ICE Ersatzzüge

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Rohrbacher @ 27 Oct 2008, 14:37 hat geschrieben:Soweit ich weiß, kann man auf der Strecke eh nicht oft viel schneller fahren, oder täusch' ich mich?
Und in Sachen Beschleunigung lässt so ein Regioshuttle mit seinen über 500 kW wenn's sein muss sogar 'nen ET einfach stehen, das Gerät zieht weg, das ist immer wieder faszinierend, wenn man 628er gewöhnt ist...
628: vmax 120km/h, 485kW, 77to --> 6,30kW/t
Regioshuttle: vmax 120km/h, 2*257kW=514kW, 40to --> 12,85kW/t
218: vmax 140km/h, ~2000kW (je nach eingebautem Motor zwischen 1839kW und 2060kW), 79,5to --> 25,16kW/t
(Daten aus Wikipedia; da schimpfen wenn falsch :))

Das entscheidende ist beim RS1 meinem Eindruck nach das Getriebe; das ist so nahe am LKW- und Busbau und kann so schnell schalten, dass das Fahrzeug eher wie ein Bus beschleunigt.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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u-bahn-fan
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Beitrag von u-bahn-fan »

Michi Greger @ 27 Oct 2008, 23:09 hat geschrieben:218: vmax 140km/h, ~2000kW (je nach eingebautem Motor zwischen 1839kW und 2060kW), 79,5to --> 25,16kW/t
(Daten aus Wikipedia; da schimpfen wenn falsch :))
na die Daten können schon stimmen, aber mit einer 218er kannst noch nicht wirklich viele Personen befördern. ;)
Da kommt noch was an Gewicht für die Waggons dazu!!!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

The_mAtRiX @ 27 Oct 2008, 21:32 hat geschrieben: Was mich an dieser Stelle mal interessieren würde ist, ob es einen Zusammenhang zwischen der NBS Köln<>Frankfurt und den Materialproblemen gibt. Die Kräfte auf dieser Strecke sind insbesondere bei der Durchfahrt einer Senke so enorm, dass ich mir einen solchen Zusammenhang gut vorstellen könnte.
In diesem Fall ist dann wohl Siemens nur teilweise Schuld.
Der ICE3 wurde speziell für diese Strecke konstruiert - es war also keine große Überraschung dass der 3er da mit 300 irgendwelche Senken durchfährt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Rohrbacher »

218: vmax 140km/h, ~2000kW (je nach eingebautem Motor zwischen 1839kW und 2060kW), 79,5to --> 25,16kW/t
Also an der 218er hängen ja normalerweise noch Wagen dran und soweit ich weiß ist die Leistung der 218er egal welchen Motor man drin hat über das Getriebe auf irgendwas grob um 1500 kW begrenzt, das verträgt nicht mehr. Ein weiterer großer Vorteil des Regioshuttle für Viertelmeilenrennen beim nächsten Bahnhofsfest: Alle Radsätze sind angetrieben, der hat einfach maximale Traktion dadurch dass Motorleistung/Traktion gut verteilt ist. Wenn beide Motoren auf nur ein Drehgestell wirken würden, wäre die Beschleunigung vor allem aus'm Stand raus, sicher nicht so gut. Das "behindert" sicher auch den 628er. Würde der die Leistung, die er hat besser verteilen, würde der aus'm Stand sicher auch besser wegziehen können. Quattrofahrerlogik. B)
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u-bahn-fan
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Beitrag von u-bahn-fan »

Rohrbacher @ 27 Oct 2008, 23:54 hat geschrieben:Also an der 218er hängen ja normalerweise noch Wagen dran...
sag ich doch! :) :) :)
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Beitrag von JeDi »

9:56/10.04 TS war heit Tz1180...
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 27 Oct 2008, 14:37 hat geschrieben: Soweit ich weiß, kann man auf der Strecke eh nicht oft viel schneller fahren, oder täusch' ich mich?
Die Abschnitte, auf denen man schneller als 120 fahren kann, sind sehr begrenzt.... (Zwischen Vaihingen und Eutingen is teilweise 140...)
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Beitrag von ChoMar »

Ja, aber man könnte immernoch E-Traktion fahren wenn man auf strecken von ICE-Ts fährt. Und ne 110er is so schlecht nicht (auch wenn sie uralt ist)
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Beitrag von JeDi »

ChoMar @ 28 Oct 2008, 11:08 hat geschrieben: Ja, aber man könnte immernoch E-Traktion fahren wenn man auf strecken von ICE-Ts fährt. Und ne 110er is so schlecht nicht (auch wenn sie uralt ist)
Mit der HzL gibts halt nen Rahmenvertrag über Ersatzzüge (Siehe Stuttgarter Zeitung von heut) - und wenn man von Regio Fahrzeuge mietet, haben die von der Buchungsstelle ja wieder Streß :ph34r:
MAM
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Beitrag von MAM »

Daniel Schuhmann @ 27 Oct 2008, 21:47 hat geschrieben: ICE-Ersatzverkehr bei den ÖBB: http://www.tramgeschichten.de/2008/10/26/i...-ersatzverkehr/
Und warum nimmt man die nicht schon vorhandenen Railjet-Garnituren die schon rumstehen und fäht damit statt dem ICE-Zug?
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sonne
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Beitrag von sonne »

Die Bahn hat ja mit ihrer neoliberalen Besatzung auf Prestige und Prunk gesetzt , Personal aus Kostengründen eingespart und auf Preisdumping gesetzt, das Resultat ist heute ersichtlich.

Fehler der Bahn war es auch, dass Sie nur alles auf ICE setzt, hätte Sie noch ein fähiges IC und IR Netz belassen wäre die Krise nicht so extrem schlimm.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

MAM @ 28 Oct 2008, 13:05 hat geschrieben: Und warum nimmt man die nicht schon vorhandenen Railjet-Garnituren die schon rumstehen und fäht damit statt dem ICE-Zug?
Weil die noch keine Zulassung haben?
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Beitrag von MAM »

ChristianMUC @ 28 Oct 2008, 14:25 hat geschrieben:Weil die noch keine Zulassung haben?
Wenn die noch keine Zulassung haben für Deutschland und auch Österreich dann gute Nacht. Eigentlich sollten die ja zum Fahrplanwechsel eingesetzt werden zwischen München-Wien-Budapest. Und wie ist dann der Railjet zur Innotrans nach Berlin gekommen?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Sondergenehmigung?
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 27 Oct 2008, 23:54 hat geschrieben:Ein weiterer großer Vorteil des Regioshuttle für Viertelmeilenrennen beim nächsten Bahnhofsfest: Alle Radsätze sind angetrieben, der hat einfach maximale Traktion dadurch dass Motorleistung/Traktion gut verteilt ist. Wenn beide Motoren auf nur ein Drehgestell wirken würden, wäre die Beschleunigung vor allem aus'm Stand raus, sicher nicht so gut. Das "behindert" sicher auch den 628er. Würde der die Leistung, die er hat besser verteilen, würde der aus'm Stand sicher auch besser wegziehen können. Quattrofahrerlogik. B)
Die Kehrseite der Medaille ist der hohe Kraftstoffverbrauch des 650, insbesondere bei Mehrfachtraktion. Das treibt die Betriebskosten nach oben, und das ist gerade auf schwächer ausgelasteten Nebenstrecken tödlich. Noch dazu, dass die Haltestellenabstände da meist nicht so klein sind, dass das Spurtvermögen des 650 spürbar die Fahrzeugen reduzieren würde. Da sind andere Fahrzeuge wie 640 (einteilig und einmotorig) oder 642 oder 648 (auch zweimotorig, aber dafür auch zweiteilig) wirtschaftlicher und bieten einen besseren Kompromiss zwischen Beschleunigungsvermögen und Wirtschaftlichkeit.

Noch dazu: Auf ICE-Ersatzleistungen wird man doch hoffentlich nicht allzu oft stoppen und wieder anfahren. Da braucht man überhaupt kein spurtstarkes Fahrzeug, sondern ein komfortables Fahrzeug mit hoher Sitzplatzkapazität. Und das bietet der 628!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 19:41 hat geschrieben: Noch dazu: Auf ICE-Ersatzleistungen wird man doch hoffentlich nicht allzu oft stoppen und wieder anfahren. Da braucht man überhaupt kein spurtstarkes Fahrzeug, sondern ein komfortables Fahrzeug mit hoher Sitzplatzkapazität. Und das bietet der 628!
Bitte sag das war ein Scherz!
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Beitrag von sbahnfan »

Iarn @ 28 Oct 2008, 19:44 hat geschrieben: Bitte sag das war ein Scherz!
Wieso Scherz? Eine ICE-Leistung hält nicht in jedem kleinen Ort, sondern nur an großen Orten. Da hat man große Haltestellanabstände. Deshalb spielt da das Beschleunigungsvermögen des Fahrzeuges kaum eine Rolle für die Gesamtfahrzeit, sondern vielmehr die Höchstgeschwindigkeit. Und da liegen 628, 64x und 650 mit 120 km/h gleichauf. Es beschwert sich ja auch niemand darüber, dass der ICE1 langsamer beschleunigt als ein 423 oder 650.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 19:49 hat geschrieben: Wieso Scherz? Eine ICE-Leistung hält nicht in jedem kleinen Ort, sondern nur an großen Orten. Da hat man große Haltestellanabstände. Deshalb spielt da das Beschleunigungsvermögen des Fahrzeuges kaum eine Rolle für die Gesamtfahrzeit, sondern vielmehr die Höchstgeschwindigkeit. Und da liegen 628, 64x und 650 mit 120 km/h gleichauf. Es beschwert sich ja auch niemand darüber, dass der ICE1 langsamer beschleunigt als ein 423 oder 650.
Es soll ja auch in der Realität Beschleunigungsphasen zwischen Haltestellen geben. Und Steigungen :o Der 628 verhält sich an ner Steigung wie ein altersschwacher überladener polnischer LKW am Brenner.
Warum nicht gleich ne Draisine?
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Beitrag von sbahnfan »

Iarn @ 28 Oct 2008, 19:59 hat geschrieben: Es soll ja auch in der Realität Beschleunigungsphasen zwischen Haltestellen geben. Und Steigungen :o Der 628 verhält sich an ner Steigung wie ein altersschwacher überladener polnischer LKW am Brenner.
Warum nicht gleich ne Draisine?
Du übertreibst. Sooo schwach ist der 628 nun auch wieder nicht. Der 628 hat mit Steigungen zugegeben zwar Mühe, aber er schafft es. Die Lastzeiten sind eben länger als bei stärker motorisierten Fahrzeugen. Darüber hinaus kommt es natürlich auch auf die Stärke der Steigung an. Einen vollbesetzten 628 die Geislinger Steige hochzujagen ist sicher keine so gute Idee, schwächere Steigungen bewältigt er aber.
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Beitrag von JeDi »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 20:20 hat geschrieben:
Iarn @ 28 Oct 2008, 19:59 hat geschrieben: Es soll ja auch in der Realität Beschleunigungsphasen zwischen Haltestellen geben. Und Steigungen :o Der 628 verhält sich an ner Steigung wie ein altersschwacher überladener polnischer LKW am Brenner.
Warum nicht gleich ne Draisine?
Du übertreibst. Sooo schwach ist der 628 nun auch wieder nicht. Der 628 hat mit Steigungen zugegeben zwar Mühe, aber er schafft es. Die Lastzeiten sind eben länger als bei stärker motorisierten Fahrzeugen. Darüber hinaus kommt es natürlich auch auf die Stärke der Steigung an. Einen vollbesetzten 628 die Geislinger Steige hochzujagen ist sicher keine so gute Idee, schwächere Steigungen bewältigt er aber.
Die 740er is da aber nicht ohne...
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josuav
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Beitrag von josuav »

Rohrbacher @ 27 Oct 2008, 23:54 hat geschrieben: Ein weiterer großer Vorteil des Regioshuttle für Viertelmeilenrennen beim nächsten Bahnhofsfest
Gibts sowas? :unsure: B)
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

JeDi @ 28 Oct 2008, 20:25 hat geschrieben: Die 740er is da aber nicht ohne...
Wollt ich aber sagen! Ist vielleicht nicht das Höllental, wo sie als ICE-Ersatz lang müssen, aber für Schwarzwald und die Schwäbische Alb ist die Regioshutlle-Motoriserung keine Schande.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 20:20 hat geschrieben: Einen vollbesetzten 628 die Geislinger Steige hochzujagen ist sicher keine so gute Idee
Was nach Burghausen & Co. kommt, schafft auch die Steislinger Geige. <_<
Beste Grüße usw....
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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von sbahnfan »

Wildwechsel @ 28 Oct 2008, 21:09 hat geschrieben: Was nach Burghausen & Co. kommt, schafft auch die Steislinger Geige. <_<
Zu schaffen ist alles, die Frage ist nur, mit welcher Geschwindigkeit :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Mit den Ersatzzügen werden die Reisenden wohl noch bis Mitte November auskommen müssen

http://www.tagesschau.de/inland/bahn682.html

Ich denke aber, dass es durch die verkürzten Wartungsintervalle wohl auf nicht absehbare Zeit zu Problemen kommen wird. Die Bahn wäre gut beraten, ihre Fahrpläne darauf abzustimmen. Es ist besser, auf den betroffenen Strecken den Takt auf zwei bzw. vier Stunden zu erhöhen, als die Kunden mit leeren Versprechungen abzuspeisen. Natürlich müssen "niederwertige" IC eingesetzt werden, um die Kapazitäten aufrecht zu halten. Und wenn das über bestimmte Schnellfahrstrecken nicht geht, dann eben über eine andere Trasse. Eine Fahrtzeitverlängerung tritt ohnehin ein. Aber dann herrscht wenigstens Klarheit und die Kunden haben eine Planungssicherheit.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von sbahnfan »

Autobahn @ 28 Oct 2008, 21:28 hat geschrieben:Ich denke aber, dass es durch die verkürzten Wartungsintervalle wohl auf nicht absehbare Zeit zu Problemen kommen wird. Die Bahn wäre gut beraten, ihre Fahrpläne darauf abzustimmen. Es ist besser, auf den betroffenen Strecken den Takt auf zwei bzw. vier Stunden zu erhöhen, als die Kunden mit leeren Versprechungen abzuspeisen. Natürlich müssen "niederwertige" IC eingesetzt werden, um die Kapazitäten aufrecht zu halten. Und wenn das über bestimmte Schnellfahrstrecken nicht geht, dann eben über eine andere Trasse. Eine Fahrtzeitverlängerung tritt ohnehin ein. Aber dann herrscht wenigstens Klarheit und die Kunden haben eine Planungssicherheit.
Genauso ist es. Ich hoffe jedoch, dass man genug Ersatzzüge bekommt, um auf Taktausdünnungen verzichten zu können. Das wäre für die Fahrgäste eine weit größere Verschlechterung als "niederwertige" IC, und würde zu nicht unerheblichen Fahrgastverlusten führen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

sbahnfan @ 28 Oct 2008, 21:39 hat geschrieben:Genauso ist es. Ich hoffe jedoch, dass man genug Ersatzzüge bekommt, um auf Taktausdünnungen verzichten zu können. Das wäre für die Fahrgäste eine weit größere Verschlechterung als "niederwertige" IC, und würde zu nicht unerheblichen Fahrgastverlusten führen.
Ich bin ja nicht ganz so fit im Bereich Zuggattungen und Streckenzulassungen, aber wenn ich mir die Beiträge weiter oben anschaue, geht eben nicht alles. Für bestimmte Strecken werden dann wohl kaum Ersatzzüge vorhanden oder zu beschaffen sein.

Die Fahrgastverluste sind schon allein durch die derzeitige Situation vorhanden und werden nur sehr schwer wieder aufzuholen sein.

P.S.: Unser Unternehmen nutzt schon seit längerem nicht mehr die Bahn, um die Mitarbeiter zum Einsatzort zu bringen. Flugzeug und Mietwagen sind da zuverlässiger.
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Beitrag von Rohrbacher »

Fehler der Bahn war es auch, dass Sie nur alles auf ICE setzt, hätte Sie noch ein fähiges IC und IR Netz belassen wäre die Krise nicht so extrem schlimm.
Dann hätte die DB beim Ersatz der IR/IC auf Fahrzeuge gesetzt, die möglicherweise auch keine göttliche Funktionsgarantie bekommen haben. Selbst wenn man den IR nicht abgeschafft hätte, wäre man den nicht ewig mit Bimz und 'ner 103 davor gefahren! Grad der IR würde heute möglicherweise aus dem selben Material bestehen wie RE und IRE, also Dostos und Triebwagen. Und das wären dann Triebwagen gewesen wie 440er mit etwas anderer Innenausstattung, wenn überhaupt.
Die Kehrseite der Medaille ist der hohe Kraftstoffverbrauch des 650, insbesondere bei Mehrfachtraktion. Das treibt die Betriebskosten nach oben, und das ist gerade auf schwächer ausgelasteten Nebenstrecken tödlich.
Beschleunigung/Motorleistung verbraucht natürlich Energie, egal ob VT oder ET. Das mit dem hohen Verbrauch in Mehrfachtraktion stimmt schon, aber dafür sind ja so kleine VT nicht gebaut, sonst wären sie ja größer. Ist ja eine nur schwach ausgelastete Strecke. Tödlich war es, als man solche Strecken mit großen schweren Loks fahren musste, die dafür gebaut waren zig Tonnen mehr schleppen zu können. Im übrigen war/ist die Beschaffungsphilosophie der EVU unterschiedlich. Bei der DB waren VT wie der 627 oder 628 so gebaut, dass sie sich selber bewegen können, bei Privatbahnen brauchte man aber oft Fahrzeuge wie den Ne81 oder den RS, die auch gleich noch drei Güterwagen mitschleppten können.

Wenn man einen Zug planmäßig aus fünf RS bildet, dann ist der RS dafür einfach das falsche Fahrzeug, dazu ist er eigentlich nicht gebaut. Wie gesagt, sonst wär' er größer.
Noch dazu: Auf ICE-Ersatzleistungen wird man doch hoffentlich nicht allzu oft stoppen und wieder anfahren. Da braucht man überhaupt kein spurtstarkes Fahrzeug, sondern ein komfortables Fahrzeug mit hoher Sitzplatzkapazität. Und das bietet der 628!
Man kann sich in diesem Fall aber die Fahrzeuge nicht aussuchen wie im Auswahlformular vom Eisenbahnsimulator...^^
Du übertreibst. Sooo schwach ist der 628 nun auch wieder nicht. Der 628 hat mit Steigungen zugegeben zwar Mühe, aber er schafft es. Die Lastzeiten sind eben länger als bei stärker motorisierten Fahrzeugen. Darüber hinaus kommt es natürlich auch auf die Stärke der Steigung an. Einen vollbesetzten 628 die Geislinger Steige hochzujagen ist sicher keine so gute Idee, schwächere Steigungen bewältigt er aber.
Und diese "Lastzeiten" hauen beim Spritverbrauch rein wie Hacke, wenn der 628er-Motor sich wie ein Auto verhält. Da seh' ich den Momentanverbrauch ja und wenn man ein ganz handelsübliches Auto einen Pass rauf wegen ein paar kW/Nm immer im 2./3. Gang mit hoher Drehzahl raufjagen muss, da kann mein kleines rotes Auto saufen ein ganz großes. Mit größeren Motor würde man vielleicht im 3./4. Gang rauffahren (bei selber Geschwindigkeit) und u.U. sogar weniger Sprit verbrauchen, wenn der Motor durch ein paar kW/Nm mehr aber im Endeffekt in einem wesentlich günstigeren Drehzahlbereich fahren kann.
Zu schaffen ist alles, die Frage ist nur, mit welcher Geschwindigkeit
Genau, sonst würden sicher auch 400 kW reichen, um den 423er zu bewegen. Braucht dann halt länger.
Ich denke aber, dass es durch die verkürzten Wartungsintervalle wohl auf nicht absehbare Zeit zu Problemen kommen wird. Die Bahn wäre gut beraten, ihre Fahrpläne darauf abzustimmen. Es ist besser, auf den betroffenen Strecken den Takt auf zwei bzw. vier Stunden zu erhöhen, als die Kunden mit leeren Versprechungen abzuspeisen.
Alles gut und ich stimme dem vollkommen zu. Wenn's nicht anders geht, muss man eben wie bei der S-Bahn München Züge streichen und die Fahrpläne anpassen. Das wird man aber nur in Einzelfällen müssen, denke ich. Jetzt hat sich das mit den Ersatzzügen nicht eingespielt, alles ist noch mehr oder weniger neu und leicht unkoordiniert. Es ist ja nicht so, dass alle ICE stillstehen, sondern nach und zwischen den Überprüfungen fahren sie ja wieder. Jetzt hat man halt alles auf einmal, aber selbst wenn man die Züge lange alle 6 Wochen überprüfen muss, kann man das wie bei den normalen Inspektionen genau planen, inkl. Ersatzzüge. Man muss dann auch nicht alle Strecken reinziehen, wenn durch die Prüfungen die Umläufe nicht mehr passen, z.B. könnte man eine ICE-T-Linie komplett auf IC mit neuem Plan umstellen oder die Abschnitte teilen. Je nachdem wie viele Züge gleichzeitig wo zur Verfügung stehen.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Autobahn @ 28 Oct 2008, 23:47 hat geschrieben:Ich bin ja nicht ganz so fit im Bereich Zuggattungen und Streckenzulassungen, aber wenn ich mir die Beiträge weiter oben anschaue, geht eben nicht alles. Für bestimmte Strecken werden dann wohl kaum Ersatzzüge vorhanden oder zu beschaffen sein.
Außer der NBS Frankfurt - Köln gibt es meines Wissens keine Strecke, die von Ersatzzügen nicht befahren werden kann. Auf den übrigen NBS gibt es mit IC-Garnituren natürlich langsamer (Vmax 200), auf für Neigetechnik ertüchtigten Strcken geht es mit IC-Garnituren ohne Neigetechnik ebenfalls langsamer, aber dass eine Strecke von Ersatzzügen überhaupt nicht befahren werden kann, sollte mit o.g. Ausnahme nicht vorkommen. Man bedenke, dass diese Strecken vor dem IC-Zeitalter jahrzehntelang von lokbespannten Zügen befahren wurden.
Rohrbacher @ 29 Oct 2008, 01:27 hat geschrieben:Es ist ja nicht so, dass alle ICE stillstehen, sondern nach und zwischen den Überprüfungen fahren sie ja wieder. Jetzt hat man halt alles auf einmal, aber selbst wenn man die Züge lange alle 6 Wochen überprüfen muss, kann man das wie bei den normalen Inspektionen genau planen, inkl. Ersatzzüge. Man muss dann auch nicht alle Strecken reinziehen, wenn durch die Prüfungen die Umläufe nicht mehr passen, z.B. könnte man eine ICE-T-Linie komplett auf IC mit neuem Plan umstellen oder die Abschnitte teilen. Je nachdem wie viele Züge gleichzeitig wo zur Verfügung stehen.
So wird man es wohl auch machen. Ich bin gespannt, inwieweit die DB die Einnahmeausfälle (weniger Fahrgäste, nur IC-Fahrscheine statt ICE-Fahrscheine verkauft) von der Bahnindustrie wieder einfordern kann. Da wird es wohl noch ein längeres Nachspiel geben, auch in rechtlicher Hinsicht.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Ich bin gespannt, inwieweit die DB die Einnahmeausfälle (weniger Fahrgäste, nur IC-Fahrscheine statt ICE-Fahrscheine verkauft) von der Bahnindustrie wieder einfordern kann. Da wird es wohl noch ein längeres Nachspiel geben, auch in rechtlicher Hinsicht.
Nich vergessen, die arbeit hier nach HGB. Und da kommts stark auf den Vertrag an.
Aber ich würde mal sagen: Da is nix mit rechtlichem Nachspiel
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