Fehler der Bahn war es auch, dass Sie nur alles auf ICE setzt, hätte Sie noch ein fähiges IC und IR Netz belassen wäre die Krise nicht so extrem schlimm.
Dann hätte die DB beim Ersatz der IR/IC auf Fahrzeuge gesetzt, die möglicherweise auch keine göttliche Funktionsgarantie bekommen haben. Selbst wenn man den IR nicht abgeschafft hätte, wäre man den nicht ewig mit Bimz und 'ner 103 davor gefahren! Grad der IR würde heute möglicherweise aus dem selben Material bestehen wie RE und IRE, also Dostos und Triebwagen. Und das wären dann Triebwagen gewesen wie 440er mit etwas anderer Innenausstattung, wenn überhaupt.
Die Kehrseite der Medaille ist der hohe Kraftstoffverbrauch des 650, insbesondere bei Mehrfachtraktion. Das treibt die Betriebskosten nach oben, und das ist gerade auf schwächer ausgelasteten Nebenstrecken tödlich.
Beschleunigung/Motorleistung verbraucht natürlich Energie, egal ob VT oder ET. Das mit dem hohen Verbrauch in Mehrfachtraktion stimmt schon, aber dafür sind ja so kleine VT nicht gebaut, sonst wären sie ja größer. Ist ja eine nur schwach ausgelastete Strecke. Tödlich war es, als man solche Strecken mit großen schweren Loks fahren musste, die dafür gebaut waren zig Tonnen mehr schleppen zu können. Im übrigen war/ist die Beschaffungsphilosophie der EVU unterschiedlich. Bei der DB waren VT wie der 627 oder 628 so gebaut, dass sie sich selber bewegen können, bei Privatbahnen brauchte man aber oft Fahrzeuge wie den Ne81 oder den RS, die auch gleich noch drei Güterwagen mitschleppten können.
Wenn man einen Zug planmäßig aus fünf RS bildet, dann ist der RS dafür einfach das falsche Fahrzeug, dazu ist er eigentlich nicht gebaut. Wie gesagt, sonst wär' er größer.
Noch dazu: Auf ICE-Ersatzleistungen wird man doch hoffentlich nicht allzu oft stoppen und wieder anfahren. Da braucht man überhaupt kein spurtstarkes Fahrzeug, sondern ein komfortables Fahrzeug mit hoher Sitzplatzkapazität. Und das bietet der 628!
Man kann sich in diesem Fall aber die Fahrzeuge nicht aussuchen wie im Auswahlformular vom Eisenbahnsimulator...^^
Du übertreibst. Sooo schwach ist der 628 nun auch wieder nicht. Der 628 hat mit Steigungen zugegeben zwar Mühe, aber er schafft es. Die Lastzeiten sind eben länger als bei stärker motorisierten Fahrzeugen. Darüber hinaus kommt es natürlich auch auf die Stärke der Steigung an. Einen vollbesetzten 628 die Geislinger Steige hochzujagen ist sicher keine so gute Idee, schwächere Steigungen bewältigt er aber.
Und diese "Lastzeiten" hauen beim Spritverbrauch rein wie Hacke, wenn der 628er-Motor sich wie ein Auto verhält. Da seh' ich den Momentanverbrauch ja und wenn man ein ganz handelsübliches Auto einen Pass rauf wegen ein paar kW/Nm immer im 2./3. Gang mit hoher Drehzahl raufjagen muss, da kann mein kleines rotes Auto saufen ein ganz großes. Mit größeren Motor würde man vielleicht im 3./4. Gang rauffahren (bei selber Geschwindigkeit) und u.U. sogar weniger Sprit verbrauchen, wenn der Motor durch ein paar kW/Nm mehr aber im Endeffekt in einem wesentlich günstigeren Drehzahlbereich fahren kann.
Zu schaffen ist alles, die Frage ist nur, mit welcher Geschwindigkeit
Genau, sonst würden sicher auch 400 kW reichen, um den 423er zu bewegen. Braucht dann halt länger.
Ich denke aber, dass es durch die verkürzten Wartungsintervalle wohl auf nicht absehbare Zeit zu Problemen kommen wird. Die Bahn wäre gut beraten, ihre Fahrpläne darauf abzustimmen. Es ist besser, auf den betroffenen Strecken den Takt auf zwei bzw. vier Stunden zu erhöhen, als die Kunden mit leeren Versprechungen abzuspeisen.
Alles gut und ich stimme dem vollkommen zu. Wenn's nicht anders geht, muss man eben wie bei der S-Bahn München Züge streichen und die Fahrpläne anpassen. Das wird man aber nur in Einzelfällen müssen, denke ich. Jetzt hat sich das mit den Ersatzzügen nicht eingespielt, alles ist noch mehr oder weniger neu und leicht unkoordiniert. Es ist ja nicht so, dass alle ICE stillstehen, sondern nach und zwischen den Überprüfungen fahren sie ja wieder. Jetzt hat man halt alles auf einmal, aber selbst wenn man die Züge lange alle 6 Wochen überprüfen muss, kann man das wie bei den normalen Inspektionen genau planen, inkl. Ersatzzüge. Man muss dann auch nicht alle Strecken reinziehen, wenn durch die Prüfungen die Umläufe nicht mehr passen, z.B. könnte man eine ICE-T-Linie komplett auf IC mit neuem Plan umstellen oder die Abschnitte teilen. Je nachdem wie viele Züge gleichzeitig wo zur Verfügung stehen.