»Das Auto macht uns total verrückt«

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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Hot Doc @ 9 Feb 2008, 19:19 hat geschrieben:Ich würde sofort mein Auto wieder abgeben, wenn es
1. der öffenliche Verkehr ein besseres Angebot hätte,
2. es mehr Geschäfte im fussläufigen Bereich gäbe
Ja, da stimme ich zu. Leider ist der öffentliche Nahverkehr häufig gerade in München keine Alternative.
Richtig lächerlich wird's, wenn ich abends zu Freunden will, und mit dem ÖPNV für die Relation Berg am Laim - Altperlach 40 Minuten einfach brauche (von Haustür zu Haustür inkl. Fußwegen, Umsteigen, Warten), mit dem Auto dagegen nur 12 Minuten. Oder wenn man für nen sonntäglichen Verwandtenbesuch von Berg am Laim ins westliche Ottobrunn 50 Minuten einfach mit dem ÖPNV braucht, und sich zudem noch nach einem nur im 40-Minuten-Takt verkehrenden Bus richten muß, während das ganze mit dem Auto in 20 Minuten erledigt ist und man zudem noch selbst entscheiden kann, wann man losfährt.
ÖPNV in München mag prima sein, wenn man in die Innenstadt will oder wenn Start- und Zielpunkt jeweils an der U-Bahn liegen. Ist man eher im Bereich außerhalb des Mittleren Rings unterwegs, auf Bus und Tram angewiesen, und noch dazu abends oder am Wochenende, hat das Auto im Prinzip immer einen erheblichen Zeitvorteil gegenüber dem ÖPNV. Teilweise braucht man (wie in meinem Beispiel Ottobrunn – Berg am Laim) für Hin- und Rückweg 1 Stunde 40 Minuten mit dem ÖPNV, aber nur 40 Minuten mit dem Auto.
TramPolin @ 10 Feb 2008, 15:18 hat geschrieben:Ich war zwar schon eine Zeit lang nicht mehr in der Messestadt, aber ich glaube, die Versorgung ist recht schlecht. Außer den Arcaden gibt es meines Wissens nicht viel oder gar nichts, sodass die Leute mit dem Auto zu den Arcaden oder zu einem Groß-Supermarkt/Discounter fahren, denn fußläufig ist das Gebiet soweit ich weiß unterversorgt.

Ich kann mich erinnern, dass die Leute in einem Artikel in einer Stadtteilzeitung (wortbeschönigend für "Werbeblatt") vor kurzem einen eigenen Discounter für die Messestadt gefordert haben.
Der Edeka in den Arcaden ist tatsächlich der einzige Supermarkt für die ganze Messestadt und wird es wohl vorerst auch bleiben. Das ist im Prinzip miserabel. Die Forderung nach einem Discounter kann ich gut verstehen. [ironie an]Vielleicht kann man ja nen Lidl direkt auf den Willy-Brandt-Platz klatschen, Platz ist genug und optisch kann man eh nix kaputtmachen.[/ironie aus].
TramPolin @ 10 Feb 2008, 20:15 hat geschrieben:Ein blauer Punkt auf dem Briefkasten signalisiert, ich will meine Stadtteilzeitung, aber keine Flugblätter vom Käse Müller, der diese Woche mal wieder Käsewochen hat. Frage: Gib ets diese Blaue-Punkt-Lösung eigentlich auch wo anders als im Münchner Osten?
Ich wohne seit 23 Jahren in Berg am Laim und kenne hier so einige Mehrfamilienhäuser von innen - die Blaue-Punkt-Lösung gibt es bei uns definitiv nicht.
TramPolin @ 10 Feb 2008, 20:15 hat geschrieben:Somit halte ich auch die beiden hier ausgetragenen Stadtteilzeitungen, in denen zumindest ab und zu ein klein wenig was Interessantes drin ist, speziell zum ÖPNV, über (Straßen-)Bauprojekte
Das "Hallo" ist überhaupt die einzige taugliche Quelle für örtliche Straßenbauprojekte oder allgemein Bauprojekte. Im München-Teil der SZ oder gar auf den Internetseiten der Stadt München findet man wenig bis gar nichts über Straßenbau, Fernwärmeleitungsbau, neue Wohngebäude, ÖPNV-Planungen etc. in Berg am Laim. Alle Infos zur Fernwärmeverlegung, zum Umbau des Bf. Berg am Laim, Bauplanungen und ähnlichem, ziehe ich mir aus dem "Hallo", weil es sonst einfach nirgends drinsteht. Teilweise kann das auch sehr lustig werden - einige Wochen lang war die Schlagzeile schlechthin eine in Berg am Laim geplante "Großdirnenpension" mit 45 (!) "Liebeszimmern", zum Kaputtlachen :lol: :P



Mal zur Diskussion um autofreie Städte bzw. Stadtteile, die in Deutschland ja doch immer scheitern (bestes Beispiel Messestadt, die ursprünglich völlig autofrei geplant war, was später verwässert wurde, wodurch sich die Anwohner heute mit viel zu engen Straßen und Besucher mit Parkplatzmangel herumärgern dürfen): darf ich mal Euren Blick über den großen Teich in die USA lenken, nach Manhattan. Hier haben 77% (!) der 727.000 Haushalte keinen eigenen Pkw (Stand aus dem Jahr 2000). Auf Gesamt-New York inkl. der anderen boroughs (Bronx, Brooklyn etc.) bezogen, haben immerhin noch 54% der Haushalte keinen eigenen Pkw (Quellen: *klick* sowie *klick*). Zum Vergleich: in München sind „nur“ 29% der Haushalte autofrei (Quelle: *klick*). Der Prozentanteil schwankt wie in New York je nach Stadtbezirk und ÖPNV-Dichte sehr stark, in der Maxvorstadt haben ca. 52% der Haushalte keinen Pkw, in Trudering-Riem dagegen nur ca. 11% keinen Pkw (aus der gleichen Quelle). Somit ist der „beste“ autofreie Wert Münchens immer noch schlechter als der Durchschnittswert New Yorks.

Der Modal Split für New York City (gesamt, nicht Manhattan alleine) sieht übrigens so aus:
54% ÖPNV (U-Bahn, Bus, Pendlerzüge)
31% Privat-Pkw oder Fahrgemeinschaft
Die restlichen 15% verteilen sich auf Fußgänger (8%), Taxis, Fahrrad und Fähre.
Quelle: *englisches Wiki*

Wenn Ihr also mal eine Art Utopia erleben wollt, in dem die Mehrheit der Menschen tatsächlich autofrei lebt, fahrt nach New York. Dass die Straßen voll sind mit Taxen, Linienbussen, Lieferwagen, Shuttles, Limousinen und Dienstfahrzeugen (Polizei, Müllabfuhr,...) ist eine andere Geschichte :P
Sausebahner_FFM
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Das behauptest du. Ich nicht.

Aber in der Tat, genauso ist es oft!
Netter Widerspruch! ;)
Viele der kompromisslos "überzeugten" Antiautomobilisten haben schlicht Angst davor und entwickeln aus ihrer Angst raus eine in vielen Fällen "vorgeschobene" prinzipielle Abneigung, darüber dürfte es dutzende Studien oder sowas geben.
Viele der kompromisslos überzeugten Automobilisten haben Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein, ihrem Imponiergehabe gegenüber dem weiblichen Geschlecht oder eben der Potenz, darüber dürfte es dutzende Studien geben - und wenn nicht, bestelle ich mir eben eine vom Gutachter meiner Wahl. :D

Mal im Ernst: Ich finde diese Betrachtungsweise reichlich einseitig und klischeehaft, genau das wollte ich mit meinem ersten Beitrag ausdrücken.
Ich für meinen Teil bin in einer autofreien Familie aufgewachsen und habe so von klein auf ein Leben ohne Auto und dessen Vorteile kennengelernt. Und nein, ich musste nicht verhungern, weil meine Eltern es nicht fünfmal pro Woche in den Supermarkt geschafft haben und bin auch nicht vom sozialen Leben abgeschnitten gewesen, weil dieses nur über die Autobahnabfahrt XY und die Bundesstraße 4711 erreichbar ist.
Mit 18 habe ich - dem Gruppenzwang meiner Mitschüler gehorchend <_< - meinen Führerschein gemacht und hatte als Fahrdienst-Zivi tagtäglich Gelegenheit zum Autofahren - vom Stadtverkehr bis zu Tempo 190 auf der linken Autobahnspur. Komischerweise habe ich während dieser Zeit nicht den von manchen hier erwähnten "Spaßfaktor" beim Autofahren kennengelernt, stattdessen fand ich das Gegurke durch Einbahnstraßen-Viertel, die Parkplatzsuche oder die Spurwechsel auf der Autobahn einfach nur nervig und war froh, wieder erholt im Zug oder auf meinem Fahrradsattel zu sitzen.
So war es für mich auch selbstverständlich, nach dem Auszug bei meinen Eltern eine Wohnung zu suchen, die in fußläufiger Entfernung zu meinem Arbeitsplatz und meinen Einkaufsmöglichkeiten liegt und eine gute ÖPNV-Anbindung hat.
Autofrei zu leben heißt für mich, mich nach Feierabend nicht noch mit dichtem Verkehr, Ampeln und Parkplätzen herumärgern zu müssen, mir keinen Kopf um TÜV, ASU, Winterreifen oder Spritpreise machen zu müssen und unter'm Strich eine Menge Geld zu sparen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Oliver-BergamLaim @ 10 Feb 2008, 20:43 hat geschrieben: Ich wohne seit 23 Jahren in Berg am Laim und kenne hier so einige Mehrfamilienhäuser von innen
Was an Deinem Namen ja unschwer erkennbar ist :)
Oliver-BergamLaim @ 10 Feb 2008, 20:43 hat geschrieben:die Blaue-Punkt-Lösung gibt es bei uns definitiv nicht.
Ich schätze mal, dass Dir die Lösung nur nicht bekannt ist, da HALLO das definitiv verwendet. Allerdings wird es auch nicht so groß propagiert, ab und zu steht es in der Zeitung drin, das ist aber wohl schon alles. Klebt bei mir der Punkt auf dem Briefkasten, kriege ich die HALLO, aber auch den Südkostkurier. Allerdings ist dieser blaue Punkt nicht einmal zu allen Zeitungsausträgern vorgedrungen, so dass es da Probleme gibt. Wenn kein HALLO kommt, hole ich ihn mir halt dann im Supermarkt, ab und zu steht ja wirklich was drin. Dass unmittelbar vor meinem Haus ein Pflegeheim hingepflastert wird, habe ich auch als Erstes durch den Südkostkurier und HALLO erfahren...

Bei Straßenprojekten und den berüchtigtem Bezirksausschussanfragen, bei denen gelegentlich Themen wie eine gewünschte Verlängerung der Rotlichtphase von wenigen Sekunden gefordert wird, damit der kleine Fritz sicher über den Überweg kommt, sind HALLO und Co auch unschlagbar. Auch so Nachbarschaftsdienste wie die jüngst hier diskutierte vorgeschlagene Umbenennung der Station "Neuperlach Süd" in "Unterbiberg" (damit jeder weiß, dass diese in Unterbiberg liegt, dabei stimmt es gar nicht!) wurde als Erstes in den Stadtteilzeitungen erwähnt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 19:56 hat geschrieben: Ich sehe auch kein Problem. Wer nimmt ihnen denn das Recht so zu wohnen, wie sie wollen? Warum ziehen diese hunderttausende von Leuten nicht z.B. nach Freiburg? Dann dürfte die Stadt München schon was merken und vielleicht reagiert sie dann ja auch... Wer ein Problem hat, hat halt einfach da nicht hinzuziehen. Oder wie war das? ;)
Leider hat man in München keine Alternative - hier sind 100% der Wohnungen autogerecht angebunden. Wenn ich die Wahlfreiheit hätte, würde ich sofort in eine solche Siedlung ziehen. Nur habe ich leider nicht genug Geld um mal eben ein Stadtviertel nach diesen Grundsätzen zu kaufen und zu bebauen - und ich fürchte das gäbe auch erhebliche Probleme mit der Verwaltung, schon der Versuch in Riem hatte massive Probleme.
Aber in der Tat, genauso ist es oft! Viele der kompromisslos "überzeugten" Antiautomobilisten haben schlicht Angst davor und entwickeln aus ihrer Angst raus eine in vielen Fällen "vorgeschobene" prinzipielle Abneigung, darüber dürfte es dutzende Studien oder sowas geben.
Wenn ich keine Lust auf Lärm, Abgase, hässliche Straßen und Bewegungseinschränkungen habe, hab ich also Angst vorm Autofahren....tolles Argument, ich bin absolut überzeugt. Lasst uns Highways bauen!
Autobahn @ 10 Feb 2008, 17:51 hat geschrieben:Das Problem liegt darin, dass viele, die jetzt lauthals gegen das Auto wettern, bereits vor Einzug von den dortigen Verhältnissen wussten. Da kann ich auch in eine Disco gehen und verlangen, die Musik abzustellen.
Vielleicht hat nicht jeder die Möglichkeit den Wohnort frei zu wählen? Vielleicht hat ja nicht jeder das Geld für ein Einfamilienhaus in Grünwald, Obermenzing o.ä.?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 19:56 hat geschrieben:Wenn ich allerdings das Zeug hier teilweise lese, werde ich darauf genauso unsachlich antworten dürfen.
Meinetwegen darfst Du, klar. Aber es wirkt auf mich absurd, wenn Du einerseits den Fanatismus und die Unsachlichkeit der Diskussion beklagst, aber andererseits Argumente genau dieser Art für Dich reklamierst. (Dass ich den Gedankengang "Ich mach das [nur], weil der das ja auch macht..." eh nicht nachvollziehen kann, will ich gar nicht weiter ausführen.)

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 19:56 hat geschrieben:
Ich kann's nur bei ruhiger Fahrt (Autobahn mit wenig Verkehr). Und ich kenne niemanden, der regelmäßig während Autofahrten liest, während mir das unter Bahnnutzern doch eine übliche Beschäftigung zu sein scheint...
Reichlich subjektive Betrachtung, oder?
Zweifellos. Ich kann man aber wie gesagt nicht vorstellen, dass es viele Leser unter Auto(-mit-)fahrern gibt.

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 19:56 hat geschrieben:Viele der kompromisslos "überzeugten" Antiautomobilisten haben schlicht Angst davor und entwickeln aus ihrer Angst raus eine in vielen Fällen "vorgeschobene" prinzipielle Abneigung, darüber dürfte es dutzende Studien oder sowas geben.
Wo?
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Beitrag von Rohrbacher »

Hier haben 77% (!) der 727.000 Haushalte keinen eigenen Pkw (Stand aus dem Jahr 2000).
Bedeutet "haben" besitzen oder zur Verfügung haben (egal welche Form)? Wie gesagt, es gibt Firmen- und Leasingfahrzeuge, je nachdem wie das gemeint ist, wäre das Ergebnis z.B. in meiner Straße warscheinlich ziemlich unterschiedlich. :rolleyes:
Netter Widerspruch!  ;)
Nö, kein Widerspruch.
Viele der kompromisslos überzeugten Automobilisten haben Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein
Dem stimme ich voll zu. Ich kenne nur persönlich keinen "kompromisslos überzeugten Automobilisten", zumindest keinen, der versucht seine Meinung anderen aufzutischen. Kennen heißt nicht, dass es keine geben kann, für die, die sowas nicht begreifen.
Mal im Ernst: Ich finde diese Betrachtungsweise reichlich einseitig und klischeehaft, genau das wollte ich mit meinem ersten Beitrag ausdrücken.
Hier dürfte nach meiner Zustimmung kein Aber oder ähnliches folgen. ;)
So war es für mich auch selbstverständlich, nach dem Auszug bei meinen Eltern eine Wohnung zu suchen, die in fußläufiger Entfernung zu meinem Arbeitsplatz und meinen Einkaufsmöglichkeiten liegt und eine gute ÖPNV-Anbindung hat.
Autofrei zu leben heißt für mich, mich nach Feierabend nicht noch mit dichtem Verkehr, Ampeln und Parkplätzen herumärgern zu müssen, mir keinen Kopf um TÜV, ASU, Winterreifen oder Spritpreise machen zu müssen und unter'm Strich eine Menge Geld zu sparen.
Das ist auch wunderbar so. Für dich. Aber schon für mich, ginge das Modell nicht auf. Ich will nämlich einfach schonmal nicht in einer Stadt eingepfercht werden, egal ob da Autos oder Trambahnen durch die Straßen fahren und habe zudem noch Familie/Verwandschaft, die sich nicht so einfach umpflanzen lässt. Und in meinem Fall würde der Verzicht auf ein Auto daher auch keinen (Geld-)Vorteil bringen. Und das macht einen Eisenbahnfan mit der Zeit auch so besonders sauer.
Ach - Problem mit Fahrprüfung und MPU als einzigen möglichen Grund für eine eher autoablehnende Haltung zu unterstellen ist ok
Wenn du das so interprätierst... ja.
aber wenn man mal auf die Unfallrealität verweist, dann ist es ein Totschlagargument? Toll.
Forenuser sind grausam. Natürlich ist das ein Totschlagargument! Sollen wir keine Haushalte mehr führen, weil dabei so viele Menschen jedes Jahr unfreiwillig getötet werden, wie bei sonst nix?
Und der Vergleich mit Verbrechen auf dem Schulweg passt schon mengenmäßig überhaupt nicht.
Ja eben. Weil die Eltern so vorausschauend denken...
Risiken kann man zumindest in Maßen rational abschätzen. Wenn man das nicht will, wird es eben emontional zugepudert. So einfach ist die Welt.
Emotional zupudern... sehr schöne Formulierung. Das muss ich mir merken.
Aber ganz klar: Schulwege sind gefährlich. Und die größte Gefahr für Schulkinder sind ...
Ja, klar. Wenn die Kinder auf Straßen gehen (Straße ist kein Synonym für Fahrbahn), können sie kaum von Schiffen, Flugzeugen oder Zügen gefährdet werden, oder? Wenn unsere Kinder nur noch auf und neben Bahntrassen unterwegs sind, leben sie sicherer... Otto Waalkes meinte mal zum Thema Aberglaube, seit er 'ne Christophorus-Plakette an der Orgel hat, sei er noch nie mit 'ner anderen Orgel zusammengestoßen... :rolleyes:
elba

Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 21:31 hat geschrieben:
Forenuser sind grausam. Natürlich ist das ein Totschlagargument! Sollen wir keine Haushalte mehr führen, weil dabei so viele Menschen jedes Jahr unfreiwillig getötet werden, wie bei sonst nix?
Außer extremistischen Argumenten fällt dir nichts ein? Wenn man gesunde Kritik mit Unfallzahlen begründet, kommt "sollen wir keine Haushalt mehr führen" ... Gibt es nichts außer schwarz und weiß?

Ich glaube du hast dich da so reingesteigert, daß eine sinnvolle Diskussion mit dir nicht möglich ist.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 21:31 hat geschrieben:Bedeutet "haben" besitzen oder zur Verfügung haben (egal welche Form)? Wie gesagt, es gibt Firmen- und Leasingfahrzeuge, je nachdem wie das gemeint ist, wäre das Ergebnis z.B. in meiner Straße warscheinlich ziemlich unterschiedlich. :rolleyes:
Oliver hat die Quelle ja dankenswerterweise angegeben und da steht:
These data show the number of households with a specified number of passenger cars, vans, and pickup or panel trucks of one-ton capacity or less kept at home and available for the use of household members. Vehicles rented or leased for one month or more, company vehicles, and police and government vehicles are included if kept at home and used for nonbusiness purposes. Dismantled or immobile vehicles are excluded. Vehicles kept at home but used only for business purposes also are excluded.

Ich kenne nur persönlich keinen "kompromisslos überzeugten Automobilisten", zumindest keinen, der versucht seine Meinung anderen aufzutischen.
Wo sind denn umgekehrt diese vielen "kompromisslos überzeugten Anti-Automobilisten", die Dich missionieren? Du erweckst den Eindruck, als sei dies so häufig der Fall?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Mir lag es fern, die Finanzierung von Medien durch Werbung infrage zu stellen
Nein nein, sorry. Ich meinte halt nur, dass Werbung das Konzept dieser Blättchen ist. Waschen, aber ohne Naßmachen... so meinte ich das. Ich fühlte mich in keiner Weise angegriffen. :)
Wo?
Ich bin kein Psychologie- bzw. Verkehrs-Prof. In Autozeitschriften und Fernsehsendungen werden diese von Zeit zu Zeit erwähnt und in meinem Fahrschulunterricht wurde es auch mal angeschnitten, viele Unfälle sollen wohl mit den Ängsten davor sogar direkt zusammenzuhängen und deswegen müsse man diese möglichst verlieren, um unverkrampft und angstfrei und damit sicherer fahren zu können. Tante Google findet sicher was...
Meinetwegen darfst Du, klar. Aber es wirkt auf mich absurd, wenn Du einerseits den Fanatismus und die Unsachlichkeit der Diskussion beklagst, aber andererseits Argumente genau dieser Art für Dich reklamierst.
Absurd... ja, das ist es. Schau, du hast es erfasst, ohne dass ich es schreiben musste.
Vielleicht hat nicht jeder die Möglichkeit den Wohnort frei zu wählen? Vielleicht hat ja nicht jeder das Geld für ein Einfamilienhaus in Grünwald, Obermenzing o.ä.?
Ich kann nicht meinen Nachbarn zwingen, sein Haus abzureißen, dass ich besser zur Bahn rübersehe. Wenn die Leute autofrei leben wollen, tun sie es für sich. Wenn du autofrei leben willst, sodass andere auch mitmachen, musst du genug deiner Nachbarn überzeugen oder eben halt in so eine Siedlung umziehen. Aber "ich will" hat auch bei Kindern noch selten funktioniert.
Wenn ich keine Lust auf Lärm, Abgase, hässliche Straßen und Bewegungseinschränkungen habe, hab ich also Angst vorm Autofahren....tolles Argument, ich bin absolut überzeugt. Lasst uns Highways bauen!
Argument? Wo? Ich sagte, es gibt viele. Mehr nicht. Straßen- und Abgasfrei geht in München nicht. Über die Hälfte der Abgase stammen mit Sicherheit schonmal nicht vom Autoverkehr. Und zum Anliefern, Retten und Gehen braucht's auch Straßen. Sicher, die wären nicht so dimensoniert wie jetzt oft. Bewegungseinschränkungen hast du wie gesagt an jeder Bahnlinie und an jedem Grundstückszaun, ganz weg wären die auch nicht.

Aber ansonsten, du darfst gerne auf's Land ziehen. Eine Stadt mit 100% der Eigenschaften des Landlebens gibt es nicht. Mit den Kosten kannst du auch nicht ankommen, es ist im Umland überall billiger als in München und es gibt selbst in kleinen Orten mittlerweile Wohnungen aller Größen. Sicher, nicht in der Zahl wie in München und das Landleben hat auch Nachteile, aber an deinen Idealvorstellungen wär's deutlich näher als man es in jeder noch so schön geplanten Stadtsiedlung (zumindest in München) erreichen können wird. Ich kann hier mitten auf einer nicht autofreien Straße stehen und mich unterhalten, stinken tut's nur wenn alle gleichzeitig ihre Holzöfen heizen oder (je nachdem ob man's mag) wenn die Hopfenernte eingefahren wird. Die Abgase der paar Autos kann man verkraften. Regelmäßigen Lärm hab' ich persönlich nur durch die Eisenbahn oder wenn bei Sturm das Blech am Schornstein scheppert. Es gibt sogar Vögel, die zwitschern und Kinder/Jugendliche, die sich hin und wieder nicht geräuschneutral auf der Straße (Straße hier gleich Fahrbahn) tummeln und dort rumstehen oder spielen. Wenn man kein Problem hat, dass dann doch hin und wieder ein Auto (z.B. die Mama dieses Kindes) durchfahren will, ideal. Nein, es ist offiziell keine Spielstraße.

Die Frage, warum so viele Leute (vor allem mit Kindern oder deren Planung) auf's Land gezogen sind, wurde leider immer noch nicht beantwortet... ;)
Oliver hat die Quelle ja dankenswerterweise angegeben
Sorry, hab' ich überlesen.
Wo sind denn umgekehrt diese vielen "kompromisslos überzeugten Anti-Automobilisten", die Dich missionieren? Du erweckst den Eindruck, als sei dies so häufig der Fall?
Ja doch durchaus. Sehr oft wenn ich mit bestimmten Leuten darüber philosophiere, ich glaube nicht dass ich mir das seit Jahren an verschiedenen Orten immer nur einbilde.
Gibt es nichts außer schwarz und weiß?
Als Grafiker weiß ich die Antwort. Verraten will ich aber noch nichts, denn darauf beruht der ganze Aufstand. :rolleyes:
Ich glaube du hast dich da so reingesteigert, daß eine sinnvolle Diskussion mit dir nicht möglich ist.
Aha. Bin ich hier der, der hier die absolut kompromisslosen Meinungen vertritt oder bin ich nur das am meisten diesen Glauben störende Element in einer Reihe alleinstehender Stadtmenschen, die meinen alle anderen, die nicht so denken, wären verrückt nach Autos? Und du redest von sinnvoller Diskussion? Aber ich stimme dir zu, eine sinnvolle Diskussion war zu dem Thema eh noch nie möglich, denn eine Meinung, die Autos im Weltbild vorsieht, kann nicht ganz richtig sein. Okay, jetzt hab' ich die Lösung verraten. Mist.
elba

Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 22:22 hat geschrieben:
Aha. Bin ich hier der, der hier die absolut kompromisslosen Meinungen vertritt oder bin ich nur das am meisten diesen Glauben störende Element in einer Reihe alleinstehender Stadtmenschen, die meinen alle anderen, die nicht so denken, wären verrückt nach Autos? Und du redest von sinnvoller Diskussion? Aber ich stimme dir zu, eine sinnvolle Diskussion war zu dem Thema eh noch nie möglich, denn eine Meinung, die Autos im Weltbild vorsieht, kann nicht ganz richtig sein. Okay, jetzt hab' ich die Lösung verraten. Mist.
Machen wir es doch ganz einfach: Sage mir konkret, welches Weltbild du mir unterstellst und belege es anhand dieser Diskussion. Dabei erwarte ich allerdings, daß du nicht nur das rauspickst, was auf deine Thesen passt, sondern dich mal um eine Gesamtwürdigung zumindest bemühst. Deine Unterstellungen weiten sich nämlich allmählich zu Hetze aus - daran daß die Diskussion so abgeglitten ist, hast du schon einen gehörigen Anteil.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

@Rohrbacher:
Ich hab mir jetzt nochmal deine letzten Beiträge durchgelesen und muss mich wundern!
Eigentlich war es immer eine Freude mit dir zu diskutieren auch wenn man mal gegenteiliger Meinung war. Auch sind deine Beiträge meistens eine Bereicherung eines Themas.
Jetzt bist du wohl mal an einem wunden Punkt getroffen worden!!?!!
So viel unreflektierte gequirlte Kacke wie auf den letzten Seiten bekommt ja sonst nicht einmal Lazarus hin. ;)
schuldigung dafür, aber nur so kann ich deutlich machen, wie erstaunt und enttäuscht ich bin.

Keiner redet hier davon, dass alle Autos von heut auf jetzt verschwinden sollen. Oder dass man andere dazu zwingen sollte ihr Auto abzugeben.

Es geht schlicht und einfach darum, dass es durchaus möglich wäre mit etwas weniger (teilweise auch ohne) Auto zu leben, wenn man das von Anfang an anders angehen würde, wenn der Staat Bedürfnisse anders Gewichten würde und die Voraussetzungen dafür schaffen würde.
Das würde in sehr vielen Fällen (gerade in Großstädten) sehr gut funktionieren und würde meines Erachtens unterm Strich sowohl günstiger als auch lebenswerter sein.

Ich würde mich auch heftigst wehren, wenn man mir mein Auto wegnehmen würde, aber das hat hier keiner verlangt (obwohl das hier unterschwellig suggeriert wird). Gerne würde ich aber auf mein Auto verzichten können, wenn die Voraussetzungen dafür besser wären und mir dann wenn ich es wirklich brauche eines ausleihen.
Und dafür werde ich arbeiten und kämpfen - und nicht nur "ich will aber!" schreien.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Nur für die Statistik, ganz klar: Schreib' auf, ich bin schuld. Voll und ganz. Außerdem bin ich ein impotenter Raser. Kann ich mit leben. Ach was, hier, nimm' ne Blanko-Unterschrift. *elba 'nen Zettel mit 'ner Blanko-Unterschrift geb*

Was denn für Unterstellungen? "elba hat mein Joghurt gegessen!" Das ist eine Unterstellung. Fakten und Argumente in denen man sich vielleicht irgendwie wiedererkennt oder die einem nicht passen, sind keine Unterstellungen. Aber Spiegel können grausam sein, wenn man reinschauen muss. Die Diskussion ist deshalb "abgeglitten", weil ich nicht der Meinung vieler anderer Teilnehmer bin, die mit ihrer Einstellung recht rustikal umgehen. Panzern kann man freilich nicht mit Wattebällchen begegnen.

Die "Hetze" ist die dreisteste Unterstellung seit langem, ich werde jetzt drei Nächte lang nicht schlafen können. Dass sie von dir kommt, wundert mich zwar, stört mich aber nicht. Im Gegenteil, wenn ich nach meinen Beiträgen sogar üblicherweise besonnen reagierende Leute wie dich ohne Not zu solchen Äußerungen bewege (statt dass Argumente widerlegt werden), halte ich das Märchen vom autofreien Leben als das perfekte Ideal (für alle) für sachlich widerlegt. Punkt. Damit wär' ich jetzt formal fertig.

PS: Für alle, die neben "Hetze" auch auf Diskussionen mit Einheitsmeinung stehen, die zwei Mitgliedsanträge für die CSU sind immer noch herrenlos, wundert mich eigentlich...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es geht schlicht und einfach darum, dass es durchaus möglich wäre mit etwas weniger (teilweise auch ohne) Auto zu leben, wenn man das von Anfang an anders angehen würde, wenn der Staat Bedürfnisse anders Gewichten würde und die Voraussetzungen dafür schaffen würde.
Das dachte ich auch mal.
Lies dir die anderen Beiträge nochmal durch, auch in den anderen Themen, das ist ja eigentlich nur 'ne Fortsetzung eines jahrelangen Streitpunkts.

Sorry, wenn ich dem Erwartungsdruck an meine Beiträge nicht standhalte. Aussagen wie "in der Stadt gibt's eigentlich keinen Grund ein Auto zu haben" sind recht eindeutig und dass der Autoverkehr an allem Schuld ist, z.B. dass Städte wie Ingolstadt deshalb (!) keine so hohe Wohnqualität wie Freiburg haben liest man auch. Mit Verlaub, solche Scheiße kann man nicht ungequirlt liegenlassen. Die Müllverbrennung, die Ölraffinerien, die Industrie und einiges andere verschwindet deswegen als Qualitätsminderung noch lange nicht. Aber typisch dieses Forum wird auf sowas stillschweigend nie eingegangen, warum nur? Die Frage, warum Menschen, die Lärm, Dreck und Abgase der Stadt satt haben auf's Land ziehen, wird auch seitenlang nicht beantwortet. Warum? Paradoxerweise kann man da nicht oder kaum auf's Auto verzichten. Ist also das Auto überhaupt das Urproblem? Und der unterschwellige Denkanstoß, dass das Prinzip der Stadt vielleicht das einzige große Problem iund vielleicht gar nicht die ultimative Daseinsform ist, weil zu viele Menschen und damit zu viele Autos auf begrenztem Raum sich gegenseitig das Leben schwermachen, wurde auch nicht angenommen. Schade eigentlich.

Es geht nicht um mich. Ich hab' kein Auto, sowas wie familieninternes Carsharing mach' ich schon lange, sonst hätten wir 'ne Mühle mehr, wären dann drei. Dass ich mich lokal für ÖPNV einsetze, wo's sonst praktisch keiner tut, weil die Erfolgsaussichten so lala sind, erwähne ich hier in diesem Thema jetzt mal nicht, es muss mal eins geben, wo es nicht erwähnt wird. Dass der Thementitel den Inhalt aber ausnahmsweise voll auf den Punkt bringt, zwar etwas anders als gedacht, ist aber mal positiv anzumerken! :lol:

Aber ihr dürft natürlich gerne ohne mich weiterdiskutieren, wenn ihr meint, das wäre besser. Nur müsst ihr das dann halt auch tun, einigen scheint es aber ganz gelegen zu kommen, wenn man so gewisse Fragen unter den Tisch kehren kann. Siehe oben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Südostbayer @ 10 Feb 2008, 18:34 hat geschrieben:Du hältst die Tendenz zu zunehmenden Entfernungen zwischen Wohn- und Arbeitsplatz, und die Tatsache, dass das auch noch staatlich subventioniert wird, also für sinnvoll und gut?
Berlin. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat am 23.07.2003 mit einer Grundsatzentscheidung öffentliche Zuschüsse an Unternehmen für einen ansonsten defizitären Nah- und Regionalverkehr unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt. Bei solchen Zuschüssen handle es sich nicht um Beihilfen im Sinne des EU-Rechtes, weil sie den bezuschußten Unternehmen keinen Vorteil verschaffen, sondern lediglich einen Ausgleich für die Übernahme gemeinwirtschaftlicher Leistungen darstellen.

Vollständiger Artikel hier:
http://www.kommunale-info.de/index.html?/i...fothek/1759.asp

Kein Autofahrer erhält derartige Zuschüsse.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
elba

Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 23:15 hat geschrieben: Nur für die Statistik, ganz klar: Schreib' auf, ich bin schuld. Voll und ganz. Außerdem bin ich ein impotenter Raser. Kann ich mit leben. Ach was, hier, nimm' ne Blanko-Unterschrift. *elba 'nen Zettel mit 'ner Blanko-Unterschrift geb*

Was denn für Unterstellungen? "elba hat mein Joghurt gegessen!" Das ist eine Unterstellung. Fakten und Argumente in denen man sich vielleicht irgendwie wiedererkennt oder die einem nicht passen, sind keine Unterstellungen. Aber Spiegel können grausam sein, wenn man reinschauen muss. Die Diskussion ist deshalb "abgeglitten", weil ich nicht der Meinung vieler anderer Teilnehmer bin, die mit ihrer Einstellung recht rustikal umgehen. Panzern kann man freilich nicht mit Wattebällchen begegnen.

Die "Hetze" ist die dreisteste Unterstellung seit langem, ich werde jetzt drei Nächte lang nicht schlafen können. Dass sie von dir kommt, wundert mich zwar, stört mich aber nicht. Im Gegenteil, wenn ich nach meinen Beiträgen sogar üblicherweise besonnen reagierende Leute wie dich ohne Not zu solchen Äußerungen bewege (statt dass Argumente widerlegt werden), halte ich das Märchen vom autofreien Leben als das perfekte Ideal (für alle) für sachlich widerlegt. Punkt. Damit wär' ich jetzt formal fertig.

PS: Für alle, die neben "Hetze" auch auf Diskussionen mit Einheitsmeinung stehen, die zwei Mitgliedsanträge für die CSU sind immer noch herrenlos, wundert mich eigentlich...
Sorry, dass der ideologische Unterbau angekratzt wurde, den du irgendwie zu brauchen scheinst, um dein Autofahren ohne schlechtes Gewissen abwickeln zu können. Ich bemühe mich eigentlich, Autos auch ohne solchen Unterbau zu bewegen. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich die Augen vor den damit verbundenen Nachteilen verschließe. Und dass ich auf Unfallzahlen verweise halte ich einfach für notwendig. Das sind nämlich viel deutlichere Fakten als irgendwelche nebulösen Klimaeinwirkungen, oder Diskussionen um Urbanität, bei denen wir uns sowieso nicht einigen werden (geschweige denn, dass ich mir sicher wäre, was da der richtige Weg ist). Und genauso ist es für richtig, dass ich auf diesen dümmlichen Vergleich mit Führerscheinprüfung und MPU angemessen hart reagiert habe. Würde ich immer wieder so tun. Irgendwo hat der Spaß ein Ende.

Ich kann dir nur raten: druck dir mal meine Aussagen in dieser Diskussion aus und leg mal deine daneben und versuche einfach mal zu vergleichen.
elba

Beitrag von elba »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 23:49 hat geschrieben: Und der unterschwellige Denkanstoß, dass das Prinzip der Stadt vielleicht das einzige große Problem iund vielleicht gar nicht die ultimative Daseinsform ist, weil zu viele Menschen und damit zu viele Autos auf begrenztem Raum sich gegenseitig das Leben schwermachen, wurde auch nicht angenommen. Schade eigentlich.
Und das Prinzip "Siedlungsbrei" ist so viel besser? Verteil doch mal all die Leute die in Großstädten wohnen per Eigenheimsiedlung aufs Land. Das geht vielleicht noch in Nordostdeutschland. Aber selbst in Bayern gibt es schon Gebiete mit reichlich Zersiedlung, und in NRW wird das total scheitern. Soviel zum Prinzip Stadt.

Edmund
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Beitrag von Rohrbacher »

Und das Prinzip "Siedlungsbrei" ist so viel besser?
Ah! Doch, da war ein Eingang. Erkläre mir "Siedlungsbrei" und was daran warum schlecht sein soll? Die Zeiten in denen man Stadtmauern brauchte, sind ja vorbei. Es spricht übrigens keiner von Eigenheimen, selbst in Rohrbach gibt's mehr als nur ein Mehrfamilienhaus, wo bis zu 10 Wohnungen unter einem Dach sind. Riesengroße Wohnbatterien halte ich aber für völlig unmenschlich, bei Hühnern hat man sowas zu Recht verboten!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 10:44 hat geschrieben: Ah! Doch, da war ein Eingang. Erkläre mir "Siedlungsbrei" und was daran warum schlecht sein soll?
Schau Dir die USA an, mit vielleicht den Ausnahmen der historisch gewachsenen Küstenstädte hast Du da viele perfekt abschreckende Beispiele, wenn Millionen ein Einzelheim brauchen. Der entstehende Siedlungsbrei ist weder schön noch bringt er was ausser Shoppingmalls die noch weiter draussen sind und einen Rekord CO2 Ausstoss hervor, nein danke. Dann lieber wie die Hühner.
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Beitrag von Rohrbacher »

Der entstehende Siedlungsbrei ist weder schön noch bringt er was ausser Shoppingmalls die noch weiter draussen sind
"Draußen" gäb' es dann ja nicht. Warum sollte der CO2-Ausstoß steigen? Aber ich will eigentlich gar nicht weiterdiskutieren, wenn schon wieder der nicht mit Technik oder Umwelt verbundene Passus "Einzelheim brauchen" fällt, sonst sind wir wieder da, wo die Schüler sind, wenn's um die Bewertung von Markenklamotten geht und wo ich sage "ich hasse dieses Land!"...

Um Millionen von Eigenheime ging's übrigens gar nicht in erster Linie, weil die, die sich die leisten können und wollen, haben sie eh meistens jetzt schon. Bevor ich in die USA schau', schau' doch bitte in den letzten Beitrag, bevor's wieder kompliziert wird...
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Total :offtopic:
Ich finds schon, wie hier grade diskutiert wird - insbesondere Rohrbacher und elba streiten hier auf sehr hohem Niveau! Weiter so, Jungs! :) So sollte das Forum sein! :)

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 11 Feb 2008, 08:29 hat geschrieben: Kein Autofahrer erhält derartige Zuschüsse.
Doch - in Form von kostenlosen STraßen, kostenloser Polizei etc. z.B.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 11 Feb 2008, 12:42 hat geschrieben: in Form von kostenlosen [...]
Vergiß' bitte nicht die Kfz-Steuer oder die unzähligen Steuern, die aufm Kraftstoff liegen. Ganz kostenlos ist all das also nicht. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 10 Feb 2008, 22:22 hat geschrieben:Ich bin kein Psychologie- bzw. Verkehrs-Prof. In Autozeitschriften und Fernsehsendungen werden diese von Zeit zu Zeit erwähnt und in meinem Fahrschulunterricht wurde es auch mal angeschnitten, viele Unfälle sollen wohl mit den Ängsten davor sogar direkt zusammenzuhängen und deswegen müsse man diese möglichst verlieren, um unverkrampft und angstfrei und damit sicherer fahren zu können. Tante Google findet sicher was...
Nachdem das Argument, Angst sei für viele der Grund für den Verzicht auf Pkw-Nutzung, von Dir kam, erwarte ich eigentlich auch die Begründung von Dir und nicht die Aufforderung, ich solle doch selbst bei Google suchen.

Autobahn @ 11 Feb 2008, 08:29 hat geschrieben:
Südostbayer @ 10 Feb 2008, 18:34 hat geschrieben:Du hältst die Tendenz zu zunehmenden Entfernungen zwischen Wohn- und Arbeitsplatz, und die Tatsache, dass das auch noch staatlich subventioniert wird, also für sinnvoll und gut?
Berlin. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat am 23.07.2003 mit einer Grundsatzentscheidung öffentliche Zuschüsse an Unternehmen für einen ansonsten defizitären Nah- und Regionalverkehr unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt. Bei solchen Zuschüssen handle es sich nicht um Beihilfen im Sinne des EU-Rechtes, weil sie den bezuschußten Unternehmen keinen Vorteil verschaffen, sondern lediglich einen Ausgleich für die Übernahme gemeinwirtschaftlicher Leistungen darstellen.

Vollständiger Artikel hier:
http://www.kommunale-info.de/index.html?/i...fothek/1759.asp

Kein Autofahrer erhält derartige Zuschüsse.
Abgesehen davon, dass ich mich auch als Autofahrer über eine ganze Reihe von zumindest indirekten staatlichen Zuwendungen freuen kann, ging's mir bei meiner Aussage gar nicht um "Auto vs. nicht-Auto".

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 10:44 hat geschrieben:Ah! Doch, da war ein Eingang. Erkläre mir "Siedlungsbrei"
Vielleicht Suburbanisierung und Zersiedlung?

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 10:44 hat geschrieben:und was daran warum schlecht sein soll?
Verkehrszuwachs mit all seinen negativen Auswirkungen, Flächenbedarf und - um den Zirkelschluss zum Ursprungsthema zu vollziehen - in den meisten Fällen eine absolute Festlegung auf das Auto als das einzig sinnvolle (Grund-)Verkehrsmittel.

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 10:44 hat geschrieben:Stadtmauern (...) Wohnbatterien (...) bei Hühnern hat man sowas zu Recht verboten!
Warum gleich von einem Extrem ins andere? Ich nehme nicht an, dass hier jemand diese Punkte ernsthaft vertritt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Nachdem das Argument, Angst sei für viele der Grund für den Verzicht auf Pkw-Nutzung, von Dir kam, erwarte ich eigentlich auch die Begründung von Dir und nicht die Aufforderung, ich solle doch selbst bei Google suchen.
Wie gesagt, was hier von mir erwartet wird, ist mir und der Tatsache eigentlich ziemlich wurscht. :lol:
Begründet hab' ich's übrigens selber schon.
Vielleicht Suburbanisierung und Zersiedlung?
Wer redet von unkontrolliert? Ansonsten weiß ich gar nicht, warum sich die Städter dann über die Probleme in den Städten eigentlich aufregen...
Verkehrszuwachs mit all seinen negativen Auswirkungen, Flächenbedarf und - um den Zirkelschluss zum Ursprungsthema zu vollziehen - in den meisten Fällen eine absolute Festlegung auf das Auto als das einzig sinnvolle (Grund-)Verkehrsmittel.
Es spricht niemand von Dörfern... Und das Auto als einzig sinnvolles Grundverkehrsmittel haben wir außerhalb von München und vielleicht noch Nürnberg real praktisch überall in Bayern, seid's doch einfach mal realistisch. Nachdem's in der allgemeinen Hetze hier gegen mich, scheinbar noch keiner verstanden hat: Was ist denn ein verbreitetes Argument gegen Bahnen wie den Wolnzach-Express oder entsprechende sinnvolle Buslinien im Stundentakt? Genau, die Anwohnerzahl für sowas ist grenzwertig gering. Was tun? Man lässt die Orte auf zum Beispiel 10000 bis 20000 Einwohner wachsen, schon haben wir auch in bestehenden (!) "ländlichen" Regionen die Möglichkeit sinnvollen öffentlichen Verkehr anzubieten (wie der Stadtbus in PAF) und durch Ansiedlung bestimmter Infrastrukturen vor Ort (z.B. auch Arbeitsplätze) die Zahl der Pendler z.B. nach München zu reduzieren. Auffallen tun die der Millionenstadt München kaum, dennoch würde man den Verkehr meiner Meinung nach deutlich entlasten, sowohl hier als auch in München! Auch so schafft man kürzere Wege. Kurze Wege müssen ja nicht für alle Leute immer zwangsläufig die selben sein. Ich denke auch nicht, dass man z.B. in einem theoretischen Mittelzentrum "Rohrbach-Wolnzach" Stadttunnel buddeln und den Boden an allen Orten mit Bauten und Verkehrswegen versiegeln müsste, mit allen Folgen für die Umwelt. Zu viele zu kleine Orte sind nicht sinnvoll, das andere Extrem der meiner Ansicht im Grunde unwürdige Menschenhaufen Großstadt trotz anderslautender Behauptungen erst recht nicht.
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Beitrag von Hot Doc »

Rohrbacher @ 11 Feb 2008, 16:22 hat geschrieben: ...das Auto als einzig sinnvolles Grundverkehrsmittel haben wir außerhalb von München und vielleicht noch Nürnberg real praktisch überall in Bayern, seid's doch einfach mal realistisch.
Richtig, im Moment ist das so! Aber mein Ziel wäre, das sich das 1. zumindest in München und Nürnberg und vielleicht noch in Ingolstadt, Würzburg, Rosenheim und Augsburg ändert und 2. besser auch "auf dem Land" das Auto an Stellenwert verliert.
Nachdem's in der allgemeinen Hetze hier gegen mich, scheinbar noch keiner verstanden hat: Was ist denn ein verbreitetes Argument gegen Bahnen wie den Wolnzach-Express oder entsprechende sinnvolle Buslinien im Stundentakt? Genau, die Anwohnerzahl für sowas ist grenzwertig gering. Was tun? Man lässt die Orte auf zum Beispiel 10000 bis 20000 Einwohner wachsen, schon haben wir auch in bestehenden (!) "ländlichen" Regionen die Möglichkeit sinnvollen öffentlichen Verkehr anzubieten (wie der Stadtbus in PAF) und durch Ansiedlung bestimmter Infrastrukturen vor Ort (z.B. auch Arbeitsplätze) die Zahl der Pendler z.B. nach München zu reduzieren.
Das denke ich ist genau das Problem. Warum ziehen die Leute den raus aufs Land? Es ist ruhiger, weniger Verkehr, saubere Luft....
Wenn jetzt aber einzelne Dörfer oder Städtchen wachsen, werden auch wieder Verkehr, Lärm und Luftbelastung zunehmen, die ersten werden sich was ruhigeres suchen und dafür kommen ein paar Städter dazu, denen es vorher zu ländlich war.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Je mehr Leute auf einem Haufen wohnen, desto mehr fallen Dinge auf, die negative Auswirkungen haben. Ein Auto interessiert keine Sau. 10.000 Autos geben den dicksten Stau auf der A9 oder sonst wo.
Wenn wir diesem Problem überall in Deutschland mit annähernd der selben Strategie entgegengehen (nämlich möglichst alles mit dem Auto erreichen zu können und das so schnell wie möglich)- und das tun wir, dann werden wir überall auch ungefähr die selben Ergebnisse haben.
Es hängt (bis auf ein paar vogelwilde Ausnahmen ;) ) also von der Größe des Dorfes/der Stadt ab, mit wie viel Autos ich zu tun haben möchte.
Und diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen wo immer es möglich ist. Ich bin davon überzeugt, dass das gerade in Städten (auch in kleineren) eigentlich kein so großes Problem ist. Bin mir aber auch im klaren, dass je weiter man aufs Land kommt, die Schwierigkeiten immer größer werden.
Aber auch hier gäbe es durchaus Möglichkeiten, den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern oder auch andere Konzepte wie CarSharing, Park&Ride oder CarPools vehementer zu fördern.

Ich sehe das Verkehrsproblem ein wenig so, wie die Diskussion um die erneuerbare Energien vs. Atomkraft:
Hätte man vor vielen Jahren Geld in die Erforschung von Energiesparmöglichkeiten statt in die Erforschung von Atomkraftwerken gesteckt, bräuchten wir heute nicht ein einziges unserer AKWs (Grundlage der Berechnung, ist, dass alle Energiesparpotentiale die heute machbar sind, schon konsequent in der Serienproduktion umgesetzt wären) hätten noch Forschungsgelder gespart und jeder von uns hätte eine deutlich niedrigere Stromrechnung und ein sauberere Luft zum atmen. So langsam kommt man auf den Trichter, dass da tatsächlich Potential ist und zwar nur deshalb, weil man festgestellt hat, dass es und sonst teuer zu stehen kommt.

Beim Verkehr ist es genau das Gleiche:
Statt zu gucken, wo man Autofahrten sparen könnte (ohne dabei Komforteinbußen zu haben), versucht man lieber durch mehr, schnellere und größere Straßen die "Probleme" zu "lösen", was dann zu mehr Verkehr führt (was an sich schon eine Komforteinbuße ist).
Bedingt durch die immer teurer werdenden Rohstoffe und Öl, wird das Autofahren in Zukunft sowieso abnehmen, aber ich würde gerne jetzt schon etwas dagegen unternehmen und nicht noch warten müssen bis ich alt bin um durch eine Stadt gehen zu können, in der der Mensch Vorfahrt vor dem Auto hat!
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 11 Feb 2008, 11:02 hat geschrieben:....... Dann lieber wie die Hühner.
Meinst Du so?

http://de.wikipedia.org/wiki/Al_Burj
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 11 Feb 2008, 18:17 hat geschrieben:Beim Verkehr ist es genau das Gleiche:
Statt zu gucken, wo man Autofahrten sparen könnte (ohne dabei Komforteinbußen zu haben), ....
Hast Du dazu eine Idee?

Ich verdiene mir mit meinen täglich mehreren hundert Kilometern meine Brötchen. Da vergeht einem der Spaß am Auto fahren recht schnell. Daher plane meine Fahrten so, dass ich mit der geringst möglichen Zahl an Km meine Aufgaben erledigen kann. Und meine Einkäufe erledige ich auf dem Heimweg. Allerdings fahre ich auch privat mit dem Auto, um z.B. Verwandte zu besuchen, weil sich die Fahrtzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln in meinem Fall um den Faktor 4 erhöhen würde. Als Alternative bliebe da nur der Verzicht.
Hot Doc @ 11 Feb 2008, 18:17 hat geschrieben:.... um durch eine Stadt gehen zu können, in der der Mensch Vorfahrt vor dem Auto hat!
Getrennte Verkehrswege für Fahrzeuge (PKW/LKW, Straßenbahn, Bus und Eisenbahn) wird es immer geben und hat es schon gegeben, als es weder Auto noch Eisenbahn gab. Bereits Napoleon ließ die Fahrbahn für Kutschen und Fuhrwerke frei halten und verbannte die Bürger auf den (daher der Name) Bürgersteig. In allen Städten, die ich kenne, und das sind nicht wenige, sind die reinen Wohnqartiere verkehrsberuhigt. Da kannst Du gefahrlos über die Straße gehen. Auf den großen Verkehrsadern fließt aber auch der öffentliche Nahverkehr. Soll der auch auf Dich warten, wenn Du mitten auf der Fahrbahn einen Plausch mit Deinem Nachbarn hälst? <_<
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 11 Feb 2008, 18:30 hat geschrieben: Meinst Du so?

http://de.wikipedia.org/wiki/Al_Burj
Noch hat meine Firma relativ wenig Exportaufträge im nahen Osten, aber wenn Dubai warum nicht dort wohnen? Ich hätt nichts gegen. Allerdings ist sollte der Nahe Osten etwas abkühlen, bevor ich mein Versetzungsgesuch einreiche.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 11 Feb 2008, 19:36 hat geschrieben: Allerdings ist sollte der Nahe Osten etwas abkühlen, bevor ich mein Versetzungsgesuch einreiche.
Unter 35° wirst Du es aber im Sommer in der Wüste nicht hinbekommen <_<

;)
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Die Frage, warum so viele Leute (vor allem mit Kindern oder deren Planung) auf's Land gezogen sind, wurde leider immer noch nicht beantwortet... wink.gif
Weil sie den Lärm, Dreck und Stau nicht vor der eigenen Haustüre wollen, sondern ihn lieber den Stadtmenschen produzieren, in dem sie aus ihrer Vorstadtidylle per Auto einpendeln?
Weil es per Pendlerpauschale und Eigenheimzulage vom Steuerzahler großzügig subventioniert wird?
Weil sie ihre Kinder nicht in Schulen mit hohem Ausländeranteil schicken wollen?

Autobahn hat geschrieben:Berlin. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat am 23.07.2003 mit einer Grundsatzentscheidung öffentliche Zuschüsse an Unternehmen für einen ansonsten defizitären Nah- und Regionalverkehr unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt. Bei solchen Zuschüssen handle es sich nicht um Beihilfen im Sinne des EU-Rechtes, weil sie den bezuschußten Unternehmen keinen Vorteil verschaffen, sondern lediglich einen Ausgleich für die Übernahme gemeinwirtschaftlicher Leistungen darstellen.

Vollständiger Artikel hier:
http://www.kommunale-info.de/index.html?/i...fothek/1759.asp

Kein Autofahrer erhält derartige Zuschüsse.
Nicht direkt, aber indirekt.
Pkw und Lkw sind die höchstsubventionierten Verkehrsträger überhaupt. Die Folgekosten des Straßenverkehrs schlagen in Deutschland allein mit 77 Milliarden € (!), die auf die Allgemeinheit der Steuerzahler umgelegt wird, zu Buche.
Quelle
Das ist mehr als das Elffache der Regionalisierungsmittel (6,675 Milliarden € im Jahr 2008) für den angeblich so hochdefizitären Nahverkehr.
Quelle
Antworten