Schwarzfahren ist cool....

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 00:19 hat geschrieben:stimmt nicht ganz, soweit ich weiss, muss man einen zum Zeitpunkt der Kontrolle gültigen Fahrausweis vorlegen können und den hatte er net
Es bleibt natürlich Spekulation, ob er Anrecht auf Rückerstattung hat.

Wenn dem Bub eine Freikarte fürs ganze Schuljahr zusteht (keine Ahnung, ob das der Staat Österreich zahlt oder hier was zuschießt, bei uns gab's ja so was früher auch mal - sogar in der Hochschule!) und das nachweisen kann, hat er vielleicht eine Chance. Es kommt aber hier auf die Beförderungsrichtlinien an. Ich glaube aber auch eher nicht, dass er da eine Chance auf Rückerstattung hat. Jetzt ohnehin nicht mehr, da sein Geld nicht in der Kasse der Salzburg AG gelandet ist :D
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

aber in München ist die Regelung so, soweit ich weiss, gibts auch in Österreich ein Gesetz über die Kostenfreiheit des Schulweges, allerdings net für Hochschüler und Studenten
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Zumindest beim MVV gibts die Regelung, daß, wenn man zum Zeitpunkt der Kontrolle eine gültige Fahrkarte hat, diese nur bei der Kontrolle nicht vorzeigen kann, weil man sie vergessen hat (z.B.), dann verringert sich das EBE auf 7€, wenn man binnen einer Woche bei der Einspruchstelle mit der Fahrkarte antanzt und natürlich nachzuweisen ist, daß die Fahrkarte zum Zeitpunkt der Kontrolle schon vorhanden war. Klassisches Beispiel: Man hat eine Monatskarte, wird meinetwegen Mitte des Monats kontrolliert und hat sie gerade dann zu Hause vergessen. ;)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

mal ganz davon abgesehen wird das vom MVV eh viel zu human gehandhabt, würde das EBE glatt verdoppeln, damits so richtig wehtut, den die meisten, die erwischt werden sind doch eh notorische Schwarzfahrer

das jemand seine Monatskarte vergisst, das ist doch nur eine verschwindende Minderheit und da ist es auch richtig, zu reduzieren
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Beitrag von ET 423 »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 01:56 hat geschrieben: das jemand seine Monatskarte vergisst, das ist doch nur eine verschwindende Minderheit und da ist es auch richtig, zu reduzieren
Da kann/muß ich dich korregieren - zu meiner Zeit im Kontrolldienst war sogar ein überwiegender Teil der zu beanstandenden FG ohne gültigen Fahrausweis Leute, die ihre Monats/Wochen/Jahreskarte schlichtweg vergessen haben. Ok, im Endeffekt weiß ich nicht, wie viele das nur als Notlüge vorschoben, aber die Schlangen vor der Einspruchstelle sprachen eine andere Sprache. ;)
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luc
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 3 Oct 2006, 01:50 hat geschrieben: Zumindest beim MVV gibts die Regelung, daß, wenn man zum Zeitpunkt der Kontrolle eine gültige Fahrkarte hat, diese nur bei der Kontrolle nicht vorzeigen kann, weil man sie vergessen hat (z.B.), dann verringert sich das EBE auf 7€, wenn man binnen einer Woche bei der Einspruchstelle mit der Fahrkarte antanzt und natürlich nachzuweisen ist, daß die Fahrkarte zum Zeitpunkt der Kontrolle schon vorhanden war. Klassisches Beispiel: Man hat eine Monatskarte, wird meinetwegen Mitte des Monats kontrolliert und hat sie gerade dann zu Hause vergessen. ;)
Das ist bundesweit einheitlich, dass das Verkehrsunternehmen maximal 7€ verlangen darf. Früher warens nur 5€, wurde zusammen mit der Erhöhung des EBE von 30€ auf 40€ zum 1.1.2003 ebenfalls erhöht.
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 3 Oct 2006, 06:25 hat geschrieben: Das ist bundesweit einheitlich, dass das Verkehrsunternehmen maximal 7€ verlangen darf. Früher warens nur 5€, wurde zusammen mit der Erhöhung des EBE von 30€ auf 40€ zum 1.1.2003 ebenfalls erhöht.
Nope, beim MVV waren es bis vor Kurzem noch 5EUR. Erst seit Neuestem sind es 7EUR und diese Erhöhung kam unabhängig von der Erhöhung des EBE von 30 auf 40EUR.
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Beitrag von luc »

ET 423 @ 3 Oct 2006, 06:53 hat geschrieben:
Nope, beim MVV waren es bis vor Kurzem noch 5EUR. Erst seit Neuestem sind es 7EUR und diese Erhöhung kam unabhängig von der Erhöhung des EBE von 30 auf 40EUR.
Die 7€ sind auch nur eine bundesweit gültige Obergrenze, genauso wie die 40€ fürs EBE. Der MVV ist nicht mal verpflichtet, irgendwas dafür zu verlangen.
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Beitrag von ET 423 »

luc @ 3 Oct 2006, 06:58 hat geschrieben: Die 7€ sind auch nur eine bundesweit gültige Obergrenze, genauso wie die 40€ fürs EBE. Der MVV ist nicht mal verpflichtet, irgendwas dafür zu verlangen.
Ok, das paßt schon eher. :) Dann haben wir uns wohl falsch verstanden, würd' ich sagen. ;)
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Der 3er Ringzug
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Beitrag von Der 3er Ringzug »

ixh kenne 2 mit so nem köter die fahren nur schwarz..
ich würde die am liebsten mal verpfeiffen weil ich sowas
echt assozial finde.
Das sind sowieso die letzten, der typ verprügelt seine frau und
beide sehen aus als würden sie sich mit allen möglichen drogen
zudröhnen.

kein wunder dass es dann fürs fahrticket nichtmehr reicht -.-


ich bin nur einmal ausversehen ohne karte gefahren.
Ich hab sie vergessen und erst zu hause gemerkt dass ich sie nciht dabei hatte.
Und im september bin ich ausversehen eine woche lang mit der august karte gefahren.
bin auch bus gefahren aber der busfahrer hat es garnicht gesehen.
und am we dann hab ich mich gewundert wo meine neue karte ist und
hab dann erst kapiert dass ich dauernd mit ner abgelaufenden Bus und bahn gefahren bin..

lol..

Aber so mit Absicht würde ich niemals ohne Fahrschein fahren.

Da erspart man sich nochmehr kosten, ärger mit der bahn und so falschen
kontrolleuren ^^
Ausserdem sollte man schon ehrlich sein.




( Sry mir ist mal wieder danach soviel zu schreiben :blink: )
Ich hab meine Heimatstadt Sigmaringen verlassen und wohne nun seit 2008 im schönen Hamburg ( sind ja "nur" 760 km ).
Der HzL untreu geworden. Neuer Liebling: HVV PVG und die Hamburger Hochbahn AG ;)
[img]http://i10.tinypic.com/2usueer.jpg[/img]
________________________________________
[font=Optima]Cadillac : es schifft und es geht n zug durch die bude.. na klasse draussen schiffe und drinnen züge
411'er : ogott, lass nur flugzeuge weg![/font]
BajK
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Beitrag von BajK »

Naja, es gibt schon Busfahrer, die schauen einfach weg..

Aber es ist für dich sogar besser wenn er Busfahrer es merkt, denn oft bringen die es nicht übers Herz nen 40er zu verteilen und lassen dich dann so oder halt gegen Bezahlung des normalen Fahrpreises mitfahren.
Ein Kontrolleur wird sicher nicht so "human" handeln.
Koffer.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Ensign Joe @ 3 Oct 2006, 13:01 hat geschrieben: Naja, es gibt schon Busfahrer, die schauen einfach weg..

Aber es ist für dich sogar besser wenn er Busfahrer es merkt, denn oft bringen die es nicht übers Herz nen 40er zu verteilen und lassen dich dann so oder halt gegen Bezahlung des normalen Fahrpreises mitfahren.
Ein Kontrolleur wird sicher nicht so "human" handeln.
Dass ein Busfahrer einen 40er gefordert hat, habe ich noch nie erlebt.

Wer um 21:00 keinen gültigen Fahrschein hat, kommt halt nicht rein in den Bus, das ist alles.

Wobei ich bezweifle, dass der Fahrschein genau angeschaut wird. Im Zweifelsfall dürfte irgendwas, was wie ein Fahrschein aussieht, ausreichen. Vermutlich ist die Schwarzfahrerquote ab 21:00 ähnlich hoch wie tagsüber. Schweinerei, dann kann man es nämlich gleich sein lassen.
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Beitrag von BajK »

tra(u)mmann @ 3 Oct 2006, 13:07 hat geschrieben: Dass ein Busfahrer einen 40er gefordert hat, habe ich noch nie erlebt.
Deshalb ja :-)


Naja oft wird dann halt auch nachgefragt durchs Mikrofon "Hey du da mit der blauen Kappe, zeig mir nochmal deinen Fahrschein" und wer hinten einsteigt "Das glaub ich aber net dass man hinten einsteigen kann, die beiden kommen jetzt schön nach vorne aber bitte einmal außenrumgehen" :lol:
Koffer.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 3 Oct 2006, 13:07 hat geschrieben:

Wer um 21:00 keinen gültigen Fahrschein hat, kommt halt nicht rein in den Bus, das ist alles.

Wobei ich bezweifle, dass der Fahrschein genau angeschaut wird. Im Zweifelsfall dürfte irgendwas, was wie ein Fahrschein aussieht, ausreichen. Vermutlich ist die Schwarzfahrerquote ab 21:00 ähnlich hoch wie tagsüber. Schweinerei, dann kann man es nämlich gleich sein lassen.
kann ich so net bestättigen, habs mittlerweile mehrfach erlebt, das Leute vom Busfahrer net mitgenommen wurden, weil kein Fahrschein oder ungültig
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 13:21 hat geschrieben: kann ich so net bestättigen, habs mittlerweile mehrfach erlebt, das Leute vom Busfahrer net mitgenommen wurden, weil kein Fahrschein oder ungültig
Genau das habe ich ja geschrieben. Ohne Fahrschein ist am Fahrersitz Schluss mit dem Einsteigen und es geht gleich rückwärts wieder raus.

Wobei ich bezweifle, dass der Busfahrer die Gültigkeit umfassend überprüft. Ich habe es noch nie erlebt, dass es hieß, der ist abgelaufen, der gilt hier nicht, das ist eine illegale Rück- oder Rundfahrt usw. Bei "richtigen" Kontrollen allerdings hört man das oft.
pok

Beitrag von pok »

Wie soll das der Busfahrer auch so eingehend prüfen können? Die Kontrolleure laufen doch immer mit ihrem Büchlein rum, um die Nummern darauf, die wahrscheinlich die Haltestelle des Stempels darstellen sollen, zu entziffern. Wenn der Busfahrer 10 Leute so zu kontrollieren anfängt, dann noch überall die Zeiten ausrechnet, ob er auch keine Minute zu lang gefahren ist, dann bräuchte man ja nen extra Fahrplan für "ab 21:00 Uhr".
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 3 Oct 2006, 13:28 hat geschrieben: Wie soll das der Busfahrer auch so eingehend prüfen können? Die Kontrolleure laufen doch immer mit ihrem Büchlein rum, um die Nummern darauf, die wahrscheinlich die Haltestelle des Stempels darstellen sollen, zu entziffern. Wenn der Busfahrer 10 Leute so zu kontrollieren anfängt, dann noch überall die Zeiten ausrechnet, ob er auch keine Minute zu lang gefahren ist, dann bräuchte man ja nen extra Fahrplan für "ab 21:00 Uhr".
Das ist eben das Problem. Dann hat man halt nur eine halbherzige Kontrolle. Vielen werden jetzt sagen, besser als nichts.

Ich weiß aber nicht, ob das dann überhaupt gewinnbringend ist. Der, der keine Lust hat zu zahlen, zeigt eine alte Fahrkarte vor, in mindestens 90 % der Fälle wird er vermutlich mitgenommen. In den anderen Fällen muss er halt draußenbleiben. Die Chance, eine Anzeige wegen Beförderungserschleichung zu erhalten, geht bei so einer Art Kontrolle gegen Null.

Manche Buslinien sind um 21:00 noch gut frequentiert. Hier gibt es bei den Knotenpunkten durchaus mal eine Verzögerung von ein paar Minuten, selbst wenn alle letztendlich nur durchgewunken werden. Alleine die Tatsache, dass nur der Einstieg vorne möglich ist, führt zum Nadelöhr.

Wenn die Rate an Schwarzfahrern durch das Einsteigen ab 21:00 verringert werden kann, soll es mir Recht sein und dann nehme ich die Verzögerung zähneknirschend in Kauf.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

pok @ 3 Oct 2006, 13:28 hat geschrieben: Wie soll das der Busfahrer auch so eingehend prüfen können? Die Kontrolleure laufen doch immer mit ihrem Büchlein rum, um die Nummern darauf, die wahrscheinlich die Haltestelle des Stempels darstellen sollen, zu entziffern. Wenn der Busfahrer 10 Leute so zu kontrollieren anfängt, dann noch überall die Zeiten ausrechnet, ob er auch keine Minute zu lang gefahren ist, dann bräuchte man ja nen extra Fahrplan für "ab 21:00 Uhr".
die Haltestellennr sind net so schwer, dafür gibts Pläne und soweit ich weiss, gibts die bei der U-Bahn teilweise auch schon nimmer, an vielen Haltestellen erscheint im Stempelaufdruck der Haltestellenname
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pok

Beitrag von pok »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 13:38 hat geschrieben: die Haltestellennr sind net so schwer, dafür gibts Pläne und soweit ich weiss, gibts die bei der U-Bahn teilweise auch schon nimmer, an vielen Haltestellen erscheint im Stempelaufdruck der Haltestellenname
Bei der U-Bahn ist das ja schon ewig so. Aber es gibt ja auch noch S-Bahn, Tram, Bus.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 13:38 hat geschrieben: die Haltestellennr sind net so schwer, dafür gibts Pläne und soweit ich weiss, gibts die bei der U-Bahn teilweise auch schon nimmer, an vielen Haltestellen erscheint im Stempelaufdruck der Haltestellenname
Ich wäre ja schon froh, wenn so mancher Busfahrer das Datum und die Uhrzeit des Fahrscheins kontrolliert. :angry: Bei manchen Busfahrern kommst Du wahrscheinlich sogar mit einer Fahrtkarte der VGA durch (und ich meine MVG-Busse!). Etwas übertrieben, aber nicht weit von der Realität entfernt.

Um das Problem zu lösen, könnte man ja in jedem Bus einen Schaffner mitfahren lassen. Das schafft Arbeitsplätze. Der könnte auch Gehschwachen beim Ein- und Aussteigen helfen und ortsbezogene Fragen beantworten. Auch Streifenkarten würde er dann natürlich verkaufen. Leider ist ja so was unbezahlbar. Allenfalls als 1-EUR-Jobs wäre so was finanzierbar, da bin ich aber dagegen, da dies ein vollwertiger Beruf ist und ein "echter" Kontrolleur kriegt ja auch eine "richtige" Bezahlung.

Man muss sich über generell überlegen, ob es nicht besser ist, statt Geld für Arbeitslosengeld und Hartz IV auszugeben, dieses in die Schaffung richtiger Arbeitsplätze zu stecken.
pok

Beitrag von pok »

Ich frage mich eh schon eine Weile, warum es früher ganz normal bezahlbar war, wenn ein Telefon-, ein Fernsehtechniker oder ein Elektriker ins Haus kam und heute man sich das nicht mehr leisten kann.
Genauso warum früher Schaffner mitfahren konnten und heute nicht mehr.

Waren die Fahrpreise damals im Vergleich zum Einkommen höher? Weiß jemand, was so ein Ticket, sagen wir mal vor 40 Jahren, gekostet hat? Und wie hoch das durchschnittliche Einkommen war? Denn als gerade billig empfinde ich jetzt eine Fahrt hin und zurück für 4,40 EUR auch nicht.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

pok @ 3 Oct 2006, 13:55 hat geschrieben: Ich frage mich eh schon eine Weile, warum es früher ganz normal bezahlbar war, wenn ein Telefon-, ein Fernsehtechniker oder ein Elektriker ins Haus kam und heute man sich das nicht mehr leisten kann.
Genauso warum früher Schaffner mitfahren konnten und heute nicht mehr.

Waren die Fahrpreise damals im Vergleich zum Einkommen höher? Weiß jemand, was so ein Ticket, sagen wir mal vor 40 Jahren, gekostet hat? Und wie hoch das durchschnittliche Einkommen war? Denn als gerade billig empfinde ich jetzt eine Fahrt hin und zurück für 4,40 EUR auch nicht.
Die erste Streifenkarte hat glaub ich 3 Mark gekostet, das war um 1970 herum. Ich traue mir gar nicht, das in EUR umzurechnen. Das Einkommen ist in der gleichen Zeit sicher nicht um den Faktor 10 gestiegen. Ganz im Gegenteil. In den letzten 10 Jahren haben wir stagnierende Einkommen, die Mobilität wird aber immer teurer.

Aber zurück zum Schaffner: Warum nicht? Der Tankwart kommt ja inzwischen auch zurück. Dafür zahlt man 1 EUR und die meisten zahlen bereitwillig.

Wir müssen uns eingestehen, dass nicht genug Arbeitsplätze für Hightechberufe da sind.

Also könnte im Servicebereich Stellen geschaffen werden. Eventuell könnte ein Schaffner ja auch Zeitungen und Snacks verkaufen. Eventuell auch M-NET-Veträge, wobei es mir wichtig scheint, dass hier nicht zu aggressiv aufgetreten wird. Ich habe keine Lust im Bus spät abends mich noch rechtfertigen zu müssen, warum ich meinen Telefonanbieter nicht wechseln möchte. In der Zeit, in welcher der Schaffner nichts zu tun hat, könnte er z.B. Kugelschreiber zusammenbauen. Alls diese Maßnahmen zusammen könnten vielleicht ausreichen, dass sich der Schaffner selbst finanziert. Zur Motivation bekommt er sein volles Gehalt nur bei adäquater Leistung.

Gut, das Ganze mit dem Schaffner ist natürlich nicht so besonders ernst gemeint, aber manchmal entsteht aus einem Riesen-Schmarren ja doch eine brauchbare Idee.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 3 Oct 2006, 13:51 hat geschrieben: Man muss sich über generell überlegen, ob es nicht besser ist, statt Geld für Arbeitslosengeld und Hartz IV auszugeben, dieses in die Schaffung richtiger Arbeitsplätze zu stecken.
das halte ich für den grössten Käse, den ich bisher gehört hab, absolut dageggen, denn es gibt immer wieder Menschen, die unverschuldet in Not geraten und nicht jeder findet sofort wieder einen Job
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 14:06 hat geschrieben: das halte ich für den grössten Käse, den ich bisher gehört hab, absolut dageggen, denn es gibt immer wieder Menschen, die unverschuldet in Not geraten und nicht jeder findet sofort wieder einen Job
Halt, halt, ich habe mit keinem Wort gefordert, hier irgendjemand was wegzunehmen oder das Arbeitslosengeld abzuschaffen.

Generell muss man sich aber im Klaren sein, dass es sinnvoller ist, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Alleine aus dieser Formel eine Abschaffung von sozialen Leistungen zu schließen, entbehrt jeglicher Grundlage. Du wirst diese Formel auch z.B. von SPD-Politikern immer wieder hören. Diese stehen aber wohl kaum im Verdacht.

Wer unverschuldet in Not kommt, soll sein Geld selbstverständlich bekommen. Schau Dir meine vielen Beiträge hier in diesem Forum an, da wirst Du sogar einige finden, wo ich mich dagegen gewehrt habe, alle Sozialleistungen abzuschaffen, wie es einige hier gefordert haben.
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Beitrag von Lazarus »

trotzdem halte ich es für nicht machbar, jeden Bus mit einem zusätzlichen Schaffner zu besetzen, das dürfte net finanzierbar sein und wenn doch, treibst du mit sowas nur unnötig die Personalkosten und somit die Fahrpreise in die Höhe, deswegen bin ich dagegen
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 14:16 hat geschrieben: trotzdem halte ich es für nicht machbar, jeden Bus mit einem zusätzlichen Schaffner zu besetzen, das dürfte net finanzierbar sein und wenn doch, treibst du mit sowas nur unnötig die Personalkosten und somit die Fahrpreise in die Höhe, deswegen bin ich dagegen
Wie gesagt, es ist erst einmal eine gspinnerte Idee. Mich erstaunt nur die Rückkehr des Tankwarts. Soweit berichtet wurde, reicht der EUR Aufschlag, den jeder bediente Autolenker zahlen muss, haarscharf dafür aus, dass der Tankwart sich selbst finanziert.

Vielleicht wäre ein Schaffner machbar. Dieser müsste sich natürlich selbst finanzieren, es darf keine Auswirkungen auf den Fahrpreis haben.

Ich sehe allerdings ein Problem: Die Schaffner werden alle in den gut frequentierten Linien arbeiten wollen, denn sie brauchen das Publikum, wenn sie nebenher noch was verkaufen wollen (müssen). So wird sich kaum jemand auf dem Abendkurs des 195er bewerben, aber auch dort müssen die Fahrkarten kontrolliert werden.

Generell sage ich, früher ging es auch. Und die Abschaffung des Schaffners und anderer Serviceberufe war ein riesengroßer Fehler. Durch solche und ähnliche Rationalisierungsmaßnahmen sind viele Leute in die Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe getrieben worden, was die Allgemeinheit bezahlen muss. Außerdem ist es nicht angenehm, arbeitslos zu sein. Viele brauche teure Mittel gegen Depressionen, was sich nicht gerade positiv auf die Krankenkassenbeiträge auswirkt. Die Mittel haben Nebenwirkungen, aber für deren Folgen gibt’s ja wieder schöne Medikamente. :angry:

[edit - added]
Der VCD hatte die gleiche geniale (oder idiotische, je nach Sichtweise) Idee und sich mit der Widereinführung des Schaffners auseinandergesetzt:
http://www.vcd.org/dienstleistung.html
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Beitrag von chris232 »

Das SFT gilt ja im MVV nur für die Sause. Nachdem ich aber beim Busfahrer keine Kinderstreifenkarte bekomm, hab ich mal probiert, damit bis Pasing zu fahren und dann zu stempeln (musste nachher sowieso in die U-Bahn). Der hat sich das genau angeschaut, durchgelesen - und mich weitergewunken, obwohl da drauf steht, dass die nur für die Züge der DB, ... gilt. Also es liegt nicht immer am Fahrgast - hätt ja sein können, dass ich das nicht gewusst hätte - ich wurde im Bus die ganzen Ferien nie kontrolliert!

Dazu passt ja die Meldung in der SZ, dass die Pendler aus Dorfen 26 (?) Jahre schwarz gefahren sind... Weil sie es einfach nicht wussten. (Siehe Bayernteil von Do oder Fr)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Lazarus »

nur hinkt der Vergleich etwas, da die meisten Tankstellenbetreiber selbstständig sind und frei entscheiden können, wieviel Personal sie einstellen

zum Schaffner, glaub nicht, das das reallisierbar ist, da dafür cirka 300 zusätzliche Stellen notwendig wären und dafür dürfte kein Geld da sein
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 3 Oct 2006, 14:33 hat geschrieben: nur hinkt der Vergleich etwas, da die meisten Tankstellenbetreiber selbstständig sind und frei entscheiden können, wieviel Personal sie einstellen

zum Schaffner, glaub nicht, das das reallisierbar ist, da dafür cirka 300 zusätzliche Stellen notwendig wären und dafür dürfte kein Geld da sein
Man müsste das einfach mal durchrechnen. Man kann ja sowas auch auf selbstständiger Basis machen.

Um die schwachen Linien zu frequentieren, könnte man ja dort ein höheres Grundgehalt zahlen, weil es weniger Zusatzverdienstmöglichkeiten gibt.

Ich glaube, dass das durchaus eine schöne Geschichte werden kann.

Man muss auch bedenken, dass die Anzahl der Fahrgäste gesteigert werden könnte. Wenn jemand da ist, der die Sicherheit erhöht, der Auskunft nach dem Weg gibt, vielleicht Zeitung und Kaffee morgens verkauft (und auch Streifenkarten, die es im Bus und der Tram ja leider nicht mehr gibt!), da fährt man doch lieber mit. Durch Reduzierung der Schwarzfahrerquote kommt auch mehr Geld in die Kassen.

Alle Faktoren zusammengenommen könnte es vielleicht funktionieren.

Natürlich könnte man im Voraus immer sagen, dass es nicht geht. Bei der Eisenbahn hieß es das auch, weil ja die Macht der Pferdekutschenbetreiber zu groß ist und die Leute Angst vor dem Zugfahren haben.
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 3 Oct 2006, 14:40 hat geschrieben: Man muss auch bedenken, dass die Anzahl der Fahrgäste gesteigert werden könnte. Wenn jemand da ist, der die Sicherheit erhöht, der Auskunft nach dem Weg gibt, vielleicht Zeitung und Kaffee morgens verkauft (und auch Streifenkarten, die es im Bus und der Tram ja leider nicht mehr gibt!), da fährt man doch lieber mit. Durch Reduzierung der Schwarzfahrerquote kommt auch mehr Geld in die Kassen.
glaube net, das du mit dem Vorschlag bei den Verantwortlichen des MVV auf viel Gegenliebe stösst, mal davon abgesehen bezweifle ich, das ein Schaffner morgens grosse Chancen hat, in einigen Fahrzeugen überhaupt durchzukommen, da die ohnehin schon total überlastet sind und kaum noch Fahrgäste aufnehmen können
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