Grundsatzdiskussion Flugverkehr

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Cloakmaster @ 4 Dec 2015, 23:10 hat geschrieben:Mit der neuen Airline gibts halt noch einen kleinen Neugierde-Bonus, so daß zu Zunahme eben noch etwas grösser wird, als ohne neue Airline. Dann wird die 50-Millionen-marke eben nochmal etwas früher durchbrochen.
Selbst wenn wir von einer konstanten Steigerung der Passagiere um 3 % jedes Jahr ausgehen, sind wir von 50 Mio noch 8 Jahre entfernt.

Ganz abgesehen davon, dass man für mehr Passagiere noch lange keine weitere Startbahn braucht. Die Flugbewegungen sind immer noch rückläufig.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Cloakmaster »

Nein, sind sie niccht. 2013 auf 2014 ging die Zahl zurück - bei steigendem Passagierwachstum. wie schon so oft wiederholt ist das ein altes Spiel: Mehr Passagiere -> vollere flugzeuge, mehr Flüge. Noch mehr Passagiere -> da Flugzeuge noch voller nicht geht und noch merh Flüge auch nicht, eben grössere Flugzeuge, was zu wengier Flügen trotz mehr Kapazität führt. Und dann werden die Flugzeuge wieder voller, dann gibt es wieder mehr Flüge...1. HJ 2015 : +1-1% bei den Flugbewegungen, und so, wie es aussieht, im 2 Hj ebenfalls ein deutliches Plus.

Dei 50 Mio werden ohne 3. bahn in spätestens 8 Jahren erreicht. Mit dritter Bahn vermutlich in 3 Jahren.

Man kanns natürlich auch einfach langfristg ansehen:

1950: 5.000 Flüge
1960: 50.000
1970:103.000
1980:142.000
1990:192.000
2000:319.000
2010:390.000

Man beachte insbesonder die Entwicklung 1990 zu 2000, um einen Vergleich, was die Hinzufügung einer Landebahn bei den Flugbewegungen bewirkt zu haben. 66% Steigerung in 10 Jahren sind da schon eine gewisse Hausnummer. Wendet man dies nun auf die Dekade 2010-2020 an, kommen wir auf knapp 648.000 Bewegungen - Bahn 3 vorausgesetzt.
Markus
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Beitrag von Markus »

Cloakmaster, Deine Beiträge hier finde ich gut!
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Markus @ 5 Dec 2015, 20:22 hat geschrieben: Cloakmaster, Deine Beiträge hier finde ich gut!
Dem kann ich mich in diesem Falle mal nicht anschließen.

Cloaki verkennt hier einige wichtige Details aus meiner Sicht:
- Die immer noch sehr vielen Starts und Landungen von Privaten und sehr kleinen Flugzeugen, die Verkehrspolitisch und Umweltpolitisch nicht wünschenswert sind, aber dennoch Platz auf den Startbahnen wegnehmen.
- Die im Schnitt immer noch sehr kleine Durchschnittsgrüße auch der Linienflüge von München weg. Vergleicht man weltweit andere Flughäfen mit 2 Bahnen schaffen die ein Vielfaches der Passagiere. Hier ist der Kostendruck in München offensichtlich noch lange nicht am Ende.
- Die absolut fehlende Fernverkehrsanbindung des Flughafens, die einfach viele Flüge unnötig machen könnte.

Die Zahlenspielerei am Ende ist einfach nur Kappes. Da kann ich genauso argumentieren von '50 bis '60 gabs auf damals jeweils einer Bahn eine verzehnfachung der Flüge, d.h. es passen auf die 2 Bahnen auch nochmal 10x soviele Flüge drauf.
Sorry, das ist Mist und deine Schlussfolgerung leider auch.
Warum es in den verschiedenen Dekaden so verschiedene Zahlen gab, hatte verschiedenste Gründe. Auch die Schwankungen bei Starts und Passagieren der letzten Jahre sind bei weitem nicht so einfach erklärt, wie dus hier immer wieder versuchst.

Man kann sich sicher streiten, ob man die Bahn nun braucht oder nicht und es gibts gute Argumente für beide Seiten.
Sicher ist aber auch:
- Es könnten noch weit mehr Passagiere über die 2 Bahnen abgefertigt werden, bei größeren Maschienen.
- Es könnten viele Flüge entfallen, wenn man den Flughafen vernünftig anbindet.
- Es ist keine Frage der wirtschaftlichen Zukunft die jetzt entschieden werden muß um nichts zu verpassen.
- Es wäre im Rahmen der Klimadiskussion ein Gutes, zunächst die weniger klimaschädlichen Optionen auszuschöpfen!
- ...
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Doc, ich überzeichne bewusst an der einen oder anderen Stelle, um die Widersinnigkeit der Gegenansicht deutlicher herauszustellen. Nichts anderes ist das Zahlenspiel. Natürlich sind .- selbst mit dritter Bahn. mehr als 600.000 Bewegungen im Jahr 2020, vermutlich auch 2030, (noch) nicht zu erreichen.

Dennoch sehe ich es als grössten Geburtsfehler des Müncher Flughafens an, diesen mit nur 2 Bahnen statt der ursprünmglich genehmigten 4 Bahnen gebaut zu haben. Einen, der endlich korrigiert gehört.

Flughäfen lassen sich nicht vergleichen wie die Trumpfkarten in einem Memory-Spiel. London-Heathrow hat wesentlich mehr Passagiere bei wesentlich weniger Flugbewegungen, weil London nunmal nicht München ist. München wird immer einen wesentlich höheren Anteil an Zubringen haben (und auch benötigen, als London. Dass diese Zubringer mit - relativ - kleinem Fluggerät bedient werden, dürfte dabei selbsterklärend sein. Wie schon zigfach angemerkt, würde gerade LH liebend gerne die extrem kostenintensiven Feeder-Verbindungen wie Nürnberg-München, Stuttgart-Frankfurt, Bremen-Frankfurt usw der Bahn überlassen, wenn es denn funktionieren würde, und sich voll und ganz auf die Mittel- und Langstrecke konzentrieren. Die Erfahrung zeigt aber einfach, daß es nicht funktioniert - leider. Selbst Frankreich, wo man bekanntlich wesentlich konsequenter im Aufbauen eines HGV-Schienennetzes war, gelingt es nicht, auf Zubringerflüge zu verzichten - siehe das "Paradebeispeil" Paris-Lyon. -und noch viel weniger als etwa Nürnberg-München wird es gelingen, Zubringer von Schlage Mailand-München oder Linz-München auf einen auch nur halbwegs zufriedenstellenden Bahn-Zubringer umzustellen. Also bleibt es bei den Feeder-Flügen, nur daß diese inzwischen nicht mehr mit 50-70 Sitzern sondern mit 100-150 Sitzen geflogen werden. Allerdings wird es in Heathrow auch niemals gelinegn, auch nur 80 Flüge je Stunde auf den beiden Bahnen abzuwickeln, wogegen man in München die 90 längst überschritten hat. Was das angeht, gilt München als der effektivste Flughafen der Welt. Und das ist auch gut so, denn sonst wäre man schon längst an dem Punkt, an dem man einfach nur noch einpacken kann, angelangt. Nur wird hier eben der gleiche Fehelr gemacht, wie bei der Stammstrecke: anstattt endlich wirklich und tatsächlich den zweiten Stamm voranzubringen, wird immer wieder darüber fabuliert, ob man statt der "normalen" 30, nicht doch evtl 32, 34, 36, 37.5 Züge je Stunde durch das Nadelöhr quetschen kann. Genau so sieht es in München auf den beiden Landebahnen auch aus. Und natürlich kann man frühmorgens oder spätabends noch freie Kapazitäten finden, nur sind das halt nicht die Zeiten, auf die es ankommt.

Und darum gilt:

. man kann eben nicht so einfach größere Maschinen nehmen, um den Bedarf abzudecken
- Das System Bahn so umzubauen, daß AiRail wirklich eine Alternative auf dem Zubringer-Sektor wird, wird mehr kosten, und länger dauern, als in Berlin einen Flughafen zu bauen.
- Die Frage der wirtschaftlchen Zukunft ist seit mehr als 10 Jahren überfällig. Jeder weitere verlorene Tag ist einer zuviel.
- Die Menge der unnützen und Klimaschädlichen Warteschleifen und Verzögerungsmanöver, steigt mit jedem dieser verlorenen Tage weiter an. die dritte Bahn ist ein wirksames Mittel gegen unnütze, kostenträchtige und klimaschädliche Wartemanöver. Und vor allem schneller realisiert, als auf ein Schienenwunder zu hoffen. Bevor das passiert, wird man eher den klimaneutralen Flugzeugtreibstoff zur Serienreife entwickelt haben.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

In der Tat würde sich eine dritte Bahn alleine schon für die Vermeidung der heutigen Warteschleifen lohnen - auch für Anwohner und die Umwelt. Von meinem Bürofenster kann man die kreisenden Flugzeuge prima erkennen, wenn sie auf einen Landeslot warten. Drinnen habe ich auch schon etliche Male gesessen und gewartet, dass ich endlich ans Ziel komme.

Traurig ist nur, das weder die Landeshauptstadt noch der Freistaat noch erkennen, welches Juwel sie mit dem Münchner Flughafen haben.
Der Sündenfall für die bayerische Infrastrukturpolitik war bereits, den Transrapid nicht zu bauen. Seither ist das Tabu gefallen und selbst die Staatsregierung hat eine Lust entwickelt, jegliche Projekte zu kippen.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Der Sündenfall war, die ABS nach Nürnberg nicht als NBS via Flughafen zu führen, und die fränkischen Ängste um deren Flughafen zu besänftigen.

Der TR wäre letzlich auch nur ein Notbehelf gewesen. Hauptvorteil des TR wäre, daß man dem Flughafen -Rapid (hoffentlich!) voll in das Airline-System eingebunden hätte. Hier meine ich vor allem inklusicve Gepäck-Service und durchchecken bis München Hbf (ZMU) sowie aller weiter zukünftiger TR-stationen, welche viel, viel später hinzukommen sollten. Zum zweiten bräuchte es dafür einen zusätzlichen (evtl. gar alleinigen!) Umsteigeweg zwischen Bahnhof und Terminal, welcher hinter der SiKo liegt. So, (und nur so!) könnte das mit AiRail wirklich was werden.
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Beitrag von 146225 »

"AIRail" und ähnliche Veranstaltungen sind nur Kaspereien für all die hilflosen unterentwickelten Flugpassagiere, die zwar in der Welt umher flattern aber dann zu doof sind, in Deutschland selbstständig und zivilisiert zu ihrem Abflughafen zu finden. Mir geht das im ICE auf der Westerwaldachterbahn regelmäßig auf den Keks - bei nicht eben leeren ICE sind das schlicht und einfach verschwendete Plätze, und das Gelaber der Lufthansa-Zugbegleitung muss sich ja leider auch der ganze Zug anhören, auch wenn es keinen interessiert.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Wenns danach ginge, müsste man 2/3 aller Fahrgäste rauswerfen, weil sie sich nicht benehmen können.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Cloakmaster @ 6 Dec 2015, 07:21 hat geschrieben: Der Sündenfall war, die ABS nach Nürnberg nicht als NBS via Flughafen zu führen, ....
Das kann man ja immer noch nachholen. Aber der Abschnitt München-Ingolstadt musste ja "billig" werden; ansonsten hätte man durchaus neutrassieren können wenns um Geschwindigkeit oder ein weiteres Gleispaar für Kapazität gegangen wär. Stattdessen wird man weiter mit 160-200 (je nach genauem Ort) rumgurken und den Fernverkehr zwischen RV und GV pressen.
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 6 Dec 2015, 09:07 hat geschrieben: "AIRail" und ähnliche Veranstaltungen sind nur Kaspereien ...
und genau deshalb disqualifiziert die deutsche Bahn sich selbst, wenn es darum geht einen soliden Partner für die Zubringer-Verkehre zu finden. Womit die dritte Bahn in München nötiger wird, denn je. (und die Bahn sich wieder einmal selbst das eigene Wasser abgräbt)
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

spock5407 @ 6 Dec 2015, 16:31 hat geschrieben: Das kann man ja immer noch nachholen. Aber der Abschnitt München-Ingolstadt musste ja "billig" werden; ansonsten hätte man durchaus neutrassieren können wenns um Geschwindigkeit oder ein weiteres Gleispaar für Kapazität gegangen wär. Stattdessen wird man weiter mit 160-200 (je nach genauem Ort) rumgurken und den Fernverkehr zwischen RV und GV pressen.
Glaub ich weniger, denn HGV-NBSen kosten und der Nutzen wäre gering, nachdem man ja jetzt schon die Millionen für den Ausbau der Altstrecke auf VMax190 ausgegeben hat.
Ich wär deshalb nun schon über eine eingleisige Strecke mit Vmax 160 froh, auf der ein paar SBahnen, Üfexe und vielleicht noch ein IC2 führen.
Für den Typus könnte der Nutzen gerade so noch "hingebogen" werden. Ne Schnellfahrstrecke ist dagegen tot sein.

@Cloakmaster:
Hab mal noch ein paar PDFs gewälzt. Ich stimme darin überein, dass es viele Passagiere in Anschlussfliegern geben wird, die dann in MUC Kapazitäten binden.
Es ist einfach zu bequem an nem Kleinflughafen einzuchecken und sich dann die stressige Prozedur in MUC, FRA oder sonstwo zu sparen.
Aber: Da könnte man extra Express-Warteschlange für ICE-Kunden einführen, für die 1.Klassekunden der LH gibts sowas ja schon.

Problemfall im Falle MUC bliebe aber natürlich der fehlende ICE-Anschluss. Da stimme ich auch überein.

Beim Thema 3. Startbahn stell ich mir dann aber auch die Frage, wieso man die in Bayern bauen sollte, wenn hauptsächlich nur Reisende von Anschlussflügen profitieren würde. Denn einen Jumbo einer hypothetischen, neuen Langstreckenverbindung nach Australien oder Neuseeland bekäme man allein mit den Münchnern nicht voll. Der wäre auf Zubringer angewiesen.

Langfristig seh ich da aber sowieso keinen Superhub in MUC, die Funktion wird entweder Istanbul oder die Emirate/Qatar übernehmen. Die letzten beiden verfügen auch über billigstes Öl, die könne sich auch Anschlussflüge von kleineren dt. Flughäfen leisten. Emirates zahlt AirBerlin ja schon dafür.

Die LH hat bereits die Flüge nach Doha eingestellt, da man nicht mehr konkurrenzfähig war. Emirates/Quatar werden in Zukunft 1-2 A380 pro Tag nach MUC/FRA/BER schicken, Airberlin wird mit ein paar A32x aus Stuttgart, Nürnberg, Hannover, Düsseldorf etc. runterfliegen und dann wird man die Passagiere am Golf in die einzelnen A350/B787 zu den ganzen Flugzielen in nach Asien verteilen. Das wirds dann gewesen sein.

Klar das ist jetzt meine Privatprognose, aber solange ein Flugzeug mit Kerosin fliegt, sehe ich nicht, wie MUC mit den Drehkreuzen in den Ölländern langfristig konkurrieren soll. Eine 3. Startbahn macht das Kerosin in MUC nicht billiger. Deutsche Staatsbürger würde ich wegen sowas dann auch nicht enteignen wollen, das Geld wäre besser in eine gute Bahnanbindung investiert.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

So lange die Kunden einen Flugzeug inklusive vollständigem Gepäckservice einem Express-Schalter vorziehen, werden die Kunden bei Wegfall des Zubrignerfluges nach Frankfurt/München eben auf einen Zubringerflug nach Amsterdam, London oder Paris ausweichen. Wenn es so weiter geht, dann wird es bald auch Zubringerflüge von zB Hannover oder Leipzig aus nach Dubai geben, welche dann immer noch einer innerdeutschen Bahn-Zubrigerfahrt vorgezogen werden.

Warum man die Bahn in Bayern bauen sollte? Na, weil sie in Bayern, genauer in MUC benötigt wird, darum. Ok, Stuttgart könnte eine zweite Bahn auxch ganz gut brauchen, aber da sind die Aussichten für München dann doch noch etwas besser. Und vor allem, weil es für München, Bayern und Deutschland unterm Strich besser ist, wenn der Zubrignerflug via München geht, als wenn er via Amsterdam, Paris, London oder eine andere Stadt außerhalb Deutschlands geht. Ohne dritte Bahn treibt man die Zubringer ja geradezu in die Arme der anderen Airlines, und schadet damit dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Wenn man schon die eigenen Kunden nicht halten kann, wie will man sich dann daran machen, neue Kunden hinzuzugewinnen?

Was mir echt fehlt, das wäre ein Bahnsteig innerhalb des Sicherheitsbereiches eines Flughafen inklusive Gepäckumschlag. Genauer bräuchte natürlich mehrere Bahnsteige, welche an verschiedenen Orten, aber eben innerhalb des sicherheitsbereichen liegen.
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Cloakmaster @ 12 Dec 2015, 16:01 hat geschrieben: Warum man die Bahn in Bayern bauen sollte? Na, weil sie in Bayern, genauer in MUC benötigt wird, darum.
Die 3. Startbahn wird bei Dir immer mehr zum Selbstzweck. Du findest Flugzeuge toll und deshalb willst Du das Ding unbedingt haben. Für rationale Argumente bist Du schon längst nicht mehr zugänglich (auch bei anderen Themen).
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Es ist umgekehrt: Dei bahnatischen Bahnatiker finden Flugzeuge doof, alle sollen mehr Bahn fahren, und darum muss alles nicht-bahnige bekämpft werden, bis aufs Blut. Rationale Argumente werden schlicht ignoriert. sonst wäre die Bahn schon längst da. Und auch in anderen Themen sehe ich eher Schwierigkeiten beim verstehen, genauer beim verstehen-wollen, als bei allem anderen. Weniger eindimensionales Denken würde so einigen hier gut tun.

Der generelle Ansatz, sich um Mobilität und Verkehr, hier insbesondere die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger, um deren jeweile Stärken möglichst effizient einsetzen zu können bleibt bei den eindinemsionalen dabei auf der Strecke.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 12 Dec 2015, 16:01 hat geschrieben: Warum man die Bahn in Bayern bauen sollte? Na, weil sie in Bayern, genauer in MUC benötigt wird, darum. Ok, Stuttgart könnte eine zweite Bahn auxch ganz gut brauchen, aber da sind die Aussichten für München dann doch noch etwas besser. Und vor allem, weil es für München, Bayern und Deutschland unterm Strich besser ist, wenn der Zubrignerflug via München geht, als wenn er via Amsterdam, Paris, London oder eine andere Stadt außerhalb Deutschlands geht. Ohne dritte Bahn treibt man die Zubringer ja geradezu in die Arme der anderen Airlines, und schadet damit dem Wirtschaftsstandort Deutschland.
Klar, den Wirtschaftsstandort stärken ist per se immer gut. Da bin ich dabei. Aber das ganze sollte langfristig haltbar sein. Da schaut es aber weniger rosig aus.

Mein Hauptargument war das billige Kerosin der Golfairlines. Wie willst Du gegen deren - quasi subventionierte - Flieger konkurrieren?
Das ist aus meiner Sicht eine aussichtslose Sache, deswegen braucht es meiner Meinung nach dann auch keine 3. Bahn, weil die Zubringerflieger mittel- und langfristig sowieso nach Doha oder Katar fliegen, selbst wenns 10 Bahnen in München gäbe.

Wie uns der Fernbus schon lehrte: Geiz ist geil, gilt auch bei den Fluglinien.
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Beitrag von G36K »

Auf absehbare Zeit wird die Bahn ohnehin keine wirklich ernstzunehmende Konkurrenz zum innerdeutschen Flugverkehr darstellen. Mit Ausnahme von den relativ kurzen Strecken Köln - Frankfurt, Hannover - Berlin, Hamburg - Berlin und Nürnberg - München gibt es aufgrund des lächerlichen Flickenteppichs an HGV-Strecken derzeit absolut keine Verbindungen zwischen den über internationale Flughäfen verfügenden Großstädten, wo der ICE eine Durchschnittsgeschwindigkeit von wenigstens 150-160km/h erreicht. Diese wäre aber im Fernverkehr bei Entfernungen bis 500km eigentlich das absolute Minimum um ein derartiges Verhältnis zwischen Entfernung und Reisezeit zu erreichen, dass die Bahn tatsächlich den Großteil des Modalsplits für sich beanspruchen kann. Großes Verlagerungspotential auf die Schiene gäbe es eigentlich sogar bis ca 800km, da braucht es dann aber schon Durchschnittsgeschwindigkeiten um 200km/h oder mehr.
Solange sowas nicht erreicht wird, braucht man keinen signifikanten Rückgang des innerdeutschen Flugverkehrs zu erwarten. Und selbst wenn, zumindest die Zubringer von und zu den Interkont-Wellen an den Hubs in Frankfurt und München lassen sich auch nur zu einem gewissen Teil reduzieren, will die LH ihre Kunden nicht konkurrierenden Airlines in die Arme treiben. Dies selbst wenn man den ICE-Fahrern wieder die Möglichkeit gibt Check-In und Gepäckabgabe am Bahnhof oder zumindest im Zug zu erledigen.

Metropolenbahners Schreckensszenario ist zum Glück nur ein solches, aber bei weitem nicht realistisch. Wenn den gepäppelten ME3-Airlines weiterhin kaum Einhalt geboten wird, droht dieses Szenario zwar tatsächlich für noch einige weitere Asien-Strecken (Flüge von Frankfurt nach Hyderabad, Kalkutta, Sydney, Pakistan und Manila sind bisher die prominentesten deutschen Opfer), was auch für die Deutsche Wirtschaft sehr negative Auswirkungen hätte. Aber die Nachfrage nach Nonstop-Flügen ab Deutschland zu einigen Metropolen wie Shanghai, Hongkong, Bangkok, Tokyo ist derart hoch, dass sich, selbst wenn Lufthansa, Thai, Singapore Airlines und co in den Ruin getrieben worden sein sollten, immer einige Airlines finden werden die diese Strecken mindestens ab Frankfurt, zT aber sicherlich auch ab München oder Düsseldorf mit ordentlich Gewinn bedienen werden. Und für den Transatlantikverkehr und große Teile Afrikas sind Istanbul und die Sandkastenflughäfen ohnehin keine Konkurrenz - mal abgesehen von den Interkont-Interkont-Umsteigeverbindungen Nordamerika-Südasien und Südamerika-Ostasien, die aber nur einen noch halbwegs überschaubaren Teil des Gesamtverkehrs ausmachen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Cloakmaster @ 13 Dec 2015, 08:58 hat geschrieben: Der generelle Ansatz, sich um Mobilität und Verkehr, hier insbesondere die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger, um deren jeweile Stärken möglichst effizient einsetzen zu können bleibt bei den eindinemsionalen dabei auf der Strecke.
Komisch, dass du immer gute Argumente bringst, sie aber dann irgendwie so auslegst, als würden sie deiner Meinung entsprechen. Gerade die 3. Bahn ist das Paradebeispiel, wie man solitär auf einen Verkehrsträger setzt und eben jede Verknüpfung vermeidet. Dabei wären ein Großteil der heute über München abgewickelten Flüge nicht notwendig, bestünde eine halbege sinnvolle Verknüpfung mit der Bahn.

Und btw, wenn schon Billgstflieger und reiner Ferienflieger wie Ryanair in MUC starten wollen, obwohl in Augsburg, Nürnberg und Memmingen genug Slots frei und spottenbillig sind, ist das für mich ein Zeichen, dass die Slots in München viel zu billig sind und eben eigentlich kein vorrangiger Bedarf besteht.
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Beitrag von Cloakmaster »

Metropolenbahner @ 13 Dec 2015, 14:01 hat geschrieben: Mein Hauptargument war das billige Kerosin der Golfairlines. Wie willst Du gegen deren - quasi subventionierte - Flieger konkurrieren?
Das ist aus meiner Sicht eine aussichtslose Sache, deswegen braucht es meiner Meinung nach dann auch keine 3. Bahn, weil die Zubringerflieger mittel- und langfristig sowieso nach Doha oder Katar fliegen, selbst wenns 10 Bahnen in München gäbe.

Wie uns der Fernbus schon lehrte: Geiz ist geil, gilt auch bei den Fluglinien.
Mittel bis langfristig mag das in der Theorie so gehen - Fall denn bis dahin noch immer Kerosin der treibstoff ist, der genutzt wird. Wir sind aber im hier und jetzt, und jhier und jetzt ist es einfach so, daß es weitaus mehr Anfragen nach flügen gibt, als mit nur 2 Bahnen bewältigt werden können. Der flughafen ist bereit, die Bahn auf eigen Ksoten zu bauen, die Airlines sind bereit, Geld auf den Tisch zu legen, um in München landen zu dürfebn, es gibt zig und zig und tzigfache Anfragen nach Kapazitäten, welcher nur mit einer dritten Bahn bedient werdeen können. Und die engstirnigen Fundemantalverweigerer kommen mit immer neuen Vorwänden, warum es doch keien Bedarf gebe. Wie shon gesagt;: Die Bahn sollte eigeltich spätestens seit 2002 in Betreib sein, wenn es rein um den bedarf geht. In den vergangenen 10, 12 Jahren konnte LH diese Bedarfe nicht erfüllen, also sind die Fluggäste eben umgestiegen, und nicht via München/Frankfurt geflogen, sondern eben via London, oder Paris - hier sei insbesondere noch einmal Köln/Bonn erwäht: Seit die LH-Flüge nach Frankfurt eingestellt wurden, wurden dei Zubrigner nach Amsterdam, Paris und London massiv aufgetockt. LH wird der heimatmarkt küstlich vermiest, und die anderne brauchen den Rahm nur noch abzuschöpfen, der ihnen so bereitwillig angeboten wird. Und das ist eben nicht mittel bis langfristig, wo dann alle Menschen nur nioch im A 3800 mit 2500 sitzen via Doha geroutet werden, sondern heir und jetzt und heute.

Mag sein, daß die Golfairlines LH und Co den heimschen Markt langfristig endgültig wegfischen werden. Nur: die dritte Bahn nicht zu bauen, und damit die Vorteile, die eine inländishe airline noch gegen die anderen hat nicht auszuspielen, weil man die inländische airline ihre vorteile partout und aus Printzip nicht ausspielen lassen mag, das ist dann eben einen Kampf um marktanteile aufgeben, ja regelrecht ehr schenken, noch bevor man ihn überhaupt angenommen hat. Aus Salzburg, Linz, Paderborn meinetwegen auch noch Witzflughägen wie Erfurt ist der Golf schlicht nicht zu erreichen, und selbst wenn, wird nicht mal eine Emirates einen Zubringen wirtschaftlich voll bekommen. Wohl aber eine Air France oder BA könnte ihre Zubringer nach London/Paris voll bekommen, wenn man dem Homecarrierr den eigenen Heimatnmarkt denn unbedingt aus purer Fundamental-ideologie zerstören will. Und die Haupt-triebfeder scheint schlicht der Futterneid zu sein: Wenn die Leute nicht bereit sind, mit der Bahn innerdeutsch zu fahren, dann dürfen sie auch nicht innerdeutsch fliegen, sondern werden über die Grenze in die Nachbarstaaten gejagt. Toller Plan, echt. Ich denke, daß es nach wie vor eine einigermassen ausreichende Klientel gibt, welche eine heimsiche Airline aus Prinzip bevorzugt, sofgern es ein auch nur halbwegs akzeptables angebot gibt. Bahn-reise fällt da leider eben durch, und Zubrigerflug wird verteufelt, womti es schwierig wird, diese halbwegs akzeptabel Angebot auf solide Füsse zu stellen. Dennoch ändert das nichts am bestehenden Mobilitätsbedürfnis - es sucht sich dann eben nur andere Wege, womt dann auch für die, die dem eigenen Prinzip nach den Golfairlines oder auch zB Ryan eher abgeneigt sind, einfach magels adäquater Alternative doch genau dort hin getrieben werden....

Die Lösung könnte so einfach sein: Den Zubrigner-Verkejhr in der Fläche könnte die Bahn weit, weit, weit besser bewerkstelligen, als irgend eine Airline das je könnte. Wenn dieser denn so gestaltet wäre, daß er auch den Ansprüchen genügte - was er aber einfach nicht ist. Aber statt das eigene Produkt zu verbessern, sich auf die eigenen Stärken besinnen und diese voll auszuspielen, wird beleidigt reagiert, und der böse Kunde verteufelt, wer der zu anspruichsvoll wäre. Der Kunde ist es nunmal, der die Rechnung bezahlt. Und er bezahklt eben nur für das, was er haben will, und nicht für etwas was er nicht haben will.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 13 Dec 2015, 15:17 hat geschrieben: Und btw, wenn schon Billgstflieger und reiner Ferienflieger wie Ryanair in MUC starten wollen, obwohl in Augsburg, Nürnberg und Memmingen genug Slots frei und spottenbillig sind, ist das für mich ein Zeichen, dass die Slots in München viel zu billig sind und eben eigentlich kein vorrangiger Bedarf besteht.
Komisch ich seh das Phänomen genau anders herum:
Egal wie billig Slots an uninteressanten Destinationen sind, selbst preisbewusste Airlines nehmen lieber die teure erstklassige Destination.
Zusätzlich sollte bekannt sein, dass Hub Airlines die Zubringer in Wellen fliegen und damit die Slots zwischen den Wellen für die Hub Airlines uninteressant sind und an diesen Zeiten wenig Nachfrage besteht. Wenn die nächsten Stunden kein Interkontinental Flug rausgesucht, welche Star Allianzen Fluggesellschaft sollte dann um die Zeit landen wollen?
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von Hot Doc »

Allein in den nächsten 2,5h werden von München 6x Berlin, 4x Hamburg und 3x Frankfurt angeflogen. Jeweils mit relativ kleinen Maschienen.
Solange hier noch deutlicher Optimierungsbedarf ist sowohl in der Luft, als auch bei der Konkurrenz am Boden (ich hoffe Berlin - München wird irgendwann mal auch n Sprinter fahren) bin ich gegen einen massiven Eingriff in die Natur und in die Persönlichkeitsrechte (hier stimmt der Begriff mal) und Eigentumsrechte vieler Anwohner!

Und weil du immer so schöne Flughäfen wie Paris und London hernimmst: erstens hat (soweit ich weiß) London auch nur 2 Bahnen. Paris hat zwar 4, davon sind 2 aber deutlich kürzer und nur für kleinere Flugzeuge bestimmt.

Das ist übrigens ein Kompromiss, von dem ich denke, dass er für beide Seiten akzeptabel wäre:
Man baut die nördliche Bahn deutlich kleiner und beschränkt damit die Größe der Flugzeuge und ggf. auch zusätzlich die Benutzungszeiten.
Da man in München über viele Jahrzehnte mit reichlich kleinen Zubringermaschienen rechnen muss, sollten genügend Slots für die Jumbos auf den langen Bahnen bleiben.
Das hätte verschiedene Vorteile: Der Landschaftsbedarf wäre deutlich geringer, der Lärmteppich wäre kleiner, und man könnte ggf. wenn nicht alle Slots verbreucht sind in den Nachtstunden die Bahn etwas früher schließen und etwas später öffnen.
Mal drüber nachdenken.

PS.: Ich denke weiterhin, dass es die Bahn nicht braucht. Wenn München oder Frankfurt nicht mehr selber in der Lage sind, so große Flieger zu füllen, dann ist es eben sinnvoller, solche Flüge von größeren Städten (Berlin, Paris, London) anzubieten. Künstlich Flugäfen zu Megadrehkreuzen umzubauen und dann erst nachträglich wiederum künstlich für die Nachfrage zu sorgen ist Kappes!
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Beitrag von Metropolenbahner »

G36K @ 13 Dec 2015, 14:59 hat geschrieben: Auf absehbare Zeit wird die Bahn ohnehin keine wirklich ernstzunehmende Konkurrenz zum innerdeutschen Flugverkehr darstellen. Mit Ausnahme von den relativ kurzen Strecken Köln - Frankfurt, Hannover - Berlin, Hamburg - Berlin und Nürnberg - München gibt es aufgrund des lächerlichen Flickenteppichs an HGV-Strecken derzeit absolut keine Verbindungen zwischen den über internationale Flughäfen verfügenden Großstädten, wo der ICE eine Durchschnittsgeschwindigkeit von wenigstens 150-160km/h erreicht.
Na doch, die VDE8 wird doch demnächst auf der vollen Länge eröffnet. Das war mein anfängliches Argument, da dann sicherlich einige Flugverbindungen aufgegeben werden. Nach französische Vergleichszahlen sollte der ICE dann ~50% Marktanteil erreichen, bei der aktuellen lahmen Verbindung über den Frankenwald, dürfte das nur ein Bruchteil sein.
Metropolenbahners Schreckensszenario ist zum Glück nur ein solches, aber bei weitem nicht realistisch. Wenn den gepäppelten ME3-Airlines weiterhin kaum Einhalt geboten wird, droht dieses Szenario zwar tatsächlich für noch einige weitere Asien-Strecken (Flüge von Frankfurt nach Hyderabad, Kalkutta, Sydney, Pakistan und Manila sind bisher die prominentesten deutschen Opfer), was auch für die Deutsche Wirtschaft sehr negative Auswirkungen hätte. Aber die Nachfrage nach Nonstop-Flügen ab Deutschland zu einigen Metropolen wie Shanghai, Hongkong, Bangkok, Tokyo ist derart hoch, dass sich, selbst wenn Lufthansa, Thai, Singapore Airlines und co in den Ruin getrieben worden sein sollten, immer einige Airlines finden werden die diese Strecken mindestens ab Frankfurt, zT aber sicherlich auch ab München oder Düsseldorf mit ordentlich Gewinn bedienen werden. Und für den Transatlantikverkehr und große Teile Afrikas sind Istanbul und die Sandkastenflughäfen ohnehin keine Konkurrenz - mal abgesehen von den Interkont-Interkont-Umsteigeverbindungen Nordamerika-Südasien und Südamerika-Ostasien, die aber nur einen noch halbwegs überschaubaren Teil des Gesamtverkehrs ausmachen.
Ja aber das wären ja eben genau keine neuen Flugziele. Zu diesen Metropolen wird ja jetzt schon geflogen. Anders gesagt: Es wird eben KEIN weiteres Wachstum geben, da die Flüge in andere asiatische Ziele von den Golfairlines und deren Zubringer abgeschöpft werden. Transatlantik bleibt natürlich auch so wie es ist. Auch hier gilt: Wenig Wachstumschancen.

@Cloakmaster:
Nein, die 3. Bahn wird nicht für das Hier und Jetzt gebaut, sondern für die Zukunft. Wozu aber sollte man sie dann bauen, wenn Emirates und Co. in ca. 10 Jahren den Großteil des Verkehrs über ihre Drehkreuze befördern? Ich seh da wie besagt keine Chancen und meine Frage, wie man gegen das billigen Kerosin konkurrieren soll, blieb auch unbeantwortet.
Irgendwann ists nunmal zuende mit dem Wachstum, der Flugmarkt ist irgendwann gesättigt und das beste bzw. billigste Angebot bleibt übrig. Das ist bei der Bahn auch nicht anders.

Schön, wenn dem Steuerzahler keine Kosten durch den Bau entstünden, aber das ist nicht mein Hauptproblem, mir gehts eher um die fälligen Enteignungen und die Leute, die man vom Haus und Hof jagen müsste. Sicherlich nicht viele, aber bei der wagen aktuellen wirt. Entwicklung (sogar China schwächelt jetzt) samt deren Auswirkungen auf den Flugverkehr, wär es mir das nicht wert. Die letzten 10 Jahre gings ohne 3. Bahn, also gehts auch noch die nächsten 5. Wenn der Flughafen meinte seine letzten Slots an Billigflieger verramschen zu müssen, ist das sein Problem, nicht das der Anwohner im Bereich der 3. Startbahn.

@Iarn:
Egal wie billig Slots an uninteressanten Destinationen sind, selbst preisbewusste Airlines nehmen lieber die teure erstklassige Destination.
Ob das so teuer ist, darf angezweifelt werden, wie vorher im Thread gepostet gibts schöne Rabatte in Muc. Wenn man dann als Airline zw. billig + Kleinflughafen und billig + Großflughafen wählen kann, nimmt man natürlich die bessere Adresse.

Allgemein:
Was ist jetzt eigentlich mit Nürnberg? Gibts da was Neues? Wenn der nur Defizite abwirft, könnte man den Flughafen dort auch gleich schließen, dort stattdessen ein Ministerium, Uni, Forschungseinrichtung, etc. pp umsiedeln und Nürnberg zum Bahnkreuz ausbauen (natürlich inkl. NBS zum Flughafen MUC). Da könnte man dann einen Üfex zw. Frankfurt Flughafen über Würzburg,Nürnberg,Ingolstadt nach MUC pendeln lassen, vielleicht auch noch weiter nach Salzburg bzw. Mainz/Wiesbaden, dann hätten die Nürnberger die freie Auswahl zw. 2 Spitzenairports und Bayern auch eine nette Fernverkehrslinie mehr. Zusätzlichen wären dann auch wieder die Slots der Nürnberg Zubringer in MUC frei.

Wenns ganz schlecht liefe, dann könnte die durchgängige VDE8 sogar der Todesstoß für NUE sein. Schließlich wird der ICE-Anteil am Berlinverkehr wegen der abermals besseren Fahrzeit noch größer sein als in MUC.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Metropolenbahner @ 14 Dec 2015, 18:18 hat geschrieben: Schön, wenn dem Steuerzahler keine Kosten durch den Bau entstünden, ...
Da muss ich nochmal kurz einhaken:
Da wird immer gefaselt, der Flughafen würde das ja selber bezahlen und dem Steuerzahler würden keine Kosten entstehen.
So ein Blödsinn! Erstmal wird der Flughafen dafür Kredite aufnehmen und dann über Jahre hinweg Steuern abschreiben. Das geht natürlich auf das Konto der Steuerzahler. Und zweitens ist der Flughafen im 100%igen Besitz der Steuerzahler. Bund, Land und Stadt sind die alleinigen Eigentümer. Überschüsse kommen also ebenso dem Steuerzahler zugute. Erstens als Steuerzahlungen, zweitens ggf. als Ausschüttung und drittens evtl. als günstigere Flugpreise.

Ich kann mit nicht vorstellen, dass München weniger Flüge oder Passagiere zählt als jetzt, wenn wir die Bahn nicht bauen. Klar, das Wachstum wird irgendwann zu Ende sein, aber das langt mir. Und wenn die Metropolregion weiter wächst, dann werden auch die Flugzeuge wachsen und damit die Passagierzahlen.
Solange der Flughafen schwarze Zahlen schreibt ist das ok.
G36K
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Beitrag von G36K »

Um mal mit ein paar falschen Annahmen aufzuräumen: die Flughäfen selbst haben so gut wie gar keine Handhabe welche Airlines bei ihnen operieren und welche nicht. Sie können sie mit Subventionen locken, aber das wars auch schon. Der Rest ist alleinige Entscheidung der Airlines. Bei den aus kapazitätsgründen koordinierten Flughäfen (Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und die beiden Berliner Flughäfen) müssen sie Slots beantragen die halbjährlich bei den Flugplankonferenzen vom Flughafenkoordinator zugeteilt werden. Abgesehen von Sonderregelungen bezüglich Großvaterrechten etc hat der Koordinator dies diskriminierungsfrei durchzuführen, darf also keine Rücksicht auf das Geschäftsmodell der Fluglinien nehmen.
Verkauft werden die Slots überhaupt nicht. Das geschieht in Europa soweit eigentlich nur am Heathrow, weil dort seit Jahren schon auch in den Nebenzeiten alles an Slots vergeben ist, und auch dort ist weder irgendeine Behörde noch der Airport selbst involviert, sondern das läuft rein bilateral zwischen den jeweiligen Airlines.

Heathrow ist sowieso überhaupt nicht zu vergleichen mit irgendeinem anderen europäischen Flughafen. Aufgrund der enormen Londoner Nachfrage nach Interkont-Strecken, aus historischen Gründen insbesondere nach Nordamerika, Australien und Indien (nach Afrika dagegen ist zB Paris die Nr 1 in Europa, nach Fernost ist es Frankfurt), ist BA und all die anderen Airlines die den Airport ansteuern deutlich weniger auf Zubringerflüge angewiesen um all die Langstrecken zu füllen. Dementsprechend dürftig ist dort aber auch die Anbindung an den Rest des europäischen Kontinents. Europaverkehr findet eher an den anderen Londoner Flughäfen statt. Mehr als die Hälfte der Flüge in Heathrow sind daher mit Widebodies durchgeführte Langstrecken - das schaffen auf der Welt sonst nur Dubai (dort bedingt durch das Geschäftsmodell von Emirates und der mangelnden Anzahl an nachfragestarken Destinationen im Kurz- und Mittelstreckenbereich) und Hongkong. Zum Vergleich, selbst in Frankfurt ist nur etwa jeder dritte Flug ein Widebody, und da haben die unzähligen Jumbos der Frachtairlines, die in Heathrow deutlich seltener anzutreffen sind, einen nicht unerheblichen Anteil dran.

Als Frankfurter kann es mir ja egal sein, ob München seine dritte Bahn bekommt oder nicht. Wäre für Frankfurt sogar besser, insbesondere mit Blick auf die Schwerpunktsetzung bei Lufthansa, wenn München die Bahn nicht bauen darf. Aber objektiv und ohne lokale Brille betrachtet, fällt mir nicht viel ein was gegen den Bau spricht, aber jede Menge gute Gründe dafür.
Selbst wenn ab 2017 auf dieser einen Strecke sogar halbwegs konkurrenzfähige Fahrzeiten erreicht werden (können) - eventuell freiwerdende Slots sind bei der aktuellen Nachfrage schnell vergeben. Und Berlin ist ja nicht die einzige Strecke ab München. Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt sind auch mit hoher Frequenz angebunden und dahin sind wirklich konkurrenzfähige Fahrzeiten noch Jahrzehnte entfernt (falls die überhaupt je erreicht werden) - da wird in absehbarer Zeit also nicht wirklich viel frei. Nicht zu vergessen ein in Europa einzigartiges Netz an innereuropäischen Strecken auf denen in den allerwenigsten Fällen die Bahn jemals auch nur ansatzweise eine Konkurrenz darstellen wird.
Der Luftverkehr in der Welt wächst weiter - auch in Europa ist ein Ende noch längst nicht abzusehen. Dieses Wachstum von vornherein anderen - die lokal eigentlich nicht mal ansatzweise die entsprechende Nachfrage haben - zu überlassen und sich gar mit einer Schrumpfung zufriedenzugeben wäre unverantwortlich gegenüber der Deutschen Volkswirtschaft. An jedem einzigen in Deutschland beheimateten Langstreckenflieger hängen schließlich hunderte Arbeitsplätze für Crew, Wartung, Abfertigung, etc plus natürlich die entsprechenden Steuerzahlungen an den Staat.

Die Welt dreht sich weiter - wer sich mit dem Status quo zufrieden gibt und nicht weiter entwickeln will, der hat schon von vornherein verloren - mit allen negativen Folgen für seinen Wohlstand!
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Beitrag von 146225 »

G36K @ 14 Dec 2015, 21:42 hat geschrieben: Die Welt dreht sich weiter - wer sich mit dem Status quo zufrieden gibt und nicht weiter entwickeln will, der hat schon von vornherein verloren - mit allen negativen Folgen für seinen Wohlstand!
Diese Weiterentwicklung kann aus meiner bescheidenen Sicht nur bedeuten: Schluss mit klimaschweinischer Kurzstreckenfliegerei. Ja, ich weiß - das nächste Unwetter reguliert die Versicherung. Ist egal. Diese Wertevernichtung können wir uns anscheinend (regelmäßig) leisten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von 218217-8 »

Hot Doc @ 14 Dec 2015, 16:34 hat geschrieben:Wenn München oder Frankfurt nicht mehr selber in der Lage sind, so große Flieger zu füllen, dann ist es eben sinnvoller, solche Flüge von größeren Städten (Berlin, Paris, London) anzubieten. Künstlich Flugäfen zu Megadrehkreuzen umzubauen und dann erst nachträglich wiederum künstlich für die Nachfrage zu sorgen ist Kappes!
Autsch!! Ausgerechnet Berlin! Peinliches Beispiel!
Gerade auf Berlin trifft das zu, was du als "Kappes" bezeichnest. Ganz im Gegensatz zu Frankfurt und München.
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Beitrag von Hot Doc »

218217-8 @ 14 Dec 2015, 22:56 hat geschrieben: Autsch!! Ausgerechnet Berlin! Peinliches Beispiel!
Gerade auf Berlin trifft das zu, was du als "Kappes" bezeichnest. Ganz im Gegensatz zu Frankfurt und München.
Ne, nicht Autsch. Berlin hat als mit Abstand größte Stadt und Hauptstadt aus meiner Sicht (über lange Sicht) als Einzige eine Chance eine Größe und damit eine Nachfrage zumindest annährend wie London, Madrid oder Paris zu erreichen.
Ja, in ferner Zukunft. Für Frankfurt oder München sehe ich das nicht.

Berlin ist ja nur durch die jahrzehntelange Abschottung noch so relativ klein, und Frankfurt so bedeutend.
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Beitrag von 218217-8 »

Die Größe der Stadt hat wenig bis gar nichts zu sagen. Berlin hat keine Wirtschaftskraft, liegt im Niemandsland und hat deshalb kein Einzugsgebiet. Ganz im Gegensatz zu Frankfurt und München.

Gerade Frankfurt und München sind gewachsene Großflughäfen und Hubs (meinetwegen sei München erst in letzter Zeit als Hub herangewachsen, so hat er es dennoch geschafft). Währenddessen meint man in Berlin seit der fixen Idee des BBI (heute: BER), nun einen "künstlichen Flughafen zum Megadrehkreuz umbauen "zu müssen; weil keine Fluggesellschaft daran Interesse hat (der einzige Interessent, Air Berlin, steht auf sehr wackeligen Beinen), müsste man dann "nachträglich künstlich für die Nachfrage sorgen", um es mal in deinen Worten auszudrücken. Dass die Teilung Deutschlands und die Abschottung der DDR und damit Berlins dafür mit ursächlich ist, mag ja sein, ändert aber nichts daran, dass es halt so ist.

Da der Flugverkehr wenig reguliert ist, funktioniert das so auch nicht, dass ein Flughafen sagt: Meine Stadt ist groß genug, ich werde jetzt zum (Mega-)Hub für Riesenflugzeuge. Entscheidend ist, ob eine Fluggesellschaft am Flughafen sitzt, die das Zeug dazu und das Interesse hat oder nicht. Und daran fehlt es in Berlin ganz einfach. Und ich sehe nicht, dass sich das in den nächsten 30 Jahren ändern soll. Warum auch (s.o.)? Mag sein, dass sich die Wirtschafts- und Siedlungsstruktur von Berlin und Umgebung nach dem Ende der Teilung Deutschlands in den nächsten 100 bis 200 Jahren stark zum Positiven verändert - möglicherweise auch auf Kosten des Rhein-Main-Gebiets und des Großraums München, wer weiß das heute schon - und die Situation dann eine Andere ist. Aber bis dahin auf eine Entscheidung bezüglich der 3. Bahn in MUC zu warten, dürfte auch nicht ganz praktikabel sein.

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Beitrag von Catracho »

Hot Doc @ 14 Dec 2015, 23:20 hat geschrieben: Ne, nicht Autsch. Berlin hat als mit Abstand größte Stadt und Hauptstadt aus meiner Sicht (über lange Sicht) als Einzige eine Chance eine Größe und damit eine Nachfrage zumindest annährend wie London, Madrid oder Paris zu erreichen.
Ja, in ferner Zukunft. Für Frankfurt oder München sehe ich das nicht.

Berlin ist ja nur durch die jahrzehntelange Abschottung noch so relativ klein, und Frankfurt so bedeutend.
Frankfurts und Münchens Metropolregionen plus die damit verbundenen Einzugsgebiete (vor allem die der Flughäfen) sind allerdings größer als Berlins Metropol- und Einzugsregion. Und werden es auch über lange Sicht bleiben. Denn um Berlin ist nun mal nichts, die Stadt liegt einfach weit ab vom Schuss, ganz im Gegensatz zu FFM und MUC, die in der Blauen Banane liegen. Wenn man in den 90ern nicht die (Fehl)entscheidung getroffen hätte, die Hauptstadt dorthin zu verlegen, wäre diese Stadt noch kleiner und unbedeutender, als sie es sowieso schon ist. Nur dadurch wird das Kaff überhaupt künstlich am Leben erhalten. Und was Bevölkerung und Wirtschaftskraft angeht, wird Berlin im internationalen Vergleich noch sehr, sehr, sehr, sehr lange hinter den europäischen Großräumen London, Madrid und Paris (und einigen anderen mehr) hinterherhinken.

Davon abgesehen wäre Frankfurt mMn - und zwar immer schon - die bessere Hauptstadt gewesen. Man hatte 1848 schon die richtige Idee. ;)

Mfg
Catracho
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Beitrag von Cloakmaster »

Man kann zur Not die mit 4000-Meter geplante Bahn 3 durch die ursprünglich für München geplanten 2 * 2500 Meter Bahnen ersetzen. Operationell macht es unterm Strich aber weniger Sinn, weil es zu viele Abhängigkeiten und Zwänge erfordert, als wenn man 3 gleiochwertig nutzbare Bahnen hat. Hier ist vor allem der Winterbetrieb gemeint, wenn man immer wieder eine Bahn zeitweise sperren muss, zum Schneeräumen.

In Paris CDG hat es dieses Konzept ja - aber da hat man auch noch Le Bourget und Orly zwei weitere Flughäfen zur Verfügung, welche ebenfall viel genutzt werden. Auch in London hat es bekanntlich mehr als nur einen internationalen flughafen. Ich weiss noicht, ob es mehr Begeisterung auslösen würde, wenn man in München auf die dritte Bahn verzichtet, und dafür in Fürstenfeldbruck, Oberpfaffenhofen und Oberschleissheim massiv ausbaut, dazu am besten auch noch Neubiberg reaktiviert. Und wirklich glücklich ist man in CDG

Berlin als Stadt mag es irgendwann in ferner Zukunft vielleicht gelingen, wieder an die Glanzzeit der 1920er jahre anzuknüpfen - aber nein, an die wirtschaftliche Bedeutsamkeit von Paris oder London wird man nicht heranreichen. 27 Mio fluggäste im Jahr als "keine Wirtschaftskraft" zu bezeichnen, halte ich dann aber doch für untertrieben, zumal auch hier die Zahl durch die begrenzten Kapazitäten künstlich eingedrückt wird. Mit der dann ja doch irgendwann, irgend wie mal erfolgenden ERföffnung der Ewigketisbuastelle erwarte ich hier deutliche zuwäche - und das im reinen Berlin-Verkehr, ohne daß das etwas von anderen Drehkreuzen abgezogen wird. Auch darum wird man lutfahrtmässig in Berlin nie und nimmer mit nur 2 Bahnen auskommen. Wenn es denn also irgendwann so weit sein sollte, Tegel endgültiog zu schliessen, braucht es in Schönefeld/BER allein schon miindestens 3 Bahnen. um den aktuellen Verkehr bewältigen zu können, nimmt dieser zu, dann braucht es entsprechend eine vierte Bahn. Gleiches gilt, wenn man auf die Idee kommt, Umsteiger-Verkehrer statt via München via Berlin zu führen. hier spielt dann aber auch wieder der Zeitfaktro eine Rolle. Bis Schönefeld mit 4 Bahnen in Betreib ist - wie lange soll das denn dauern? Wie schon mehrfach gesagt, ist die fehlende Kapazität schon seit Jahren ein Massives Problem - ganz ähnlich dem mit der Stammstrecke, aber im Unterschied dazu wedeln die Unternehmer geradezu mit den Geldscheinen und betteln darum, doch bitte landen zu dürfen. Würde eine Stammstrecken.betreibsgesellschaft ordentlich Geld an jedem Zug verdienen, welcher durch den Stamm fährt, so daß diese sich mit ihrem eigenen Geld einen zweiten Tunnel leisten könnte, um all die Anfragen nach Zugfahrten durch den Tunnel bedienen zu können - wer würde da immer noch sagen, das braucht es nicht, und die Leute sollen doch bitte auf andere Verkehrsmittel ausweichen, oder aussen rum fahren?

Zudem funktioniert es eben doch nicht so einfach, Umsteigeverkehre einfach so umzuleiten. Selbst eine Lufthansa tut sich sehr schwer damit, bestimmte Umsteigerelationen, welche zuvor vie zB Frankfurt geroutet wurden, künftig über München, Düsseldorf, oder auch Berlin zu routen. 'Seitdem in Frankfurt die zweieinhalbte Bahn aktiv ist, hat man dort für den Moment freie Kapazitäten - und dennoch werden keien Umsteige-Verbindungen von München abgezogen, sondern statt dessen der Ausbau in München weiter forciert.
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