
Sturmschäden durch Emma
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Nein, es sitzt niemand auf der Anklagebank. Es geht dem Flugzeughersteller darum, wie er sein Flugzeug noch weiter verbessern kann, um in Zukunft selbst so einen Vorfall vermeiden zu können. Es geht dem Flugzeugbetreiber darum, daraus zu lernen, wie er seine Piloten noch besser schulen kann, damit diese in Zukunft noch besser darauf regieren können. Und es geht der BFU (Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung) darum, daraus etwas zu lernen, um die Fliegerei in Zukunft noch sicherer zu machen.
Am Ende der Untersuchung wird nicht stehen "DER xy war schuld", sondern "DAS können wir für die Zukunft daraus lernen, und besser machen"
Nichtg umsonst gilt die Fliegerei als die sicherste Art, sich fortzubewegen: Safety first wird nicht nur gesagt - es wird gelebt, und zwar von allen beteiligten - sogar den 'Billigfliegern'
Die Einstellung "Es ist ja nix passiert, also Schwamm drüber" halte ich für sehr gefährlich. Nur weil dank einigem Glück im Unglück sowie herausragendem Geschick der beteiligten Personen niemand ernstlich verletzt wurde alles abbügeln und wegnicken? Dann lernt man nichts daraus, und hat beim nächsten Mal vielleicht nicht ganz so viel Glück...
Am Ende der Untersuchung wird nicht stehen "DER xy war schuld", sondern "DAS können wir für die Zukunft daraus lernen, und besser machen"
Nichtg umsonst gilt die Fliegerei als die sicherste Art, sich fortzubewegen: Safety first wird nicht nur gesagt - es wird gelebt, und zwar von allen beteiligten - sogar den 'Billigfliegern'
Die Einstellung "Es ist ja nix passiert, also Schwamm drüber" halte ich für sehr gefährlich. Nur weil dank einigem Glück im Unglück sowie herausragendem Geschick der beteiligten Personen niemand ernstlich verletzt wurde alles abbügeln und wegnicken? Dann lernt man nichts daraus, und hat beim nächsten Mal vielleicht nicht ganz so viel Glück...
Nein, es sitzt NOCH niemand auf der Anklagebank. So, wie sich das allerdings in den Berichten darstellte, wurde die Untersuchung einberufen, um herauszufinden, ob der Pilot nicht doch eine Schuld hat, weil er nicht eine andere Landebahn anforderte. Das klingt für mich schon nach der Suche nach dem Schuldigen.
Noch besser kann man in so einem Fall nicht reagieren und auch ein Flugzeug nicht besser bauen - denn: wie? Die Landung hätte ja geklappt, wenn da diese Böe nicht plötzlich gekommen wäre. Solche Böen kann auch die heutige Wettertechnik nicht vorhersagen, dann bin ich mal gespannt, wie man da die Flugzeuge darauf vorbereiten will.
Meiner Meinung nach wird das Beste von den Fluggesellschaften schon gemacht, nämlich genau sowas beim Simulator einzubauen.
Noch besser kann man in so einem Fall nicht reagieren und auch ein Flugzeug nicht besser bauen - denn: wie? Die Landung hätte ja geklappt, wenn da diese Böe nicht plötzlich gekommen wäre. Solche Böen kann auch die heutige Wettertechnik nicht vorhersagen, dann bin ich mal gespannt, wie man da die Flugzeuge darauf vorbereiten will.
Meiner Meinung nach wird das Beste von den Fluggesellschaften schon gemacht, nämlich genau sowas beim Simulator einzubauen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Zunächst einmal gab es keinen Schaden.
Ob der Pilot vieleicht häte auf eine andere Landebahn ausweichen können, naja, mag schon sein.
Allerdings: Das ganze sah zwar bei den Bildern schon krass aus.
Aber: Irgend jemand hats schon erwähnt: Das Flugzeug so landen ist nicht SO ungewöhnlich, und durchstarten, wenn bei der Landung was schief geht, ist auch nichts neues.
Bodenberührung mit der Tragfläche ist nun nicht alltag, allerdings werden die tragflächen so gebaut, das sie auch sowas aushalten.
In sofern ist es nur eine geringe Überschreitung der üblichen Werte beim Fliegen.
In anbetracht der Ausbildung des Piloten und der Materialauslegung des Flugzeuges ist es wohl weniger Glück, das nichts passiert ist, es wäre wohl eher ziemliches Pech gewesen, wenn etwas passiert WÄRE.
Hätte nicht zufällig jemand ne Kamera drauf gehalten und diese coolen bilder produziert, bezweifle ich, das sich viele Leute dafür interessiert hätten.
Ich denke, die Flugsicherungsbehörden machen jetzt halt nur den Medialen Wirbel mit und sagen "jaja, wir schaun mal".
Ob der Pilot vieleicht häte auf eine andere Landebahn ausweichen können, naja, mag schon sein.
Allerdings: Das ganze sah zwar bei den Bildern schon krass aus.
Aber: Irgend jemand hats schon erwähnt: Das Flugzeug so landen ist nicht SO ungewöhnlich, und durchstarten, wenn bei der Landung was schief geht, ist auch nichts neues.
Bodenberührung mit der Tragfläche ist nun nicht alltag, allerdings werden die tragflächen so gebaut, das sie auch sowas aushalten.
In sofern ist es nur eine geringe Überschreitung der üblichen Werte beim Fliegen.
In anbetracht der Ausbildung des Piloten und der Materialauslegung des Flugzeuges ist es wohl weniger Glück, das nichts passiert ist, es wäre wohl eher ziemliches Pech gewesen, wenn etwas passiert WÄRE.
Hätte nicht zufällig jemand ne Kamera drauf gehalten und diese coolen bilder produziert, bezweifle ich, das sich viele Leute dafür interessiert hätten.
Ich denke, die Flugsicherungsbehörden machen jetzt halt nur den Medialen Wirbel mit und sagen "jaja, wir schaun mal".
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Dennoch finde ich es richtig, die Sache zu untersuchen. Aber nicht, um jemandem im Tower oder dem Piloten eine Abmahnung zu verpassen.ET 423 @ 4 Mar 2008, 12:31 hat geschrieben: Nein, es sitzt NOCH niemand auf der Anklagebank. So, wie sich das allerdings in den Berichten darstellte, wurde die Untersuchung einberufen, um herauszufinden, ob der Pilot nicht doch eine Schuld hat, weil er nicht eine andere Landebahn anforderte. Das klingt für mich schon nach der Suche nach dem Schuldigen.
Noch besser kann man in so einem Fall nicht reagieren und auch ein Flugzeug nicht besser bauen - denn: wie? Die Landung hätte ja geklappt, wenn da diese Böe nicht plötzlich gekommen wäre. Solche Böen kann auch die heutige Wettertechnik nicht vorhersagen, dann bin ich mal gespannt, wie man da die Flugzeuge darauf vorbereiten will.
Meiner Meinung nach wird das Beste von den Fluggesellschaften schon gemacht, nämlich genau sowas beim Simulator einzubauen.
Denkbar wäre ja auch, dass man in Hamburg die zweite Landebahn mit einer elektronische Landeführung ausstattet. Damit könnte man den Piloten die Wahl erleichtern. Ob das machbar und bezahlbar ist, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht kann man auch ein System installieren, das plötzlich auftretende Seitenwinde besser erkennt. Diese haben zwar die Eigenschaft, dass sie sich nicht ankündigen, aber ich nehme an, das war nicht der erste unkalkulierbare Windstoß an dem Tag. In solchen Situationen hätte man im konkreten Fall die Landebahn, die fast zur Katastrophe führen könnte, sperren können. Diese war ja offenbar - auch über einen längeren Zeitraum - stärker gefährdet als die andere Landebahn.
Das sind natürlich alles Vorschläge eines Laien, aber ich will nur klar machen, dass es mir um ein Mehr ein Sicherheit und um ein Lernen aus Situationen geht. Natürlich kann kann bei der Untersuchung auch rauskommen, dass sich so was nie vermeiden lässt, aber auch dann hat man es zumindest betrachtet, bevor man wieder zur Tagesordnung übergegangen ist.
Selbstverständlich ist der Flugverkehr auf einem extrem hohen technischen Niveau, aber es gibt nichts, was man nicht doch noch verbessern könnte.
Hallo,
die Landebahn wird vom Fluglotsen zugewiesen, allerdings kann sich der Pilot schon einige Zeit vor der Landung auf der sogenannten ATIS-Frequenz über das aktuelle Flugplatzwetter (Wind, Wolkenuntergrenze, Regen, QNH) und über die aktiven Landebahnen zu informieren. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, bei der Flugsicherung nachzufragen. Außerdem gehört zur Flugvorbereitung auch das Einholen der Wetterinformation.
Allerdings hat jeder Pilot als verantwortlicher Luftfahrzeugführer das Recht, eine andere Landebahn anzufragen, wenn meinetwegen die Seitenwindkomponente über dem zulässigen Bereich für das Muster liegt. Jeder Pilot kann auch zu jeder Zeit den Landeanflug abbrechen oder durchstarten. Ob das Durchstarten im Hamburger Fall zu spät kam oder richtig müssen aber Experten beantworten. Wenn da unglücklich noch eine Böe dazwischengekommen ist, kann sich der Pilot aber noch so gut vorbereiten ...
Für Flugunfallermittlungen ist in Deutschland die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zuständig. Die ist auch schon dann anzurufen, wenn es nicht gekracht hat, aber es kurz davor war, wie zum Beispiel bei einem Beinahezusammenstoß. Die Behörde hat auch nicht die Aufgabe den Schuldigen zu finden, sondern um die Ursache für den Un- oder Zwischenfall festzustellen, um andere Piloten, Techniker, Behörden, etc. darüber zu informieren, ob und wie man in Zukunft den entsprechenden Zwischenfall vermeiden kann.
In der Luftfahrt gilt, genauso wie im Bahnbetrieb auch, der Grundsatz: SAFTY FIRST!
LG
Konsti
(Nur PPL-C-Schüler)
die Landebahn wird vom Fluglotsen zugewiesen, allerdings kann sich der Pilot schon einige Zeit vor der Landung auf der sogenannten ATIS-Frequenz über das aktuelle Flugplatzwetter (Wind, Wolkenuntergrenze, Regen, QNH) und über die aktiven Landebahnen zu informieren. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, bei der Flugsicherung nachzufragen. Außerdem gehört zur Flugvorbereitung auch das Einholen der Wetterinformation.
Allerdings hat jeder Pilot als verantwortlicher Luftfahrzeugführer das Recht, eine andere Landebahn anzufragen, wenn meinetwegen die Seitenwindkomponente über dem zulässigen Bereich für das Muster liegt. Jeder Pilot kann auch zu jeder Zeit den Landeanflug abbrechen oder durchstarten. Ob das Durchstarten im Hamburger Fall zu spät kam oder richtig müssen aber Experten beantworten. Wenn da unglücklich noch eine Böe dazwischengekommen ist, kann sich der Pilot aber noch so gut vorbereiten ...
Für Flugunfallermittlungen ist in Deutschland die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zuständig. Die ist auch schon dann anzurufen, wenn es nicht gekracht hat, aber es kurz davor war, wie zum Beispiel bei einem Beinahezusammenstoß. Die Behörde hat auch nicht die Aufgabe den Schuldigen zu finden, sondern um die Ursache für den Un- oder Zwischenfall festzustellen, um andere Piloten, Techniker, Behörden, etc. darüber zu informieren, ob und wie man in Zukunft den entsprechenden Zwischenfall vermeiden kann.
In der Luftfahrt gilt, genauso wie im Bahnbetrieb auch, der Grundsatz: SAFTY FIRST!
LG
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Es standen beide Landebahnen für diesen Anflug offen, der verantwortliche Pilot konnte also frei wählen, was er haben möchte: Die kürzere Landebahn 23, und die längere 33. Nur die 23 verfügt über ein ILS, welches dem Piloten im Anflug sofort und sehr genau zeigt, ob man sich auf der idealen Anfluglinie befindet, bzw wie stark man sich neben oder über/unter dem Gleitpfad befindet. Die Anflughilfe für die Landebahn 33 bietet dagegen nur einen VOR-Anflug, welches aber relativ ungenau ist: Wenn das Gerät anzeigt, daß man sich genau auf der Idealline befindet, kann man bis zu 5 Grad in beide Richtungen daneben liegen, und ob man zu hoch oder zu tief ist, kann man gar nicht feststellen. Das merkt man erst, wenn man freie Sicht auf die Landebahn hat, und dann mittels Augenmass abschätzen kann, wo man ist, und wo man eigentlich hin wollte. Bei dem böigen Wind hätte ich auch den ILS-Anflug bevorzugt - je schneller man weiss, wohin der Wind das Flugzeug treibt, desto besser kann man darauf reagieren.
Der Anflug auf 33 geht von Süden her quer über das Stadtgebiet Hamburgs, weswegen dieser Anflug aus Lärmschutzgründen so oft es geht vermieden wird. Für ein ILS 33 bräuchte man einige kleinere Einrichtungen im unmittelbaren Anflugweg ausserhalb des Flughafenzauns, also womöglich auf diversen privaten Hausdächern. Ausserdem würde dann die Zahl der Anflüge in dieser Richtung wohl sehr stark zunehmen. Verständlicherweise wollen die betroffenen Anwohner beides nicht haben.
Weht der Wind in die Gegenrichtung, dann stellt sich glücklicherweise das Problem nicht: Die Anflüge für die Bahnen 05 und 15 führen beide über die Dörfer, und haben auch beide ILS...
Der Anflug auf 33 geht von Süden her quer über das Stadtgebiet Hamburgs, weswegen dieser Anflug aus Lärmschutzgründen so oft es geht vermieden wird. Für ein ILS 33 bräuchte man einige kleinere Einrichtungen im unmittelbaren Anflugweg ausserhalb des Flughafenzauns, also womöglich auf diversen privaten Hausdächern. Ausserdem würde dann die Zahl der Anflüge in dieser Richtung wohl sehr stark zunehmen. Verständlicherweise wollen die betroffenen Anwohner beides nicht haben.
Weht der Wind in die Gegenrichtung, dann stellt sich glücklicherweise das Problem nicht: Die Anflüge für die Bahnen 05 und 15 führen beide über die Dörfer, und haben auch beide ILS...
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Das wünschte ich mir bei der Bahn auch.Cloakmaster @ 4 Mar 2008, 08:02 hat geschrieben: Nein, es sitzt niemand auf der Anklagebank. Es geht dem Flugzeughersteller darum, wie er sein Flugzeug noch weiter verbessern kann, um in Zukunft selbst so einen Vorfall vermeiden zu können. Es geht dem Flugzeugbetreiber darum, daraus zu lernen, wie er seine Piloten noch besser schulen kann, damit diese in Zukunft noch besser darauf regieren können. Und es geht der BFU (Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung) darum, daraus etwas zu lernen, um die Fliegerei in Zukunft noch sicherer zu machen.
Am Ende der Untersuchung wird nicht stehen "DER xy war schuld", sondern "DAS können wir für die Zukunft daraus lernen, und besser machen"
Nichtg umsonst gilt die Fliegerei als die sicherste Art, sich fortzubewegen: Safety first wird nicht nur gesagt - es wird gelebt, und zwar von allen beteiligten - sogar den 'Billigfliegern'
Die Einstellung "Es ist ja nix passiert, also Schwamm drüber" halte ich für sehr gefährlich. Nur weil dank einigem Glück im Unglück sowie herausragendem Geschick der beteiligten Personen niemand ernstlich verletzt wurde alles abbügeln und wegnicken? Dann lernt man nichts daraus, und hat beim nächsten Mal vielleicht nicht ganz so viel Glück...
Leider werden Unfälle oder beinahe Unfälle uns nicht erklärt, lieber kursieren tausende Gerüchte davon. Wäre schön wenn man so etwas wieder verstärkt in Unterrichte einbringt und Verbesserungen bzw. was-kann-man-daraus-lernen vermittelt.
Aber leider wird immer alles totgeschwiegen.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609
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