Die Griechenland-Pleite: Kommt die D-Mark zurück?

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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Von Seifenblase was gehoert
Jaaaaaa....... und die Blase in Spanien gab´s dank dem Euro......
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Tequila @ 22 Mar 2010, 03:15 hat geschrieben: sonne, du hast nicht zufälligerweise Montag und Dienstag "Die Grenze" auf Sat 1 gesehen? So eine Demokratische Sozialistische Republik Mecklenburg-Vorpommern... na, wär das nichts? ;)
Wenn man schon von diesem Bundesland reden: Wenn es in Spanien läge, wäre es das zweitärmste. Gleichzeitig schaffen es die reicheren Regioen in Spanien mit den überdurchschnittlichen in Deutschland zu konkurrieren. Auch in Italien gibt es erhebliche Unterschiedliche. Während die Abruzzen schon vor den neuen Ländern in Deutschland liegen, kann es die Provinz Trient mit der Region Ingolstadt aufnehmen.

Erhebliche Unterschiede gibt es also auch innerhalb eines Landes.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Für den Fall von Notfallkrediten für Griechenland wird sich Deutschland mit bis zu 8,4 Milliarden Euro beteiligen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...,688480,00.html

Frage: Wäre das keine Finanzhilfe, so wie sie im Initialbeitrag erwähnt wurde? Kriege ich nun meine geliebte D-Mark zurück?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Kriege ich nun meine geliebte D-Mark zurück?
Liebe ist so gesehen kein rationales Argument.
Aber ich hab' von jeder Sorte DM-Münzen noch welche. Mach' mir ein Angebot. :D
Für den Fall von Notfallkrediten für Griechenland wird sich Deutschland mit bis zu 8,4 Milliarden Euro beteiligen.
Ist das Hartz IV für Staaten? Oder heißt das Merkel I?
BMI
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Beitrag von BMI »

Das nächste Euro-Land wird Sturmreif geschossen: http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=d...dokument_431828

Portugal wurde herabgestuft, Griechenland kann jetzt definitiv KEIN Geld mehr durch Staatsanleihen aufnehmen...

Jetzt wirds Spannend! Wie gehts weiter? Auf jeden Fall wirds für den Exportweltmeister echt schwer, er hat Jahrelang für nen Haufen bunt bedrucktes Papier gearbeitet der wohl bald wertlos ist...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Spannend" nennst Du das? Ich finde das eine Sauerei, was die Finanzwelt da macht.
BMI
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Beitrag von BMI »

spock5407 @ 27 Apr 2010, 20:21 hat geschrieben: "Spannend" nennst Du das? Ich finde das eine Sauerei, was die Finanzwelt da macht.
Natürlich ist das eine Sauerrei! Aber leider werden grad die Schweine (Portugal-Italien-Griechenland-Spanien)
geschlachtet... Weil die andere Alternative noch! undenkbar ist: Der Staatsbankrott einiger Euro-Länder!!!

Hier das "ManagerMagazin": http://www.manager-magazin.de/unternehmen/...,691405,00.html

Möglichkeiten im Moment:

A.) Griechenland wird mit Hilfe der EU-Länder rausgepaukt. ("Bail-Out-Lösung")
B.) Griechenland geht als Euroland pleite
C.) Griechenland tritt aus dem Euro aus und geht in den Staatsbankrott.

Diese Möglichkeiten gelten natürlich auch für andere Länder!

Was wäre das schlimmste? B und C... Denn dann werden ALLE Forderungen an die Griechen nicht mehr bedient, viel Spass beim Bail-Out der Deutschen Bank! (Die hält immerhin zufällig 8Mrd€ an griechischen Staatsanleihen, die HRE ca. 10Mrd€ usw...) Und viele Unternehmen müssen auch ihre Forderungen an Griechenland abschreiben müssen, z.Bsp. EADS ca. 300-600Mio. € .

Leider ist die Alternative zu A.) der VOLLSTÄNDIGE! Zusammenbruch des Euros, die Volkswirtschaften werden mehr oder weniger gut durchkommen, je nach Binnenmarkt - wo Deutschland wohl die grössten Probleme, dank Exportorientierung, bekommt :(

Und ich befürchte, man wird einen Zusammenbruch erstmal mit diesem Finanzsystem nicht zulassen... Es gibt bestimmt bald einen Euro-Soli... Im Erfinden von neuen Steuern war man schon immer erfinderisch...
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Beitrag von viafierretica »

Ich finde die PIGS-Theorie eine ausgesprochene Schweinerei. Es ist unfair, das arme, aber faire Portugal über den Jordan gehen zu lassen, nur weil es die Griechen übertrieben haben. Portugal hat nicht beschissen, sie haben soweit es in ihrem Rahmen möglich war, stabile und vernünftige Finanzpolitik gemacht. Es war bis 2004 ärmstes EU-Land, aber wirtschaftlich sehr große Fortschritte gemacht. Und dafür werden sie jetzt bestraft.
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Beitrag von BMI »

viafierretica @ 27 Apr 2010, 22:46 hat geschrieben: Ich finde die PIGS-Theorie eine ausgesprochene Schweinerei. Es ist unfair, das arme, aber faire Portugal über den Jordan gehen zu lassen, nur weil es die Griechen übertrieben haben. Portugal hat nicht beschissen, sie haben soweit es in ihrem Rahmen möglich war, stabile und vernünftige Finanzpolitik gemacht. Es war bis 2004 ärmstes EU-Land, aber wirtschaftlich sehr große Fortschritte gemacht. Und dafür werden sie jetzt bestraft.
Aber leider ist Portugal zu klein, damit es sich wehren kann! Von noch höher verschuldeten Staaten wie England oder gar den USA halten die Spekulanten noch die Finger von... Weil sie zu groß sind...

Würde mich mal interessieren, WER jetzt von dem Portugal-Bashing profitiert... Deutsche Bank wird bestimmt ganz weit vorne sein, genau wie bei der HRE, bei den Griechenland-Staatsanleihen, ect., ect...

Edit meint, ich sollte folgende Artikel verlinken:

http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F...n~Scontent.html
"Umschuldung erscheint unausweichlich
Die Finanzmärkte bleiben skeptisch: Selbst die Hilfen von Währungsfonds und Euro-Ländern werden Griechenland womöglich nicht nachhaltig aus seiner aktuellen Schuldenklemme befreien. Eigentlich hilft nur eine Umschuldung - mit Verzicht der Gläubiger."

und dazu passt auch:
http://www.bernerzeitung.ch/ausland/europa.../story/17730447
"Immer mehr wird als Ausweg ein Staatsbankrott debattiert. In der Praxis würde das auf eine Restrukturierung der Schulden hinauslaufen, wobei die Gläubiger sich zumindest einen Teil davon ans Bein streichen müssten. Doch zumindest vorläufig haben die EU-Staaten an einem solchen Ausgang noch weniger Interesse als die Griechen selbst. Wie der «Economist» festhält, retten die Europäer eher sich selbst, als den Balkanstaat. Das Fachblatt sieht im Fall eines Zahlungsausfalls einerseits ein akutes Risiko einer weiteren Finanzkrise und andererseits grosse Gefahren für Länder wie Portugal und Spanien, die ebenfalls mit Zahlungsproblemen kämpfen."

Das ist das schöne an Investmentbankern: Die verkaufen einem sogar noch den Strick, mit dem sie aufgehängt werden sollen!

Edit 2.0: Nochn Link: http://www.badische-zeitung.de/nachrichten...--30300875.html
"Die Ratingagentur Standard & Poor’s senkte am gestrigen Dienstag ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit Portugals – und zwar von der Note "A+" auf "A-". Ratingagenturen sollen Anleger vor möglichen Ausfallrisiken warnen. Den Ausblick für Portugal beurteilt Standard & Poor’s negativ. Dass heißt, dass die Note weiter herabgestuft wird, falls es nicht gelingt, den Haushalt rasch in Ordnung zu bringen. <u>Es müsse mehr gespart werden</u>, riet die Ratingagentur."

Tsts... es haben sich schon welche Kaputtgespart... allerdings, nur so als Frage: Wer soll denn all die schönen Deutschen Waren und Maschienen kaufen, wenn alle sparen???
Vor allem, weil wie bei Griechenland, mit jeder Sparanstrengung das Rating weiter gesenkt wird und damit die Situation nur verschlechtert wird... :angry:
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Beitrag von JNK »

Ich habe in letzter Zeit so viel Müll zum Thema Griechenland gelesen, dass ich vermute, dass es anderen auch so geht. Also hier mal ein Artikel über Griechenland und nicht über deutsches Geld nach Griechenland.

http://www.welt.de/die-welt/politik/articl...-der-Krise.html
Auf dem Weg über die Nationalstraße geht es vorbei an den großen Geschäften: Lidl, Media Markt, ein VW-Händler. Ein Küchenzentrum voller Geräte von Siemens. Hinter den Schriftzügen verbirgt sich ein Grundproblem der innereuropäischen Wirtschaft: Nicht jedes Land kann eine Exportnation sein. Griechenland hat allein gegenüber Deutschland ein Außenhandelsdefizit von 6,4 Milliarden Euro. [...]Als Guido Westerwelle im Februar hier war, da mahnte er nicht nur zum Sparen, er ermunterte Griechenland auch, 60 Eurofighter zu kaufen, die von einem Konsortium mit Hauptsitz in Bayern gebaut werden.
Die ganze Schreierei nach Euro-Austritt offenbart einen erbärmlichen ökonomischen Sachverstand. Als ob man mit einer abgewerteten Drachme noch deutsche Markenprodukte mit Preisen einer notwendigerweise aufgewerteten D-Mark kaufen könnte. Mehr als 50 % unserer Exporte gehen nicht über Häfen raus in die Weite Welt, wie es die Symbolbilder immer suggerieren, sondern bleiben in unserer Nachbarschaftsgemeinde, der EU.

Ja, die Griechen haben beschissen. Dafür werden sie jetzt den Preis zahlen und wir werden davon profitieren. 60 Millionen Euro Zinsen bringt der 22 Mrd. Kredit der KfW jedes Jahr, zusätzlich zu den Steuergewinnen deutscher Unternehmen wie Lidl, Media-Markt, VW...
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Beitrag von Bayernlover »

Wenn sie die Kredite jemals zurückzahlen können, wird das ein gutes Geschäft für unser Land, das sollte unsere Regierung bzw. die Medien auch mal so kommunizieren.
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Beitrag von autolos »

JNK @ 3 May 2010, 09:52 hat geschrieben: Ich habe in letzter Zeit so viel Müll zum Thema Griechenland gelesen, dass ich vermute, dass es anderen auch so geht. Also hier mal ein Artikel über Griechenland und nicht über deutsches Geld nach Griechenland.

http://www.welt.de/die-welt/politik/articl...-der-Krise.html



Die ganze Schreierei nach Euro-Austritt offenbart einen erbärmlichen ökonomischen Sachverstand. Als ob man mit einer abgewerteten Drachme noch deutsche Markenprodukte mit Preisen einer notwendigerweise aufgewerteten D-Mark kaufen könnte. Mehr als 50 % unserer Exporte gehen nicht über Häfen raus in die Weite Welt, wie es die Symbolbilder immer suggerieren, sondern bleiben in unserer Nachbarschaftsgemeinde, der EU.

Ja, die Griechen haben beschissen. Dafür werden sie jetzt den Preis zahlen und wir werden davon profitieren. 60 Millionen Euro Zinsen bringt der 22 Mrd. Kredit der KfW jedes Jahr, zusätzlich zu den Steuergewinnen deutscher Unternehmen wie Lidl, Media-Markt, VW...
Wenn ich die Veröffentlichungen in Summe richtig interpretiere, ist es insbesondere der ökonomische Sachverstand, der den Griechen empfiehlt, die Euro-Zone zu verlassen. Jedenfalls ist mehr ökonomischer Sachverstand in den Märkten als in Politiker- und Beamtenköpfen. Letztere verschonen nun mit ihren Entscheidungen die Spekulanten, indem sie deutsche und andere Stuergelder (und zusätzliche Schulden) verwenden. Das ist m.E. der Inhalt von fachökonomischer Berichterstattung.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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JNK
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Beitrag von JNK »

Wenn die Griechen die Euro-Zone verlassen und eine andere, abgewertete Währung einführen, gibt es auf jeden Fall einen Run auf die Banken. Die werden dann zusammenbrechen und wir haben einen neuen Fall Lehmann, der wieder deutsches Steuergeld kosten wird. Ich nehme mal an, der Josef Ackermann sammelt nicht umsonst bei den Banken, auch wenn es nur ein symbolischer Beitrag wird.
Das wird auf jeden Fall Steuergeld verbrennen.

Der angedachte Kredit, bzw. die Kredite, die evtl noch folgen werden, werden über die KfW abgewickelt und haben zumindest die Option auf Gewinn für den Steuerzahler.

Darüber hinaus, also über das ökonomische, ist es auch eine Frage der Sicherheit. Griechenland ist der EU-Garant für Sicherheit im östlichen Mittelmeer und der Agäis. Wenn dieser Garant wegfällt, könnte ich mir vorstellen, dass Terrorismus und eine ungezügelte Einwanderung über das offene Tor Griechenland hereinbricht.

Die griechischen Betrügereien sind natürlich nicht zu befürworten, sondern zu verurteilen. Dennoch sollte man über eine Resozialisierung nachdenken, sonst ist Europa - und damit der Frieden - gescheitert.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also bleibt Deutschland wohl nix anderes übrig, als den Griechen 30 Mrd. Euro in den Arsch zu blasen. Ein Fass ohne Boden, da der griechische Staatshaushalt bankrott ist.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 May 2010, 10:47 hat geschrieben: also bleibt Deutschland wohl nix anderes übrig, als den Griechen 30 Mrd. Euro in den Arsch zu blasen. Ein Fass ohne Boden, da der griechische Staatshaushalt bankrott ist.
Es sind 22 Milliarden, wenn mich nicht alles täuscht. Das macht es aber nicht viel besser.
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autolos
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Beitrag von autolos »

JNK @ 3 May 2010, 10:41 hat geschrieben: Wenn die Griechen die Euro-Zone verlassen und eine andere, abgewertete Währung einführen, gibt es auf jeden Fall einen Run auf die Banken. Die werden dann zusammenbrechen
Sagt wer?

Im Übrigen: Wenn man sich über sog. Handelsungleichgewichte echauffiert: Warum wird dann, anstatt ind Deutschland zur Ankurblung des Binnenkosums die Steuern zu senken, dieses Geld nach Griechenland gepumpt, damit dort weiter fröhlich importiert wird?

Eine Ausstiegsszenario für die Griechen aus dem Euro wäre für die Märkte ein ebenso zuverlässiges Zeichen gewesen, zumal eines, welches wirklich dauerhaft funktionert und Folgespekulationen (Portugal, Italien, Spanien...) jede Basis entzogen hätte.
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Beitrag von JNK »

autolos @ 3 May 2010, 11:28 hat geschrieben: Sagt wer?
Der gesunde Menschenverstand. Würdest Du freiwillig zusehen, wie Dein Kontostand abgewertet wird, wenn Du die Möglichkeit hast, Dir den Wert auszahlen zu lassen?
Im Übrigen: Wenn man sich über sog. Handelsungleichgewichte echauffiert: Warum wird dann, anstatt ind Deutschland zur Ankurblung des Binnenkosums die Steuern zu senken, dieses Geld nach Griechenland gepumpt, damit dort weiter fröhlich importiert wird?
Ich habe mich nicht über das Ungleichgewicht echauffiert, sondern darüber, dass alle jetzt auf die Griechen schimpfen und unsere Vorteile durch den Euro im EU-Binnenmarkt ignorieren. Im Übrigen wüsste ich gerne, wie man mit Hilfe der KfW in Deutschland Steuern senken könnte. Die leiht sich das Geld nämlich auch nur. (zu 3% Zinsen und verleiht weiter zu 5% an Griechenland)
Eine Ausstiegsszenario für die Griechen aus dem Euro wäre für die Märkte ein ebenso zuverlässiges Zeichen gewesen, zumal eines, welches wirklich dauerhaft funktionert und Folgespekulationen (Portugal, Italien, Spanien...) jede Basis entzogen hätte.
Ich verstehe nicht, wieso ein Ausstiegsszenario Folgespekulationen verhindert hätte. Wie meinst Du das?
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Beitrag von autolos »

JNK @ 3 May 2010, 11:50 hat geschrieben:
autolos @ 3 May 2010, 11:28 hat geschrieben: Sagt wer?
Der gesunde Menschenverstand. Würdest Du freiwillig zusehen, wie Dein Kontostand abgewertet wird, wenn Du die Möglichkeit hast, Dir den Wert auszahlen zu lassen?


Ich habe mich nicht über das Ungleichgewicht echauffiert, sondern darüber, dass alle jetzt auf die Griechen schimpfen und unsere Vorteile durch den Euro im EU-Binnenmarkt ignorieren. Im Übrigen wüsste ich gerne, wie man mit Hilfe der KfW in Deutschland Steuern senken könnte. Die leiht sich das Geld nämlich auch nur. (zu 3% Zinsen und verleiht weiter zu 5% an Griechenland)


Ich verstehe nicht, wieso ein Ausstiegsszenario Folgespekulationen verhindert hätte. Wie meinst Du das?
Ok, es sagt Dir Dein Verstand, ist als nichts als blanke Spekulation von Deiner Seite, die ich von keinem ernsthaften Ökonomen irgendwo vernommen habe. Auf welche Banken sollten denn ein "Run" stattfinden? Die rechtlichen Möglichkeit, sich sein Geld auszahlen zu lassen, sind ja auch nur auf Sichteinlagen oder Tagegelder beschränkt.

Die KfW-Schulden sind Bundesschulden. Der Markt sagt, Griechenland ist nich kreditwürdig. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Kredite irgendwann zurückgezahlt werden, dürfte als sehr gering sein. Damit können die zig Mrd. abgeschrieben werden. Also: Höhere Neuverschuldung für Griechenland und nicht für Bundesbürger.
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Beitrag von JNK »

autolos @ 3 May 2010, 12:26 hat geschrieben: Ok, es sagt Dir Dein Verstand, ist als nichts als blanke Spekulation von Deiner Seite, die ich von keinem ernsthaften Ökonomen irgendwo vernommen habe. Auf welche Banken sollten denn ein "Run" stattfinden? Die rechtlichen Möglichkeit, sich sein Geld auszahlen zu lassen, sind ja auch nur auf Sichteinlagen oder Tagegelder beschränkt.
Du hast bisher auch nur aufgrund von "Hörensagen" argumentiert. Aber wenn Du Quellen haben willst, bitte schön:
Das mag jetzt Paradox klingen, aber Paul Krugman, der ja nicht unumstritten ist, wendet sich in einem Blogeintrag gegen das Argument "Bank Run", er nimmt es also ernst:
http://krugman.blogs.nytimes.com/2010/04/2...le-is-the-euro/

Dann hätte ich noch Dieter Ruloff, Professor für internationale Beziehungen an der Universität Zürich.
«Nur schon die Aussicht auf einen Euro-Ausstieg hätte in Griechenland einen Run auf die Banken und eine Kapitalflucht ins Ausland zur Folge». Das heisst: Die Griechen würden das Ersparte sofort ins Ausland transferieren, bevor ihre Euros vom Staat zwangsweise wieder in Drachmen zurücgetauscht würden.
Im gleichen Artikel spricht er davon, dass die Kredite verschleiern sollen, dass es Finanzspritzen sind.
http://www.20min.ch/finance/news/story/17585423

Dann habe ich noch eine Äußerung gegen dieses Argument gefunden
autolos @ 3 May 2010, hat geschrieben:Eine Ausstiegsszenario für die Griechen aus dem Euro wäre für die Märkte ein ebenso zuverlässiges Zeichen gewesen, zumal eines, welches wirklich dauerhaft funktionert und Folgespekulationen (Portugal, Italien, Spanien...) jede Basis entzogen hätte.
Aber dahinter stehen ein politischer Wille und die feste Überzeugung, dass die Schwachen im Ernstfall Hilfe erhalten müssen. Das ist kein Altruismus, sondern Egoismus. Die Logik lautet: Das Ausscheren eines Bausteins wie Griechenland aus dem gemeinsamen Haus Europa wird andere Bausteine brüchig werden lassen, schließlich zum Implodieren bringen und so das gesamte Haus gefährden.
Für die Europäer hat der Milliarden-Finanztropf durchaus Sinn, auch wenn er schmerzhaft ist und in den kommenden Jahren immer wieder neu aufgefüllt werden muss. Es gibt keine echte Alternative. Die Gefahr, dass die Euro-Zone nach einem Ausscheiden Griechenlands um weitere Mitglieder schrumpft, die gegen die Regeln verstoßen haben und unter Druck der Spekulanten geraten sind, ist groß - dann wäre die europäische Gemeinschaftswährung am Ende nur noch eine Währung von ökonomischen Eliten. Klein, aber fein - das ergibt keinen Sinn.
http://www.welt.de/die-welt/politik/articl...orstellbar.html

Interessant fand ich auch noch diesen Artikel in der Frankfurter Rundschau:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/pol...Euro-Krise.html
Wann ist ein Land pleite? Bei einem Schuldenstand von 120 Prozent, wie ihn die Griechen haben? Japan hat fast 200 Prozent Staatsschulden, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, und gilt als Top-Schuldner. Bei einem Defizit von 13,6 Prozent wie in Griechenland? England und die USA haben eine genauso hohe Staatsverschuldung und sind noch obenauf. Ja, der Starökonom Willem Buiter, seit Januar im Dienste der Citibank, hat sogar herausgefunden, dass die strukturellen Defizite in England und den USA viel dramatischer sind als in Griechenland, Portugal und Spanien. Nein, solch rationale Argumente zählen an den Märkten nicht.
Hervorhebung von mir. Rational kommt übrigens nicht von Rating.
Ein Land ist dann pleite, wenn es keinen Kredit mehr bekommt. Wann bekommt es keinen Kredit mehr? Na, wenn kein Vertrauen in die Rückzahlung desselben besteht. [...]Deshalb ist Vertrauen das allerhöchste Gut im Kapitalismus.[...]
Dann muss ich zugeben, dass meine Meinung auch von Joschka Fischer beeinflusst ist, der am vergangenen Mittwoch als diesjähriger Heinrich-Heine-Gastprofessor die erste von drei Vorlesungen zum Thema "Europa in der Welt" gehalten hat. Mich hat es beeindruckt, gebe ich offen zu. Ein eindrücklicher Appell an Europa, für Europa.
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autolos
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Beitrag von autolos »

Wenn Vertrauen ein so hohes Gut ist, dann verstehe ich nicht, wieso man bestehende Verträge bricht. Bei allen Beiträge habe ich das Gefühl, daß nur ins Blaue hinein spekuliert wird. Griechenland hat sich durch Lug und Trug in den Euro hineingemogelt. Nun wird behauptet, Deutschland habe gegenüber Griechenland vom Euro profitiert und müsse nun helfen, nachdem die Griechen weitere Jahre ihre Partner belogen und betrogen haben. Nun steigen die anderen Euro-Länder mit den Griechen in das Boot der Lügner und Betrüger, indem bestehende Verträge gebrochen werden. Vertrauen gewinnt man durch Zuverklässigkeit und Ehrlichkeit. Was gegenwärtig passiert ist das Gegenteil.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von viafierretica »

autolos @ 3 May 2010, 13:40 hat geschrieben: Wenn Vertrauen ein so hohes Gut ist, dann verstehe ich nicht, wieso man bestehende Verträge bricht. Bei allen Beiträge habe ich das Gefühl, daß nur ins Blaue hinein spekuliert wird. Griechenland hat sich durch Lug und Trug in den Euro hineingemogelt. Nun wird behauptet, Deutschland habe gegenüber Griechenland vom Euro profitiert und müsse nun helfen, nachdem die Griechen weitere Jahre ihre Partner belogen und betrogen haben. Nun steigen die anderen Euro-Länder mit den Griechen in das Boot der Lügner und Betrüger, indem bestehende Verträge gebrochen werden. Vertrauen gewinnt man durch Zuverklässigkeit und Ehrlichkeit. Was gegenwärtig passiert ist das Gegenteil.
Gerade Portugal zählt nicht zum Boot der "Lügner und Betrüger"- es ist zar ein armes Land, das aber seriöse Finanzpolitik macht, alles offen gelegt, Sparpakete verabschiedet (und durchgestzt!) hat und sehr offen agiert. Mehr als das kann es nicht machen!
Aber durch das stumpfsinnige downgraden wird die Zinslast von einem Tag auf den andern maßlos erhöht, ohne dass es irgendeinen realen Grund dafür gibt, ausser dass eine amerikanische Rating-Agentur, die wahrscheinlich Portugal nicht mal auf der Landkarte finden können, aus einem AA ein AA- gemacht haben. Und warum? Weil jetzt alle Banken wissen, die EU zahlt eh, also kann man da Milliarden an zusätzlichen Zinsen einschieben. Jetzt werden halt auch schon die Staaten ausgeplündert.
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Beitrag von Bayernlover »

viafierretica @ 3 May 2010, 15:22 hat geschrieben: Gerade Portugal zählt nicht zum Boot der "Lügner und Betrüger"- es ist zar ein armes Land, das aber seriöse Finanzpolitik macht, alles offen gelegt, Sparpakete verabschiedet (und durchgestzt!) hat und sehr offen agiert. Mehr als das kann es nicht machen!
Aber durch das stumpfsinnige downgraden wird die Zinslast von einem Tag auf den andern maßlos erhöht, ohne dass es irgendeinen realen Grund dafür gibt, ausser dass eine amerikanische Rating-Agentur, die wahrscheinlich Portugal nicht mal auf der Landkarte finden können, aus einem AA ein AA- gemacht haben. Und warum? Weil jetzt alle Banken wissen, die EU zahlt eh, also kann man da Milliarden an zusätzlichen Zinsen einschieben. Jetzt werden halt auch schon die Staaten ausgeplündert.
Wenn es so ist wie Du sagst, bin ich sehr für das, was Frau Merkel heute vorgeschlagen hat: Die Schaffung europäischer Rating-Agenturen. Mit den amerikanischen werden wir wohl nur ausgebeutet...
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Beitrag von BMI »

Tja, unsere Madame No hat das Euroboot erst richtig in Seenot gebracht, der Wahlkampf hat echt Potential als einer der teuersten in die Geschichte einzugehen...

Ein Wirtschaftsexperte (Gibts so was, oder ists doch eher Religion?) gab einen Kommentar in der NYT...
Original ( Englisch! ) : http://www.nytimes.com/2010/04/30/opinion/...tml?ref=opinion
Zusammenfassung ( Deutsch ) : http://www.weissgarnix.de/2010/04/30/so-is...-in-a-word-yes/

“Now that Greece and Germany share the same currency, however, the only way to reduce Greek relative costs is through some combination of German inflation and Greek deflation. And since Germany won’t accept inflation, deflation it is.”

Toll, entweder Inflation in Deutschland oder Deflation in Griechenland, ratet mal was wahrscheinlicher ist...


Ich möchte nur noch darauf hinweisen, dass in den vergangenen Tagen häufig in den dt. Medien die Frage zu finden war "Was schadet den Griechen am meisten?" und nicht "Was ist für alle das beste?"

Es gibt übrigens bereits eine "Europäische" Ratingagentur: Fitch ! http://de.wikipedia.org/wiki/Fitch_Ratings
Denn sie gehört einem Französichem Konzern: http://www.fimalac.com ... Oder ist diese Ratingagentur nicht europäisch genug???
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Beitrag von viafierretica »

..und diese Agentur hat, so viel ich weiss, nach einer Übersicht in der SZ neulich die besten Noten für die europäischen Länder.....und dennoch arbeiten auch die im Interesse der weltweiten Finanzwirtschaften (irgendjemand muss die ja auch bezahlen)
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ein Aufsatz von Steinmeier und Steinbrück im SPIEGEL:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,692610,00.html
Sechzig Jahre Frieden in Europa sind ein Erfolg ohne Beispiel. Die europäische Einigung ist das Ergebnis kluger, mutiger Politik. Sie beruht auf der Erkenntnis: Wer stets auf seinem kurzfristigen Vorteil beharrt, der steht am Ende ohne Freunde da. Wer bereit ist, solidarisch zu handeln, der gehört langfristig zu den Gewinnern.

Das gilt für niemanden so sehr wie für uns Deutsche in der Mitte unseres Kontinents. Wir sind der größte Gewinner der europäischen Einigung.
autolos, hat geschrieben: Wenn Vertrauen ein so hohes Gut ist, dann verstehe ich nicht, wieso man bestehende Verträge bricht. Bei allen Beiträge habe ich das Gefühl, daß nur ins Blaue hinein spekuliert wird. Griechenland hat sich durch Lug und Trug in den Euro hineingemogelt. Nun wird behauptet, Deutschland habe gegenüber Griechenland vom Euro profitiert und müsse nun helfen, nachdem die Griechen weitere Jahre ihre Partner belogen und betrogen haben. Nun steigen die anderen Euro-Länder mit den Griechen in das Boot der Lügner und Betrüger, indem bestehende Verträge gebrochen werden. Vertrauen gewinnt man durch Zuverklässigkeit und Ehrlichkeit. Was gegenwärtig passiert ist das Gegenteil.
Ich nehme an, dass Du auf den EU-Stabilitätspakt anspielst. Dazu möchte ich noch zwei Anmerkungen machen.
1. Offensichtlich hat er nicht gewirkt, die Stabilität ist im Eimer.
2. Verträge sind kein Selbstzweck, sie dienen einem Zweck. Wenn die Vertragspartner einer Veränderung oder Auflösung beschließen, können sie es tun. Ich bezweifle, dass die Autoren des Vertragswerks beim Verfassen daran gedacht haben, dass die Finanzwirtschaft eine solche Macht über die "reale" Wirtschaft erhält.

Heute in der Aktuellen Stunde wurde berichtet, dass der NRW-Beamtenpensionsfonds zu einem Viertel aus Griechenland-Anleihen besteht. Die versprachen halt hohe Zinsen...
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 3 May 2010, 20:29 hat geschrieben: Ein Aufsatz von Steinmeier und Steinbrück im SPIEGEL:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,692610,00.html
Sechzig Jahre Frieden in Europa sind ein Erfolg ohne Beispiel. Die europäische Einigung ist das Ergebnis kluger, mutiger Politik. Sie beruht auf der Erkenntnis: Wer stets auf seinem kurzfristigen Vorteil beharrt, der steht am Ende ohne Freunde da. Wer bereit ist, solidarisch zu handeln, der gehört langfristig zu den Gewinnern.

Das gilt für niemanden so sehr wie für uns Deutsche in der Mitte unseres Kontinents. Wir sind der größte Gewinner der europäischen Einigung.
Das sind schöne Worte. Leider richten sich Banken und Spekulanten nicht danach. Kurzfristige Erfolgsversprechen sind an der Tagesordnung. Solange es allerdings kein wirksames Instrument dagegen gibt - mir fällt auch keines ein - wird das immer so weitergehen. Dummerweise kann man die Banken aufgrund ihrer Wichtigkeit für das gesamte System nicht einfach sterben lassen, oder doch?
1. Offensichtlich hat er nicht gewirkt, die Stabilität ist im Eimer.

Da muss man sich mal fragen, warum das so ist.
Ich bezweifle, dass die Autoren des Vertragswerks beim Verfassen daran gedacht haben, dass die Finanzwirtschaft eine solche Macht über die "reale" Wirtschaft erhält.

Das glaube ich eher nicht.
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 3 May 2010, 20:29 hat geschrieben: Heute in der Aktuellen Stunde wurde berichtet, dass der NRW-Beamtenpensionsfonds zu einem Viertel aus Griechenland-Anleihen besteht. Die versprachen halt hohe Zinsen...
Also gibt es für deutsche Pensionäre auch kein Oster-, Pfingst- oder Weihnachstgeld mehr, auf das die Griechen jetzt verzichten müssen.! O.K., war jetzt fies.
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Beitrag von JNK »

Bayernlover @ 3 May 2010, 20:38 hat geschrieben: Das sind schöne Worte. Leider richten sich Banken und Spekulanten nicht danach. Kurzfristige Erfolgsversprechen sind an der Tagesordnung. Solange es allerdings kein wirksames Instrument dagegen gibt - mir fällt auch keines ein - wird das immer so weitergehen. Dummerweise kann man die Banken aufgrund ihrer Wichtigkeit für das gesamte System nicht einfach sterben lassen, oder doch?
Das mit der Finanzmarktsteuer hast du gelesen, oder?

Dann lies doch auch einmal dies: Tobin Steuer. Mittel gibt's, allein der Wille fehlt.
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Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 3 May 2010, 20:50 hat geschrieben: Das mit der Finanzmarktsteuer hast du gelesen, oder?

Dann lies doch auch einmal dies: Tobin Steuer. Mittel gibt's, allein der Wille fehlt.
Ja, aber ich glaube nicht, dass man so etwas weltweit durchsetzen kann.

Und dann ist auch die Frage, inwieweit so eine Steuer das kurzfristige Gewinnstreben wirklich eindämmen kann, denn nur darum geht es dabei.
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Beitrag von Tequila »

Dummerweise kann man die Banken aufgrund ihrer Wichtigkeit für das gesamte System nicht einfach sterben lassen, oder doch?
Warum nicht? Sonst wird hier doch auch immer was von Marktbereinigung propagiert, wenn etwa Dumping-EVU aufgrund eines geforderten Branchentarifvertrags nicht mithalten kann und dann vom Markt verschwindet. Dann wären halt etliche Banken krachen gegangen, andere gestärkt aus der Krise hervorgegangen.
Schade, daß wir Schröder nicht mehr haben. Der hätte doch glatt wie damals die "Politik der Ruhigen Hand" gefahren...
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