DB Fahrpreiserhöhung 2014

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Das stimmt schon. Obwohl ich nach wie vor gern mit der Bahn fahre, muss ich feststellen, dass man viel Charme und eisenbahnspezifischen Charakter wegrationalisiert hat. Wie du schon aufgezählt hast: das fängt bei den vergammelnden Bahnhöfen mit rostigen Gleisen und eingeworfenen Fensterscheiben an, über ständige Störungen, weggesparte Schaffner, unbequeme, enge Sitze in vielen Regionalzügen, ... Schallschutzwände verhindern den ehemals oft reizvollen Blick auf die vorbeiziehenden Städte und Landschaften... der ehemals so luxuriös wirkende Speisewagen wurde gegen ein ungemütliches Bordbistro umgetauscht... Störend ist außerdem meiner Ansicht nach die schon beinahe neurotische Unterstellung, alle Fahrgäste wären potentielle Schwarzfahrer, bei gleichzeitigem Abschaffen der meisten Schalter und des Bordverkaufs. Ich finde dieses Grund-Misstrauen gegenüber dem Fahrgast ehrlich gesagt immer ein wenig unangenehm...
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Beitrag von bayerhascherl »

Flo_K @ 20 Nov 2013, 14:17 hat geschrieben: EInspruch. Gerade das Äußere neuer Triebzüge wird doch immer wieder von Leuten, die keine Freaks sind, positiv zur Kenntnis genommen.
Nun ja, um in der Analogie zu bleiben sind Züge heute eben Familienkutschen, solche Begeisterung wie ein knackiger BMW mit stylischer Lackierung lösen diese nicht aus. Aber das ist wirklich ein anderes Thema.
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Beitrag von bayerhascherl »

rautatie @ 20 Nov 2013, 14:25 hat geschrieben: Ich finde dieses Grund-Misstrauen gegenüber dem Fahrgast ehrlich gesagt immer ein wenig unangenehm...
DA sprichst du mir aus der Seele. Dieses Grundmißtrauen kam ja auch bei der Diskussion recht rasch zur Sprache, als Gegenargumente für eine unkomplitzierte Abwicklung von Rückvergütungen für Reservierungen, die nicht funktioniert haben. Ich hatte da mal ein Schlüsselerlebnis, ich musste ein größeres Geschäft verrichten und eine junge Frau in der entsprechenden Uniform wummerte solange harsch gegen die Tür, bis ich dann aufmachte und ich musste mich dann noch rechtfertigen, was ich denn auf der Toilette gemacht hatte (ohne Worte...). Die junge Dame war sich dabei in keiner Sekunde darüber bewusst, was sie da gerade gemacht hat und wie sie sich verhalten hat, wie unpassend das war. Die war so voller Überzeugung in ihrer Erscheinung darüber, dass sie gerade alles richtig macht, dass ich dachte, die holt gleich die Bundespolizei und schmeißt mich am nächsten Halt raus, wenn ich auch nur in einem Nebensatz anmerke, dass das gerade etwas unangebracht war (und dann habe ich, auch etwas geschockt und darum stumm, meine Fahrkarte für ca. 100 Euro vorgezeigt und durfte mich wieder in meine Nasszelle zurückziehen und meine Sitzung beenden). Solche Einzelerlebnisse brennen sich ein und schwingen dann im Hinterkopf immer mit, es ist dann nicht nur die akute Verspätung usw. die einen als Kunde dünnhäutig werden lässt. Mich bringen inzwischen schon diese überlangen, floskelhaften Durchsagen manchmal zur Weißglut. "Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden", würde man da in einer Partnerschaft sagen. Aber ich will die Partnerschaft noch nicht aufgeben... :rolleyes:
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

bayerhascherl @ 20 Nov 2013, 14:29 hat geschrieben: Ich hatte da mal ein Schlüsselerlebnis, ich musste ein größeres Geschäft verrichten und eine junge Frau in der entsprechenden Uniform wummerte solange harsch gegen die Tür, bis ich dann aufmachte und ich musste mich dann noch rechtfertigen, was ich denn auf der Toilette gemacht hatte (ohne Worte...).
Och, nur gehämmert? Bei mir hatte sie sogar aufgeschlossen, ohne vorher zu Hämmern...
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Beitrag von bayerhascherl »

Wenn du München/Salzburg als Wohnort vermerkst, würdest du sagen dass die Preis/Leistung bei der ÖBB in einem besseren Verhältnis steht?
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Das kann ich so pauschal nicht sagen. Was das Personal und dessen Freundlichkeit betrifft würde ich die DB bevorzugen, und zwar eindeutig! (Da habe ich in Österreich wirklich schon schauderhafte Dinge erlebt) Auch was die Fahrgastinformation, sowohl im Zug als auch am Bahnsteig und bei der Reiseplanung angeht hat die ÖBB im Vergleich echt Nachholbedarf.

Was die Bahnhöfe und deren Ausstattung angeht sehe ich die Pluspunkte bei den ÖBB (Toiletten, Warteräume, Schalter mit längeren Öffnungszeiten, offene Empfangsgebäude auch in kleineren Städten), wohingegen ich sowas wie die "DB Information" vermisse und es seltsam finde, dass Informations- und Servicepersonal in Privatkleidung oder diesen seltsamen Tochtergesellschaftsuniformen rumläuft.

Was die Züge und deren Komfort angeht ist es unterschiedlich. Vom Railjet halte ich gar nichts, hingegen ziehe ich jeden ÖBB-EC einem DB-IC vor.

Ich würde sagen, das nimmt sich nicht viel. Die ÖBB sind halt günstiger.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

@bayernhascherl:

Ja, das ist ein typisches Beispiel für dieses Grundmisstrauen. Aus Sicht etlicher Zugbegleiter ist anscheinend jeder Toilettenbenutzer zunächst mal ein potentieller Schwarzfahrer, der sich nur vor der Kontrolle verstecken will. Vielleicht hättest du ihr das Produkt Deiner Sitzung einfach präsentieren sollen, als Beweis deiner Rechtschaffenheit?

Ach ja, und wenn derZugbegleiter meint, er müsse die Fahrscheinkontrolle in der Toilette bei laufender Sitzung kontrollieren, und dies womöglich noch durch Aufschließen der Tür erzwingen, dann würde ich einfach mit heruntergelassener Hose aufstehen und nach der Fahrkarte kramen... Wenn es denn so sein muss, dann sorge ich natürlich auch in dieser Situation dafür, dass die Amtshandlung keinesfalls unnötig durch Fertigputzen / Hosehochziehen verzögert wird.
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Beitrag von bayerhascherl »

Mir will das auch nicht in den Kopf. Freundlichkeit kostet keinen Cent, Höflichkeit und Umsicht auch nicht. Und wenn ich auf mein Bemühen entsprechend positives Feedback von Kundschaft bekomme dann ist das doch deutlich motivierender als wenn sich alle Anwesenden immer nur gegenseitig mit Frustgesicht anschauen. Wir Fahrgäste müssen das nicht 8 Stunden am Tag aushalten...

Und bei all dem würden Kunden dann vielleicht auch manche Störung und manche Preiserhöhung anders aufnehmen. Mit dem Gedanke "Ich gönne denen aber jeden Cent, immer wieder toll, wie die schwierige Situationen meistern und man sich stets auf tollen Service verlassen kann und sich als Fahrgast wohlfühlt". Oder "Ja, jetzt bin ich noch ein bischen länger im Zug unterwegs, aber eigentlich fühle ich mich hier doch wohl.. also nutze ich die Zeit noch, um etwas zu lesen oder mal die Augen auszuruhen". Ich habe mir schon oft gedacht "Würde ICH so mit meinen Kunden umspringen wär ich arbeitslos".

Naja seis drum. Einen schönen Abend miteinander.
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Beitrag von Bayernlover »

Morgen fahre ich nach knapp 3 Jahren mal wieder mit dem ICE. Warum? Eigentlich, weil ich keine Lust auf die A8 habe und weil ich auf der Rückfahrt meine Ruhe möchte. Und weil 52€ nach Stuttgart (hin und zurück, ohne Umsteigen, mit ICE) unschlagbar sind.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 20 Nov 2013, 19:15 hat geschrieben: Morgen fahre ich nach knapp 3 Jahren mal wieder mit dem ICE. Warum? Eigentlich, weil ich keine Lust auf die A8 habe und weil ich auf der Rückfahrt meine Ruhe möchte. Und weil 52€ nach Stuttgart (hin und zurück, ohne Umsteigen, mit ICE) unschlagbar sind.
Das hat jetzt was genau mit dem Thema zu tun? Einen Fahrschein zum 2014er-Preis wirst du ja nicht haben?

Ach übrigens - ich zahl im schnelleren IC immer nur maximal 25,50.
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Beitrag von Bayernlover »

Das hat was mit den vorhergehenden Antworten zu tun. Da war Thema, warum Leute mit der Bahn fahren. Und toll, dass du eine BahnCard hast. Ich habe sie nicht (und sie lohnt sich bei mir auch nicht)
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 20 Nov 2013, 19:39 hat geschrieben: Das hat was mit den vorhergehenden Antworten zu tun. Da war Thema, warum Leute mit der Bahn fahren. Und toll, dass du eine BahnCard hast. Ich habe sie nicht (und sie lohnt sich bei mir auch nicht)
Toll dass du ein Auto hast. Ich hab keins. Lohnt sich für mich auch nicht.
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Beitrag von Bayernlover »

Wir schweifen ab :D
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 20 Nov 2013, 14:29 hat geschrieben: Aber ich will die Partnerschaft noch nicht aufgeben... :rolleyes:
Es wäre nach meinem Dafürhalten aber besser, Du tätest es. Jeder besserwisserische Dauernörgler weniger auf Europas Schienen verbessert nämlich den Reisekomfort der anderen. Es ist zwar richtig, dass diverse Entwicklungen nicht positiv verlaufen sind und gerade DB Fernverkehr sowohl materiell als auch personell dermaßen in der Klemme der Mangelwirtschaft festhängt, dass eine kurzfristige Besserung schon mehr als nur ein kleines Wunder benötigen wird.

Aber: Der- oder diejenige, welche im Moment der nächsten, wie auch immer gearteten "Verzögerung im Betriebsablauf" vor Dir steht, kann wirklich nix dafür. Da stehen in der Regel Menschen, die für ein nicht sonderlich üppiges Gehalt Wechselschichten schieben, oft genug hunderte von Überstunden auf dem Buckel haben, und von der eigenen Führung im Zweifelsfall ignoriert bis hängen gelassen werden. Also: Schluck Deinen Ärger runter - Demut und Geduld sind Tugenden, die auch in anderen Situationen des Lebens noch nützlich sein können. Nach meiner Erfahrung ist es nämlich durchaus so, dass ich, wenn ich freundlich frage, auch eine freundliche Antwort und kompetente Hilfe bekomme. Es sind auf dem "kleinen Dienstweg" und durch ein freundliches Miteinander schon Dinge möglich gewesen, die "man" der "Scheiß Bahn!" schon längst nicht mehr zutraut. Blöd nur, dass ich wenig Wert auf das lege, was "eh jeder" weiß. Noch viel blöder: Ich weigere mich auch noch, wenn dann tatsächlich in einem Promillebruchteil aller Fälle wirklich jemand vor mir steht, der trotz freundlicher Ansprache "unangemessen" reagiert, von dieser einen Person auf ein ganzes Unternehmen und all deren Kolleginnen und Kollegen zu verallgemeinern.

Freundlichkeit im Umgang ist wie Öl in einem Getriebe: Sie reduziert die Reibung auf ein verträgliches Mindestmaß. Zum Nutzen aller. Stellen wir uns einen vollen Bpmz vor mit 80 Reisenden. Der Zug hat aus Grund X derzeit Y Minuten Verspätung. Zub betritt am Wagenende A den Wagen. Die ersten 10 Plätze sind durchweg "Wüteriche", die den Zub anschnauzen, runtermachen, als den größten Versager in 178 Jahren Bahngeschichte darstellen, der selbstverständlich daran Schuld ist, dass man nie, nie, nie wieder (ach, wenn es doch auch so wäre!) einen Meter mit der Bahn zurücklegen wird. Das aufgebotene Theater zwangsbeschallt den ganzen Wagen lauter als ein Heavy-Metal-Konzert, die Nerven von 81 Menschen werden strapaziert, das Ergebnis und der Nutzen der Aktion nähern sich stetig dem Nullpunkt an. 70 Menschen, die potentiell auch noch eine Frage loswerden wollten oder Hilfe benötigt hätten, gehen leer aus - weil bevor der Zub eine Chance gehabt hätte, dem Wagenende B auch nur einen Schritt näher zu kommen und sich um andere Fahrgäste im besten Wortsinne auch noch zu kümmern, haben die 10 Wüteriche (= 12,5% der Gesamtzahl) schon soviel Zeit und Energie ohne Sinn und Verstand verbraten, dass der nächste Halt schon längst erreicht ist. Ist solches Verhalten notwendig, sozialveträglich, erfolgversprechend? 3x "Nein" ? - Ach!

Es ist zwar im Grundsatz auch richtig, dass ein professioneller Dienstleister auch dann noch freundlich und sachlich reagieren können muss, wenn sein/ihr Gegenüber gerade total am Ausrasten ist und mit lautstarken Beleidgungen im Stakkato um sich wirft. Okay. Von mir selbst (- ich betreuue Industriekundschaft in einem beratungsintensiven Segment technischer Präzisonsprodukte-) ausgehend, würde ich aber auch sagen: Natürlich bekommt mein wütendes Gegenüber freundlich und sachlich die in der jeweiligen Situation angemessene Mindest-Soforthilfe. Gerne doch. Aber mein ureigener Antrieb, als Dienstleister Bestleistungen zu vollbringen, also über das erforderlich Mindestniveau noch hinaus weitere, bessere, zusätzliche Lösungen, Leistungen, Services für diesen Menschen zu suchen, der schläft dann beruhigt weiter. Diese Energie hebe ich mir für jemanden auf, der sie auch wertschätzt. So einfach ist es dann auch wieder - wir sind wieder an dem weiter oben angeführten Punkt, dass ein freundlicher Dialog - und ein Abbau arroganter Selbstüberschätzung - viel viel mehr Türen öffnet, von denen die blinde Raserei der Wut noch nicht einmal das Vorhandensein ahnt.

Weder Bahnkunden noch das Bahnpersonal an der Basis sind wesentlich für die durch zweifelhaftes Management und letztlich durch die Politik verursachten gewaltigen Schieflagen im System verantwortlich, noch liegt es in ihren individuellen Kräften, diese zu beheben. Warum gehen sie also miteinander ständig so um, als wären sie verantwortlich und könnten es doch ändern?

Und ein letztes noch: Auf Besserung durch Konkurrenz von außen zu hoffen, ist naiv. Flugzeuge sind zu speziell in der Anwendung, sie fliegen im Zweifelsfall nicht dorthin, wo ich hin möchte. Und Fernbusse sind im Status quo nicht nur langsam, sondern mit Buchungsbarrieren und zu dünner Verfügbarkeit versehen: Was nur zweimal am Tag verkehrt, verkehrt im Zweifel genau dann, wenn ich es gerade nicht brauche. Die "Heilung" der Eisenbahn kann nur von dieser selbst ausgehen, allerdings muss der "Onkel Doktor" (-> die Politik) dann auch die erforderliche Kur verschreiben wollen.
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Beitrag von ropix »

JeDi @ 20 Nov 2013, 19:43 hat geschrieben: Toll dass du ein Auto hast. Ich hab keins. Lohnt sich für mich auch nicht.
Aber immerhin erhöht das Auto 2014 seine Preise nicht :D
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 20 Nov 2013, 20:53 hat geschrieben: Aber immerhin erhöht das Auto 2014 seine Preise nicht :D
Och - die Versicherungen werden wieder zulangen, Benzin wird auch eher nicht billiger - die Kfz-Steuer müsste aber dieses Jahr mal wieder gleich bleiben?
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Beitrag von Bayernlover »

Versicherung ist teurer, Sprit ist billig wie lange nicht mehr, Steuer bleibt gleich.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 20 Nov 2013, 21:41 hat geschrieben: Sprit ist billig wie lange nicht mehr
...und genau deswegen wird er noch billiger? Oder vielleicht doch eher teurer?
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Beitrag von Entenfang »

146225 @ 20 Nov 2013, 19:50 hat geschrieben:[...]
Danke für diesen Beitrag. Es ist in der Tat so, dass man mit Freundlichkeit oft ganz schön viel Kulanz erleben kann. Außerdem trägt auch die Tendenz, schlechte Erfahrungen weiterzuerzählen, zum schlechten Image der Bahn bei. Bei seinem Vortrag an der Uni hat Herr Grube das an folgendem Beispiel erläutert: Jeden Tag nutzen über 7 Mio. Fahrgäste die Bahn. Stellen Sie sich vor, wir hätten eine Pünktlichkeit von 99%, was keine Bahn der Welt schafft. Dann wären immer noch 70000 Fahrgäste unpünktlich und unzufrieden und würden das fleißig weitererzählen. Auch ein schlecher erster Eindruck kann diese Situation noch verstärken, nach dem Motto, einmal 1h verspätet, ich fahr nie wieder Bahn, die ist eh immer unpünktlich.

Ich bin immer noch der Meinung, dass alle, die auf die große Konkurrenz durch den Fernbus hoffen, bitter enttäuscht werden. Die Fahrgastzahlen der Bahn dürften nicht mal ansatzweise erreicht werden und die (scheinbar) geringeren Fahrpreise werden durch zahlreiche Nachteile erkauft. Ich habe auch mal gehört, dass die Fernbusse in erster Linie eine Konkurrenz für die Mitfahrgelegenheiten sind. Außerdem sind sie insbesondere bei Studenten sehr beliebt, bei denen es nicht auf die längere Fahrzeit ankommt oder die dann halt wegen den niedrigeren Preisen einmal öfter nach Hause fahren (=zusätzlicher Verkehr)
Aber immerhin erhöht das Auto 2014 seine Preise nicht :D
Der musste natürlich kommen. Ich glaube, dass alleine die Anschaffungskosten für dein Auto die Kosten für alle Bahnfahrten meines Lebens übersteigen, und wirklich wenig bin ich nicht gefahren.

Und um mal wieder BTT zu kommen, warum freut sich eigentlich keiner, dass die Preiserhöhung niedriger ausfällt, als in den 2 Jahren zuvor? Das sollte man vielleicht auch mal anmerken.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 20 Nov 2013, 21:42 hat geschrieben: ...und genau deswegen wird er noch billiger? Oder vielleicht doch eher teurer?
Was weiß ich. Ist mir auch wurst.
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Beitrag von 146225 »

ropix @ 20 Nov 2013, 20:53 hat geschrieben: Aber immerhin erhöht das Auto 2014 seine Preise nicht :D
Eine Annahme, welche erst in der Rückschau auf 2014 belegbar sein dürfte.
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Beitrag von bayerhascherl »

Entenfang @ 20 Nov 2013, 22:43 hat geschrieben: Stellen Sie sich vor, wir hätten eine Pünktlichkeit von 99%, was keine Bahn der Welt schafft.
Die durchschnittliche Verspätung der Shinkansen in Japan liegt im EINSTELLIGEN Sekundenbereich, d.h. rein rechnerisch beträgt die Pünktlichkeit damit sogar 100% (es müssen ja immerhin 60 Sekunden vergehen, bis die nächste Minute anbringt und die Ankunftszeit entsprechend verfehlt wird).

Ich wäre ja schon mit der Zuverlässigkeit zufrieden, die ich noch als Bub erleben durfte, ich war auf einem Internat und bin daher jeden Freitag bzw. Sonntag die Strecke von bzw. zur Schule ganz allein mit der Bahn gefahren. Dabei habe ich mich während der Umsteigezeiten auch ganz genau auf den Bahnhöfen umgeschaut, usw. Eine schöne Zeit, die auch mein Interesse an der Bahn geprägt hat. Und so alt, dass ich altersmilde mit Nostalgie darauf zurück blicke, bin ich auch noch nicht. Es war einfach zuverlässiger, alles war sauberer.

Bahnhöfe wie Fahrzeuge, inzwischen ekelt es mich teilweise einfach nur - und es sind nicht "die Fahrgäste" die das verursachen, das ist sichtlich richtig alter Schmutz in der Regel und egal wie diszipliniert sich die Leute aufführen würden, bei zigtausenden Menschen bleibt immer etwas Schmutz liegen und wenn die "Reinigung" dann daraus besteht nur gröbste Verschmutzungen zu beseitigen, oberflächlich drüberzuwischen und rumliegenden Unrat zu beseitigen dann ist das eben KEINE GRUNDREINIGUNG und dementsprechend steigt die "Grundverschmutzung" mit dem Alter der Fahrzeuge stetig an...selbst an diesen simplen Dingen fehlt es doch schon, Sauberkeit ist kein Luxus oder Service sondern ebenso eine Selbstverständlichkeit wie Pünktlichkeit. Um wieder eine Analogie zur "normalen Arbeitswelt" zu ziehen, kein Arbeitnehmer kann sich damit loben "ich bin aber fast immer pünktlich", nicht einmal mit "ich bin immer pünktlich", das ist eine MINDESTVORAUSSETZUNG für jeden Arbeitgeber, auch jeden Kunden, die nicht der Erwähnung wert ist (taucht ein Hinweis zur Pünktlichkeit zB in einem Arbeitszeugnis auf, ist das eher ein Zeichen dafür, dass es genau daran mangelte). Auch wäre es keiner Erwähnung wert, dass ein Arbeitnehmer sauber arbeitet. Auch nicht irgend ein Schlosser, der muss ebenfalls sauber an seinem Arbeitsplatz arbeiten.

Will sagen, wir Fahrgäste haben doch schon längst Defizite in der täglichen Bahnnutzung hingenommen, die in anderen Branchen undenkbar wären. Darüber beschweren wir uns ironischerweise ja gar nicht mehr groß. Aber wenn da dann immer noch was draufkommt, dann ist das Maß einfach voll. Ich habe die Antwort (im Tenor von "Dann geh doch nach drüben!") schon erwartet und lebe schon längst so, ich fahre nur noch mit Öffis wenn es sich nicht VERMEIDEN lässt bzw. ein Ausweichen übermäßig komplitziert wäre. Aber wo es sich vermeiden lässt weiche ich auch, auch wenn meine Fahrtkosten dadurch steigen. Das sollte doch zu Denken geben, dass es nicht einmal mehr nur um den reinen Fahrpreis geht, der für sich genommen häufig auch schon eine unverständliche Höhe erreicht hat.

Man stelle sich den "normalen Reisenden" vor, also keine Bahnenthusiasten, die schon beim Discounter den Fernreisegutschein gekauft haben, im Internet buchen usw., sondern das Ömchen, was am Schalter den "Normalpreis" zzgl. Serviceaufschlag und Reservierung kauft, weil sie am kommenden Wochenende Verwandtschaft besuchen will (es soll vorkommen dass man nicht jede Bahnfahrt ewig im Voraus plant, das macht man vielleicht mit Fernreisen aber doch nicht wegen einer Bahnfahrt.. und sich dann wundert, für die Fahrt über die Feiertage von Berlin zu Ihren Verwandten in München deutlich über 100 Euro pro Strecke bezahlen zu müssen... und der Bahnenthusiast kommt man dann sicher damit, dass sie ja diese und jene "Card" beantragen könnte und dann könnte sie im Internet Kontingente des Sparpreis erwerben und muss evtl. mit Abfahrtszeiten usw. dabei "herumspielen" und dann hat sie noch die Zugbindung und überhaupt... wahnsinnig praktisch, schon klar. Wieso wird für Schnäppchenjäger tarifgeplant, die sich sicherlich nette Gesamtrabatte durch Fleiß erwerben können anstatt dass man den "normalen Fahrgast", der mit möglichst minimalem Aufwand einfach nur eine Fahrkarte kaufen will, zum Maßstab macht? Mit sowas beginnt es doch schon. Ich hab auf sowas schlicht keinen Bock mehr, ich hab im Alltag genug um die Ohren und möchte meine Lebenszeit nicht noch mit "Kundenarbeit" (http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=35606) vergeuden.

Wie ich es also drehe und wende, die Preis/Leistung rechtfertigt für mich einfach keinerlei Preiserhöhungen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

JeDi @ 20 Nov 2013, 21:36 hat geschrieben: Och - die Versicherungen werden wieder zulangen, Benzin wird auch eher nicht billiger - die Kfz-Steuer müsste aber dieses Jahr mal wieder gleich bleiben?
Die Asfinag erhöht um 2,10 Euro, das hast vergessen. ;)
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146225 @ 20 Nov 2013, 19:50 hat geschrieben: Und Fernbusse sind im Status quo nicht nur langsam, sondern mit Buchungsbarrieren und zu dünner Verfügbarkeit versehen: Was nur zweimal am Tag verkehrt, verkehrt im Zweifel genau dann, wenn ich es gerade nicht brauche.
Das stimmt schon: Fernbusse sind für mich immer noch keine echte Alternative zur Bahn.

Seit Monaten habe ich schon vor, mal bei Gelegenheit so eine Fernbusverbindung auszuprobieren. Aber die Busse fahren nie dann, wenn ich sie bräuchte (zweimal am Tag ist einfach zu selten, und man kommt entweder mehrere Stunden zu früh oder zu spät an). Und dann noch die abseits gelegenen Bushaltestellen, irgendwo im S-Bahn-Bereich oder am Flughafen (so wie in Stuttgart). Da ist die Bahn einfach um Längen praktischer....
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Beitrag von chris232 »

bayerhascherl @ 21 Nov 2013, 09:18 hat geschrieben: Die durchschnittliche Verspätung der Shinkansen in Japan liegt im EINSTELLIGEN Sekundenbereich, d.h. rein rechnerisch beträgt die Pünktlichkeit damit sogar 100% (es müssen ja immerhin 60 Sekunden vergehen, bis die nächste Minute anbringt und die Ankunftszeit entsprechend verfehlt wird).
Genau, die DURCHSCHNITTLICHE Verspätung. Das heißt, wenn genug Züge genau pünktlich oder vor Plan ankommen, kann problemlos 1% Verspätung haben, ohne dass der Durchschnittswert über diese Zahl steigt. Aber gut, das ist Erbsenzählerei.

Was die Sauberkeit angeht kann ich mich bei den Zügen eigentlich meistens nicht beklagen. Egal ob 423, n-Wagen oder Bmz - gröbere Verschmutzung fällt mir dort ziemlich selten auf. Der einzige Ausreißer ist vielleicht noch der Fernverkehr, wenn in der Kurzwende mal wieder kein Putztrupp durchlaufen konnte und den gröbsten Müll von den ausgebleichten Teppichen mitnimmt. Und da sehe ich sehr wohl auch die Fahrgäste in der Pflicht. Es kann ja wohl nicht so schwer sein, mal seinen Kram wegzuwerfen, aber sobald irgendjemand anders da putzt lässt man alles liegen und stehen. Mal als Beispiel bei der S-Bahn: Bei der S1 wird fast jeder Zug während der 10 min Wendezeit im Werk nass gewischt! An den meisten Linienenden werden bei jeder Fahrt die Mülleimer ausgeleert und der gröbste Müll entfernt. Und da sagst du, dass zu wenig gemacht wird? Da hab ich jeden 420 deutlich dreckiger in Erinnerung... Was die Bahnsteige angeht geb ich dir allerdings größtenteils recht, das liegt aber nicht nur am Putzen sondern auch am teilweise runtergekommenen "drumherum".

Zu guter letzt noch was zu den Kosten: Für eine Beispielstrecke München-Köln zahl ich 69€ mit BC50. Beim Auto komm ich auf mindestens 54€ (nur Fahrpreis bzw. nur Sprit). Dafür bin ich mit der Bahn schneller, kann die Zeit sinnvoll nutzen und hab dann kein Auto in Köln stehen wo ich's nicht mehr brauchen kann weil ich oft nur in eine Richtung fahr. Klar wäre das vermeidbar, aber wozu?
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Beitrag von rautatie »

chris232 @ 21 Nov 2013, 13:15 hat geschrieben: Zu guter letzt noch was zu den Kosten: Für eine Beispielstrecke München-Köln zahl ich 69€ mit BC50. Beim Auto komm ich auf mindestens 54€ (nur Fahrpreis bzw. nur Sprit). Dafür bin ich mit der Bahn schneller, kann die Zeit sinnvoll nutzen und hab dann kein Auto in Köln stehen wo ich's nicht mehr brauchen kann weil ich oft nur in eine Richtung fahr. Klar wäre das vermeidbar, aber wozu?
Zumindest für jemanden wie mich, der sowieso kein Auto besitzt, erscheinen mir die jährlichen Gesamtkosten fürs Bahnfahren vergleichsweise niedrig. Zumindest, wenn man nicht nur die reinen Benzinkosten pro Fahrt in Betracht zieht, sondern anteilmäßig auch die Anschaffungskosten, Versicherung, Reifen, Reparaturen, usw.

Beispielsweise musste vor kurzem ein Freund von mir ein neues Getriebe ins Auto einsetzen lassen. Allein für das Geld kann ich ganz schön oft mit der Bahn fahren...

Abgesehen davon: wenn man eine Autofahrt macht, dann fährt man während der Fahrt in der Regel nur Auto, und macht sonst nichts anderes. Bestenfalls hört man nebenher noch vielleicht ein Hörbuch oder so. Auf all meinen Bahnfahrten hingegen habe ich wohl zusammengenommen schon halbe Bibliotheken ausgelesen, plus Zeitungen und Zeitschriften. Ich persönlich erlebe Bahnfahren eben nicht als verschwendete Zeit, sondern als nutzbare Zeit (zumindest, wenn ich einen Sitzplatz habe).

Ähm, ich stelle gerade fest, dass das jetzt ein wenig OT ist...
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Beitrag von bayerhascherl »

Natürlich ist das Bahnfahren per se eine schöne Sache (bzw. könnte sie sein). Nur darum befass ich mich ja überhaupt damit...

Weißt du, ich putze daheim so, dass ich JEDE Oberfläche und jeden Ritzen, jeden Gegenstand usw. mit einem sauberen, leicht feuchten Lappen mit etwas Spüli abwische, ggf. nachtrockne, dann den Lappen ausspüle, zum nächsten Stück Oberfläche gehe, das Putzwasser zwischendrin wechsle. Wenn ich eine Grundreinigung daheim mache, vielleicht alle drei Monate, dann ist alles wie neu, wenn nicht gar sauberer als aus dem Geschäft. Jeder Gegenstand, jede Oberfläche, alles. Und das sieht man, das riecht man sogar und auch wenn im Alltag dann normale Unordnung entsteht, ich bin bestimmt kein Pedant, dann macht das nichts, weil es eben nicht "schmuddelig" ist. Man fühlt sich trotzdem wohl.

Gerade diese GRUNDREINIGUNGEN, darum spreche ich ja explizit von denen, scheint es so bei öffentlichen Verkehrsmitteln einfach nicht mehr zu geben. Ganz anders beim Service z.B. bei Businesshotels, ich rede noch gar nicht von Luxushotels. Da wird diese Grundreinigung, die ich beschrieben habe, teilweise TÄGLICH durchgeführt. Das geht also. Und es gibt Profis, die wissen wie. Aber man muss auch entsprechend bereit sind die Kosten dafür zu tragen. Ich persönlich als Fahrgast mache das auch gern im Rahmen eines höheren Fahrentgelts, wenn ich mich dafür rundum wohl fühlen kann, mich nicht ekeln muss und auch nicht "festklebe", wenn ich mal zufällig eine Oberfläche des Innenraums (sei es eine Seitenverkleidung) berühre, die nicht von häufig darübergleitenden Händen und daran vorbeischubbernder Kleidung usw. automatisch "mitgereinigt" wird.

Und darum bin ich auch dagegen, es immer nur auf Euro und Cent zu reduzieren. Beispielsweise dieses "Wohlfühlgefühl", das hat auch einen Wert. Wenn ich meinem eigenen Auto sitz und das nicht häufig saubermache, dann ist das trotzdem "mein Schmutz" und mein rollendes Wohnzimmer. Ich gehöre nicht dazu, aber kenne auch Leute die eine ganze Sammlung von geleerten Flaschen, Fastfoodpackungen usw. im Auto verteilt haben. Stört die aber nicht. Aber ich wette, es würde sie stören, wenn sie in ein Taxi steigen würden, was so aussieht, weil es erstens der Schmutz Fremder ist und man zweitens dafür bezahlt hat. Auto und Bahn kann man, was die Ansprüche daran angeht, einfach nicht vergleichen.

Für mich gehört Sauberkeit zur Grundbedingung und ist eigentlich gar nichts "lobenswertes" und zu einem guten Preis/Leistungsverhältnis gehört Sauberkeit allemal dazu. Und damit meine ich wie gesagt nicht das Einsammeln von zusammengeknüllten Bäckereitütchen, Wegmachen von offensichtlichen Verschmutzungen wie ein fettiger Kopfabdruck auf der Scheibe und noch nass durchzuwischen. Das ist für mich eine "Reinigung zwischendurch" - nicht mehr. Manchmal dachte ich mir in Zügen schon "hät ich Handschuhe, einen Eimer mit Wasser, einen Schwamm und Spüli hier wär das um mich herum alles in 10 Minuten porentief blitzeblank", es ist ja auch nicht so dass das ein unfassbarer, unzumutbarer Mehraufwand wäre. :rolleyes:
JeDi
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Beitrag von JeDi »

bayerhascherl @ 21 Nov 2013, 15:50 hat geschrieben: Gerade diese GRUNDREINIGUNGEN, darum spreche ich ja explizit von denen, scheint es so bei öffentlichen Verkehrsmitteln einfach nicht mehr zu geben.
Die gibt es sehr wohl, in der Regel alle 4 Monate.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Übrigens sind manchmal die Züge auch von außen ziemlich dreckig, was den Blick nach draußen vernebelt. Da ich während der Fahrt gern aus dem Fenster schaue, finde ich diese eingetrübten Züge ziemlich unvorteilhaft. Außerdem sehen sie einfach irgendwie gammlig aus.

Neben dem Schmutz stört mich persönlich immer mal wieder, dass manche Sachen einfach ständig nicht funktionieren (z.B. Reservierungsanzeigen, Bordbistro, Klimaanlage/Heizung), und man dann versucht, die Leute mit einer simplen Entschuldigung abzuspeisen: "Leider können heute keine Reservierungen angezeigt werden. Bitte geben Sie ihren Sitzplatz für Fahrgäste mit Reservierung frei! Wir danken für Ihr Verständnis!" Als Fahrgast ohne Reservierung sitzt man dann die ganze Zeit quasi auf einem Schleudersitz, weil man nie weiß, wann man den Platz räumen muss. Dann die dauernd kaputten Toiletten, die Türen mit Türstörung, usw.

Sowas finde ich schon ärgerlich, vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass die Bahn gar nicht so richtig motiviert ist, diese kleinen oder größeren Störungen ernsthaft beseitigen zu wollen.
Wo ist das Problem?
Rev
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Beitrag von Rev »

Also ich hab echt Zweifel das die höheren Preise von der Reinigung kommen also bitte wieder back to topic bevor der erste hier mit Leder vs Stoff anfängt...

:rolleyes:


Wo kommen eigentlich die unterschiedlichen Preiserhöhungen zwischen NV uns FV her man könnte doch meinen das beide Geschäftszweige der DB die gleiche kosten Steigerung erfahren oder etwa nicht?
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