Boris Merath @ 18 Jun 2012, 23:53 hat geschrieben: Muss denn der A380 unbedingt auf allen drei Bahnen landen können? So viele A380 dürften nicht nach München kommen. Nürnberg hat laut Wiki z.B. 2700m. Man könnte mit Sicherheit einen nennenswerten Anteil der Flüge (insbesondere auch der allgemeinen Luftfahrt) über eine kürzere Bahn abwickeln. Wenn man das Terminal der allgemeinen Luftfahrt verlagern würde hätte das auch gleich den Vorteil dass die Rollwege nicht so stark ansteigen würden.
Allein wenn ich mir aufm Luftbild bei Google Maps anschaue wie die Verteilung zwischen großen und kleinen Fliegern ist bekomme ich schon erhebliche Zweifel am Sinn einer dritten Bahn mit 4000m.
Aber vielleicht können die Flugzeugexperten ja mal sagen wie groß der Anteil der Flugzeuge, die eine Bahnlänge über sagen wir mal 3000m brauchen, wirklich ist.
Und auf Stamm 2 mit nur einem Gleis könnte man nicht 15 Züge pro Stunde und Richtung fahren, sondern maximal 5 Züge pro Stunde und Richtung, eher weniger. Deswegen kann man von einem hinkenden Vergleich hier definitiv nicht mehr sprechen.
mit einer kurzen Bahn verlierst du jede Menge Kapazität. Stell dir vor, eine (lange) Bahn ist wegen Schneeräumung für die nächsten 45-50 Minuten nicht verfügbar. also müssen alle dicken Pötte zB auf die Südbahn, und können nicht mehr frei wählen, wodurch der Koordinierungsaufwand extrem steigt, vor allem bei ungünstigen Wetterbedingungen. Lass die Bahn nass sein, und der Wind ungünstig, dann wird es recht schnell knapp mit den "ausreichenden" 2700 Metern. also Fracht raus, Gepäck raus, zur Not sogar Paxe raus -> Gewinne schrumpfen, Verspätungen durch das nachträgliche Ausladen, Ärger, Stress, Klagen etc. Zudem sinkt damit deine Kapazität. die 90 Movements je Stunde wären mit 4000/2700 unmöglich zu leisten. Auch der kapazitätssteigernde "Tanz", ein Flugzeug landen zu lassen, obwohl das vordere noch auf der Bahn ist, ist dann nicht mehr drin - aktuell ist das unter gewissen Vorraussetzungen möglich.
Und wenn alle 3 zur Verfügung stehen ist das ähnlich, wenn auch nicht so krass. Nur sind mit 2,5 Bahnen eben keine angepeilten 120 Bewegungen möglich, sondern nur 100 bis 105. Und für ganze 10, 15 Bewegungen mehr tut man sich den ganzen Ärger um den Ausbau nicht an - die Prosteste werden sich nämlich nicht halbieren, wenn man nur noch die Hälfte an Beton in die Landschaft bauen möchte.
Weiter: beim landen kann man nicht mehr so "schwungvoll" agieren, sondern muss schärfer Bremsen, ebenso muss beim Start dann öfter mit Vollgas abgehoben werden, wo es mit einer langen Bahn auch mit weniger Ginge. Das führt nicht nu zu höheren Kosten, sondern auch zu mehr Lärm - also genau das, was die Anwohner ja NICHT haben wollen.
Bei der S-Bahn ist dir sofort klar, daß es mit nur der Hälfte an rechnerischer Kapazität nicht funktioniert. Warum fällt es dir dann so schwer, daß es auf der anderen Seite genauso geht? Oder soll ich jetzt ankommen, von Wegen, es sind ja nicht alle S-Bahnen als Langzüge unterwegs, können wir Stamm-2 nicht einfach mit kürzeren Bahnsteigen bauen? Was natürlich genauso ein Schwachsinn wäre.
Übrigens:
das GAT (General Aviation Terminal, allgemeine Luftfahrt wird ja verlegt. Wenn Bahn 3 kommt, zwischen die beiden Nordbahnen. Und wenn nicht, muss man einen anderen Platz finden. (Oder trotzdem nödlich der Nordbahn gehen, im Vorgriff auf Bahn 3, die iregndwann doch kommt.)
GAT steht so oder so genau im Weg der weiteren Ausbaupläne auf Terminal-Seite.