Aus RSAG-online unter NEWS hat geschrieben:Rostocker Straßenbahn AG und Connex gründen gemeinsames Unternehmen Ostseebahn GmbH
Ziel des neuen Unternehmens mit dem Namen "Ostseebahn GmbH" ist der Betrieb einer Stadtbahn, die die Region mit der Rostocker Innenstadt verbindet. Die Stadtbahn soll dazu die Infrastruktur sowohl der Straßenbahn als auch der Bahn nutzen. Vorbild dieser Stadtbahn ist das "Karlsruher Modell". In Karlsruhe wurden bereits vor einigen Jahren Fahrzeuge entwickelt, die die Innenstadt als Straßenbahn erschließen und zur Anbindung der Region dann auf Eisenbahnstrecken wechseln.
Der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock Arno Pöker erläutert das Projekt: "Für Rostock und die Region um Rostock entsteht ein neues, derzeit nicht vorhandenes Angebot. Direkt mit einer Bahn und ohne Umsteigen von Graal-Müritz in die Lange Straße oder vom Fähranleger im Seehafen zum Neuen Markt, vom Südstadtcenter in die Innenstadt von Bad Doberan – das sind die mittel- und langfristigen Vorhaben der Ostseebahn GmbH. Für die mittlerweile auf ca. 14 000 Menschen gewachsene Zahl derjenigen, die täglich zwischen den Landkreisen Bad Doberan und Güstrow von und nach Rostock pendeln, wird eine direkte Anbindung an die City eine enorme Verbesserung für den täglichen Arbeitsweg bedeuten."
Die RSAG hat mit Connex als führendem privaten Eisenbahnunternehmen für dieses Projekt einen optimalen Partner gefunden. Die Unternehmen RSAG und Connex Regiobahn GmbH erschließen dadurch gemeinsam neue Geschäftsfelder und nutzen Synergieeffekte im Interesse einer optimaleren Verkehrsanbindung des Großraumes Rostock an die Innenstadt.
Connex ist in Mecklenburg-Vorpommern bereits mit der Ostmecklenburgischen Eisenbahn GmbH (OME) präsent. Am 1. März diesen Jahres hatte Connex durch den Start des ersten privaten Fernverkehrszuges "InterConnex" zwischen Gera, Berlin, Leipzig und Rostock auf sich aufmerksam gemacht. Pöker weist darauf hin, dass die Unternehmen RSAG und Connex an sich jedoch ihre Eigenständigkeit in ihren angestammten Aufgaben und Geschäftsbereichen bewahren werden.
Mit Zweisystemfahrzeugen aus der Region bis in die Innenstadt
Die Umsetzung soll zwischen 2003 und 2015 erfolgen. Erste Aufgaben der neuen Gesellschaft sind, sich an Ausschreibungen zu beteiligen und Konzessionen für Linienverkehre zu erlangen. Mittelfristig sollen auch bauliche Veränderungen vorgenommen und Fahrzeuge angeschafft werden. Das Straßenbahnnetz der RSAG und vorhandene Eisenbahnstrecken zwischen Rostock Hbf und Bad Doberan, die S-Bahntrassen zwischen Warnemünde und dem Hauptbahnhof sowie Seehafen - Hbf, die Bahnstrecke Hbf – Rövershagen bzw. Graal–Müritz können über noch zu bauende Schnittstellen miteinander verbunden werden. Die Kombination dieser Schienensysteme erfordert neue Zweisystemfahrzeuge, die über Strom und Diesel angetrieben werden. Diese Stadtbahn fährt dann z. B. von Graal–Müritz über Rövershagen und die Strecke Stralsund-Rostock bis zum Ortseingang Rostock auf den Gleisen der DB Netz, schwenkt dann über ein neues Gleisstück auf das ursprüngliche Straßenbahnnetz am Kurt-Schumacher-Ring ein und bedient wie eine Straßenbahn die Haltestellen in der Stadt.
Voraussetzung ist, dass das Land Mecklenburg–Vorpommern den Schienenpersonennahverkehr und den S-Bahnbetrieb im Raum Rostock spätestens 2004 ausschreibt. Arno Pöker sieht darin eine große Chance, langfristig den Menschen in der Region – immerhin 25 % der gesamten Landesbevölkerung – einen kundenfreundlichen, nachvollziehbaren Verkehr vor ihrer Haustür anzubieten. "Wir Rostocker sehen aber auch, daß wir als Oberzentrum der Region für Touristen interessant sind, die an der Ostsee Urlaub machen oder denen der Weg über die Ostsee zwar kurz, aber z.B. der Weg vom Seehafen in unsere Stadt zu lang erscheint, um herzukommen. Perspektivisch werden wir aus wirtschaftlichen Überlegungen und für die Menschen dieser Region Lösungen wie das Projekt "Ostseebahn" anbieten müssen, um ein attraktiver Standort zum Leben, Arbeiten und Erholen zu bleiben.