Überqueren von Gleisen

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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christian85
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Beitrag von christian85 »

Mir sind Außenbahnsteige aus Sicht des Zugangs auch lieber - außerdem ist da das Gleislatschen nicht ganz so verbreitet, weil wenigstens für 50% der Leute die Seite schon passt
Warum haben die Mittelbahnsteige meist nur einen (legalen) Zugang? Wahrscheinlich weil ein zweiter Zugang Geld kostet... Würde aber die fußläufige Erreichbarkeit schon steigern (selbst bei der U-Bahn Kieferngarten ist das leider so)
Sind oft noch deutlich mehr als 50%, weil es gibt oft auch noch nicht mehr unmittelbar am Bahnhof befindliche BÜ oder Unterführungen, die man auch nutzen kann.
freibier47906
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Beitrag von freibier47906 »

Beim Thema Mittelbahnsteige fällt mir spontan Köln-Süd ein,und diese "unglückliche" Planung des Treppenaufganges.Möcht mal wissen,wer das damals bei der Stadtplanung geschlafen hat. Soweit ich gelesen hab,existiert der Bahnhof ja schon ziemlich lange,und da frage ich mich,ob man die ganze "Bahnsteigzugangsgeschichte" nicht besser hätte lösen können...was da im Berufsverkehr so alles über die Gleise latscht,ist ja nicht mehr feierlich. Ist schon erstaunlich,daß da so relativ wenig passiert.
andreas
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Beitrag von andreas »

chris232 @ 7 Nov 2010, 18:47 hat geschrieben: Hmm, Seitenbahnsteige haben halt einen gravierenden Nachteil: Wenn mal auf dem anderen Gleis gefahren wird, geht die Völkerwanderung los. Vorteil wäre allerdings, dass man nur zwei statt drei Aufzüge braucht (oder eben Rampen). Mir sind Außenbahnsteige aus Sicht des Zugangs auch lieber - außerdem ist da das Gleislatschen nicht ganz so verbreitet, weil wenigstens für 50% der Leute die Seite schon passt ;)
wie oft passiert das denn? Grad im S-bahnbereich dürfte das doch relativ selten sein.

Ich finde das, wie schon ansgesprochen, oft ein Riesenmanko der Mittelbahnsteige, daß sie oft nur einen Zugang haben und der oft genug auch noch an einem Bahnsteigende ist (z.b. in Lohhof)

@freibier47906: Bei Betrachten des Luftbildes von Köln Süd gewinnt man den Eindruck, als ob nur der nördliche Bahnsteig einen Ausgang zur Straßenbahn hat, der Südliche Bahnsteig hat nur einen Abgang am anderen Bahnsteigende oder?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

andreas @ 8 Nov 2010, 13:14 hat geschrieben: wie oft passiert das denn? Grad im S-bahnbereich dürfte das doch relativ selten sein.
Gleissperrungen, wo das nötig ist, gibt es durchaus öfters.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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chris232
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Beitrag von chris232 »

andreas @ 8 Nov 2010, 13:14 hat geschrieben: wie oft passiert das denn? Grad im S-bahnbereich dürfte das doch relativ selten sein.
Grad im S-Bahnbereich ist das genauso wie irgendwo anders, fällt nur noch mehr auf weil mehr Züge fahren.
Stell dich mal in Höllriegelskreuth ans südliche Bahnsteigende, da laufen bei jedem Zug im Schnitt etwa drei Leute rüber.
Oder in Lohhof südlich - was besonders lustig is, wenn grad der Zug auswärts da steht und man einwärts mit 140 mitm RE durchkachelt im Dunkeln, wo man dank Kurve und Sträuchern nix sieht...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
freibier47906
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Beitrag von freibier47906 »

andreas @ 8 Nov 2010, 13:14 hat geschrieben: @freibier47906: Bei Betrachten des Luftbildes von Köln Süd gewinnt man den Eindruck, als ob nur der nördliche Bahnsteig einen Ausgang zur Straßenbahn hat, der Südliche Bahnsteig hat nur einen Abgang am anderen Bahnsteigende oder?
Genau da liegt das Problem.Der Bahnsteig mit den Zügen Richtung Köln hat zwei Aufgänge und der für die Gegenrichtung nur einen.Ein zweiter Aufgang für diesen ließe sich wohl schlecht,oder nur sehr kompliziert realisieren,weil einfach kein Platz da ist. Und das sehen viele,vor allem Studenten, als "Grund",die Abkürzung zu nehmen.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Solche Bahnhöfe gibt es ja noch zuhauf, sie sind unbedingt durch Bahnpersonal zu sichern, wenn das nicht der Fall ist kommt es zu tragischen Vorfällen wie diesem:
Spiegel
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich habe just in diesem Moment ein eigenes Thema dazu aufgemacht, zumal es in diesem Fall nicht das Überqueren von Gleisen war, sondern der Aufenthalt am bahnsteig.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von 146225 »

Ich glaube, wir haben für "Gleislatscher & Co." mehrere Themen im Forum, nachdem dieses hier aber das mir bekannteste ist ("Klassiker" ?), stelle ich den Artikel aus der Heilbronner Stimme über riskantes Verhalten im Gleisbereich einfach mal hier ein.

Das zeigt eigentlich ganz deutlich wieder auf das leichtsinniges Verhalten am Gleis kein Problem von bestimmten Bereichen ist, sondern gefährlicher Alltag. Selbst die Kommentierungen liegen im Schnitt des üblicherweise zu erwartenden: Wahlweise Elternhaus oder Bahn sind an allem schuld...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Neulich wieder beim 59501 in Huglfing erlebt, man fährt ein und hinter dem Gegenzug huscht einer nach dem anderen über´s Geländer und auf den Bahnsteig.

Oder neulich in Feldafing Richtung München bei 110 in der zugewachsenen kurve, hätte es am Bahnsteiganfang fast einen allein arbeitenden Sensenmann erwischt, das Arbeitsgerät war schon eindeutig im Gleis, ging grade ncoh mal gut, der wollte da allen Ernstes - mit Gehörschutz - über´s Gleis.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Hab ich heut in einem Störfall gelesen:
Gestern abend gab es irgendwo bei Schweinfurt einen PU.
Weiter unten im SF-Text stand dann, dass spätere Meldungen ergeben haben, dass es sich um ein Kind gehandelt hat... insgesamt waren es wohl 3 Kinder, die da am Gleis waren (gespielt haben?). Eins von denen spielt nie wieder...
Didy
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Beitrag von Didy »

Martin H. @ 11 May 2011, 20:08 hat geschrieben: hätte es am Bahnsteiganfang fast einen allein arbeitenden Sensenmann erwischt
Das hat jetzt was von schwarzem Humor.... :ph34r:

@Systemfehler: Was ist denn SF-Text?
quieeeeeeeeeetsch!
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Beitrag von quieeeeeeeeeetsch! »

DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

146225 @ 11 May 2011, 20:02 hat geschrieben: Das zeigt eigentlich ganz deutlich wieder auf das leichtsinniges Verhalten am Gleis kein Problem von bestimmten Bereichen ist, sondern gefährlicher Alltag. Selbst die Kommentierungen liegen im Schnitt des üblicherweise zu erwartenden: Wahlweise Elternhaus oder Bahn sind an allem schuld...
Ich finde die Kommentare bezeichnend.
Ich würde mal sagen, dass 90% von denen, die hier über die Jugendlichen/Bahn herziehen selbst Gleislatscher sind. Das ist, und da gebe ich dir uneingeschränkt Recht, wahrlich kein Problem bestimmter Bevölkerungsgruppen. Habe da auch schon Omas mit Krückstock gesehen und konnte mir den Kommentar "Sind Sie wahnsinnig?! Sie können doch schon auf topfebenem Asphalt kaum laufen, geschweige denn auf einem Gleisbett!" nicht verkneifen (das war auch wirklich eine Harakiri-Aktion). Diese Leute glauben eben, der Unterschied sei, dass sie "aufpassen".

Damit sind wir in meinen Augen schon beim eigentlichen Problem: es fehlt grundsätzlich die korrekte Einschätzung der potenziellen Gefahr (das ist es ja, was die Gleislatscherei so gefährlich macht). Daran werden auch höhere Ordnungsgelder nichts ändern, außer, dass die Betroffenen dann noch uneinsichtiger sind ("Wieso soll ich jetzt auch noch bezahlen, ist doch weit und breit kein Zug da, ich kenn den Fahrplan, das schaff ich eh locker, ich seh doch 10km weit, usw."). Das "Problem" ist doch, dass solche Aktionen in 999 von 1000 Fällen gut gehen oder nicht einmal konkret gefährlich sind. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich an bestimmten Stellen auch nicht unbedingt einsichtig wäre (an den meisten anderen käme ich nicht mal auf die Idee), aber wenn man die Gleislatscherei auf zumindest die Stellen, wo das Gefahrenpotenzial auch abstrakt minimal ist reduzieren könnte, wäre ja schon viel gewonnen.

Allerdings mangelt es da einfach an konstruktiver Aufklärung (ich bitte das nicht als Kritik an der Bahn aufzufassen). Die meisten plärren einfach nur, dass das "gefährlich" sei und lassen das unkommentiert im Raum stehen, manche andere weisen auf sehr theoretische Fallbeispiele hin (es ist ja nicht so, dass das noch nicht passiert ist). Natürlich interessiert sich da kein Schwanz für die etwaigen Ausführungen, da die Gefahr einfach nicht konkretisiert wird. Ich laufe auch nicht einem riesigen Bleischutzschirm rum, weil ich rein theoretisch von einem Meteoriten auf offener Straße getroffen werden könnte und so fühlt sich die Belehrung für viele wohl auch an. Auch irgendwelche "Schocker-Bilder" bringen genau gar nichts (auch etwas, was gewisse Damen und Herren der Bundesregierung erst noch einsehen müssen).
Vielfach genügen schon ganz kleine pragmatische Hinweise, z.B. dass auch wenn die Situation nicht konkret gefährlich wird, dass der Tf eben massiv erschrickt und wenn er z.B. schon Mal den traurigen Fall hatte, dass es eben nicht mehr mit dem Anhalteweg gereicht hat das vielleicht auch gewisse seelische Wunden wieder aufreißt und eben, sobald er jemanden auf den Gleisen entdeckt den Anker wirft (woher soll der auch wissen, dass der Person genau so viel wie ihm daran liegt, dass es da keine Kollision gibt). Im besten Fall gibt so etwas eine kleine Verzögerung im Fahrplan und das will auch keiner. Es ist erstaunlich, dass die Leute dann vergleichsweise einsichtig sind...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Systemfehler @ 11 May 2011, 22:34 hat geschrieben: Hab ich heut in einem Störfall gelesen:
Gestern abend gab es irgendwo bei Schweinfurt einen PU.
Weiter unten im SF-Text stand dann, dass spätere Meldungen ergeben haben, dass es sich um ein Kind gehandelt hat... insgesamt waren es wohl 3 Kinder, die da am Gleis waren (gespielt haben?). Eins von denen spielt nie wieder...
Ja, schlimm Sache.

Das absolut geschmackloseste war aber die Abendzeitung heute dazu: Erste Seite, Foto vom Unglückszug, daneben Überschrift: "Diese Bahn fährt 4jähriges Kind beim Spielen tot"

Ekelhafte Journaille.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Betr: Abendzeitung


Nach deren Auffassung muß der Lokführer noch froh sein, dass er sich bei der Familie nicht entschuldigen muss?

Nahtlos passt hierzu, dass die Anzahl der Autofahrer, die bei Rotlicht trotzdem über die Ampel fahren, in der letzten Zeit zunimmt.

Die Beachtung der einfachsten Regeln wird (auch durch schlechtes Vorbild) vom Nachwuchs nicht mehr verlangt, man kann ja über Alles diskutieren!


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Airdinger
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Beitrag von Airdinger »

Sauerlach - Beim Überqueren der Gleise: Frau von Zug erfasst - tot - am 20.06.2011 bei merkur-online.de

Die Frau wollte wohl gegen 13:00 Uhr die im Bahnhof stehende S3 nach Holzkirchen noch erreichen und wurde von der durchfahrenden BOB erfasst.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Hätte sie mal lieber die 20min auf die nächste S-Bahn gewartet... :(
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Airdinger @ 20 Jun 2011, 20:44 hat geschrieben: Sauerlach - Beim Überqueren der Gleise: Frau von Zug erfasst - tot - am 20.06.2011 bei merkur-online.de

Die Frau wollte wohl gegen 13:00 Uhr die im Bahnhof stehende S3 nach Holzkirchen noch erreichen und wurde von der durchfahrenden BOB erfasst.
Ich frage mich echt immer, wie so etwas überhaupt passieren kann. Klar, Sauerlach ist jetzt kein Bahnhof wo ich so einen Stunt abziehen würde, aber wenn ich mich da recht entsinne, sieht man da schon halbwegs weit, d.h. ist es mir eigentlich nicht erklärbar, wie etwas der Art passieren kann - außer man fällt hin oder schaut einfach nicht (und DAS wäre dann noch mal extrablöd).

Ich sage ja nicht, dass es nicht gefährlich werden kann, wenn man "aufpasst" - das Gegenteil ist der Fall, aber mir ist das trotzdem unerklärlich. So nen Integral kommt zwar schneller als man glaubt, aber eben nicht aus dem Nichts.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Sauerlach liegt aber in einer Kurve. Ist bei der Bahnsteighöhe ausserdem schon eine Herausforderung, da auf die Schnelle hinaufzuklettern. Wenn die S-Bahn schon im Bahnhof steht, ist der Blickwinkel ja noch mehr eingeschränkt. Bei geschätzten 100 km/h nach der 90er Langsamfahrstelle passiert dann halt sowas, viele unterschätzen die Geschwindigkeiten.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

DumbShitAward @ 20 Jun 2011, 21:20 hat geschrieben:Ich sage ja nicht, dass es nicht gefährlich werden kann, wenn man "aufpasst" - das Gegenteil ist der Fall, aber mir ist das trotzdem unerklärlich.  So nen Integral kommt zwar schneller als man glaubt, aber eben nicht aus dem Nichts.
Bei der Umleitung der BOB vor Kurzem hatte ich meinen Fotostandpunkt nahe des Fasanenparks gewählt und konnte von dort durch Bäume und Büsche einen nahenden Zug eigentlich recht früh erkennen. Bis zum richtigen Postieren und Kamera hochnehmen war er aber trotz Vorbereitung tatsächlich schon fast aus dem Bild gefahren.
Es geht in vielen Fällen also tatsächlich schneller als man glauben mag.
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Vermutlich war VT 106 "Hausham" das führende Tfz. (durch seine LED-Anzeige bekannt)
Zumindestens stand dieser am Münchner Hauptbahnhof mit nem Loch im Kunstoffvorbau (Bugklappe für die SchaKu) an der Front rum und
fuhr mit 2 anderen Tw Pendelverkehr Deisenhofen-Hauptbahnhof.
(Selbstverständlich hat man die Front gesäubert.... :ph34r:)
S27 nach Deisenhofen
mapic
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Beitrag von mapic »

Pendelverkehr? Der betroffene Zug kam gegen 14:45 in München an, und fuhr dann um 15:10 wieder raus ins Oberland. Die Sperrung wurde um 15:24 aufgehoben.
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

mapic @ 20 Jun 2011, 22:54 hat geschrieben: Pendelverkehr? Der betroffene Zug kam gegen 14:45 in München an, und fuhr dann um 15:10 wieder raus ins Oberland. Die Sperrung wurde um 15:24 aufgehoben.
Achso, ok. Ich hatte ihn auch gegen 15 Uhr am Münchner Hbf gesehen und dachte der fuhr vllt. zwischendurch schonmal hin und her, nachdem
sich der Unfall ja schon gegen 12:40 Uhr in Sauerlach ereignet hatte. Aber klar, solche Ermittlungen dauern ja, da kann man den Zug nicht gleich freigeben.
Außerdem musste man ja bestimmt nen Ersatz Tf finden. :(
S27 nach Deisenhofen
mapic
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Beitrag von mapic »

S-Bahn 27 @ 20 Jun 2011, 23:26 hat geschrieben:Außerdem musste man ja bestimmt nen Ersatz Tf finden.  :(
Falls das nicht schnell genug geht, kann das auch kurzfristig der ohnehin am Unfallort anwesende Notfallmanager übernehmen. Aus diesem Grund muss also normalerweise kein Zug länger stehen als notwendig.
Ob das bei anderen EVUs auch so ist, weiß ich nicht.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Und weil's so schön war hat's heut einen Halt weiter gekracht: 13:56 ab Holzkirchen hat in Otterfing einen erwischt, fuhr dann weiter bis Deisenhofen mit +75, der Gegenzug wendete in Sauerlach. Bus-Ersatz mit 5 Bussen und 10 Großraumtaxen zwischen Holzdorf und Deisehofe. Erste durchfahrende S-Bahn war die zur S3 umdeklarierten S27 (15:48 an Deisenhofen, 16:09 weiter, 16:22 an Holzkirchen) und eben die S3 um 16:45.


@mapic: Der Notfallmanager kann den Zug übernehmen? Die BOB lässt leute von DB Netz einfach mal 'nen Integral fahren? Cool. Nein, das geht bei uns nicht, bei uns macht das wenn dann der Notdienst.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Systemfehler »

Bitte was?!

Also ich will nicht wissen, wer mir alles so den Kopf abreißt und reinsch**ßt, wenn ich als Notfallmanager mal eben schnell nen Zug weiterfahre.
Und vor allem: Wie komm ich dann wieder zu meinem hübschen Blaulichtauto?! :(
Nene, du meinst sicherlich den Notdienst vom EVU! (die DB-EVUs haben allerdings das selbe Auto wie der Nmg, nur die Ausstattung weicht ein wenig ab)

Edit:
Chris hat schon geantwortet... hätte vor dem Antworten nochmal schnell aktualisieren sollen ;)
mapic
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Beitrag von mapic »

Na natürlich jemand vom EVU, in diesem Fall der entsprechende EBL/ÖBL der halt gerade Bereitschaft hat. Und der wird in diesem Fall definitiv auch als Notfallmanager bezeichnet. Es kann natürlich gut sein, dass es bei den DB EVUs dafür andere Bezeichnungen gibt, um eben vom Netz-Notfallmanager abzugrenzen.
Und das hübsche Blaulichtfahrzeug kann im Notfall doch ruhig auch später oder von einem anderen Mitarbeiter wieder nach Hause gebracht werden, wenn es die Situation erfordert.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Moment mal, jetzt mal langsam!
WER bezeichnet den Notdienst vom EVU definitiv als Notfallmanager? Das ist falsch!
Es gibt nur einen einzigen Notfallmanager vor Ort, alle anderen "Bahn-Mitarbeiter" (also von DB und Privaten) heißen anders, aber NICHT Notfallmanager.
Sogar wenn der Notfallmanager alleine nicht auskommt, und zur Unterstützung einen zweiten Notfallmanager anfordert, dann muss dieser sein Rückenschild "Notfallmanager" gegen "Assistenz" auswechseln. Es DARF nur EIN Notfallmanager vor Ort sein.

Weiterhin heißt es in dieser Broschüre zum Notfallmanagement (Pdf, 21,2MB) auf Seite 17 unten:
4.1.1 Der Notfallmanager
Der Notfallmanager ist stets ein Mitarbeiter eines Eisenbahninfrastrukturunternehmens der DB AG, in der Regel der DB Netz AG.
Weiter unten, auf Seite 19, steht dann zum EVU-Notdienst folgendes:
4.1.2 Weitere Fachberater
Der Notfallmanager ist ein Fachberater des EIU. Er verfügt daher nicht über detaillierte technische Kenntnisse zu Wagenmaterial, Triebfahrzeugen, Kesselwagen, Aufgleistechnik oder andere Fachgebiete. Dies wäre bei der Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeugarten der knapp 400 zugelassenen
Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) nicht machbar. Hier ist jedes EVU verpflichtet, für entsprechende Fachberater zu sorgen.

Für den Bereich der DB AG stellen die konzerneigenen EVU Mitarbeiter über so genannte Notdienste zur Verfügung, die sowohl technische als auch nichttechnische Aufgaben haben können.

Unabhängig davon, welches Eisenbahnunternehmen welche Art von Fachberater zur Verfügung stellt: Für alle gilt, dass der Notfallmanager ihnen gegenüber weisungsbefugt ist.
Wie du siehst: Die EVU-Mitarbeiter werden im Regelwerk der DB (hier die 123, aus der diese Broschüre abgeleitet ist) als Fachberater oder Notdienst bezeichnet, niemals aber als Notfallmanager!

Es gibt ja auch nur einen Einsatzleiter der Feuerwehr, und nicht zwei. Wäre unter Umständen fatal, wenn mehrere gleich bezeichnete Leute vor Ort wären, die beide gleichberechtigt was zu sagen hätten.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

mapic @ 21 Jun 2011, 17:05 hat geschrieben: Na natürlich jemand vom EVU, in diesem Fall der entsprechende EBL/ÖBL der halt gerade Bereitschaft hat. Und der wird in diesem Fall definitiv auch als Notfallmanager bezeichnet. Es kann natürlich gut sein, dass es bei den DB EVUs dafür andere Bezeichnungen gibt, um eben vom Netz-Notfallmanager abzugrenzen.
Also ich kenne kein EVU dass ihre Rufbereitschaft als Notfallmanager bezeichnet. Wie das bei der BOB ist kann ich natürlich nicht sagen.
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