Vertraglich wurde die Sache schon geregelt, aber nicht im Sinne der Fuzzies:Michael Heisig @ 23 Jun 2003, 21:12 hat geschrieben:So was laesst sich notfalls sicherlich auch vertraglich regeln, also das duerfte weniger das Problem sein.
Und zwar musste und muss sich jeder Schrotthändler, der Tfz zerlegt, der Bahn gegenüber verpflichten, keine Loks/Treibwagen oder Teile davon weiterzuverkaufen, sondern alles zu vernichten.
Genau das musste ich vor 2 Wochen wieder erfahren, als ich einem Schrotthändler ein elektronisches Bauteil aus einer Lok abkaufen wollte - und dieser dann beim Verkauf der DB in Minden nachgefragt hat, ob das legal wäre und gleich eine auf die Finger bekam, dass er das ja lassen soll.
Lieber verschrottet man die Fahrzeuge als zu riskieren, dass sie auf Umwegen wieder zurück kommen. Bestes Beispiel: Die DB hat in den 80ern ausgemusterte V200.1 nach Griechenland verkauft, die PEG hat sie letztes Jahr zurückgeholt, richtet gut die Hälfte davon wieder fahrtüchtig her und verscherbelt sie an Privatbahnen, die dann wiederum DB Cargo Konkurrenz machen. Auf diesem Weg sind auch schon wieder Loks aus den ehemaligen Ostblockstaaten zurückgekommen - der DB ist es ohnehin ein Dorn im Auge, wenn schon Loks aus dem Ausland importiert werden und dann hier fahren, und wenn das dann ausgerechnet Maschinen sind, die man auf Nimmerwiedersehen gewinnbringend loswerden wollte und die dann zurückkommen, ist der Ärger selbstverständlich groß ...
Noch ein Beispiel: Die 420er fahren ja teilweise in Stockholm weiter ...
Die DB Regio hat aber ein eigenes Tochterunternehmen im Land der Elche gegründet, das in etwa wie die S-Bahn GmbH agiert und dort die Fahrzeuge unterhalten lässt, die wiederum an die Stockholmer S-Bahn (wenn man das so nennen darf) weitervermietet werden. Der Grund, warum man die 420 nicht dorthin verkauft hat: Die Stockholmer Nahverkehrsgesellschaft ist eine Connex-Tochter und Regio befürchtet, dass sonst die 420 irgendwann wieder hier auftauchen könnten. Also lieber dort oben vermieten bis sie nicht mehr gebraucht werden und dann in Eigenregie auf den Schrott schicken.
Die vertragliche Regelung, die Michael Heisig da anspricht, wird zwar praktiziert, aber nur in äußerst geringem Maße: Dauerleihgaben.
Die DB leiht diversen Museumsbahnen über einen gewissen Zeitraum ein Tfz (mit dem aber in der Regel nicht gefahren werden arf, erst mit besonderer Zustimmung der Bahn), und nachdem die Leih-Zeit vorbei ist, hat die DB wieder alleinige Gewalt über die Lok oder den Triebwagen.
Sprich: Die ganzen 103er, die zur Zeit an die Museen verliehen werden, gehen in 20 Jahren wieder zurück an die Bahn, und dann wird's interessant, dann bleiben nämlich 3 Möglichkeiten:
1.) Die DB erkennt, dass die Maschinen einen gewissen Fuzzymagneten darstellen und macht selbst Sonderfahrten.
2.) Die DB verlängert die Leihverträge.
3.) Die DB schmeißt alle miteinander auf den Schrott, und dann geht das ganze Geheule wieder los, mit dem die 103-Fuzzies derzeit schon ihre Umwelt terrorisieren ...
Alle Klarheiten beseitigt?

Grüße,
Franz