ruhri @ 3 Feb 2009, 20:45 hat geschrieben:Ob nun muslimische oder christliche Eiferer, wir müssen alle wachsam bleiben. Ja, und ggf. müssen wir auch hart zuschlagen. Man darf dem Feind zwar auch die zweite Wange hinhalten, aber wenn er dann wieder zuschlägt, braucht er halt mal einen ordentlich Kinn- oder Leberhaken, nicht wahr?
Ein treffender Vergleich, wohl wahr.
Wie ich ja schon oben schrieb, es ist das Jahr
1430 islamischer Zeitrechung. Das Christentum ist fast 600 Jahre
weiter und hat sich entscheidend verändert. Nicht zuletzt Dank der Reformation und der Aufklärung. Schließlich kann ich in der westlichen Welt ohne Behinderung durch die Obrikeit meinen Glauben leben, den Glauben wechseln oder auch ohne Glauben sein. Es gibt auch keine in irgendeiner Weise gearteten Gebote oder Verbote, die mit einer bestimmten Religion in Zusammenhang stehen und für die Allgemeinheit verbindlich sind.
Unsere Frauen brauchen sich nicht
zu bedecken, wenn sie auf die Straße gehen, ja sie dürfen sogar ohne männliche Begleitung (Ehemann, Vater, Bruder) vor die Tür. Frauen werden nicht nach einer erlittenen Vergewaltigung des Ehebruchs bzw. des außerehelichen Verkehrs bezichtigt und gesteinigt, sie werden auch nicht getötet, weil sie den vom Familienclan auserwählten Mann nicht heiraten wollen. Es zwingt uns niemand, mehrmals täglich in eine vorgeschrieben Richtung gewandt bestimmte Verse herunterzuleiern. Es wachen keine Religionswächter in SS-Marnier über unser sittsames Verhalten. Wenn wir wollen, dürfen wir Alkohl trinken, ohne dafür ausgepeitscht zu werden, wir dürfen ungestraft Schweinefleisch essen u.s.w.
Wir dürfen aber auch nicht den Fehler machen,
alle Menschen muslimischen Glaubens als Islamisten zu betrachten. In meinem Kollegen- und Kundenkreis habe ich sehr viele Muslime, die in der (westlichen) Welt
angekommen sind. Auch diese sind den Islamisten verhasst.
Christliche Eiferer haben in unserer aufgeklärten Gesellschaft keine Chance. George W. hat seinen Kampf gegen den Terror niemals mit seinem tiefen christlichen Glauben und Hass auf den Islam begründet (ob er es selbst so empfand, kann ich nicht beurteilen). Hätte er dies getan, er wäre nicht nur in der Welt, sondern auch in den USA isoliert gewesen. In den amerikanischen und britischen Einheiten kämpfen hunderte, wenn nicht tausende muslimischer Soldaten gegen Al Kaida & Co.
Josef alias Benedikt XVI. ist eigentlich ein armer Tropf (Katholiken mögen mir diesen Ausdruck verzeihen). In seiner Altersmilde wollte er die Einheit der Kirche wiederherstellen und hat dabei die rechtskonservative Piusbruderschaft rehabilitiert. Dies schadet nicht dem Dialog mit dem Islam. Insgeheim werden die Mullahs sich ins Fäustchen lachen, denn die Piusbruderschaft und besonders der britische Bischof Willamson gelten als antijüdisch.
Wir dürfen aber auch nicht übersehen, dass die
Armee des Vatikan gerade mal über 110 (EINHUNDERTZEHN) Soldaten verfügt. Und die sind noch nicht mal in der NATO. Der Vatikan ist noch nicht einmal Mitglied der UNO (hat aber Beobachterstatus).
Wie der Gegenwind aus der katholischen Kirche allein in Deutschland zeigt, war es eine Fehlentscheidung. Soviel zur Einheit der katholischen Kirche.
George W. ist im übrigen nicht Katholik, er konvertierte von den
Episkopalkirche der Vereinigten Staaten zu den
Methodisten
Aber wie JNK schon schrieb:
Man darf auch nicht vergessen, dass der Islam auch vor Sekten und Konfessionen nur so strotzt. Seit Jahrhunderte verfolgen die Sunniten die Schiiten, welche seitdem auf das Wiedererscheinen des 12.Imams warten, der eine gerechte rechtgläubige Welt bringen wird. (Na, deja-vu oder?)
Glaube und Religion sind Privatsache, sie haben in der Politik nichts aber absolut nichts verloren. Gegen ein Mitwirken bei der Meinungsfindung ist jedoch nichts einzuwenden.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.