Dampfzug rund um München

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
tramcar
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Beitrag von tramcar »

Gestern musste der BLV-Dampfzug auf seiner letzten Runde Ostbahnhof ab 15.00 Uhr eine Stunde in München-Moosach warten bis er um 16.42 Uhr seine Fahrt fortsetzen konnte. Grund war ein Böschungsbrand, der auch auf der S-Bahnstrecke Ostbf-Giesing zur Streckensperrung führte. Wegen der hohen Brandgefahr (Stufe 4) fährt heute anstelle der 70er die E 69.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Gut so :)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Wie war das eigentlich früher, ist da München wegen der Dampfloks im Sommer regelmäßig abgebrannt oder war's da noch nicht so trocken!? Wenn man es ganz streng sieht, müsste man den Zugverkehr ganz einstellen, bei uns sind es vorzugsweise Regionalbahnen, die selber das kokeln anfangen oder im Sommer fast einmal wöchentlich irgendwo den ganzen Bahndamm abbrennen. Dürfte überall genauso sein. :unsure:

Schallschutzwände helfen aber, seit die stehen, hat's an den Stellen wo die stehen, interessanterweise nicht mehr gebrannt. ;)
Didy
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Beitrag von Didy »

Ich würde mal tippen, früher wurde einfach gründlicher/häufiger, ggf. auch breiter als heute der Bewuchs entlang der Strecke freigeschnitten?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Didy @ 13 Apr 2009, 15:10 hat geschrieben: Ich würde mal tippen, früher wurde einfach gründlicher/häufiger, ggf. auch breiter als heute der Bewuchs entlang der Strecke freigeschnitten?
Das glaube ich auch. Aber letzten Sommer hat mich vor allem brennendes Gras aufgehalten, also keine Büsche oder Wald, der den Boden beschattet und somit das Austrocknen verlangsamt. Auf kaum bewachsenen Flächen, wo die Sonne direkt auf den Boden brennt, brennt dann auch das Gras ziemlich schnell ohne dass es eine außergewöhnliche Trockenheit braucht.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

ChristianMUC @ 13 Apr 2009, 11:46 hat geschrieben: Gut so :)
Müssen solche Reaktionen denn unbedingt sein? Ich denke jetzt weiß jeder dass du keine Dampfloks magst. Ich war früher auch kein Dampflokfreund, aber jetzt erkenne ich darin durchaus eine Faszination. Etwas mehr Toleranz wäre hier sicher angebracht.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Sorry, aber das letzte Chaos nach so einer Wasserkocherfahrt hat mir gereicht. Ich lerne immer noch "Fahrdienstleiter" und nicht "Gleiszuteiler nach dampflokverursachter Streckensperrung". Es ist für mich einfach nicht einzusehen, über 30 Jahre nach dem Ende des planmäßigen Dampflokeinsatzes die Infrastruktur auf diese antiquierten Gefährte auszurichten. Sicherlich werden Böschungsbrände mitunter auch von anderen Fahrzeugen ausgelöst, jedoch ist es nunmal so, dass man im Frühling, Sommer und Herbst fast schon prophylaktisch die Feuerwehr verständigen kann, weil nahezu jede Dampferfahrt irgendwo Brände hinterlässt. Das konnte man am Samstag sehen (50 2740 der UEF hat zwischen Karlsruhe und Rastatt zig Brände gelegt, besonders toll, wo da aktuell die Umleiterstrecke fehlt), am Sonntag dann gleich wieder (da hat die BLV-Kiste am Südring für Feuerwehreinsätze gesorgt).
Übrigens empfinde ich die Forderung nach Toleranz als recht lachhaft, denn von den Wasserkochervereinen wird selten Toleranz gezeigt, wenn ihre Fahrten nicht wie geplant durchgeführt werden können ("Böse, böse DB Netz"). Zudem - wer ist denn tolerant ggü. den gestrandeten Fahrgästen? Am Samstag strandeten bei Karlsruhe mehrere hundert Fahrgäste - und das nur, weil eine alleinfahrende (!) Dampflok auf knapp 20 Kilometern vier Brände gelegt hatte.
Thema Faszination: ich finde nunmal die Diesel- und Elloks wesentlich interessanter - aber das scheint für viele Eisenbahnfreunde ein Tabubruch zu sein, dass man keine Dampfer mag. Da gibt es dann keine Toleranz...
Thema Historie: solche Zirkuszüge, wie sie UEF, BLV und die anderen Vereine durch die Gegend fahren, werden nicht historischer, wenn man einen Dampfer vorhängt. Luxemburger Wegmann-Lizenz-Silberlinge (UEF), grün angeschmierte Redesign-Silberlinge (BLV) im Mix mit Zweiachsern, Umbauwagen und dergleichen - hauptsache, es wirkt alt. Bei einem derartigen Gemisch kommt es auf die Zuglok auch nicht mehr an, da passt auch eine moderne 185er nicht schlechter als die 247. Ostlandplage 50.35 oder 52.80...
[Dem ein oder anderen wird manches aus meinen DSO-Beitrag von gestern bekannt vorkommen]
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich habe nichts gegen Museumszüge, meinetwegen auch mit Dampfloks. Aber dann sollten sie
  • stilecht sein. Lok und Wagen müssen aus der gleichen Epoche stammen
  • auf ausgewählten Museumsstrecken verkehren. Die DB verkauft sicher gern nicht mehr genutzte Trassen.
Die Strecken kann man dann ganz bequem mit Formsignalen ausstatten und auch die Bahnhöfe entsprechend der 50er Jahre gestalten.
Wäre auch für die Fotofuzzis interessanter, denn eine Dampflok unter Draht sieht einfach sch... aus. Somit wäre allen geholfen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Thema Faszination: ich finde nunmal die Diesel- und Elloks wesentlich interessanter - aber das scheint für viele Eisenbahnfreunde ein Tabubruch zu sein, dass man keine Dampfer mag. Da gibt es dann keine Toleranz...
Hat da irgendjemand was gegen gesagt? Ich war bei vielen Dampfsonderfahrten dabei und ich muss sagen, die allegemeine Fehlerhäufigkeit war auch nicht höher als wenn man sich in irgendwas wesentlich jüngeres setzt. Dafür dass die Fahrzeuge teilweise über 80 Jahre alt sind und überwiegend von Freizeit-Eisenbahnern, die meist unter chronischem Geldmangel leiden, gepflegt werden, sind sie eigentlich extrem zuverlässig, übrigens auch im Herbst und im Winter.

Natürlich sind mal Exemplare dabei, die alle 3 km ausfallen und irgendwann mit +300 ganz liegenbleiben, aber was ich jedes Jahr Dostos mit qualmenden Bremsen in meinem Fuzzibezirk habe, so viele "Vereinssonderzüge" fahren das ganze Jahr nicht. Und um nicht zu wissen, ob man jetzt gleich liegenbleibt, kann man auch 'ne Sonderfahrt mit 'nem Desiro (Klimaanlage in der Einstellung "tropischer Regenwald") machen, der scheinbar wiederum nicht mit 100 Jahre alter, völlig desolater Infrastruktur zurecht kommt und bei 25 Grad Lufttemeratur und kaum mehr Streckengeschwindigkeit 'nen Hitzeschaden bekommt. Gut dass zu dem Zeitpunkt nur die Hälfte der eigentlich geplanten Kilometer gefahren werden konnten, warum auch immer... So konnte man ihn immer über 20 Minuten abkühlen lassen, um wieder 5,3 km zu fahren. Wären wir da die kompletten 7,9 km gefahren, also im Grunde praktisch ohne Pause, bin ich mir sicher, wäre das Teil irgendwo liegengeblieben. Am besten natürlich Rohrbach Gleis 1, wo er ja mal 10 Minuten nicht starten wollte... :P
Thema Historie: solche Zirkuszüge, wie sie UEF, BLV und die anderen Vereine durch die Gegend fahren, werden nicht historischer, wenn man einen Dampfer vorhängt. Luxemburger Wegmann-Lizenz-Silberlinge (UEF), grün angeschmierte Redesign-Silberlinge (BLV) im Mix mit Zweiachsern, Umbauwagen und dergleichen - hauptsache, es wirkt alt. Bei einem derartigen Gemisch kommt es auf die Zuglok auch nicht mehr an, da passt auch eine moderne 185er nicht schlechter als die 247. Ostlandplage 50.35 oder 52.80...
Ich glaube, die Vereine würden durchaus gerne öfter mit stilreineren Zügen fahren, aber denen geht's halt wie Arriva mit ihrem ALEX, man muss nehmen was man kriegt. Die Bm würden so gesehen auch eher vor eine V200 oder 01 passen als vor einen Taurus oder 146.2 vor n-Wagen macht den Zug nicht moderner, auch wenn neue Farbe drauf ist. Mei, das Leben ist halt kein Ponyhof. B)

Immerhin fahren die meisten Dampfzüge heute sonntags, da ist eh nicht so viel los wie sonst und meistens fahren bei den Dampfzügen viele Leute mit, durchaus auch viele Nichtfreaks, ich denke, davon geht die Welt auch nicht unter. Wenn durch einen liegengeblieben Zug, egal welcher Art, das ganze Netz zusammenbricht, sollte man fragen, ob die Strategie von DB Netz so gut ist. Wenn zwischen München und Ingolstadt (immer mehr fast neue Infrastruktur) ein Zug liegenbleibt, hat man aus Kostengründen nichtmal mehr ein Gleis, wo man irgendwas mal schnell hinschleppen oder einen Zug, wo man weiß der macht's nicht mehr lang, wo man den schnell hinleiten kann, ohne dass der (sonstige) Planverkehr behindert wird. Vor 10 Jahren gab's hier praktisch alle 10 km einen Bahnhof mit mindestens einem Gleis, wo man auch einen langen Zug zumindest ein paar Stunden hinstellen kann ohne den Planverkehr zu stören. Vor 10 Jahren war die Strecke aber noch nocht nicht mal so wichtig und so dicht befahren wie heute, wir sind hier ja nicht die Ammertalbahn... DB Netz fährt da eine ziemlich riskante Strategie, das stimmt schon.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Man muss auch mal bedenken dass gerade Dampfzüge vielen Leuten die Eisenbahn näher bringen, die sonst nichts mit ihr am Hut haben. Bei einem Dampfzug schauen fast alle auf, bei einem "normalen" Zug nehmen viele nicht mal Notiz wenn er an ihnen vorbeifährt. Ich finde dass Dampfzüge ein wichtiger Werbeträger für die Eisenbahn sind und wer mal einen Dampfzug, natürlich möglichst artrein, auf einer Strecke dampfen sehen hat, der wird fasziniert sein oder auch nicht, wie ChristianMUC, ist auch ok, finde ich nicht schlimm, aber dann seid wenigstens so tolerant und akzeptiert dass es Dampffreunde gibt.
Wenn ich bedenke was z. B. damals in Rheinland-Pfalz los war, als es eine Plandampfveranstaltung gab, da kamen die Leute weltweit angereist um das mitzuerleben (machen das die Massen für einen ICE3 oder einen 648er?) und es war auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die betroffenen Regionen und nebenbei eine tolle Werbung für die Eisenbahn. Viele sind doch erst Eisenbahnfreunde über die Dampfloks geworden, quasi als Einstiegsdroge. ;)
146225
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Beitrag von 146225 »

Damit der Christian nicht ganz allein als böser Bube dasteht: Ich geb' ihm recht ! Er hat sowas von recht ! Was werden in Deutschland Ressourcen sprichwörtlich verfeuert, um ein Disneyland für intolerante Dampffreaks aufrecht zu erhalten, die anderen Museumsprojekten fehlen. Nur weil jemand bei der 204. aufgenommenen Ausfahrt einer DR-52 seinen audiovisuellen Orgasmus braucht.

Ne, sorry liebe Dampfgemeinde: Ihr könnt mit eurem Wasserkocher und der liebevoll-verpfuschten unrealistischen Wagengarnitur irgendwo abseits spielen gehen. Bei Museumsstrecken wie z.B. der DFS in der Fränkischen Schweiz wo sonst nix fährt ist es ok, aber von dichtbefahrenen Hauptstrecken solltet ihr eure Betriebsgefahren fern halten. Dort ist einfach kein Platz mehr übrig.

Jetzt können die Dampffuzzis auch mir Intoleranz vorwerfen: Damit kann ich aber gut leben, solange eisenbahngeschichtlich wertvolle Fahrzeuge wie z.B. der 491 001 weiter verfallen. Noch ein Beispiel gefällig, welche Museumsloks mir fehlen ? Gerne, wie wäre es mit 104 020, 116 009, 118 008, 144 002, 144 119, 145 170, 141 001, 150 091, 160 010, 194 579 und soweiter und soweiter, ja, Epoche IV-Fetischist bin ich auch noch, was auch die wenigsten Dampffuzzis begreifen, für die die Eisenbahn ja meistens nach der heiligen Epoche III aufgehört hat zu bestehen.

Also: Ihr wollt Toleranz ? Dann laßt eure überzählige x-te DR-52 mal eine Weile stehen, und engagiert euch zur Abwechslung mal für wirklich einmalige Fahrzeuge. Wenn euch eine 144 schon zu gewöhnlich ist, wie wäre es mit dem 601 ? Oder denkt in die Zu(g)kunft: Ich bin mir, Stand heute, nicht sicher, ob es dereinst eine betriebsfähige Museums-111 geben wird.

So, das mußte mal gesagt sein. :angry: :ph34r: :P
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Beitrag von Electrification »

@146225
Das ist einfach DSO-Niveau, das lass ich mal so ohne Kommentar stehen. Ist sicher ein Spiegelbild der Gesellschaft, was einen selbst nicht interessiert, hat auch andere nicht zu interessieren, das ist schon traurig, aber was will man machen.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Also ich kann schon ein wenig den Unmut verstehen, wenn Dampfzüge für Verspätungen im Regelbetrieb sorgen.

Ich bin auch kein "extremer Dampf-Freak", ich mag eigentlich alles Historische bei der Bahn gern, ob das jetzt alte Reichsbahn-Schnellzugwagen, Bm im Originalzustand oder ne E18 oder eben ne 03er ist.

Ich persönlich finde übrigens, dass gerade der Ballungsraum München mit viel zu wenig historischer Bahn gesegnet ist. Was haben wir denn schon an Dampfzug-Sonderfahrten? 2 Wochenenden im Dezember, kommt das BEM (+ unter der Woche ein paar Schüler-Sonderfahrten); an Ostern, der Localbahnverein; und sonst kommt in München vielleicht 2x im Jahr ein Dampfer zu Sonderanlässen durch (Überführung A-Wagen zur U-Bahn Nürnberg, Christkindl-Express nach Salzburg o.ä.).
Historischen Diesel oder E-Traktion gibt's in München eigentlich gar nicht nie.

Also, gerne mehr historische Bahn in München - Dampf, Diesel, E-Loks, Wagen!
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Beitrag von 146225 »

Electrification @ 13 Apr 2009, 18:47 hat geschrieben: @146225
Das ist einfach DSO-Niveau, das lass ich mal so ohne Kommentar stehen. Ist sicher ein Spiegelbild der Gesellschaft, was einen selbst nicht interessiert, hat auch andere nicht zu interessieren, das ist schon traurig, aber was will man machen.
Moooment ein Mal ! :angry:

Erstens halte ich das Niveau großer Teile von DSO noch nicht für so schlecht wie Du es machen willst, und zweitens hab' ich nur mal eben, wie der Christian auch, der "Dampfgemeinde" den Spiegel vorgehalten. Und getroffene Hunde bellen lautstark, wie man sieht.

Ich finde es ja durchaus sinnvoll, daß man sich um technikgeschichtliche Dinge wie Dampfloks kümmert. Nur lehne ich es deutlich ab - ich hoffe das ist klar geworden - daß dieses Kümmern auf Kosten anderer ebenso erhaltenswürdiger Dinge geht oder zu Lasten unbeteiligter Dritter. Und da bleib ich deshalb dabei: Eine Dampflok hat auf Strecken wie der KBS 702 heutzutage nix, aber auch gar nix mehr zu suchen. Der ausgewogene Mix den uns die damalige Bundesbahn 1985 in Nürnberg präsentiert hat, vermochte zu gefallen. Doch leider ist er Vergangenheit.
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Beitrag von 146225 »

Oliver-BergamLaim @ 13 Apr 2009, 18:49 hat geschrieben: Historischen Diesel oder E-Traktion gibt's in München eigentlich gar nicht nie.
Was gerade im Bezug auf die Rolle Münchens bei der Entwicklung der E-Traktion in Deutschland wahrhaftig kein Ruhmesblatt ist.
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Beitrag von ChristianMUC »

Wo ist denn eigentlich die Toleranz der Dampflokfreunde, wenn man andere Interessen hat? Wer selber fordert, sollte auch was bieten...
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Beitrag von 146225 »

ChristianMUC @ 13 Apr 2009, 18:57 hat geschrieben: Wo ist denn eigentlich die Toleranz der Dampflokfreunde, wenn man andere Interessen hat? Wer selber fordert, sollte auch was bieten...
Das wäre bei den meisten dieser Spezies ein wenig viel verlangt, Christian...

Wenn ich mich grade aufrege: Was meinst Du, wie gering ist die Chance, daß 614 005/006 auch in fernerer Zukunft betriebsfähig sein könnten und uns statt mit grün angeschmiertem Fantasiezeugs mit authentischem 70er-Poplack erfreuen ?
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Mit dem 614 ist das eine sehr gute Frage. Er hält sich ja tapfer in diversen Ersatzleistungen (da er noch die alten Türen hat, ist er vom EBA-Einsatzverbot nicht betroffen) - und die letzte Revision ist ja grad erst 2 Jahre her (16.02.2007 in Kassel). Mit Verlängerungen könnte er also bis 2015 laufen - das ist schon mal eine Perspektive. Zumal es wohl unter den Nürnberger Lokführern mehrere Interessen für eine Vereinsgründung gibt.
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Beitrag von 146225 »

Na also, das ist doch schon mal was - aber auf solche Dinge kommen die angeblich ach so engagierten "Eisenbahnfreunde" dann wieder nicht, da mußt Du sie schon beinahe mit Gewalt von der Dampflok runterholen (die der böse 614 ja damals verdrängt hat)...
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Beitrag von Electrification »

146225 @ 13 Apr 2009, 18:56 hat geschrieben: Erstens halte ich das Niveau großer Teile von DSO noch nicht für so schlecht wie Du es machen willst, und zweitens hab' ich nur mal eben, wie der Christian auch, der "Dampfgemeinde" den Spiegel vorgehalten. Und getroffene Hunde bellen lautstark, wie man sieht.
Ich bin jetzt eigentlich kein großer Dampffan, daher musst du mir den Spiegel nicht vorhalten, ich sehe das alles auch etwas gelassen, nur finde ich es nicht schön, wenn jetzt versucht wird, sich gegeneinander auszuspielen. Es gibt auf beiden Seiten sicher Sturköpfe, aber selbst wenn man sich nicht dafür interessiert, kann man doch etwas Verständnis aufbringen und eine Schnellzugdampflok kann durchaus auch auf einer Hauptstrecke unterwegs sein. Sicher sollte man die Hauptabfuhrstrecken wo es geht vermeiden, es gibt ja genug Schwachlaststrecken.

Zum 614er muss ich sagen, finde ich es schade, dass es keinen 614er mehr gibt, mit der originalen Inneneinrichtung, die diesen Zug ausmacht. Was nützt der schönste Popfarbene 614er wenn er innen nicht das Flair der 70er/80er hat. Für die Fotografierfreunde mag das gehen, aber ich fahr lieber mit den Zügen und da ist ein redesignter 614er nicht attraktiv genug.
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Beitrag von Rohrbacher »

Historischen Diesel oder E-Traktion gibt's in München eigentlich gar nicht nie.
420 001 gibt's ja immerhin, aber es fahren genug 110er, 111er und 218er mit n-Wagen auf Strecken rum, die man oft kaum als NBS bezeichnen kann, "historisch" kommt da durchaus auf die Definition an. :D
Also ich kann schon ein wenig den Unmut verstehen, wenn Dampfzüge für Verspätungen im Regelbetrieb sorgen.
Ehrlich gesagt hab' ich mehr von dem oft geforderten Verständnis, wenn ein Oldtimer streikt als wenn es ein modernes Regelfahrzeug ist, mit dessen Ausfall die zurechtgestutze Strecke nicht zurechtkommt. Warscheinlich ist es eh so, dass die meisten Störungen von Weichenstörungen, Stellwerksausfällen und "Notarzteinsätzen" herrühren, fast täglich erreichen mich deswegen Mails aus München, gern mal mit Kreativgrammatik.
Wo ist denn eigentlich die Toleranz der Dampflokfreunde, wenn man andere Interessen hat? Wer selber fordert, sollte auch was bieten...
Wie soll sich die äußern? Dass Dampflokfahrten nur zwischen Weizen und Zollhaus-Blumberg stattfinden, damit Neubaufetischisten vor den Dampffreaks ihre Ruhe haben?
Mit dem 614 ist das eine sehr gute Frage.
Aber nicht auf Planstrecken, die Nürnberger Lokführer sollen dann im bayerischen Wald spielen gehen! :rolleyes: :P
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 13 Apr 2009, 19:18 hat geschrieben: Wie soll sich die äußern? Dass Dampflokfahrten nur zwischen Weizen und Zollhaus-Blumberg stattfinden, damit Neubaufetischisten vor den Dampffreaks ihre Ruhe haben?
Auf dieser Strecke würd ich soo gerne mal mit was anderem fahren - aber diese Dampfextremisten lassen einen ja nicht. Wär doch mit 627 001 was gewesen, wenn dieser nicht in Nürnberg abgebrannt wäre und wenn man danach nicht beschlossen hätte, daß die 1974er Prototyp-Generation 627.0/628.0 nicht so wichtig ist für die deutsche Eisenbahngeschichte.
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ich bin mal mit einem Dduu (gezogen von 2 628) da lang ;)
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Beitrag von JeDi »

ChristianMUC @ 13 Apr 2009, 19:53 hat geschrieben: Ich bin mal mit einem Dduu (gezogen von 2 628) da lang ;)
Wo is denn der 626 abgeblieben?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ach stimmt, der hing auch noch davor...
*klick*
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Beitrag von Electrification »

146225 @ 13 Apr 2009, 19:21 hat geschrieben: Auf dieser Strecke würd ich soo gerne mal mit was anderem fahren - aber diese Dampfextremisten lassen einen ja nicht.
Es wird dich sicher niemand daran hindern, wenn du dort mit einem Dieseltriebwagen fahren willst, da ist halt Eigeninitiative gefragt. Ich finde deinen beleidigenden Stil gegenüber Dampffreunden ("Dampfextremisten") nicht sehr nett. Wenn Bedarf an Dieselfahrten auf der Sauschwänzlebahn oder anderswo da ist, wird es auch gemacht.
Ansonsten wird gemacht was die Masse will und ein Dampfzug spricht eben auch Nichteisenbahnfans an und fährt somit leichter die hohen Kosten wieder rein.
Da ich jeder Traktionsart etwas abgewinnen kann, hab ich auch nicht das Problem mich engstirnig in einen Extremismus reinzusteigern und den findet man auf allen Seiten. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Wo ist denn eigentlich die Toleranz der Dampflokfreunde, wenn man andere Interessen hat? Wer selber fordert, sollte auch was bieten...
Das liebe ich, schön alle in einen Topf werfen. Die Dampffreunde, die Dieselfreunde, die Draisinenfans...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Jede Baureihe muss museal (und betriebsfähig) erhalten werden. Und zwar im (evtl. rückgebauten) Origninalzustand.

Ob sie dann auf "normalen" oder lediglich dafür bestimmten Strecken zum Einsatz kommen, ist eine andere Frage. Museale Sonderfahrten dürfen aber nicht den normalen Fahrbetrieb durcheinander bringen. Dazu siehe meinen vorherigen Beitrag.

Das Dampfsonderfahrten einen Bezug zur heutigen Eisenbahn herstellen, halte ich für ein Gerücht. Da kommen ganze Familien mit dem Auto angereist, um "einmal im Leben" mit einer Dampfeisenbahn zu fahren (oder sie zu sehen). Viele von ihnen haben den Regelbetrieb niemals erlebt, eher die Wenigsten. Aber ein solch historisches Gefährt erweckt die gleiche Aufmerksamkeit, wie eine Oldtimerralley mit historischen Automobilen. Man kommt, staunt und wundert sich, was "damals" schon geleistet wurde. Und dann steigt man zufrieden in den Familienvan mit allen zur Verfügung stehenden technischen Highlights und freut sich, dass es heute besser ist. Oder man steigt in einen 422er (oder sonstiger Baureihen) irgendeiner S-Bahn Linie und stellt fest, früher war es mühseliger. Sowohl für die Fahrgäste, als auch für die Mitarbeiter der Eisenbahn.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 13 Apr 2009, 20:24 hat geschrieben: Jede Baureihe muss museal (und betriebsfähig) erhalten werden. Und zwar im (evtl. rückgebauten) Origninalzustand.
Klingt gut, würde ich sagen - ist aber leider keine Realität in Deutschland. Dazu fehlt halt doch wie immer das liebe Geld.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

146225 @ 13 Apr 2009, 18:57 hat geschrieben: Was gerade im Bezug auf die Rolle Münchens bei der Entwicklung der E-Traktion in Deutschland wahrhaftig kein Ruhmesblatt ist.
Da kann ich nur zustimmen.
Wir haben zwar die Sonderfahrten mit dem 420 001, aber das ist für mich kein wirklich historischer Betrieb, weil die 420er ja noch im Regelbetrieb laufen (wenn halt auch woanders).

Ne E18 oder E94 in München, das möcht ich mal erleben... :(
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es wird dich sicher niemand daran hindern, wenn du dort mit einem Dieseltriebwagen fahren willst, da ist halt Eigeninitiative gefragt.
Es gibt doch da 'nen Esslinger VT direkt an der Strecke, sofern der noch betriebsfähig ist und wenn ihm der nicht passt, vielleicht zu alt, dann fährt die HzL mit RS1 bis an die Strecke und auch die DB mit 641ern von der anderen Seite. Wenn man sich zusammentut, ließe sich da sicherlich ganz schnell und vielleicht sogar unkompliziert was machen.
Ach stimmt, der hing auch noch davor...
Lustiger Zug. Von welchem Zirkus ist der? :rolleyes: :ph34r:

Ich wäre dafür, dass sich jetzt alle wieder etwas abkühlen, bevor das Thema einen Kesselzerknall erleidet. Niemand wird bekanntlich gezwungen sich mit Sachen abzufinden, die er nicht mag. Okay, außer man ist Fahrdienstleiter. Aber dann kann man sich ja im Notfall an dem Tag krankschreiben lassen. ;)
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