Erfahrungen mit Fundsachen / verlorenem Gepaeck

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wolfi
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Beitrag von wolfi »

Zunaechst mal muss ich natuerlich zugeben, dass die Geschichte, die ich jetzt erzaehle, mit meiner eigenen Schusseligkeit begann :o

Also, ich komme aus Norddeutschland zurueck, habe mein Fahrrad und einen grossen Rucksack dabei (Nacht von Karfreitag auf Karsamstag). In Fuerth, es ist schon nach Mitternacht, steige ich in den Bummelzug nach Hause, treffe dort zwei Bekannte, wir tratschen ausgiebig und dann daheim schnell raus aus dem Zug, auf die Raeder schwingen und ab nach Hause.
Unterwegs faellt mir irgendwann auf: Wo ist eigentlich mein Rucksack? :huh: Ja, den hab ich im Zug gelassen. Soweit also die 'eigene Schusseligkeit' ... :rolleyes:

Nun beginnt der Teil der Story, der nicht unbedingt als Ruhmesblatt fuer die Bahn gelten muss.
Online-Verlustmeldung gemacht. Passende Funde gesucht, an das Bahn-Fundbuero gemeldet.
Nun denk ich mir, naja, war ja die Nacht von 10. auf 11., ich gebe also 11. an weil nach Mitternacht, aber was ist, wenn der Rucksack auf 'Funddatum 10.' eingebucht wird? Oder auf einen der spaeteren Tage am Osterwochenende?

Also frage ich das beim Bahn-Fundbuero an. Ich ziehe mir noch ein paar weitere Verlustnummern mit den anderen Tagen 10.04., 12.04. und 13.04., pruefe die Funde online und melde alles ans Bahn-Fundbuero.
Die Antwort ist jedesmal die selbe: Vorformulierter Standard und Absage.
Ich frage auch nach, ob ich irgendwo persoenlich vorstellig werden kann. Keine Antwort darauf, immer nur der vorformulierte Standard mit dem Tenor 'leider nix gefunden'.

Irgendwann wird es mir dann definitiv zu bloed und ich fahre einfach zum Nuernberger Hauptbahnhof, vermutetermassen der Knotenpunkt in der Region, dort will ich mein Glueck versuchen. Also erstmal geradeaus mittenrein marschiert und an der Info beim Chefsteward mein Begehr vorgetragen.

Sagt er mir, ja, da hinten, einmal rechts, dann links, Gepaeckaufbewahrung und Fundbuero. Schieb ich also mein Fahrrad dorthin, klingle an der Tuer, kommt eine suesse junge Lady heraus.
Ich erzaehl ihr wie mein Rucksack aussieht, sie krabbelt zurueck in die Katakomben und kommt zwei min spaeter mit dem guten Stueck in der Hand wieder raus.

Siehe da. Geht doch. Aber wieso bekomme ich die Info, dass ich in Nuernberg Hbf fragen koennte, ggf. mit Angabe der Telefonnummer -die es ja durchaus gibt!, im Tel.buch steht sie natuerlich nicht- nicht als Antwort auf eine meiner x-wievielen E-Mails?

OK, Ende gut, alles gut. Aber der Fundservice bei der Bahn ist schon ein klein wenig ausbaufaehig, vorsichtig formuliert.

Ah ja nochwas: Kauft Euch nie einen bunten Rucksack. Meiner ist pink. Da Maenner den Unterschied zwischen pink und rosa nicht kennen, gibt es schlauerweise im Online-Verlustformular nur einen Eintrag fuer rosa/pink. Soweit sehr loeblich :D
Leider war der Finder meines Rucksacks noch viel farbenblinder als vorgesehen und hat 'lila/violett' angekreuzt ... :lol:

Hat jemand aehnliche Erfahrungen? Ansonsten hoffe ich, dass mein Bericht evtl. dem einen oder anderen hilfreich sein kann ;)

LG ... Wolfi <_<
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Ich bekam schon mehrfach Briefe aus Wuppertal, dass mein Rucksack gefunden wurde...
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ja, ich hab eine ähnliche Erfahrung, aber durchweg postiv:

im August 2008 habe ich bei der S-Bahn München ein Praktikum gemacht. Ich hatte zu der Zeit meinen Deutschland-Pass (Wert 249 Euro), ec-Karte, Personalausweis etc. in meinem Geldbeutel. Ich bin also wie jeden Tag in dieser Woche früh morgens mit der RB nach München gefahren. Vor München noch mal kurz das Örtchen besucht, dabei denkt man sich ja nix. In [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] merk ich dann, dass mein Geldbeutel fehlt, vermutlich auf dem Klo verloren.
Ich also schnell zurück zum Zug, aber der war schon abgesperrt und sollte bald auf dem Betriebsbahnhof, war also nix zu machen.

Also geh ich zum Service-Point und frag einfach mal, was ich machen soll. Die Mitarbeiterin dort telefoniert mit dem Tf, der sagt er schaut nochmal durch. Ich sag, dass ich gegen 14 Uhr wieder da bin, befürchte aber schon, dass alles weg ist.

Komm ich also um 14 Uhr wieder und werd ans Fundbüro verwiesen. Und tatsächlich: alles da. :rolleyes:
Mann, war ich froh, sowas ist mir das erste und letzte Mal passiert.

Ich bin dabei trotzdem pünktlich zum Praktikum gekommen, der einzige Nachteil war, dass ich eine Tageskarte Innenraum brauchte, um zum Ostbf zu kommen (ja, geht auch billiger, aber ich hab schon damit gerechnet, dass ich die an dem Tag noch öfter brauchen werde, weil die nix gefunden haben...).

Falls es zufällig wer liest, eine Mitarbeiterin des Service-Point [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym], ein Tf der 5:52 Uhr RB Landshut - München im August 2008, Mitarbeiter des Fundbüros, DANKE! B)
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JNK
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Beitrag von JNK »

JeDi @ 29 Apr 2009, 20:25 hat geschrieben: Ich bekam schon mehrfach Briefe aus Wuppertal, dass mein Rucksack gefunden wurde...
Dann hol ihn doch endlich mal ab ;) :D
Guido
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Beitrag von Guido »

Ich gebe dann mal eine allgemeine Antwort auf den Eingangsbeitrag ohne dabei einzeln zu zitieren.

Die allgemeine Verfahrensweise mit Fundsachen läuft so ab, daß ie SAache gefunden wird, egal durch wen, sei es Fahrgast oder Bahnmitarbeiter, und dann gehen die Sachen (teilweise über einen geringen Umweg) erstmal zum örtlichen Fundbüro und bleiben dort auch. Erst wenn die Sachen dort nach etwa 1 Woche nicht abgeholt werden gehen sie zum zentralen Fundbüro nach Wuppertal.

Und auch erst dann kann man über den Onlineservice eine positive Antwort erhalten, solange da nix eingegangen ist ist es auch nicht verwunderlich daß als Antwort "nix gefunden" kommt ^^


Zu der falsch eingetragenen Farbe, nunja, das kann schon passieren, es gibt Mitarbeiter die sowas finden die sind der deutschen Sprache nur in Bruchstücken mächtig, da kommt das schonmal vor daß die nicht wissen was rosa ist ... und es gibt Mitarbeiter die tatsächlich ein Problem mit Farben haben, Farbsehschwäche ist häufiger als man glaubt ^^
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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wolfi
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Beitrag von wolfi »

JeDi @ 29 Apr 2009, 20:25 hat geschrieben:Ich bekam schon mehrfach Briefe aus Wuppertal, dass mein Rucksack gefunden wurde...
Mehrere Briefe wg. ein und desselben Rucksacks? <_< :lol:

@Guido: Super! Nur ... Wieso bekomme ich die Info mit der regionalen Fundstelle nicht von denen, sondern muss es mir 'selber zusammenreimen' ?? und einfach mal auf gut Glueck probieren? :blink:

Ich haette halt gleich Dich (bzw. ganz allgemein hier im Forum) fragen sollen :D

LG ... Wolfi :)
Guido
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Beitrag von Guido »

wolfi @ 30 Apr 2009, 13:12 hat geschrieben: Wieso bekomme ich die Info mit der regionalen Fundstelle nicht von denen, sondern muss es mir 'selber zusammenreimen' ?? und einfach mal auf gut Glueck probieren? :blink:
Man kann schon davon ausgehen, das jemand der etwas verliert sich erstmal an das hiesige Fundbüro wendet und nicht gleich in ganz Deutschland auf die Suche geht. Das wäre so normal der erste Weg. Und bei einer Nachfrage am nächsten Bahnhof (mit Personal besetzt) würde man auch an das regionale Fundbüro verwiesen werden, Bahnhöfe ohne Personal haben wenn nicht durch Vandalismus oder einsparung nimmer vorhanden immer so einen Zettel "Ihr Bahnhofsmanagement stellt sich vor" und der dort genante Bahnhof sollte dann auch das zuständige Fundbüro haben. Nach dem man sich an selbiges gewandt hat und dort nix mehr vorliegt wird dann auf das zentrale Fundbüro der Bahn in Wuppertal verwiesen, welches man dann über Internet oder Telefon kontaktieren kann.

Du kannst aber freilich Dein Erlebnis mal an den Kundenservice der DB schicken, vielleicht lernt man ja daraus.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Beitrag von wolfi »

Guido @ 30 Apr 2009, 14:51 hat geschrieben:Man kann schon davon ausgehen, das jemand der etwas verliert sich erstmal an das hiesige Fundbüro wendet und nicht gleich in ganz Deutschland auf die Suche geht. Das wäre so normal der erste Weg.  (...)
Jein ... Der erste und einfachste Weg ist meiner Meinung nach (*) der einer Online-Meldung.

Da ist man an keine Uhrzeiten gebunden und muss nirgends extra hinfahren, moeglicherweise dann vergebens oder nur um anderswohin verwiesen zu werden - am besten nachdem man eine halbe Stunde angestanden hat.

Jedenfalls, die Info, 'probiers mal in Nuernberg am Hbf' waere sehr hilfreich, wenn die von der Online-Auskunft mal kaeme, insbesondere, nachdem ich konkret nach sowas gefragt hatte.
In meinem Falle konnte ich mir das jetzt denken, aber man stelle sich mal vor, als Fremder verloere man was im Rhein-Ruhr-Gebiet. Wo geh ich da hin? Koeln? Duesseldorf? Dortmund? Ich haette da keine Ahnung!

LG ... Wolfi :)

(*) und unter heutigen Randbedingungen! Vor ein paar Jahrzehnten sah die Welt anders aus, voellig klar. Wenn ich voll in der Arbeit bin, dann bin ich von Montag frueh vier Uhr bis Freitag abend um 21 Uhr unterwegs und vor allem sonstwo, da gehts dann nur online.
Frueher gabs mal Arbeitsplaetze vor Ort und geregelte Arbeitszeiten von sieben bis vier, da konnte man am Feierabend auch noch was erledigen ... geht ja heut nicht mehr.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Guido @ 30 Apr 2009, 00:48 hat geschrieben: Und auch erst dann kann man über den Onlineservice eine positive Antwort erhalten, solange da nix eingegangen ist ist es auch nicht verwunderlich daß als Antwort "nix gefunden" kommt ^^
Meines wissens kommts drauf an, wo das dann genau liegt. Wenns ein dezentrales Fundbüro ist, wirds eingegeben; wenns ein Servicepoint oder Bahnsteigservice ist, nicht.
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