin kein Mitarbeiter dort und bekomme auch keine Provision, ich bin nur ein langjähriger zufriedener Kunde.

Die Möglichkeit, über Satellit den Download durchzuführen, will ich noch erwähnen. Ich habe mich aber damit nicht weiter beschäftigt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 4 Oct 2009, 19:48 hat geschrieben:Ich finde in Schweden ist so gut wie alles ziemlich teuer.
Ja!

Nun darf man mal nachdenken, warum das so ist. Nein, ich gebe keine Tipps ;) Hat auch nichts mit dem Thema zu tun :D und soll auch nicht (zumindest hier) diskutiert werden.
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Beitrag von 612 hocker »

Bei KCW gibt es eine schöne pdf zur Bahnprivatisierung in Schweden. Die Kostentreiber sind ganz klar die Gewerkschaften gewesen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

612 hocker @ 4 Oct 2009, 20:25 hat geschrieben:Bei KCW gibt es eine schöne pdf zur Bahnprivatisierung in Schweden. Die Kostentreiber sind ganz klar die Gewerkschaften gewesen.
Ja, ja, die Gewerkschaften :lol:

Eisenbahn - Gewerkschaften - Heizer (auf Dampfloks), war da nicht mal was auf der Insel?

O.K., für die jüngere Generation wird es wohl nicht mehr bekannt sein, aber die britische Eisenbahnergewerkschaft hatte durchgesetzt, dass auf allen Diesel und E-Loks Heizer mitfahren mussten. Unbestätigten Gerüchten nach sollen auch neue "Heizer" für diese "Tätigkeit" eingestellt worden sein.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

612 hocker @ 4 Oct 2009, 20:25 hat geschrieben: Bei KCW gibt es eine schöne pdf zur Bahnprivatisierung in Schweden. Die Kostentreiber sind ganz klar die Gewerkschaften gewesen.
Ja aber nur teilweise. Denn dann kann ich auch sagen: Kostentreiber ist das Prinzip der Gewinnmaximierung, das bei einem Staatsunternehmen so nicht gegeben ist.
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Beitrag von BMI »

Das die Deutsche Bahn inzwischen international tätig ist, weiss jeder... Bloss auf die Frage, woher das Geld kommt, hat keiner eine Antwort...
Dass Grossbritanien inzwischen Finanziell am Stock geht, ist auch nix neues... Jetzt wird aber das Tafelsilber verscherbelt!
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31307/1.html

Was das ganze mit der Bahn zu tun hat?
"Um der drohenden Abstufung durch die Ratingagenturen zu entgehen, hat sich Premier Brown nun dazu entschlossen, massiv Immobilien und Liegenschaften zu veräußern. Mit diesem "Fire Sale" will die Regierung weitere 16 Mrd. Pfund einnehmen. Auf der neuen Verkaufsliste stehen unter anderem die Themseunterführung bei Dartford, verschiedene Brücken, ein staatliches Wettbüro, der britische Anteil am europäischen Uranproduzenten Urenco, die öffentliche Studienkreditanstalt und der Bahnzubringer zum Eurotunnel. "

http://www.timesonline.co.uk/tol/news/poli...icle6871968.ece (Englisch! Habe leider keinen entsprechenden Deutschen Artikel gafunden...)

Und wer will den Zubringer zum Eurotunnel? Die DB!
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

(L.Cohen, The Future)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

BMI @ 14 Oct 2009, 18:52 hat geschrieben:Das die Deutsche Bahn inzwischen international tätig ist, weiss jeder... Bloss auf die Frage, woher das Geld kommt, hat keiner eine Antwort...
.....
Und wer will den Zubringer zum Eurotunnel? Die DB!
Gute Frage, nächste Frage. War da nicht irgend so ein Deal namens Reform der Infrastrukturfinanzierung des Bundes durch eine Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung?
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