[R] Busfahrerein half Kröte über Straße - gefeuert

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Christina Pommerel (46) ist Busfahrerin in Regensburg. Am 28. März fährt sie die Autobuslinie 5 (Regensburg Hauptbahnhof - Wörth an der Donau). In Donau­stauf haben sich stolze 20 Minuten Verspätung angesammelt, die unter anderem auf eine Baustelle Baustelle an einer Donaubrücke zurückzuführen sind.

Bei einem Stopp in Donau­stauf sieht die Busfahrerin eine Kröte auf der Straße sitzen. Christina Pommerel lässt es sich trotz Verspätung nicht nehmen, mal eben kurz auszusteigen und die Kröte mithilfe eines Stück Kartons auf die andere Straßenseite zu befördern. Beförderung ist nun mal ihr Job. Doch ein Fahrgast fand diese Aktion gar nicht gut und beschwerte sich. Christina Pommerel muss nun eine ganz dicke Kröte schlucken, denn sie wurde von ihrem Arbeitgeber Regionalbus Ostbayern (RBO) freigestellt. Es klingt wie ein verspäteter Aprilscherz. Sie sei laut RBO nicht für den Job geeignet, da sie die falschen Prioritäten setze. Dabei fährt Christina Pommerel doch schon seit 1996 für den RBO. Inzwischen gibt es erste Signale, dass der RBO die Geschichte noch einmal überdenkt - vorausgesetzt, Christina Pommerel zeigt sich einsichtig und befördert in Zukunft nur noch Fahrgäste in ihrem Bus.

Quelle:
http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern/t...sen-189616.html
pippo946
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Beitrag von pippo946 »

...hab ich heute auch in der Mittelbayerischen gelesen. Was mir komisch vorkam: Warum soll die Busfahrerin "schwerbehindert" sein- und warum stellt die RBO plötzlich fest, daß sie als Busfahrerin ungeeignet sei- nach welchen Kriterien stellen die denn Busfahrer ein, wenn sie dann plötzlich "ihren falschen Beruf ausgewählt hätten"?
pippo946
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Beitrag von pippo946 »

TramPolin @ 15 Apr 2009, 21:43 hat geschrieben:
Quelle:
http://www.tz-online.de/aktuelles/bayern/t...sen-189616.html
...man beachte auch die Liste der Kommentare von taz-Lesern des verlinkten Artikels: So mancher Kommentar entsprach wohl nicht der "Netiquette"

:D
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

pippo946 @ 15 Apr 2009, 21:53 hat geschrieben:...hab ich heute auch in der Mittelbayerischen gelesen. Was mir komisch vorkam: Warum soll die Busfahrerin "schwerbehindert" sein- und warum stellt die RBO plötzlich fest
In einigen anderen Quellen ist auch die Rede davon, dass die Busfahrerin "schwer behindert" sei (politisch korrekt wäre eher "sie hat körperlichen Einschränkungen" o.ä.). Solch einen Status (>= 50 GdB) bekommt man aber relativ schnell, ohne dass die Leute sichtbare Einschränkungen haben - nach einer schweren Herz- oder Krebsoperation etwa. Bei einem guten Heilungsverlauf wird der GdB später dann oft wieder gesenkt - auf 30 GdB etwa, was dann aber keine "Schwerbehinderung" mehr ist.
pippo946 @ 15 Apr 2009, 21:53 hat geschrieben:. daß sie als Busfahrerin ungeeignet sei- nach welchen Kriterien stellen die denn Busfahrer ein, wenn sie dann plötzlich "ihren falschen Beruf ausgewählt hätten"?
Offenbar hatte sie bislang sonst die "richtigen" Prioritäten gesetzt, sonst wäre ja dies in den zwölf Jahren mal aufgefallen.
pippo946
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Beitrag von pippo946 »

TramPolin @ 15 Apr 2009, 22:03 hat geschrieben:

Offenbar hatte sie bislang sonst die "richtigen" Prioritäten gesetzt, sonst wäre ja dies in den zwölf Jahren  mal aufgefallen.
...und wenn es einmal zu einem solchem Zwischenfall kommt, hat sie ihren Beruf verfehlt? Die bisherigen 12 Jahre nicht? Diese Aussage seitens der RBO ist dann ja sehr objektiv bzw. nachvollziehbar... :ph34r:
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Wär' sie über die Kröte drübergefahren, hätte sich ein Tierschützer beschwert... mei, wie man's macht, ist es verkehrt. :unsure:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

pippo946 @ 15 Apr 2009, 22:26 hat geschrieben: ...und wenn es einmal zu einem solchem Zwischenfall kommt, hat sie ihren Beruf verfehlt? Die bisherigen 12 Jahre nicht? Diese Aussage seitens der RBO ist dann ja sehr objektiv bzw. nachvollziehbar... :ph34r:
Genau das wolle ich damit sagen, daher habe ich "richtigen" in Anführungszeichen gesetzt.

Das Verhalten der Busfahrerin war m.E., wenn es so wie berichtet stattgefunden hat, absolut korrekt.
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Vielleicht mal ganz interessant:

http://www.nabu.de/nabu/nh/jahrgang2003/he...eft1/00893.html

Bufo bufo.
Kröten stehen unter Naturschutz!
Verstöße gegen das Naturschutzgesetz sind mindestens eine Ordnungswidrigkeit.

Das Verhalten der Chefs der RBO ist einfach beschämend, das sage ich als ehemaliger Bahnbusfahrer!
Naturschutz spielt wohl keine Rolle mehr. In was für einer Welt leben wir nur? Ich glaube, ich hätte mich genau so verhalten.
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Beitrag von Supertom »

Wegen einer falschen Prioritätensetzung gekündigt :angry: sorry dass ist doch das allerletzte. Nahezu jeder Beruf verlangt es, Entscheidungen zu treffen und wo Entscheidungen getroffen werden, da passieren Fehler oder es sieht jemand ein Thema anders. Wegen dieser Aktion die wahrscheinlich nicht mal eine Minute gedauert hat zu kündigen, dieser Frau ihre Existenzgrundlage zu nehmen ist ja wohl absolut daneben!

Ich schau mal wie es weitergeht, wenn es wirklich zu einer Kündigung kommen sollte werde ich mal einen "netten" Brief an dieses Unternehmen schreiben und hoffe viele andere tun das auch auch wenn sie nicht persönlich betroffen sind.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Ich kann schon verstehen, dass einem als Fahrgast mal die Wut kommen kann, wenn es einem pressiert. Der Bus hatte ja schon 20 Minuten Verspätung und dann hat die Fahrerin nochmal extra angehalten und die Kröte quasi auf dem Silbertablett von der Fahrbahn entfernt.

Aber es liegt dann am Verkehrsunternehmen bzw. der übergeordneten Stelle, das ganze in geregelte Bahnen zu bringen. Meiner Meinung nach wäre mit der Fahrerin eine Aussprache und Zurechtweisung gemäß der Richtlinien angemessen.

Was ist beispielsweise mit einem Busfahrer, der mit seinem praktisch leeren Bus pünktlich abfährt und den 20 Fahrgästen, die mit kleiner Verspätung von der Bahn kommen, die Tür vor der Nase zuschlägt? Der müsste ja dann auch gekündigt werden, weil er sein Fahrgeschäft nicht beherrscht. Von Fahrern, die offenbar ihre Fahrtroute nicht kennen oder mit offenkundiger Alkoholfahne unterwegs sind, wie hier auch schon berichtet wurde, gar nicht zu reden. :angry:

Naja, aber heutzutage werden ja schon Supermarktverkäufer gekündigt, die sich mal den nicht mehr verkaufsfähigen Frischkäse vom Vortag auf das Frühstücksbrot schmieren. :(
Gruß, Thomas
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Thomas089 @ 16 Apr 2009, 08:39 hat geschrieben: Ich kann schon verstehen, dass einem als Fahrgast mal die Wut kommen kann, wenn es einem pressiert. Der Bus hatte ja schon 20 Minuten Verspätung und dann hat die Fahrerin nochmal extra angehalten und die Kröte quasi auf dem Silbertablett von der Fahrbahn entfernt.
Laut Zeitungsbericht verstehe ich das so, dass der Bus ohnehin gestanden ist, als die Busfahrerin kurzerhand eine kurze Stichlinie 5a einrichtete, um die Kröte zu befördern.

Die Frage ist, ob die Busfahrerin gemäß der Bestimmungen einfach die Kröte plattfahren hätte sollen. Was wäre außerdem gewesen, wenn ein "höher entwickeltes" Tier auf der Straße gesessen wäre? Auch einfach darüberfahren?

Und selbst wenn man sich als Fahrgast über eine weitere Verspätungsminute ärgert, ist es das Allerletzte, eine Busfahrerin wegen einer Lapalie anzuschwärzen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 16 Apr 2009, 10:47 hat geschrieben: Und selbst wenn man sich als Fahrgast über eine weitere Verspätungsminute ärgert, ist es das Allerletzte, eine Busfahrerin wegen einer Lapalie anzuschwärzen.
So sehr Lapalie ist ne Minute aber auch nicht, wenn das die entscheidende Minute ist wo der Anschluß weg ist. Und da kann aus einer Minute dann schnell mal 2 Stunden oder mehr werden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Boris Merath @ 16 Apr 2009, 13:08 hat geschrieben:So sehr Lapalie ist ne Minute aber auch nicht, wenn das die entscheidende Minute ist wo der Anschluß weg ist. Und da kann aus einer Minute dann schnell mal 2 Stunden oder mehr werden.
Na, dann müssten aber viele Busfahrer gekündigt werden. Denn so eine für einen Fahrgast entscheidende Verspätungsminute wird immer mal wieder aus den verschiedensten Gründen erzeugt. Ich erinnere mich da an gewisse Vorfälle, wo ein Busfahrer am Startpunkt einer Linie schon verspätet losfährt, weil die Zigarette noch nicht fertiggeraucht war, oder weil er noch mit dem Kollegen plaudern musste, usw.
Wo ist das Problem?
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

Minute hin oder her, es geht einfach um die Verhältnismässigkeit, wegen so einer Sache eine Kündigung auszusprechen ist einfach zu hart. Es könnte natürlich sein, dass die Chefs die Frau schon länger auf dem Kieker haben und nur nach einem Grund für eine Kündigung suchen, da wird auch gerne mal aus einer Mücke ein Elefant. Aber wenn schon Schutzzäune aufgestellt, Geschwindigkeitsbeschränkungen eingerichtet und sogar ganze Strassen in den Abendstunden gesperrt werden um die Kröten bei ihrer Wanderung zu schützen, müsste das Plattmachen der Kröte noch schlimmer bestraft werden. Ausserdem was ist, wenn der Bus durch den austretenden Schleim ins Schleudern kommt und anschliessend am Baum klebt? :ph34r:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 16 Apr 2009, 13:08 hat geschrieben: So sehr Lapalie ist ne Minute aber auch nicht, wenn das die entscheidende Minute ist wo der Anschluß weg ist. Und da kann aus einer Minute dann schnell mal 2 Stunden oder mehr werden.
Sicher sind ein paar zusätzliche Minuten Verspätung ärgerlich. Aber ich würde deswegen kein Personal anschwärzen. Mal davon abgesehen, habe ich es schon oft erlebt, dass Busfahrer sich verquatschen und ein paar Minuten zu spät abfahren und die Verspätung nicht mehr reinfahren können. Bei 1 oder 2 Minuten sage ich nichts, wenn es mehr wird, dann spreche ich direkt mit dem Fahrer. Nur bei großen Verstößen würde ich mich über einen Fahrer konkret beschweren. Sicher aber nicht bei einem Krötentransport.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Wenn wir gerade von der Zigarette reden: Einmal hat der Fahrer des 131er eine Zigarette geraucht und fuhr 7 Minuten zu spät los. Dann heizte er wie ein blöder und beschimpfte einen Autofahrer, der an einer bereits 2 Sekunden roten Ampel gremst hat. Immerhin hat er 4 Minuten dann wieder reingefahren.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Fastrider @ 18 Apr 2009, 01:34 hat geschrieben: Wenn wir gerade von der Zigarette reden: Einmal hat der Fahrer des 131er eine Zigarette geraucht und fuhr 7 Minuten zu spät los. Dann heizte er wie ein blöder und beschimpfte einen Autofahrer, der an einer bereits 2 Sekunden roten Ampel gremst hat. Immerhin hat er 4 Minuten dann wieder reingefahren.
Ein Verhalten, dass eigentlich jeder Autofahrer hat, naja viele. Die einen rauchen zu lang, andere sind aus anderen Gründen immer zu spät, gerne auch, weil man mit Zeit nicht umgehen kann... es wundert mich eigentlich, warum sich so viele über (leicht) verspätete Züge/Busse motzen, ich aber bei Treffen und Terminen gerne mal 5, 15, 30, 45 Minuten warten darf und es ist völlig normal. Jaja, kein Parkplatz, nix zum Anziehen, Kinder, Hund, Katze, Maus... warum soll mich das jetzt interessieren? Verspätung ist Verspätung = Skandal. :rolleyes:
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Ich weiss aus meiner Busfahrerzeit:
Es gibt fahrbare Fahrpläne!
Es gibt Bummelfahrpläne und es gibt Düsenjägerfahrpläne.

Ich habe vor zig Jahren mal eine Verspätung rausgefahren, wo mich kurz vor der Endstation der 1 Stunde später gestartete Bus überholte. 90 % von dessen Fahrgästen hatte ich im Bus. Also voll bis Oberkante Dachluke.

Was war passiert? Lange Schlange vor einem Bahnübergang. Endlich geht es los, aber eine mitleidige Seele läßt den Verkehr aus einer Seitenstraße rein. Bumms, Schranke geht wieder zu, Strecke Hannover - Bremen, als drei bis vier Züge später, Schranke geht wieder auf. Der Verkehr vor mir setzt sich wieder in Bewegung, nur der LKW vor mir bleibt stehen. Da durfte ich erst mal den Fahrer wecken. Bumms, schon wieder war die Schranke dicht. 55 Minuten Verspätung.

Also, nicht immer ist der Kutscher schuld.
buspassenger
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Beitrag von buspassenger »

Die RBO nimmt jetzt auch mal Stellung:

rbo.de, rechts, "In eigener Sache"

Tja, wer hat jetzt recht?
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rob74
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Beitrag von rob74 »

buspassenger @ 21 Apr 2009, 14:13 hat geschrieben: Die RBO nimmt jetzt auch mal Stellung:

rbo.de, rechts, "In eigener Sache"

Tja, wer hat jetzt recht?
Das kann man glaube ich nur beurteilen, wenn man die betreffende Busfahrerin persönlich kennt. Allerdings, schlecht recherchierte Artikel gibt's genug, also liegt die Wahrheit würde ich sagen nicht genau in der Mitte, sondern näher an der RBO-Pressemitteilung...

Und um zu beweisen, wie tierlieb sie sind, haben sie auch gleich einen Frosch rot angemalt :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

buspassenger @ 21 Apr 2009, 14:13 hat geschrieben: Die RBO nimmt jetzt auch mal Stellung:

rbo.de, rechts, "In eigener Sache"

Tja, wer hat jetzt recht?
Was steht denn da so ungefähr drin? Bei mir funktioniert deren Website nicht. Vielleicht schon Uschis leyenhafter Sperrfilter!? :o :D.
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Beitrag von rob74 »

TramPolin @ 21 Apr 2009, 15:03 hat geschrieben: Was steht denn da so ungefähr drin? Bei mir funktioniert deren Website nicht. Vielleicht schon Uschis leyenhafter Sperrfilter!? :o :D.
Du meinst, wegen der von mir beanstandeten (virtuellen) Tierquälerei? Da waren die aber schnell...

Die Kernaussage des Artikels ist wohl folgende:
Das Ablöseverlangen des Regensburger Verkehrsverbundes (RVV) stützt sich auf eine gehäufte Zahl von Kundenbeschwerden mit inhaltlich zwei Schwerpunkten. Zum einen geht es um erhebliche Verspätungen wegen von der Busfahrerin selbst erfundenen Verhaltensregeln für die Fahrgäste, zum anderen geht es um wiederholtes Fehlverhalten gegenüber den Kunden.
Hmm, "Selbst erfundene Verhaltensregeln" - vielleicht irgendwas á la "ich fahr' nicht los, solange Du deinen iPod nicht leiser stellst"?

Außerdem wird ein "Sturm der Entrüstung" erwähnt, die Entrüsteten werden gebeten "von Beleidigungen Abstand zu nehmen", und es wird versichert, dass man sich der Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Mitarbeiter(inne)n bewusst ist.
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Beitrag von TramPolin »

rob74 @ 21 Apr 2009, 15:10 hat geschrieben:Hmm, "Selbst erfundene Verhaltensregeln" - vielleicht irgendwas á la "ich fahr' nicht los, solange Du deinen iPod nicht leiser stellst"?

Außerdem wird ein "Sturm der Entrüstung" erwähnt, die Entrüsteten werden gebeten "von Beleidigungen Abstand zu nehmen", und es wird versichert, dass man sich der Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Mitarbeiter(inne)n bewusst ist.
Wer mehr oder weniger Recht hat, kann man sicher nur beurteilen, wenn man die Busfahrerin näher kennt. Entweder als Fahrgast schon oft mit ihr gefahren ist oder man selbst in Regensburg Busfahrer ist und so einiges mitbekommen hat.

Erstaunlich ist, dass jetzt auf einmal die Fahrerin vorher schon auffällig geworden sein soll. Edit: Ebenso erstaunlich ist, dass sich eine auffällige Busfahrerin dann zwölf Jahre im Unternehmen halten konnte.

Auf wenn das mit dem iPod Spekulation ist, halte ich es übrigens nicht für grundsätzlich falsch, einen Fahrgast zum Leiserstellen des iPods zu bringen. Die anderen Fahrgäste dürfen aber nicht bestraft werden. Das war natürlich auch wieder spekulativ.
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Beitrag von TramPolin »

Die RBO-Website funktioniert wieder. Doch keine leyenhafte Fang-die-Leine-Aktion.

Habe nun alles gelesen. Erstaunlich (kann es sein, dass ich dieses Wort heute schon mehrmals verwendet habe) ist, dass ein Unternehmen eine angestellte Person öffentlich an den Pranger stellt. Warum nicht gleich auch noch die Personalakte veröffentlichen?

Ist es nicht eher üblich, dass ein Unternehmen zumindest in der Öffentlichkeit sein Personal verteidigt?
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423-Treiber
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Beitrag von 423-Treiber »

Naja, so wie ich das sehe verteidigt sich das Unternehmen nur gegen massive Vorwürfe, die scheinbar auch sehr beleidigend sind. Zudem sagen sie ja nicht dass es ein generelles Problem mit den Mitarbeitern gibt, sondern beziehen sich auf diesen einen Fall, bei dem das Unternehmen ja schon Konsequenzen gezogen hat, warum sollten sie nun die betreffende Mitarbeiterin plötzlich verteidigen? In keinem Satz wurde der Name erwähnt, so dass ich nicht von an den Pranger stellen sprechen würde, sondern eher um eine Beleuchtung der näheren Umstände der Freistellung. Dennoch haben arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen nix in der Öffentlichkeit verloren, dafür gibt es im Zweifelsfall ja auch die Arbeitsgerichte, die sich darum kümmern sollten.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

423-Treiber @ 21 Apr 2009, 15:57 hat geschrieben: Naja, so wie ich das sehe verteidigt sich das Unternehmen nur gegen massive Vorwürfe, die scheinbar auch sehr beleidigend sind. Zudem sagen sie ja nicht dass es ein generelles Problem mit den Mitarbeitern gibt, sondern beziehen sich auf diesen einen Fall, bei dem das Unternehmen ja schon Konsequenzen gezogen hat, warum sollten sie nun die betreffende Mitarbeiterin plötzlich verteidigen? In keinem Satz wurde der Name erwähnt, so dass ich nicht von an den Pranger stellen sprechen würde, sondern eher um eine Beleuchtung der näheren Umstände der Freistellung. Dennoch haben arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen nix in der Öffentlichkeit verloren, dafür gibt es im Zweifelsfall ja auch die Arbeitsgerichte, die sich darum kümmern sollten.
Beim letzten Satz Zustimmung. Der Name der Busfahrerin wurde aber durch die Presse verbreitet, sodass jeder hier einen Zusammenhang herstellen kann. Die Frau steht m.E. faktisch schon am virtuellen Pranger.

Ich finde es weiterhin daneben, dass RBO offiziell von weiteren Vorfällen etc. zu spricht. Sie könnten auch anders Ruhe einbringen und darauf verweisen, dass man das Ganze intern und ggf. über Arbeitsgerichte klärt. So wie sie es machen, besteht eher Gefahr, dass noch mehr Emotionen reinkommen.
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