[M] Flughafen München

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 18 Jun 2012, 17:04 hat geschrieben: Wobei hier auch klar gesagt werden muss, dass die allermeisten Startbahngegner schon früh angekündigt haben, dass sie trotz positiven Votums weiter alle Mittel gegen die Bahn ausschöpfen wollen. Insofern nehmen sich Seehofer und die Grünen und Konsorten hier nichts, lediglich Ude hat sich vor und nachher zum Burgerwillen bekannt.
Das ist aber eine ganz andere Situation - wenn München für den Flughafen ist, kann man das schlecht den Freisingern als Argument vorsetzen, dass die Bevölkerung ja dafür ist. Wenn die Münchner mehrheitlich dagegen sind, ist das viel repräsentativer.
Cloakmaster @ 18 Jun 2012, 21:15 hat geschrieben:Stamm 2 ist doch auch zu teuer aktuell. Warum baut man nicht Stamm-2 nicht einfach eingleisig, und spart damit Kosten? der erste Tunnel hat ja eh schon zwei Gleise, warum braucht der zweite denn dann nochmal zwei? Ein zusätzliches Gleis ist doch locker für 15 Züge je Stunde und Richtung gut, wenn die bisherigen 2 für 30 Züge gut sind...
Der Vergleich hinkt nicht nur, sondern hat nicht mal Beine.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Cloakmaster »

imp-cen @ 18 Jun 2012, 21:38 hat geschrieben: Ein Nürnberger würde mit ICE-/RE-Halt am MUC auch schneller da sein können als jemand der mit der BOB oder S-Bahn aus dem letzten Eck kommt.
Das wäre zwar sinnvoll, aber würde wohl gewissem "Proporz" entgegestehn...
Der Stadt Nürnberg sind die Arbeitsplätze am Flughafen immerhin jedes Jahr 40 Millionen Verlust, wert, die die Flughafen-Gesellschaft einfährt. Dem gegenüber steht das "Prestige", die Erreichbarkeit etc für die lokale Wirtschaft, welche eben gern schon in Nürnberg in den Flieger steigt. Wie sieht es eigentlich bahnmässig zwischen N.-Hbf und FRankfurt-Flughafen aus? gibts da was attraktives oder auch eher weniger?
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Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 18 Jun 2012, 23:11 hat geschrieben:

Der Vergleich hinkt nicht nur, sondern hat nicht mal Beine.
Falsch, der Vergleich trifft es ziemlich gut. Stamm 2 mit nur einem Gleis ist genauso sinnvoll wie eine dritte Bahn mit weniger als 4000 Metern.
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Beitrag von Cloakmaster »

andreas @ 18 Jun 2012, 21:44 hat geschrieben:
naja, wenn auf Stamm 1 30 Kurzzüge je Richtung fahren würden und die nach Stamm 2 plärren würden, um nochmal 20 Kurzzüge fahren zu können, da würde wohl jeder der Bahn was husten.
Wenn die 30 Züge, und zwar gemischt ja nach Auslastung Kurzüge aus Altomünster, Vollzüge aus Solln und Langzüge aus Fürstenfeldbruck - und aus weitern 27 westlichen Richtungen kommen, und man nun aber auch noch schnelle und bequeme Verbindungen zu weitern 20 Zielen, welche ebenfalls allesamt über den Westkorridor fahren aufnehmen möchte, weil diese menschen nun mal auch bahn fahren wollen, was machst du dann mit nur einem Gleis je Richtung? Nichts, weil 30 Richtugen haben zu reichen, und die weiteren 20 brauchen wir hier nicht, dann haben die eben Pech gehabt?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 18 Jun 2012, 23:22 hat geschrieben: Falsch, der Vergleich trifft es ziemlich gut. Stamm 2 mit nur einem Gleis ist genauso sinnvoll wie eine dritte Bahn mit weniger als 4000 Metern.
Muss denn der A380 unbedingt auf allen drei Bahnen landen können? So viele A380 dürften nicht nach München kommen. Nürnberg hat laut Wiki z.B. 2700m. Man könnte mit Sicherheit einen nennenswerten Anteil der Flüge (insbesondere auch der allgemeinen Luftfahrt) über eine kürzere Bahn abwickeln. Wenn man das Terminal der allgemeinen Luftfahrt verlagern würde hätte das auch gleich den Vorteil dass die Rollwege nicht so stark ansteigen würden.
Allein wenn ich mir aufm Luftbild bei Google Maps anschaue wie die Verteilung zwischen großen und kleinen Fliegern ist bekomme ich schon erhebliche Zweifel am Sinn einer dritten Bahn mit 4000m.

Aber vielleicht können die Flugzeugexperten ja mal sagen wie groß der Anteil der Flugzeuge, die eine Bahnlänge über sagen wir mal 3000m brauchen, wirklich ist.

Und auf Stamm 2 mit nur einem Gleis könnte man nicht 15 Züge pro Stunde und Richtung fahren, sondern maximal 5 Züge pro Stunde und Richtung, eher weniger. Deswegen kann man von einem hinkenden Vergleich hier definitiv nicht mehr sprechen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

@ Oliver: Volle Zustimmung, aber da wär mal wieder das Problem mit den zu wenigen Zügen... Von den 238 Zügen sind ja an einem Tag wenn ich mich recht erinnere nur etwa 20 ungenutzt (bitte korrigiert mich, wenn ich flasch liege, ich find die Unterlagen grad nimmer...), und diese Reserve ist dringend nötig für Revisions-Arbeiten aller art; wenn man die jetzt weiter kürzt, wird nur die Ausfallquote höher :(
ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 18 Jun 2012, 23:53 hat geschrieben: Und auf Stamm 2 mit nur einem Gleis könnte man nicht 15 Züge pro Stunde und Richtung fahren, sondern maximal 5 Züge pro Stunde und Richtung, eher weniger. Deswegen kann man von einem hinkenden Vergleich hier definitiv nicht mehr sprechen.
Es könnten sogar 36 Züge pro Stunde fahren. Im Richtungsbetrieb. Dazu muss man nur den Stamm 1 halt im Gegenrichtungsbetrieb betreiben.

Flexibel ist die Lösung halt nur bedingt. Und damit identisch zur verkürzten Start und Landebahn. Gehen müsste es auf alle Fälle eine kürzere Bahn zu bauen, man hat sicher was was da landen kann. Obs sinnvoll ist müssen andere wissen.

In beiden Fällen - Stamm und Flughafen - wäre es im theoretischen Wennfall halt sinnvoll sich mindestens die Option für einen Vollausbau offen zu halten.
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Bummelbahn
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Beitrag von Bummelbahn »

Ich schätze, dass die dritte Startbahn dann eben nach der Landtagswahl 2013 gebaut wird. Dass es für RotGrün reicht, denke ich eher nicht, denn die Piraten werden werden beiden wohl etwas Stimmen abnehmen. Ich denke viel eher, dass es 2013 eine große Koalition CSU/SPD geben könnte, was vielleicht etwas kühn klingen mag. Die Grünen werden der CSU mit dem dann extrem scharfgemachten Thema Startbahn zwar Stimmen abnehmen, aber dass die Grünen annährend oder mehr als 20% holen, kann ich mir nicht vorstellen.

Die 3. Bahn kommt, wenn auch schätzungsweise 1,5 - 2 Jahre später. Aber sie kommt.
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Beitrag von ropix »

Landtagswahl ist aber nicht entscheidend wenn sich die Stadt weiterhin sperrt. Entscheidend wäre die Stadtratswahl weil damit die Meinung Münchens zur Gültigkeitsdauer von Bürgerbegehren über das eine Jahr hinaus beeinflusst wird.
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Beitrag von viafierretica »

Bummelbahn @ 19 Jun 2012, 01:08 hat geschrieben: Ich schätze, dass die dritte Startbahn dann eben nach der Landtagswahl 2013 gebaut wird. Dass es für RotGrün reicht, denke ich eher nicht, denn die Piraten werden werden beiden wohl etwas Stimmen abnehmen. Ich denke viel eher, dass es 2013 eine große Koalition CSU/SPD geben könnte, was vielleicht etwas kühn klingen mag. Die Grünen werden der CSU mit dem dann extrem scharfgemachten Thema Startbahn zwar Stimmen abnehmen, aber dass die Grünen annährend oder mehr als 20% holen, kann ich mir nicht vorstellen.

Die 3. Bahn kommt, wenn auch schätzungsweise 1,5 - 2 Jahre später. Aber sie kommt.
..und dann wundert man sich über Politikverdrossenheit und Piraten-Wähler, wenn der Wille des Bürgers mit Füßen getreten wird?
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Beitrag von ropix »

viafierretica @ 19 Jun 2012, 01:13 hat geschrieben:
Bummelbahn @ 19 Jun 2012, 01:08 hat geschrieben: Ich schätze, dass die dritte Startbahn dann eben nach der Landtagswahl 2013 gebaut wird. Dass es für RotGrün reicht, denke ich eher nicht, denn die Piraten werden werden beiden wohl etwas Stimmen abnehmen. Ich denke viel eher, dass es 2013 eine große Koalition CSU/SPD geben könnte, was vielleicht etwas kühn klingen mag. Die Grünen werden der CSU mit dem dann extrem scharfgemachten Thema Startbahn zwar Stimmen abnehmen, aber dass die Grünen annährend oder mehr als 20% holen, kann ich mir nicht vorstellen.

Die 3. Bahn kommt, wenn auch schätzungsweise 1,5 - 2 Jahre später. Aber sie kommt.
..und dann wundert man sich über Politikverdrossenheit und Piraten-Wähler, wenn der Wille des Bürgers mit Füßen getreten wird?
wird er ja nicht???
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Mal abwarten, wie das weitergeht. Im Zweifel verkauft man halt einfach die Anteile und die Sache ist geritzt.
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Beitrag von Bummelbahn »

viafierretica @ 19 Jun 2012, 01:13 hat geschrieben: ..und dann wundert man sich über Politikverdrossenheit und Piraten-Wähler, wenn der Wille des Bürgers mit Füßen getreten wird?
Wo wird hier was mit Füßen getreten? Das Votum des Bürgerentscheid ist ein Jahr bindend, was die Gegner mit der Durchführung des Entscheids so akzeptiert haben. Was dann nach einem Jahr kommt, wird sich zeigen. Und ich schätze eben, dass die 3. Bahn dann nach der Landtagswahl und Stadtratswahl auf den Weg gebracht wird. Wenn die Gegner also nach der Ablauf des Jahres nicht wieder ein Bürgervotum dagegen schaffen, dann der das Votum vom 17.6. damit hinfällig, weil juristisch nicht mehr bindend. Ist alles rechtlich und demokratisch korrekt.
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Beitrag von Bummelbahn »

Lazarus @ 19 Jun 2012, 01:33 hat geschrieben: Mal abwarten, wie das weitergeht. Im Zweifel verkauft man halt einfach die Anteile und die Sache ist geritzt.
Warum sollte die Stadt verkaufen wollen und müssen, wenn das Votum nach einem Jahr eh seine rechtliche Bindung verliert? Das ist garnicht notwendig.
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Beitrag von TramPolin »

Bummelbahn @ 19 Jun 2012, 01:45 hat geschrieben: Warum sollte die Stadt verkaufen wollen und müssen, wenn das Votum nach einem Jahr eh seine rechtliche Bindung verliert? Das ist garnicht notwendig.
Theoretisch könnte die Stadt München ja jetzt sofort ihre Anteile verkaufen, dann wäre sie nicht mehr an den Bürgerentscheid gebunden.

Nur ist Ude nicht so dumm. Die ganzen Spekulationen sind daher reine Hirngespinste. Selbst in der CSU wird man sich gut überlegen, sich dem Vorwurf auszusetzen, den Bürgerwillen nicht ernst zu nehmen. Das käme alles nicht gut im Wahljahr 2013.
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Beitrag von Lazarus »

Wobei man fairerweise aber auch dazu sagen sollte, dass das garnet Udes alleinige Entscheidung ist, was gemacht wird. Da dürfte der Stadtrat auch noch ein gewichtiges Wort mitreden. Selbst wenn Ude verkaufen will, ginge das soweit ich weiss ohne Stadtratsbeschluss garnet.
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Beitrag von Bummelbahn »

Ude wäre politisch ziemlich dumm, wenn er jetzt die Anteile verkaufen wollte. Denn so würde er dann der Buhmann sein, der den Willen der Bürger umgehen will, was ihm bei der Landtagswahl nicht gut bekommen könnte. Die Frage ist zudem, ob die Stadt jetzt überhaupt innerhalb eines Jahres die Anteile verkaufen darf und ob das nicht gegen das Votum verstößt.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 19 Jun 2012, 01:59 hat geschrieben: Wobei man fairerweise aber auch dazu sagen sollte, dass das garnet Udes alleinige Entscheidung ist, was gemacht wird. Da dürfte der Stadtrat auch noch ein gewichtiges Wort mitreden. Selbst wenn Ude verkaufen will, ginge das soweit ich weiss ohne Stadtratsbeschluss garnet.
Das kommt sicher noch dazu. Mir ist das Ganze aber generell zu spekulativ. So verroht sind die Sitten hoffentlich doch noch nicht, dass solche Gaunerspielchen gemacht werden und durchkommen würden.

Ich finde es schon schlimm genug, dass Seehofer Ude die Schuld für den gescheiterten Flughafen-Ausbau gibt. Ude hätte es laut Seehofer versäumt, dem Bürger klar zu machen, wie notwendig die dritte Startbahn sei. Warum hat dann Seehofer nicht den großen Aufklärer gespielt?

Dass sich die Bürger selbst schlau machen und entscheiden, das geht natürlich nicht. Warum dann überhaupt plebiszitäre Elemente zulassen?
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Beitrag von Lazarus »

Bummelbahn @ 19 Jun 2012, 02:05 hat geschrieben: Ude wäre politisch ziemlich dumm, wenn er jetzt die Anteile verkaufen wollte. Denn so würde er dann der Buhmann sein, der den Willen der Bürger umgehen will, was ihm bei der Landtagswahl nicht gut bekommen könnte. Die Frage ist zudem, ob die Stadt jetzt überhaupt innerhalb eines Jahres die Anteile verkaufen darf und ob das nicht gegen das Votum verstößt.
Das Votum bezieht sich nur auf den Bau der 3.Startbahn. Ein Verkauf stand da garnet zur Debatte. Damit kann das Votum hier net greifen.
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 19 Jun 2012, 02:06 hat geschrieben: Das kommt sicher noch dazu. Mir ist das Ganze aber generell zu spekulativ. So verroht sind die Sitten hoffentlich doch noch nicht, dass solche Gaunerspielchen gemacht werden und durchkommen würden.

Ich finde es schon schlimm genug, dass Seehofer Ude die Schuld für den gescheiterten Flughafen-Ausbau gibt. Ude hätte es laut Seehofer versäumt, dem Bürger klar zu machen, wie notwendig die dritte Startbahn sei. Warum hat dann Seehofer nicht den großen Aufklärer gespielt?

Dass sich die Bürger selbst schlau machen und entscheiden, das geht natürlich nicht. Warum dann überhaupt plebiszitäre Elemente zulassen?
Also das würde ich jetzt mal net zu hoch hängen. Es ist doch bekannt, das die CSU gerne die Schuld bei anderen sucht. Warum also sollte das diesmal anders sein?
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 19 Jun 2012, 02:07 hat geschrieben: Das Votum bezieht sich nur auf den Bau der 3.Startbahn. Ein Verkauf stand da garnet zur Debatte. Damit kann das Votum hier net greifen.
So ganz sicher bin ich mir da nicht. Immerhin würde die Stadt einen Trick anwenden, um den Auftrag des Bürgerentscheids zu umgehen. Ob das juristisch sauber wäre, müssten andere klären.

Nur steht all das nicht zur Debatte, sodass diese Überlegungen kaum eine Rolle spielen dürften.
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 19 Jun 2012, 02:09 hat geschrieben: Also das würde ich jetzt mal net zu hoch hängen. Es ist doch bekannt, das die CSU gerne die Schuld bei anderen sucht. Warum also sollte das diesmal anders sein?
Ich finde es schäbig, zumal es eine indirekte Wählerbeschimpfung ist. Es lässt sich ja daraus ableiten, der Wähler wäre zu dumm gewesen, das selbst zu entscheiden. Generell kommt auch so was beim Wähler nicht gut an. Wenn sich die CSU aber schädigen willl, soll sie nur so weitermachen. Klar gab es schon Schlimmeres und zur Wahl wird es wahrscheinlich wieder vergessen sein - zumindest dieser eine Ausspruch -, das Thema an sich könnte uns noch sehr lange beschäftigen.
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Beitrag von Lazarus »

Also ich wäre ohnehin eh gegen einen Ausstieg der Stadt aus der Flughafengesellschaft. Aber net wegen des Bürgerentscheids, sondern weil ich der Meinung bin, die Stadt sollte das Mitspracherecht allgemein hier net so leichtfertig aufgeben. Schliesslich hat der Flughafen doch eine enorme Bedeutung für die Wirtschaftskraft der Stadt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 18 Jun 2012, 23:53 hat geschrieben: Muss denn der A380 unbedingt auf allen drei Bahnen landen können? So viele A380 dürften nicht nach München kommen. Nürnberg hat laut Wiki z.B. 2700m. Man könnte mit Sicherheit einen nennenswerten Anteil der Flüge (insbesondere auch der allgemeinen Luftfahrt) über eine kürzere Bahn abwickeln. Wenn man das Terminal der allgemeinen Luftfahrt verlagern würde hätte das auch gleich den Vorteil dass die Rollwege nicht so stark ansteigen würden.
Allein wenn ich mir aufm Luftbild bei Google Maps anschaue wie die Verteilung zwischen großen und kleinen Fliegern ist bekomme ich schon erhebliche Zweifel am Sinn einer dritten Bahn mit 4000m.

Aber vielleicht können die Flugzeugexperten ja mal sagen wie groß der Anteil der Flugzeuge, die eine Bahnlänge über sagen wir mal 3000m brauchen, wirklich ist.

Und auf Stamm 2 mit nur einem Gleis könnte man nicht 15 Züge pro Stunde und Richtung fahren, sondern maximal 5 Züge pro Stunde und Richtung, eher weniger. Deswegen kann man von einem hinkenden Vergleich hier definitiv nicht mehr sprechen.
mit einer kurzen Bahn verlierst du jede Menge Kapazität. Stell dir vor, eine (lange) Bahn ist wegen Schneeräumung für die nächsten 45-50 Minuten nicht verfügbar. also müssen alle dicken Pötte zB auf die Südbahn, und können nicht mehr frei wählen, wodurch der Koordinierungsaufwand extrem steigt, vor allem bei ungünstigen Wetterbedingungen. Lass die Bahn nass sein, und der Wind ungünstig, dann wird es recht schnell knapp mit den "ausreichenden" 2700 Metern. also Fracht raus, Gepäck raus, zur Not sogar Paxe raus -> Gewinne schrumpfen, Verspätungen durch das nachträgliche Ausladen, Ärger, Stress, Klagen etc. Zudem sinkt damit deine Kapazität. die 90 Movements je Stunde wären mit 4000/2700 unmöglich zu leisten. Auch der kapazitätssteigernde "Tanz", ein Flugzeug landen zu lassen, obwohl das vordere noch auf der Bahn ist, ist dann nicht mehr drin - aktuell ist das unter gewissen Vorraussetzungen möglich.

Und wenn alle 3 zur Verfügung stehen ist das ähnlich, wenn auch nicht so krass. Nur sind mit 2,5 Bahnen eben keine angepeilten 120 Bewegungen möglich, sondern nur 100 bis 105. Und für ganze 10, 15 Bewegungen mehr tut man sich den ganzen Ärger um den Ausbau nicht an - die Prosteste werden sich nämlich nicht halbieren, wenn man nur noch die Hälfte an Beton in die Landschaft bauen möchte.

Weiter: beim landen kann man nicht mehr so "schwungvoll" agieren, sondern muss schärfer Bremsen, ebenso muss beim Start dann öfter mit Vollgas abgehoben werden, wo es mit einer langen Bahn auch mit weniger Ginge. Das führt nicht nu zu höheren Kosten, sondern auch zu mehr Lärm - also genau das, was die Anwohner ja NICHT haben wollen.

Bei der S-Bahn ist dir sofort klar, daß es mit nur der Hälfte an rechnerischer Kapazität nicht funktioniert. Warum fällt es dir dann so schwer, daß es auf der anderen Seite genauso geht? Oder soll ich jetzt ankommen, von Wegen, es sind ja nicht alle S-Bahnen als Langzüge unterwegs, können wir Stamm-2 nicht einfach mit kürzeren Bahnsteigen bauen? Was natürlich genauso ein Schwachsinn wäre.

Übrigens:
das GAT (General Aviation Terminal, allgemeine Luftfahrt wird ja verlegt. Wenn Bahn 3 kommt, zwischen die beiden Nordbahnen. Und wenn nicht, muss man einen anderen Platz finden. (Oder trotzdem nödlich der Nordbahn gehen, im Vorgriff auf Bahn 3, die iregndwann doch kommt.)
GAT steht so oder so genau im Weg der weiteren Ausbaupläne auf Terminal-Seite.
andreas
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 18 Jun 2012, 23:30 hat geschrieben:
andreas @ 18 Jun 2012, 21:44 hat geschrieben:
naja, wenn auf Stamm 1 30 Kurzzüge je Richtung fahren würden und die nach Stamm 2 plärren würden, um nochmal 20 Kurzzüge fahren zu können, da würde wohl jeder der Bahn was husten.
Wenn die 30 Züge, und zwar gemischt ja nach Auslastung Kurzüge aus Altomünster, Vollzüge aus Solln und Langzüge aus Fürstenfeldbruck - und aus weitern 27 westlichen Richtungen kommen, und man nun aber auch noch schnelle und bequeme Verbindungen zu weitern 20 Zielen, welche ebenfalls allesamt über den Westkorridor fahren aufnehmen möchte, weil diese menschen nun mal auch bahn fahren wollen, was machst du dann mit nur einem Gleis je Richtung? Nichts, weil 30 Richtugen haben zu reichen, und die weiteren 20 brauchen wir hier nicht, dann haben die eben Pech gehabt?
wenns am Flughafen denn so wäre - aber am Flughafen fahren alle 20 Minuten Kurzzüge z.b. nach Berlin - da könnte man umstellen auf Voll oder Langzüge und dafür den Takt ausdehnen auf 40 Minuten, schon hat man wieder Platz für eine neue Richtung - und am Flughafen würde das fast überall gehen, egal ob das nach Berlin ist, nach Hamburg, nach Wien.

Oder würdest du Stamm 2 befürworten, nur damit auch die Veolia oder wie die heißen zur gleichen Zeit wie die S-bahn München GmbH Züge nach Freising, Petershausen etc schicken kann?
Bummelbahn
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Beitrag von Bummelbahn »

@cloakmaster
Voll Zustmmung zu deinen Ausführungen. Dazu kommt noch, dass man bei einer 4000m-Bahn auch entsprechend mehr Startabbruchstrecke hat, falls aus welchen Gründen auch immer was passieren sollte. Es bringt einfach Sicherheit, wenn man dann noch auf Beton statt auf einer Wiese zum stehen kommt. Genau dafür gibt es bei der Eisenbahn ja auch Durchrutschwege. Es ist immer gut, wenn man mit etwas mehr Reserve baut anstatt alles auf Kante zu nähen. So eine Krüppellösung wie in Frankfurt mit der 2800m-Nordwestbahn will man in München nicht und das ist auch gut so.
Markus
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Beitrag von Markus »

Ich war ein Startbahnbefürworter, und bin ein Startbahnbefürworter.
Aber der Bürgerentscheid gehört akzeptiert und respektiert.
Ich kann die CSU nur davor warnen, dies zu ignorieren. Ein Volksentscheid würde nicht anders ausgehen. Bei einem derartigen Volksentscheid würde auch ich dagegen stimmen (bis dahin bich ich zurück in Bayern :D)! Allein schon aus Solidaritätsgründen.

Die Beteiligten (FMG, Freistaat) sollten lieber MUC als einen echten Passagier-Hub für Luftverkehr-Schiene-Straße ausbauen.
Aber leider fehlt dazu noch verdammt viel. Nicht nur Geld.
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Beitrag von ropix »

Das bleibt aber noch unrealistischer als eine 4 oder 5 Start und Landebahn (meines Erachtens die leichteste Methode keine dritte Startbahn bauen zu müssen).

Die Versuche einer Flughafenerschließung mit Sinn sind doch schon vor Jahren gescheitert und jetzt gibt es auch keinen Zwang wenistens etwas halbherziges nachzulegen :(
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Markus
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Beitrag von Markus »

Ja, ist leider wohl so.

Eine Verkehrspolitik, ohne Konzept, ohne Mut und Visionen.
Einfach nur traurig

Da braucht man sich nicht wundern, wenn Abstimmungen so ausgehen, wie sie ausgehen.
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Hauptproblem am Münchner Flughafen scheint mir derzeit das zu kleine Terminal 2 zu sein (das ist das 2002 eröffnete Terminal für Lufthansa und Star Alliance-Partner wie die japanische ANA oder die South African). Aufgrund zu weniger Abstellpositionen direkt am Terminal müssen selbst große A321 für 200 Passagiere oft auf dem Vorfeld parken und die Passagiere mit mehreren Bussen zum Terminal gekarrt werden. An den Buspositionen für ankommende Fluggäste am Terminal bilden sich mittlerweile regelrechte Staus von Bussen, weil es meist nur eine einzige Tür zum Reinkommen gibt (überfüllter Gelenkbus mit 100 Fluggästen kommt an, alle müssen aus dem Bus und durch eine kleine Tür ins Terminal, dahinter stehen schon 2x Cobus und 2x Gelenkbus an).

Und wo kleinere Jets wie z.B. CRJ900 mit 80 Fluggästen mittlerweile hinterstellt werden, ist Wahnsinn - nämlich im letzten Eck, noch weiter vom Terminal weg als die Privatjets.

Auch die Gepäckbänder sind mittlerweile eine Katastrophe, teilweise landet das Gepäck von 5 oder 6 ankommenden Maschinen auf einem Band, wo dann entsprechend die Leute in drei Reihen eng drumherumstehen. Auch die Wartezeit auf das Gepäck ist mittlerweile teils aberwitzig, selbst nachdem man die kostenlose Große Vorfeldrundfahrt (siehe oben) genossen und sich durch die enge Tür und sogar durch die Passkontrolle (bei Nicht-Schengen-Ankunft, z.B. aus Rumänien) begeben hat, wartet man oft 10 bis 15 Minuten auf den Koffer - das war vor einigen Jahren noch alles viel viel entspannter, leerer und schneller.

Das eigentlich wichtigste Bauvorhaben am Münchner Flughafen, nämlich das Satelliten-Terminal zum Terminal 2, das bis 2015 auf der derzeitigen Gepäcksortierhalle entsteht, ist - zum Glück völlig unbemerkt vom gegen alles protestierenden Ökowutbürger - zum Glück schon im Bau.
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