146225 @ 6 Mar 2017, 19:46 hat geschrieben:Also gut, da bin ich 72, und für technologisch entwickelte und fortschrittliche Länder ohne Schmiergeld-Ideologien mag das gelten, in Deutschland faselt die Automobilindustrie bestimmt dann immer noch von "Fahrspaß" und "fortschrittlichen Verbrennungsmotoren" - was für mich also heißt, dass ich nicht davon ausgehe, ein überwiegend elektromobiles Deutschland noch zu erleben, selbst wenn meine Lebensjahre deutlich dreistellig sein sollten.
Du kannst von den etablierten Herstellern nicht das gleiche erwarten wie von Tesla. Tesla ist immer noch ein Startup Unternehmen, die Investoren, und Mitarbeiter kennen das Risiko. Die Mitarbeiter bekommen Anteile am Unternehmen wenn das Unternehmen ein Erfolg wird werden die reichlich belohnt. Die ersten 10.000 Mitarbeiter von Microsoft sind Millionäre. Das kann bei Tesla bald auch der Fall sein, wenn es nicht funktioniert hauen die ihre Aktien in die Tonne und suchen sich einen neuen Job.
Ein etabliertes Unternehmen wie Daimler-Benz, oder Toyota kann nicht eine derart aggressive Strategie fahren. Die können nicht das ganze Unternehmen Riskieren. Das wollen die Investoren nicht. Das wollen die Mitarbeiter nicht.
Fahrspaß wird es immer geben, und ist auch nichts verwerfliches.
Rohrbacher @ 6 Mar 2017, 20:37 hat geschrieben:Doch, mit dem was wir so Akku nennen, wird das genau so sein. Auch der teure Tesla kommt nach zwei Jahren im Winter mit Heizbetrieb nur um die 200 km weit.
Nah, der Trend für die Degradation liegt bei 200.000km bei ~93% gemessen an Nutzer Daten.
https://electrek.co/2016/11/01/tesla-batter...ry-degradation/
Weil der Verbrenner viel Energie sonstwohin versuppen lässt(....) Beim E-Auto ist diese Schwankung viel viel viel größer.
Deine ganze, lange Ausführung ist zwar im Prinzip richtig, aber versuchst Du jetzt wirklich das Problem des Verbrennungsmotors, die mangelnde Effizienz, als Vorteil an zu preisen? :blink:
Ja, der Verbrennungsmotor vergeudet so viel Energie, da bleibt immer genügend übrig um das Auto zu heizen, aber das ist eher ein Problem...... An die Schwankungen der E-Autos wird man sich gewöhnen. Deiner Argumentation folgend müsste man ja auch bei den Verbrennungsmotoren die Schraube zurückdrehen. Die modernen downsizing Triebwerke haben eine riesige Spreizung was den Verbrauch angeht. Du kannst die mit 5, oder 9 L/100km bewegen. Ein 1959 Ford Thunderbird dagegen ist mit seinen 350ps 7.0 V8, mit Vierfachvergaser bemerkenswert Konstant. Egal ob Stadt, oder Landstraße, Donnervogel verbraucht immer 25L/100km. Excellente Planbarkeit!
Aber im normalen Straßenverkehr habe ich diese Planbarkeit nicht. Stau am Aichelberg, immer nur Anfahren am Berg, die Bremsenergie klaut die Hangabtriebskraft, zack bumm ist die ganze Planung am Ende und du kommst nicht mehr wie eigentlich berechnet von Stuttgart nach München, sondern hast in Augsburg ein (bei ausreichender Infrastruktur) mindestens halbstündiges Problem.
Die E-Autos sind aber was die Reichweiten Berechnung angeht sehr konservative ausgelegt. Das Du am Anfang der Reise 300km angezeigt bekommst und es am Ende nur 200km werden kommt selten vor. Eher zeigen die zuerst 200km an, und erhöhen dann während der Fahrt die prognostizierte Reichweite.
Das wird sich auch nicht wesentlich verändern, egal welche Wunderakkus mal wieder angekündigt werden. Die höchste
Energiedichte, die ich für einen wiederaufladbaren Akku gefunden habe, ist ein im Labtortest befindlicher Lithium-Luft-Akku mit derzeit 1,6 MJ/kg, der theoretisch wohl bis etwa 40 MJ/kg gehen könnte, aber noch weit weg von einem praktischen Einsatz ist, wenn der denn je kommen wird. Die heutigen Li-Ionen-Akkus liegen bei 0,65 MJ/kg. Zum Vergleich: Benzin/Diesel haben ungefähr 42 MJ/kg, Steinkohle 34 MJ/kg, Methan sogar 50 MJ/kg und Wasserstoff 120 MJ/kg.
Vergiss nicht MJ/Volumen. Wasserstoff hört sich pro Gewicht bemerkenswert an, pro Volumen sieht das ganze problematischer aus. Und ja man kann im Labour Wasserstoff in eine Speiseeis ähnliche Konsistenz bringen, aber das ist man Problemen ganz andere Größenordnungen verbunden.
Im Endeffekt wird man nichts finden was Benzin/Diesel was die Dichte angeht ebenbürtig ist. Aber wenn man bedenkt wie viel Platz im Auto frei wird, wenn ein Großteil des Antriebsstrangs wegfallen kann sind die Probleme beherrschbar.
Bei denen wird eigentlich nur viel Energie frei, wenn sie mit steigender Energiedichte bei minimalen Beschädigungen abbrennen. Samsung und so...
Ein Crashtest das Menschen überleben können, können auch die Batterien überleben.
https://www.youtube.com/watch?v=oNRPTsD0BLE
Ja, es gab E-Autos die abgefackelt sind, aber das passiert mit konventionellen Autos auch. In den USA alleine fackeln jedes Jahr 200.000 Benziner ab. Die E-Autos sind statistisch nicht auffällig.
Ein Kanister Diesel ist weniger gefährlich.
Vielleicht, aber Benzin definitive nicht.
Findet übrigens auch die Feuerwehr, die findet E-Autos nicht so lustig.
Weil die beim Thema Batterien nicht gebildet sind, oder zumindest waren. Vor ein paar Jahren beim GP von Deutschland haben beim Williams die Batterien feuer gefangen. Die Mechaniker müssten die Feuerwehr von Nürburg mit Gewalt aus der Garage vertrieben, weil die versucht haben das Feuer mit Löschwasser zu bekämpfen. Bei der Boeing 787 in Boston wo die Batterie ein thermal runaway hatte gab es nur ein offenes Feuer an Bord weil die Flughafen Feuerwehr den Sarkophag mit der Feuerwehraxt zerschlagen hat. Weil die löschen wollten. Irgendwie haben die alle nicht ihre Memos gelesen.
Auch 2050 wird es Verbrennungsmotoren geben, der läuft in 33 Jahren alternativ unter anderem auch mit Wasserstoff, Methan oder irgendeiner Mischung aus dem vorhandenen Erdgasnetz, hergestellt in der Biotonne oder durch den Wind.
Und was machst Du mit den lokalen Emissionen? Selbst ein Ottomotor der mit Wasserstoff betrieben wird produziert noch NOx. Den Stickstoff liefert die Luft.
Da sehe ich mehr Zukunft, aber halt weniger Musk'schen Hype. Eine Zukunft mit E-Autos wird seit der Ölkrise 1973 vorausgesagt, bekommen haben wir SUVs und Gigaliner. Auch erwähnter Herr Musk rennt mit seinen E-Autos, Mondraketen und dem Rohrpost-Vakuumzug 1:1 einer Zukunft hinterher, die sich Sci-Fi-Freaks zwischen den 50ern und 70ern ausgedacht haben und sich eigentlich längst überlebt hat.
Eher Sci.Fi der 90. Das Durchschnittsalter bei SpaceX lag 2016 bei 29 Jahren. Die sind mit Star Trek: The Next Generation, und Deep Space Nine groß geworden. Das sind freaks die die Menschheit in eine multi-planetare Spezies verwandeln wollen. Die wundern sich warum jemand sie für ihr Hobby bezahlt. Die haben eine Dynamik die die US Raumfahrtindustrie seit der Apollo Ära nicht mehr hatte. Kann durchaus sein das Musk mit seinen Firmen auf die Nase fällt, aber ich würde nicht gegen ihn wetten. Tesla hat eine bemerkenswerte Reife erreicht, und SpaceX eigentlich sogar mehr. Boeing, Lockheed-Martin, und Arianespace sind mit riesigen Problemen konfrontiert, die können auf der Kosten Seite aktuell nicht mithalten. Sowohl Boeing, als auch SpaceX haben von der NASA Verträge bekommen um Astronauten zur ISS zu befördern. Beides sind Festpreis Verträge, mit den exact gleichen Zielen. SpaceX hat $2.6 Milliarden geboten, Boeing $4.2 Milliarden. Das US Parlament wollte unbedingt 2 Anbieter haben, deshalb hat man auch Boeings Angebot akzeptiert. Es ist gar nicht mal so das Boeing einen riesen Profit machen wird. Boeing ist schlicht und einfach ein Dinosaurier der nicht mehr Konkurrenzfähig ist.