Ladenschluss

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Lazarus @ 1 Aug 2007, 16:58 hat geschrieben: mag vielleicht sogar stimmen, aber noch gibt es da gesetzliche Beschränkungen, was die Ladenfläche betrifft. Soweit ich weiss, sollen die auch net fallen
Diese Beschränkungen sind ein Wahnwitz und nur weil der Einzelhandel von deutschen Konzernen dominiert wird, die kein Problem mit diesen Beschränkungen haben, kann das funktionieren. München z. B. ist Supermarkttechnisch total unterversorgt und das nicht nur in der Messestadt Riem oder in Zamdorf, Alt-Riem etc.

Und genau diese deutsche Einstellung ist es, die Erfolge verhindert. Dem Computer hat man auch nicht getraut, obwohl man ihn erfunden hat, sonst hätte man hier oben mitmischen können, jetzt sind es hauptsächlich die US-Konzerne.

Und nur weil du Lazarus keine Hypermärkte magst, willst du andere bevormunden die welche wollen und sie ihnen nicht gönnen? Ich fordere ja auch kein Verbot der Discounter oder von Kleinsupermärkten (die z. B. in Innenstädten ihre Berechtigung haben).

Schade dass es nicht mehr Freilassing-Fälle gibt, man sollte an den Grenzen entlang beginnen die Hypermärkte hochzuziehen, dann hat mans mal wieder verschlafen. Ich sage nur Folmava in Tschechien, gleich nach der Grenze in Furth im Wald, da nützt auch der Schutz von Tante-Emma-Laden nichts.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 1 Aug 2007, 17:01 hat geschrieben: Sind das kommunale Verordnungen oder echte Landes- oder Bundesgesetze?

Außerdem sind Gesetze dazu da, dass man sie ändert, um den Staat an geänderte Bedingungen und Gewohnheiten anzupassen. Immer gleiche Gesetze sind schlechte Gesetze.
das weiss ich auch net so genau, aber spielt auch keine Rolle, da es keine wirklichen Betrebungen gibt, da was zu ändern. Ich denk mal, das hat sich für die nächsten 2-3 Jahre erstmal erledigt

Edit:

@KBS 855

warum sollten die auch was ändern wollen? Die wären doch schön blöd, wenn sie sich durch Hypermärkte neue Konkurrenz schaffen würden. So können sie in aller Ruhe den Kuchen weiter unter sich aufteilen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Lazarus @ 1 Aug 2007, 17:05 hat geschrieben: @KBS 855

warum sollten die auch was ändern wollen? Die wären doch schön blöd, wenn sie sich durch Hypermärkte neue Konkurrenz schaffen würden. So können sie in aller Ruhe den Kuchen weiter unter sich aufteilen.
Wieso? Ist es deutschen Handelskonzernen verboten selber Hypermärkte zu betreiben? Rewe hat doch z. B. Toom (jetzt nicht den Heimwerker-Toom) im Angebot, das sollte man ausbauen, statt auf kleine Rewe-Läden zu setzen, deren Auswahl dürftig ist. Globus ist bei uns das Maß aller Dinge, zumindest gibts nicht viele die da rankommen, leider gibts zu wenig Globus-Märkte, weil das von unserer rückständigen Entscheidungsträgern verhindert wird, dafür lässt man lieber fünf Discounter nebeneinander bauen, wo keiner alles hat und man alle irgendwie abklappern muss. Billiger sind die auch nicht, jeder Vollsortimenter hat die gleichen Discountartikel zum gleichen Preis, dazu eben aber auch noch viel Auswahl und die Markenprodukte dazu.
Ich sags mal so: Ich brauche bei bestimmten Sachen keine Marken, aber es gibt auch Produkte wo ich eine bestimmte Marke haben will, z. B. Händlmaier-Senf oder den Hela-Gewürzketchup, den bekommst du nicht überall.
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7415
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

naja das Suma-Center ist ja auch ganz gut ausgestattet... nur einen baumarkt gibt es im ganzen Euro-Industriepark nicht... nur den Hornbach draußen in Fröttmaning.
mfg Daniel
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Naja Rewe hat erst umstruckturiert, die werden einen Teufel tun, das nach grad mal zwei Jahren wieder alles über den Haufen zu werfen. Wenn man mal genau hinschaut, so richtige Hypermarktbetreiber gibts am deutschen Markt net (zumindest keinen mit bedeutenden Marktanteilen)
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

uferlos @ 1 Aug 2007, 17:37 hat geschrieben: naja das Suma-Center ist ja auch ganz gut ausgestattet... nur einen baumarkt gibt es im ganzen Euro-Industriepark nicht... nur den Hornbach draußen in Fröttmaning.
nur gibts Suma schon lange net mehr und Baumärkte gibts in München genug
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

KBS 855 @ 1 Aug 2007, 16:20 hat geschrieben:Mein Steckenpferd? Das ist europäischer Standard, außer im "Bauernstaat"?
So emotional, wie Du dafür eintrittst, scheint Dir schon was persönlich dran zu liegen.

KBS 855 @ 1 Aug 2007, 16:20 hat geschrieben:Als Südostbayer müsstest du doch die Lage in Österreich kennen und ein Interspar ist was anderes als ein mickriger Rewe oder Edeka.
Allein selig machend scheint er allerdings nicht zu sein, denn gar nicht so weniger Österreicher fahren zum einkaufen nach Deutschland. Grade am Wochenende der Auswahl wegen gerne auch bis nach München...
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7415
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

@Lazarus
natürlich gibt es das Suma-Center noch!! da ist halt jetzt der Real, Deichmann, Subway, Stapels uvm. drin. Aber am Gebäude steht immernoch Suma-Center!
was nützen mir außerdem baumärkte, die nicht in meiner nähe sind? gar nichts weil ich dort nur ganz schlecht hinkomme!
mfg Daniel
EasyDor
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2584
Registriert: 12 Aug 2002, 22:20

Beitrag von EasyDor »

@Uferlos:
Im Herbst hast du am Oberwiesenfeld/Olympiapark Nord/Whatever einen Obi mit U-Bahn-Anschluss. Den gibts zwar jetzt schon, gerade größere Dinge transportieren sich im Bus nicht so leicht wenn der voll ist...


@KBS 855:
Was brauchst du denn für spezielle Produkte?
Klar, dass du bei einem Discounter nicht alles bekommst, und wenn, dann nur eine Marke, und das alles auch nicht wirklich viel billiger...
Aber ein normaler durchschnittlicher Rewe oder Edeka hat doch alles? Geh halt in sowas, und nicht in Plus, Lidl und Aldi hintereinander.

Und außerdem... Für manche Dinge muss man einfach in verschiedene Läden... Grade Obst bekommst du in keinem Supermarkt so frisch
und gut wie bei einem Obststand oder Gemüsehändler. Denn kein Filialleiter stellt sich jede Nacht in die Großmarkthalle...
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 3 Aug 2007, 10:43 hat geschrieben: @KBS 855:
Was brauchst du denn für spezielle Produkte?
Klar, dass du bei einem Discounter nicht alles bekommst, und wenn, dann nur eine Marke, und das alles auch nicht wirklich viel billiger...
Aber ein normaler durchschnittlicher Rewe oder Edeka hat doch alles? Geh halt in sowas, und nicht in Plus, Lidl und Aldi hintereinander.
Die Auswahl im Hypermarkt ist einfach größer. Beim Discounter bekommst Du typischerweise 2 verschiedene Sorten der Dr.-Oetker-Tiefkühlpizza (ja, Fastfood ist nicht gesund, ist auch nur ein Beispiel, passt irgendwie gut), dazu, noch 2 oder 3 Pizzen einer Billigmarke, ein REWE hat vielleicht 5 oder 6 verschiedene Dr.-Oetker-Tiefkühlpizzen (nahezu das komplette Sortiment, aber 1 oder 2 fehlen), dazu noch 4 oder 5 andere Marken, bei einem Hypermarkt gibt es dagegen vielleicht 10 verschiedene Marken und alle komplett oder so gut wie komplett. Das zieht sich durch alle Produktarten durch - es ist mehr Abwechslung drin.

Dann gibt es noch so viele Dinge, die man ab und zu braucht, spezielle Akkus, Staubsaugerbeutel, um nur wenige Beispiele zu nennen. So was kriegt man in einem REWE kaum oder nur in kleiner Auswahl, was aber nichts bringt, denn wenn ich Micro-Akkus brauche, kann ich keine Mignon-Akkus einsetzen. Das heißt es, Fachgeschäfte aufsuchen oder eben - wenn es sie denn gäbe (ein paar hypermarktähnliche Läden verzeichnet in München ja doch) - der Hypermarkt.
Benutzeravatar
Dol-Sbahn
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2027
Registriert: 11 Mai 2002, 02:01

Beitrag von Dol-Sbahn »

Marktkauf in München (nähe Johanneskirchen, Unterföhring) hat sehr viele Waren. Für mir schaut es wie nach Hypermarkt aus.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Dol-Sbahn @ 3 Aug 2007, 11:50 hat geschrieben: Marktkauf in München (nähe Johanneskirchen, Unterföhring) hat sehr viele Waren. Für mir schaut es wie nach Hypermarkt aus.
Ja, Marktkauf - und auch - das Kaufland im PEP haben m.E. einen hypermarktähnlichen Charakter, wobei ich mit dem Kaufland nicht so besonders zufrieden bin, die relativ große Baumarktabteilung wurde etwa amputiert und manche Dinge sind - meiner Meinung nach - Billigprodukte, die qualitativ nicht überzeugen. Aber der Ansatz ist schon mal nicht schlecht.

So fallen mir gerade mal zwei solche Märkte in, es gibt sicher noch wenige weitere, aber für eine Stadt mit 1,3 Millionen Einwohnern ist das mau...
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

naja, aber man kann halt net jedem so einen Markt vor die Nase setzen, dann hätten wir nämlich ne massive Überversorgung
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
EasyDor
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2584
Registriert: 12 Aug 2002, 22:20

Beitrag von EasyDor »

TramPolin @ 3 Aug 2007, 11:25 hat geschrieben: Die Auswahl im Hypermarkt ist einfach größer. Beim Discounter bekommst Du typischerweise 2 verschiedene Sorten der Dr.-Oetker-Tiefkühlpizza (ja, Fastfood ist nicht gesund, ist auch nur ein Beispiel, passt irgendwie gut), dazu, noch 2 oder 3 Pizzen einer Billigmarke, ein REWE hat vielleicht 5 oder 6 verschiedene Dr.-Oetker-Tiefkühlpizzen (nahezu das komplette Sortiment, aber 1 oder 2 fehlen), dazu noch 4 oder 5 andere Marken, bei einem Hypermarkt gibt es dagegen vielleicht 10 verschiedene Marken und alle komplett oder so gut wie komplett. Das zieht sich durch alle Produktarten durch - es ist mehr Abwechslung drin.
Ich weiß schon was du meinst... Ich könnte mich ja auch jedes Mal aufregen, dass ich keine Settele Dampfnudeln in "meinem" Rewe, und auch nicht im Plus auf der anderen Straßenseite bekomme. Aber das ist jetzt für mich kein riesen Verlust.

Das andere hatte ich ja glaube ich schonmal angesprochen:
Hypermärkte wird es nie in Wohngebieten, sondern nur in Gewebegebieten geben, von denen viele mit dem ÖPNV nur schwer erreichbar sind wie z.B. der Euroindustriepark.
Bis ich da erstmal mit U-Bahn und Pendelbus (dessen Fahrzeiten natürlich dem MVV nicht bekannt sind) hingegurkt bin ist ne Stunde vergangen...
Da war ich 2 mal beim Rewe. Der liegt nämlich auf dem Heimweg...
Das andere sind auch die Quantitäten in denen man Sachen in verschiedenen Märkten kaufen kann... Ich habe einen Singlehaushalt und kann somit mit den Großpackungen von Hypermärkten nix anfangen. Klar gibt es dort auch die kleineren, aber wenn ich mal den Walmart als Beispiel mehme, war die Produktauswahl schon eher auf größere Familien ausgelegt...

Persönlich habe ich ja keine Meinung zu Hypermärkten, solange sie mir den Rewe nicht wegnehmen. Ich weiß nur, dass ich sie in meiner jetzigen Lebenssituation absolut nicht brauche und unpraktisch finde...

Außerdem wird man diese Märkte sicher nicht in der Innenstadt finden... Und außerhalb gibts ja schon ähnliche, auch wenn die nicht ganz so groß sind...
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

EasyDor @ 3 Aug 2007, 14:37 hat geschrieben: Ich weiß schon was du meinst... Ich könnte mich ja auch jedes Mal aufregen, dass ich keine Settele Dampfnudeln in "meinem" Rewe, und auch nicht im Plus auf der anderen Straßenseite bekomme. Aber das ist jetzt für mich kein riesen Verlust.

Das andere hatte ich ja glaube ich schonmal angesprochen:
Hypermärkte wird es nie in Wohngebieten, sondern nur in Gewebegebieten geben, von denen viele mit dem ÖPNV nur schwer erreichbar sind wie z.B. der Euroindustriepark.
Bis ich da erstmal mit U-Bahn und Pendelbus (dessen Fahrzeiten natürlich dem MVV nicht bekannt sind) hingegurkt bin ist ne Stunde vergangen...
Da war ich 2 mal beim Rewe. Der liegt nämlich auf dem Heimweg...
Das andere sind auch die Quantitäten in denen man Sachen in verschiedenen Märkten kaufen kann... Ich habe einen Singlehaushalt und kann somit mit den Großpackungen von Hypermärkten nix anfangen. Klar gibt es dort auch die kleineren, aber wenn ich mal den Walmart als Beispiel mehme, war die Produktauswahl schon eher auf größere Familien ausgelegt...

Persönlich habe ich ja keine Meinung zu Hypermärkten, solange sie mir den Rewe nicht wegnehmen. Ich weiß nur, dass ich sie in meiner jetzigen Lebenssituation absolut nicht brauche und unpraktisch finde...

Außerdem wird man diese Märkte sicher nicht in der Innenstadt finden... Und außerhalb gibts ja schon ähnliche, auch wenn die nicht ganz so groß sind...
Beim Euroindustriepark gebe ich Dir Recht.

PEP mit seinem Kaufland ist dagegen ganz klar in einem Wohngebiet bzw. im direkten fußläufigen Einzugsgebiet. Der Marktkauf ist ein Sonderfall, da er auf Unterföhringer Boden steht, aber fußläufig auch für - aber eher wenige - Münchner (Oberföhringer, Johanneskirchener) erreichbar ist.

Ansonsten habe ich natürlich auch gegen kleine Läden nichts. Früher war es "Tante Emma", heute heißt es "Onkel Gül" (eine spontane Wortschöpfung, vielleicht setzt sie sich ja durch). Was mir aber nicht gefällt, ist, dass die Politik meint, sie müsse bestimmte Läden schützen und müsse daher verbieten, dass jemand zu große Läden hinstellt. Hier stehen Schutz und Freiheit im Widerspruch. Und wenn ein Truderinger Geschäft vor Konkurrenz geschützt wird, strengt es sich vielleicht weniger an. Das ist wie die Skischulen in den bayerischen Orten, wo es nur eine im Ort geben darf (bzw. geben durfte, gibt's diese Regelung eigentlich noch)? Das hat dann schnell einen sozialistischen Geschmack.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

(Fast-)24-Stunden-Supermarkt in Berlin

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498655,00.html

Wir in München (Bayern) sind anscheinend in der Provinz - grrrrr! :(
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Was brauchst du denn für spezielle Produkte?
Mir gehts nicht darum was ich speziell brauche, sondern um die Auswahl. Ich will einfach von einem Produkt mehrere Anbieter zur Auswahl haben und nicht nur einen oder max. 2-3, dazu nicht mal die komplette Produktpalette.
Aber ein normaler durchschnittlicher Rewe oder Edeka hat doch alles?
Falsch, die haben die gängigsten Artikel, aber eine Auswahl wie im Marktkauf (ist ja eine Edeka-Tochter die man unfähigerweise nicht mehr ausbaut) oder gar bei Carrefour & Co.
Geh halt in sowas, und nicht in Plus, Lidl und Aldi hintereinander.
Was glaubst du was ich mache? Trotzdem finde ich dort auch nicht alles und daher muss man "Markthopping" machen, gezwungenermaßen, dank der sozialistischen Gesetze in diesem Land, die keine andere Branche so derart fesselt und entmündigt.
Und außerdem... Für manche Dinge muss man einfach in verschiedene Läden... Grade Obst bekommst du in keinem Supermarkt so frisch
und gut wie bei einem Obststand oder Gemüsehändler.
Die meisten dieser Dinge baue ich im Garten an. Gut, das geht in München selten, aber schau dir mal an wie teuer das am Viktualienmarkt ist, wer soll sich das denn kaufen können? Oder man muss die Prioritäten anders setzen, wer macht das schon? Es gibt auch im Supermarkt gute Qualität, aber die Auswahl lässt auch zu wünschen übrig, da braucht man dann wirklich den guten alten Marktstand.
naja, aber man kann halt net jedem so einen Markt vor die Nase setzen, dann hätten wir nämlich ne massive Überversorgung
Hallo? Wir reden hier von einer Millionenstadt (wenns um München geht)! Du wirst doch bei einem Marktkauf für ganz München, nem Kaufland und zwei oder drei Real (schon mit großen Abstrichen!) doch nicht von einer Überversorgung auf diesem Gebiet sprechen. Du musst ja nicht mal weit fahren, aber schau dir das mal in Österreich an, wie die das machen, z. B. Wien.
Und eine Überversorgung gibt es doch jetzt schon, durch die vielen kleinen Discounter und Märkte. Kein anderes Land hat mehr Verkaufsfläche und trotzdem alles auf viele kleine Märkte verteilt, statt hier auf Hypermärkte zu setzen, ergänzt durch ein Supermarktnetz auf dem Land und gelenkt auch Discounter (da reichen zwei Konzerne!).
Und: Der Markt regelt das doch. Wer nicht gut genug ist, der geht eben Pleite, so ist das.
Ansonsten habe ich natürlich auch gegen kleine Läden nichts. Früher war es "Tante Emma", heute heißt es "Onkel Gül" (eine spontane Wortschöpfung, vielleicht setzt sie sich ja durch). Was mir aber nicht gefällt, ist, dass die Politik meint, sie müsse bestimmte Läden schützen und müsse daher verbieten, dass jemand zu große Läden hinstellt. Hier stehen Schutz und Freiheit im Widerspruch.
Da stimme ich zu. Ich habe auch nichts gegen kleine Läden, die übrigens eh kaum noch einer führen will (Arbeitszeiten etc.). Allerdings bin ich kein Fan von Ratschereien und sonstigen Dingen, mich nerven solche Läden, weil das nicht meins ist, außerdem will ich beim Einkaufen meine Ruhe haben.
Was allerdings nicht geht, ist, dass die Politik sich hier einmischen muss. Wieso nicht in anderen Branchen? Keine Branche ist derart gefesselt und in ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt. Dass die dt. Konzerne das mittragen ist klar, sie profitieren ja davon, denn dadurch lohnt sich für Tesco oder Carrefour der Einstieg nicht.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

KBS 855 @ 7 Aug 2007, 22:24 hat geschrieben: Was allerdings nicht geht, ist, dass die Politik sich hier einmischen muss. Wieso nicht in anderen Branchen? Keine Branche ist derart gefesselt und in ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt. Dass die dt. Konzerne das mittragen ist klar, sie profitieren ja davon, denn dadurch lohnt sich für Tesco oder Carrefour der Einstieg nicht.
Das ist ein interessanter Punkt. Die Truderinger Läden etwa werden durch die Politik zum Teil geschützt. Irgendwelche Firmen ohne Ladengeschäft werden normalerweise nicht vor der bösen Konkurrenz bewahrt. Da hat einer eine clevere Idee, macht eine Firma auf und eine alte Firme geht pleite, wenn sie nicht kontert.

Vielleicht sehe ich hier auch was falsch, aber warum nur schützt man bestimmte Läden in bestimmten Stadtteilen? Gut, das einzige Argument, was mir hier einfällt, wäre eine Bewahrung des kulturellen und sozialen Umfelds. Dies steht dann aber irgendwie im Widerspruch zum Markt und ich weiß auch nicht, ob das Aufgabe der Politik sein soll. Und wenn, dann hat sie versagt. Schaut euch mal die Läden in der Münchner Altstadt an. Die ganzen kleinen Läden, die ich aus meiner Kindheit kenne, existieren noch. Aber das ist nicht mehr das drin, was damals drin war. In mindestens jedem zweiten Laden (ohne Übertreibung) ist jetzt ein asiatischer Lebensmittelmarkt drin. Was soll das? (Ich habe übrigens nichts gegen die asiatische Küche, ist sogar sehr lecker, wenngleich bestimmte Gerichte nicht vermittelbar sind.)
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

KBS 855 @ 7 Aug 2007, 22:24 hat geschrieben: Kein anderes Land hat mehr Verkaufsfläche und trotzdem alles auf viele kleine Märkte verteilt, statt hier auf Hypermärkte zu setzen, ergänzt durch ein Supermarktnetz auf dem Land und gelenkt auch Discounter (da reichen zwei Konzerne!).
Quellen? Oder ist das einfach nur Rhetorik, damit man vorgaukeln kann, dass man so viel weiss. Ich garantiere dir, dass es in der 2. groessten Wirtschaftsmacht der Welt mehr und im Durchschnitt kleinere Supermaerkte gibt als hierzulande.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 7 Aug 2007, 21:34 hat geschrieben: (Fast-)24-Stunden-Supermarkt in Berlin

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498655,00.html

Wir in München (Bayern) sind anscheinend in der Provinz - grrrrr! :(
Naja, gerade das Beispiel finde ich anhand der Billigloehne fuer die Nachtschicht aber nicht gerade beispielshaft.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 7 Aug 2007, 22:44 hat geschrieben: Das ist ein interessanter Punkt. Die Truderinger Läden etwa werden durch die Politik zum Teil geschützt. Irgendwelche Firmen ohne Ladengeschäft werden normalerweise nicht vor der bösen Konkurrenz bewahrt. Da hat einer eine clevere Idee, macht eine Firma auf und eine alte Firme geht pleite, wenn sie nicht kontert.

Vielleicht sehe ich hier auch was falsch, aber warum nur schützt man bestimmte Läden in bestimmten Stadtteilen? Gut, das einzige Argument, was mir hier einfällt, wäre eine Bewahrung des kulturellen und sozialen Umfelds. Dies steht dann aber irgendwie im Widerspruch zum Markt und ich weiß auch nicht, ob das Aufgabe der Politik sein soll. Und wenn, dann hat sie versagt. Schaut euch mal die Läden in der Münchner Altstadt an. Die ganzen kleinen Läden, die ich aus meiner Kindheit kenne, existieren noch. Aber das ist nicht mehr das drin, was damals drin war. In mindestens jedem zweiten Laden (ohne Übertreibung) ist jetzt ein asiatischer Lebensmittelmarkt drin. Was soll das? (Ich habe übrigens nichts gegen die asiatische Küche, ist sogar sehr lecker, wenngleich bestimmte Gerichte nicht vermittelbar sind.)
Der groesste Grund ist wohl die Stadtentwicklung. Wenn man den freien Wettbewerb erlauben wuerde, muesste man ja auch recht frei geben, wo es ueberall Supermaerkte geben kann. In Deutschland gibt es eigtl recht oft noch eine sinnvolle Zentrenstruktur, in anderen Laendern ist davon oft nur noch wenig uebrig.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 7 Aug 2007, 22:47 hat geschrieben: Naja, gerade das Beispiel finde ich anhand der Billigloehne fuer die Nachtschicht aber nicht gerade beispielshaft.
Billiglöhne sind natürlich eine Schweinerei. Generell müsstetst Du dann aber auch gleich alle Schlecker-Filialen schließen, die waren ja auch wegen mickriger Bezahlung und unzumutbaren Arbeitsbedingungen vor ein paar Jahren in den Schlagzeilen. Das macht's natürlich nicht besser.

Ich würde mir für München und Bayern zumindest wünschen, dass die Ladeninhaber länger aufsperren dürfen, wenn sie selbst oder nahe Verwandte am Tresen stehen. Denkbar wäre auch, wenn Tankstellen und andere Einrichtungen, die ohnehin lange offen haben, z.B. Bringdienste, echte Kleinsupermärkte einrichten dürfen. Bis heute dürfen sie offiziell nur Reiseproviant bzw. Lebensmittel in Kleinstmengen verkaufen. Die Preise sind außerdem viel zu hoch, das muss anders auch gehen. Klar, warum die Preise hoch sind, es gibt ja keine Konkurrenz. Wer spät abends dringend was braucht, kauft an der nächsten Tanke, aber nicht bei Onkel Gül, denn der darf nicht.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Was haben Billiglöhne mit Marktgrößen und Öffnungszeiten zu tun? Die größten Dumper kommen aus den Reihen der Discounter, vor allem Lidl lässt grüßen.
Schlecker ist hier im Drogeriebereich sehr "Arbeitnehmerfreundlich". Ich persönlich kaufe daher nur bei "dm", denn dort herrscht ein tolles Betriebsklima und es gab schon einige Auszeichnungen für die Firma.

Und die Einmischung der Politik und den Schutz von Kleinläden kann ich nicht verstehen, denn was wäre gewesen wenn man das damals mit den Kutschern gemacht hätte und diese vor der "bösen" Eisenbahn geschützt hätte?

Es ist ein großer Bedarf für jede Marktform vorhanden und auch kleine Läden können existieren und gut leben, dafür müssen sie aber was tun. Wer das Schaufenster nie dekoriert, Öffnungszeiten zum abwinken hat oder muffig den Kunden begegnet, der kann eben keinen Erfolg haben, wieso will man sowas schützen?
7-Eleven, Tankstellen usw. wären perfekt um die Rund-um-die-Uhr-Versorgung zu gewährleisten und die Innenstädte und andere Lagen zu versorgen, die mit größeren Märkten nicht erschlossen werden können.

Hypermärkte sind die Zukunft, zumindest in allen Ländern um uns rum. Wahrscheinlich hat in wenigen Jahren Albanien mehr Hypermärkte als wir, die überholen uns ja sogar noch im Digitalfunk für die Polizei (da sind wir ja beide letzter). :rolleyes:
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21448
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

nur haben die hiesigen Konzerne gar kein Interesse dran, das sich an der Beschränkung der Ladenfläche gross was ändert. So hält man sich unliebsame ausländische Konkurrenz von Hals
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

KBS 855 @ 7 Aug 2007, 23:54 hat geschrieben:
Hypermärkte sind die Zukunft, zumindest in allen Ländern um uns rum. Wahrscheinlich hat in wenigen Jahren Albanien mehr Hypermärkte als wir, die überholen uns ja sogar noch im Digitalfunk für die Polizei (da sind wir ja beide letzter).  :rolleyes:
Da bin ich mir nicht so sicher. Die in Europa meines Wissens am staerkste wachsende Sparte sind die Diskounter. Was v.a. Lidl hier europaemaessig fuer ein Expansionstempo hinlegt ist ziemlich unglaublich. Da wird ein Laendermarkt nach dem anderen aufgerollt.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 8 Aug 2007, 00:54 hat geschrieben: Da bin ich mir nicht so sicher. Die in Europa meines Wissens am staerkste wachsende Sparte sind die Diskounter. Was v.a. Lidl hier europaemaessig fuer ein Expansionstempo hinlegt ist ziemlich unglaublich. Da wird ein Laendermarkt nach dem anderen aufgerollt.
Ich habe vor ein paar Tagen von einer Studie gehört (habe aber die Quelle nicht zur Hand), dass den traditionellen Supermärkten (weniger den Discountern) eine schwere Zeit bevorsteht. Demnach liegt das größte Wachstumspotenzial in Kleinmärkten (!), die rund um die Uhr oder zumindest bis spät abends offen haben und primär kühlschrankgekühlte (nicht tiefgekühlte) Fertiggerichte verkaufen, die dann nur noch in die Mikrowelle geschoben werden - für die typische Führungskraft und den allein stehenden Arbeitnehmer in einem Hightechunternehmen, der wenig Zeit hat und auch spät abends (neben den Fertiggerichten) noch das Wichtigste einkaufen will.

So wie die klassischen Kaufhäuser spätestens in den späten 1990er-Jahren Probleme bekommen haben, könnten auch REWE & Co viele Kunden verlieren, wenn sie am Konzept nichts ändern. Das könnte (und müsste vielleicht) sogar zweigleisig passieren: mehr Downsizing hin zu kleinen Läden, die rund um die Uhr aufhaben, und im Gegenzug mehr Upsizing hin zu den Hypermärkten. (Dass beides gesetzlich bzw. bedingt durch kommunale Reglementierung problematisch ist, ist klar.)

In München gibt es primär nur zwei Arten von Supermärkten: den klassischen "REWE"-Markt (mit viel Auswahl, aber nichts Speziellerem) und den klassischen Discounter (mit wenig Auswahl zum geringeren Preis). Der Kunde hat die Wahl zwischen zwei Modellen, dazu kommen natürlich noch die kleinen Läden, dennoch etwas wenig, wie ich finde. Hypermärkte und 24-Stunden-Läden wären m.E. eine sinnvolle Ergänzung.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

LugPaj @ 8 Aug 2007, 00:54 hat geschrieben: Da bin ich mir nicht so sicher. Die in Europa meines Wissens am staerkste wachsende Sparte sind die Discounter. Was v.a. Lidl hier europaemaessig fuer ein Expansionstempo hinlegt ist ziemlich unglaublich. Da wird ein Laendermarkt nach dem anderen aufgerollt.
Naja, zumindest in Frankreich haben Discounter geringe Chancen, da haben schon einige aufgegeben und in Ländern wie GB gilt z. B. Aldi als "Armenladen", das ist anders als bei uns, wo jeder zum Aldi geht.

Discounter haben trotzdem eine große Zukunft, nur der normale Supermarkt eigentlich nicht und genau der wird mit unseren Gesetzen künstlich am Leben erhalten.
Optimal ist nur ein Mix aus Discountern, 24-Stunden-Kleinmärkten zur Rund-um-die-Uhr-Grundversorgung und zur Versorgung von Innenstädten und Autolosen und eben Hypermärkten, wo man alles an EINEM Ort bekommt.
Gerade jetzt wo die klassischen Kaufhäuser langsam aussterben, gerade in Kleinstädten wären Hypermärkte eine tolle Sache um den Kunden einen Ort zu bieten, wo sie alles bekommen, ohne ewig rumfahren zu müssen, d. h. ein breites Angebot an Lebensmitteln, Töpfe, Kleidung, Spielzeug, Bücher. Carrefour lässt grüßen.
Ich finde das wirklich schade, denn es würde genug Leute geben, die Hypermärkte wollen und wer sie nicht will, der wird doch nicht gezwungen hinzugehen oder? Mich zwingt auch keiner zu Lidl zu gehen und zu diesem Laden geh ich auch nicht, genausowenig wie zu Schlecker.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

KBS 855 @ 8 Aug 2007, 12:50 hat geschrieben:und in Ländern wie GB gilt z. B. Aldi als "Armenladen", das ist anders als bei uns, wo jeder zum Aldi geht.
Das war hierzulande vor 20 Jahren auch nicht anders. Das hat sich erst geändert, als sich in der breiten Masse herumgesprochen hat, daß man zum Teil qualitativ gute Produkte zu Dumpingpreisen bekommt.
KBS 855 @ 8 Aug 2007, 12:50 hat geschrieben:Gerade jetzt wo die klassischen Kaufhäuser langsam aussterben
Warum das so ist, das wäre auch noch mal in einem eigenem Thema zu diskutieren. Geändertes Kundenverhalten ist nur ein Aspekt...
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2402
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Warum das so ist, das wäre auch noch mal in einem eigenem Thema zu diskutieren. Geändertes Kundenverhalten ist nur ein Aspekt...
Die Kaufhäuser haben das gleiche Problem wie REWE oder Tengelmann: "früher" war die Gesellschaft homogener, jetzt geht der Trend zu den Rändern hin: mehr Reiche, mehr Arme (dank Hartz IV....). Das heisst beim Einkaufen: mehr Aldi und Lidl (wenig Auswahl zu geringem Preis) und mehr für anspruchsvolle Kunden (Feinkost Käfer, also hochwertige Produkte; Hypermärkte - große Auswahl oder 24h-Shops, immer offen, dafür teurer). Was verliert ist die Mitte, also REWE, Tengelmann, Karstadt, Kaufhof, wenn sie den Trend "Raus aus der Mitte) nicht mitmachen.
Edeka hat mit seinen chicken neuen Läden immerhin schon ein Signal gesetzt (Messestadt, Theresienhöfe, Flughäfen), dort macht Einkaufen wenigstens Spass, im Ggensatz zu vielen vollgestopften Tengelmann-Filialen. Aber die große Ladenfläche muss auch der Kunde zahlen.....

Was zum boom von Aldi und Lidl in Deutschland beiträgt, ist sicher der krasse Sozialabbau, die Geiz-ist-Geil-Mentalität, aber vielleicht auch die Tatsache, dass den Deutschen nicht so viel an gutem Essen liegt.....
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

KBS 855 @ 8 Aug 2007, 12:50 hat geschrieben: Naja, zumindest in Frankreich haben Discounter geringe Chancen, da haben schon einige aufgegeben [...]
Bist du dir da sicher? In Frankreich hat Lidl inzwischen laut Wikipedia 1.200 Laeden aufgemacht. Wenn man das den deutschen 2.700 gegenueberstellt waere das (aufgrund des Bev Unterschiedes etwas angepasst) eine inzwischen >50% Lidl Durchdringung des Landes im Vergleich zu Deutschland. Wenn die keine Chance haetten, haette Lidl sicherlich nicht so weit expandiert.

EDIT: Laut franz. Wikipedia sind es inzwischen 2007 sogar schon 1.300 Niederlassungen geworden.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Antworten