Überfälle in der U-Bahn

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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

-Pressebericht der Münchner Polizei\ @ 21.12.2007 hat geschrieben:1946. Zwei Raucher schlagen 76-jährigen U-Bahnfahrgast brutal zusammen
Ein 76-jähriger Rentner aus Bogenhausen fuhr am Donnerstag, 20.12.2007, gegen 22.00 Uhr, vom Max-Weber-Platz mit der U 4 in Richtung Arabellapark. Im Waggon saßen zwei jüngere, dunkel gekleidete Männer, die rauchten. Der Rentner sprach sie an und bat sie, die Zigaretten auszumachen. Daraufhin beschimpften ihn die Beiden, die gebrochen deutsch sprachen und möglicherweise aus Osteuropa stammen, als „Scheiß Deutscher“ und bespuckten ihn. Der Rentner stand daraufhin auf und begab sich im Waggon weiter nach vorne. Von den ca. 15 bis 20 weiteren Fahrgästen wagte es niemand, sich einzumischen.

An der Endhaltestelle Arabellapark stieg der Rentner aus, um nach Hause zu gehen. Die beiden jungen Männer aus der U-Bahn folgten ihm. Im ansonsten menschenleeren Zwischengeschoss griffen sie ihn schließlich von hinten an. Durch einen Faustschlag gegen den Kopf ging der Rentner sofort zu Boden. Nun schlugen und traten die beiden Täter auf den am Boden liegenden hilflosen Mann ein, wobei mehrfach gegen den Kopf und ins Gesicht des Opfers getreten wurde. Schließlich nahm einer der Täter Anlauf und trat so kräftig gegen den Kopf des Mannes, dass er anschließend humpelte. Leblos blieb der Rentner am Boden liegen. Neben ihm lag sein Rucksack. Diesen nahm einer der Täter an sich, bevor sie in unbekannte Richtung flüchteten.

Ein kurz darauf zufällig vorbeikommender Passant verständigte sofort die Polizei.

Der Rentner musste mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik eingeliefert werden. Er erlitt bei dem Überfall zahlreiche Schädelfrakturen mit Einblutungen in das Gehirn. Sein Zustand ist noch immer kritisch.

Bei dem geraubten Rucksack des Opfers handelt es sich um einen blauen „Eastpack-Rucksack“ mit folgendem Inhalt:
Eine Olympus-Analogkamera 35-150 mm, ein Sudoku-Spiel, fünf World- und Press-Magazine, ein Rätselblock, ein Kamm sowie ein Abholschein für Fotos bei einem dm-Markt.


Täterbeschreibung:
Beide um die 25 Jahre alt, schätzungsweise 175 bis 180 cm groß, vermutlich Osteuropäer, beide trugen schwarze Wollmützen und waren dunkel gekleidet. Bei einem Täter sind auffallend helle Querstreifen im Brustbereich der Jacke zu sehen und helle Streifen unterhalb der Ärmel.

Zeugenaufruf:
Wer war in der besagten U 4 und hat den Vorfall beobachtet? Die Mordkommission bittet alle Fahrgäste, sich als Zeugen zu melden. Wer kennt möglicherweise die beiden Täter oder hat sie bei anderer Gelegenheit wahrgenommen? Wer kann sonstige Hinweise, z.B. zum Raubgut, geben?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 111, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Auslobung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung dieses brutalen Verbrechens führen, ist eine Belohnung in Höhe von 5.000 € ausgesetzt, die unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt wird.
Quelle: Münchner Polizei

Kommentar: das sagt wieder einmal viel zur Zivilcourage in Deutschland aus. 15 bis 20 Leute, die nichts machen, prima. Auch sieht man wieder einmal, was man davon hat, wenn man andere Menschen auf ordnungswidriges, gefährliches und/oder asoziales Verhalten hinweist.

Genauso wie gestern abend in der S2 gegen 20 Uhr, zwei nicht sonderlich nett aussehende junge Männer, einer liest Zeitung und hat seinen Schuh auf dem Sitz neben ihm - ohne Unterlage. Hab schon überlegt was zu sagen, aber man paßt sich ja der allgemeinen Mentalität im Land an - "ist ja nicht mein Sitz" - also lieber den sicheren Weg gewählt und nichts gesagt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Schlimme Geschichte, zumal noch nicht einmal sicher ist, dass der Rentner überhaupt überlebt.

Außerdem rauchten die Männer nicht am Bahnsteig, sondern im U-Bahnwagen. (Was aber angesichts der großen Brutalität schon was unwichtig ist.) Rauchen im U-Bahnwagen habe ich erst einmal erlebt. Auch da traute sich niemand was zu den Typen zu sagen, die auch einen voll aufgedrehten Ghettoblaster mitführten, aber ein Fahrgast informierte den U-Bahnfahrer, der dann dafür sorgte, dass die Typen dien Wagen verlassen mussten. Das dürfte normalerweise auch die sicherere und beste Variante sein.
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Beitrag von TramPolin »

RTL aktuell berichtet in wenigen Minuten über den Vorfall mit dem zusammengeschlagenen 76-jährigen Rentner. Das Video von der Überwachungskamera wird gezeigt.

Edit: das Video ist sehr brutal. Die schlimmsten Szenen will RTL auch noch rausgeschnitten haben.

Dem Rentner ist nun immerhin wieder besser, er wird wohl überleben.
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gmg
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Beitrag von gmg »

TramPolin @ 21 Dec 2007, 18:47 hat geschrieben:RTL aktuell berichtet in wenigen Minuten über den Vorfall mit dem zusammengeschlagenen 76-jährigen Rentner. Das Video von der Überwachungskamera wird gezeigt.

Edit: das Video ist sehr brutal. Die schlimmsten Szenen will RTL auch noch rausgeschnitten haben.

Dem Rentner ist nun immerhin wieder besser, er wird wohl überleben.
Ja, haben sie auch. Es war nämlich von folgender Szene nichts zu sehen:


-Pressebericht der Münchner Polizei\ @ 21.12.2007 hat geschrieben: Schließlich nahm einer der Täter Anlauf und trat so kräftig gegen den Kopf des Mannes, dass er anschließend humpelte.
Also feiger geht es ja kaum noch. Da sind sie schon zu zweit und, im Gegensatz zu dem Opfer, im besten Alter, und greifen ihn dann auch noch hinterrücks an.

Man kann den Leuten im Zug aber eigentlich keinen Vorwurf machen. Sie konnten ja nicht wissen, dass die Typen den Mann noch so schlimm zusammen schlagen würden. Ich kann schon verstehen, dass die wegen dem Anspucken nichts gemacht haben. Aber was hätten die Leute überhaupt machen können, wenn sie nicht stark und kampferprobt waren? Sie hätten die Täter mit dem Feuerlöscher einseifen können. Ich würde das zwar im Extremfall bringen, aber die meisten Leute hätten da verständlicher Weise Hemmungen, und würden auch gar nicht auf die Idee kommen. Außerdem wäre das zu dem Zeitpunkt auch nicht der Situation angemessen gewesen.




Edit von VT 609 (Moderator):
Ich habe das Zitat repariert. Offenbar mag es die Forensoftware nicht, wenn man QUOTE-Tags einmal mit Datumsangabe und einmal ohne Datumsangabe verwendet.
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Beitrag von JeDi »

gmg @ 22 Dec 2007, 15:20 hat geschrieben: Man kann den Leuten im Zug aber eigentlich keinen Vorwurf machen. Sie konnten ja nicht wissen, dass die Typen den Mann noch so schlimm zusammen schlagen würden. Ich kann schon verstehen, dass die wegen dem Anspucken nichts gemacht haben. Aber was hätten die Leute überhaupt machen können, wenn sie nicht stark und kampferprobt waren?
Doch, kann man. Auch das spuken ist schon ne Straftat - und man kann ja die Polizei oder den Fahrer rufen?
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Laut Polizeipressebericht Nr. 1951 konnten die zwei Tatverdächtigen ermittelt werden.
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gmg
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Beitrag von gmg »

JeDi @ 22 Dec 2007, 19:23 hat geschrieben:
Doch, kann man. Auch das spuken ist schon ne Straftat - und man kann ja die Polizei oder den Fahrer rufen?
In der U-Bahn hat man keinen Empfang, und mit dem Fahrer kann man auch erst am nächsten Bhf Verbindung aufnehmen. Wenn er das aber nicht rechtzeitig erkennt, fährt er ohne dich weiter.
Der Richter
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Beitrag von Der Richter »

Gibt es keine Notsprecheinrichtungen?
Mit freundlichen Grüßen aus dem Rheinland

Alex
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

in den heute-Nachrichten wurde grad gemeldet, das die beiden Täter des Überfalls am Arabellapark gestanden haben. Der Fall ist geklärt
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andreas
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Beitrag von andreas »

und was war die ursache? übermäßiger alkoholgenuß.....
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Also ein neues Argument für das ab 1.1.2010 kommende totale Alkoholverbot in der Öffentlichkeit?
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

ChristianMUC @ 23 Dec 2007, 19:05 hat geschrieben: Also ein neues Argument für das ab 1.1.2010 kommende totale Alkoholverbot in der Öffentlichkeit?
Bestrebungen für ein lokal begrenztes Alkoholkonsumverbot in der Öffentlichkeit gibt es ja schon in diversen Gemeinden. Es könnte also irgendwann durchaus dazu kommen, zumal die EU auch nicht als Alkoholfreund gilt.

Für trinkende Raucher bzw. rauchende Trinker hätte solch eine Regelung dann zur Folge, dass sie die Wahl hätten zwischen zum Rauchen raushgehen oder zum Trinken reingehen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

dann müsste man aber sämtliche Wirtshäuser schliessen, das ist nämlich auch öffentlich. Von daher glaube ich kaum, das man das durchsetzen kann
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 23 Dec 2007, 20:09 hat geschrieben: dann müsste man aber sämtliche Wirtshäuser schliessen, das ist nämlich auch öffentlich. Von daher glaube ich kaum, das man das durchsetzen kann
Mit Öffentlichkeit ist gemeint: auf der Straße, auf Plätzen, Parkanlagen usw., also vor allem im Freien, aber auch in öffentlichen Gebäuden.

Gaststätten sind halb öffentlich. Ein Verbot dort würden manche vielleicht auch gerne sehen, ein solches ist aber m.E. hier ausdrücklich nicht gemeint.

Was bringt ein Verbot des "öffentlichen" Alkoholkonsums? Wahrscheinlich nicht viel. Dann wird halt vermehrt auf Privatpartys und in Gaststätten getrunken.

Ich finde aber (als jemand, der sehr selten Alkohol trinkt), dass man nicht - so schlimm und schockierend auch der Anlass ist - nicht immer gleich Verbote ableiten kann. Auch wenn der Vergleich stärker hinkt als ein Betrunkener, könnte man genauso gut das Autofahren verbieten, weil immer mehr Unbeteiligte bei illegalen Autorennen verletzt oder getötet werden.
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Beitrag von andreas »

Lazarus @ 23 Dec 2007, 20:09 hat geschrieben: dann müsste man aber sämtliche Wirtshäuser schliessen, das ist nämlich auch öffentlich. Von daher glaube ich kaum, das man das durchsetzen kann
vor 10 jahren hätte man das von rauchverbot auch gesagt.

bei Gewaltstraftaten Jugendlicher/Heranwachsender ist fast die Hälfte betrunken, das sollte einen schon zu denken geben.....
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

andreas @ 23 Dec 2007, 21:30 hat geschrieben: vor 10 jahren hätte man das von rauchverbot auch gesagt.

bei Gewaltstraftaten Jugendlicher/Heranwachsender ist fast die Hälfte betrunken, das sollte einen schon zu denken geben.....
schon, aber wenn man die Wirtshäuser zumacht gehts halt auf Privatpartys weiter. Von daher bringt das garnix
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Beitrag von andreas »

was man braucht ist einfach aufklärung - alkoholkonsum muß ein ähnlich mieses image bekommen wie das rauche - solange aber alkohol was normales ist, man als nichttrinker regelmäßig das glump abwehren muß und es normal für firmen z.b. ist, daß zeug zu verschenken wird man sowieso nichts erreichen.

ich finds schon krass, seit ich das rauchen aufgehört habe hat jeder, der es gewußt hat das akzeptiert und keiner hat versucht, mir unbedingt eine zigarette aufzunötigen - beim alkohol ist das anders, obwohl jeder (der mich näher kennt) weiß, daß ich keinen trinke muß ich immer wieder den angeboten schnaps, wein oder bier beim essen ablehnen.......
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Beitrag von Rathgeber »

andreas @ 23 Dec 2007, 21:55 hat geschrieben: beim alkohol ist das anders, obwohl jeder (der mich näher kennt) weiß, daß ich keinen trinke muß ich immer wieder den angeboten schnaps, wein oder bier beim essen ablehnen.......
Ich lade ja Leute auch gerne auf einen Schnaps ein, aber wer keinen Alkohol trinkt, dem dränge ich auch keinen auf.
Habe ich Anti-Alkoholiker zuhause, mache ich mich nach den Alternativen kundig...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

schon, aber wenn man die Wirtshäuser zumacht gehts halt auf Privatpartys weiter. Von daher bringt das garnix
Macht man's halt wie in Skandinavien und macht den verdammten Frostschutz mal richtig teuer. Damit geht in Deutschland doch alles. Und was interessieren mich die Wirtshäuser, müssen sie sich halt drauf einstellen. Ich meine beim Thema Tempo 130 und CO2 soll's ja auch gehen, dass die deutschen Autobauer gefälligst andere Autos bauen sollen. Die die's fordern, für die fordert sich das leicht. Geht mir hier genauso. Ich bin Alkoholhasser. Und die Auswirkungen der deutschen Alkoholgesellschaft sind deutlich größer als die des nicht vorhandenen Tempolimits! Allein bei mir im Landkreis sterben regelmäßig Leute direkt (Alkoholvergiftung) oder meistens indirekt (Verkehr, blöd hinfallen, erbrechen/ersticken, etc.) dran. Und grad, wenn man z.B. von einem besoffenen Fahrer von der Straße gepflügt wird, gibt's dann auch die, die am "Passivtrinken" sterben.

Ich sag' ja nix, wenn jemand mal ein Gläschen trinkt und auch einmal ein bisschen mehr, wenn man's im Griff hat. Aber viele haben das eben nicht. Da gehen (auch unschuldige) Menschenleben dahin, Familien zerbrechen (mit allen Folgen - da denkt die kinderfeindliche Singlegesellschaft nie dran), Leute geraten in den sozialen Abstieg, verlieren ihre Jobs, manche die Freunde, manche landen dann als Obdachlose "auf der Straße" und fast alle, auch wenn sie oder jemand anders ihre Abhängikeit noch gar nicht bemerkt haben, ziehen direkt oder indirekt gesundheitliche Schäden daraus.
Was bringt ein Verbot des "öffentlichen" Alkoholkonsums? Wahrscheinlich nicht viel. Dann wird halt vermehrt auf Privatpartys und in Gaststätten getrunken.
Dann wird man aber zumindest nicht von den Kampftrinkern auf der Straße, im Zug oder sonstwo belästigt.
Auch wenn der Vergleich stärker hinkt als ein Betrunkener, könnte man genauso gut das Autofahren verbieten, weil immer mehr Unbeteiligte bei illegalen Autorennen verletzt oder getötet werden.
Du sagst es selbst: Die Rennen sind illegal. Es kommt immer auf das Verhältnis Nutzen/Gefahr drauf an. Autofahren - richtig gemacht - ist praktisch ungefährlich. Macht man's nicht richtig (Alkohol, illegale Rennen, falsche Fahrweise), dann wird's gefährlich und deshalb ist es dann verboten.
beim alkohol ist das anders, obwohl jeder (der mich näher kennt) weiß, daß ich keinen trinke muß ich immer wieder den angeboten schnaps, wein oder bier beim essen ablehnen.......
Ablehnen geht noch, man muss sich oft vor den kopfschüttelnden Leuten rechtfertigen. Sowas ist ja wohl nicht ganz normal. Ich hab' mich dran gewöhnt, einfach der Fahrer zu sein, zumindest geb' ich's vor oder sowas, dann geht's meistens einigermaßen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

So ein Alkoholverbot hätten tatsächlich so manche Leute nötig. Aber es würde sich wohl nicht durchsetzen weil sich zu viele Leute (darunter auch ich) in ihrer Freiheit zu sehr eingeschränkt fühlen würden.
Der Richter hat geschrieben: Gibt es keine Notsprecheinrichtungen?
Ich glaube nicht, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich gebe die Frage mal an die Münchner weiter: Gibt es in A- und B- Zügen Notsprecheinricutngen?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

gmg @ 24 Dec 2007, 15:40 hat geschrieben: Ich glaube nicht, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich gebe die Frage mal an die Münchner weiter: Gibt es in A- und B- Zügen Notsprecheinricutngen?
Natürlich gibts Notruf.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von EasyDor »

Rohrbacher @ 24 Dec 2007, 01:37 hat geschrieben: Du sagst es selbst: Die Rennen sind illegal. Es kommt immer auf das Verhältnis Nutzen/Gefahr drauf an. Autofahren - richtig gemacht - ist praktisch ungefährlich. Macht man's nicht richtig (Alkohol, illegale Rennen, falsche Fahrweise), dann wird's gefährlich und deshalb ist es dann verboten.
Herrlich, endlich mal ein Punkt, wo ich mal einspringen, und was zu dem vollkommen bescheuerten dummen engstirnigen Argument:
"Nänänänä... Wenn ich nicht rauchen darf, dann darfst du auch nichts mehr trinken... Nänänänä... Darf ich nichts mehr muss ich dir auch irgendwas nehmen... nänänä... will doch nur dass du auch an was zu knabbern hast, nur weil ich mich einschränken muss... nänänänä" sagen kann...

Das ist nämlich genau der Punkt:
Alkohol ist genauso wie autofahren auch praktisch ungefährlich - wenn mans richtig macht... Also mal ein zwei Bier am Wochenende, oder hier und da mal nen Cocktail. Wers übertreibt bringt sich und unter Umständen andere in Gefahr... Rauchen ist aber IMMER gefährlich! Für den Raucher selbst, und für andere!

Also kann man diesen blöden Vergleich bitte mal lassen?


Alkohol und Rauchen sind zwei vollkommen verschiedene Schuhe!

Disclaimer: Ich sage damit nicht, dass Alkohol ungefährlich ist, und man nicht ohne leben kann... Aber hey, man kann auch ohne Sex leben, denn das birgt auch Gefahren, unter Umständen weitaus gefährlichere bzw. lebensverändernde. Aber man darf dem Menschen nicht alles nehmen was Spaß macht und andere nicht in Gefahr bringt bzw. einschränkt. Das versteht leider kaum ein Raucher... In einer verqualmten Bar fühlt sich ein Nichtraucher ziemlich schlecht, selbst den meisten Rauchern ist das zu viel, es sind also alle eingeschränkt. Aber alle Versuche, das irgendwie miteinander zu lösen sind fehl geschlagen, also muss man gesetzlich durchgreifen um im Endeffekt fast allen etwas gutes zu tun...
Wie es bei Alkohol im Übrigen ja schon längst gemacht wurde: Es ist verboten betrunken am Straßenverkehr (außer zu Fuß) teilzunehmen... Genauso wie es bald verboten ist in Gaststätten zu rauchen. Trotzdem darf der Raucher das noch auf der Straße in seiner Wohnung und sogar im Auto. Er muss halt zum Rauchen rausgehen, wie der, der was getrunken hat nunmal nach Hause laufen bzw. öffentlich fahren muss.
Niemand will hier das Rauchen ganz verbieten. (Was man ganz verbieten sollte sind süchtig machende Zusatzstoffe, aber das ist ein anderes Thema)
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Beitrag von nachtgedanke »

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es die Raucher jetzt nochmal richtig krachen lassen wollen. Nach dem Vorfall in der U-Bahn vor wenigen Tagen begegnen mir heute am Nachmittag zwei biertrinkende, rauchende Penner in der S8 und auf dem Heimweg in dem eiskalten Waggon der S1 zum Flughafen stank es penetrant nach kaltem Rauch. Übrigens eine ganz üble Mischung, kalte Luft und kalter Rauch. Sicher wollen uns die lieben, rücksichtsvollen Raucher nur daran erinnern, warum es zum Rauchverbot kommen musste.
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Beitrag von Lazarus »

nachtgedanke @ 26 Dec 2007, 00:24 hat geschrieben: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es die Raucher jetzt nochmal richtig krachen lassen wollen. Nach dem Vorfall in der U-Bahn vor wenigen Tagen begegnen mir heute am Nachmittag zwei biertrinkende, rauchende Penner in der S8 und auf dem Heimweg in dem eiskalten Waggon der S1 zum Flughafen stank es penetrant nach kaltem Rauch. Übrigens eine ganz üble Mischung, kalte Luft und kalter Rauch. Sicher wollen uns die lieben, rücksichtsvollen Raucher nur daran erinnern, warum es zum Rauchverbot kommen musste.
sorry, aber nur weil sich ein paar wenige daneben benehmen gleich alle über einen Kamm zu scheren, find ich net ok
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 26 Dec 2007, 01:19 hat geschrieben: sorry, aber nur weil sich ein paar wenige daneben benehmen gleich alle über einen Kamm zu scheren, find ich net ok
"Daneben benehmen" ist bei einem Mordversuch sicher nicht die richtige Wortwahl. Ansonsten Zustimmung.
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 26 Dec 2007, 01:21 hat geschrieben: "Daneben benehmen" ist bei einem Mordversuch sicher nicht die richtige Wortwahl. Ansonsten Zustimmung.
da hast du recht. Das daneben benehmen hatte sich jetzt auch in erster Linie auf den Beitrag von nachtgedanke bezogen
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Beitrag von Hot Doc »

Auch wenn sich einige sicher auf den Schlips getreten fühlen wegen der Einfürhung des Rauchverbots und jetzt mit zusammengekniffenem Gesicht duch die Welt schmollen, sollte man dennoch so offene Augen bewahren, dass man den Sarkasmus und die Ironie zwischen den Zeilen von nachtgedanke finden kann... :P
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 26 Dec 2007, 11:34 hat geschrieben: Auch wenn sich einige sicher auf den Schlips getreten fühlen wegen der Einfürhung des Rauchverbots und jetzt mit zusammengekniffenem Gesicht duch die Welt schmollen, sollte man dennoch so offene Augen bewahren, dass man den Sarkasmus und die Ironie zwischen den Zeilen von nachtgedanke finden kann...  :P
Davon abgesehen ist das Rauchen in Münchner S-Bahnzügen für die These des Noch-mal-krachen-lassens ohnehin das falsche Beispiel, da dort seit dem 01.02.1973 Rauchverbot gilt. Für das Rauchen in Münchner U-Bahnzügen gilt Ähnliches, da war das Rauchen - wenn mich nicht alles täuscht - noch nie erlaubt.

Ich kann mir aber vorstellen, dass eine kleine Minderheit das Rauchen in Gaststätten einerseits jetzt noch so richtig auskostet (und den Rauch genüsslich Anderen ins Gesicht bläst) und andererseits die Gäste nächstes Jahr durch konsequente Missachtung des Rauchverbots provoziert. Wie gesagt, eine kleine Minderheit. Dennoch wird es den einen oder anderen Streit sicher geben.
andreas
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Beitrag von andreas »

nachtgedanke @ 26 Dec 2007, 00:24 hat geschrieben: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es die Raucher jetzt nochmal richtig krachen lassen wollen. Nach dem Vorfall in der U-Bahn vor wenigen Tagen begegnen mir heute am Nachmittag zwei biertrinkende, rauchende Penner in der S8 und auf dem Heimweg in dem eiskalten Waggon der S1 zum Flughafen stank es penetrant nach kaltem Rauch. Übrigens eine ganz üble Mischung, kalte Luft und kalter Rauch. Sicher wollen uns die lieben, rücksichtsvollen Raucher nur daran erinnern, warum es zum Rauchverbot kommen musste.
du hast ja selber schon wieder den grund - biertrinkend - wer mal besoffen ist, der denkt doch nicht mehr an irgendwelche rauchverbote (wie die wirte einen betrunkenen erklären sollen, daß dieser, wenn er sich im suff die kippe drinnen ansteckt doch bei minus 10 grad rausgehen soll.....)
andreas
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Beitrag von andreas »

TramPolin @ 26 Dec 2007, 01:21 hat geschrieben: "Daneben benehmen" ist bei einem Mordversuch sicher nicht die richtige Wortwahl. Ansonsten Zustimmung.
die 'ursache' für den mordversuch lag ja auch im alkohol, nicht in den zigaretten.

und ganz persönlich würd ich sowieso leute, die in der u-bahn rauchen nicht anreden - denn das machen nur besoffene oder asoziale....
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