Bayernlover @ 14 Sep 2011, 13:24 hat geschrieben:Privat zu fotografieren kann sogar heißen, die Bilder zu Tausenden ins Internet zu stellen. Und zum Thema "Bilder der Fahrer im Internet" empfehle ich das Studium der aktuellen Gesetzgebung, dort sind solche Dinge klar geregelt. Fahrer sind Beiwerk. Und Beiwerk darf man veröffentlichen.
Rein rechtlich ist das genau so. Von einem öffentlichen Ort (nicht zu verwechseln mit öffentlich zugänglichem Privatgrund) aus, darf ich aus normaler Sichthöhe fotografieren was ich will. Ich kann bei jedem in den Garten reinfotografieren, völlig egal. Nur eben darf ich jetzt z.B. keine Leiter nehmen und über ne 3m hohe Hecke fotografieren. (Das ist ja das, was Google Streetview ein bisschen zweifelhaft ist...) Damit kann ein Bus- oder Trambahnfahrer, sobald der Betriebshof verlassen wird, prinzipiell mal gar nichts machen, da fährt er auf öffentlichen Straßen, da darf im Grunde privat und gewerblich fotografiert werden, was die Kamera hergibt. Auch Züge, Flugzeuge oder was auch immer kann ich von einem öffentlichen Ort aus fotografieren wie ich lustig bin.
Was anderes ist es wenn du auf Privatgrund stehst. Auch wenn der öffentlich zugänglich ist, gilt hier das Hausrecht des Eigentümers. Die DB AG hat für öffentlich zugängliche Bahnanlagen, also zum Beispiel Bahnhöfe, eine pauschale Fotogenehmigung für private Zwecke (ohne Stativbenutzung soweit ich weiß) herausgegegen, die kann man sich irgendwo runterladen, wenn man will, braucht man aber nicht. Trotzdem hat die DB AG natürlich die Möglichkeit, dass sie (in Form eines Sicherheitsmenschen oder Zugpersonals) das Fotografieren auf'm Bahnhof im Einzelfall verbietet. Außer man steht wie gesagt an einem öffentlichen Ort neben dem Bahnhof, da kann die DB gar nix machen... außer Wände aufbauen.
Die MVG hat das anders geregelt, da musst du dir die Fotogenehmigung beantragen, die man bei der DB einfach so bekommen kann. Da geht's aber warscheinlich nicht um Fuzzis zu ärgern, warscheinlich eher um alle Leute, die ein Verkehrsbauwerk wie einen U-Bahnhof nicht in erster Linie für verkehrliche Zwecke nutzen. Sehr warscheinlich ist das auch eine versicherungsrechtliche Frage, das darf man nicht vergessen. Wenn dir auf MVG-Grund und Boden was passiert, ist die MVG im Zweifel dran.
Aber auch wenn's rechtlich einwandfrei ist, ich kann die Einwände des Personals schon verstehen. Deswegen mach' ich meine paar Bilder in der Regel eh so, dass man das Personal nicht oder kaum erkennt, sofern man nicht vorher gefragt hat oder das Personal einen gewissen Drang erkennen lässt, mit auf das Foto zu wollen. Einen beispielsweise kenn' ich jetzt, dem muss ich "seine" Bilder jetzt immer schicken, was ich im Übrigen gerne tue. Ich hab mir auch schon überlegt, ob man bei Fototouren, wo man hin und wieder ja Personalkontakt bekommt, gerade wenn man ein und den selben Zug zig mal fuzzt oder unterwegs dauernd aussteigt, sowas wie Visitenkarten mitnehmen soll, wo dann eben draufsteht, in welchen Blog die Bilder dann später drin stehen. Denn meistens sind die dann auch wieder anders drauf, wenn sie die Bilder dann sehen und/oder mitbekommen, da gibt's jemanden, der fährt zig Kilometer nur um dann als vielleicht einziger Fahrgast ein paar Runden auf seiner Nebenbahn zu drehen oder ne kleine, nette Story über ein tolles Bahnangebot zu machen. Könnte ja auch sein, der fuzzt für ne Zeitung und am nächsten Tag ist man groß, während man noch blöd schaut, auf'm "Symbolbild" für irgendeine "Zugbegleiter setzt Kleinkind in der Pampa aus" Geschichte 800 km weiter ...
Ich meine so manches Fuzziverhalten sieht von außen betrachtet halt schon manchmal sehr befremdlich aus. Wer schonmal auf Sonderfahrten Fuzzis (jeden Alters übrigens) beaufsichtigen durfte, der kann nachfühlen, warum manche Leute denen gegenüber sagen wir mal skeptisch sind.

Deswegen kann ich auch ein bisschen nachfühlen, wenn sich manche Tf nicht ganz wohl fühlen, wenn hinter mir maximal nur ne Glasscheibe ist und später tausend meist wackelige Fotos oder Videos meines Hinterkopfs im Netz rumschwirren.
