profimaulwurf @ 5 Jan 2008, 00:32 hat geschrieben: So hat man halt die Scheriffs abgesägt.
Man vergab einen Auftrag an die Securitas, mit der UBW für die U-Bahn und dem Bahnschutz in allen seinen Form.
Und denen ist es leider nicht mehr gestattet, so zuzugreifen. Manchmal leider zuviel des "Guten"
Wo ist der Unterschied - den Schwarzen Scheriffs wars auch nicht erlaubt, und sie sind rausgeflogen weil sies trotzdem gemacht haben.
U- und S-Bahn sind Privatfirmen, Bahnhöfe sind zwar öffentliches Interesse, aber keine öffentlichen Räume.
Die können nicht, wie sie wollen-
Und das ist teilweise auch gut so.
Wenn die Leute jetzt also eine Wiederkehr der Schwarzen Scheriffs fordern
Es fordert keiner die Rückkehr der schwarzen Scheriffs - die AZ hat nur eine Schlagzeile aus dem nichts gezaubert. Im Artikel stand dann, dass die AZ den OB-Kandidaten der CSU gefragt hat, ob er eine Rückkehr der schwarzen Scheriffs fordert, und Schmid hat dann geantwortet, dass es ihm egal ist ob es eine Sicherheitstruppe der Stadt oder ein privates Sicherheitsunternehmen macht. Die Schlagzeile war also völlig ungerechtfertigt.
wozu, man muss nur den vorhandenen Kräften anderes Auftreten verordnen, mit den entsprechenden Rechten und eben halt die Mannstärke aufbauen. Und zwar kräftig.
Und schon währe da wieder eine schlagkräftige Truppe.
Was nutzt es, wenn die Sicherheitstruppe zwar die Kriminalität zurückdrängt, sich aber dann keiner mehr mit der U-Bahn fahren traut aus Angst vor der Sicherheitstruppe?
Der U-Bahn-Wache fehlt es nun wirklich nicht an Rechten - bei den hier diskutierten Fällen hätte die U-Bahnwache problemlos eingreifen können und hätte dabei keinerlei rechtliche Probleme bekommen. Das Problem ist doch nicht die nichtvorhandene Angst vor der U-Bahnwache, sondern die große Menge an Orten im U-Bahnnetz, an denen Straftaten begangen werden könnten. Ganz egal ob schwarze Scheriffs oder U-Bahnwache - wenn selbige nicht vor Ort sind, können sie auch nichts machen. Und auch wenn man die Mitarbeiterzahl der U-Bahnwache verdreifacht, wird man mit der Wache nur einen äußerst kleinen Anteil aller Orte überwachen können.
Ich glaube wir können mit der U-Bahnwache sehr zufrieden sein - meine bisherigen Erfahrungen mit denen waren doch recht gut, und auf mich wirken die top ausgebildet. Wenn dann kann man über die Mitarbeiterzahl diskutieren, alles andere ist bestenfalls Stimmungsmache.
Im übrigen finde ich die momentane Diskussion über die Vorfälle total übertrieben und unsinnig - die drei Vorfälle jetzt fallen nur auf, weil die Presse momentan so extrem drüber berichtet. Wer mal nen Blick in den gestrigen München-Teil der SZ wirft, kann das gut nachvollziehen. Auf der Titelseite ein ganzseitiger Artikel zu der Schlägerei am Innsbrucker Ring. Wenn man sich das so durchliest, und auch mal das Video anschaut, bekommt man Zweifel, ob das Opfer wirklich ein armes hilfloses Opfer gewesen ist - auf dem Video schlägt sogar das Opfer mehr auf den Täter ein als umgekehrt. Auch dass das Opfer dem Täter mehrmals nachgerannt ist spricht nicht grade für die armes-Opfer-These. Wir waren nicht dabei - aber das ganze kann genausogut eine handelsübliche Schlägerei gewesen sein, eine Schlägerei, wie sie alle paar Tage in München passiert, und wie ich sie vor etwa nem dreivierteljahr auch mal an der Münchner Freiheit miterlebt habe. An sich ist der Vorfall in meinen Augen keineswegs aufsehenerregend, und es gibt erst recht keinen Grund darüber ganzseitig zu berichten.
Blättert man eine Seite weiter gibt es zwei weitere Polizeimeldungen - diesmal gewohnt kurz als Randnotiz. Zum einen haben sich in einer Trambahn drei Punks mit einem 18jährigen ebenfalls über zu laute Musik gestritten, in dessen Folge einer Punkerin ein Piercing ausgerissen wurde sowie der 18jährige Schüler verletzt wurde. Die Tat dürfte von ihren Folgen her vergleichbar gewesen sein wie die am Innsbrucker Ring - nachdem es aber incht in einer U-Bahn war scheint sich keiner dafür zu interessieren.
Direkt darüber findet man als ebenfalls kleine Randnotiz einen Bericht über eine Messerstecherei mit Schwerverletzten - dagegen war der Vorfall am Innsbrucker Ring ein Kinkerlitzchen....
Mein Fazit: Viel Diskussion um nichts - nur weil eine einzelne aufsehenerregende Tat (der erste Vorfall mit dem Rentner war ja wirklich übel) in der U-Bahn passiert ist, wird ein großer Wirbel gemacht.
Auch die Polizei weist übrigends auf die Übertreibung hin, dass solche Vorfälle keine Seltenheit sind (weder in der U-Bahn noch außerhalb) und damit nichts besonderes, und die Polizeistatistik bestätigt, dass es keinen Anstieg der Gewalttaten in der U-Bahn gibt. Die große Diskussion (inzwischen deutschlandweit) basiert also nicht auf einem Kriminalitätsanstieg, sondern auf einem Anstieg der Berichterstattung darüber.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876