Überfälle in der U-Bahn

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dragon46
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Beitrag von dragon46 »

gmg @ 4 Jan 2008, 14:23 hat geschrieben:
Zu1.) Ja.
Zu2.) Ja. Man kann aber mit den Dingern relativ gut zielen und muss dabei weder direkt auf das Opfer halten, noch muss man den Tätern ins Gesicht schießen.

Der Fall, den dein Chemiedozent beschrieben hat, ist ja eine ganz andere Situation. Eine brennende Person soll ja gerettet werden. Die Täter hingegen sollen ja unschädlich gemacht werden. Das Opfer würde nur von dem abprallenden Pulver erwischt werden.

Zu3.) Ja, ich war einmal dabei, wie ein Brand mit einem Feuerlöscher gelöscht wurde, und einmal habe ich am Wertstoffhof einen kleinen abgelaufenen Löscher für die Wohnung gefunden und mir dann damit ein kleines "Praktikum" im Umgang mit Feuerlöschern gegönnt. Von daher kann ich dir auch versichern, dass JEDER die Luft anhält und die Augen zumacht sobald so ein Ding im geschlossenen Raum losgeht.

Zum Schluss will ich nochmal darauf hinweisen, dass ich zu dieser Maßnahme auch erst raten würde, wenn es richtig gefährlich wird, und zB. drei Leute auf einen Einzelnen eintreten. Da ist das einfach die einzige Lösung. Da brauchst du gar nicht den Notruf betätigen. Bis da Hilfe kommt, kann das Opfer schon dauerhaft geschädigt sein.
Ich habe auch mal einen Autolöscher ausprobiert und meine Erfahrung war, dass man damit eben NICHT gut zielen kann. Wenn überhaupt, dann muss man relativ nah ran, dass man selektiv jemanden treffen kann.

Das Opfer wird auch in diesem Moment etwas "abgelenkt" sein, und evtl. nicht darauf achten, die Luft anzuhalten, bzw. die Augen zu schliessen. Und ich glaub, die Chemie in Augen und Lunge ist richtig aua...

Davon abgesehen: Die drei Leute werden nicht zusehen, wie 2-4 M neben ihnen stehst und den Feuerlöscher fertig machst. Damit bringt man sich primär selbst in Gefahr. Was passiert, wenn sie Dir den Feuerlöscher vor Auslösung wegnehmen und ihn gegen Dich verwenden (und zwar nicht mit dem Pulver sondern der Stahlhülle)? Was, wenn Du nicht alle erwischt? Bedenke: Jede Waffe in Deinen Händen kann auch gegen Dich verwendet werden. Vor allem wenn Du a) etwas verwendest, mit dem Du keine Übung hast und b ) nicht skrupellos genug bist (Fairness ist bei sowas fehl am Platz, der Gegner hat auch kein Problem damit, dass Du abnippeln könntest).

So gerne ich dem Opfer helfen möchte, aber es hat keinen Sinn, mich selbst in Gefahr zu bringen. Es gibt einfach Situationen, in denen man selbst kaum helfen kann, ausser Hilfe holen.
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Ostbahn
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Beitrag von Ostbahn »

FloSch @ 4 Jan 2008, 16:56 hat geschrieben:Na ja, es gibt in jedem U-Bahn-Wagen 3 Notsprechstellen. Auf dem Bahnsteig gibt es mindestens zwei. Die U-Bahn-Leitstelle kann im Zweifelsfall besser handeln, wenn der Notruf direkt über sie geht als wenn irgendwer 112 wählt und sagt "ich sitz in ner U6". Der Fahrer weiß ja nicht bescheid, dass das bei ihm im Zug ist und fährt daher halt weiter. Daher ist der Notruf über Fahrer und/oder Leitstelle schon die sinnvollste Variante,  zumal die auch schnell U-Bahn-Wache hinschicken können und die Polizei ebenfalls genauer lotsen können.

Auf vielen Bahnsteigen funktioniert außerdem das Handy zumindest an den Treppenabgängen (selbst im tiefen Trudering geht das).
... na denn ist ja Alles gut. ;)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Wegen Feuerlöscher und so: Nehmt halt einfach das Ding und bratet dem Bösewicht damit ganz klassisch und gezielt eins über. :ph34r:
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Beitrag von LugPaj »

Rohrbacher @ 4 Jan 2008, 17:51 hat geschrieben: Wegen Feuerlöscher und so: Nehmt halt einfach das Ding und bratet dem Bösewicht damit ganz klassisch und gezielt eins über. :ph34r:
...einfach...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 4 Jan 2008, 14:23 hat geschrieben: Wird die U-Bahn eigentlich auch *irgendwann* mal damit ausgerüstet?
Letztlich wurde mal wieder beschlossen, das nicht zu machen - argumentiert wird mit der im Durchschnitt angeblich sehr kurzen Aufentahltszeit im Untergrund von nur wenigen Minuten.

Auch wenn ich einen Handyempfang im Tunnel sehr befürworten würde - für den Zweck des Notrufes ist es aus den von FloSch schon genannten Gründen unnötig.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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dragon46
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Beitrag von dragon46 »

Rohrbacher @ 4 Jan 2008, 17:51 hat geschrieben: Wegen Feuerlöscher und so: Nehmt halt einfach das Ding und bratet dem Bösewicht damit ganz klassisch und gezielt eins über. :ph34r:
Wenns nur einer ist, ist das auch kein Thema ;) Dann krall ich mir irgendwas und zieh ihm das über (allerdings hier auch bedenken, dass man wahrscheinlich nur einen Schlag bekommt...). Für sowas ist ein Feuerlöscher (ich geh mal von den 6-10kg-Modellen aus) von der Handlichkeit auch nicht das Gelbe vom Ei...

Aber mich gegen 2 oder mehr Schläger mit dem rumschwingenden Feuerlöscher zu wehren - nee, das ist nichts für Mamis Liebling :ph34r:
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Bei 2 oder 3 stellst du dich brav in die Mitte und drehst dich mit ausgestreckten Armen und Feuerlöscher in der Hand. ;)
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Thema S-bahn-Wache:
Kontrolliert wird so gut wie nie, zumindest wurde ich in den letzten monaten kein einziges mal mehr kontrolliert, und ich fahre praktisch täglich S-Bahn.
Und eingeschritten wird oft nicht. Da können sich Jugendliche Gruppen noch so aufführen. Einmal ist sogar ein fahrgast zur Wache gegangen und hat gemeint "Wofür seids Ihr eigentlich da", nachdem Jugendliche sich an den Abfalleimern zu schaffen machten. Anstatt etwas zu tun, fragten die Wach-Leute den fahrgast nach seinem Fahrschein, und unternahmen weiter nichts. Dass nichts gemacht, sondern nur zugeschaut wird, erlebe ich sehr oft. Da kann noch so laut durch den Zug gegrölt werden.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Ich finde es in jedem Fall sicherer, über die Notsprechstelle den Fahrer anzusprechen, als über Handy einen Notruf abzusetzen.
Denn die meisten Menschen haben schon Probleme, den genauen Standort zu nennen.

Wo befinden Sie sich ? Welches Gleis, in der Nähe welches Notausstieges etc ....
Notfalls kann der Zug auch durch die Leitstelle geortet werden.

Wenn es irgendeiner Form Probleme in den Fahrgasträumen gibt, werden grundsätzlich Infos an die Leitstelle weitergegeben.
Und die schaut halt dann, wie und wo sie am schnellsten UW oder Polizei an den Zug oder den Bahnsteig bringt.
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Flo_K @ 4 Jan 2008, 23:23 hat geschrieben: Thema S-bahn-Wache:
Manchmal überraschte ich mich über die Wache: Ob einige Wache tüchtig genug sind gegen Schläger fertig zu machen... Einige schaut wirklich zu alt aus (Nicht gegen Alter, aber seine Körperbau...)
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Flo_K @ 4 Jan 2008, 23:23 hat geschrieben: Thema S-bahn-Wache:
Kontrolliert wird so gut wie nie, zumindest wurde ich in den letzten monaten kein einziges mal mehr kontrolliert, und ich fahre praktisch täglich S-Bahn.
Und eingeschritten wird oft nicht. Da können sich Jugendliche Gruppen noch so aufführen. Einmal ist sogar ein fahrgast zur Wache gegangen und hat gemeint "Wofür seids Ihr eigentlich da", nachdem Jugendliche sich an den Abfalleimern zu schaffen machten. Anstatt etwas zu tun, fragten die Wach-Leute den fahrgast nach seinem Fahrschein, und unternahmen weiter nichts.  Dass nichts gemacht, sondern nur zugeschaut wird, erlebe ich sehr oft. Da kann noch so laut durch den Zug gegrölt werden.
Das Problem kommt halt durch die schwarzen Scheriffs, die seinerzeit München regierten.
Sie haben wirklich super zugepackt, es gab tatsächlich kaum mal aufmucken.

Leider hat es nicht immer nur die"Richtigen" getroffen. Zumindest lt. der Aussagen von verschiedenen Leuten.

So hat man halt die Scheriffs abgesägt.
Man vergab einen Auftrag an die Securitas, mit der UBW für die U-Bahn und dem Bahnschutz in allen seinen Form.
Und denen ist es leider nicht mehr gestattet, so zuzugreifen. Manchmal leider zuviel des "Guten"
U- und S-Bahn sind Privatfirmen, Bahnhöfe sind zwar öffentliches Interesse, aber keine öffentlichen Räume.
Die können nicht, wie sie wollen-

Die Securitas ist eine private Wachfirma, die hat eben auch nicht die Kompetenzen wie eine Polizei.
Wehe, wenn die mal richtig zugreifen - schon hagelt es wieder Klagen usw. Dann heißt es, ja die Privaten.

Und mal ehrlich, für Zeitungen ist es doch toll, wenn sie mal so mal so schreiben können.

Wenn die Leute jetzt also eine Wiederkehr der Schwarzen Scheriffs fordern - wozu, man muss nur den vorhandenen Kräften anderes Auftreten verordnen, mit den entsprechenden Rechten und eben halt die Mannstärke aufbauen. Und zwar kräftig.
Und schon währe da wieder eine schlagkräftige Truppe.

Die ideale Wachenbesetzung währe halt: Polizist, Polizist, UBW und ein Staatsanwalt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

profimaulwurf @ 5 Jan 2008, 00:32 hat geschrieben: Die ideale Wachenbesetzung währe halt: Polizist, Polizist, UBW und ein Staatsanwalt.
Wozu die UBW. Ich denke Polizei und Staatsanwaltschaft ist an sich schon kompetent genug.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

profimaulwurf @ 5 Jan 2008, 00:32 hat geschrieben: So hat man halt die Scheriffs abgesägt.
Man vergab einen Auftrag an die Securitas, mit der UBW für die U-Bahn und dem Bahnschutz in allen seinen Form.
Und denen ist es leider nicht mehr gestattet, so zuzugreifen. Manchmal leider zuviel des "Guten"
Wo ist der Unterschied - den Schwarzen Scheriffs wars auch nicht erlaubt, und sie sind rausgeflogen weil sies trotzdem gemacht haben.
U- und S-Bahn sind Privatfirmen, Bahnhöfe sind zwar öffentliches Interesse, aber keine öffentlichen Räume.
Die können nicht, wie sie wollen-
Und das ist teilweise auch gut so.
Wenn die Leute jetzt also eine Wiederkehr der Schwarzen Scheriffs fordern
Es fordert keiner die Rückkehr der schwarzen Scheriffs - die AZ hat nur eine Schlagzeile aus dem nichts gezaubert. Im Artikel stand dann, dass die AZ den OB-Kandidaten der CSU gefragt hat, ob er eine Rückkehr der schwarzen Scheriffs fordert, und Schmid hat dann geantwortet, dass es ihm egal ist ob es eine Sicherheitstruppe der Stadt oder ein privates Sicherheitsunternehmen macht. Die Schlagzeile war also völlig ungerechtfertigt.
wozu, man muss nur den vorhandenen Kräften anderes Auftreten verordnen, mit den entsprechenden Rechten und eben halt die Mannstärke aufbauen. Und zwar kräftig.
Und schon währe da wieder eine schlagkräftige Truppe.
Was nutzt es, wenn die Sicherheitstruppe zwar die Kriminalität zurückdrängt, sich aber dann keiner mehr mit der U-Bahn fahren traut aus Angst vor der Sicherheitstruppe?

Der U-Bahn-Wache fehlt es nun wirklich nicht an Rechten - bei den hier diskutierten Fällen hätte die U-Bahnwache problemlos eingreifen können und hätte dabei keinerlei rechtliche Probleme bekommen. Das Problem ist doch nicht die nichtvorhandene Angst vor der U-Bahnwache, sondern die große Menge an Orten im U-Bahnnetz, an denen Straftaten begangen werden könnten. Ganz egal ob schwarze Scheriffs oder U-Bahnwache - wenn selbige nicht vor Ort sind, können sie auch nichts machen. Und auch wenn man die Mitarbeiterzahl der U-Bahnwache verdreifacht, wird man mit der Wache nur einen äußerst kleinen Anteil aller Orte überwachen können.

Ich glaube wir können mit der U-Bahnwache sehr zufrieden sein - meine bisherigen Erfahrungen mit denen waren doch recht gut, und auf mich wirken die top ausgebildet. Wenn dann kann man über die Mitarbeiterzahl diskutieren, alles andere ist bestenfalls Stimmungsmache.

Im übrigen finde ich die momentane Diskussion über die Vorfälle total übertrieben und unsinnig - die drei Vorfälle jetzt fallen nur auf, weil die Presse momentan so extrem drüber berichtet. Wer mal nen Blick in den gestrigen München-Teil der SZ wirft, kann das gut nachvollziehen. Auf der Titelseite ein ganzseitiger Artikel zu der Schlägerei am Innsbrucker Ring. Wenn man sich das so durchliest, und auch mal das Video anschaut, bekommt man Zweifel, ob das Opfer wirklich ein armes hilfloses Opfer gewesen ist - auf dem Video schlägt sogar das Opfer mehr auf den Täter ein als umgekehrt. Auch dass das Opfer dem Täter mehrmals nachgerannt ist spricht nicht grade für die armes-Opfer-These. Wir waren nicht dabei - aber das ganze kann genausogut eine handelsübliche Schlägerei gewesen sein, eine Schlägerei, wie sie alle paar Tage in München passiert, und wie ich sie vor etwa nem dreivierteljahr auch mal an der Münchner Freiheit miterlebt habe. An sich ist der Vorfall in meinen Augen keineswegs aufsehenerregend, und es gibt erst recht keinen Grund darüber ganzseitig zu berichten.

Blättert man eine Seite weiter gibt es zwei weitere Polizeimeldungen - diesmal gewohnt kurz als Randnotiz. Zum einen haben sich in einer Trambahn drei Punks mit einem 18jährigen ebenfalls über zu laute Musik gestritten, in dessen Folge einer Punkerin ein Piercing ausgerissen wurde sowie der 18jährige Schüler verletzt wurde. Die Tat dürfte von ihren Folgen her vergleichbar gewesen sein wie die am Innsbrucker Ring - nachdem es aber incht in einer U-Bahn war scheint sich keiner dafür zu interessieren.

Direkt darüber findet man als ebenfalls kleine Randnotiz einen Bericht über eine Messerstecherei mit Schwerverletzten - dagegen war der Vorfall am Innsbrucker Ring ein Kinkerlitzchen....

Mein Fazit: Viel Diskussion um nichts - nur weil eine einzelne aufsehenerregende Tat (der erste Vorfall mit dem Rentner war ja wirklich übel) in der U-Bahn passiert ist, wird ein großer Wirbel gemacht.

Auch die Polizei weist übrigends auf die Übertreibung hin, dass solche Vorfälle keine Seltenheit sind (weder in der U-Bahn noch außerhalb) und damit nichts besonderes, und die Polizeistatistik bestätigt, dass es keinen Anstieg der Gewalttaten in der U-Bahn gibt. Die große Diskussion (inzwischen deutschlandweit) basiert also nicht auf einem Kriminalitätsanstieg, sondern auf einem Anstieg der Berichterstattung darüber.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Boris Merath @ 5 Jan 2008, 02:34 hat geschrieben: Auch die Polizei weist übrigends auf die Übertreibung hin, dass solche Vorfälle keine Seltenheit sind (weder in der U-Bahn noch außerhalb) und damit nichts besonderes, und die Polizeistatistik bestätigt, dass es keinen Anstieg der Gewalttaten in der U-Bahn gibt. Die große Diskussion (inzwischen deutschlandweit) basiert also nicht auf einem Kriminalitätsanstieg, sondern auf einem Anstieg der Berichterstattung darüber.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu.
Das ist auch der Grund, warum ich schon seit langem keine Zeitungen mehr lese - sondern eben direkt die Polizeimeldungen. Da wird jeder Meldung ungefähr der gleiche Platz und somit die gleiche Wichtigkeit eingeräumt - und es werden nicht, wie in der Tagespresse, einzelne Meldungen je nach (Nicht-)Verfügbarkeit anderer Titelthemen aufgebauscht.

Meiner Meinung nach tragen die Zeitungen allesamt in erheblichem Maße zur Volksverblödung bei, weil dort je nach Laune der Redaktionen Meldungen unterschlagen oder aber übertrieben behandelt werden.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

eightyeight @ 4 Jan 2008, 21:59 hat geschrieben: Bei 2 oder 3 stellst du dich brav in die Mitte und drehst dich mit ausgestreckten Armen und Feuerlöscher in der Hand. ;)
Das funktioniert wohl auch nur in Bud-Spencer-Filmen.... :rolleyes:
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

An nichts anderes hab ich dabei gedacht :P
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dragon46
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Beitrag von dragon46 »

Laut der Aussage eines ehemaligen Schwarzen Sherrifs ist es bei mehreren Angreifern am effektivsten, den Anführer "auszuschalten". Dies führe erfahrungsgemäß dazu, dass sich die restlichen Kumpanen vom Acker machen, wenn ihr Kapo schreiend und blutend am Boden liegt.

Diese Vorgehensweise ist aber nicht für den 08/15-Bürger vorgesehen... :ph34r:
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Und eine neue Episode der U-Bahngeschichten.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
elba

Beitrag von elba »

Damit nicht der Eindruck entsteht, München wäre die alleinige Schlägerhauptstadt: Brutaler Überfall in Frankfurter U-Bahn.


Edmund
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Ja gut, jetzt haben wir ein gewaltiges Problem. Die Unionspolitiker schiessen sich auf eine schnelle Ausweisung von kriminellen ausländischen Jugendlichen ein. Man liest es ja derzeit in allen Medien.

Was passiert ? Die Rechtsradikalen bekommen Aufwind. So am letzten Freitag eine entsprechende Demo der rechten Szene auf dem Marienplatz und eine Gegendemo von linken unweit davon.

Übrigens, Roland Koch, der jetzt so massiv für diese Gesetze ist, hat in Hessen die laschesten Jugendstrafgesetze in der BRD. Und so einer redet.

Es ist echt eine super Stimmung in unserem Land.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es ist echt eine super Stimmung in unserem Land.
Naja, es ist Wahlk®ampf, da mutieren Politiker aller Farben zu Deppen, falls sie vor nicht schon welche waren. Und in einer Zeit, wo von "Neosozialismus" und "Linksruck" gesprochen wird und die Wirtschaft keine Wunder vollbringt, versuchen einige wie Herr Koch halt zumindest über die innere Sicherheit irgendwie Wählerstimmen zu gewinnen und sich innerhalb der Partei zu profilieren. Ist ja nicht so, dass in den Parteien alle die selben Ansichten haben. Deswegen ist das mit den Parteien ja so sinnlos. Lauter eigenständige einzeln überzeugende Politiker wären sehr viel besser. Dann könnte man den Stuss genau dem zuordnen, der ihn äußert und nicht den Ideologien, die dem jeweiligen Parteiprogramm zu Grunde liegen.

Im Nürnberger Zoo wurden Eisebärbabys geboren und im Sommer ist Fußball-EM, ich denke, das Thema hat sich im öffentlichen Interesse eh bald wieder erledigt... :lol:
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Rohrbacher @ 4 Jan 2008, 15:30 hat geschrieben:Mein altes Siemens C45 war innerhalb einer Stunde statt halb voll ganz leer. Mehrfach ausprobiert.
Tip von einem immer-noch-ME45-Nutzer: Alle 2 Jahre ein neuer Akku für 4EUR bewirkt wahre Wunder :-)
Möglicherweise war die Sendeleistung dann nicht unkritisch, irgendwo muss die Energie ja hin sein...
Tja, das wars dann mit der Familienplanung... ;) (wenn mans Handy in der Hosentasche hat)

Weiterhin zu Handy in der U-Bahn: ich bin persönlich ganz froh darüber, dass man da nicht telefonieren kann - die ganzen MP3-Player (falls man diese 0,1W-Piezo-"Lautsprecher" überhaupt so nennen kann) usw. nerven mich eh schon genug. Persönliche Meinung: Nein danke.
Und nachdem es nicht mehr offiziell verboten ist und die Stadt auch eigneltich nix dagegen hat, warum haben denn die Netzbetreiber dann nicht bereits die Investition getätigt und die Tunnel mit BTSs ausgerüstet? Tunnelfunk in GSM-Technik ist teuer, und ich denke mal die Netzbetreiber werden nicht gerade aus sozialem Mitleid Geld ausgeben, sondern wollen auch was damit verdienen.

Gruß Michi
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Beitrag von Rohrbacher »

Tip von einem immer-noch-ME45-Nutzer: Alle 2 Jahre ein neuer Akku für 4EUR bewirkt wahre Wunder :-)
Ansonsten war der Akku ja noch gut, hat zumindest sonst kaum nachgelassen die ganzen 5 Jahre, wo ich das Gerät hatte. Naja und dieses Jahr ging das Display oder etwas in der Ansteuerung kaputt. Schade. Aber wenigstens kann ich jetzt in der U-Bahn ganz ordentlich zurückdudeln. Müsste man mal schauen, ob man das Ding mit der richtigen Datei auch als Handy-Makrofon einsetzen kann...
Tja, das wars dann mit der Familienplanung...
Ja danke für den Hinweis, der könnte von mir stammen. Ich bevorzuge das Tragen als außen liegender Herzschrittmacher in der Jacke - falls mir mal einer in der U-Bahn das Handy klauen will und nicht weiß, wo er suchen muss. :lol:
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

@Michi - ich nehme mal ganz schwer Angst, daß die um ihre LZB Angst haben.
Die ist mittlererweile so empfindlich, daß bei einer Störung des IBIS sofort der Zug
hell geschaltet wird.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ein kleiner Fernsehtipp zum Thema:

morgen Abend gibts dazu ein TV-Duell zwischen Ude und schmid auf München TV

http://www.tz-online.de/tzheute/art1061,342140
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Cmbln »

elba @ 6 Jan 2008, 19:02 hat geschrieben: Damit nicht der Eindruck entsteht, München wäre die alleinige Schlägerhauptstadt...
Blödsinn. In Berlin werden nahezu täglich Busfahrer verprügelt... das sind aber auch die einzigen Fälle, von denen die Presse erfährt. Daß regelmäßig S-Bahner angegriffen und verletzt werden, wird aus gutem Grund von der DB verschwiegen. Es ist genauso wie mit den Personenunfällen: Um Nachahmer abzuhalten, kommt davon nichts an die Öffentlichkeit... und das ist auch gut so!

Zum Thema "Ausländer abschieben": Ich bin bestimmt kein Freund der deutschen Ausländerpolitik.. trotzdem: Obwohl in Berlin schätzungsweise 1 Million Ausländer leben, hat man im Dienst den allermeisten Ärger mit deutschen, zumeist betrunkenen Jugendlichen. Respekt- und intelligenzlos, von mir oftmals als "Pisa-Kinder" bezeichnet, sind sie für einen Großteil der Vandalismus- und Gewalttaten in den öffentlichen Verkehrsmitteln verantwortlich...
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

Cmbln @ 9 Jan 2008, 01:54 hat geschrieben:Zum Thema "Ausländer abschieben": Ich bin bestimmt kein Freund der deutschen Ausländerpolitik.. trotzdem: Obwohl in Berlin schätzungsweise 1 Million Ausländer leben, hat man im Dienst den allermeisten Ärger mit deutschen, zumeist betrunkenen Jugendlichen. Respekt- und intelligenzlos, von mir oftmals als "Pisa-Kinder" bezeichnet, sind sie für einen Großteil der Vandalismus- und Gewalttaten in den öffentlichen Verkehrsmitteln verantwortlich...
Ich glaub Du hast doch schonmal irgendwo geschrieben, dass für den Großteil der Vandalismusschäden in Berlin keine Migranten, sondern die arbeitlose Brandenburger Dorfjugend verantwortlich ist.

Heute stand am tz Zeitungskasten, dass die Kontrolleure in der U-Bahn ab jetzt Uniform tragen. Was soll das bringen?



Das ist wohl das beste Rezept zur Verteidigung, wenn man angegriffen wird:

Klick mich hart

:lol:

Lg
-
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rob74
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Beitrag von rob74 »

profimaulwurf @ 6 Jan 2008, 19:50 hat geschrieben: Übrigens, Roland Koch, der jetzt so massiv für diese Gesetze ist, hat in Hessen die laschesten Jugendstrafgesetze in der BRD. Und so einer redet.
Ist doch logisch - um sich mit "Law and Order" profilieren zu können, muss man vorher Unsicherheit erzeugen. Deshalb wird in Hessen wohl auch bei Kriminalitätsprävention und Polizei fleißig gespart. Merke: es geht nicht darum, wirklich etwas gegen Kriminalität zu machen, sondern nur darum, mit versprochenen Maßnahmen dagegen Wähler zu ködern.
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Hamsterii
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Beitrag von Hamsterii »

das sind scheiß auf schläger, die nur kopfkrank sind. sie machen nur aus spaß um leute zu schlagen... :angry:
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