Ausschreibung Mitteldeutsches S-Bahn Netz

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Electrification
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Martin H. @ 2 Oct 2013, 13:55 hat geschrieben: Dazu: Es war bereits vergeben, es lief bereits die Maschinerie bei der DB an mit Sozialplan etc., man klammerte sich an den Strohhalm des Einspruches, in dem Fall hat es geklappt, was es aber nicht hätte müssen. Da war eine Menge Glück dabei.
Nur noch den einen Beitrag, dann zurück zur Mitteldeutschen. In Ostsachsen hat es leider nicht geklappt, da kann man dann sicher bald einen hohen Anteil an billigen tschechischen Tf erwarten (mit den oft erwähnten 800 Euro, die stimmen) die via eines Tochterunternehmens da agieren werden.
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Martin H. @ 2 Oct 2013, 13:55 hat geschrieben: Er meint vermutlich das agilis-Dieselnetz.
Da hat agilis aber nahezu alle Bewerber, die von der DB kamen eingestellt.
man klammerte sich an den Strohhalm des Einspruches, in dem Fall hat es geklappt, was es aber nicht hätte müssen. Da war eine Menge Glück dabei.
Der hat ja auch nicht aus fachlichen Gründen geklappt, sondern weil die DB bei sowas eben den längsten Atem hat. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ein anderes VU derart massive Probleme wie die DB mit ihren 430 gehabt hätte...
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Electrification @ 2 Oct 2013, 13:59 hat geschrieben: Nur noch den einen Beitrag, dann zurück zur Mitteldeutschen. In Ostsachsen hat es leider nicht geklappt, da kann man dann sicher bald einen hohen Anteil an billigen tschechischen Tf erwarten (mit den oft erwähnten 800 Euro, die stimmen) die via eines Tochterunternehmens da agieren werden.
Die stimmen allerdings nicht für die Vogtlandbahn organizační složka český - da bekommt man deutlich mehr...
Martin H.
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JeDi @ 2 Oct 2013, 14:00 hat geschrieben: Da hat agilis aber nahezu alle Bewerber, die von der DB kamen eingestellt.
Weißt Du, wie viel Verlust sie jetzt haben, im Geldbeutel und auf dem Arbeitszeitkonto? Auch wen ja jetzt glaube ich der LfTV bei agilis kommt, man berichtige mich.

Zum Thema, durch den Behalt der S-Bahn werden je nach Quelle 240-270 Arbeitsplätze bei der DB gesichert.
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Martin H. @ 2 Oct 2013, 14:09 hat geschrieben: Weißt Du, wie viel Verlust sie jetzt haben, im Geldbeutel und auf dem Arbeitszeitkonto? Auch wen ja jetzt glaube ich der LfTV bei agilis kommt, man berichtige mich.
Weiß ich - liegt wohl im Bereich zwischen 200 und 300 Euro. Im Vergleich zu den von der DB angebotenen Alternativen lebt man damit also deutlich besser.
Zum Thema, durch den Behalt der S-Bahn werden je nach Quelle 240-270 Arbeitsplätze bei der DB gesichert.
...die sonst eben bei Abellio neu entstanden wären. Wo ist also das Problem?
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 14:00 hat geschrieben: Da hat agilis aber nahezu alle Bewerber, die von der DB kamen eingestellt.
Woher willst du das wissen? Es stimmt eben nicht, man hat das erst später gemacht, als man merkte es wird sonst eng. Anfangs hat man noch großspurig abgelehnt und viele hatten sich dann schon anderweitig umgesehen. Das erfinde ich doch nicht. Dass man dann die wenigen die noch übrig waren übernommen hat, als es sich anders nicht mehr ausging will ich nicht anzweifeln.

Bei den Verlusten geht es doch nicht immer nur um die finanziellen Einbußen, die werden mit der Zeit weniger, wenn alle dem Rahmen-/Branchentarifen unterliegen, aber die ganzen Sozial- und Rahmenbedingungen sind meist schlechter.
Bei der DB haben die Leute bedingt durch ältere Bestandsregelungen eben bessere Bedingungen und damit haben die Arbeitnehmer mehr von diesen Arbeitsplätzen.

Was die Bezahlung angeht kannst ja mal Trilex-Tf fragen was die verdienen und dann reden wir weiter.
Es gibt auch einen Unterschied zwischen Vogtlandbahn GmbH und Vogtlandbahn sro
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 14:20 hat geschrieben: Es stimmt eben nicht, man hat das erst später gemacht, als man merkte es wird sonst eng. Anfangs hat man noch großspurig abgelehnt und viele hatten sich dann schon anderweitig umgesehen. Das erfinde ich doch nicht. Dass man dann die wenigen die noch übrig waren übernommen hat, als es sich anders nicht mehr ausging will ich nicht anzweifeln.
Dafür hätte ich gerne einen Beleg - gerne auch per PM...
Was die Bezahlung angeht kannst ja mal Trilex-Tf fragen was die verdienen und dann reden wir weiter.
Hab ich schon - und nu?
Es gibt auch einen Unterschied zwischen Vogtlandbahn GmbH und Vogtlandbahn sro
Das habe ich nie bestritten.
Martin H.
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JeDi @ 2 Oct 2013, 14:12 hat geschrieben:Weiß ich - liegt wohl im Bereich zwischen 200 und 300 Euro. Im Vergleich zu den von der DB angebotenen Alternativen lebt man damit also deutlich besser.
Besser wäre gewesen, es so zu lassen wie es war. Personalmäßig.
Was hätte die DB denn sonst anbieten sollen?
JeDi @ 2 Oct 2013, 14:12 hat geschrieben:...die sonst eben bei Abellio neu entstanden wären. Wo ist also das Problem?
Ausschreibungen sollen ja unter anderem Geld sparen, nehmen wir mal an die Bedingungen bei Abellio wäre exakt gleich, entstehen trotzdem Kosten durch Bewerbungen, Auswahlverfahren, Ummeldungen bei den Sozialversicherungen, komplett neue Dienstkleidung. Alles eingepreist in die Angebote.

Das will jetzt wieder keiner hören, aber wäre die DB noch staatlich, gäbe es diese ganzen Kosten nicht, nur müsste man ansonsten Effizienz verlangen.

1993 hatten DB und DR gesamt etwa 34 Milliarden Euro an Schulden angehäuft, seit 1996 betragen die Regionalisierungsmittel 6 Milliarden, oder etwas mehr. Mal 18 Jahre ergibt 108 Milliarden, eher mehr. Hier sind auch noch nicht die ganzen Extrazuschüsse für Infrastrukturmaßnahmen außerhalb der normalen Förderung und des GVFG enthalten. Plus die ganzen Kosten für Arbeitsamtsförderungen usw.
18 Jahre 110 Milliarden
oder
45 Jahre und 34 Milliarden

Was wäre insgesamt günstiger, Staatsbahn oder das jetzige Modell?
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 2 Oct 2013, 15:02 hat geschrieben: Besser wäre gewesen, es so zu lassen wie es war. Personalmäßig.
Was hätte die DB denn sonst anbieten sollen?
Ich kenne die beiden Angebote nicht, daher kann ich das schwer bewerten. Grundsätzlich verliert die DB aber nur die wenigsten Ausschreibungen aufgrund ihrer Kostenstruktur - dabei hat sie nämlich deutlich mehr Vor- als Nachteile gegenüber NE.
Ausschreibungen sollen ja unter anderem Geld sparen, nehmen wir mal an die Bedingungen bei Abellio wäre exakt gleich, entstehen trotzdem Kosten durch Bewerbungen, Auswahlverfahren, Ummeldungen bei den Sozialversicherungen, komplett neue Dienstkleidung. Alles eingepreist in die Angebote.
Dafür bietet Abelllio möglicherweise mit einem intelligenteren Fahrzeugkonzept, womit weniger Fahrzeuge benötigt werden, was massiv Kosten spart! Dagegen sine 5% mehr oder weniger Gehalt Peanuts.

Das will jetzt wieder keiner hören, aber wäre die DB noch staatlich, gäbe es diese ganzen Kosten nicht, nur müsste man ansonsten Effizienz verlangen.
Die DB ist staatlich - und niemand hält die Bundesrepublik Deutschland davon ab, Verkehrsleistungen freihändig an das ihr gehörende EVU DB ML AG zu vergeben.
1993 hatten DB und DR <u>gesamt</u> etwa 34 Milliarden Euro an Schulden angehäuft, seit 1996 betragen die Regionalisierungsmittel 6 Milliarden, oder etwas mehr. Mal 18 Jahre ergibt 108 Milliarden, eher mehr. Hier sind auch noch nicht die ganzen Extrazuschüsse für Infrastrukturmaßnahmen außerhalb der normalen Förderung und des GVFG enthalten. Plus die ganzen Kosten für Arbeitsamtsförderungen usw.
18 Jahre 110 Milliarden
oder
45 Jahre und 34 Milliarden
DB und DR haben ja vor 1993 niemals Zuschüsse erhalten - und das Verkehrsangebot ist ja auch noch auf dem selben Niveau. Nicht? Ach so, vielleicht deshalb?
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JeDi @ 2 Oct 2013, 15:10 hat geschrieben: Die DB ist staatlich - und niemand hält die Bundesrepublik Deutschland davon ab, Verkehrsleistungen freihändig an das ihr gehörende EVU DB ML AG zu vergeben.
Verkehrsleistungen werden seit 1996 von den Bundesländern bzw. deren beauftragten
Institutionen vergeben. Diese halten die Hoheit über den SPNV in ihrem Gebiet.

Direkt vergeben dürfen diese auch nur noch in engem Rahmen. Da gab es vor einiger
Zeit ein Urteil.
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Beitrag von Electrification »

JeDi hat geschrieben: Dafür bietet Abelllio möglicherweise mit einem intelligenteren Fahrzeugkonzept, womit weniger Fahrzeuge benötigt werden, was massiv Kosten spart! Dagegen sine 5% mehr oder weniger Gehalt Peanuts.
Ich würde mir eben wünschen dass der Wettbewerb genau über solche Dinge läuft. Wer das bessere Konzept hat, der gewinnt. Aber auf keinen Fall mehr auf dem Rücken der Mitarbeiter, was aber immer noch passiert.

Die einzige vorbildliche Ausschreibung die ich kenne war die in Brandenburg/Berlin, wo die NEB gewonnen hat. Die muss nämlich alle Mitarbeiter der betroffenen anderen Bahnen (ODEG, DB) übernehmen, sofern diese wollen und ihnen mind. die gleichen Konditionen gewähren die sie vorher hatten. Das nenne ich vorbildlich und nur damit findet der Wettbewerb nicht auf Kosten der Mitarbeiter statt.
In Bayern mit den militanten Arbeitnehmerfeinden kann man das nicht erwarten (die BEG-Antwort zu Tariftreue könnte aus der FDP-Parteizentrale kommen). Leider gab es keinen Wechsel, um die neoliberalen Befehlsempfänger der Staatsregierung da auszutauschen.
JeDi hat geschrieben: Die DB ist staatlich - und niemand hält die Bundesrepublik Deutschland davon ab, Verkehrsleistungen freihändig an das ihr gehörende EVU DB ML AG zu vergeben.
Dennoch ist die DB AG eine Privatbahn und privatwirtschaftlich betrieben, der Bund hält nur alle Anteile, kommt aber seiner Verantwortung nicht nach.
Ich will keine freihändigen Vergaben an eine DB AG, aber an eine Bundesbahn auf öffentlich-rechtlicher Basis, sofort. Dazu aber auch viele Privatbahnen, sie müssten aber eben in öffentlicher Hand sein.
JeDi hat geschrieben: DB und DR haben ja vor 1993 niemals Zuschüsse erhalten - und das Verkehrsangebot ist ja auch noch auf dem selben Niveau. Nicht? Ach so, vielleicht deshalb?
Zur DR kann ich nichts sagen, aber die Bundesbahn (die wahre DB), war von Beginn an benachteiligt und der Weg in die Schulden doch vorprogrammiert. Im Gegensatz zu anderen Bereichen musste sie z. B. die Kosten der Kriegsfolgeschäden selber finanzieren. Die starken Pensionslasten wurden auch der Bundesbahn aufgebürdet. Dazu musste sie Infrastrukturneubauten usw. auch selbst finanzieren, während das beim Straßenbau schon immer anders war.

Stimmt, das Verkehrsangebot war nicht auf gleichem Niveau, aber doch nur weil es nicht bestellt wurde. Hätte der Bund und die Länder bei der Bundesbahn Taktverkehre bestellt, wäre sie die gefahren und hätten diese gewollt dass eine Strecke erhalten wird, wäre das passiert. Die Bundesbahn war immer der verlängerte Arm der Politik. Die Schweiz zeigt ja wie man es macht.

Was ich komisch finde, ist die Tatsache dass manche wirklich meinen der Taktverkehr wäre eine Errungenschaft der Bahnreform und der Liberalisierung. Den gab es vorher auch schon und den flächendeckenden Taktverkehr hätte die Bundesbahn auch hinbekommen. Der Staat müsste nur genaue Vorgaben machen wie in der Schweiz.
Außerdem hätte man die Regionalnetze kommunalisieren müssen. Es fing ja ursprünglich gut an, z. B. gingen Strecken an die DKB und die Regentalbahn und diese NE-Bahnen waren alle noch, wie es sich gehört, in öffentlicher Hand. Das wäre der bessere Weg gewesen und die Wertschöpfung wäre in den Regionen geblieben, statt dass sich wie heute wenige auf Kosten der Mehrheit an Steuergeldern und auf Kosten der Mitarbeiter (die in den letzten 20 Jahren mehr als genug verloren haben) bereichern.

Übrigens hat sich der Fernverkehr deutlich verschlechtert. Bei der Bundesbahn hatten wir das beste Fernverkehrsnetz Europas mit Einführung des IR. Es war flächendeckend und gewinnbringend als Gesamtsystem. Der Bund hat das damit zerstört als er festlegte dass Fernverkehr generell eigenwirtschaftlich sein muss, was einfach rein logisch gar nicht geht.

Im Güterverkehr finde ich die Liberalisierung vollkommen in Ordnung, es müsste nur arbeitsschutztechnisch und in einigen anderen Themen besser reguliert werden, ansonsten ist das ein voller Erfolg.
Nahverkehr wird aber eh vom Staat finanziert, da wäre es besser wenn das Geld auch direkt eingesetzt wird und was übrig bleibt dann gleich wieder vor Ort investiert wird und nicht nach Berlin, Paris oder London wandert, wo sich einige schamlos daran bereichern, an Steuergeldern wohlgemerkt.
Sogar das Musterland der Freiheit und nicht der Gefahr des Sozialismus verdächtig, die USA, betreiben den Personenverkehr staatlich und nur der Güterverkehr ist privat.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 16:54 hat geschrieben:
JeDi hat geschrieben: Dafür bietet Abelllio möglicherweise mit einem intelligenteren Fahrzeugkonzept, womit weniger Fahrzeuge benötigt werden, was massiv Kosten spart! Dagegen sine 5% mehr oder weniger Gehalt Peanuts.
Ich würde mir eben wünschen dass der Wettbewerb genau über solche Dinge läuft. Wer das bessere Konzept hat, der gewinnt.
Also doch agilis in beiden Netzen?
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Beitrag von JeDi »

KnutR @ 2 Oct 2013, 15:50 hat geschrieben: Direkt vergeben dürfen diese auch nur noch in engem Rahmen. Da gab es vor einiger
Zeit ein Urteil.
Richtig - und eine dieser Möglichkeiten in engem Rahmen ist eben die Inhousevergabe.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 17:06 hat geschrieben:
Electrification @ 2 Oct 2013, 16:54 hat geschrieben:
JeDi hat geschrieben: Dafür bietet Abelllio möglicherweise mit einem intelligenteren Fahrzeugkonzept, womit weniger Fahrzeuge benötigt werden, was massiv Kosten spart! Dagegen sine 5% mehr oder weniger Gehalt Peanuts.
Ich würde mir eben wünschen dass der Wettbewerb genau über solche Dinge läuft. Wer das bessere Konzept hat, der gewinnt.
Also doch agilis in beiden Netzen?
Falsch, denn es gab von der BEG keine Vorgaben dass die Mitarbeiter zwingend übernommen werden müssen (wenn sie wollen) und dass diese mind. die gleichen Konditionen wie vorher haben müssen.
Wenn das so gewesen wäre, wäre es ok gewesen.
Grundsätzlich wäre mir ein System ohne Ausschreibungen und mit öffentlichen Bahnen wie in der Schweiz lieber, aber da das durch die wirtschaftshörige EU-Politik nicht machbar ist, wäre der Brandenburger Weg eben der beste im Sinne der Arbeitnehmer.

Die Frage ist übrigens ob beim Oberfrankennetz, wo alle drei Bieter nur wenige Cent voneinander entfernt waren, nicht ein anderes Ergebnis rausgekomme wäre, nach Brandenburger Modell.
Im Regensburger Stern scheint es ja ein Kampfpreis gewesen zu sein (deutlich unter allen anderen, wie man hört).
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 17:15 hat geschrieben: Die Frage ist übrigens ob beim Oberfrankennetz, wo alle drei Bieter nur wenige Cent voneinander entfernt waren, nicht ein anderes Ergebnis rausgekomme wäre, nach Brandenburger Modell.
Im Regensburger Stern scheint es ja ein Kampfpreis gewesen zu sein (deutlich unter allen anderen, wie man hört).
Beides falsch - aber gut, das zeigt, was von deinen Aussagen so zu halten ist.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 17:24 hat geschrieben:
Electrification @ 2 Oct 2013, 17:15 hat geschrieben: Die Frage ist übrigens ob beim Oberfrankennetz, wo alle drei Bieter nur wenige Cent voneinander entfernt waren, nicht ein anderes Ergebnis rausgekomme wäre, nach Brandenburger Modell.
Im Regensburger Stern scheint es ja ein Kampfpreis gewesen zu sein (deutlich unter allen anderen, wie man hört).
Beides falsch - aber gut, das zeigt, was von deinen Aussagen so zu halten ist.
Dann sag doch was Sache ist, du redest immer allwissend daher und forderst von anderen Belege. Wo sind deine Belege dafür?

Mir ist noch in den Ohren dass zum Regensburger Stern das Bestands-EVU sagte, es hätte sogar ohne Personalkosten planen können und wäre bei weitem nicht auf diesen Preis gekommen.
Die wenigen Cent Abstand ist auch so kommuniziert worden.

Ob beides stimmt, kann ich nicht sagen, es wurde aber so verkündet und zwar von offizieller Seite. Du kannst mich ja gerne vom Gegenteil überzeugen, denn bis auf anzweifeln kam da nichts.

Also, warum ist beides falsch? Hast du die Angebote gesehen? Raus mit deinen Daten, ich bin gespannt.
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Beitrag von rabauz »

Bitte etwas freundlicher, man muss nicht Aussagen eines Foristen pauschal abwerten.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 17:53 hat geschrieben: Also, warum ist beides falsch?
Nun - die wenigen Cent Unterschied stimmen fürs E-Netz Regensburg, weil hier 2 EVU mit Kampfpreisen geboten haben - entscheidend war hier dann das von agilis gebotene Fahrzeugkonzept (das des andereren Bewerbers bot weniger Kapazität zum selben Preis). Im DNO gab es 2 recht ähnliche Konzepte, die recht eng zusammen lagen und 2 weitere.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 18:01 hat geschrieben: Nun - die wenigen Cent Unterschied stimmen fürs E-Netz Regensburg, weil hier 2 EVU mit Kampfpreisen geboten haben - entscheidend war hier dann das von agilis gebotene Fahrzeugkonzept (das des andereren Bewerbers bot weniger Kapazität zum selben Preis). Im DNO gab es 2 recht ähnliche Konzepte, die recht eng zusammen lagen und 2 weitere.
Das ist anders kommuniziert worden und zwar von Seiten bestimmter EVU (nicht nur von der DB).
Im Oberfrankennetz wurde kommuniziert dass es an der Schraubenkupplung lag, im Vergleich zur Scharfenbergkupplung der Konkurrenz.

Sind deine Zahlen wasserdicht? Von der BEG?
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 18:09 hat geschrieben: Im Oberfrankennetz wurde kommuniziert dass es an der Schraubenkupplung lag, im Vergleich zur Scharfenbergkupplung der Konkurrenz.
Kann ich so bestätigen - der zweitplatzierte hat dem Vernehmen nach mit Schraubenkupplung und 650 geboten - dazu gab es noch 2 Gebote (wohl) mit Lint.
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 2 Oct 2013, 15:10 hat geschrieben:
Martin H. @ 2 Oct 2013, 15:02 hat geschrieben: Besser wäre gewesen, es so zu lassen wie es war. Personalmäßig.
Was hätte die DB denn sonst anbieten sollen?
Ich kenne die beiden Angebote nicht, daher kann ich das schwer bewerten. Grundsätzlich verliert die DB aber nur die wenigsten Ausschreibungen aufgrund ihrer Kostenstruktur - dabei hat sie nämlich deutlich mehr Vor- als Nachteile gegenüber NE.



Dafür bietet Abelllio möglicherweise mit einem intelligenteren Fahrzeugkonzept, womit weniger Fahrzeuge benötigt werden, was massiv Kosten spart! Dagegen sine 5% mehr oder weniger Gehalt Peanuts.

Das will jetzt wieder keiner hören, aber wäre die DB noch staatlich, gäbe es diese ganzen Kosten nicht, nur müsste man ansonsten Effizienz verlangen.
Die DB ist staatlich - und niemand hält die Bundesrepublik Deutschland davon ab, Verkehrsleistungen freihändig an das ihr gehörende EVU DB ML AG zu vergeben.
1993 hatten DB und DR <u>gesamt</u> etwa 34 Milliarden Euro an Schulden angehäuft, seit 1996 betragen die Regionalisierungsmittel 6 Milliarden, oder etwas mehr. Mal 18 Jahre ergibt 108 Milliarden, eher mehr. Hier sind auch noch nicht die ganzen Extrazuschüsse für Infrastrukturmaßnahmen außerhalb der normalen Förderung und des GVFG enthalten. Plus die ganzen Kosten für Arbeitsamtsförderungen usw.
18 Jahre 110 Milliarden
oder
45 Jahre und 34 Milliarden
DB und DR haben ja vor 1993 niemals Zuschüsse erhalten - und das Verkehrsangebot ist ja auch noch auf dem selben Niveau. Nicht? Ach so, vielleicht deshalb?
Entweder Du bist ahnungslos, dann sei Dir verziehen, oder Du kennst die Umstände, dann betreibst Du absichtlich Volksverdummung.

Bei den Personalkosten geht es - gerade in Ostdeutschland - nicht um 5 %. Allein die Bruttolöhne der DB Unternehmen liegen ohne weiteres um 10 % - 25 % höher als die der Wettbewerber. Hinzu kommen die Arbeitsbedingungen, die bei den Wettbewerbern für die Mitarbeiter deutlich verschlechterte Pausenregelungen und Einsatzorte - Stichwort: asymetrische Schichten - vorsehen. So kann es im Extremfall passieren, dass die Personalkosten für Tf bei DB Regio um 50 % über denen eines Wettbewerbers liegen.

Gerüchtehalber war das Angebot von Abellio teurer. Weiterhin war die Wertung der Angebote offensichtlich rechtsfehlerhaft. Vielleicht hatten sie ein "besseres" Konzept, aber vielleicht verstieß es ja gegen die Mindestbedingungen der Auschreibung und durfte deshalb nicht gewertet werden.

Abellio ist auch staatlich (Niederländische Staatsbahn), agilis ist auch staatlich (Mehrheitseigentümer mittelbar die Frei Hansestadt Hamburg).
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 2 Oct 2013, 14:12 hat geschrieben: Weiß ich - liegt wohl im Bereich zwischen 200 und 300 Euro. Im Vergleich zu den von der DB angebotenen Alternativen lebt man damit also deutlich besser.



...die sonst eben bei Abellio neu entstanden wären. Wo ist also das Problem?
Es mögen 200-300 € im Monat sein (netto oder brutto). Das sind bei 10 Jahren Vertragsdauer etwa 30.000 €, die dem Mitarbeiter fehlen. Weiterhin ergibt sich ein reduzierter Rentenanspruch. Also, rede das nicht alles so klein. Weiterhin ist die Tätigkeit bei agilis mit weniger Freizeit verbunden, weil die Anrechnung von Pausen und Wegen zur Arbeit schlechter sind. Auch hier: Verniedliche das doch bitte nicht immer.

...die sonst in der Anzahl bei Abellio NICHT entstanden wären. Auch hier sei darauf verwiesen, dass die Arbeitszeiten bei Abellio mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ungünstiger sind als bei DB Regio, mit der Folge, dass weniger Personal benötigt wird.
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JeDi @ 2 Oct 2013, 14:00 hat geschrieben: Der hat ja auch nicht aus fachlichen Gründen geklappt, sondern weil die DB bei sowas eben den längsten Atem hat.
Natürlich hat er aus fachlichen Gründen geklappt. Die Vergabekammer hat festgestellt, dass die Vergabe an Abellio wegen schwerwiegender Wertungsfehler rechtswidrig wäre und eine Neubewertung angeordnet. Wenn das nicht fachlich ist, dann weiß ich auch nicht. Da berichtet wurde, das Abellio-Angebot seit teurer gewesen und hätte nur über die Qualitätswertung den Zuschlag erhalten, ist doch ziemlich offensichtlich, dass eine Neubewertung auch eine neue Rangfolge der Angebote nach sich gezogen hätte oder hätte ziehen können.
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JeDi @ 2 Oct 2013, 18:01 hat geschrieben: Nun - die wenigen Cent Unterschied stimmen fürs E-Netz Regensburg, weil hier 2 EVU mit Kampfpreisen geboten haben - entscheidend war hier dann das von agilis gebotene Fahrzeugkonzept (das des andereren Bewerbers bot weniger Kapazität zum selben Preis). Im DNO gab es 2 recht ähnliche Konzepte, die recht eng zusammen lagen und 2 weitere.
Bist Du Mitarbeiter der BEG? Woher ziehst Du die Weisheit, zwei Bieter hätten mit Kampfpreisen geboten? Kennst Du die Kostenstrukturen der Unternehmen? Wer hat Dir die Fahrzeugkonzepte verraten? M.W. sind derartige Informationen nicht öffentlich. Entweder bist Du also Mitarbeiter der BEG und kennst deshalb die Daten, dann ist das Öffentlichmachen hier strafrechtlich ziemlich heikel, oder Du bist kein BEG-Mitarbeiter, hast folglich diese Informationen nicht und entlarvst Dich als Schaumschläger.
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JeDi @ 2 Oct 2013, 14:24 hat geschrieben: Dafür hätte ich gerne einen Beleg - gerne auch per PM...
Nun, einen Beleg dafür dürfte kaum jemand haben. Aber faktisch ist es so, dass die Betriebsaufnahme in Franken wegen fehlenden Personals auf einigen Strecken verspätet erfolgte - es gab längere Zeit SEV - und auch in der Folgezeit wegen Personalmangels Zugleistungen ausfielen.
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Beitrag von Electrification »

autolos @ 4 Oct 2013, 09:43 hat geschrieben: Es mögen 200-300 € im Monat sein (netto oder brutto). Das sind bei 10 Jahren Vertragsdauer etwa 30.000 €, die dem Mitarbeiter fehlen. Weiterhin ergibt sich ein reduzierter Rentenanspruch. Also, rede das nicht alles so klein. Weiterhin ist die Tätigkeit bei agilis mit weniger Freizeit verbunden, weil die Anrechnung von Pausen und Wegen zur Arbeit schlechter sind. Auch hier: Verniedliche das doch bitte nicht immer.
200-300 Euro netto weniger nur für die, die nicht rechnen können. Rechnet man jetzt dazu dass man für dieses weniger an Netto auch noch mehr arbeitet, Tätigkeitsunterbrechungen am Ende tw. abgezogen werden, Gastfahrten nur teilweise angerechnet werden, kürzere Ruhezeiten (rein auf Arbeitsschutzgesetzniveau), für Familien schlechtere Freizeitregelungen evtl. bestehen und man mehrere Einsatzstellen hat, die man mit dem Auto anfahren muss, so kommen auch noch höhere Fahrkosten dazu.
Alles in allem sind es auf dem Kontoauszug vielleicht 200-300 Euro, aber wer nur das sieht, der hat was nicht verstanden.
Ich stelle aber fest dass viele nur aufs Netto schauen und nicht auf den Aufwand.

Die hohen Gehälter im Schienengüterverkehr werden nämlich manchmal schnell entzaubert, wenn man den Aufwand betrachtet. Was nützt einem denn das, wenn man dafür kaum daheim ist, damit quasi kein Familienleben mehr hat und die Freunde einen nur noch vom Hörensagen kennen?
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Electrification @ 5 Oct 2013, 14:45 hat geschrieben: Alles in allem sind es auf dem Kontoauszug vielleicht 200-300 Euro, aber wer nur das sieht, der hat was nicht verstanden.
Korrekt - denn für 200€ mehr nach München oder Stuttgart ziehen, dürfte sich hinten und vorne nicht lohnen.
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Beitrag von autolos »

JeDi @ 5 Oct 2013, 15:07 hat geschrieben: Korrekt - denn für 200€ mehr nach München oder Stuttgart ziehen, dürfte sich hinten und vorne nicht lohnen.
Dann sitzt der DB Mitarbeiter im Bewerbungsgespräch bei einem Wettbewerber, der die Ausschreibung gewonnen hat. Der Mitarbeiter (oder die Mitarbeiterin) dieses EVUs sitzt dann süffisant lächelnd dort und sagt: "Na, Sie können unsere miesen Bedingungen akzeptieren oder halt nach München ziehen, Ihre Familie kaum noch sehen und wegen der Miete in München bleibt netto weniger Geld übrig."

Aber insgesamt ändert das an dem Sachverhalt nichts, dass mit Gewinn einer Ausschreibung durch die Wettbewerber in fast allen Fällen eine (deutliche) Verschlechterung für die Beschäftigten herauskommt. Durch Deinen zynischen Beitrag hast Du das ja noch mal locker bestätigt. Es drängt sich fast der Verdacht auf, Du wärest an entsprechender Stelle bei einem derartigen Wettbewerber beschäftigt.
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 5 Oct 2013, 18:02 hat geschrieben: Dann sitzt der DB Mitarbeiter im Bewerbungsgespräch bei einem Wettbewerber, der die Ausschreibung gewonnen hat. Der Mitarbeiter (oder die Mitarbeiterin) dieses EVUs sitzt dann süffisant lächelnd dort und sagt: "Na, Sie können unsere miesen Bedingungen akzeptieren oder halt nach München ziehen, Ihre Familie kaum noch sehen und wegen der Miete in München bleibt netto weniger Geld übrig."
Nun - wenn der DB Konzern offenbar keine Möglichkeiten sieht, die entsprechenden Mitarbeiter heimatnäher einzusetzen, finde ich das doch auch reichlich krumm. Möglichkeiten hätte es durchaus gegeben.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Es geht doch hier nicht darum wer was könnte, es ist Fakt dass die Beschäftigten die Verlierer des Wettbewerbs sind. Etwas was sowieso ein natürliches Monopol ist und wo man keinen Wettbewerb bräuchte, siehe Schweiz oder USA, alles wahnsinnig kommunistische Staaten. ;)
Mir ist sowohl die DB AG als auch andere EVU egal, für mich zählen einzig die Arbeitnehmer und die arbeitnehmerfreundlichste Regelung ist eine ohne Wettbewerb, zumal eh alles der Staat finanziert. Es bereichern sich nur genug daran, aber das passt zur Lobbymarionette EU die das vorgibt, denn die Schweiz zeigt dass es auch ohne geht.

Wettbewerb ist im Güterverkehr sinnvoll, denn der kommt ohne staatliche Zuschüsse aus und muss eigenwirtschaftlich betrieben werden. Im SPNV macht er keinen Sinn und die Beschäftigten leiden darunter.
Man muss nur genaue Vorgaben machen, siehe CH.

Bei den 200 Euro netto willst du (JeDi) auch nicht verstehen dass es effektiv mehr sind, denn wenn man den höheren Aufwand betrachtet (z. B. höhere Arbeitszeit, mehr Zeitabzüge während der Schichten usw.), dann werden daraus schnell noch deutlich mehr.
Natürlich hat man dann die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber sollen die Leute jetzt dann dankbar sein dass sie nicht umziehen müssen, dafür weniger bekommen und mehr arbeiten müssen? Es ist ein Skandal dass sowas möglich ist, gerade in den schwarz-gelben Ländern.
Wieso wird das nicht überall so wie in Brandenburg gemacht wo die Leute zwingend übernommen werden müssen (sofern sie wollen) und sie mind. die gleichen Bedingungen bekommen müssen die sie schon haben. Die BEG ist dazu natürlich vollgestopft mit Staatsregierungshörigen Marktradikalen, da wird sich nichts ändern.

Mir ist klar dass den vielen Wettbewerbslemmingen die Schicksale der Arbeitnehmer egal sind, da kann man doch zynisch drüberfahren und sich nebenbei einreden wie erfolgreich das alles doch ist, obwohl es der größte Lug und Betrug ist den man sich vorstellen kann, aber man muss nur daran glauben...

PS: Mir werden immer wieder mal fehlende Beweise (die rechtlich schwer haltbar wären) vorgeworfen, hier steht wieder mal im Raum wo die Infos zu bestimmten Ausschriebungen her sind.
Meine Infos (ohne Gewähr) zum Stern Regensburg war dass die Hochbahn deutlich (!) vor allen anderen Bietern lag beim Preis und die Mutmaßung von einigen Seiten war dass es ein Kampfpreis sein muss.
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